Wissensmanagement nützt dem Wandel - und umgekehrt? · • Wissen macht ungenutzte Potenziale im...

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Reut Innovation St. Gallen Impulsveranstaltung 13.06.12 Spitäler und Kliniken: Wenn der Wandel gelingen soll Wissensmanagement nützt dem Wandel - und umgekehrt? Viktor Reut, MAS CInM, Reut Innovation GmbH

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Spitäler und Kliniken: Wenn der Wandel gelingen soll

Wissensmanagement nützt dem Wandel - und umgekehrt?

Viktor Reut, MAS CInM, Reut Innovation GmbH

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Inhalt

� Begriff Wissensmanagement

� Wissensbedarf

� Trends, Wandel und Wissensmanagement

� Einzelne Instrumente des Wissensmanagements

� Praxis-Beispiele

� Potenzial prozessorientiertes Wissensmanagement

� Kultur und Wissensmanagement

� Erfolgsfaktoren und Risiken

� Fragen

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"Wissensmanagement ist die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen.

Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden."

(Probst et al.)

Was ist Wissensmanagement

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• Schätzungen gehen davon aus, dass sich das medizinische Wissen alle zwei Jahre verdoppelt.

• Informationsflut so überwältigend, dass sie für den klinischen Alltag schon kaum mehr nutzbar ist.

• Information verliert durch den rasanteren Wandel auch immer schneller an Aktualität.

• Das Gebiet der Medizin ist gekennzeichnet durch einen weit gefächerten, Informations- und Wissensbedarf

[Andrea Stertz, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), 03.11.06]

Wissensmanagement in der Medizin

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• Informationen für Behörden: Statistische Auswertungen

• Austausch mit Versicherern: Berichte

• Zuweisende: Patienten-Informationen schnell und in geeigneter Form verfügbar

• Patientenbedürfnisse: Transparente Darstellung der Angebote, dialogorientierter Austausch, Vergleichsmöglichkeiten

• Partnerorganisationen: Erfahrungsaustausch, Forschungsergebnisse (Evidence Based Medicine)

Wissensbedarf von aussen

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• Austausch und voneinander lernen

• "Wissen, wer was in welcher Tiefe weiss"

• Erschliessung von neuen Wissensfeldern: Aus-, Fort- und Weiterbildung

• Interdisziplinärer Austausch: Patienteninformationen, Fachthemen

• Speicherung bzw. zur Verfügung stellen von eigenem und externem Wissen

• Zugang zu externen Netzen: z.B. Soziale Netzwerke

• Auswertungen relevanter Informationen

• Austausch mit Partnerorganisationen im engeren Kreis

Wissensbedarf von innen

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• Explizites Wissen– In „Dokumenten“ gespeichert– Problemlos mitteil- und übertragbar– Leicht in Worte zu fassen– Aneignung durch intellektuelles

VerstehenBsp. Fachbücher, Prozessdokumente

• Implizites Wissen– Personengebunden– Im Kopf gespeichert– Schwer mitteil- und übertragbar– Aneignung durch TätigkeitenBsp. Patientengespräch, Erfahrung

Explizites und Implizites Wissen

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Wissensmanagement nach Probst

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Trends / Wandel im Gesundheitswesen Wahr-schein-lichkeit

Trag-weite

Nutzen WM

Zunehmender finanzieller Druck auf Kliniken. ���� ���� ����

Kundenorientierung wird immer wichtiger. ���� ���� ����

Personalmangel verschärft sich weiter. ���� ���� ����

Steigende Erwartungen der Zuweisenden. ���� ���� ����

Zusammenarbeit sich nicht konkurrierender Kliniken. ���� ���� ����

Ausbau der Integrierten Versorgung. ���� ���� ����

Dezentralisierung der psychiatrischen Aktivitäten. ���� ���� ����

Zunahme Einbezug von Angehörigen und Umfeld. ���� ���� ����

Wandel und Wissensmanagement

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• Kompetenz und Wissensanalysen: Yellow Pages

• Unternehmens-Blog

• Unternehmens-Wiki

• Systematische Dokumentation Prozesse

Praxis-Beispiele

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Yellow Pages

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Patienten-Blog

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Firmen-Wiki

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Nutzen Firmen-Wikis

• Wikis haben die Informationstransparenz gesteigert.

• Wikis haben dafür gesorgt, dass wir immer aktuelle Informationen haben.

• Wikis haben uns neue Methoden der Zusammenarbeit ermöglicht.

• Wikis haben die Effizienz unserer Arbeit verbessert.

• Wikis sorgen dafür, dass die Zusammenarbeit im Unternehmen besser wird.

• Wikis helfen unseren Mitarbeitern, sich selbst besser zur artikulieren.

• Wikis haben die Informationen in unserem Unternehmen glaubwürdiger gemacht.

Quelle: Studie Universität Tampere bei 50 finnischen Unternehmen

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Beispiel: Knowbody Luzerner Psychiatrie

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Beispiel: Knowbody Luzerner Psychiatrie

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• Ziel: Erfassen der Bedürfnisse interner und externer Anspruchsgruppen.

• Workshop mit Kadermitarbeitenden.

• Aktivierende Fragen mit Brainstorming…

• Wissensbedürfnisse der Patienten.

• Wissensbedürfnisse der Zuweisenden.

• Wissensinhalte mit Partnerorganisationen.

• Vernetzung Wissensinhalte.

• Externer Zugriff Wissensinhalte.

• Vernetzung Partnerorganisationen.

Beispiel: Wissenserfassung Psychiatrische Dienste Graubünden

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Beispiel: Wissenserfassung im Workshop

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Beispiel: Wissenserfassung im Workshop

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Beispiel: Prozessbezogenes Wissensmanagement

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• Sicherung Kernkompetenzen

• Risikobegrenzung bei kritischen (auch medizinischen) Entscheiden

• Effizienterer und effektiverer Einsatz von Weiterbildungskonzepten

• Schnelle Einarbeitung neuer Mitarbeitender

• Reduzierung von Zeit und Kosten bei der Suche von Wissen und Erfahrungsdatenbanken

• Förderung des interdisziplinären und interprofessionellen Austauschs

• Pflege externer Kontakte mit dem Ziel Wissensinhalte zu verknüpfen und von Wissenstransfer zu profitieren

• Aufbau von (Wissens-) Kennzahlensystemen für die Unternehmens-steuerung

• Mittelfristiger Gewinn durch Verbesserung von Qualität, Kommunikation, Wissenstransfer, Prozesse

(nach J. Güssow)

Potenzial prozessorientiertes Wissensmanagement

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• Positive Einstellung der Mitarbeitenden zum Wissen.

• Wissensförderliche Elemente in der Unternehmenskultur.

• Mitarbeitende profitieren selber von bereitgestelltem Wissen.

• Gegenseitiges Vertrauen (sichtbar, überall, top down).

• Anerkennung als Wissensträger, Experte.

• Wissensrituale.

• Eigenverantwortung.

• Konstruktiver Umgang mit Macht.

Kulturelle Voraussetzungen

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• Einbezug der systemischen Sichtweise.

• Berücksichtigung der Grundlagen einer lernenden Organisation.

• Schaffen genügender Attraktivität für Mitarbeitende, damit die notwendige Veränderungsbereitschaft vorhanden ist.

• Prozesshaftes und eigenständiges Erarbeiten des Wissens-managements zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit.

• Professionelles Veränderungsmanagement, um allfällige "Turbulenzen" aufzufangen.

• Reflektion von Unternehmensaufbau und -abläufen, sowie daraus abgeleitete Anpassungen der Organisation, um Flexibilität, Offenheit und Lernfähigkeit zu fördern.

• Zur Verfügung stellen der notwendigen Zeit für die kulturellen Prozesse.

Einführung Wissensmanagement: Erfolgsfaktoren

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• Wissensmanagement wird zu stark aus der Optik von Informatiklösungen betrachtet. Oft wird geglaubt, mit einer Datenbank das Thema bewältigen zu können.

• Es werden zu grosse Projekte top down lanciert, jedoch von der Basis nicht mitgetragen. Bessere Erfolgschancen haben kleine Pilotprojekte, welche schnell zu sichtbaren Ergebnissen führen.

• Kurzfristige Lösungen bringen in der Regel keinen nachhaltigen Nutzen. Der Aufwand wird bei der Einführung des Wissensmanagements unterschätzt. Es braucht eine geduldige Stärkung der Wissensbasierung auf dem Weg zu einer intelligenten und lernenden Organisation.

(nach Helmut Willke)

Einführung Wissensmanagement: Risiken

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Zusammenfassung

• Wissen ist einer unserer wichtigsten Rohstoffe. Dieser Rohstoff wird immer wichtiger.

• Wissen macht ungenutzte Potenziale im Unternehmen sichtbar.

• Stärkung des Wissens in den Wertschöpfungsprozessen ist besonders wichtig.

• Wissensmanagement ist als Kulturelement in der Unternehmung zu etablieren.

• Tools sind nutzenorientiert einzusetzen.

• Verbindung von Wissens- und Prozessmanagement schafft Sicherheit.

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Fragen