wissenswert Juni 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

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    Rechtshilfe

    Jus-Studierende unter-sttzen die UnabhngigeRechtsberatung derDiakonie.

    Seite 4

    www.uibk.ac.atBeilage zur Tiroler Tageszeitung

    Juni 2016 sterreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt

    M a g a z i n d e r L e o p o l d - F r a n z e ns - U n i v e r s i t t I n n s b r u c k

    Sicherheit

    Immer mehr Produktedes tglichen Gebrauchssind stndig mit demInternet verbunden.

    Seite 10

    Sonnenschutzaus Algen Seite 16

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    Dienstag, 21. Juni 2016 3

    e d i t o r i a l

    Univ.-Prof. Dr. Tilmann MrkRektor der Universitt Innsbruck

    Foto:www.mariorabensteiner.com

    Liebe Leserin, lieber Leser!

    Viele Schlerinnen und Schler an unseren hheren

    Schulen sind derzeit gerade dabei, ihre Matura zu

    machen oder haben sie schon erfolgreich gemeistert.

    In wenigen Wochen steht nun eine wesentliche Ent-

    scheidung fr die Zukunft an: Studieren ja oder nein

    und vor allem was und wo? Aufgrund der vielfltigen

    Angebote ist das heute nicht mehr ganz leicht zu be-

    antworten. Was aber nach wie vor stimmt, ist, dass

    man dann am erfolgreichsten sein wird, wenn man das

    macht, was den eigenen Strken am besten entspricht,

    dass Berufsaussichten und Jobsicherheit mit dem Bil-

    dungsgrad steigen und dass nur ein Studium an der Uni

    die Chance erffnet, aktuelle Forschungsergebnisse

    unmittelbar in Lehrveranstaltungen kennenzulernen

    und so fr knftige Entwicklungen in der Gesellschaftund Wirtschaft gerstet zu sein. Die forschungsgeleite-

    te Lehre schafft die Grundlage dafr, nach dem Studi-

    um sowohl den Weg in die Wissenschaft als auch in die

    Wirtschaft einschlagen zu knnen. Der Vorteil einer

    Volluniversitt wie die Uni Innsbruck bedeutet aber

    auch, dass das Angebot an Studienfchern und damit

    die Mglichkeit, sich in vielen Bereichen mit aktuellen

    Fragen der Welt zu beschftigen, vielfltig ist.

    Darber hinaus haben wir begonnen, unsere Zusam-

    menarbeit mit der Wirtschaft weiter zu intensivieren

    und unter anderem ein Karriereservice gegrndet, um

    unsere Studierenden auf ihrem Weg ins Berufsleben zu

    untersttzen. Ganz im Sinne eines Campus Tirol wer-

    den wir heuer erstmals gemeinsam mit der UMIT einMechatronikstudium in Lienz anbieten. Neben dem

    gemeinsamen Lehramtsstudium ist das die wichtigste

    Neuerung fr das neue Studienjahr ab Herbst.

    J U N I 2 0 1 6

    4 Rechtshi l fe Jus-S tud ie rende unte rsttzen d ie

    Unabhngige Rechtsberatung der Diakonie .

    6 Das Geheimnis des Alterns Die gesunde Lebensspanne der Menschen ver lngern,

    wi l l das Forschung s inst i tu t f r Al te rnsfor schung.

    8 Es b leibt in der Fami l ie Die Tour ismuslandschaf t T i ro ls i s t geprgt

    durch Bet r iebe in Fami l ienhand.

    10 Vernetzung Immer mehr Produkte des tg l ichen Gebrauchs

    s ind stnd ig mit dem Inte rnet ve rbunden.

    12 Gut vorberei tet Das Pro jek t k . i .d .Z .21 bere i te t K inder und

    Jugendl iche auf den K l imawande l vor .

    14 Ekel faktor Dass Eke l neben Schutz we ite re Funkt ionen e r f l l t ,

    ze igen Innsbrucker Europ ische E thnologen.

    16 Grner Sonnenschut z Innsbrucker Forscher unte rsuchen Algen und

    ihre UV-Schutzmechanismen.

    18 Orig inal ly Wiener in D ie L i teraturw issenschaf t ler in Mar jor ie Per lo f f

    e rh ie l t das Ehrendoktorat der Uni Innsbruck .

    20 Schnittstel le Die Univers i t t Innsbruck hat e ine T ransfe rste l le

    W is se nscha f t- W i r t s cha f t - G e se l ls cha f t g e g r nd e t .

    21 Univers i tt Gesel lschaft Mit e inem Hear ing wurde of f iz ie l l de r Dia log

    zwischen Uni und Frder Innen gestar te t .

    i n h a l t

    14

    8

    18

    wissenswert Magaz in der Leopold-F ranzens-Unive rs i tt Innsbruck 21. Juni 2016

    Herausgeber und Medieninhaber : Unive rs i tt Innsbruck ; Hers te l le r : Inte rgraphik Ges . m. b. H. ; Sonderpubl ikat ionen, Le i tung: F rank Tschoner ; Redakt ione l le Koordinat ion:

    usanne E. Rck , Chr is ta Hofe r ; Redakt ion: Me lanie Bartos , Eva Fess le r , Chr is ta Hofe r , S te fan Hohenwarte r , Danie la Pmpe l , Susanne E. Rck , Uwe S teger , Chr is t ina Vogt ;

    Covergestal tung: S tephanie Bre j la, Cathar ina Wal l i , Fotos T i te lse i te : iS tock / tunart ,dinosmichai l , mikke lwi l l iam; Fotos Se i te 3: p ixabay .com/Hans , iS tock /ur f, p ixabay_Andrys .

    Anschr i f t fr al le : 6020 Innsbruck , Brunecker S t rae 3, Post fach 578, Te l . 53 54-0, Be i lagen-Fax 53 54-3797.

    m p r e s s u m

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    Gregor Heil hat mit der

    Refugee Law Clinic ein

    Lehrveranstaltungsformat

    an die Universitt Inns-

    bruck gebracht, das vielen

    hilft.

    Es ist Mittwochnachmittag imuni, der Seminarraum ist trotzanstehender Prfungen und bal-digem Semesterende sehr gut

    Jus-Studierende untersttzen im Rahmen eines Seminars dieUnabhngige Rechtsberatung der D iakonie und erwerben dabei

    wertvolle Praxis im Bereich Flchtlings- und Asylrecht.

    Erste Rechtshilfefr Flchtlinge

    Symbolfoto: Ein kleiner Bub im Flchtlingslager von Idomeni, Griechenland. Wollen Flchtlinge im EU-Land sterreich Asyl, ist eine Reihe von rechtlichenSchritten ntig. Foto: iStock/dinosmichail

    gefllt, die Studierenden habensich zum letzten Reflexionstref-

    fen im Rahmen der RefugeeLaw Clinic zusammengefunden.

    Wie der Name nahelegt, bietetdas Seminar die Mglichkeit, beiambulanten Rechtsberatungen

    fr Flchtlinge dabei zu sein, Ein-

    blick in die extrem sensible undkomplexe Materie des Flcht-lings- und Asylrechts zu bekom-men und spter optional bei derUnabhngigen Rechtsberatung

    der Diakonie mitzuhelfen. Zuunseren Sprechstunden knnendie Asylsuchenden ohne Anmel-dung kommen und sie ist kosten-los, erklrt David Geiger von derRechtsberatung der Diakonie underzhlt, dass die mittlerweile seitber fnf Jahren etablierte Be-

    ratungsinstitution ursprnglichaus einer studentischen Initiativehervorgegangen ist. Seit diesemSemester betreut Geiger gemein-sam mit Priv.-Doz. Gregor Heil

    von der Universitt Innsbruck dieStudierenden des Seminars, de-ren fixer Bestandteil nicht nur dieTeilnahme an Beratungsterminen,sondern auch sogenannte Refle-xionstreffen sind, bei denen Er-

    fahrungen berichtet und Unklar-heiten beseitigt werden knnen.

    Breite Themenpalette

    Reihum erzhlen die Studen-tinnen und Studenten von denFllen, mit denen sie konfrontiert

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    lich mitzuerleben. Ich habe zumBeispiel eine Familie aus dem Irakbegleitet, die schon eineinhalbJahre auf die erste Einvernahmegewartet und bei der Rechtsbe-

    ratung nach Mglichkeiten derBeschleunigung gefragt hat,erzhlt Lechthaler und ergnzt:Besonders interessant gewordenist dann die Vorbereitung auf dieEinvernahme. Ich habe gemerkt,es geht gar nicht so sehr darum,den Klienten irgendwelche Wortein den Mund zu legen, sonderndarum, Punkte zu nennen, diewichtig sind. Bei der Einvernah-me durfte Lechthaler dann auchals Begleitperson teilnehmen.Wir durften uns zwar nicht un-

    mittelbar einbringen, aber allei-ne die Anwesenheit einer neu-tralen Person hat der Familie sehrviel gebracht. Und mir natr-lich auch. Fr die Unabhngige

    Rechtsberatung bedeutet die Ver-gabe der Praxistermine an Studie-

    rende und die Rcksprache mitden Klienten zwar einen gewissenMehraufwand, der sich in den Au-gen von David Geiger aber lohnt.

    Bei regelmigen Reflexionstreffen im Rahmen des Seminars Refugee Law Clinic werden die Praxistermi-ne nachbesprochen. Foto: Eva Fessler

    Die RefugeeLaw Clinic ist einWin-win-win-Projekt.Gregor Heil

    UnabhngigesAngebot

    B ei der UnabhngigenRechtsberatung Tirol en-gagieren sich rund 25 Perso-nen ehrenamtlich. Es handeltsich dabei um Studierende ausden unterschiedlichsten Stu-dienrichtungen, Personen, dievoll im Berufsleben stehen,und Pensionistinnen und Pen-sionisten. Das Angebot richtetsich an Asylsuchende, subsidi-r Schutzberechtigte und an-erkannte Flchtlinge und ist

    kostenlos. Ziel ist es, Flchtlin-ge ber ihre Rechte zu infor-mieren und sie dabei zu unter-sttzen, diese wahrzunehmen.https://diakonie.at/einrichtung/unabhaengige-rechtsberatung-tirol

    waren. Diese zeigen unmittelbar,wie vielschichtig und komplex dieRechtsmaterien sind, die Asylsu-chende betreffen. Die Themen-palette betrifft verfassungs- und

    verwaltungsrechtliche Fragen,darunter grundrechtliche Aspekteebenso wie verfahrensrechtliche;Asylrecht, Fremdenrecht und zumTeil auch Polizeirecht spielen eineRolle. Es gibt zwei Punkte, die beidieser Lehrveranstaltung beson-ders wichtig sind. Das eine ist derPraxisbezug auf dem Gebiet desffentlichen Rechts. Die Studie-renden knnen unmittelbar erfah-ren: Wie schaut eine Einvernahmeaus, wie schaut ein Bescheid aus,wie schaut eine Beschwerde aus,

    was muss man da beachten,sagt Gregor Heil, der das ausdem angloamerikanischen Raumkommende Lehrveranstaltungs-ormat erstmals an die Universittnnsbruck gebracht hat. Die an-dere Motivation war natrlich, dieStudierenden zu sensibilisierenund dazu anzuregen, mitzuhelfenund ihre rechtliche Expertise zurVerfgung zu stellen gerade inder jetzigen Zeit, in der Asylver-ahren als extrem sensible Materie

    Dauerthema sind.

    Hohe ResonanzDie Resonanz, auf die Heil

    von Anfang an bei den Studie-renden gestoen ist, spricht frdie Lehrveranstaltung. Zur erstenVorbesprechung haben sich andie 40 interessierte Studierendeeingefunden, weit mehr als frein Seminar im zweiten bzw. drit-en Studienabschnitt blich und

    vorgesehen. Wir haben uns ent-schieden, allen, die engagiert sind,die Chance zu geben, teilzuneh-men, so Heil und Geiger. Die

    Studierenden hatten theoretischdie Mglichkeit, die Rechtshilfesu-chenden vom ersten Beratungsge-sprch ber die Vorbereitung aufdie erste Einvernahme bis hin zuratschlichen Einvernahme durch

    das Bundesamt fr Fremdenwe-sen und Asyl zu begleiten und beiBedarf eine Beschwerde zu verfas-sen. Selbstverstndlich nur, wenndie Klienten einverstanden waren,wie David Geiger betont.

    Einer, der an allen angebote-nen Praxisterminen teilgenom-men hat, ist Jus-Student Clemens

    Lechthaler fr ihn war dies ei-ne einzigartige Chance, einen Fallnicht vor einem Aufgabenblattzu bearbeiten, sondern in derSituation fachlich und mensch-

    Wir arbeiten nur mit ehrenamt-lichen Mitarbeitern. In unseremFall setzt das Ehrenamt ein hohesMa an Professionalitt voraus.Die rechtliche Materie ist kompli-

    ziert und man kann auch wirklichviel in den Sand fahren. Fr unsist es deshalb wichtig, dass dieEinschulungsphase passt, meinter und hofft, dass der eine oderandere auch tatschlich weiterhinmithilft.

    Mehr als ein Zeugnis

    Ein wichtiger fachlicher Teilkommt jetzt noch auf alle Studie-renden zu, die das Seminar posi-tiv abschlieen mchten: Sie be-arbeiten Themen, die fr die Mit-

    arbeiterinnen und Mitarbeiter derRechtsberatung praxisrelevantsind und in Zukunft in Beschwer-den und Schriftstze eingebautwerden knnen. Die Idee ist,dass die Studierenden verfahrens-rechtliche Besonderheiten oderverschiedene Beweismittel im

    Asylverfahren wie beispielsweiseSprachgutachten in ihrer Semi-nararbeit aufgreifen. Letzteresind juristisch ja sehr umstritten.

    Wir knnen die Arbeiten dannso ein bisschen wie ein anwalt-liches Gutachten einsetzen, das

    mit Quellen belegt ist, erklrtGeiger. Fr die Qualitt garantiertLehrveranstaltungsleiter GregorHeil, der sich selbst seit seinem

    Studium mit Asylrecht beschftigtund anerkannter Experte ist. Dassind genau die Synergieeffekte,die wir erreichen wollten, freutsich der Rechtswissenschaftler.

    Die Arbeiten haben damit eineBedeutung, die ber den Semi-narschein hinausgeht.

    [email protected]

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    Die Nachwuchswissen-

    schaftlerin Hildegard Mack

    untersucht die biologischen

    Mechanismen des Alternsan einem dieser Modell-

    organismen, dem Faden-

    wurm C. elegans.

    Die gesunde Lebensspanne der Menschen verlngern das ist das

    erklrte Ziel am Forschungsinstitut fr Alternsforschung der Uni

    nnsbruck. Verschiedene Modellorganismen helfen den Wissenschaftlern,

    den Alterungsprozess zu verstehen und mgliche Angriffspunkte

    zu finden, um diesen zu verzgern.

    Das Geheimnisdes Alterns

    Wir alle haben eine ungefhreVorstellung davon, was zu einerlngeren gesunden Lebensspan-ne fhrt: weniger essen und mehr

    Bewegung. Zahlreiche wissen-schaftliche Untersuchungen in der

    Alternsforschung haben die po-sitiven Effekte dieser Lebenswei-se auf die Lebensspanne bereits

    besttigt und wir beginnen aufmolekularer Ebene zu verstehen,warum dies so ist, erklrt Dr. Hil-degard Mack, wissenschaftliche

    Mitarbeiterin am Forschungsin-stitut fr Biomedizinische Alterns-

    forschung. Daneben versuchenwir natrlich auch, andere Wegezu finden, um das Altern zu be-

    einflussen, und dafr ist das ge-naue Verstndnis des Alterungs-prozesses unumgnglich.

    ModellorganismusDieses Verstndnis erhlt die

    Wissenschaftlerin aus dem Mo-dellorganismus Caenorhabditiselegans (C. elegans). Der Fa-

    Wissenschaftler am Forschungsinstitut fr Biomedizinische Alternsforschung untersuchen die Mechanismen des Alterns. Foto: iStock/Yuri_Arcurs

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    Fadenwrmer (Species Caenorhabditis elegans) unter dem Mikros-kop im Hellfeld (oben) bzw. unter Fluoreszenzlicht (unten). Alle Wr-mer stellen ein knstliches Eiweimolekl (Protein) her, in dem der

    Langlebigkeitsfaktor DAF-16 an das grn fluoreszierende Protein (GFP)gekoppelt ist. Das punktfrmige Muster in den beiden unteren Wr-mern zeigt an, dass DAF-16 hier tatschlich aktiv ist. Dementsprechendwerden die beiden unteren Wrmer vermutlich lnger leben als diebeiden oberen. Fotos: Mack

    H ildegard Mack, geboren1982 in Donauwrth,studierte Biochemie an derTU Mnchen, wo sie 2011promovierte. Im Rahmen ih-res Doktorates verbrachte die

    Wissenschaftlerin einen fnf-jhrigen Forschungsaufent-halt an der Harvard MedicalSchool in Boston. Nach derPromotion wechselte sie andie University of California inSan Francisco, wo sie im Laborder bekannten Alternsforsche-rin Cynthia Kenyon mit ihren

    Arbeiten zur Entschlsselungvon DAF-16-Signalwegen inC. elegansbegann. Seit 2016ist Hildegard Mack am For-schungsinstitut fr Biomedi-zinische Alternsforschung der

    Universitt Innsbruck ttig,wo sie an ihrer Habilitationarbeitet und eine eigene For-schungsgruppe aufbaut.

    ZUR PERSON

    Wir forschen, um diegesunde Lebensspanne derMenschen zu verlngern.Hildegard Mack

    Der Fadenwurm hat zwarweniger Zellen als derMensch, die wichtigen zell-biologischen Mechanismen

    sind allerdings dieselben.Hildegard Mack

    denwurm eignet sich mit seinerkurzen Lebenszeit im Normalfallwird er circa drei Wochen alt ,seinem vollstndig entschlssel-ten Genom und seinen 959 Zellen

    optimal, um den Alterungspro-zess zu untersuchen, beschreibtHildegard Mack. Bei dem Modell-organismus handelt es sich um ei-nen vollstndig funktionierendenOrganismus, wie die Wissen-schaftlerin betont: Hier verhlt essich nicht wie bei einem Modell-auto zum Auto. Der Fadenwurmhat zwar weniger Zellen als derMensch, die wichtigen zellbiolo-gischen Mechanismen sind aller-dings dieselben.

    Lebensspanne verdoppelt

    Bereits vor einigen Jahrenkonnten bei C. elegansGene bzw.Proteine, also Eiweimolekle, diesich von diesen Genen ableiten,dentifiziert werden, deren Ma-nipulation die Lebensspanne desWurms verdoppelt. So lebten Fa-denwrmer mit aktiviertem DAF-16 einem Protein, das norma-erweise durch Insulin, einemHormon, das die Aufnahme vonZucker in die Zelle reguliert, ab-geschaltet wird in den Versuchs-reihen im Durchschnitt 60 Tage,

    einige sogar bis zu 80 Tage. DieWrmer lebten nicht nur lnger,sie sahen auch lnger besser aus,berichtet Mack. Denn auch beimFadenwurm zeigen sich optischeAltersmerkmale: Sie werden hel-er, die Oberflche ist nicht mehrso glatt und sie bewegen sich we-niger mit aktiviertem DAF-16trat dieser Alterungsprozess vielspter ein.

    Beim Protein DAF-16 handeltes sich um einen sogenanntenTranskriptionsfaktor, also ein Pro-

    tein in der Zelle, das die Aktivi-

    tt anderer Gene steuert. DieserTranskriptionsfaktor spielt auchbei vielen zellulren Prozessenm menschlichen Organismus ei-ne Rolle, hier heit er allerdingsFOXO3A. In zahlreichen Studien

    aus verschiedenen Lndern derWelt wurde beobachtet, dass beiMenschen, die 100 Jahre und l-ter werden, bestimmte Variantenvon FOXO3A hufiger auftreten.

    Es besteht also Grund zur An-nahme, dass FOXO3A auch beiuns eine wesentliche Rolle imZusammenhang mit Langlebig-keit spielt. Hildegard Mack hltaber fest, dass eine Verlngerungdes Lebens nicht das Ziel der Al-ternsforschung ist: Wir forschen,um die gesunde Lebensspan-ne der Menschen zu verlngern.

    Dies geht natrlich mit Langlebig-keit Hand in Hand, denn Alter istder grte Risikofaktor fr vieleErkrankungen, etwa des Herz-

    Kreislauf-Systems oder Krebs.Bei der Forschungsarbeit der

    Wissenschaftlerin dreht sich allesum die Aktivierung von DAF-16.Durch eine Reduzierung des In-

    sulinsignalweges wird das Proteinangeschaltet. Da ein Eingreifen indiesen Signalweg aber auch ne-gative Folgen wie beispielsweiseDiabetes haben kann, beschftigtsich die Nachwuchswissenschaft-lerin mit einem anderen Mecha-nismus, der DAF-16 aktiviert:Beim Fadenwurm konnte bereitsvor einigen Jahren ein zweiter

    fr DAF-16 bedeutsamer Signal-weg beschrieben werden. WennC. elegans bestimmte Stammzel-

    len fehlen, wird DAF-16 ebenfallsangeschaltet und der Wurm lebtlnger, erklrt Hildegard Mack.Nun versucht sie herauszufinden,wie dieser Mechanismus genau

    funktioniert. DAF-16 selbst istnicht direkt medikaments be-einflussbar, aber vorgeschalteteSignalbertragungsproteine, diewir auch in unserem alternativenMechanismus zur DAF-16-Regu-lierung vermuten, sind klassischeTargets fr Medikamente, erklrtHildegard Mack, und weist gleich-zeitig darauf hin, dass es bis dahinnoch einige Geheimnisse des Al-terns zu lften gilt.

    [email protected]

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    n Tirol gibt es etwa 17.500

    Familienunternehmen ins-

    besondere im Tourismus ist

    die Dichte an Familienun-

    ternehmen (ca. 90 Prozent)

    besonders hoch. Rund um

    die Besonderheiten dieser

    Betriebe besteht noch viel

    Forschungsbedarf.

    Mehr als 45 Millionen Nchti-gungen verzeichnete Tirol im Jahr2015. Hinter dieser im Vergleichzu anderen Tourismusdestina-

    Regionalitt und Nachhaltigkeit: Die Tourismuslandschaft Tirols ist

    geprgt durch Betriebe in Familienhand. Der Tourismusforscher

    Mike Peters untersucht mit seinem Team die Charakteristika von

    kleinen und mittleren Unternehmen.

    Es bleibt in der FamilieKleines Team, groe Wirkung: Familir gefhrte Kleinbetriebe spielen eine zentrale Rolle im Tourismusland Tirol. Foto: pixabay.com/Hans

    tionen hufig als weltmeister-lich bezeichneten Zahl stehentausende Unternehmen derGroteil von ihnen mit wenigerals 10 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern. Tourismusunterneh-men wie Hotels, Pensionen oderRestaurants sind sehr hufig be-reits seit Generationen in Famili-enhand und zeichnen sich durchspezielle Eigenschaften aus, die

    wir genauer untersuchen wollen,sagt Mike Peters. Seit einem Jahrist der Betriebswirt Stiftungspro-

    fessor des Landes Tirol fr KMU(Kleine und Mittlere Unterneh-

    men) und Tourismus am Institutfr Strategisches Management,Marketing und Tourismus undSprecher eines neu eingerichte-ten Forschungszentrums fr Tou-rismus und Freizeit (siehe Box).Peters und sein Team legen ihrenFokus auf die Tourismuswirtschaftin Tirol sowie Familienunterneh-men allgemein und sind dabeiauch in verschiedenen Tlern und

    Ortschaften prsent. Dass es sichdabei um eine faszinierende so-wie spannende Branche und Un-ternehmensform handelt, ma-chen die Wissenschaftler an ver-

    schiedenen Besonderheiten in derunternehmerischen Orientierung

    fest. In enger Zusammenarbeitmit seinem Kollegen Andreas Kall-mnzer interessiert Peters nebender wirtschaftlichen besondersdie soziale und regionale Einbet-tung der Tiroler Familienunter-nehmen.

    Regionalitt

    Familiengefhrte Betriebe sindauerordentlich stark in ihrem re-gionalen Umfeld verankert. Daskonnten Peters und Kallmnzerbereits in mehreren Forschungsar-

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    Viele Tourismusbetriebe in Tirol im Bild ein Blick ins Khtai sind oft

    schon seit Generationen in Familienhand. Foto: TVB Innsbruck/Markus Moser

    ForschungszentrumTourismus undFreizeit

    I m Jahr 2015 wurde an der Uni-versitt Innsbruck das interfa-kultre Forschungszentrum Tou-rismus und Freizeit ins Lebengerufen. Das Zentrum verstehtsich als Netzwerk und Plattform

    fr die gemeinsame Konzepti-on neuer tourismusbezogenerProjekte unter Einbeziehung ver-schiedener wissenschaftlicherDisziplinen. Dieser interdiszipli-nre Zugang soll einen mglichstumfassenden Zugang zu kom-plexen touristischen Fragestel-

    lungen gewhrleisten. Durch dieBndelung der bereits vorhande-nen Expertisen in den BereichenManagement, Wirtschaftstheorie,

    kologie, Geographie, techni-sche Wissenschaften, Finanzwis-senschaft, Sport, Architektur so-wie Germanistik oder Geschichtewird die Qualitt der Tourismus-forschung in Tirol weiter gestrkt.

    Acht Fakultten der Uni Innsbrucksind bereits beteiligt, zahlreiche

    Projekte in Planung. InnsbruckerWissenschaftler bringen sich au-erdem im ebenfalls neu gegrn-deten Tourismusforschungszen-

    trum des Landes Tirol aktiv ein:Ziel ist die Untersttzung derTiroler Tourismuswirtschaft beider Entwicklung zukunftsfhi-ger Marktleistungen. Diese Fr-derungsinitiative wird vom LandTirol gemeinsam mit Wirtschafts-kammer und den Tourismusver-

    bnden finanziert. Trger sindauch das Management CenterInnsbruck (MCI) und die Univer-sitt Innsbruck.

    Tourismusbetriebespielen gerade in kleinenOrtschaften und Talregioneneine sehr wichtige Rolle, da

    sie Arbeitspltze schaffenund zur Wertschpfungbeitragen.Mike Peters Fotos: birgitkoell | fotografien

    Familienbetriebe sind nichtnur auf Wachstum ausge-richtet, auch Nachhaltigkeitspielt eine groe Rolle.Andreas Kallmnzer

    beiten belegen. Sie spielen gera-de in kleinen Ortschaften und Tal-regionen eine sehr wichtige Rolle,da sie Arbeitspltze schaffen undzur Wertschpfung beitragen.

    Viele Ortschaften wren ohne denobmotor Tourismus noch vielstrker von der Abwanderung ingroe Stdte betroffen, sind sichdie Wissenschaftler einig. Die Un-ternehmer wissen um ihre Wich-tigkeit fr ihr lokales Umfeld undhlen sich dementsprechend ver-antwortlich. Hier kommen sozi-al-emotionale Aspekte in den Vor-dergrund, die gerade im Vergleichzu Nicht-Familienunternehmensehr auffllig sind und von einemgroen Verantwortungsbewusst-

    sein geprgt sein knnen, erklrtPeters. Touristische Familienbe-triebe sind tendenziell nicht nurauf Wachstum ausgerichtet, son-dern legen ihren Entscheidungenoftmals Aspekte der Nachhaltig-keit zu Grunde, sagt Kallmnzer.Die Wissenschaftler machen dieseEmotionalitt im Vergleich zu an-deren Unternehmensformen fest:Gerade bei Neu-Grndungenvon Unternehmen, sogenannterStart-Ups, beobachten wir hu-ig, dass es bereits von Beginn anTeil des Konzeptes ist, nach zwei

    bis drei Jahren das Unternehmenwieder mglichst gewinnbrin-gend zu verkaufen. Wenn mir alsBesitzer eines kleinen Hotels nunaber daran gelegen ist, den Be-trieb an meine Kinder weiterzu-geben und in der Region zu eta-blieren, verhalte ich mich anders,bin weniger risikofreudig und ge-he schonend mit den Ressourcenmeiner Umgebung um, erklrtMike Peters.

    Wandel

    Auch die Tourismuswirtschaftst wie viele andere Bereiche auf-grund verschiedenster gesell-schaftlicher Entwicklungen und

    Vernderungen mit zahlreichenHerausforderungen konfrontiert:Das Reiseverhalten vieler, geradejunger Menschen hat sich in denletzten Jahrzehnten stark vern-dert. Der Klimawandel und seine

    Auswirkungen bleiben fr Touris-musbetriebe nicht ohne Folgen.Die Rahmenbedingungen wer-den immer schwieriger und ma-chen das Festhalten an Familien-traditionen gar nicht so einfach,

    betont Peters. Deutlich sichtbarwird das fr Mike Peters und An-dreas Kallmnzer beispielswei-se whrend der bergabe einesBetriebes von einer Generationzur nchsten. Bei jungen Men-schen beobachten wir, dass sichauch ihre Wertvorstellungen undPrioritten im Hinblick auf die Le-bensqualitt verndert haben,so Peters. Stze wie Wir knnenden Betrieb nicht zumachen sindkeine Selbstverstndlichkeit mehr:Zeit fr die Familie, Selbstverwirk-

    lichung, Erholung und Urlaubegewinnen fr Jungunternehmerauch in den Familienbetriebenzusehends an Wichtigkeit.

    Um Antworten auf die groenFragen in den genannten Interes-sensgebieten zu erhalten, suchendie Wissenschaftler regelmigden direkten Kontakt zu Fami-

    lienbetrieben in ganz Tirol. Da-bei kommen neben Fragebgenauch so genannte Tiefeninter-views zum Einsatz, in denen mitFamilienmitgliedern ausfhrlicheGesprche zu verschiedenenThemenbereichen gefhrt wer-den. Wichtig ist uns dabei ein

    Austausch auf Augenhhe. Wirmchten den Unternehmernnichts aufzwingen, denn: Auchwir in der Forschung profitierenvon der Erfahrung in den Betrie-ben und versuchen gemeinsam

    mgliche Verbesserungen zu er-arbeiten, machen die Wissen-schaftler klar. Viele der besonde-ren Eigenschaften von Familien-unternehmen seien gleichzeitigauch das Ass im rmel, das esnoch strker auszuspielen gelte,sagt Peters: Das Verhaftet-Sein,die Regionalitt und Nachhaltig-keit sind Bereiche, die regionalagierende Familienunternehmen

    gerade in Zeiten einer globali-sierten Welt strker hervorstrei-chen knnten.

    [email protected]

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    Das Internet der Dinge

    schafft fr Unternehmen

    groe Chancen. Dabei

    mssen sie aber auch den

    Sicherheitsaspekt mitden-ken daran erinnert Prof.

    Ruth Breu vom Institut fr

    nformatik.

    mmer mehr Produkte des tglichen Gebrauchs sind stndig mit dem

    nternet verbunden. Was uns vielfach das Leben erleichtert, schafft

    fr die Hersteller neue Herausforderungen.

    Vernetzung als

    Herausforderung

    Mit zunehmender Vernetzung im Alltag steigen die Anforderungen an Sicherheit. Foto: iStock/mikkelwilliam

    Der Khlschrank meldet, dasskeine Milch mehr da ist, die Kli-maanlage zu Hause lsst sich ausdem Bro via Internet steuern,das Auto ruft man vor der Abfahrt

    mittels Knopfdruck aus der Ga-rage, es wartet vor der Tr, undber den vernetzten Herzschritt-macher wissen rzte genau, wiees der Patientin geht: Wir leben

    in einer zunehmend vernetztenWelt.

    In den nchsten Jahren werdenAnwendungen und Produkte aufden Markt kommen, die durch

    Vernetzung einiges bequemermachen das Internet der Din-ge ist aber auch ein potenziellesEinfallstor fr Angreifer von au-en. IT-Systeme werden immer

    komplexer, dementsprechendwird auch die Wartung immeraufwndiger, vor allem, wenn dieSysteme vor Attacken von auenabgesichert werden mssen,

    sagt Prof. Ruth Breu, Leiterin desInstituts fr Informatik und der

    Arbeitsgruppe Quality Enginee-ring an diesem Institut. Ihre Ar-beitsgruppe beschftigt sich un-

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    Die von Ruth Breu, Michaeal Brunner und Christian Sillaber entwickelte Software ermglicht auch die Dar-stellung komplexer Abhngigkeiten. Foto: iStock/BlackJack3D

    Unternehmen mssendie Sicherheit ihrerProdukte gleich von Anfangan mitdenken.

    Ruth Breu Foto: Fotogrfin Claudia Bachlechner

    ter anderem mit dem komplexenZusammenspiel von Sicherheitund Qualittsmanagement beiT-Produkten: Sie knnen sich einT-System wie ein Haus vorstel-

    en: Das Haus ist auch nur dannsicher, wenn alle Fenster und T-ren geschlossen sind alle ge-schlossenen Fenster ntzen nichts,wenn die Kellertr offen ist. Beikomplexen Systemen reden wirhier aber von hunderttausen-den Fenstern, deren Position imHaus sich regelmig ndert undbei denen manche Fenster sichautomatisch ebenfalls ffnen,wenn andere aufgehen und um-gekehrt. ber all das muss je-mand, der fr die Sicherheit ver-

    antwortlich ist, den berblick be-wahren.

    Komplexitt vereinfachen

    Innerhalb von Unternehmentreffen hier Aufgabengebiete auf-einander, die auf Deutsch beidemit Sicherheit bersetzt wer-den: Safety und Security. MitSafety ist die Bedienungs- undBetriebssicherheit eines Produktsgemeint: Etwa, dass eine im-plantierte Insulinpumpe keineFehlfunktionen aufweist, die dasLeben des Patienten gefhrden,

    oder, dass ein Airbag nur im Not-all auslst. Safety-Eigenschafteneingebetteter Software-Systemesind heute gut beherrschbar entsprechende Software ist in si-cherheitskritischen Produkten wieFlugzeugen, Kraftfahrzeugen, imSchienenverkehr oder in Medi-zinprodukten seit Jahrzehnten imEinsatz, erlutert Ruth Breu. Neust die Verknpfung mit Security:Die Sicherung vor Angriffen, dievon auen kommen. Fr vieleUnternehmen ist dieser Aspekt

    sehr neu, sie knnen damit nochnicht richtig umgehen Securitykann in den neuen vernetzten An-wendungen nicht ohne Safety ge-dacht werden und umgekehrt.Auerdem spielen daneben auchAspekte wie der Schutz von Kun-dendaten und Privatsphre einewichtige Rolle.

    Um es IT-Verantwortlicheneichter zu machen, den ber-blick ber unterschiedlichsteSicherheits-Anforderungen zubewahren, haben Ruth Breu,Michael Brunner und Christian

    Sillaber eine eigene Softwarel-sung entwickelt. Unternehmendokumentieren heute noch zu oftkomplexe Zusammenhnge bereinfache Excel-Tabellen dass das

    sehr schnell sehr unbersichtlichund fehlerhaft ist, wird niemandenwundern, erklrt sie. Die Soft-ware heit Adamant; sie kann jenach Unternehmen entsprechend

    angepasst werden und ermglichtes unter anderem, fr jede Aufga-be auch Abhngigkeiten einzu-tragen, auerdem Wartungsin-tervalle festzulegen und alle Auf-gaben nach Prioritten zu reihen.So entsteht statt einer Liste einNetz, das tatschliche Anforde-rungen viel besser abbildet undes auch mglich macht, Schnitt-stellen und Abhngigkeiten etwazwischen Safety- und Security-An-forderungen abzubilden. GeradeSoftware wird ja stndig weiter-

    entwickelt und Updates whrenddes Produkt-Lebenszyklus sindnicht mehr nur fr Smartphonesund Computer selbstverstndlich,sondern auch zunehmend fr Au-tos, Produktionsanlagen und einegroe Zahl weiterer Gegenstn-de und Produkte, die wir tglichnutzen. Wenn in einem Updateeine Komponente gendert wird,bildet unser System konkret ab,welche weiteren Komponentendadurch betroffen sind und wosich dadurch zum Beispiel neue

    Lcken ergeben, sagt die Infor-matikerin. So sei auch mglich,bestimmte Bereiche in regelm-igen Abstnden automatischkontrollieren zu lassen, whrendfr andere, sicherheitsrelevantereTeile Erinnerungen fr eine ma-nuelle Kontrolle durch einenMitarbeiter eingestellt werdenknnen. Mit Adamant schaffenwir es, alle ntigen Sicherheits-aspekte abzubilden und ermg-

    lichen Unternehmen so einenvollstndigen berblick ber al-les, was sie beachten mssen. Eingroer deutscher Automobilher-steller hat schon Interesse daran

    bekundet.

    Zukunft

    Adamant soll jedenfalls weiter-entwickelt werden, dazu laufenderzeit mehrere Projektantrge,an denen auch Unternehmens-partner beteiligt sind. Sicher ist:Die Anforderungen an die Sicher-heit softwareintensiver Produktewerden in Zukunft weiter steigen,nicht zuletzt bei jenen Produkten,die bisher nicht vernetzt warenund deshalb nicht vor Angriffen

    von auen geschtzt werden mus-sten. Mit der Vernetzung steigendie Anforderungen. Deshalb ist esfr Unternehmen in Zukunft un-verzichtbar, die Sicherheit ihrerProdukte vor Angriffen von auenund innen gleich von Anfang anmitzudenken, sagt Ruth Breu. In

    Anbetracht der kommenden Digi-talisierungswelle ist das Etablierenvon Prozessen fr IT-Sicherheitein wichtiger Faktor fr den Erfolgam Markt. [email protected]

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    Dienstag, 21. Juni 201612

    Nur wem der Klimawandel

    bewusst ist, kann lernen,

    damit umzugehen. Im Rah-

    men von k.i.d.Z.21 erleben

    ugendliche die Vernde-

    rung hautnah.

    Der Weg in die Kpfe der Sch-

    erinnen und Schler fhrt durchdie Kpfe der Lehrerinnen undLehrer. Sie sind Multiplikatorendes Projekts k.i.d.Z.21 (kompetentn die Zukunft), das der Pilotphase

    Die Kinder und Jugendlichen von heute sind die L eidtragenden des Klima-

    wandels von morgen. Das Projekt k.i .d.Z. 21 bereitet s ie darauf vor und

    bringt sie dort hin, wo der Wandel s ichtbar wird: ins Hochgebirge.

    Gut vorbereitetauf den Wandel

    Hhepunkt des Projekts ist die dreitgige Exkursion ins Hochgebirge. Ihr geht eine fast einjhrige projektbezogene Vorbereitung in den Schulenvoraus. Fotos: Iris Staggl

    mittlerweile lngt entsprungen istund nun in sein viertes Schuljahrgeht. Den Anfang machten Leh-rer und Schler des Karl-von-Clo-sen-Gymnasiums im deutschenEggenfelden. Gemeinsam mitden Forscherinnen und Forscherndes Instituts fr Geographie derUni Innsbruck konzipierten sie

    konkrete Zielstellungen und ent-wickelten die Projektphasen, diesich ber ein Jahr erstrecken. Am

    Anfang stehen Fortbildungsein-heiten fr das Lehrpersonal. Da-

    bei gibt es keine Beschrnkungenhinsichtlich der zu unterrichten-den Fcher, sondern eine mg-lichst groe Bandbreite an Dis-ziplinen ist von den Forschernausdrcklich erwnscht, um ver-schiedene Betrachtungswinkel aufden Klimawandel zu ermglichen.Gemeinsam mit dem Projektteam

    erarbeiten die Lehrer whrend derFortbildungen die Mglichkeitender Umsetzung der Kerngedan-ken des Projekts am jeweiligenSchulstandort. Untersttzung er-

    fahren die Lehrer auerdem auchvom engmaschigen Partner-Netz-werk.

    Freie Herangehensweise

    Dann kommen die Schlerins Spiel. Das Projekt spricht Ju-gendliche im Alter von ca. 14 Jah-ren an, die derzeit die 3. bis 5.

    Klassen der BHS oder AHS besu-chen, berichtet Alina Kuthe vomInstitut fr Geographie, die selbstMitglied des Projektteams ist. DerStartschuss fllt bei der offiziellen

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    Die Exkursion ins Hochgebirge ist eine der Phasen, in der die Jugend-lichen am meisten lernen. Vor allem der Diskurs mit den Wissenschaft-

    lern trgt zu diesem Effekt bei.

    WEITERE INFORMATIONENwww.kidz.ccca.ac.at

    Gemeinsam mitPartnern zum Erfolg

    D as k.i.d.Z.21.-Projekt hatzahlreiche Partner mit imBoot. So tragen auch die Budes-arbeitsgemeinschaft GWK an

    AHS, der Geographieverbandsterreichs und das ClimateChange Center Austria (CCCA)

    ihren Teil zum Gelingen des Pro-jekts bei. Das Pilotprojekt fandim Karl-von-Closen-Gymnasiumin Eggenfelden statt.

    Kick-off-Veranstaltung, die sofortden ersten Kontakt mit den Wis-senschaftlern ermglicht. Dabeiinden sich durchaus schon einmalwissenschaftliche Schwergewichte

    r einen Tag an der Schule ein wie erst krzlich die bekannte Kli-maforscherin Helga Kromp-Kolbvon der BOKU Wien, die neuestewissenschaftliche Erkenntnisse indie Aula in Eggenfelden brachte.m Laufe des Schuljahres knnensich die Schlerinnen und Schlerdann zunchst relativ frei mit demThema Klimawandel auseinander-setzen und gewinnen mit einemeigenen Projekt, das ein Spiel,ein Lied oder auch eine Kunstin-stallation sein kann, Erkenntnisse

    zur globalen Erwrmung. Auchm Unterricht ist der Klimawandel

    m Laufe des Schuljahres immer

    wieder ein Thema, das fcher-bergreifend aufgegriffen wird.Schlielich gipfelt das Projekt ineinem mehrtgigen Aufenthaltm Hochgebirge, wo Lehrer undSchler gemeinsam mit den For-schern den Auswirkungen desKlimawandels auf den Grund ge-hen. Fanden diese Projekttage inden vergangenen Jahren nochausschlielich im Universittszen-trum in Obergurgl statt, sind nunweitere Standorte hinzugekom-men. Ab jetzt wird auch in Gal-

    tr, Schladming und im Gebietder Pasterze zum Klimawandelgeforscht, wei Alina Kuthe.

    Die Ziele des Projekts sind eineSensibilisierung der Jugendlichenr die Folgen des Klimawandelsund eine Strkung ihrer Anpas-

    sungs- und Handlungsfhigkeit.Darber hinaus sollen sie als Zu-kunftstrger unserer Gesellschaftauf die gesellschaftlichen, wirt-

    schaftlichen und kologischenHerausforderungen des 21. Jahr-hunderts vorbereitet werden.Um das zu erreichen, soll dasProjekt an mglichst vielen ster-

    reichischen Schulen stattfindenund weiterentwickelt werden. DieUntersttzung der Lehrkrfte als

    Multiplikatoren ist ein zentralesElement, um die Ziele zu errei-

    chen. Damit eine gezielte Weiter-entwicklung mglich ist, werdendie Projekte genau unter die Lupegenommen. Die Evaluierung siehtmehrere Erhebungen zu unter-schiedlichen Zeitpunkten vor undkann sich u. a. auf mehrjhrigeDatenreihen an der Pilotschule inEggenfelden sttzen. Die Schle-rinnen und Schler wurden mit-tels Fragebgen zu Beginn undam Ende des Schuljahres umfas-send zu ihrer Einstellung und ih-ren Konzepten bezglich des Kli-mawandels befragt. Auerdem

    wurden die Schler bei der zwei-ten Erhebung gebeten, die einzel-nen Projektphasen bezglich ihresLernfortschritts und ihres Erkennt-nisgewinns zu bewerten, woraussich Rckschlsse hinsichtlich derinhaltlichen und methodischen

    Auseinandersetzung mit den Ex-perten ablesen lassen. Die Aus-wertung der Tests zeigt, dass

    sich die Jugendlichen nach derTeilnahme am Projekt besser aufden Klimawandel vorbereitet fh-len. Die gemeinsame Forschungim Hochgebirge mit den Wissen-schaftlern wird dabei als die Phaseangegeben, in der sie am meistenlernen.

    Jetzt auch in sterreichSeit dem vergangenen Jahr

    richtet sich k.i.d.Z.21 auch anSchulen in sterreich. Es gibt

    bereits seit diesem Jahr erste Pi-lotprojekte in sterreich, umge-setzt von Lehrern der ARGE-GWK.Im Juni und Juli fahren die erstensterreichischen Schler in dieForschungswochen. InteressierteLehrer sind eingeladen, sich berdas Projekt zu informieren und esauch an ihre Schule zu bringen.Die Finanzierung des Projekts istnoch bis zum 30. Mrz 2018 ge-sichert. In den kommenden zweiJahren darf also noch fleiig ge-

    forscht [email protected]

    Ich finde es wichtig, weilder Klimawandel meineZukunft ist und man nuretzt reagieren kann. Man

    kann die Vergangenheitnicht ndern.k.i.d.Z.21-Teilnehmer

    Am Gletscher konnte mandas, was man das Jahr bernur theoretisch gelernt

    hatte, wirklich mal im Prak-tischen sehen. Das fand ichecht gutk.i.d.Z.21-Teilnehmer

    Man sollte unbedingt et-was gegen den Klimawandelmachen, denn sonst heites: Game over!k.i.d.Z.21-Teilnehmer

    Es betrifft uns alle undwenn manche nichtsmachen, sind wir trotzdemalle dran!k.i.d.Z.21-Teilnehmer

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    Jeder Mensch ekelt sich vor

    rgendetwas, und selten ekeln

    wir uns gern. Dass Ekel aber

    neben Schutz weitere wichtige

    Funktionen erfllt, zeigennnsbrucker Europische

    Ethnologen.

    Raucherlunge imDschungelcamp

    nsekten gehren in anderen Kulturkreisen wie selbstverstndlich zum Nahrungsangebot der westliche Ekel davor ist kulturell bedingt.Fotos: iStock/urf, Pixabay

    Eklig sind sie, die Insekten,die da auf B-Prominenzkrabbeln, und fast sprtman sie selbst auf der Haut:Wie uns Ekel beschftigt,warum wir uns ekeln und

    was das mit Kultur zu tunhat, untersucht Timo Hei-merdinger an der Universi-

    tt Innsbruck.

    Eine schwarze Raucherlunge,verfaulte Zhne, Kehlkopfkrebs:Mit abschreckenden Bildernauf Zigarettenschachteln sagendie Behrden Zigarettenrauchjetzt europaweit den Kampf an.Die Fotos sind plakativ, auf den

    Schachteln sehr gro sichtbar undvielfach vor allem eines: ekelig.

    Whrend sich wissenschaftlicheFachrichtungen wie die Psycholo-gie und die Pflegewissenschaften

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    Biologisch bedingter Ekel, etwa vor schimmligem oder verfaultem Essen, schtzt uns aber auch vor Schaden.

    In Ekelgefhlenfinden auch gesell-schaftliche Tabus ihrenAusdruck.Timo Heimerdinger

    schon lngere Zeit mit Gefhlenwie Ekel beschftigen, entdeckendie Kulturwissenschaften das brei-te Feld der Emotionen geradeaufs Neue: Worin liegt der kultu-

    relle Grund fr Ekel? Warum ekelnwir uns? Ekel ist eine sehr grund-egende Emotion, er ist krper-ich sprbar: Umgangssprachlichschttelt es dich, wenn du dichekelst, Ekel ist Reflex, erklrt derEuropische Ethnologe Prof. TimoHeimerdinger, der krzlich mitStudierenden einen eigenen Bandzu Ekel aus kulturwissenschaft-icher Sicht gestaltet hat.

    Niemand ekelt sich gern?

    Ausgangspunkt unserer Arbeit

    war: Niemand ekelt sich gerne.Ekel ist ein Gefhl, das wir mg-ichst vermeiden wollen, sagtTimo Heimerdinger. Ganz so ein-ach sei es dann aber doch nicht:

    Ekel kann auch faszinieren, hn-ich der Angst in der Achterbahn.Angst ist eigentlich auch ein ne-gatives Gefhl, das wir vermeidenwollen der Nervenkitzel lsst unsaber auch spren und lebendighlen. So seien unter anderem

    auch Ekel-Fernsehformate wie dasDschungelcamp zu erklren: Vonder Fernsehcouch aus lassen sich

    Stars und (mehr) Sternchen da-bei zuschauen, wie sie Insekten,Schlangen und fr westeurop-sche Gemter hnlich Unappe-titliches verspeisen oder auf sichkrabbeln lassen und bringendem Sender damit Top-Einschalt-quoten. Die Sendung verleitetzur Schadenfreude und hat mithrer sehr professionellen Machartbreite Bevlkerungsschichten imBlick. Das allein erklrt aber nochnicht den Erfolg. Sie hat auchden kollektiven Ekel wortwrtlich

    salonfhig gemacht: im gemein-samen Angewidert-Sein fhlenwir uns als groe Gemeinschaft,erlutert Timo Heimerdinger.

    Dass wir Westeuroper unsvor Insekten als Nahrungsmittelekeln, ist brigens kulturell be-dingt: Viele Insektenarten wrennicht nur essbar, sondern sogarnahrhaft und in anderen Kultur-kreisen stehen sie selbstverstnd-ich auf der Speisekarte. In Ekel-gefhlen finden auch gesellschaft-iche Tabus ihren Ausdruck dasmacht man nicht, das gehrt sich

    nicht und Nahrungstabus sindhierfr ein klassisches Beispiel. Al-erdings auch eines, das starkemWandel unterworfen ist. So gal-ten tierische Innereien noch bis

    in die 1970er als vllig gelufigeNahrungsmittel, erst dann nahmim deutschsprachigen Raum derEkel davor zu und neuerdingsbegegnen uns Kalbsbries, Kutteln

    und Co. in der Sternenkche an-sprechend zubereitet wieder. Icherinnere mich noch gut daran,als Kind eingeblut bekommenzu haben, dass man rohen Fischnicht isst und dass das eklig ist.Und dann kam Sushi. Solche Ta-bus knnen sich innerhalb kurzerZeit wandeln, sagt der Ethnolo-ge. So ist die Trennung von Tie-ren, die auf den Tisch kommen,und solchen, die man nie essenwrde, relativ willkrlich: Der Ge-danke, einen Hund oder eine Kat-

    ze zu verspeisen, lst hierzulandeEkelgefhle aus, Hhnerfleischgibt es wie selbstverstndlich zukaufen.

    Soziale Funktion

    Ekel erfllt daneben natrlichauch eine biologische Funktion:Dass uns Verwesungs- und Faul-geruch anekelt, liegt in erster Li-nie daran, dass uns etwa verfaulteNahrung gesundheitlich schadenwrde. Abgesehen von biologischbedingtem Ekel: Ist eine ekel-freieGesellschaft denkbar? Nein,

    sagt Timo Heimerdinger: Ekel er-

    fllt auch wichtige soziale Funkti-onen, ermglicht er doch Grenz-ziehungen, die fr das Zusam-menleben notwendig sind: EineUnterteilung in erwnschtes und

    unerwnschtes Verhalten etwa.Natrlich kann sich der konkreteGegenstand ndern, aber diese

    Abgrenzungsfunktion bleibt. Ei-ne Abgrenzung brigens, die auchder Identifikation mit bestimmten

    Gruppen dienen kann: Wenn et-wa Pflegekrfte im Krankenhausdavon sprechen, sie ekle nun fastnichts mehr, grenzen sie sich da-durch auch von Auenstehendenab. In der Pflege und der Ausbil-dung von Pflegepersonal ist Ekelschon lnger Thema. Dort wirdmittlerweile gelehrt, dass Ekelnichts ist, was es zu unterdrckengilt man darf sich natrlich auchals Krankenschwester ekeln, mankann auch als Krankenpfleger gu-te und weniger gute Tage haben.

    Das ist ein Paradigmenwechsel.

    Ekel begegnet uns im Alltagimmer wieder und ist auch nichtimmer leicht zuzuordnen: Er wirdetwa als Erziehungsmittel ange-wendet zum Beispiel mit den

    erwhnten Schockbildern auf Zi-garettenschachteln oder in Do-kumentationen, die zeigen, wieHhner in Legebatterien leiden.Und er trifft uns unvermittelt:

    Wenn etwa in der Straenbahnder Sitzplatz noch warm odersogar schweinass ist vom Fahr-gast, der gerade aufgestanden ist.Dieses Straenbahn-Gefhl istdann Ekel vor zu groer krper-licher Nhe mit Fremden auchdafr gibt es kaum biologischeGrnde, denn der warme Sitz ist

    ja nicht giftig. Solche Reaktionensind kulturell bedingt und regelnunser Zusammenleben. Wie vieleanderen Gefhle ist Ekel univer-sell, jeder gesunde Mensch ekeltsich vor irgendetwas. Wovor ge-nau, ist allerdings variabel undverrt uns viel ber Kultur und Ge-sellschaft, erklrt der Ethnologe.

    Wer mehr ber Ekel aus ethnolo-gischer Perspektive erfahren will:Der Band Igitt. Ekel als Kultur,herausgegeben von Timo Hei-merdinger, ist bei der InnsbruckUniversity Press erschienen.

    [email protected]

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    Problem darzustellen. Assoz. Prof.Dr. Markus Ganzera und seineMitarbeiterin Dr. Anja Hartmann

    interessiert diese Eigenschaft auspharmazeutischer Sicht. Norma-lerweise isolieren und analysieren

    wir Naturstoffe aus Heilpflanzen.Die Algen stellten uns vor vlligneue Herausforderungen, be-schreibt Markus Ganzera. Durch

    ihre UV-Bestndigkeit sahen wir

    schung (FWF) gefrderten Pro-jektes entschieden sich die Wis-senschaftler, 20 alpine Algenarten

    nher zu untersuchen. Sie whl-ten hochalpine Blaualgen (Cyano-bakterien), Grn- und Gelbgrne

    Algen aus, die zwar taxonomischidentifiziert wurden, ber die aberInformationen zu ihren Inhalts-stoffen, ihrer Bioaktivitt oder ih-ren Schutzmechanismen gegenuere Umwelteinflsse fehlten.Um mit reinen sowohl in Hin-blick auf die Art als auch Verunrei-nigung durch andere Algen oderBakterien Proben zu arbeiten,griffen die Wissenschaftler aufdas Angebot von speziellen Kul-

    tursammlungen zurck. Dieser

    m Rahmen eines For-

    schungsprojektes konnten

    Markus Ganzera und Anja

    Hartmann mehrere neue

    Verbindungen aus marinen

    Algen isolieren, die auch in

    medizinischen Hautschutz-

    produkten zum Einsatz

    kommen knnten.

    Algen sowohl alpine Arten alsauch Meeresalgen haben sichperfekt an ihre extremen Stand-orte angepasst. Obwohl UV-Strah-ung fr Zellen normalerweise to-xisch ist, scheint eine hohe UVA-

    und UVB-Belastung fr sie kein

    Algen sind berlebensknstler, die auch an extremen Standorten mit

    hoher UV-Belastung ohne Probleme existieren knnen. Grund genug

    fr Innsbru cker Pharmazeuten, sich genauer mit ihren

    UV-Schutzmechanismen auseinanderzusetzen.

    Grner Sonnenschutz

    Neue Verbindungen aus Algen knnten auch in medizinischen Hautschutzprodukten zum Einsatz kommen. Foto: iStock/Nicolas McComber

    Durch ihre UV-Bestn-digkeit sahen wir in Algengroes Wirkstoff-Potenzial.Markus Ganzera

    allerdings groes Wirkstoff-Poten-zial. Diese Vermutung hat sichbesttigt. Im Rahmen eines mit

    Jahresende 2015 abgeschlossenenProjektes ist es den Wissenschaft-lern gelungen, zwei vllig neue

    Verbindungen aus Algen zu isolie-ren, die zum Schutz vor ultravio-letter Strahlung gebildet werden.Beide, wie etwa das Prasiolin ausder Grnalge Prasiola calophylla,gehren zur Substanzklasse derMykosporine-like Amino Acids(MAAs). Sie besitzen wichtige Ei-genschaften, die zum Zwecke desUV-Schutzes ausgenutzt werdenknnten.

    Zu Beginn ihres vom Fonds zur

    Frderung wissenschaftlicher For-

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    erste Schritt ist sehr wichtig, dennohne artenreines und botanischgenau charakterisiertes Ausgangs-material sind keine Rckschlsseauf die Inhaltsstoffe einzelner Ar-

    ten bzw. deren Schutzmechanis-men mglich, erlutert der Phar-mazeut.

    Ursprnglich wollten die Wis-senschaftler die Algen fr ihreweiteren Tests im Labor kultivie-ren. Dies stellte sie aber vor unge-wohnte Probleme, die sie von ih-rer bisherigen Arbeit, der Analysevon Heilpflanzen, nicht kannten.Die Mengen, die wir als Reinkul-turen erhielten, waren klein unddie Eigenkultivierung erwies sichr uns als sehr schwierig und

    zeitaufwendig. Eine Kooperationmit Univ.-Prof. Dr. Ulf Karsten,

    einem Algenexperten der Univer-sitt Rostock, sowie Assoz. Prof.Dr. Andreas Holzinger von Insti-tut fr Botanik an der Universitt

    nnsbruck, die uns entsprechendeProbenmengen zur Verfgunggestellt haben, hat uns gehol-en, diese Startschwierigkeiten

    zu berwinden. Aufgrund die-ser Kooperation weiteten Gan-zera und Hartmann ihr Untersu-chungsspektrum auch auf marineAlgenarten aus.

    Sonnensimulation

    Um herauszufinden, welcheSchutzmechanismen den Algenermglichen, an Standorten mit

    extrem hoher UV-Belastung zuberleben, fhrten die Pharma-zeuten kontrollierte Bestrahlungs-versuche durch. In der AbteilungExperimentelle UmweltsimulationEUS) am Helmholtz-Zentrum

    Mnchen konnten wir in Klima-kammern alle Bedingungen wieTemperatur und knstliche Son-neneinstrahlung genau definie-ren und simulieren, beschreibtdie NachwuchswissenschaftlerinAnja Hartmann. In diesen Testrei-hen zeigte sich, dass Algen beierhhter UV-Strahlung teilweise

    vermehrt MAAs bilden. Danebenkonnten die Wissenschaftler beiden Bestrahlungsversuchen aucheine gesteigerte Produktion vonprimren Metaboliten beobach-

    Die Grnalge Prasiola calophylla in ihrem natrlichen Lebensraum,etwa einer Mauer im Botanischen Garten in Innsbruck. Foto: A. Holzinger

    Unsere Tests haben best-tigt, dass die Kollagenasedurch MAAs signifikantnhibiert wird.

    Anja Hartmann

    Mikroskopische Aufnahme von Prasiola calophylla. Foto: A. Holzinger

    Sonnen-Simulatoren am Helmholtz-Zentrum in Mnchen zur realisti-schen und kontrollierten Untersuchung der Auswirkungen von UV-Stress. Foto: A. Hartmann

    ten. Die Algen produzieren beierhhtem UV-Stress neben MAAsauch aromatische Aminosuren,Nukleotide und Nukleoside, wasbisher nicht bekannt war. Fr die

    weitere Untersuchung erschie-nen uns MAAs aber am interes-santesten, erklrt Ganzera, weistaber darauf hin, dass die Isolie-rung dieser Verbindung alles an-dere als leicht war: Man knntesagen, MAAs gaukeln in den b-lichen Analyseverfahren einen h-heren Gehalt vor, als tatschlichvorhanden ist. Da wir bei unserenUntersuchungen den Fokus aufUV-Absorption legen und MAAsin der Lage sind, UV-Strahlung ex-trem stark zu absorbieren, vermit-

    teln UV-basierte Messmethodenden Eindruck, der MAA-Gehalt seium ein vielfaches hher. Schluss-endlich ist es uns aber gelungen,MAAs in ausreichender Menge zuisolieren, um die Verbindung um-

    fassend zu beschreiben.

    Wirkstoffpotenzial

    Neben ihrer UV-Schutzwir-kung konnten die Pharmazeutenauch zeigen, dass MAAs eine bi-ologische Aktivitt in Bezug aufHautalterung zeigen. MAAs wir-ken auf ein Enzym, das fr die

    Hautalterung zustndig ist, dieKollagenase. Dieses ist in der La-ge, Kollagen ein fr Hautstraff-heit zustndiges Strukturproteinim menschlichen Bindegewebe abzubauen. Unsere Studienhaben besttigt, dass die Kolla-genase durch MAAs signifikantgehemmt wird, berichtet AnjaHartmann, die im Rahmen desForschungsprojekts ihre Doktorar-beit abgeschlossen hat. Nachdemdie Wissenschaftler die MAAs iso-liert hatten, haben sie verschie-

    dene Analyseverfahren eingesetzt,um diese auch in den unterschied-lichen Algen zu quantifizieren. Ineinem bereits beantragten Folge-projekt wollen die PharmazeutenGanzera und Hartmann nun wei-ter an MAAs als potenzielle Wirk-stoffkandidaten forschen. In denvergangenen vier Jahren konntenwir uns sehr viel Know-How indiesem Forschungsbereich aneig-nen und auch wichtige Koopera-tionspartner finden. Weitere Testsknnten zeigen, dass die UV-Schutzmechanismen der Algen

    auch fr Hautschutzprodukte vor-teilhaft sein knnten, sind AnjaHartmann und Markus Ganzeraberzeugt.

    [email protected]

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    Nach einer schicksalhaftenFlucht im zweiten Welt-krieg und nach jahrelan-ger Ablehnung von vielem,was an diese Zeit erinnert,ist der Wissenschaftlerinnun die sterreichischeLiteratur wieder ans Herzgewachsen.

    In meinem Leben habe ichschon mehrere Preise und Ehren-

    doktorate erhalten, jedoch ist mirkeine so wichtig wie diese Aus-zeichnung von der Uni Innsbruck bin ich doch originallyWienerinund somit sterreich noch sehr

    An der Universitt Innsbruck wurde Marjorie Perloff im April

    das Ehrendoktorat verl iehen.

    Originally Wienerin

    Die sterreichische Literatur in Amerika bekannt zu machen, liegt der Literaturwissenschaftlerin Marjorie Peroff am Herzen.

    Foto: pixabay_Andrys

    Wittgenstein-Gastprofessur

    M arjorie Perloff war die ersteGastprofessorin des LFUI Wittgenstein Guest Professor-ship Program. Einen Monatlang war die renommierte ame-rikanische Literaturwissenschaft-lerin in Innsbruck und referierte

    ber den Einfluss des bekann-ten Philosophen auf die Literaturder Moderne. Die Werke LudwigWittgensteins sind fr viele For-

    schungsbereiche relevant unddas neu eingerichtete Guest Pro-fessorship soll die interfakultreund interdisziplinre Zusammen-arbeit sowie den internationalenwissenschaftlichen Diskurs und

    Austausch frdern. Mit der Fort-setzung des LFUI WittgensteinGuest Professorship sollen imLaufe der nchsten Jahre weite-re Expertinnen und Experten an

    die Universitt Innsbruck kom-men, um hier die internationaleForschung und Lehre zu berei-chern.

    verbunden. Mein letzter Besuchin Innsbruck liegt allerdings schonlange zurck und erinnert michan unsere Flucht im Mrz 1938,sagt Marjorie Perloff, gebore-ne Gabriele Mintz, die am Tagnach dem Anschluss sterreichsan Deutschland mit ihren Elternvon Wien ber Innsbruck in dieSchweiz und spter nach Ameri-ka floh. Ich kann mich erinnern,dass wir in einem Gasthaus nebender Polizeistation in Innsbruck

    Wurstsemmeln gegessen haben die waren sehr gut!, schmun-zelt die renommierte, heute ander Stanford University und derUniversity of Southern California

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    Die Wissenschaftlerin erhielt das Ehrendoktorat von Vizerektor Wolf-gang Meixner, Rektor Tilmann Mrk und Dekan Sebastian Donat (voninks). Fotos: Uni Innsbruck

    Marjorie Perloff wurde

    1931 in Wien als Ga-briele Mintz geboren. Siestammt aus der skularisiertenjdischen Familie Mintz, die1938 zunchst ber Innsbruckin die Schweiz und dann wei-ter in die USA flchtete. Dortstudierte sie in New York und

    Washington und heiratete1953 den Mediziner JosephK. Perloff. Spter war MarjoriePerloff Professorin an der Uni-versity of Maryland, der Uni-versity of Southern Californiaund der Stanford University,

    bis sie 2001 emeritierte. ImApril 2016 erhielt sie das Eh-rendoktorat der UniversittInnsbruck.

    ZUR PERSON

    MARJORIE PERLOFF

    emeritierte Professorin. Bis heutesollte sie nicht mehr in diese Stadtzurckkommen. Einige Male be-suchte sie Wien, wo sie wieder,wie sie sagt, mit zunehmendem

    Alter, die Liebe zu ihrer Heimatund deren Literatur entdeckte.Es ist schade, dass meine Elternmein aufkommendes Interessenicht mehr miterleben konnten,ehnte ich doch alles sterrei-chische nach unserer Flucht kate-gorisch ab. Ich wollte ganz ameri-kanisch sein, so Perloff, die aucherzhlt, dass sie als junges Md-chen in New York sehr rebellischgegen alles Deutsche oder ster-reichische ankmpfte und deswe-gen auch ihren Namen Gabriele

    gegen Marjorie eintauschte, denNamen einer Klassenkameradin.

    Heimat

    Amerika oder doch sterreich spricht Marjorie Perloff ber ihreHeimat, dann fhlt sie sich beidenLndern verbunden: Ich denkeheute noch an Wien als meineHeimat. Mein normales Alltagsle-ben ist aber ganz amerikanisch.m Zuge ihrer Forschungen be-gann Perloff, sich mit dem eben-alls in Wien geborenen LudwigWittgenstein und seinen Werken

    eingehend zu beschftigen. Ih-re Studien ber den Philosophenwaren ausschlaggebend, dass siezu Vortrgen nach Wien eingela-den wurde, denen sie auch gerneolgte. Ich begann mich dannauch sehr fr die sterreichischeLiteratur zu interessieren. Es sinddie Schriftsteller der Zwischen-kriegszeit mit ihrem literarischenZugang zu den damals aktu-ellen Themen, die ich studierenwollte, so Perloff, die besonders

    das Stck Die letzten Tage derMenschheit von Karl Kraus alsdas fr sie lesenswerteste Werkhervorhebt. Die bersetzung insEnglische sei aber vor allem we-

    gen der vielen Wiener Dialektaus-drcke schwierig. Perloff sieht esals eine ihrer Aufgaben als ame-rikanische Wissenschaftlerin mitsterreichischen Wurzeln, geradediese fr sie so wichtige Litera-tur auch im englischsprachigenRaum, vor allem aber in Ameri-ka, bekannter zu machen. Vonsterreich und seiner Literatur istin meiner heutigen Heimat kaumdie Rede. Bekannt sind WalterBenjamin oder Hannah Arendt.Mir ist es ein Anliegen, die s-

    terreichischen Schriftstellerinnenund Schriftsteller und ihre heraus-ragenden Werke zu vermitteln,sagt Marjorie Perloff, die sich dersterreichischen Literatur nherfhlt als der deutschen.

    Modernismus

    Ein Schwerpunkt von Per-loffs literarischen Auseinander-setzungen sind die Studien zur

    Avantgarde, eine knstlerischeund politische Bewegung im 20.Jahrhundert. Die Wissenschaft-lerin hat sich vor allem mit dem

    amerikanischen, englischen, fran-zsischen und russischen Moder-nismus auseinandergesetzt. Dassterreichische Pendant dazu istnicht so wie die Avantgarde inden anderen Lndern. In der Lite-ratur wird hier stilistisch viel klarerund normaler geschrieben. Weni-ger die Collage und die Montageals Skepsis und Ironie sind hierin vielen Werken vorrangig, soPerloff, die auch darauf hinweist,dass andere Knstlerinnen und

    Knstler der Zwischenkriegszeit,wie etwa Gustav Mahler, einebesonders brillante Gruppe bil-dete. Freud, Wittgenstein, Kraus,Kafka, Canetti, Celan oder Musil

    sind nur einige der bedeutendenKnstler dieser Zeit und meinerMeinung nach wenigstens so be-gabt wie die deutschen Schrift-steller derselben Generation. Es istmir wichtig, auch daran zu erin-nern, dass damals die Welt nochim Schatten der Habsburger-Mo-narchie lag und hier ganz andere

    Voraussetzungen herrschten alsin Deutschland. Aus dem riesigenReich sterreich-Ungarn bliebennach dem Krieg etwa 80.000Quadratkilometer brig. Dem

    neuen sterreich fehlten die vie-len verschiedenen Vlker des altenReichs wie etwa die Ungarn undTschechen, die Serben und Slo-wenen, die Bosnier und Rumnen,die Polen von Galizien, die Russender westlichen Ukraine oder dieItaliener von den Sd-Alpen undTriest. Kein anderer Staat hat imErsten Weltkrieg so viel verlorenwie das k. u. k. Reich, so Perloff,die sich auch Fragen nach demSchicksal der damaligen Literaturstellt. Vor allem aber streicht siedie Wichtigkeit der Vielsprachig-

    keit und der heterogenen Kul-turlandschaft heraus: Ich finde,der sterreichische Modernismusmuss sich nicht verstecken, dennes sind hier ganz bedeutende undwundervolle Werke entstanden.

    Sprachenvielfalt

    Die Werke von Ludwig Witt-genstein beschftigten die Wis-senschaftlerin neben ihrem Stu-dium der Literatur ihrer Heimatbesonders. Den Philosoph derDichter so nennt ihn Perloff,

    denn er habe sich in seinen Ab-handlungen und philosophischenAuseinandersetzungen intensivmit poetischen Fragestellungenbeschftigt. Wenn der Lwesprechen knnte, dann knntenwir ihn nicht verstehen, zitiertPerloff Ludwig Wittgenstein. Erstellt Fragen, was denn die Spra-che berhaupt sei und wie wiruns gegenseitig verstndigenund verstehen knnen. Ich ha-be mich immer dafr interessiert,Sprachen zu lernen, aber nochmehr dafr, wie man Sprachen,

    vor allem die Sprache der Dich-tung, verstehen kann. Das Auf-einandertreffen von unterschied-lichen Sprachen und Kulturenist ein Bereich, den Perloff auch

    in der Literatur sucht, analysiertund studiert. Gerade in aufwh-lenden politischen Zeiten, indenen sich auch Menschen aufden Weg machen, um in ein an-

    deres Land zu flchten, kam undkommt es zur direkten Konfron-tation von unterschiedlichsten

    Anschauungen, Kulturen undSprachen. Perloff ist davon ber-zeugt, dass hier auch Kunst unddie Literatur einen bedeutendenBeitrag zur Verstndigung sowiezum toleranten Weitblick in ei-ner globalisierten Welt beitragenknnen. Fr mich als Emigrantinaus Wien, die erst in ihrem ach-ten Lebensjahrzehnt irgendwieihre Wurzeln wieder gefunden

    hat, sind die philosophischen Be-merkungen Wittgensteins unddie Gedichte von Paul Celanoder Ernst Jandl besonders wich-tig. Auch deswegen habe ichmich besonders ber diese Aus-zeichnung in Innsbruck gefreut,so Marjorie Perloff, die original-ly Wienerin verwurzelt in zweiLndern, Kulturen und Sprachen,ausgezeichnet mit dem Ehren-doktorat der Uni Innsbruck.

    [email protected]

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    Leitung von Univ.-Prof. Dr. JuliaBrandl ermglicht die Transfer-stelle so beispielsweise Zugang zuaktuellen Forschungsergebnissen

    im Bereich der Stellenbesetzung.Zustzlich knnen Unternehmenselbst an Studien teilnehmen, indenen neue Konzepte praktischerprobt werden. Mit diesen An-geboten mchte die UniversittInnsbruck dazu beitragen, dassihre Studierenden den persn-lichen Karriereweg mglichst

    frhzeitig planen knnen und diemit der Universitt in Verbindungstehenden Unternehmen im Rec-ruiting-Prozess schneller passendeKandidatinnen und Kandidaten

    finden.

    Karrieregipfel

    Wir helfen Firmen dabei, diebesten Kpfe fr ihr Unternehmenzu finden ein wichtiger Bereich,in dem die Uni ein guter Partnersein kann. Dazu haben wir neueModelle entwickelt, um passendeKandidaten mit Unternehmen

    zusammenzubringen, so Matt-Leubner. Eine dieser Neuerungensind hausinterne Karrieremessen,die im Herbst 2016 starten wer-den: Die KarriereGipfel eine Re-

    Als Schnittstelle zwischen

    Universitt und Wirtschaft

    schafft die Transferstelle

    auch Raum fr die Begeg-

    nung von potenziellen Ar-

    beitnehmern und Arbeit-

    gebern.

    Ziel der neuen Transferstellest, die Zusammenarbeit zwischen

    Universitt und Akteuren aus derWirtschaft und Gesellschaft zu ver-strken. Mit den geplanten Karri-ereGipfeln und dem neu geschaf-enen Career-Service gehen wir

    einen wichtigen Schritt in dieseRichtung, ist Dr. Sara Matt-Leub-ner, die Leiterin der Transferstelle

    Eine strkere ffnung gegenber Wirt schaft und Gesel lschaft und der Aus-

    bau ihrer Rolle als verlssliche Partnerin und Impulsgeberin fr die Region:

    Mit der Schaffung der Transferstelle Wissenschaft-Wirtschaft-Gesellschaft

    bndelte die Uni Innsbruck ihre Aktivitten zum Wissenstransfer und schuf

    eine direkte Ansprechpartnerin fr Fragen aus der Wirtschaft.

    Schnittstelle zur

    Wirtschaft

    Die Transferstelle WissenschaftWirtschaftGesellschaft hilft Firmen dabei,

    die besten Kpfe fr ihr Unternehmen zu finden. Foto: iStock/vm

    WissenschaftWirtschaftGesell-schaft, berzeugt. Die Transfer-stelle wurde Anfang Mrz durchdie Zusammenlegung der Stabs-stellen fr Wirtschaftskooperati-onen und Beteiligungen sowie fr

    Alumni, Career-Service und Fund-raising mit der Transfereinrichtungtransidee GmbH geschaffen. Alszentrale Koordinationsstelle bn-delt sie alle Aktivitten im Bereich

    Wissenstransfer und ist Ansprech-partnerin fr Anfragen aus der

    Wirtschaft. So knnen Unterneh-men mit konkreten Forschungs-anfragen an die Universitt heran-treten. In einer Kooperation mitdem Forschungsbereich HumanResource Management unter der

    Recruiting mitAtmosphre

    I nteressierte Firmen habennoch bis 30. September dieMglichkeit, als Aussteller beiden KarriereGipfeln teilzuneh-men. Von 17. bis 20. Oktoberwerden die Universittsstand-orte der Informatik/Technik,Chemie, Pharmazie und Biolo-gie (CCB Centrum fr Chemieund Biomedizin) und Sozial-und Wirtschaftswissenschaftenzu Begegnungspunkten frpotenzielle Arbeitnehmer und

    Arbe itgeber. Eine limitierteAusstellerzahl und der starke

    Universittsbezug garantierendabei Recruiting mit Atmo-sphre. Weitere Informationen:www.karrieregipfel.at

    Mit den KarriereGipfelnbieten wir einen Rahmen, indem sich zuknftige Arbeit-nehmer und Arbeitgeber

    mglichst unkompliziertbegegnen knnen.Sara Matt-Leubner

    cruiting-Messereihe, die Firmendie Mglichkeit bietet, sich amjeweiligen Campus zielgruppen-orientiert zu prsentieren. Dieinsgesamt drei KarriereGipfelIT&Technik, Life Science sowie

    Wirtschaft werden am jeweiligenUniversittsstandort abgehalten.Die einzelnen Firmen knnen soihre Zielgruppe sehr genau errei-chen und Studierende profitieren

    von einem niederschwelligen Zu-gang zu den Unternehmen, be-schreibt die in der Transferstelle

    fr Alumni und Career-Servicezustndige Referatsleiterin VerenaKaiser.

    [email protected]

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    1669 Wissenschafft Gesellschaft

    Das ist der Name des neuen Frderkreises der Universitt Innsbruck. Seine Mitglieder untersttzen die Universitt als Netzwerk vonVerbndeten, als Brcke in die Gesellschaft sowohl ideell als auch materiell. Nhere Infos: www.uibk.ac.at/foerderkreis1669

    Mit einem Hearing wurde

    am 1. Juni offiziell der Mei-

    nungsaustausch zwischenUni und Frderinnen und

    Frderern gestartet.

    Mit rund 28.500 Studierendenund rund 4800 wissenschaftlichenund nicht-wissenschaftlichen Mit-arbeiterInnen prgt die Uni Inns-bruck mageblich Leben undWirtschaft in der Region und da-rber hinaus. Der Frderkreis, derm November 2015 von 24 nam-haften Unternehmen aus Nordti-rol, Osttirol, Vorarlberg, Sdtirol,

    Liechtenstein und Luxemburg ge-grndet wurde, bildet die Brckezwischen Uni und Gesellschaft.Sein Ziel: mit Impulsen und ganzkonkreten Projekten den Transfervon Wissen in die Gesellschaft undWirtschaft zu frdern und so dieBedeutung der Uni Innsbruck wei-ter auszubauen (siehe Seite 22).

    Perspektiven und Ziele

    Was die Universitt Innsbruckalles leistet und was auf der an-deren Seite die ffentlichkeit,

    vertreten durch die Frderinnenund Frderer, von der heimischenHochschule erwartet das warThema eines ersten Dialogs, zudem sich am 1. Juni die Fh-rungsspitze der Universitt undVertreterinnen und Vertreter desFrderkreises 1669 Wissen-schafft Gesellschaft trafen undder von Ehrensenatorin SabinaKasslatter Mur moderiert wurde.Das RektorInnenteam, angefhrtvon Rektor Tilmann Mrk, prsen-tierte nicht nur Perspektiven und

    Sechs Lnder bzw. Regionen, 24 Unternehmen, eine Hochschule:

    der Frderkreis schafft Verbindungen und f fnet Tren. Alle Aktionen

    sollen die Uni untersttzen und so den Studierenden zugute kommen.

    Auftakt des DialogsUniversitt Frderkreis

    Frderinnen und Frderer beim Meinungsaustausch mit der Uni-Fhrungsspitze. Teilgenommen haben Jo-hann Eggerth (Adler Lacke), Ingeborg Hochmair (Med-EL), Reinhard Schretter (Schretter & Cie), EmanuelRiccabona (D. Swarovski KG), Ulrich Zuenelli und Alexandra Leitner (Loacker), Haidrun Achammer Kasslatter(Markas), Christoph Oberrauch (Technicon AG-Durst/Alupress), Christoph Murrer (Ceratizit) und Ard van derMeij (Sandoz). Foto: Daniela Gruber

    Ziele der Universitt Innsbruck,sondern gab auch einen Einblick

    in das groe Gefge Universittmit seinen Mitarbeiterinnen undMitarbeitern, den Studienange-boten, Forschung und Lehre so-wie den Vorhaben die Infrastruk-tur betreffend.

    Forschung und Wirtschaft

    Die Frderinnen und Frdererinteressierte vor allem die Zusam-menarbeit zwischen Forschungund Wirtschaft, konkret etwa, wiedas Einrichten eines neuen Studi-ums funktioniere, ob es Auftrags-

    mglichkeiten fr Forschung ge-be? Auch die Frage, wie sich die

    Studierendenzahlen voraussicht-lich entwickeln werden und wieinternationale Uni-Rankings zu se-hen sind, bildeten Schwerpunkte.Die Uni verwies darauf, dass frdas Einrichten eines neuen Studi-ums oder Studienzweigs genauerechtliche Vorgaben vorhandenseien, die eingehalten werdenmssen. Was die Studierenden-zahlen betrifft, knne man keineexakte Prognose abgeben. Faktsei, dass die Zahlen wachsen, dadies mit dem Trend zu hherer

    Bildung zusammenhnge. Diesschaffe natrlich Probleme, et-

    wa bei der rumlichen Situation.Hier werde man Lsungen findenmssen durch weiteren Ausbauoder Zugangsbeschrnkungen.Gefragt wurde auch nach demverstrkten Einsatz von Praktikernan der Universitt. Hier konnteauf die rund 1500 Lehrbeauftrag-ten an der Uni verwiesen werden,die bereits jetzt schon aus der Pra-xis kommen und ihr Knowhow inForschung und Lehre einflieenlassen.

    [email protected]

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    Dienstag, 21. Juni 201622

    Im Rahmen der 4. eeecon-Lec-

    ture, veranstaltet von Forschungs-plattform Empirische und Expe-rimentelle Wirtschaftsforschungeeecon) in Kooperation mit dem

    SoWi-Club, analysierte der bekann-te deutsche konom Hans-WernerSinn am 24. Mai die jngsten wirt-schaftlichen Entwicklungen in Eur-opa. In seinen jngsten Publikati-onen beschftigt er sich mit demEuro und der Krise der gemein-samen europischen Whrung.Fr Sinn gibt es vier Optionen, mitder Krise umzugehen, die aber al-

    e nicht zufriedenstellend seien: ei-ne Transferunion, in der die str-keren Regionen die schwcherenuntersttzen, mit dem Nachteil,dass diese lange am Tropf hn-genbleiben werden; eine Deflati-on in der Peripherie, was aufgrundder berschuldung zu Insolvenzenund Massenarbeitslosigkeit fhrenkann; eine Nachinflation in denkonomisch stabilen Regionen,was die Gefahr von neuen Investiti-onsblasen mit sich bringt; oder derAustritt von Krisenlndern aus dergemeinsamen Whrung, was auf-

    grund des Schuldenproblems miteinem erheblichen Ansteckungsri-siko verbunden ist.

    Friedensideeund Zankapfel

    Fr alle Felder forschen so dasMotto des neu erffneten For-

    schungsbauernhofs. Foto: Uni Innsbruck

    In Imst haben das Land Tirolund das Forschungszentrum frBerglandwirtschaft der Universittnnsbruck ber drei Hektar land-wirtschaftliche Flche gepach-tet. Gemeinsam werden sie amForschungsbauernhof Grundla-

    genforschung und angewandteForschung betreiben, aber auchpraktische Ausbildung fr Lehre-rinnen und Lehrer sowie Work-shops anbieten.

    Bauernhof frdie Forschung

    Das Kuratorium des Fr-

    derkreises 1669 Wissen-

    schafft Gesellschaft trafsich am 1. Juni zur konstitu-

    ierenden Sitzung.

    Fr die Mitarbeit im Kuratoriumkonnten fr die erste Sitzung AdlerLacke und Swarovski aus Nordtirol,

    Ceratizit aus Luxemburg und Tech-nicon (Durst/Alupress) aus Sdtirolgewonnen werden. Die Mitgliedertrafen einander, um u. a. erste Pro-jekte des Frderkreises zu geneh-migen. Wie Ehrensenatorin Sabi-na Kasslatter Mur, die mit DanielaGruber die Ttigkeiten des Frder-kreises koordiniert, betont, stehenStudierende und junge Forsche-rInnen im Mittelpunkt der Unter-sttzung des Frderkreises. Mit derFinanzierung verschiedener Vorha-ben wird deren Ausbildungsqua-litt gesteigert, werden die For-

    schungsergebnisse verbessert underhalten junge Menschen mehrChancen, ihre an der Uni erwor-benen Kompetenzen in die Gesell-schaft einzubringen. Das Anliegen,Brcken zu schlagen und Tren

    zu ffnen, wird bereits konkret inProjekten umgesetzt. Genehmigtwurden vom Kuratorium etwa die

    1669 Guest Professorships. Zweidieser Guest Professorships werdennoch fr das Studienjahr 2016/17ausgeschrieben und sollen hoch-kartigen internationalen wissen-schaftlichen und didatkischen

    Austausch zwischen Uni und Ge-sellschaft frdern. Weiters sollenKonferenzreisestipendien (in- und

    auerhalb Europas) und Dokto-ratskollegs finanziert werden. Wei-tere Mittel werden in den Aufbauwissenschaftlicher Netzwerke flie-en. Geplant ist zustzlich die Fr-derung von Moot courts.

    Frderkreis schlgt

    Brcken, ffnet Tren

    Die Mitglieder des Frderkreiskuratoriums genehmigten erste Projek-te. Im Bild (von links): Rektor Tilmann Mrk, Emanuel Riccabona (Swa-rovski), Christoph Murrer (Ceratizit), Ehrensenatorin Sabina KasslatterMur, Christoph Oberrauch (Technicon, Durst/Alupress) und Johann Eg-gerth (Adler Lacke). Foto: Universitt Innsbruck

    Erfolg fr Uni-PodcastZeit fr Wissenschaft im Podcast der Universitt Innsbruck ist der NameProgramm. Im Gesprch mit Melanie Bartos erzhlen Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler aus ihrem Arbeitsalltag. Das im Oktober 2014 gestar-tete Format erreichte im Juni die Shortlist der besten drei deutschsprachi-

    gen Podcasts beim Deutschen Preis fr Onlinekommunikation 2016. Wis-senschaft auf die Ohren gibt es hier: www.uibk.ac.at/podcast/zeit. Im BildMelanie Bartos, die Audiogeschichte aus der Wissenschaft mit dem Mikroeinfngt. Foto: Eva Fessler

    In Vaduz fand Ende April die fei-erliche berreichung des Preisesdes Frstentums Liechtensteinfr wissenschaftliche Forschungan den Innsbrucker Universittenstatt. Jeweils 2500 Euro gingen anIrene Pereira de Sousa, MSc. (In-stitut fr Pharmazie) und Dr. Ma-nuela Gander (Institut fr Psycho-logie) von der Universitt Inns-bruck sowie an Mihaela Angelo-va, PhD von der MedizinischenUniversitt Innsbruck. Der Preisdes Frstentums Liechtensteinzhlt zu den renommiertesten

    Auszeichnungen fr wissenschaft-liche Forschung an der Uni Inns-bruck und der Medizinischen UniInnsbruck und wird jhrlich seit1983 verliehen.

    Liechtenstein:Forschungspreiseverliehen

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    Dienstag, 21. Juni 2016 23

    Rekord bei derLangen Nachtder ForschungBis Mitternacht ffneten Tiroler For-schungseinrichtungen am 22. Aprilihre Tren und boten InteressiertenForschung zum Anfassen und Aus-probieren. Insgesamt rund 13.000Menschen machten von dem Ange-bot in ganz Tirol Gebrauch: Ein neuerRekord. Foto: Uni Innsbruck

    Die Universitt Innsbruck wur-

    de Anfang Mai fr die Zusam-menfhrung von Alumni-Ma-nagement, Career Service undFundraising unter einem orga-nisatorischen Dach internatio-nal geehrt. Der Dachverbandder Alumni-Organisationen inDeutschland, sterreich und derSchweiz, Alumni-clubs.net (acn),zeichnete das Konzept mit einem

    Anerkennungspreis aus.

    Alumni-Preisverliehen

    Johannes Gerstmayr, Professor fr

    Maschinenelemente und Konstruk-tionstechnik am Institut fr Mecha-

    tronik, fhrte Landesrat Bernhard

    Tilg und Rektor Tilmann Mrk durch

    sein Labor. Foto: Uni Innsbruck

    Tirols WissenschaftslandesratBernhard Tilg verschaffte sich En-de April einen Eindruck vom er-folgreichen Aufbau des Mecha-tronik-Schwerpunkts an der Uni-versitt Innsbruck. Auf Initiativedes Landes Tirol wurde im Rah-men der Technologieinitiative einSchwerpunkt in diesem Bereichgesetzt.

    Ein wichtiger Schritt war dieEtablierung eines universitren

    Mechatronik-Studiums, das nunseit bereits sechs Jahren gemein-sam von der Universitt Innsbruckund der Tiroler PrivatuniversittUMIT in Hall durchgefhrt wird.Die Einrichtung von Mechatro-nik-Laboren an der UniversittInnsbruck stellt einen weiteren lo-gischen Schritt in dieser Entwick-lung dar.

    Nun wird dieses Angebot auchauf den Standort Lienz in Ostti-rol erweitert, wo im Herbst diesesJahres die ersten Studierenden ihr

    Mechatronik-Studium beginnenwerden.

    Erfolgreichetabliert

    Ab dem Wintersemester2016/17 wird das Lehramtsstudi-

    um fr den Bereich der Sekundar-stufe (Allgemeinbildung) von denehrerbildenden Hochschulen inTirol und Vorarlberg gemeinsamangeboten. Eine entsprechende

    Kooperationsvereinbarung wur-de am 8. Juni an der Universitt

    Innsbruck unterzeichnet. Die Aus-bildung knftiger Lehrerinnenund Lehrer fr die allgemeinbil-denden Fcher an Neuen Mittel-schulen, Polytechnischen Schu-

    len, Allgemeinbildenden HherenSchulen, Mittleren und Hheren

    Berufsbildenden Schulen dauertinsgesamt sechs Jahre und ist inein vierjhriges Bachelorstudiumund ein zweijhriges Masterstudi-um unterteilt.

    Gemeinsames Lehramtsstudium fix

    Zwei Nachwuchswissen-

    schaftlerinnen und ein

    Nachwuchswissenschaftler,

    die 2015 bzw. 2016 an der

    Uni Innsbruck ihr Dokto-

    ratsstudium erfolgreich ab-geschlossen haben, wurden

    am 8. Juni unter den Auspizi-

    en von Bundesprsident Dr.

    Heinz Fischer promoviert.

    Magdalena Bachmann, StefanieRudig und Lukas Sieberer habenalle Oberstufenklassen, die Matu-ra, das Studium sowie das Dok-torat mit sehr gutem Erfolg be-ziehungsweise mit Auszeichnungabgeschlossen. Die Promotio subauspiciis Praesidentis rei publicaeistdie hchstmgliche Auszeichnungvon Studienleistungen in ster-reich.

    Die Ausgezeichneten: Magda-lena Bachmann, geboren 1985 in

    Rum, studierte ab 2003 Chemiean der Universitt Innsbruck. AlsDoktorandin der Chemie begannsie ab 2008 auch Deutsche Philo-logie zu studieren. Ihren Doktor-titel in Chemie erwarb sie 2012.Ihr zweites Doktoratsstudium in

    Literatur- und Kulturwissenschaftan der Philologisch-Kulturwissen-schaftlichen Fakultt schloss sie

    Anfang 2016 ab. Stefanie Rudig,geboren 1986 in Kitzbhel, stu-dierte ab 2004 Anglistik und Ame-rikanistik, ab 2006 Romanistik ander Universitt Innsbruck. 2012erlangte sie einen Mastertitel ander University of Oxford. Ihr Dok-toratsstudium der Literatur- undKulturwissenschaft an der Philo-logisch-KulturwissenschaftlichenFakultt schloss sie 2015 ab. Lukas

    Sieberer, geboren 1985 in Wrgl,absolvierte von 2004 bis 2010 dasDiplomstudium der Physik an derUniversitt Innsbruck. Seinen Dok-tortitel an der Fakultt fr Mathe-matik, Informatik und Physik er-langte er 2015 mit einer Arbeit intheoretischer Physik.

    Drei Promotionen mitdem Bundesprsidenten

    Stefanie Rudig, Lukas Sieberer, Heinz Fischer, Magdalena Bachmann und

    Tilmann Mrk (von links). Foto: Uni Innsbruck

  • 7/26/2019 wissenswert Juni 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

    24/24

    21. Juni, 19 UhrAmazon Gay Prides: Sexual

    modernity in wilderness?Manuela L. Picq, Professor ofnternational Relations, Univer-sidad San Francisco de QuitoEcuador) spricht im Rahmen

    der 46. Innsbrucker GenderLecture. Kommentar: MaraTeresa Herrera Vivar (Institut frPolitikwissenschaft, Innsbruck);Moderation: Dora Lisa PfahlInstitut fr Erziehungswissen-

    schaft, Innsbruck)Hrsaal 3, SoWi, Universitts-strae 15

    22. Juni, 18.30 UhrFrankreich unter Palmen:La Runion und Mayotte, oder:Wie lebt sichs wirklich imParadies?Vortrag und Diskussion mit Dr.Rike Stotten (Institut fr Sozi-ologie), die ein Jahr im franz-sischen berseederpartementunterrichtet hat.Veranstalter: Frankreich-Schwer-punkt der Universitt InnsbruckClaudiasaal, Herzog-Friedrich-Strae 3

    22. Juni, 19 Uhrgiaba Scego: Somalierin von

    der Herkunft, Italienerin ausBerufungGesprch und Diskussion mit dertalienischen Schriftstellerin undournalistin Igiaba Scego. Veran-

    stalter: Italien-Zentrum der UniInnsbruck in Kooperation mitDie Bckerei

    Die Bckerei, Dreiheiligenstrae21a, Innsbruck

    23. Juni 2016, 19 UhrGrexit und/oder Gerechtig-keit? Vergessene Seiten derEuro(pa)krise aus sozial-ethischer Sicht

    Gastvortrag von Prof. Dr. Dr.Elmar Nass auf Einladung desInstitutes fr Philosophie

    Hrsaal 2, GeiWi,Innrain 52d, EG

    1. Juli, 10 UhrDies AcademicusPersnlichkeiten aus Wissen-schaft, Politik und Wirtschaftwerden im Rahmen eines

    akademischen Festaktes fr ihreVerdienste um die Universitt

    geehrt und erfolgreiche Studie-rende werden mit dem BestStudent Paper Award ausge-zeichnet.

    Aula, Universittshauptgebude,Innrain 52, 1. Stock

    15. September, 19 UhrVernissage TextsequenzenEine Ausstellung mit Bildern vonMichael Birkl. Michael Birkl lsstText zu Bild werden, in einembeinahe meditativ zu nennenden

    Vorgang des Ab- und Weiter-schreibens verwandelt er dasGelesene (in dieser Ausstellungv.a. von Christine Lavant undThomas Bernhard) zu einemneuen Ausdruck.Die Ausstellung wird bis EndeOktober zu sehen sein.Forschungsinstitut Brenner-

    Archiv, Josef-Hirn-Strae 5,10. Stock

    3. Oktober, 15 UhrGeschlechterforschung zwi-schen Kritik und Konformismus

    Abschiedssymposium fr Univ.-

    Prof. Dr. Erna Appelt, Institut frPolitikwissenschaftClaudiana, Herzog-Friedrich-Strae 3

    Weitere Informationen gibt es imOnline-Veranstaltungskalenderunter www.uibk.ac.at/events

    veransta l tungst ipps

    Kinder an die UniAm 12. Juli 2016 startet zum 14. Mal die Kinder-Sommer-Uni. Alle interes-sierten Kinder zwischen 6 und 14 Jahren knnen Workshops unterschiedli-cher Fachrichtungen besuchen und in die Welt der Forschung eintauchen.Programm und Anmeldung (ab 27. Juni) unter: www.uibk.ac.at/jungeuni/veranstaltungen/ksu/ Foto: Eva Fessler