WiYou 02/2010

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Thüringens Magazin für junge Köpfe 02 ı 2010 3. Jahrgang WiYou wird gefördert durch: Wirtschaft und Du Dein Interview Morgens Manu von Radio Top40 Dein Europa Was dich zum Europäer macht Deine Bewerbung Den Job per Mail klarmachen

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WiYou ist das Thüringer Karrieremagazin für junge Köpfe

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Thüringens Magazin für junge Köpfe

02 ı 2010

3. Jahrgang

WiYou wird gefördert durch:

Wirtschaft und Du

Dein InterviewMorgens Manu von Radio Top40

Dein EuropaWas dich zum Europäer macht

Deine BewerbungDen Job per Mail klarmachen

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Editorial

302/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Dir stehen alle Türen offen!

René WeigelRessort-/Projektleitung

Wie jeden Morgen mache ich als Erstes mein Mailprogramm auf und schaue durch die zahlreichenPressemitteilungen, die einfliegen. Dabei stelle ich in letzter Zeit fest, dass sich die Mitteilungen derAgenturen für Arbeit in Thüringen häufen. Und in ihnen ist zu lesen, dass viele Unternehmen hände-ringend nach Azubis Ausschau halten, die bislang ausbleiben. Das wiederum bedeutet für dich, dass esselten so gut aussah, in deiner Heimat eine Ausbildung zu beginnen. Natürlich solltest du für dieAusbildung deiner Träume die nötigen Qualifikationen besitzen und im Vorfeld schauen, welcheAusbildung was voraussetzt. Wir haben diesmal wieder viele Möglichkeiten für deine Karriere inThüringen gefunden. Speziell die kreativen Berufe standen dabei im Fokus. Und die gestalten sich ab-solut vielfältig. Begonnen bei Berufen in der Medienrichtung bis hin zu filigranen handwerklichenTätigkeiten bietet Thüringen jede Menge Ausbildungsmöglichkeiten für dich. Und auch wenn du dicheher für ein Studium in dem Bereich interessierst, wirst du in der Thüringer Hochschullandschaft schnellfündig. Zwei Studiengänge haben wir dafür näher für dich unter die Lupe genommen.

Äußerst empfehlenswert ist auch das Interview mit der Moderatorin Manu von Radio Top40. Sieberichtet davon, wie man allein mit genügend Ehrgeiz und natürlich dem nötigen Talent sein Ziel er-reichen kann. Und um gleich bei den Medien zu bleiben. Wir waren für dich beim KI.KA, dem Kinderkanalvon ARD und ZDF. Du kannst dir ein Bild machen, von der Vielzahl der verschiedenen Berufe, die in ei-nem Fernsehsender vonnöten sind, damit du zu Hause ein ordentliches Programm geboten bekommst.

Und wir haben für dich mal nach Brüssel geschaut. Du bist nämlich, ob du es willst oder nicht, auchEuropa. Und Brüssel ist eigentlich direkt um die Ecke. Denn die Entscheidungen, die dort getroffen wer-den, bestimmen deinen Alltag auch in der Schule oder beim Studium. Gerade erst waren Studenten aufder Straße und besetzten Hörsäle und die Proteste gehen hier und da auch weiter. Die Grundlage fürdie Missstimmung wurde einst in Bologna auf europäischer Ebene geschaffen, um nur ein Beispiel zunennen.

In eigener Sache haben wir natürlich auch wieder vieles für dich. Zum einen vergeben wir ja nachwie vor einen Studienplatz für Marketingkommunikation und Public Relations zusammen mit derInternationalen Berufsakademie in Erfurt (iba Erfurt). Du kannst ab Oktober dieses Jahres schon einenPlatz in unserem Team haben. Und zum anderen führen wir gerade eine Umfrage auf WiYou.de zumThema „Wie fändest du es, wenn du deine Hausaufgaben per Mail bekommst?“ durch. Klick dich ein-fach mal rein und sage uns deine Meinung.

Und jetzt ab ins Heft!Dein WiYou-Redakteur René

Foto: WiYou

Thüringer Unternehmenzeigen Flagge!

Als WiYou-Paten unterstützenfolgende Firmen WiYouin deiner Region:

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Inhalt

Aus dem Inhalt

Titel: Kreative Berufe 12 Karriere: Girls´ Day 48 Engagement: Schülerfirma 54

Fotos: Frank Diehn/www.frankon.de, Sascha Uthe, René Weigel, Event-Zentrum S-GmbH

Titel: Kreative Berufe

Kreativität kennt keine GrenzenVon Kunst bis Können

Im InterviewManu von Radio Top40

Schon ein kleiner RegisseurAusbildung zum Mediengestalter

Anzüge nach MaßMaßschneiderin hinter derKulisse eines Theaters

Was studieren Teil 1Europäische Medienkultur

Was studieren Teil 2Musiker mit Klanggefühl

ModedesignMit deinen Kreationen aufdie Laufstege der Welt

Aus der Spülküche auf die MessenErfahrungen einer ThüringerNachwuchs-Schriftstellerin

Du in Europa

Was dich zum Europäer machtBrüssel ist näher als du denkst

Dein Engagement

Gestärkt erwachsen werdenim SchülerunternehmenSchülerfirma Event-Zentrum S-GmbH aus Milda

Im InterviewHochseilartistin der Familie Weisheit

TermineAlle wichtigen Termineim Überblick

Deine Messen

Colibri & KinematicsEvents auf der Erfurter Messe

WiYoulogieWiYou zu Besuch beim KI.KAin Erfurt

Deine Bewerbung

BewerbungskniggeDen Job per Mail klar machen

Deine Karriere

Eine Runde weiterRegionalsieger von Jugend Forscht stehen fest

Wo gefräst wird fallen SpäneAusbildung zumZerspanungsmechaniker

Gespenst Studienabbruch Und es geht trotzdem weiter

Girls´ DayAusbildung in der Mikroelektronikfür Mädchen

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Tolle Chancen für Deinen Berufseinstieg 2010!In Heiligenstadt entsteht ein weiterer moderner Fleisch-betrieb von Kaufl and, der Dir vielfältige und interessante Einstiegsmöglichkeiten bietet.

Unsere Ausbildungsberufe für Dich:• Fleischer (w/m)• Fachkraft für Lebensmitteltechnik (w/m)• Mechatroniker (w/m) • Industriekauffrau/-mann • Bürokauffrau/-mann

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Titel

502/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

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Draufgeschaut

Fotos: Landratsamt Ilm-Kreis, Kraft/FH Jena, Neef/FH Jena

Mehrere hundert Besucher informierten sich auf der dritten „Berufsinformationsmesse zur Ausbildung am Erfurter Kreuz“mitte Januar in Arnstadt über zehn Unternehmen. Insgesamt 14 Ausbildungsberufe im kaufmännischen und technischenBereich unter anderem der Firmen Bosch Solar Energy AG, DACHSER GmbH & Co. KG, Fiege Mega Center Erfurt GmbH &Co. KG oder die Gewes Gelenkwellenwerk Stadtilm GmbH wurden vorgestellt. (bo)

Florian Hertrampf (l.) und André Arand (r.) vom Phi -lipp-Melanchthon-Gymnasium Gerstungen standen Mit -te Januar im Windkanal der Fachhochschule Jena. Ge -mein sam mit 62 Mitschülern schauten sie sich währendeines Besuches vier der acht Fachbereiche genauer an.Maschinenbau, Betriebswirtschaft, Sozialwesen oderMedizintech nik/Biotechnologie – beim Rundgang er-hielten sie Einblick in Labore, Hörsäle und natürlichauch die Mensa. (bo)

Prof. Dr. Burkart Voß, Prodekan des Fachbereichs ET/ITder FH Jena und Gert Stamm, Physiklehrer des Anger -gymnasiums Jena, experimentierten Anfang Februar mitSchülern des Gymnasiums an einem LED-Aufbau. ImRahmen ihres Projekttages sahen sich die Schüler in La -boren der Fachbereiche SciTec und Elektrotech nik/In -formationstechnik (ET/IT) um. Im Experiment erlebtensie, wie Leuchtdioden nicht nur als Lichtquelle dienen,sondern auch Lichtimpulse empfangen können. (bo)

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Draufgeschaut

702/2010 · WiYou: Wirtschaft und DuFoto: Hirschvogel Holding GmbH, BWTW, Mario Vedder/ddp

Ende Januar 2010 wurden im Thüringer Landtag die Qualitätssiegel „Berufswahlfreundliche Schule“ an 42 ThüringerSchulen verliehen. Damit werden Schulen ausgezeichnet, welche dir langfristig Unterstützung bei der Studien- undBerufswahl in hoher Qualität bieten. Elf der ausgezeichneten Schulen wurden zum ersten Mal prämiert. Eine Liste der aus-gezeichneten Schulen findest du im Internet unter: www.schule-wirtschaft-thueringen.de/de/qsiegel. (bo)

Die Mitarbeiter der Hirschvogel Eisenach GmbH, IngoBichoel, Personalwesen (2. von links), und Hans-JürgenMeyer, Projektplanung (1. von links) übergaben imJanuar an Schülerinnen der Schlossparkschule Mark -suhl eine Spende von 2.000 Euro. Diese soll dem Tech -nikunterricht zugutekommen. Die Hirschvogel EisenachGmbH und Hirschvogel Aluminium GmbH, ansässig imGewerbegebiet Marksuhl, unterstützen die Schule be-reits seit Juni 2007. (bo)

Am 19. Februar verließ im Opelwerk Eisenach das 2,5-millionste Fahrzeug die Produktionsstraße. Das Jubi -läumsauto ist ein Opel Corsa Race mit 100 PS. Trotz fi-nanzieller Schwierigkeiten hat der Mut terkonzernGeneral Motors (GM) vor wenigen Wochen den Erhaltdes Standortes Eisenach zugesichert. Derzeit arbeitendort rund 1.800 Mitarbeiter, darunter 40 Auszubildende.Das Unternehmen bietet dir übrigens zum 01.09.2010 ei-ne Ausbildung als Industriemechaniker/in. (bo)

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Für die drei Auswahlkommissionen mit je fünf Experten bedeutetedas im Januar viel Arbeit. Nacheinander tagten sie zusammen mit derFestivalleiterin Margret Albers in Erfurt und wählten in jeder Kategoriefünf bis neun Produktionen aus. Im nächsten Schritt werden Beiträgezu zwölf Wettbewerbsblöcken zusammengestellt, die dann von der 23-köpfigen Kinderjury während des Festivals, das vom 25. April bis 1. Maiin Gera und Erfurt stattfindet, unter die Lupe genommen werden. Aufdie Kinderjury, in der 9- bis 13-jährige Mädchen und Jungen vertretensind, kommt sodann die aufregende und anspruchsvolle Aufgabe zu,sich diese 18 Stunden Programm anzuschauen, zu bewerten undschließlich ihre Entscheidungen über die Preisvergabe zu treffen.Weitere Preise werden von einer Fachjury verliehen.

Neben dem Wettbewerb werden mit dem Informationsprogramm auchweitere Filmreihen auf dem Festival angeboten: Kinderfilme 2009 –2010, Jugendfilme sowie die Präsentation eines in Vergessenheit ge-ratenen Filmes, der jedoch für das Publikum von heute interessant ist.

Das Filmprogramm in Gera (vom 25. bis 27. April) wird von einem um-fangreichen Workshopangebot für Kinder, Eltern und Pädagogen sowie dem Treffpunkt Medienpädagogik begleitet, während die Vor -führungen in Erfurt (vom 28. April bis 1. Mai) durch Fach veran - staltungen für Autoren, Produzenten und Programmanbieter ergänztwerden. Seit Anfang März besteht die Möglichkeit, sich für das Festivalzu akkreditieren. (su/em)

Ansehen, bewerten, entscheiden

Insgesamt 193 Filme und Fernsehbeiträge mit einer Gesamt -lauflänge von rund 94 Stunden wurden für den WettbewerbKino-TV des Deutschen Kinder-Medien-Festivals GOLDE-NER SPATZ: Kino-TV-Online 2010 eingereicht.

!www.goldenerspatz.de

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In Kürze

Der Wettbewerb verzeichnete diesmal eine Rekordbeteiligung. Aus na-hezu hundert Beiträgen hat der Thüringer Landesverband der Film -autoren einen Querschnitt der besten Arbeiten ausgewählt, die umPreise und Qualifizierungen wetteifern. Den ersten Platz und damit denHauptreis erhielt Fabian Gießler (Bild rechts), Absolvent der Fach -richtung Mediengestaltung, für seinen Kurzspielfilm „Zwischen Lichtund Schat ten“. Insgesamt wurden mehr als zehn Stunden Kurzfilm -material gezeigt. Filme, die du sonst in keinem Kino oder TV zu sehenbekommst. Acht der zehn Finalisten und Preisträger wurden für dasBundesfilmfestival des Bundesverbandes deutscher Filmautoren (BDFA)vorgeschlagen. Das Spektrum der Festivalfilme reichte vom Dokumen -tarischen über Fantasie- und Experimentalvideo bis zur Animation unddem Spielfilm, der besonders stark vertreten war. Zwei Drittel der Filmewaren als Utopiefilm angelegt, beschäftigen sich jedoch mit ernstengesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Themen. Die Autorenstammen nahezu aus ganz Thüringen: von Gera, Ostthüringen überWeimar, Weimarer Land, Erfurt, bis Süd- und Nordthüringen. Allein 16Filme, kamen aus Jena und acht davon vom BDFA-Filmklub „VIDEO -aktiv JENA e.V.“. Neben Kurzfilmen von Filmstudenten und freienFilmemachern wurden auch 19 Beiträge von Schülern eingereicht. Dievon Weimarer Schülern erstellte Dokumentation „Ganz andere Zeiten“erhielt den 2. Preis in der Kategorie „Schülerfilm“. Was alle beteiligtenFilmemacher vereint: sie stammen aus Thüringen und sind leiden-schaftliche Filmer, ambitionierte Amateure und Jungfilmer. FILMthuersteht sinnbildlich für Thüringer Film und gilt vielleicht auch für dich alsJungfilmer im nächsten Jahr als Türöffner und Sprungbrett. (bo)

Festival der Nachwuchsfilmemacher

Das Landesfilmfestival des Bundesverbandes DeutscherFilm-Autoren e.V. (BDFA) zeigte Ende Februar im VolksbadJena an zwei Tagen 60 Kurzfilme unterschiedlichster Art.

!www.filmthuer.de

Fotos: René Weigel, Hans-Werner Kreidner/Jena

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In Kürze

902/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Stahlhartes Schulprojekt

Die Schüler der Kooperativen Gesamtschule Erfurt könnensich im Rahmen einer Lernpatenschaft mit der Müller Wein -garten AG in deren Niederlassung Umform technik Erfurt imUmgang mit „Zusammengesetzen Körpern“ ausprobieren.

Das Werk mit seinen derzeit 230 Mitarbeitern erhält neue Maschinenund wird somit technisch auf den neuesten Stand gebracht. Ge schäfts -führer Thomas Michel: „Unser Ziel ist es, bei BMW den besten und ef-fizientesten Werkzeugbauverbund der Welt zu schaffen.“ Die BMWFahrzeugtechnik GmbH, so wie das BMW Werk in Thüringen ausführ-lich heißt, wurde 1992 eröffnet. Im Werk Eisenach kannst du dich fürfolgende Berufe bewerben: Elektroniker/-in für Betriebstechnik, Indus -triemechaniker/-in, Werkzeugmechaniker/-in, als Fachinformati ker/-in Systemintegration oder Industriekaufmann/-frau. Der Bewer bungs - zeitraum läuft in diesem Jahr vom 1.8. bis 31.10. Du kannst dich auchper Mail unter [email protected] bewerben. (bo)

Berufskarriere mit Werkzeugbau

In den nächsten drei Jahren wird die BMW AG insgesamt 18Millionen Euro in ihr Werk in Eisenach stecken und damitauch deine Karrieremöglichkeiten beim Autobauer sichern.

Im Rahmen dieser Kooperation haben die Schüler die Möglichkeit, dieFirma kennenzulernen und dort Einblicke in zukunftsfähige und nach-haltige Berufsbilder zu erhalten. Dabei bringt sich das Unternehmenunter anderem in den Mathematik- und Physikunterricht ein und wirdin verschiedenen Projekten mit den Schülern das Thema erneuerbareEnergien und eine aktive Mitgestaltung einer umweltbewussten Gesell -schaft erörtern. Initiiert wurde diese Partnerschaft vom Nachhaltig -keitszentrum Mittelthüringen. Die Firma plant in Arnstadt eine weite-re Kooperationsvereinbarung mit einer Schule. Ab September werdenin diesem Jahr in Thüringen Mikrotechnologen (w/m) und Industrie -mechaniker (w/m) bei Bosch Solar Energy AG ausgebildet. (bo)

Nachhaltige Berufsbilder

Die Bosch Solar Energy AG Erfurt und die Friedrich-Schiller-Schule in Erfurt haben Anfang März eine Zusammenarbeitvereinbart.

Fotos: KURS 21, BMW, Bosch

Diakonisches Bildungsinstitut Johannes Falk gem. GmbH

in Eisenach

Geschäftsbereich Ausbildung

Wir bilden aus!Falls Sie Interesse an einem sozialen Beruf haben,dann sind Sie bei uns genau richtig! Wir bietenIhnen folgende Ausbildungsgänge an:

Staatlich geprüfte/r Sozialassistent/in (2 Jahre)Staatlich anerkannte/r Erzieher/in (3 Jahre)Staatlich anerkannte/r Heilerziehungs pfleger/in (3 bzw. 4, 5 Jahre)Staatlich anerkannte/r Altenpfleger/in( 3 bzw. 4 Jahre)Staatlich anerkannte/r Heilpädagoge/-pädagogin (3 Jahre)Diakon/in (Dauer: 2 Jahre)

Ernst-Thälmann-Str. 90 ı 99817 Eisenach ı Tel.: 03691/810200Ansprechpartner: Frau Langlotz ı Mail: [email protected]

www.dbi-falk.de

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An zwei Projekttagen werden sie in den Werkstätten der Firma in derMetallbearbeitung von Stahl unterrichtet. Die Kooperation gibt es be-reits seit 2006 und wurde nun um das aktuelle Schuljahr verlängert.Als einer der zentralen Produktions- und Servicestandorte des SchulerKonzerns in Europa fertigt die Niederlassung Umformtechnik ErfurtAnlagen für die Automobil-, Zulie ferer-, Elektro- und Hausgeräte -industrie. Die Partnerschaft ist ein Pro jekt der Initiative „KURS21“, wel-che Schul- und Firmenpartner schaf ten anschiebt und begleitet. Ende2009 arbeiteten in Thüringen über 190 Unternehmen und Schulennach diesem Modell zusammen. (bo)

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201010

In Kürze

In der „Alten Partei schule“ in Erfurt erwarten dich in diesem Jahr am10. April heiße Beats vom 89.0 RTL Resident DJ und amerikanischesFeeling. Natürlich dürfen dabei auch das typisch amerikanische Bul -lenreiten und die Wahl zu „Miss und Mister-Spring-Break“ nicht fehlen.Ursprünglich kommt der Spring-Break-Gedanke aus den USA. Dort fin-den sich jährlich in den Frühjahrsferien mehrere tausend Schüler undStudenten an zumeist wärmeren Orten Amerikas zusammen, um aus-giebig zu feiern. Die Stadt Fort Lauderdale in Florida war Ausgangs -punkt und jahrelang Hauptziel der Spring-Break-Gemeinde. Mit über350.000 Partygästen erlebte der Urlaubsort im Jahre 1985 seinenParty-Höhepunkt. Jährlich pilgern derzeit mehr als eine Million jungeAmerikaner an die verschiedensten Partyorte. In den achtziger Jahrenschwappte die Idee nach Europa über und im letzten Jahr kam sie inThüringen an. Partygäste und Veranstalter bezeichneten den erstenThüringer „Spring-Break“ als vollen Erfolg. Als Veranstalter steckt hin-ter dem Event die Erfurter Marketingagentur Says-Marketing. Mit einerAusbildung als Veranstaltungskauffrau/-mann kannst auch du solchePartys und Events organisieren, denn in der Ausbildung lernst du un-ter anderem, Veranstaltungen vorzubereiten und zu vermarkten. Dazugehören Einblicke in die Werbung, das Marketing und den Vertrieb.Und dann bist du vielleicht nicht nur Gast, sondern auch Gastgeberund kannst somit nicht nur privat sondern auch beruflich auf einer aus-gelassenen Party die Nacht zum Tag werden lassen. (bo) Thüringer Spring-Break am 10. April 2010„Alten Parteischule“ in der Werner Seelenbinder Str. 14, ErfurtEinlass: ab 21.00 Uhr, Eintritt: 8 Euro

Den Frühling feiern!

Das kannst du am 10. April zur zweiten Thüringer „Spring-Break-Party“ in Erfurt. Im letzten Jahr hatte das Frühlings -ferien-Party-Highlight mit mehr als 2.000 Partygästen sei-nen Auftakt; dieses Jahr sollen es noch mehr werden.

!www.says-marketing.de

David hat während seiner Winterferien gemeinsam mit neun weite-ren Schülern und einer Schülerin aus Thüringen eine Woche lang denLuftfahrtingenieuren bei der Überholung von Flugzeugtriebwerken überdie Schulter geschaut. „Man hört ja sogar den Nachbarn flüstern!“, fügtPraktikumskollege Sebastian Bartl aus Erfurt noch hinzu. Die Schü -lerpraktikanten der Klassenstufen neun bis zwölf durchliefen dieBereiche zerstörungsfreie Prüfverfahren, manuelle Reparatur, Trieb -werks demontage und -montage sowie einzelne Modulbereiche. Dabeibekamen die Schüler ganz praktische Einblicke in den Prozess der Trieb -werksüberholung. „Das Besondere ist, dass wir unter Anleitung selbstan diesen wertvollen Hightech-Produkten arbeiten dürfen. Das hat manbei anderen Unternehmen nicht“, erklärt Oliver Neigefindt aus Erfurt.Oliver möchte an der Technischen Universität Ilmenau Wirtschaftsin -genieurwesen studieren und studienbegleitend weitere Praxiserfahrungbei N3 sammeln. Die Firma bietet jedes Jahr in den Herbst- und Winter - ferien Schülerpraktika für bis zu 30 Jugendliche an. Als Praktikant hastdu die Möglichkeit, dir die Berufsbilder des international agierendenLuftfahrtbetriebes direkt vor Ort anzuschauen. Bewerbungen für Schü -lerpraktika in den Herbstferien 2010 kannst du ab sofort einreichen.Du solltest mindestens 15 Jahre alt sein. Praktika werden im techni-schen als auch im kaufmännischen Bereich angeboten. (em/bo)

Bewirb dich unter: N3 Engine Overhaul Services GmbH & Co. KGJob-Service - SchülerpraktikumGerhard-Höltje-Straße 1, 99310 Arnstadt

Oder per Mail an: [email protected]

Beim Triebwerkcheck dabei sein

„Bevor wir hierher kamen, dachten wir, es ist alles ganzlaut. Das ist es aber nicht“, wundert sich David Heinze ausIchtershausen nach einem Schülerpraktikum bei der FirmaN3 Engine Overhaul Services in Arnstadt.

!www.n3eos.com

Fotos: N3Engine Overhaul Services, SAYS-marketing

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In Kürze

1102/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Wirtschaft, Klinik und Schule

Hinter die Kulissen eines Krankenhausbetriebes blickenkannst du als Schülerin oder Schüler der staatlichenRegelschule „Werner Seelenbinder“ in Apolda.

Die beiden in der Region Eisenach ansässigen Automobilzulieferer MIT-EC engine.tec und Truck-Lite Europe hatten gemeinsam mit dem TÜV-Thüringen dazu eingeladen. Beim Rundgang konnten die Schüler in dieProduktion hineinschnuppern und mehr über die Arbeit eines Inge -nieurs in der Ent wicklung, Qualitätssicherung oder Produktions leitungerfahren. Die Stiftung für Technologie, Innovation und For schung Thü -ringen (STIFT) und der TÜV Thüringen e.V. haben sich gemeinsam mitder Thüringer Wirtschaft unter dem Motto „Technik ist cool!“ vorge-nommen, durch solche Unternehmensbesuche das Inter esse vonSchülerinnen und Schülern am Ingenieurberuf zu wecken. (bo)

Was macht man …

… beispielsweise als Ingenieur in der Automobilindustrie?Darüber konnten sich Mitte Februar die zehnten Klassendes Gymnasiums Gerstungen bei zwei Werksbesichtigungenin der Automobilindustrie ein Bild machen.

Vom 26. Juni bis 2. Juli 2010 stehen dir im Camp professionelle Me -dienpädagogen zur Verfügung, mit denen du eigene Radio- und Fern -sehbeiträge produzieren, oder dich in der Erstellung eines Trick filmsüben kannst. Wenn du zwischen zehn und 16 Jahre alt bist, kannst duteilnehmen und dich als Schauspieler, Sprecher, hinter der Kamera,beim Schneiden oder auch als Regisseur ausprobieren. Die fertigen Bei -träge werden am letzten Abend auf einer großen Premieren party vor-gestellt. Für Spaß, Sport und Freizeit ist natürlich neben dem „Arbeiten“auch gesorgt. Das Camp kostet 170,50 Euro, findet im Schul landheimund Freizeitcamp „Kammwegbaude“ in Heubach statt und ist auf 50Teilnehmer begrenzt. Mehr erfahren: [email protected] (bo)

Dein Film im Sommercamp!

Auch in diesem Jahr kannst du dich wieder im Sommerme -dien camp der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) anKamera, Mikrofon oder als Drehbuchschreiber ausprobieren.

Fotos: Christoph Droste/pixelio, Truck-Lite Europe, Tim Reckmann/pixelio, Löwenherz/Johanniter

Ende Januar hat die Schule einen Partner schafts ver trag mit derRobert-Koch-Krankenhaus Apolda gGmbH zur Berufs vorbereitung ab-geschlossen. Für das laufende Schuljahr ist eine Vielzahl gemeinsamerAktionen geplant. Das Unternehmen bietet den neunten und zehntenKlassen die Möglichkeit eines Orientierungspraktikums an. Außer demwird ein Berufsinfotag vorbereitet, an dem im Rahmen einer Betriebs -erkundung die verschiedenen Berufsmöglichkeiten direkt vor Ort vor-gestellt werden. Darüber hinaus stehen in den naturwissenschaftlichenFächern den Schülern die Mitarbeiter des Klinikums beratend zur Seite.Für die Durchführung der Projektarbeiten der zehnten Klasse stellt dieKlinik wirtschaftsnahe Themen zur Verfügung. (bo)

„Nicht für die Schule, sondern ...

Die Partnerschaft wurde mit dem Augusta-Viktoria-Stift Erfurt, derChristophoruswerk Erfurt gGmbH und dem Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.,Kreisverband Erfurt, geschlossen. In diesen Unternehmen können nundie Schüler des Ratsgymnasiums durch Betriebsbe sichtigungen oderSchülerpraktika vorhandene Berufsbilder kennenlernen. Die Partner -schaft wurde vom Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. (BWTW)vom Projekt „KURS 21 - Kooperationsnetz Unternehmen der Regionund Schulen“ angekurbelt. Im Kunstunterricht entstandene Bilder kön-nen im Augusta-Viktoria-Stift ausgestellt werden. Mit dem Chris to pho -ruswerk sind Musikprojekte geplant. Die Johanniter-Unfall-Hilfe bieteteine Ausbildung zum Schulsanitäter an. (bo)

für das Leben lernen wir.“ So umschrieb der Schul leiter desErfurter Evangelischen Ratsgymnasiums, Michael Freise,die Kooperation mit Einrichtungen der Diakonie.

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201012

Titel

Foto: Frank Diehn/www.fRanKon.de

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Titel

1302/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Kreativität kennt keine Grenzen

Kreativ zu sein ist nicht nur Voraussetzung in vielen Berufen, in manchen bestimmt sie gar den Inhaltdes Berufsbildes an sich.

Zum Beispiel bei der Fotografie als Kunstrichtung. Da gibt es die Modelle vor der Kamera, die sich in immer neu-en Posen, Outfits und Stiles vorm Objektiv bewegen und die Fotografen selbst, die das Bild von der anderen Seitearrangieren und zum Kunstwerk verfeinern. Wie dieses Bild mit den Künstlern Azael und Hotzelbeere, entstan-den über die Plattform Model-Kartei.de, auf der sich Fotografen und Models, sowohl Amateure als auch Profis,zusammenfinden und Shootings planen und durchführen. Auf medialer Ebene gibt es darüber hinaus jede Mengekreativer Jobs. Moderatoren, Choreographen, Visagisten und Mediengestalter sind nur einige davon, die wir auchin dieser Ausgabe beleuchten.

Aber nicht nur in medialen Berufen ist Kreativität gefragt. Ebenso eine Vielzahl handwerklicher Berufe erfordertjede Menge davon. So warten beispielsweise unzählige Produkte darauf, in Form gebracht zu werden. Dafürbraucht es Ingenieure genauso wie Facharbeiter, die die erdachten Konstruktionen letztlich umsetzen. Und auchim Endstadium der Produktion wird hier und da noch echt kreativ gearbeitet. So zum Beispiel bei Porzellan oderGlasobjekten, die in Thüringen auch in manchen Unternehmen noch mit der Hand bemalt werden. Nicht zu ver-gessen, auch als Friseur arbeitest du ziemlich kreativ. Und sei es nur, mit den Kunden einen angenehmenSmalltalk zu gestalten. Aber ebenso bei den Frisuren ist kreatives Geschick gefragt, denn kaum ein Kopf ist wieder andere.

Eines ist bei all den Berufen gleich: Du solltest bereits ein gewisses Talent besitzen. Die Feinheiten lernst du erstin der Ausbildung und später im Job, aber Grundfertigkeiten sollten erkennbar sein. Bei vielen Stellen musst duim Vorfeld bereits Einstellungstests absolvieren, in denen du das beweisen musst. Du solltest dir also schon früh-zeitig im Klaren sein, in welche Richtung es dich verschlägt und ob ein kreativer Beruf für dich infrage kommt.Auf den nächsten Seiten haben wir wieder viele Auszubildende und Studenten für dich interviewt, die gerade inder Ausbildung stecken oder kürzlich fertig geworden sind. Und da herrscht bei fast allen die Gewissheit: Bist du ein-mal drin, macht der jeweilige Job echt Spaß. Grund genug also, sich mal näher mit dem Thema zu befassen. (rw)

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Titel

[ ’viːjuː]Fri-seur,der; -s. -:

Kon-di-tor,der; -s. -:

Stunt-man,der; -s. -:

Cho-re-o-graf,der; -s. -:

Du wäschst, schneidest, föhnst und rasierst nicht nur Haare, sondern bist als Friseur auch für dasSchminken und die Nagelmaniküre verantwortlich. Damit du deine Kunden richtig beraten kannst,musst du verschiedene Schnitttechniken beherrschen und wissen, wie man Haare richtig färbtund tönt. Darüber hinaus gehört die korrekte Pflege von Haaren und Kopfhaut zu deinenAufgaben. Den Friseurberuf erlernst du in einer dreijährigen dualen Ausbildung, die mit einerGesellenprüfung endet. Voraussetzung: Du hast Spaß am Umgang mit anderen Menschen und in-teressierst dich für die neuesten Mode- und Haartrends. Zudem solltest du mindestens einenHauptschulabschluss in der Tasche haben und nicht allergisch gegen chemische Haarfarben sein.Chancen: Nach deinem Abschluss als Friseurgeselle kannst du dich zum Friseurmeister qualifi-zieren. Damit hast du dann die Möglichkeit, einen eigenen Friseursalon zu eröffnen. Bereits oh-ne Meisterabschluss kannst du als mobiler Friseur selbstständig arbeiten.

Ob Pralinen, Geburtstagstorten, Marzipanfiguren, Plätzchen oder Eiskonfekt – als Konditor bistdu für die Herstellung all dieser Leckereien verantwortlich. Während deiner dreijährigen Ausbil -dung lernst du, aus was die verschiedenen Süßwaren bestehen und wie man sie richtig rührt, bäcktund dekoriert. Genaues Abwiegen der Zutaten ist dabei genauso wichtig wie das Arbeiten nachvorgeschriebener Rezeptur. Neben der eigentlichen Herstellung gehören auch die Gestaltung derWarenauslage, die Beratung von Kunden und der Verkauf von Konditoreiprodukten zu deinenAufgaben. Du arbeitest hauptsächlich in Back- und Konditoreigeschäften, in Restaurants, Cafésoder in Hotels. Voraussetzung: Es stört dich nicht, wenn dein Wecker sehr früh am Morgen klin-gelt, denn als Konditor arbeitest du meist, wenn andere noch schlafen. Außerdem bereitet es dirFreude, mit ganz unterschiedlichen Lebensmitteln umzugehen und diese handwerklich geschicktzu verarbeiten. Chancen: Du kannst dich nach deiner Ausbildung zum Konditormeister weiter-bilden. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Workshops, in denen du besondere Herstel lungs tech -niken erlernen kannst.

Als Stuntman springst du von hohen Klippen, fährst brennende Autos oder prügelst dich mit somanchem Bösewicht. Um all das heil zu überstehen, lernst du in einer ein- bis dreijährigen Aus -bildung an einer Privatschule alles über Showkämpfe, Akrobatik, Stunt- und Sprungtechniken.Auch wie man in einer brenzligen Situation improvisiert und vor der Kamera eine gute Figur machtist Teil deiner Ausbildung. Voraussetzung: Du bist volljährig und erfreust dich bester Gesundheit.Außerdem bist du sportlich aktiv, diszipliniert und hast keine Höhenangst. Einige Stuntschulenverlangen einen Führerschein und eine abgeschlossene Ausbildung im handwerklichen oder tech-nischen Bereich. Chancen: Nach der Ausbildung kannst du deine Fähigkeiten durch Workshopserweitern und dich selbstständig machen. Du arbeitest an Filmprojekten mit oder trittst bei Action -shows auf. Und wer weiß, vielleicht landest du irgendwann sogar in Hollywood. Übrigens kannstdu auch in Thüringen (Meuselwitz) zum Stuntman ausgebildet werden.

Du erfindest oder überarbeitest Tanzinszenierungen, die hauptsächlich im Rahmen von Theater-,Opern-, Ballett-, Film- und Musicalaufführungen gezeigt werden. In enger Zusammenarbeit mitRegisseur, Künstler, Kostümbildner und Bühnentechniker sprichst du deine Choreografie ab undstudierst geplante Tanzbewegungen mit Darstellern ein. Daneben erledigst du auch organisatori-sche Aufgaben, wie die Suche nach dem richtigen Tänzer oder die Erstellung von detailliertenProbeplänen. Voraussetzung: Neben einem abgeschlossenen Studium als Choreograf oder Büh -nentänzer arbeitest du gern im Team und hast Spaß daran, anderen Menschen Tanzbe we gungenbeizubringen. Du interessierst dich für Musik, Film und natürlich für Tanz. Chancen: Du kannstdich selbstständig machen und eine eigene Tanzschule eröffnen. Zudem hast du die Möglichkeit,an einer Universität zu unterrichten.

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Titel

1502/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Mas-ken-bild-ner,der; -s. -:

Land-schafts-ar-chi-tekt,der; -s. -:

Me-tall-bau-er,der; -s. -:

Dreh-buch-au-tor,der; -s. -:

das WiYou.de-LexikonTuschen, Tupfen, Pudern und Abdecken – das sind die Hauptaufgaben eines Maskenbildners.Auch die Herstellung von Bärten, Perücken oder künstlichen Nasen und Ohren kann zu deinerArbeit gehören. In einer dreijährigen Ausbildung lernst du nicht nur, wie man Menschen durchverschiedene Schminktechniken schöner, sondern auch älter und hässlicher macht. Bevor duFarbe auf die Haut aufträgst oder Masken modellierst, erstellst du Zeichnungen und sprichst dei-ne Entwürfe mit Regisseur und Kostümbildner ab. Einen Arbeitsplatz findest du in der Film-, Fern -seh-, Foto- und Modebranche, in einer Oper, einem Theater oder Kosmetikstudio. Voraussetzung:Du bist fingerfertig und hast ein gutes Gespür für Farben, Formen und Mode. Ferner behältst duauch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf und arbeitest gern mit Menschen zusammen.Chancen: Nach deiner Ausbildung kannst du dich durch ein Bachelor- und Masterstudium weiterqualifizieren.

Als Landschaftsarchitekt entwirfst, planst und betreust du die Neu- oder Umgestaltung von Stadt -teilen, Parks, Sportanlagen oder unbebauten Flächen. Dabei berücksichtigst du künstlerische, öko-logische, rechtliche und nutzungsrelevante Aspekte. Durch deine Arbeit entstehen so Arbeits- undLebensräume, die nicht nur ansprechend gestaltet sind sondern in denen sich Menschen wohl-fühlen. Die Arbeit als Landschaftsarchitekt ist abwechslungsreich – du arbeitest sowohl an der fri-schen Luft als auch im Büro am Computer. Voraussetzung: Du besitzt die Fachhochschul- oderHochschulreife, denn Landschaftsarchitekt wirst du durch ein entsprechendes Studium. Du kennstdich in der Natur aus und interessierst dich für Zahlen und Zeichnen. Chancen: Nach deinemStudium kannst du entweder in einem Büro für Landschaftsarchitektur- und Gartengestaltung ar-beiten oder dein Eigenes eröffnen. Daneben findest du auch bei entsprechenden Stadt- oder Lan -desbehörden eine Anstellung.

Du fertigst verschnörkelte Gitter genauso wie schmückende Geländer, Zäune oder Skulpturen –und das alles aus Metall. Bevor du zu Schmiedehammer, Lötkolben und Schweißgerät greifst umall diese Sachen herzustellen, erstellst du Zeichnungen und stimmst deine Entwürfe mit denWünschen deiner Kunden ab. Weiterhin hilfst du, alte Metallgegenstände zu restaurieren. In einerdreieinhalbjährigen Ausbildung lernst du die einzelnen Metallverarbeitungs- und Montagever -fahren kennen. Voraussetzung: Handwerkliches Geschick und Spaß am Umgang mit Metallenzeichnen dich aus. Es stört dich nicht, am heißen Schmiedefeuer zu stehen oder körperlich schwerzu arbeiten. Du hast deine Schulzeit mindestens mit einem Hauptschulabschluss beendet.Chancen: Nach deiner Ausbildung kannst du dich zum Meister qualifizieren oder verschiedeneLehrgänge absolvieren und dich auf eine bestimmte Metallgestaltungstechnik spezialisieren.

Als Drehbuchautor denkst du dir nicht nur Geschichten, Figuren, Schauplätze und Dialoge fürSpielfilme, Serien oder Daily Soaps aus. Bevor es ans eigentliche Schreiben eines Drehbuches geht,gilt es genau zu recherchieren und die eigenen Ideen mit den Vorstellungen der Programmleitung,dem Regisseur und der Produktionsfirma abzustimmen. Denn meist arbeitest du nach konkretenVorgaben dieser Leute – genügend Freiraum, deine Kreativität auszuleben, bleibt aber dennoch.Während deiner sechs- bis zwölfmonatigen Ausbildung an einer Privat- oder Fernschule lernst duverschiedene Filmgenres kennen und wirst mit einzelnen Etappen und Techniken des Dreh -buchschreibens vertraut gemacht. Voraussetzung: Du schreibst gern, bist kreativ und kannst dichin ganz unterschiedliche Charaktere und Lebenssituationen einfühlen. Außerdem interessierst dudich für Film- und Fernsehformate. Chancen: Drehbuchautoren sind überwiegend freiberuflichtätig und werden für einzelne Filmprojekte engagiert. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, beieiner Produktionsfirma oder einem Fernsehsender in Festanstellung zu arbeiten. (kö)

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Foto: René Weigel

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201016

Titel

Morgens Manu! Seit Oktober weckt uns die 26-jährige Thüringerin auf RadioTop40. Frech, witzig, sympathisch und immer mit einem freundlichen Wort fürihren Moderationskollegen – den Straßenjungen. Wie aber kommt man(u) bit-te an diesen Job? Und muss man(u) da tatsächlich nur die Hörer unterhaltenmit dem, was einem grad so einfällt? WiYou hat Manu getroffen und sie er-zählt dir, was alles so dazu gehört, bevor man das rote Licht im Studio an-schaltet.

Moderat!Moderator!Moderatorin!

! www.radiotop40.de

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1702/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Wie bist du zum Radio gekommen?Das ging alles sehr schnell. 2002 hab ich mein Abi in Schmalkaldengemacht. Danach wollte ich erstmal was anderes kennenlernen. MeinGedanke war eigentlich nur: weg weg weg. So ging ich nach Spanien,machte ein freiwilliges europäisches Jahr und dann wusste ich, ich willirgendwie zum Radio. Ich wusste nur nicht wie. Also hab ich ne MengeBewerbungen für Praktika geschrieben und hörte schließlich von einemCasting-Aufruf bei Radio SAW in Magdeburg. Das war meine Tür, dieaufging und ab da war ich sozusagen drin.

Das heißt, du hast keine Ausbildung vorher absolviert?Nein, ich wollte kein Studium machen. Zumindest nicht eines, was mireine berufliche Perspektive bringt. Da bin ich eher der praktischeMensch. Ich bin aber durch glückliche Umstände nach dem Praktikumin Magdeburg zu Radio NRJ in Berlin gekommen und habe dort meinVolontariat gemacht. Und das ist ja die Ausbildung im Medienbetrieb.Das ging zwei Jahre und war ausschließlich praktisch geprägt. Learningby doing von hinten bis vorne.

Wie läuft für dich denn so ein Tag im Studio ab? Wie kreativ ist deine Arbeit?Das ist total vielfältig, jeder Tag ist anders. Und es kommt sehr auf dieThemenlage an. Was für Themen gibt es, wiegroß ziehen wir ein Thema auf, müssen wirdazu rausgehen, Interviews führen, brauchenwir Umfragen oder Meinungen von Exper -ten? Davon hängt alles ab. Machst du eineAußenreportage, läuft die im Radio vielleicht 30 Sekunden, aber da-für bist du den ganzen Tag unterwegs. Nach der Sendung fährst du los,interviewst Leute und machst vielleicht noch ein Video. Da ist der Tagrum. Und nebenbei muss natürlich die Sendung für den nächsten Tagvorbereitet werden. Im Prinzip ist der Job ein ganz normalerAchtstundentag, aber oft liegen einfach noch viele Dinge an, wie zumBeispiel die diesjährige Wok-WM, die wir von Radio Top40 begleiten.Außerdem haben wir jede Menge Konferenzen, in denen wir abspre-chen, was Morgen, nächste Woche und in den nächsten Mo naten läuft.Kreativ ist der Job in jedem Fall.

Das heißt, du bist auch deine eigene Redakteurin? Alles was du erzählst, hast du selbst recherchiert?Ja, Christoph (Straßenjunge) und ich bereiten täglich nach der Sendungdie nächste Sendung vor. Dafür haben wir noch eine Volontärin, dieuns unterstützt. Am Abend vor dem nächsten Morgen steht dieSendung so gut wie fest. Außer es passiert mal etwas über Nacht, dannstricken wir am nächsten Morgen die Sendung noch schnell um.

Was gehört denn alles dazu, um im Radio zu moderieren? Ein bisschen reden kann doch eigentlich jeder?Ganz viele Menschen glauben das. Wenn sie glauben, dass die den gan-zen Tag viel reden, könnten sie auch zum Radio gehen und mal ebenQuatschtante werden. Gerade diese Leute werden oft bitter enttäuscht,weil das ein ganz normales Handwerk ist, das man erst erlernen muss.Dazu gehört auch die Sprecherziehung wegen des Dialektes, in denman auch immer wieder mal verfällt.

Du bist ja Thüringerin. Warst nun lange in Berlin und bist letztesJahr wieder zurück in die Heimat. War das schwer?Nein, komischerweise nicht. Ich habe mir das schlimmer vorgestellt. Ichhabe gedacht, ich wache irgendwann auf und will zurück in die Groß -stadt, weil sich nach fünf Jahren auch ein großer Freundeskreis aufge-

baut hat. Da kennst du alles. Aber jetzt sehe ich es einfach als zweiteHeimat. Die Leute in Thüringen sind dafür sehr viel offener. Man wirdgleich überall herzlich empfangen und gehört gleich dazu. Das war inBerlin schon schwieriger. Da muss man sich das alles erst erkämpfen.

Warum kamst du zurück? Du hättest doch sicherlich in Berlin weitermachen können?Ja sicher. Ich hatte zwei Jahre die Nachmittagsmoderation und wir hat-ten gerade umstrukturiert, so dass ich mit einem Kollegen eine Doppel -moderation hatte. Das hätte locker weitergehen können. Aber dannkam eben das Angebot von Radio Top40 für die Morningshow, und damusste ich zusagen.

Ist eine Morningshow die Königsdisziplin im Radio?Man sagt das so, weil man am Morgen die meisten Menschen erreicht.

Hast du dich an das frühe Aufstehen gewöhnt?Ich dachte es ist leichter. Ich habe jetzt tatsächlich einige Monate fürdie Umstellung gebraucht. Die Frage ist eigentlich: Wann bist du malnicht müde? Am Anfang bin ich sogar am Wochenende bei Freundeneingeschlafen. Aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt. Manmuss eben diszipliniert sein und den Tag vernünftig planen.

Nun ist Radiomoderator sicherlich einer der Traumjobs, den sich vie-le junge Leute wünschen. Was kannst du ihnen empfehlen? Wiekommt man zum Radio? Welche Voraussetzungen sollte man mit-bringen?Eine der wichtigsten Eigenschaften ist Ehrgeiz. Radio ist nicht leichtund man erlebt auch oftmals Enttäuschungen. Das beginnt beim Prak -tikum und endet ganz oben. Gerade wenn es um kreative Ideen geht.Die gefallen nun mal nicht jedem und da muss man auch einsteckenkönnen. Alle Illusionen, das Moderieren leicht sei, kann man vergessen.Damit ist auch harte Arbeit verbunden. Und man muss sich auch im-mer wieder Prüfungen seiner eigenen Arbeit stellen. Mit anderen Wor -ten, man muss oft an seine eigenen Grenzen gehen. Wenn man dazubereit ist, dann steht einer Karriere eigentlich nichts im Weg. Schlag -worte sind dabei Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Leidenschaft, Talentnatürlich.

Wie findet man denn raus, ob man Talent hat?Ich würde dafür ein Praktikum beim Radio empfehlen. Da findest duraus, ob der Job was für dich ist. Willst du tatsächlich den ganzen re-daktionellen Kram machen, willst du Texte schreiben, willst du stun-denlang im Internet rumhängen und Themen ausführlich recherchie-ren, damit du dann keinen Mist erzählst oder willst du einfach nur imRadio sprechen.

Wo soll es für dich persönlich in der Zukunft hingehen?Ich glaube nicht, dass Moderatorin im Radio eine Tätigkeit ist, die ichmit 44 Jahren noch ausübe. Vielleicht auch mit 34 schon nicht mehr.Ich probiere einfach auch gerne etwas anderes aus, denke da aber imMoment nicht so viel drüber nach. Ich weiß einfach, dass ich keinMensch bin, der gern an einer Stelle stehen bleibt, der sich weiterent-wickeln will. Und irgendwann werde ich alles beim Radio mal kennen-gelernt und gemacht haben. Dann wird es irgendwo anders weiterge-hen. (rw)

Wenn man dazu bereit ist, dann steht einer Karriere eigentlich nichts im Weg. Schlag worte sind dabei Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Leidenschaft, Talent natürlich.

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Foto: Andrey Kiselev -Fotolia.com

Die will ich haben!

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1902/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Schon ein kleiner RegisseurEin Beruf in dem du mit hoher Wahrscheinlichkeit Kreativität in höchsten Zügen leben kannst, ist der des Mediengestalters.Mediengestalter gibt es für die verschiedensten medialen Bereiche.

Daniel Gorochov beispielsweise lernt speziell für den Bereich Bild undTon. Vorher hat er sein Fach-Abi mit der Vertiefungsrichtung Technikabsolviert. Du kannst aber auch mit einem Regelschulabschluss in dieAusbildung starten. Daniels ursprünglicher Wunsch war ein Studiumder Tontechnik. Da überstand er allerdings die Eignungs -prüfung nicht und ging erst einmal für ein Praktikum zumoffenen Kanal in Gera, da das eine der Voraussetzungenfür das Studium war. Schon hier kam Daniel mit allen zurVerfügung stehenden Medien in Kontakt. Er durfte dieKamera schwenken, den Ton angeben und letztlich amSchnittplatz das aufgefangene Material zur Sendereife ver-feinern. Drei Monate ging sein Praktikum, eine Zeit, in derer den Entschluss fasste, das Gelernte zu vertiefen und ei-ne Ausbildung zum Mediengestalter für Bild und Ton, wiedie Ausbildung genau heißt, zu beginnen. Beworben hater sich dafür bei der Thüringer Landesmedienanstalt.Mittlerweile produziert Daniel schon komplette Beiträgeallein. „Man kann schon sagen, man ist ein kleiner Regis -seur“, sagt er. Angefangen bei der Idee über die Erstellungeines Drehbuches, das Aufnehmen von Bild und Ton biszur letztlichen Ausstrahlung nach der Endpro duktion liefalles aus Daniels Feder. Kamera und Schnitt sei dabei diewenigste Arbeit, meint er, „ist das Drehbuch einmal erstellt,geht der Rest recht einfach.“ In die Berufs schule gehtDaniel nach Leipzig. Dort ist die zentrale Anlaufstelle für alle, die die-sen Beruf erlernen. Der Unterricht ist in Blöcken gestaffelt. Alle zweibis drei Monate geht er für drei Wochen zur Schule. Auf der Schulelernst du alle theoretischen Grundlagen. Wie fertigst du eine Ideen -skizze an, was musst du alles redaktionell bei der Konzeption einesBeitrages beachten, wie handhabst du welche Kamera, wie funktioniert

eine Kreuzschiene? Eben all das, was du in der Praxis auch umsetzenmusst. Ein Ausbildungsprojekt, an dem Daniel mitarbeitete und an daser sich gerne erinnert, ist das so genannte Naturschau-TV. Initiiert wur-de es allein durch Azubis beim offenen Kanal. „Ich habe mir als Thema

den Weih nachts baum gesuchtund mit meinem Beitrag er-klärt, wie es zur Tradition kam,Bäume ins Wohnzimmer zustel len“, erklärt er. Das Ganzeging am En de zehn Minutenund sei laut Daniel sein bisherbester Beitrag. In dieser Rich -tung soll es jetzt auch für ihnweiter gehen. Sein nächstesProjekt heißt: „Wie überwin-tern heimische Tiere eigentlichbei der der zeitigen Kälte?“ Da -für war er bereits in einemTier park, in dem er die nötigenExperten auf dem Gebiet fand.Das Drehbuch hat er auchschon geschrieben und am En -de wird wieder ein Bericht ste-hen, der von der Idee bis zur

Aus strahlung von ihm stammt. Wenn du also vorhast, den Beruf desMediengestalters für Bild und Ton zu ergreifen, dann solltest du dir imKlaren darüber sein, dass der Job abwechslungsreich ist, aber auch vol-ler Arbeit steckt. Du musst dich mit einer Menge verschiedenerArbeitsbereiche auskennen, darfst dafür aber auch richtig kreativ ar-beiten. (rw)

echt kreativer Jobdu machst oft neue Projekte, lernstjede Menge Leute und Sachenkennendu kommst meist viel rum in derWelt, je nach Einsatzgebiet

ein gefragter Job, du musst sehrgut sein, um ihn zu bekommendu bist häufig unterwegs, musstauch oft an Wochenenden odernachts arbeiten

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Mediengestalter/-in Bild & Ton

Foto: René Weigel

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201020

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Anzüge nach MaßWie kommt Mann zu einem Anzug? Für gewöhnlich natürlich greift er zur Stangenware im Kaufhaus. Will er allerdings ein fei-nes maßgeschneidertes Stöffchen tragen, braucht er einen Maßschneider, der ihm den Anzug anfertigen kann.

Christin Winkler macht derzeit ihre Ausbildung in diesem Beruf bei derTheater und Philharmonie Thüringen GmbH in Gera und erzählt überalles Wissenswerte des Berufes. Maßschneiderin mit FachrichtungHerrenschneiderei lautet die genaue Bezeichnung in ihrem Ausbil -dungsvertrag. Den bekam die 21-Jährige vor zwei Jahren.Ei gentlich wollte sie nach dem Abi Modedesign studieren.Dafür brauchte sie ein Vor prak tikum, welches sie bei ihremjetzigen Arbeitgeber mach te. Das mit dem Studium wurdeerstmal nichts, weil Christin die Aufnahmeprüfung nichtbestand. Durch ihr Prak tikum fand sie aber Gefallen an derBerufsausbildung und kam so zu ihrem Lehrvertrag beimTheater. Dank ihres Abi turs und des vorangegangenenPraktikums durfte sie ihre Ausbildung sogar verkürzen.Zwei statt drei Jahre bis zum Abschluss.

Und in dieser Zeit lernt sie nun, wie man Hemden, Hosen,Westen und Sackos näht. In der praktischen Prüfung amEnde muss sie dann genau das können. Je eine Hose undein Sacko muss sie anfertigen. Die Hose war bereits zurZwischenprüfung dran. Ganze 16 Stunden braucht Christinfür eine Hose, die sitzt dann aber perfekt an den Beinendes Trägers. Selbst ausdenken darf sie sich Form undSchnitt der Klamotten allerdings nicht. Das bekommt siealles vorgegeben. Auch nach der Ausbildung wird sie le-diglich bereits zugeschnittenen Stoff bearbeiten. Für den Zuschnittselbst bräuchte sie noch eine Meisterausbildung.

In der Praxis hat Christin die Unterstützung des Theaters. Im vergan-genen Jahr nähte sie vorwiegend Hosen, in diesem Jahr bereitet siesich auf die Prüfung mit Nähen von Sackos vor. Hinzu kommt dann

noch die Theorie. Die bekommt sie in der Berufsschule in Dresden. EineAusnahme, denn Maßschneider in Thüringen gehen im Normalfall nachGotha. Dort lernst du alles über Eigenschaften von Stoffen, technischesZeichnen, Modezeichnen, den Zu schnitt und Grundlagen der Schnitt -

erstellung, sowohl auf demPapier, als auch mit CAD-Pro -grammen am Computer. Aberauch Mathe, Sport und So -zialkunde stehen wie in fast je-der Ausbildung auf dem Pro -gramm. Der Unterricht findetin Blöcken statt. Auf vier Wo -chen Praxis folgen zwei Wo -chen Schule.

Wenn du dich für eine solcheAusbildung interessierst, soll-test du wenigstens den Re gel -schulabschluss haben. Und dusolltest handwerklich begabtsein. Christin hat beispielswei-se schon früher in ihrer Freizeitgenäht. Wenn du aber schonim Werkunterricht gemerkt

hast, dass dir das nicht liegt, solltest du besser die Finger davon lassen.Hast du aber die Ausbildung absolviert, kannst du danach beiMaßschneidern, Designern und Theatern arbeiten. Wirklich kreativ wirstdu dabei jedoch weniger, denn Maßschneidern ist reines Handwerk.Deshalb wird Christin weiter versuchen, nach der Ausbildung zu stu-dieren. (rw)

Maßschneider für Herrenmodesind gesuchter als die für Damen,denn es gibt davon wenigerdu erlernst ein Handwerk, in demdu den Meister machen kannstdu arbeitest mit vielen kreativenKöpfen zusammen

du solltest handwerklich begabtseinals Maßschneider für Damenmodegibt es viele Bewerber auf wenigeStellen

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Maßschneider/-in

Foto: René Weigel

Vom 11. bis 13. Juni werden imTheater in Gera alle Berufe, diees hinter dem Vorhang einesTheaters gibt, vorgestellt.„Vorhang auf – EinBlick hinterdie Kulissen“ heißt das Ganze,und wenn du willst, dann kannstdu dich hier hautnah über deineZukunft informieren.

WiYou-Tipp

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2102/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Einen Raum in Szene setzenEbenso wie Christin lernt Sarah Schmiedeberg bei der Theater und Philharmonie Thüringen GmbH in Gera. Allerdings einenganz anderen Beruf: Raumausstatterin. Sie erzählt dir, was du wissen solltest, wenn du dich für diesen Beruf interessierst.

Die Ausbildung geht drei Jahre und ist dual. Das heißt, du hastBerufsschule und erlernst die Praxis in einer Firma. Der Beruf gliedertsich in vier verschiedene Bereiche. Tapezieren und Wandbeschläge,Bodenverlegung, Dekoration und Polstern. Alle diese Richtungen er-lernst du in der Ausbildung.Deckt deine Firma einen odermehrere Bereiche nicht ab,dann bekommst du zusätzlicheLehrgänge über deine zustän-dige Kreishandwerkerschaft. Inder Prüfung am Ende musst dudann nämlich alles können.

Derzeit ist Sarah im zweitenAusbildungsjahr. Begonnenhat te sie ähnlich wie Christinmit einem Praktikum, nach-dem sie nicht bei ihrem ge-wünschten Studiengang ange-nommen wurde. Theater warschon immer ihre Leiden -schaft, warum dann also nichtam Entstehungsprozess einesStückes beteiligt sein? Nichtunbedingt bei der Dramaturgie, dafür beim Erscheinungsbild. Schonnach drei Monaten bekam sie dann das Angebot, ihre Ausbildung hierzu absolvieren. Das Studium der Innenarchitektur will sie vielleicht nachder Ausbildung dranhängen. Eine Ausbildung in einem handwerklichenBeruf sei dafür durchaus förderlich, meint Sarah. Hier beim Theaterlernt sie, wie man alte und neue Möbel polstert und bezieht. Gerade

arbeitet sie an einem Sessel, den sie mit Kordeln verziert. Zu ihrenAufgaben gehört auch das Nähen von Aushängen, die du im Foyer desTheaters sehen kannst und die dich mit Infos zu Veranstaltungen ver-sorgen. Im Großen und Ganzen siehst du Sarahs Arbeiten aber alle auf

der Bühne. Ob Vorhänge, Möbel oder Deko – dafür ist sieals Raumaus statterin da. „Wir machen hier aber auchDinge für Pro jekte, die wir so in der Berufsschule gar nichtlernen, wie zum Beispiel für die Ballett-Tage in Gera. Dahaben wir ein über zwei Meter großes Ei gebaut, aus demdann eine Balletttänzerin herausgesprungen ist“, erzähltSarah stolz. Die Vorgaben, wie sie etwas bauen soll, be-kommt sie von ausgebildeten Bühnen bildnern. Die kreati-ve Leistung erbringt sie lediglich dann, wenn sie mal einwenig bei der Arbeit improvisieren muss. Wenn du nun al-so glaubst, als Raumaus statter kannst du die ganze Zeitkreativ arbeiten, wirst du in dieser Hinsicht eher enttäuschtwerden. Du führst meist vorgegebene Aufträge aus. Dienötige Theorie für den Beruf gibt es in der Berufsschule.Die ist für die Thüringer in Leinefelde. Alles ist eingeteiltin Lernfelder, die auf den Beruf abgestimmt sind. Fächerwie Sozialkunde, Sport und Mathe matik gehören aber ge-nauso dazu. Arbeit findest du nach abgeschlossenerAusbildung bei Raumausstatter betrieben, Bodenlegern,Polsterern oder eben in Theatern. Als Mädel solltest du

nicht unbedingt die Richtung des Bodenlegens einschlagen, denn dassei mitunter sehr schwere Arbeit, wie Sarah berichtet. Die meisten ihrer Klassenkameraden wissen übrigens jetzt schon, dass sie mal von ihren Arbeitgebern übernommen werden. Sarah selbst wird sichnach der Ausbildung noch mal mit dem Innen archi tektur studium be-fassen. (rw)

ein interessanter Beruf imHandwerk, auch wenn Kreativitätnicht an vorderster Stelle stehtIm Theater schaffst du etwas, dasviele Menschen sehen undbewundernim Bereich der Fertigung von Pols -termöbeln wirst du nur schwereinen Job finden, denn das Gewer -be verliert zusehends an Nachfrageinsgesamt gibt es nur wenigeStellen; willst du die Ausbildungmachen, solltest du dich schonfrüh über Praktika empfehlen

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Raumausstatter/-in

Foto: René Weigel

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201022

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Film ab! Die Kinowelt erwartet dich

WAS STUDIEREN? TEIL 1

Ein Studium an drei Hochschulen. Mit diesem Konzept will die Bauhaus-Uni in Weimar ganz neue Wege gehen und dir einStudium mit verschiedenen Schwerpunkten anbieten. Die 1996 gegründete Fakultät Medien, in ihrer Form in Deutschland ein-malig, hat mit dem Bachelorstudiengang „Europäische Medienkultur“ seit einigen Jahren Studenten begeistern können.

Für den anschließenden Masterstudiengang ist die Bauhaus-UniKooperationen mit den Hochschulen Université Lumière Lyon II undder Universiteit Utrecht eingegangen. European Film and MediaStudies ist der offizielle Name des Studiengangs. Dahinter verbirgt sichdie historische und theoretische Entwicklung der Medien, die den äs-thetischen, gesellschaftlichen und technologischen Wandel alsKulturvorgang und Sinnprozess begreifen und beschreiben.

Medien, Wandel, Kultur, Prozess. Kryptische Worte, die für ein so fei-nes Medium wie beispielsweise den Film kaum Verwendung finden.Doch an den drei Hochschulen steht eine medienphilosophische Sinn -dimen sion im Zentrum der Lehre. In Einzelfilmanalysen wird dabei dieÄsthe tik sowohl in der Theorie, als eben auch in der Philosophie unterdie Lupe genommen. Und weil die Philosophie der Medien keineGrenzen kennt und Europa mehr und mehr zusammenwächst, ist auchder Studiengang länderübergreifend. Das erste der vorgesehenen vierSemester verbringen die Studierenden in Lyon. Als nächstes folgenWeimar und Utrecht. Im letzten Semester, es ist Zeit für die Master -arbeit, kehrt jeder Student wieder an seine Heimatuni zurück und wid-met sich dem Schreiben. Sind die Professoren und Dozenten mit deinerabgegebenen Arbeit zufrieden, verleihen sie dir in Weimar den Masterof Arts, in Lyon den Master Humanités et Sciences Humaines und inUtrecht den Research Master Media Studies.

Während deines Studiums in Lyon erfährst du einen tiefen Einblickauf dem Gebiet des Films und anderer szenischer Künste. Das heißt,Tanz, Theater und Musik gehören neben dem Film zu den wichtigenThemen in Lyon. Die Wechselwirkung einzelner Küns te untereinander,ihre Intermedialität, die Differenz von Film und Fotografie und die Re -flexion auf die Künste wirst du hier betrachten.

Am Medieninstitut in Utrecht rundet der Forschungsschwerpunkt zumfrühen Film das Angebot ab. Filmwissenschaft, das Wissensgebiet derFilmgeschichte und Filmdiskursgeschichte stehen hier für dich auf demProgramm.

Die Medienkultur wird dir in Weimar näher gebracht. Film- und Me -dien philosophie, Bild- und Europawissenschaften stehen hier auf demPlan. Die ausführliche Erörterung von Medialität und Interme dialitätwird hier genauso eingeschlossen wie die Reflexionen zu dem Span -nungs feld aus nationalen Identitäten und Globa lisierungs prozessen.

Nach dem Studium steht dir die weite Welt der Medien offen. DasMasterstudium ist so angelegt, dass du auf berufliche Aufgaben im eu-ropäischen Film- und Medienbereich vorbereitet wirst. Deine Aufgaben -felder liegen dann unter anderem in den Bereichen Bildung, Medien-und Kulturkritik, Redaktion, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit. Außer -dem ist das Studium so angelegt, dass du ein Promotionsstudium an-schließen kannst. Die Frist für deine Bewerbung in Weimar endet am15. Juli 2010. (su)

!www.uni-weimar.de

Foto: Sebastian Staendecke/pixelio

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2302/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Musiker mit Klanggefühl

WAS STUDIEREN? TEIL 2

Musik ist dein ständiger Begleiter. Ob aus dem Autoradio oder dem MP3-Player, beim Joggen oder in der Disko, selbst imKaufhaus wirst du mit Musik beschallt. Musik ist so alt wie die menschliche Zivilisation selbst, und sie ist aus unserem Lebennicht mehr weg zu denken. Aber Musik ist nicht einfach nur ein Ton aus einem Instrument oder der Klang einer Stimme.

Wenn du selbst ein Instrument spielst, dann weißt du was es heißt,einer Flöte, einer Violine oder einem Klavier eine wohlige Melodie zuentlocken. Dazu gehört nicht nur Talent sondern auch viel Fleiß undÜbung. Aber Musik kann für dich weit mehr sein als ein kultiviertesHobby. Nicht wenige Menschen verdienen mit Musik ihr Geld.

Damit aber aus dem Talent ein Beruf werden kann, musst du natürlichauch hier eine Ausbildung absolvieren. Ausbildung heißt in diesem FallStudium. Ganz nach der Tradition musikalischer Werte des Kompo -nisten, Pianisten, Dirigenten, Theaterleiters, Musiklehrers und Schrift -stellers Franz Liszt wird dir dieses Studium in Weimar geboten. Seit fast140 Jahren fördert die dortige Musikschule Talente und formt Bega -bun gen. Siehst du deine Berufung in der Musik, bietet dir die Hoch -schule für Musik Franz Liszt vielfältige Ausbildungswege. In einer künst-lerischen Ausbildung lernst du in acht Semestern Studium den Umgangund das Spielen von Instrumenten. Alle Orchesterinstrumente, Gitarre,Orgel, Blockflöte, Klavier, Cembalo und noch viele mehr stehen auf demPlan.

Nach deiner Ausbildung kannst du eine Anstellung in einem Orchesterfinden, in Opern und Theaterensembles oder als freier Musiker arbei-ten. Wenn du neben deinem musischen auch noch ein kommunikati-ves Talent hast, kannst du auch in den Bereich der Musikpädagogik ge-hen. Nach acht Semestern bist du dann Musiklehrer und kannst nichtnur verschiedene Instrumente spielen sondern auch zur Musik singen.All dein Wissen gibst du dann als Lehrer an deine Schüler weiter. Ob

du dann an einer Musikschule oder als freier Lehrer tätig bist, entschei -dest du selbst. Natürlich kannst du dich auch als Musiklehrer an einemGymnasium oder an einer Regelschule versuchen. Dazu studierst dusechs Semester Musik und hängst dann weitere vier Semester Lehramtan. Zu deinen Fähigkeiten zählen als Schwerpunktfach Instru mente undGesang, schulpraktisches Klavierspiel, ein weiteres Zweit instrument,Stimmbildung, Sprecherziehung, Chor- und Orchester leitung, Rhythmik,Musiktheorie, Gehörbildung, Musikdidaktik und Musikwissenschaft. Alldas vermittelst du dann im Musikunterricht an deine Schüler.

Magst du es hingegen etwas bedächtiger und getragener, hast du lie-ber ein aufmerksames Publikum in andächtiger Umgebung, kannst duauch Kirchenmusiker werden. Deine Hauptfächer sind hier natürlichOrgelliteraturspiel und Orgelimprovisation. Daneben wirst du auch amKlavier, in Gesang, Chor- und Orchesterdirigieren, Musiktheorie undOrgelkunde ausgebildet. Hast du dagegen eine wissenschaftlicheLaufbahn vor Augen, möchtest Musikjournalist oder Musikredakteurwerden oder planst einen Einstieg ins Musikmanagement, kannst duin Weimar auch ein Bachelor-Studium der Musikwissenschaften be-ginnen. Ob du dich nun am Instrument, im Gesang, als Lehrer oder alsWissenschaftler siehst; in Weimar wird dir eine international aner-kannte und geachtete Hochschulausbildung geboten. Hier kannst duaus deiner Passion eine berufliche Karriere machen. (su)

! www.hfm-weimar.de

Foto: Carsten Nadale/Pixelio

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201024

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Sag´s doch durch die BlumeWorüber freuen sich Frauen immer wieder und was bringen Männer, geht es nach den Frauen, immer zu selten mit? Richtig,Blumen. Ob zum Jahrestag, zum Valentinstag, Geburtstag oder zu sonstigen Anlässen gehören Blumen dennoch zu den belieb-testen Geschenken und sie sind ja auch schnell gekauft.

Zum Beispiel bei Stephanie Lippmann. Die 22-jährige lernt Floristinin Jena und bedient oft auch die Kunden, die kurz entschlossen malschnell noch einen Strauß verschenken möchten. Da gilt es, auf denPunkt kreativ zu sein. Früher hieß der Job Blumen binder.Heute eben Florist. Moderner wurde nur der Name. DerInhalt der Tä tigkeit blieb weitestgehend gleich. Nach wievor handelt es sich um eine duale Aus bildung mit einerDauer von drei Jahren. Stephanie geht nach Gera auf dieBerufsschule. Hier ist die zentrale Ausbil dungs stelle für al-le Floristen aus Ost thüringen. Eine weitere Schule gibt esin Erfurt. Alle sechs Wochen hat sie in Gera für ein bis zweiWochen theoretischen Unterricht. Ganze 16 Leute sind siein der Klasse, wobei gerade mal ein Junge den Beruf er-lernt. „Berufstypisch“, sagt Stephanie.

In der Praxis steht Stephanie in ihrer Ausbildung in meh-reren Geschäf ten. Die Firma Krug Floristik kommt ur-sprünglich aus Kahla, hat dort ihren Stammsitz und ebenein Geschäft auch in Jena. Dort, wo sie gebraucht wird,kommt Stephanie auch zum Einsatz. Das heißt, sie über-nimmt morgens die frisch angelieferte Ware, putzt sie, verteilt dieSchnittblumen im Laden beziehungsweise lagert sie in einer Kühlzelleein, gibt Bestellungen auf, zum Beispiel für Trauer- oder Hochzeits -gestecke. Zwischendurch bindet sie auch mal einen Strauß Blumen zumVerkauf oder bedient die Lauf kundschaft. Auch Topf pflanzen wollen re-gelmäßig mit Wasser versorgt sein. „Es gibt jeden Tag eine Menge zutun, langweilig wird es nie“, sagt Stephanie. Sie bringt aber die Leidenschaft für diese Arbeit auch schon von zuHause mit. Dort hat sie einen Garten, in dem sie immer schon gerne

gearbeitet hat. Deshalb wollte sie ursprünglich auch Gärtnerin werden,hatte dann aber die Stelle als Floristin gesehen und sich beworben. Dashat sofort funktioniert und so ist sie heute auch glücklich über diese

Entschei dung.

Wenn du dich für die Ausbil -dung interessierst, solltest dudir darüber bewusst sein, dasszum Floristen mehr gehört, alsBlumenbinden. „Du musst Kun - den bedienen, Farben und For -men kombinieren können, inerster Linie eben auch verkau-fen können und man muss dirständig etwas Neues einfallenlassen. Der Beruf ist absolutvielfältig“, weiß Ste pha nie. Siehat vorher ihr Abitur gemacht,was für den Beruf nicht not-wen dig ist und will im An -

schluss vielleicht noch Landschaftsarchitektur studieren. Mit diesemBeruf hat sie dafür schon eine gute Basis. Erst einmal wird sie aber di-rekt übernommen und will auch noch eine Weile bei ihrer Chefin ar-beiten.

Bei ihr zu Hause käme es übrigens schon immer mal vor, dass einePflanze vertrockne, weshalb da nur noch die pflegeleichten ExemplarePlatz finden. (rw)

ein gefragter Berufdu kannst sehr kreativ arbeiten

bei Saisonbeginn im Frühjahrmusst du auch schon mal draußenin der Kälte stehen und Blumenverkaufender Verdienst als Florist/-in istmeist nicht der Beste

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Florist/-in

Foto: René Weigel

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Foto: KAHLA Thüringen Porzellan GmbH, Speedminton

Zerbrechliche KunstIndustrie und Kunst – passt das zusammen? Klar, und der Job, den du dafür erler-nen könntest, heißt Industriekeramikerin mit Schwerpunkt Dekorationstechnik.Genau das lernt gerade Sandra Rudolph bei der Kahla Thüringen Porzellan GmbH.

Künstlerisch und kreativ sollte der Beruf für sie sein. Denn schon mit ihrem Abi erlangte sie dieZusatzqualifikation zur gestaltungstechnischen Assistentin. Ihre große Leidenschaft ist das Malen.Auf den Seiten der Agentur für Arbeit wurde sie schließlich fündig und bewarb sich bei der KahlaThüringen Porzellan GmbH.

Mittlerweile ist Sandra im zweiten Lehrjahr zur Industriekeramikerin. Früher nannte man denBeruf noch Porzellanmalerin, heute sind die Einsatzmöglichkeiten und Tätigkeiten aber weit viel-fältiger, als das bloße Bemalen von Porzellan. Es wird tatsächlich dekoriert. So bringt SandraDekore auf das Porzellan auf, zeichnet so genannte Bänder und Ränder auf Teller und Tassen.Außerdem ist sie auch zuständig für das Beschaffen der „noch weißen“ Ware aus dem Lager. Siemacht Unterglasurdekore und wendet Spritztechniken an. Das ist alles Handarbeit. Im Prinzipstellt sie damit täglich Unikate her. Hotels, Restaurants und Unternehmen sind ihre Abnehmer.Die Dekore selbst kommen von Designern. Als Dekorateur bist du eigentlich eher der Handwerker.Dennoch fehlt es in dem Beruf nicht an kreativer Leistung. Gerade bei Sonderwünschen desKunden oder bei einzelnen Projekten ist der Ideenreichtum von Sandra gefragt. Und wenn siemal ein eigenes Dekor entwerfen sollte, dann findet sie natürlich bei Kahla auch ein offenes Ohr.

Interessierst du dich für diese Ausbildung, solltest du wissen, dass sich die Berufsschule dafürin Hermsdorf befindet. Sandra ist hier mit allen Thüringern in einer Klasse, die den Beruf erler-nen. 20 sind es an der Zahl in ihrem Jahrgang. Sie lernen alles, was man für die Praxis braucht.Dazu gehört die Farbenlehre, das Zeichnen und Malen, die Geschichte und Herstellung desPorzellans und natürlich die üblichen Fächer wie Sport, Mathe und Sozialkunde.

Ein Abitur ist übrigens nicht unbedingt nötig, um in den Beruf einzusteigen. Es reicht, wenn dueinen guten Regelschulabschluss hast und dich im kreativen oder künstlerischen Bereich wohlfühlst. Kleiner Tipp: Bei Kahla kannst du dich schon im Ferienjob empfehlen. Mit demBerufsabschluss könntest du dich auch noch weiter qualifizieren, mit Aufbaustudien oder auchdem Meister. Für Sandra kommt das erst einmal nicht infrage. Sie will zunächst ihre Ausbildungabschließen und hofft darauf, bei Kahla auch für die Zukunft Fuß zu fassen. (rw)

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einfach loslegen und Spaß haben. Deiner

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Page 26: WiYou 02/2010

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201026

Titel

Daniel, 14Schüler

Kreativität im Beruf bedeutet für mich, etwas frei nach meinem Willen

machen zu können und frei zu arbeiten.

Christin, 20Azubi

Kreativität in meinem Beruf ist, Werbung undPlakatideen zu entwickeln.

Das hat viel mit Spontanität zu tun!

?Was bedeutet

für dich

Kreativitätim Beruf

Was glaubst du, bringt die Farbe in den Büroalltag? Manchmal sindes ja die Kleinigkeiten und Feinheiten, auf die es ankommt. WiYouhat mal nachgefragt, was für dich die Kreativität ausmacht.

Lisa, 16Schülerin

Mit Phantasie zu arbeiten und meine eigene Meinung in die Arbeit einzubringen,

bedeutet für mich Kreativität im Beruf.

Fotos und Umfrage: Götz Lieberknecht

Page 27: WiYou 02/2010

Titel

2702/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Martin, 25Azubi

Meine Ausbildung ist sehr kreativ, weil ich mir Marketing-Maßnahmen überlege,

um aufzufallen!

Martin, 16Schüler

Einen kreativen Beruf zu haben, heißt,etwas Praktisches zu machen und mit

Phantasie zu arbeiten.

Sarah, 14Schülerin

Kreativität im Beruf bedeutet, seinenGedanken freien Lauf zu lassen.

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201028

Titel

MODEDESIGN

Denkst du an kreative Berufe, ist Modedesign mit hoherWahrscheinlichkeit dabei. Spätestens nach eingängigenFernsehformaten hattest wohl auch du schon den Laufsteg abund an im Wohnzimmer. Und wenn du davon träumst, dieModewelt selbst mit deinen Kreationen zu vervollständigen,dann könnte dir die Ausbildung zum Modegestalter den Wegdafür bereiten. Jeannette Schlenzig (23) ist gerade im drittenJahr dieser Ausbildung und erzählt über ihre spannendenProjekte und die Mode, die sie selbst kreiert.

Ein Modegestalter ist die deutsche Bezeichnung für den Designer.„Im Wesentlichen besteht unsere Aufgabe darin, Kleidungsstücke zuentwerfen und Kollektionen zu erstellen“, erzählt Jeannette. Damit istdie Jenaerin mit dafür verantwortlich, was du in Zukunft tragen wirst.Alles Nötige dafür lernt sie in der Schule, genauer gesagt in der Schulefür Mode und Design in Apolda. Und da geht es längst nicht nur dar-um, mit Nadel und Faden irgendwelche Stoffe in Form zu bringen.Vielmehr lernst du die Vielfalt der Stoffe kennen, du suchst Sponsorenfür dein Material, trainierst Models, entwickelst Choreografien für denLaufsteg, auf dem deine Kollektionen dann vorgeführt werden, duwählst die Musik aus und schneidest sie passgenau zu deiner Cho -reografie und du lernst auch die Gestaltung von Lichtkonzepten ken-nen. Fotoshootings, Pressetermine und Interviews werden genauso zudeinem täglichen Pensum gehören. Mit anderen Worten, du lernst al-les rund um das eigentliche Produkt – die Kleidung – kennen, von derersten Idee bis zur endgültigen Präsentation. „Dadurch lernen wir, waswichtig ist. Wenn wir später mit einem Fotografen zusammenarbeiten,dann können wir dessen Arbeit selbst einschätzen, wissen worauf wirachten müssen“, erklärt Jeannette den Umfang der Ausbildungsinhalte.

Einfach so kommst du aber natürlich nicht zu der Ausbildung. Dumusst in jedem Fall einen Eignungstest im Vorfeld absolvieren. Dabeiwird getestet, inwieweit deine künstlerischen Fähigkeiten und Fertig -keiten ausgeprägt sind. So musst du zum Beispiel eine Kleiderpuppemit verschiedenen Stoffen anziehen oder beim Zeichentest verschiede-

ne Gegenstände auf Papier bringen. Dein Schulabschluss ist dabei re-lativ nebensächlich. Wenn du kreativ und engagiert bist, erhältst duauch mit einem Hauptschulabschluss die Möglichkeit, die Ausbildungdurchzuführen. Eines solltest du aber unbedingt wissen: die Ausbildungist staatlich nicht anerkannt. Das heißt, es handelt sich um eine Privat -schule, für die du auch Schulgeld bezahlen musst. 230 Euro kostet dasim Monat. Aber aufgrund der Tiefe der Lernfelder hast du nach demAbschluss beste Chancen auf einen Arbeitsplatz. Und du lernst schonwährend der Ausbildung den Glamour rund um die Modewelt kennen,aber auch die Arbeit, die dahinter steckt. Insgesamt dauert die Aus -bildung dreieinhalb Jahre. Das letzte halbe Jahr nutzt du als Praktikumin einer Firma. Wenn du einen anerkannten Abschluss haben möchtest,benötigst du zusätzlich eine Prüfung bei der Industrie- und Handels -kammer (IHK), das ist aber nicht zwingend erforderlich.

Jeannette hat sich schon früh für alles Kreative interessiert. Sie mal-te, schrieb Texte und versuchte sich auch schon vor der Ausbildung amNähen von eigenen Kleidern. Und so suchte sie sich einen Beruf, derihre Kreativität forderte und förderte. Sie bewarb sich bei der Schulefür Mode und Design, die damals noch in Halle war, wurde eingeladenund bestand den Eignungstest. Daraufhin folgte ein zweiwöchigesPraktikum, was ihr die Möglichkeit gab, genaueren Einblick zu erlan-gen und so auch zu entscheiden, ob die Ausbildung die richtige für sieist. „Ich finde die Ausbildung so wie sie ist gut. Aber es ist schon einwenig anders, als eine duale Ausbildung. Wir haben nicht so viel

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2902/2010 · WiYou: Wirtschaft und DuFotos dieser Doppelseite: Bernd Liebl (2), Privat (2), Kerstin Lucklum (2), Alexander Schneeberg

Theorie, machen nicht nur ein Kleidungsstück im Ausbildungsjahr. Wirmachen ganze Kollektionen“, berichtet die 23-Jährige. „Eigentlich hatman ständig mindestens fünf Projekte. Events sind zu organisieren,Modenschauen zu planen. Da gibt es auch keine geregelten Arbeits -zei ten.“ Das interessante dabei ist, das du bereits als Azubi relativselbst ständig arbeitest. Du suchst dir selbst deine Projekte, du verein-barst Modenschauen, du suchst dir Sponsoren und die Models, diedann deine Kollektionen präsentieren, die du genäht hast. Allein einThema, nach dem die Mode kreiert wird, wird dir von deinen Ausbildernvorgegeben.

Sogar auf einer der größten Modemessen der Welt, der CollectionsPremieren Düsseldorf (cpd), präsentierte Jeannette bereits ihre Krea -tionen. Für solche Shows castet sie ihre eigenen Models und macht mitihnen einmal in der Woche ein Training. Es sei aber nicht so, dass jederAzubi über seine eigene Modelgruppe verfügen würde, meint sie. Viel -mehr sollte man sich relativ früh im Klaren darüber sein, in welche Rich -tung man später gehen will. Davon hinge so etwas ab. Willst du dichmit einem eigenen Label oder gar Laden selbstständig machen, soll-test du frühzeitig anfangen, eigene Projekte zu stemmen, so wieJeannette, und dazu gehören dann auch Models, auf die du zurück-greifen kannst. Willst du aber eher für einen Designer oder ein StudioKlamotten nähen, dann steckst du mehr Zeit in die eigenen Kollek -tionen, in Schnitte und Nähte. Dafür gibt dir die Schule in jedem Falldie Möglichkeit. Und die großen Shows sind so auch gar nicht so weit

weg, wie man denken könnte. „Wenn man jemand ist, der das gernemachen möchte, dann bietet unsere Ausbildung auch die Möglichkeit,das zu verwirklichen. Am besten macht man das in einer Gruppe. Dasgeht, weil wir unsere Ziele jedes Jahr selbst planen dürfen“, sagt Jean -nette. Und das ist letztlich nur möglich, weil auch der Unterricht indi-viduell geplant wird. Die Lehrer kommen fast alle direkt aus ihrem Fach.Der Rhetoriklehrer war selbst am Theater. Der Lehrer für künstlerischePraxis hat sein eigenes Atelier. So lernst du direkt aus der Praxis, etwasanders als in einer „normalen“ Berufsschule. „Ich habe noch nie so vielgelernt, wie von diesen Leuten“, schwärmt Jeannette.

Die Zukunft hat Jeannette auch schon im Blick. Sie will in jedem Falldie Verbindung nach Thüringen, genauer Jena, halten. Sie will ein ei-genes Label gründen und später auch einen Laden eröffnen. „Das warauch eine Motivation, diesen Beruf zu wählen. Den Stil, den ich mag,bekam ich in Jena einfach nicht oder nur sehr schwer. Es gibt einfachnichts für spezielle Wünsche, das Interesse ist aber recht groß“, weißsie. Und so ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis du in ein Outfitvon Jeannette schlüpfen kannst. (rw)

! www.dressyourmind.de

! www.schulefuermodeunddesign.de

Bernd Liebl, Models der Jena Gruppe, meine gesamte Kollektion „Cross linking Minds“ der Show

„Fashion Labor - style in progress“

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201030

Titel

So beginne ich also wieder im Hotel, in dem ich gelernt hatte. Auchhier gab es schon wieder die einen oder anderen, die mir einzuredenversuchten, dass ich es allein zu nichts bringen könnte. Gerade dieje-nigen können so etwas sagen, die es selbst nicht weiter geschafft ha-ben, als zum Besserwisser. Nun, ich wusste es auch besser. Niemandsollte mir im Leben wieder sagen, dass ich etwas nicht kann. So begannich mit meinen ersten Werken auf die Leipziger Buchmesse zu fahren.Das Zuggeld hatte ich mir von den ersten geringen Monatslöh nen ab-gespart, denn ich war sechzehn und hatte die Lehre gerade begonnen.Damals steckte man mich über Wochen in die Spülküche oder ließ michdie Toiletten putzen. Soweit nichts Schlimmes, doch man versuchte mirdamit zu zeigen, wo ich hingehörte. Hätten sie damals gewusst, dassich zur Buchmesse wollte, hätte man mir nicht einmal Frei gegeben.Doch wie immer kam alles anders.

So stand ich das erste Mal mit strahlenden Augen in einer riesigen,gläsernen Halle. Voll mit Büchern, Menschen, Autoren. Alles war lautund aufregend und es war der erste helle Tag des Frühlings. Irgendwie

hatte ich plötzlich dieses Gefühl, hierher zu gehören. Hier, wo sich gro-ße und kleine Autoren trafen und bekannte und unbekannte ihrSchicksal selbst in die Hand nahmen. Eine davon war ich. In meinerausgewaschenen Jeansjacke kämpfte ich mich durch die Massen vonhübschen Frauen und Männern in Anzügen. Unter den Arm geklemmttrug ich eine Mappe mit zwanzig Manuskripten, die erst in dieser Nachtfertig geworden waren. Meine Hände waren klamm vor Aufregung. Ichwollte einen Verlag finden, der sich meine Geschichte durchlas und siein den Druck nahm. Dass ich schon bald merkte, wie unerfahren ichdabei war, sollte sich als mein kleinstes Problem herausstellen. Ich hat-te kein Geld, deshalb konnte ich für die Verlegung nichts bezahlen.Außerdem hatte ich weder Auto noch Führerschein und hätte meineBücher unmöglich selbst abholen können. Auch um den Vertrieb konn-te ich mich nicht kümmern. Ich hatte nicht einmal Ahnung, wie ich

Dass mein Leben manchmal seltsame Wege mit mir ging, wisst ihr bereits. Ich habe euch schon davon erzählt, wie ich eine Lehrebegonnen habe, in der ich mich überhaupt nicht wohl fühlte. Wie ich trotzdem die Zeit hinter mich brachte und dann die Türenfür immer schloss, um neue öffnen zu können. Dann ging ich in eine ganz andere Richtung, bei der ich vieles ganz neu lernenmusste und heute weiß, es hat sich gelohnt. An mich geglaubt hat man dabei selten und deshalb habe ich die meisten Dinge nurnoch für mich gemacht. Genauso, wie ich begonnen habe, meinen Traum für mich zu leben. Meinen Traum vom Schreiben. Dieso genannten Normalen haben mich oft für verrückt erklärt. Daran gewöhnt man sich. Daraus ergibt sich dann auch, dass mannur selten Unterstützung findet. Also: Verlasse dich auf niemanden – mache alles selbst. Nur darauf kannst du dich verlassen, dassdeine Freunde unverlässlich sind. Aber das macht gar nichts. Je schneller ich lernte, auf eigene Beine zu kommen, desto besserwar es auch.

Kurz vor ihrer riskanten Reise nach Südamerika erzählt der MDR von Biancas erstaunlichem Weg.

Aus der Spülküche auf die großen Messen

Fotos dieser Doppelseite: privat

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mein Buch bewerben sollte. Doch das alles, so sagte man mir, wäreganz einfach zu lösen. Denn das regle eine Verlagspolitik.

Wenn ich das Wort „Politik“ höre, werde ich meist misstrauisch.Lügner, die ihr Handwerk verstehen, die dir unentwegt die Taschen vollhauen um noch mehr und mehr Geld heraus zu schlagen. Ich jedenfallswar vorsichtig und hörte mir gespannt die Angebote der Verlage an.Dass es überhaupt Angebote für mich gab, nachdem man noch nichteinmal in meine Manus kripte rein gelesen hatte, wunderte mich sehr.Man war sehr freundlich, bot mir Kaffee und Kuchen an und versuch-te mich dann in langen, freundlichen Gesprächen, über den Tisch zuziehen. Für die Summen, die ich für die Verlegung bezahlen sollte, gabes anscheinend keinen Maßstab. Die mit dem größ ten Stand wolltenauch das meiste Geld. An den Verlags ständen, die auf der so genann-ten „roten Liste“ ganz weit oben standen, wurden sogar Rumkugelnund Pralinen gereicht. An diesen hatte man sich darauf spezialisiert,armen Rentnern ihr letztes Geld zu nehmen und ihre Memoiren in Bandzu verpacken, von denen einer dem anderen glich. Hinter demRednerpult versteckten sich diejenigen, die so viel investiert hatten,dass man gezwungen gewesen war, ihnenauf der Messe etwas Lesezeit zu geben. DieArmen hatten sich extra in ihren frisch auf-gebügelten Anzügen in Schale geworfen undseit fast einem Jahr ihrem großen Tag ent-gegen gefiebert. Nun standen sie da. DasPult zu hoch, das Mikrofon zu leise. Kaum ei-ner bleibt stehen und sieht in die dunkleEcke, in die man sie verfrachtet hat. Nichtsals Enttäuschung, wenn sie von der Bühnegehen. Dafür hat man ihnen das letzte Geldaus der Tasche gezogen.

Ich bin ebenfalls ernüchtert, als ich amAbend nach Hause fahre. Keiner hat michabgelehnt, aber auch kaum ein Verlag fälltin meine engere Wahl. Die Meisten wareneher darauf aus, mich abzuwimmeln. Ich solldoch ein Exposé von zehn Seiten einsenden,dann würde man mir bestimmt antworten.Wenn Joanne K. Rolling damals ein zehnsei-tiges Exposé eingesendet hätte, dann wärenbestimmt viele Fragen aufgekommen, diediese wenigen Seiten auch nicht beantwor-tet hätten. Im Gegenteil, man hätte sie viel-leicht sogar ausgelacht. Eine Geschichte istnur im Ganzen gut. Wird sie zerrissen, sindes nur wertlose Zeilen auf Papier. Also fuhr ich traurig nach Hause. Inden nächsten Tagen kamen dann auch die Antworten der Verlage. Je -der wollte mich aufnehmen, aber nur mit der entsprechenden Summe.

Wie es dann trotzdem zur Verlegung meines ersten Buches kam,kann ich hier nicht erzählen. Das würde mir sowieso niemand glaubenund es ist auch schon wieder eine ganz andere Geschichte. DieserVerlag jedenfalls war auch nicht besser, als die anderen. Er verlangtenur um einiges weniger. Die großen Versprechen sind trotzdem nie ge-halten worden. Kaum Unterstützung, kein Außendienst, keine Werbung.Aber dass ich mich selbst kümmern musste, das war ich ja gewohnt.Also begann ich selbst zu werben. Auch hier geht vieles nur über gro-ße Geschenke, wenn man Freunde haben will, auf die man sich verlas-

Titel

3102/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

sen kann. Dass Freundschaften so leicht käuflich sind und wie das geht,auch das musste ich noch lernen. Ohne die aber geht es nicht. So be-gann ich meinen Vater auf seine Vorträge zu begleiten, auch darüberwerde ich das nächste Mal noch schreiben und warum wir heute ge-meinsam auf der Bühne stehen. Hier jedenfalls verkaufte ich meineBücher besser, als in jedem Laden. Erst durch Präsentationen undLesungen wurden wir bekannt. Ein Verlag hat uns dabei nie geholfen.Irgendwie lief es dann plötzlich richtig gut, weil wir unser eigenesKonzept hatten und das funktionierte. So fiel dann irgendwann derEntschluss, uns nicht weiter abhängig zu machen. Nach meinem erstenBuch „Die dritte Wirklichkeit“ lag das Zweite bereits vor. Mit dem neu-en Roman „Wo der Wind weint“ wollten wir in den Eigendruck gehenund wenn wir das einmal machten, ja warum gründeten wir dann nichtgleich auch noch einen ganzen Verlag? LATORTUGA.DE

Heute vermarkten wir uns selbst und möchten allen jungen Autorendie Chance auf eine faire Verlegung geben. Keine großen Versprechenund keine Rumkugeln. Nur wer fair mit anderen umgeht, kann erwar-ten, dass auch fair mit ihm umgegangen wird. So habe ich dann auchnoch die letzte Rache an meiner Deutschlehrerin der Realschule ge-nommen. Heute bin ich die wohl jüngste Autorin Thüringens. Doch mitdem Schreiben von Abenteuerromanen öffneten sich wieder neue Türenund in mir erwachte ein neuer Traum. Einer der Schönsten, die sich jeerfüllen sollten. Der Traum von der Ferne. Und dabei begann alles miteinem großen Versprechen, allen armen Kindern in den Bergdörferndes Condoriri (Bolivien) ein schönes Weihnachten zu bereiten …

Ein Jahr später gibt es den ersten Roman tatsächlich alsTaschenbuch. Signierstunde auf der Leipziger Buchmesse.

Bianca Albrecht ist die wohl jüngste Schriftstellerin Thüringens. Im vergan-genen Jahr veröffentlichte sie ihr zweites Buch „Wo der Wind weht“. WiYouver öf fentlicht eine Serie, die sich mit ihrem Leben, ihren Erfahrungen undnatürlich auch mit dem Beruf des Schriftstel lers auseinandersetzt.

TEXT

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201032

Ange-PINt!!!

AngePINt!!!

Fotos dieser Doppelseite: Marc Dietrich - fotolia.com, Oliver Lang/ ddp, Jens-Ulrich Koch/ddp, Thomas Lohnes/ddp, computacenter

Page 33: WiYou 02/2010

Ange-PINt!!!

3302/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Page 34: WiYou 02/2010

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201034

WiYou sucht dich

WiYou sucht

> suchen engagierte Junior-Redakteure.> veröffentlichen deine Artikel, mit deinem Foto

und deinem Namen.> suchen Themen, die an deiner Schule oder Universität

für Gesprächsstoff sorgen.> gehen mit dir zu Unternehmen und stellen mit dir

gemeinsam deine Fragen an Geschäftsführer oder Personalentscheider.

> kennen heute schon deinen Chef von morgen.

> suchst einen zu dir passenden Praktikumsplatz?> hast ein Praktikum absolviert und möchtest das

Unternehmen empfehlen?> weißt genau, was du studieren willst und suchst

Unternehmen, die genau dich brauchen?> weißt noch nicht was du studieren willst, dich

interessieren aber verschiedene Themen?> hast Lust selbst einmal für WiYou zu schreiben?> möchtest mit uns gemeinsam ein Unternehmen

besuchen?> hast ein Thema, das du unbedingt in WiYou

veröffentlichen willst?> schreibst vielleicht schon für eure Schüler- oder

Universitätszeitung? > hast Fragen an Unternehmer, Politiker oder

Ausbildungsverantwortliche?> möchtest eine Umfrage für uns machen?> möchtest WiYou inhaltlich mitgestalten?

Fotos dieser Doppelseite: Paul-Georg-Meister/pixelio, Michael Hirschka/pixelio, Ingo Neumann/pixelio, Rainer Sturm/pixelio

Wir Du

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WiYou sucht dich

3502/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Werde Student für

Marketingkommunikation und Public RelationsIn einem dreijährigen Studium – beginnend dieses Jahr im Oktober – lernst du alles, was gu-te Pressearbeit für Unternehmen ausmacht. Dabei treibst du dich nicht nur auf dem Campusrum und paukst Theorie. An deinen praktischen Tagen wirst du voll ins WiYou-Team inte-griert. Hier lernst du die Arbeit der Redaktion, des Vertriebs, der Online-Abteilung aber auchder Verlagsleitung kennen. Du hast Lust hinter die Kulissen von WiYou zu schauen, daranmitzuarbeiten und sozusagen ganz nebenbei noch einen international anerkannten Ab -schluss zu erhalten, dann schreib eine Mail mit deiner Telefonnummer an: [email protected]

> melde dich bei der WiYou-Redaktion per Mail, per Post oder ruf einfach an!

> kannst du gemeinsam und unter Anleitung derWiYou-Redaktion deine Themen platzieren!

> werde Mitglied im WiYou-Redaktionsbeirat! In regelmäßigen Redaktionskonferenzen kannst du mitbestimmen, was in WiYou veröffentlicht wird.

> deine Meinung ist uns wichtig! > WiYou ist dein Thüringer Wirtschaftsmagazin und

braucht genau dich! > wir schaffen Verbindungen für dich!

genau dich!DennDann

Werde Teil unserer Redaktion und der WiYou und absolviere

gleichzeitig ein Studium an derInternationalen Berufsakademie

in Erfurt (iba Erfurt).

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201036

WiYouLogie

Fotos dieser Doppelseite: KI.KA, KI.KA Carlo Bansini

Hast du vor, eine Karriere im Fernsehen zu beginnen, bleibt dir, mitAusnahme einiger kleiner Sender, in Thüringen nur das Landes funkhausdes Mitteldeutschen Rundfunks in Erfurt. Neben den regionalen Nach -richten und Unterhaltungssendungen wird hier auch ein Groß teil desKinderkanals KI.KA produziert. Der KI.KA selbst ist kein eigenständigerSender, sondern das gemeinschaftliche Kinderfernsehen der ARD-Sender und des ZDF. Das heißt, jeder Sender, sei es der Nord deutscheRundfunk, der Hessische Rundfunk oder eben das ZDF, produziert inseinen eigenen Studios in Hamburg, Frankfurt oder Mainz Sendungenfürs Kinderfernsehen und schickt sie dann nach Er furt. Hier werden siezu einem Tagesprogramm zusammengesetzt und ausgestrahlt. Dasklingt recht unspektakulär und überschaubar. Dahinter steht aber ein

riesiger Aufwand, denn alles muss perfektsein. Kleine Patzer, die immer wieder passie-ren, sind Ausnahmen, die nun einmal pas sie-ren. Auch beim Fernsehen arbeiten nurMenschen. Die meisten dieser Menschensiehst du aber gar nicht. Hinter jedemSchauspieler oder Moderator steht ein Teamaus Technikern, Redakteuren und Gestaltern.

Warum sieht denn der Moderator einerSendung im Fernsehen immer so gut aus?Nicht alles ist natürliche Schönheit. Schonviele Stunden vor Beginn der Sendung sinddie Fernsehstars im Funkhaus. Da ist es imStudio noch dunkel. Als erstes sitzen dieAkteure am Schreibtisch und lesen den Planihrer Sendung. Denn schon Tage zuvor ha-ben Redakteure und deren Assistenten dieSendung entworfen. Wer sagt wann was zuwem, alles ist auf die Minute festgelegt.Auch die meisten Texte sind schon geschrie-ben. Das, was der Moderator einer Sendungso frei weg erzählt, hat sich zum größten Teiljemand anders ausgedacht. Wenn auchnicht immer wortwörtlich, so doch aber in-haltlich. Wenn nun der Sendeablauf für denModerator steht, geht es weiter in denKostümraum. Hier werden die Klamotten fitfürs Fernsehen gemacht. Zwar treten dieDarsteller meistens in ihren privaten Sachenauf, manchmal brauchen sie aber passendzum Programm etwas Spezielles. MancheKostüme sind so speziell, dass sie auch beimFernsehen nicht einfach auf der Stange hän-gen. Dann wenden sich die Mitarbeiter vomKostüm an Kollegen vom Theater und leihensich aus deren Fundus etwas Passendes aus.Für den Auftritt vor der Kamera gibt es abereinige Tabus. Feine Streifen oder kleine Karosauf der Kleidung gehen gar nicht. Sie erzeu-gen zu Hause auf dem Fernseher ein unru-higes Flimmern und das ist nicht gut fürsAuge. Auch ganz weiße Sachen sind nichtgut. Da die Studios mit extrem viel Licht aus-geleuchtet sind, strahlt das Weiß so heftig,dass es das Auge des Fernsehzuschauersblendet. Die Kostümbildner haben dafür

aber ein paar Tricks auf Lager. Denn was wäre eine Kranken haus serieohne Chefarzt im weißen Kittel. Bei der Aufzeichnung tragen dieArztdarsteller Kittel, die vorher mehrmals mit schwarzen Sachen in ei-ner Maschine gewaschen wurden und dann einen unschönen Grau -schleier haben. Durch die Ausleuchtung im Studio ist das in Wirklichkeitgraue Weiß im Fernsehen wieder ein leuchtendes Weiß.

Sobald die Kleidung stimmt, geht es nach nebenan in die Maske.Auch wenn die Aufzeichnungsstudios alle klimatisiert sind, erzeugendie vielen Lampen so viel Wärme, dass die Darsteller schwitzen.Glänzende Nase und glänzende Stirn sehen nicht gut aus, also gibt’svorher ordentlich Make-up und Puder. Außerdem kriegen die Akteure

„Sieh nicht so viel Fern! Fernsehen macht dumm“, hast du sicher schon oft ge-hört. Ob das nun stimmt oder nicht, hängt vor allem davon ab, was du dir im TVansiehst. Soaps sind sicher weniger informativ als eine Dokumentation. Aber Faktist: Das Fernsehen ist auch Bestandteil deines Alltags. Nachrichten, Serien undFilme gehören ganz einfach dazu. Aber ohne die tagtägliche Arbeit tausenderMitarbeiter in den verschiedenen Sendern, würde dein TV-Gerät nicht viel mehrals ein monotones Rauschen von sich geben.

Die vielen Stars hinter der Kamera

WiYouLogie

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WiYouLogie

3702/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

hier eine ordentliche Frisur verpasst. Männer brauchen meistens etwaeine viertel Stunde zum Schminken, bei Frauen dauert es gut eine hal-be Stunde. Übrigens wird in der Maske zwischen normaler Sendung undhoch auflösendem Digitalfernsehen unterschieden. Beim herkömmlichanalogen Fernsehen wird die Schminke mit Pinsel und Schwamm auf-getragen, beim digitalen Fernsehen wird sie mit Airbrush aufgesprüht.Da geht es zu wie in der Autolackiererei. Das liegt daran, dass hochauflösendes Fernsehen kleinste Unebenheiten, die beim Auftragen mitdem Schwamm entstehen aufnimmt und das Gesicht dann fleckig unduneben aussieht. Die Maskenbildnerin ist auch während der Sendungoder Aufzeichnung immer mit dabei. In jedem Moment, in dem derModerator nicht im Bild ist, wird das Gesicht nachgepudert damit im-mer alles perfekt ist. Und weil beim Fernsehen immer alles perfekt seinmuss, geht es dann zur Durchlaufprobe.

Das, was der Redakteur sich vorher ausgedacht hat, gehen dieBeteiligten nun zum Test einmal durch, damit jeder zur rechten Zeit amrechten Fleck steht und immer auch von einer Lampe angestrahlt wird.Nun herrschen im Studio und in der Regie schon Hochbetrieb. Jeder istan seinem Platz und kennt seine Aufgabe. Das Zentrum der Sendungist nun neben dem Studio die Regie. Und weil Fernsehen sowohl Bild,als auch Ton ist, gibt es eine Bild- und eine Tonregie. Jede Kamera, imStudio des KI.KA sind es vier, hat einen eigenen Monitor. Es gibt auchMonitore, in denen kleine Filme, die in die Sendung eingespielt wer-den, laufen und dann ins Programm zugeschaltet werden. JederBildschirm hat eine Aufgabe und jeder in der Regie weiß, welchenMonitor er überwachen muss. Und über alles wacht jetzt der Regisseur.Er hat, wie alle anderen auch, einen Sendeplan, den der Redakteur zu-vor verfasst hat, vor sich liegen. Er bestimmt nun, welche Kamera inwelcher Position welchen Akteur aufnimmt, welche Musik eingespieltwird und wann ein Film abgefahren wird.

Im Nachbarraum kümmert sich die Tonregie um den Klang derSendung. Denn manchmal spricht einer der Moderatoren leiser und mallauter, mal höher und mal tiefer. Damit du das an deinem Fernseheraber nicht mitbekommst, gleichen Tontechniker die Unterschiede elek-tronisch aus. Hier werden auch Musikbeiträge eingespielt und wenn inder Sendung jemand singt, dann spielt die Tonregie entweder Text undInstrumente, das Vollplayback, oder nur die Musik, wenn der Künstlerselbst singen mag, als Teilplayback ein. Als Gast im Studio bekommstdu davon nichts mit. Auf der Zuschauerbank wirkt die Sendung ganzanderes als im Fernsehen. Das ist das Werk der vielen Profis imFunkhaus. Möchtest du einer dieser Profis beim Fernsehen sein, gibt esviele Berufe für dich, bei denen deine Kreativität gefragt ist. Allerdingsbringt ein Job beim Fernsehen oder Radio alles andere als die

Entspannung, die du als Zuschauer erlebst. Gesendet wird rund um dieUhr und das Programm wartet nicht. Das heißt, viel Stress und langeArbeitstage. Belohnt wirst du aber immer durch die Zusammenarbeitin einem echten Team und dann und wann kannst du einer großenBerühmtheit auch mal einfach so die Hand geben. Und dümmer istnoch keiner geworden, der beim Fernsehen arbeitet. (su)

Seit Ende Januar begrüßt nun Jessica Lange (21) als neueKI.KA LIVE-Moderatorin an der Seite von Ben die Zu -schau er aus dem Erfurter Studio. Seit November mode-rierte Ben die Sendung allein, doch nun erhielt er tatkräf-tige Unterstützung. Jessica geht voller Begeisterung anih re neue Aufgabe: „Das wird toll! Wir werden alle vielSpaß miteinander haben. Ich freu´ mich riesig!“ KI.KALIVE – das ist die Sendung, in der es um die Lebens weltder älteren Kinder geht, dies ist ihre Plattform: montags bisdonnerstags immer um 20:00 Uhr.

! www.kika.de

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201038

WiYou-Knigge

hast du die einzige Möglichkeit von dir zu überzeugen, oder zumindesterst einmal aufmerksam auf dich zu machen. Daher sollte derLebenslauf auf alle Fälle fehlerfrei, gut strukturiert und aussagekräf-tig sein. Wichtig dabei ist auch ein gutes Bewerbungsfoto als Vi si -tenkarte. Mit einem eingescannten Passbild kannst du heutzutagekaum mehr punkten. WiYou empfiehlt dir, zum Fotografen um die Eckezu gehen und dich zu einem Fotoshooting für Bewerbungsfotos anzu-melden. Die Profis verstehen es am besten, dich sympathisch und kom-petent in Szene zu setzen. Als Kleidungsstil solltest du deineWunschstelle vor Augenha ben. Für handwerklicheoder technische Berufemusst du sicherlich nichtmit Krawatte und Anzugüberzeugen, aber zumin-dest gepflegt, beispiels-weise mit Hemd oder Bluse, auf deinem Foto erscheinen. Hast du Bank-oder Verwaltungsberufe im Blick, ist ein Businesslook sicherlich ange-bracht. Ein solches Shooting kostet zumeist zwischen 60 und 80 Euro.WiYou-Tipp Lass dir das Bild auf CD oder einem USB-Stick mitgeben,dann kannst du es in dein Lebenslaufdokument selbst einfügen undmit ausdrucken, beziehungsweise für Online-Bewerbungen oder auchfür eine eigene kleine Bewerbungshomepage noch verwenden.

Der Lebenslauf ist bei deiner Bewerbung noch vor deinen Zeugnissendas wichtigste Dokument deiner gesamten Mappe. Er ist dein hinter-lassener erster Eindruck, Arbeitsprobe und Persönlichkeitscheck glei-chermaßen. Nur in diesen wenigen Minuten, während ein Personal -entscheider oder Geschäftsführer sich mit deiner Mappe beschäftigt,

Fotos dieser Doppelseite: berwis/pixelio, S. Hofschlaeger/pixelio, Rainer Sturm/pixelio

BewerbungskniggeAlles, was du wissen musst: vom Lebenslauf über das Anschreiben bis zum Versand per Mail

Das Bewerbungsfoto im Lebenslauf –Deine Visitenkarte

Die Profis verstehen es ambesten, dich sympathisch und

kompetent in Szene zu setzen.

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E-Mails lesen gehört heute zum Alltag eines jeden Geschäfts führers.Also kannst auch du dich immer öfter per E-Mail bewerben. In derBetreffzeile der Mail gibst du an, auf welche Stelle du dich bewerbenmöchtest: „Bewerbung als ….“. In den Mailtext selbst schreib ein kurzesAnschreiben. WiYou-Tipp Such dir den richtigen Ansprechpartner her-aus und schreibe diesen mit Namen an: „Sehr geehrte Frau/Herr…“.Dein An schreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und Praktikumsbescheini -gungen hängst du als Attachement an die Mail an. WiYou empfiehltdir dabei das PDF-Format. Dieses hat sich mittlerweile als gängigesOnline-Dokumentenformat durchgesetzt. Mit im Internet verfügbarenkostenfreien Software-Programmen, beispielsweise „eXPert PDF Creator“„Free PDF“ oder „PDFCreator“ kannst du solche PDF-Dateien erzeugenund einfach an deine Mailanhängen. Dazu musst dudeine Zeugnisse und Be -scheinigungen einscan-nen. Den Lebenslauf unddas Anschreiben hast duja bereits am Computer er-stellt. Dann noch dein Bild vom Fotoshooting-Stick einfügen, und schonkannst du deine PDF an dein Wunschunternehmen versenden. WiYou-Tipp Verweise im kurzen Mailanschreiben darauf, deine Un terlagen imBedarfsfall auch in Papierform nachzusenden. Bevor du jedoch deineBewerbungs mail absendest, achte darauf, von welcher Mail adresse duverschickst. „schnucki82@...“ oder „DiskoMaus2@...“ gehen dabei über-haupt nicht. Das hinterlässt im Unternehmen keinen guten Eindruck.Kostenlose FreeMailer wie web.de, gmx.de oder yahoo.com sind zwarerlaubt, aber eine seriöse Na mensbezeichnung ist wichtig. WiYou-Tipp„Vor na me.Nachname@“ kommt immer gut an. Sollte dein Name beiden FreeMailern schon vergeben sein, schau bei den anderen nach. ZurNot kannst du auch ein „_“ oder ein „-„ als Trennzeichen der beidenNamen verwenden. Im letzten Notfall ist auch eine Zahl im Namen„Mario.Muster2@“ gestattet. Zuletzt bedenk auch, in welchen Netz -werken du im Internet aktiv bist und wie du darin auftauchst. AuchPersonalentscheider wissen von Facebook, studiVZ und Co und schau-en dort nach, wie du dich der Öffentlichkeit präsentierst. WiYou-TippSchalte in den SocialNetworks deine Profile nur für deine Freunde unddeinen Privatbereich frei. So umgehst du, von deinem potenziellenArbeitgeber auf Partys oder auf Disko fotos gesehen zu werden und viel-leicht genau deswegen durchzufallen. (bo)

WiYou-Knigge

3902/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Dein Anschreiben –Deine Persönlichkeit

Deine Bewerbung per Mail

Mailadressen wie„schnucki82@“ oder

„DiskoMaus2@“ gehen bei Bewerbungsmails

überhaupt nicht.

Im Anschreiben gibst du wesentlich mehr von dir preis als du eigentlichschreibst. Auch zwischen den Zeilen wird gelesen. Dessen solltest dudir stets bewusst sein. So sind beispielsweise dein Schreibstil vonBedeutung, aber auch Grammatik und natürlich die Rechtschreibung.Auch hier gilt völlig uneingeschränkt: fehlerfrei! WiYou empfiehlt auchhier: Wende dich mit deinen Bewerbungsunterlagen möglichst per-sönlich an den entsprechenden Mitarbeiter. WiYou-Tipp kannst du diesen im Internet oder einer Stellenanzeigenicht erkennen, ruf einfach kurz in der Firma an und frag nach, an wendu deine Bewerbung richten kannst. Die Kontaktdaten des Unter -nehmens findest du auf der Firmenhomepage unter der Rubrik „Impres -sum“. In Deutschland ist jedes Unternehmen gesetzlich dazu ver-pflichtet, dort seine Kontaktdaten zu veröffentlichen.

Zu Beginn des Anschreibens solltest du kurz erwähnen, auf welcheStelle oder welche Ausbildung du dich bewerben möchtest und wo dudie Ausschreibung entdeckt hast. Bei sogenannten Initiativbewerbun -gen, also Anschreiben ohne entsprechende vorherige Ausschreibungsolltest du kurz erklären wie du auf gerade dieses Unternehmen auf-merksam geworden bist. Im nächsten Teil erklärst du kurz, was dich alsMitar beiter ausmacht. Wa rum du genau für diese Stelle geeignet bist,

vielleicht welche Er fah run -gen du in diesem Be reich– etwa mit einem Prakti -kum – bereits gesammelthast und wo deine Stärkenliegen. Dabei darf ruhigein klein bisschen Persön -

lich keit von dir mit durchklingen, etwa welchen passenden Hobbys dunachgehst oder ob du an einem Tag der offenen Tür, beziehungsweiseüber ein Schulprojekt auf diesen Beruf aufmerksam geworden bist.Nicht zu vergessen ein kurzer Verweis darauf, wo deine schulischenStärken liegen. Nimm dir für dieses Anschreiben – auch Motiva tions -schreiben genannt – so viel Platz wie du benötigst, um in kurzen kla-ren aber prägnanten Sätzen zu erklären, warum genau DU DER oderDIE Richtige für die Ausbildung oder den Job bist. WiYou-Tipp Sei dabei überzeugend aber achte darauf, mehr als zweiSeiten solltest du deinem Leser dabei nicht zumuten. Zum Abschlussbitte noch um ein weiterführendes persönliches Gespräch und vergissnicht, dich mit freundlichen Grüßen zu verabschieden.

Nimm dir für diesesAnschreiben so viel Platz wiedu benötigst, aber mehr alszwei Seiten solltest du deinemLeser nicht zumuten.

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201040

WiYou-Knigge

Laura (16) Eine farbige Bewerbungsmappe sticht doch bestimmt ins Auge und wecktNeugier, oder? Ich empfehle eher dunkle Farbtöne wie blau, grün oder schwarz. Das wirkt seriöser. Die schriftli-che Bewerbung ist die persönliche Visiten- und Eintrittskarte in die Unter neh men. Durch einen po-sitiven ersten Eindruck steigen die Chancen auf eine Einladung zum Bewerbungs gespräch.

Maria (16) Wirkt sich Aufregung negativ auf das Bewerbungsgespräch aus?Aufregung im Vorstellungsgespräch ist normal und verständlich, das wissen auch diePersonalchefs. Mit anfänglichem Smalltalk versuchen sie die Situation etwas aufzulockern. Aberbitte nicht den Übergang zum eigentlichen Gespräch verpassen! Bleib am besten ganz natürlichund lasse negative Gefühle und Zweifel zu Hause.

Bastian (17) Wie reagieren Personalchefs auf Piercings und Tätowierungen? Viele Firmen reagieren ablehnend auf gepiercte Bewerber, deshalb sollte man die Schmuckstückerausnehmen. Habt ihr die gewünschte Ausbildungsstelle, werdet ihr schnell merken, ob Piercingserlaubt sind oder nicht. Ähnlich ist es mit Täto wierungen.

Sabine (17) Was soll man zu einem Bewerbungsgespräch anziehen? Die Kleidung sollte zum Beruf und zur Firma passen. Du solltest dich in deiner Kleidung wohlfühlen. Sauber, gebügelt und ordentlich sollte sie natürlich sein. Die sauberen Schuhe nicht ver-gessen. Jeans und Turn schuhe sind absolut tabu. Beispiel: Hosenanzug für die Damen und Anzugfür die jungen Herren sind in kaufmännischen Berufen unerlässlich. Generell gilt: „Weniger istmehr.“ Vorsicht bei zu viel Schmuck, schrillen Farben, durchsichtiger hautenger Kleidung, tiefemDekollté, bauchfrei – das gehört nicht in das Berufsleben!

Marc (18) Absagen – muss ich mit vielen rechnen und wie gehe ich damit um? Mit Absagen muss man immer rechnen. Nur nicht die Flinte ins Korn werfen! Für jede Absagezwei neue Bewerbungen abschicken... Über prüft aber kritisch, ob ihr mit eurem Zeugnis die pas-sende Stelle gewählt habt. Mit einer Fünf in Mathe hat man als Bankkaufmann keine Chance.

Elisa (17) Online-Bewerbungen – in jedem Fall erwünscht und kommt gut an? Da gibt es keine klare Antwort. Manche Fir men erwarten ausschließlich Online-Bewer bungen, an-dere bevorzugen Papier und wieder andereakzeptieren beides. Ihr solltet euch vor demAbschicken der Bewerbung beim Unterneh -men eurer Wahl informieren. Online-Bewer -bungen gelten auch als kostengünstig,schnell und flexibel. Aber auch eine Online-Bewerbung ersetzt nicht immer eine Ori -ginal bewerbung.

Nicole (17) Ich hab gehört, dass Ar -beitgeber neben der Kleidung auch aufKörperhygiene Wert legen. Stimmtdas? Das stimmt absolut. Vor allem Gerüche kön-nen sehr beeinflussen. Nikotin-, Alkohol-,Körper- und Mundgeruch bitte vermeiden.Bitte Mundwasser verwenden. Keine Kaugummis im Gespräch! Auch beim Parfum gilt: „Wenigerist mehr“ – bitte leicht und dezent, das ist ok. Achtet auch auf gepflegte Hände und Fingernägelsowie Haare. Vorsicht bei schrillen Haarfarben.

Nadine (18) Warum fragen Personalchefs nach Stärken und Schwächen? Durch gezielt formulierte Fragen möchte der Arbeitgeber berufsbezogene Stärken des Bewerbersin Erfahrung bringen. „Warum sollten wir ausgerechnet Ihnen die Chance geben?“ Solche Fragenbedeuten Stress, auch vorbereitet! Es geht vor allem darum, in dieser Stresssituation gut zu ant-worten und sich selbst in einem guten Licht darzustellen. Jeder sollte ein paar Stärken vorberei-tet im Kopf haben und diese erklären können. Behalte Schwächen bitte für dich, wenn sie dir imBerufsleben zum Nachteil werden können.

Nicht jeder Jugendliche ist der geborene Verkaufsprofi beim ThemaBewerbung und Bewerbungsgespräch.Viele Fragen schwirren den Schulab -gängern durch den Kopf. Die BeraterBildungseinrichtungen, wie die Exper -ten der AOK PLUS heißen, geben inSeminaren in deiner Schule Antworten.Einige der oft gestellten Fragen habenwir dir zusammengestellt.

Schüler fragen

Marcus Donner – Berater

Bildungs ein richtungen

der AOK PLUS – antwortet

Foto: AOK PLUS

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4102/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Deine Karriere

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Deine Karriere

Eine Runde weiterIn der letzten WiYou haben wir schon über drei Teilnehmer beim bundesweiten Wettbewerb Jugend forscht berichtet. Sven,Konstantin und Frank vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt haben mit ihren Teams an jeweils unterschiedlichen Projektengearbeitet.

Jetzt ging es darum, beim Regionalwettbewerb gegen die Konkurrenzzu punkten und damit den Einzug in die nächste Runde zu erreichen.Gan ze 24 Arbeiten von 58 Teilnehmern wurden vor den Jurys der sie-ben verschiedenen Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo/Raum, Mathe/Informatik, Physik und Technik präsentiert.

Am 24. Februar war es also soweit. Die drei Teams stellten ihreProjekte der Fachjury in Mittelthüringen vor. Konstantin hatte mit sei-nem Team in der Kategorie Chemie eigentlich nur einen Konkurrenten.Das reichte allerdings. Er konnte mit seiner vergleichenden Struktur -untersuchung von Indigo und Indigokarmin nicht gegen seine Wider -sacher bestehen. Die kommen allerdings aus der gleichen Schule undso bleibt zumindest der Sieg im Haus. Überhaupt trug das Albert-Schweit zer-Gym nasium mit 17 Projekten einen Hauptteil des regiona-len Wettbewerbs. Insgesamt 15 Teilnehmer mit sechs Arbeiten gab esin der Kategorie Physik. Hier kämpfte Sven mit seinem Team um denRegionalsieg. Eine Nebelkammer für den Physikunterricht hatten diebeiden entwickelt. Damit lassen sich radioaktiv geladene Teilchen imRaum beobachten. Allerdings reichte das Experiment der Jury nur fürden dritten Platz. Immerhin auf dem Siegertreppchen und ein Preisgeldvon 45 Euro waren dennoch ein kleiner Erfolg.

Frank hingegen konnte mit seinem Teamkollegen Benjamin die Juryin der Kategorie Mathematik/Informatik überzeugen. Insgesamt hat-ten sie 17 Konkurrenten mit sechs Projekten zu schlagen. Sie haben ein

Kartenspiel mit dem Namen Wizard sozusagen in Bits und Bytes zer-legt und es in den Computer transferiert. Ziel des Spiels ist es, durchStiche beim Gegner zu punkten. Die Schwierigkeit liegt dabei allerdingsdarin, dass man am Anfang jeder Runde die möglichst genaue Anzahlder erwateten Stiche vorhersagen muss. Durch ausgeklügelte Algo -rithmen hauchten sie dem Computer so viel Intelligenz ein, dass er dasselbstständig erledigt und sogar lernfähig ist. Damit sind die beidenRegionalsieger und treten nun im Landeswettbewerb gegen die Regio -nalsieger in ihrer Kategorie aus ganz Thüringen an. Neben dem Preis -geld für den ersten Platz bekamen die beiden außerdem den Sonder -preis der Fraunhofer Talent School – einen Freiplatz in der diesjährigenTalentschmiede der Fraunhofer Gesellschaft.

Aber es gab nicht nur Einzelpreise zu gewinnen. Jede Menge Sonder -preise galt es, unter die Teilnehmer zu bringen. Insgesamt 19 waren esan der Zahl. Der Projektpartner für Mittelthüringen, die Stiftung fürTechnologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), übergab je-weils 250 Euro an die beiden Schulen mit besonders hoher Beteiligung.Neben dem besagten Albert-Schweitzer-Gamnasium war das dieArnoldischule aus Gotha mit drei Projekten.

Für Frank und Benjamin geht es also weiter in die nächste Runde.Wir bleiben natürlich für dich dabei und werden dir auch in der kom-menden Ausgabe berichten, wie der Landeswettbewerb für die beidenausgegangen ist. (rw)

Foto: Karl-Heinz Nießler

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Deine Karriere

4302/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

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Die Thüringer Landespolizei... sucht motivierte und engagierte junge Leute, die das Außergewöhnliche suchen und bereit sind, Außergewöhnliches zu leisten. Stell dich dieser Herausforderung! Das Bildungszentrum der Thüringer Polizei bildet Polizeivollzugsbeamte und Polizeivollzugs -beamtinnen im mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst aus.

Die Thüringer Landespolizei findest du am 19. und 20. Mai auf der Messe „Chancen in Thüringen 2010“ im Atrium der Stadtwerke Erfurt.

Einstellungsvoraussetzungen sind: deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines Mitgliedstaates der Europäischen UnionMindestgröße 163 cmgesundheitliche Eignungcharakterliche und geistige Eignungkeine VorstrafenErfüllung der Vorauswahlkriteriengeordnete wirtschaftliche Verhältnisseerfolgreiche Teilnahme am Eignungsauswahlverfahren

Schulische Voraussetzungenfür den mittleren Polizeivollzugsdienst:

Realschulabschluss oderHauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oderAbitur

Ausbildungsdauer: 2 JahreAusbildungsort: Bildungszentrum der Thüringer Polizei

in MeiningenAusbildungsbeginn: am 1. September eines jeden Jahres

Schulische Voraussetzungenfür den gehobenen Polizeivollzugsdienst:

allgemeine Hochschulreife (anerkanntes Abitur) oderunbeschränkte Fachhochschulreife (Fachabitur)

Ausbildungsdauer: 3 JahreAusbildungsort: Verwaltungsfachhochschule -

Fachbereich Polizei, Standort MeiningenAusbildungsbeginn: am 1. Oktober eines jeden Jahres

Bist du neugierig geworden oder hast du weitere Fragen, zum Beispielüber die Anforderungen des Eignungsauswahlverfahrens, dann besu-che die Homepage des Werbeteams der Thüringer Polizei oder verein-bare einen Termin mit einem Einstellungsberater deiner zuständigenPolizeidirektion.

Außerdem erfährst du demnächst hier in WiYou mehr über deinenTraumberuf Polizistin/Polizist bei der Thüringer Landes polizei.

! www.polizeiausbildung.info

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201044

Deine Karriere

Erstaunlich ruhig und besonnen gingen die drei Thüringer Landes -final mannschaften beim Landesausscheid Anfang März an ihr Werk.In der Küche des Hotels am Schloss GmbH & Co. KG in Apolda beein-druckten die jungen Weißmützen nicht nur durch handwerkliches Ge -schick, sondern vor allem durch Fairness und Teamgeist. Auch wennsich die Fachjury vom Verband der Köche Deutschlands e. V. währendder Verkostung alle drei Menüs schmecken ließ – am Ende überzeugtedas „mathematische Menü „a² + b² = c²“ der Erfurter Lessingschule, diesich damit den Sieg, den Landesmeistertitel und den Einzug in das Bun -desfinale sicherte. Über den Vizemeisterrang durfte sich das Koch -quartett aus Zeulenroda-Triebes freuen und Platz Drei ging an dasStaatlich Regionale Förderzentrum Hildburghausen.

Präsentiert wurde das Menü laut bundesweit einheitlichen Vor -schriften auf edlem Geschirr an gedeckter Tafel. In Thüringen natürlichaus dem Hause KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH. Hinter der ma-thematischen Formel der Sieger verbarg sich ein wohl kombiniertesDreigängemenü. „Wir können kaum glauben, dass wir tatsächlich imBundesfinale stehen und am 17. Mai um die Deutsche Meisterschaftim Schülerkochen kämpfen werden“, erzählten die strahlenden Siegerdirekt nach ihrer Prämierung ganz aufgeregt. Eigentlich waren sie dochschon sehr stolz darauf, überhaupt das Landesfinale erreicht zu haben;und nun der Thüringer Sieg. Das Bundesfinale findet am 17. Mai eben-falls auf der Messe Erfurt statt. Dabei kreieren die Jugendlichen dannaus frischen Zutaten und pfiffigen Rezeptideen köstliche Menüs, diesie selbst zubereiten und vor Kochprofis präsentieren. (bo)

Mathematische Leckereien

Eine mathematische Beweisführung mit kulinarischenKöstlichkeiten verhalf dem Team der Lessingschule Erfurtzum Sieg des diesjährigen Landesausscheides um den ERD-GASPOKAL der Schülerköche®.

!www.erdgaspokal.de

Scheren geschärft heißt es, wenn auf der Messe „Faszination Haar+Kosmetik“ die besten Friseure aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gegeneinander antreten, um ihre Meister zu küren. In verschie-denen Einzeldisziplinen, wie zum Beispiel moderner Herrenschnitt oderHochsteckfrisur, gilt es nicht nur akkurat, sondern auch schnell zu ar-beiten. Denn für so manche Frisur haben die Teilnehmenden geradeeinmal 20 Minuten Zeit. Doch die Mühe lohnt sich, denn es winktschließlich der Titel bester Friseur Mitteldeutschlands. Bei den einzel-nen Wettbewerben kannst du hautnah erleben, dass der Friseurberufnicht nur aus immerwährendem Waschen, Schneiden und Föhnen be-steht, sondern auch mit einer Menge Kreativität verbunden ist. Auf derMesse kannst du aber nicht nur der mitteldeutschen Friseurelite bei derArbeit über die Schulter schauen. Es wartet ein interessantes Show -programm auf dich, bei dem du die neusten Frisurentrends bestaunenkannst. Neben allerhand haarigen Sachen gibt es außerdem viel Neuesrund ums Thema Kosmetik und Nageldesign zu entdecken. WelcheFarben sind angesagt? Trägt man die Schminke in diesem Jahr eherdünner oder dicker auf? Und was machst du am besten mit deinen an-gekauten Fingernägeln? All das verraten dir rund einhundert Aussteller,die du neben Showprogramm und Friseurmeisterschaft auf demErfurter Messegelände findest. Falls du vielleicht grad selbst mit demGedanken spielst, eine Lehre als Friseur, Kosmetiker oder Nageldesignerzu machen, dann kannst du dich auf der Messe auch über einzelneAusbildungsmöglichkeiten und -wege informieren. Und wer weiß, viel-leicht stehst du am 9. oder 10. Mai ja bereits deinem späterenArbeitgeber gegenüber und kämpfst dich in nur wenigen Jahren selbstan die professionelle Spitze der Friseure und Kosmetiker. (kö)

Bis in die Spitzen

Endlich ist es soweit: Zum ersten Mal finden vom 9. bis 10.Mai die Friseurmeisterschaften Mitteldeutschlands auf demGelände der Messe Erfurt statt.

!www.faszination-haar-kosmetik.de

Fotos: Barbara Neumann, teamWERK Rötha, Foto rechts oben: René Weigel

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Deine Karriere

Für die Fertigung dieser Implantate braucht es Fachkräfte. Und einervon denen ist Christian Hedwig. Der 20-Jährige hat gerade seineAusbildung abgeschlossen und wurde von Königsee Implantate direktübernommen. Er stieg nach seinem Regelschulabschluss gleich beimUnternehmen als Azubi ein. Sein Entschluss in die technische Richtungzu gehen, stand schon recht früh fest. Nach dem Basteln und Schrau -ben an Mopeds wollte er erst Werkzeugmacher oder Industrie mecha -niker werden. Weil er in der Nähe seines Heimatortes bleiben wollte,

bewarb er sich auch als Zerspa nungs mechaniker in Königsee. Zusagenhatte er am Ende mehrere und entschied sich dann für das Unter -nehmen.

Am Anfang stand der direkte Kontakt zu seinem Werkstoff – demMetall. Mit Feilen musste das Material in Form gebracht werden. Heuteist das anders. Christian steht an der CNC-Fräse und programmiert dieMaschine bequem über die Eingabekonsole. Drehen und Fräsen ist dieVertiefungsrichtung der Zerspanungsmechanik, die er in seiner Firmaausübt. Die Pläne und Konstruktionszeichnungen, nach denen Christianvorgeht, kommen direkt aus der Entwicklungsabteilung des Unter -nehmens. Diese Pläne zu lesen ist einer der Bestandteile der theoreti-

schen Ausbildung. Außerdem lernte er hierauch alle anderen notwendigen Dinge, dieer für den Beruf braucht. Mit dazu gehörtauch die Mathe matik, für die du bei einertechnischen Be rufs wahl schon ein gewissesVerständnis haben solltest. Weitere Voraus -setzungen für den Beruf sind zunächst ein-

mal ein Regelschulabschluss. Der Aus bildungs leiter des Unter nehmenssagt zwar, dass auch Hauptschüler die nötigen Fertigkeiten hätten, aberdie Regel sei schon eine Einstel lung nach der zehnten Klasse. Und dasInteresse sei wichtig. Christian bringt es auf den Punkt: „Wenn es ei-nen nicht interessiert, dann wird´s auch nichts!“ Heute steht er täglichan „seiner“ CNC-Maschine und wenn es nach ihm ginge, könnte wohlewig Winter sein. (rw)

Der Winter war lang. Gute Zeit für die Firma Königsee Implantate in Aschau imLandkreis Saalfeld-Rudolstadt, denn auf den Pisten und den glatten Straßen undFußwegen brechen zuhauf Knochen und reißen Sehnen. Das ist erstmal nichtschön für deren Besitzer, dennoch sind sie wahrscheinlich froh, wenn sie dann einmedizintechnisches Implantat des Unternehmens eingesetzt bekommen können.

Wo gefräst wird, fallen Späne

! www.koenigsee-implantate.de

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Deine Karriere

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201046Foto: Frederic Maigrot/L'A.M.I

Studienformen Teil 1 von 2Nach der Schule ist vor der Ausbildung. Viele Entscheidungen stehen in dieser Zeit für dich an. Je nach Schulabschluss heißtes: Erst eine Ausbildung und dann ein Studium? Mit dem Realschulabschluss in die nächste Schule und das Abi nachholen?Eine wichtige Frage aber ist auch, an welcher Schule du was machen kannst und was dir die Ausbildung dort bringt.

Für einen Realschüler beginnt das Arbeitsleben für gewöhnlich mit ei-ner Berufsausbildung. Viele junge Fachkräfte wollen nach ihren dreiJahren Lehre aber nicht gleich ins Berufsleben starten. Lieber hängensie noch einmal ein oder zwei Jahre Schulbank an und haben dann ei-nen höherwertigen Abschluss. Mit einer Fachhochschulreife kannst dudann an einer deutschen oder europäischen Fachhochschule ein Stu -dium anhängen. Mit einem Abitur oder einen Fachabi stehen dir alleFachhochschulen und Universitäten offen. Außerdem kannst du an ei-ner Berufsakademie ein Studium beginnen. Manch ein Jungfach ar -beiter möchte aber in genau seinem erlernten Beruf bleiben und sichhier weiterbilden. Dazu stehen ihm Fachschulen offen. Auch sie bildendich in Geistes- und Naturwissenschaften, im Dienstleistungsbereichoder in technischen und medizinischen Berufen weiter. Als Zugangs -berechtigung reichen hier meist eine abgeschlossene Berufsausbildungund ein Realschulabschluss aus. Nach manchen der ein- oder zweijäh-rigen Bildungsgänge musst du noch ein Praktikum vorweisen, um ei-nen Abschluss zu bekommen. Nach einigen Jahren Berufserfahrung be-steht hier auch die Möglichkeit, nach einer Eig nungs prüfung an einerFachhochschule ein für deinen Beruf passendes Studium zu beginnen.

Hast du schon eine Zugangsberechtigung und möchtest ein Studiuman einer Fachhochschule beginnen, hast du unzählige Möglichkeiten.Die Hochschulen überbieten sich derzeit geradezu mit maßgeschnei-derten Studienplänen, Ausrichtungen und Spezialisierungen. Das

Studium an einer FH ist traditionell eher praktisch orientiert. DeineChancen auf dem Arbeitsmarkt stehen, je nach Studiengang und wirt-schaftlicher Situation sehr gut. An einer FH besteht dein Studium nichtnur aus Vorlesungen, Seminaren und Hausarbeiten, sondern es ist im-mer auch zwingend ein Berufspraktikum von einem Semester vorgese-hen. Das bereitet dich aus Sicht der Arbeitgeber sehr gut auf deine spätere Arbeit vor. Jedoch kannst du nach einem erfolgreich abge - schlos senen Bachelor- oder Masterstudium auch an eine Universitätwechseln und dort noch mehr Wissen aufsaugen. Abiturienten, diefrisch vom Gymnasium kommen und an einer Uni studieren wollen, ha-ben auch eine riesige Auswahl. Vielfach überschneiden sich dieStudienangebote von Uni und FH. An der Uni ist deine Ausbildung abermeist an der Theorie ausgerichtet. Nicht, dass deine Arbeitssausichtennach dem Studium schlechter sind. Nur ist das Studium selbst trocke-ner und theoretischer und im Arbeitsleben wirst du andereEinsatzgebiete haben als deine Kollegen von der FH. Zu guter Letztkannst du auch an einer Berufsakademie studieren. Hier wird dir einegute Mischung aus Theorie und Praxis geboten. Einem SemesterSchulausbildung folgt ein Semester Arbeit in deinem Ausbildungs -unternehmen. Alles, was du in der Vorlesung gelernt hast, kannst dusofort im Berufsleben anwenden. Oft ist ein BA-Studium ein hartesBrot, aber du verdienst während des Studiums Geld und hast einen er-sten guten Kontakt zu einem Arbeitgeber. Viele BA-Studenten bleibennach der Ausbildung auch dort. Andere Arbeitgeber wissen aber auchum deine Einsatzbereitschaft und Flexibilität und stellen dich sehr gernein. (su)!www.studienwahl.de

Teil 2 in der nächsten WiYou im Mai

Page 47: WiYou 02/2010

Deine Karriere

Fotos: Jutta Rotter/pixelio, privat

Studienabbruch

Gespenst

Das Abi in der Tasche und voll Tatendrangfreust du dich auf die Studienzeit und dasStudentenleben, du planst ein Auslands se -mester oder willst dich in einer Hoch schul -gruppe engagieren. Am Anfang schon ansAufhören denken, das möchte wohl nie-mand. Wenn du dich jedoch in deinem Studium überfordert fühlst, viel-leicht mit finanziellen Problemen zu kämpfen hast oder es sich zeigt,dass der Studiengang doch nicht die Erwartungen erfüllt, ist es ratsamseinen eingeschlagenen Weg zu überdenken. Häufig fühlen sichStudenten überlastet. Die neuen Bachelor- und Master studien gängesind im Gegensatz zum Diplom oder Magister straffer organisiert. Insechs Semestern sollen die Studenten ein Pensum von 180 Kredit -punkten bewältigen, also 30 Kreditpunkte pro Semester. Ein Punkt er-fordert einen Arbeitsaufwand von zirka 35 Arbeits stunden pro Woche.Oft müssen Hobbys aufgeben werden, erst recht wenn man zusätzlicheinen Nebenjob hat. Fällst du in Prüfungen durch, und musst verlän-gern, kostet das Nerven und in vielen Bundesländern zusätzlich nochStudiengebühren. Der Druck unter Studenten ist hoch. Es zählt, dasStudium schnell und mit guten Noten abzuschließen. Wenn du dich mitVersagensängsten quälst, ist es besser dich mit deinen Schwächen aus-einanderzusetzen bevor es zu einem Burnout kommt – schon allein daszeugt von Stärke. Auch die verlorene Zeit nicht als Belastung anzusehenist wichtig, man hat in der Zeit trotz allem viel gelernt, ein Abbruch istnicht grundsätzlich eine Niederlage sondern ein Neuanfang. Es mussjedoch nicht immer der Abbruch sein, manchmal reicht eine Auszeit,ein Hochschulwechsel oder der Wechsel in ein ähnliches Studienfach.Sind es nicht die hohen Anforderungen sondern finanzielle Probleme,die einem zu schaffen machen, ist die Entscheidung, das Studium zubeenden, umso deprimierender. Viele Studenten möchten ihren Eltern

nicht mehr auf der Tasche liegen, aber genügend Zeit für einen Jobbleibt auch nicht. Eine Möglichkeit wäre, vorerst eine Ausbildung mitähnlichen Inhalten zu beginnen und in dieser Zeit zu sparen. Sehr gu-te Studenten können sich um ein Stipendium bemühen. Es gibt auchBildungskredite oder Studiendarlehen; auf Bafög hast du nach einemStudienabbruch nur in seltenen Fäl -len einen Anspruch. Grund sätzlichist ein Stu dien abbruch kein Welt un -ter gang, letztendlich erfordert eineNeu orientierung zwar Mut, abermeis tens unterstützen Familie sowiedie Freunde die Entscheidung. Hilfeund Informationen findest du beiBe rufsberatern, sowie den Bera -tungs stellen der Studentenwerke.Am häufigsten wird ein Studium üb-rigens in den Bereichen Mathematikund Naturwissenschaften abgebro-chen – hier sind es 28 Prozent. Eherselten jedoch in dem Gebiet Lehr -amt sowie in medizinischen und ge-sundheitswissenschaftlichen Stu -diengängen, dort liegt die Quotezwi schen fünf und acht Prozent.

Juniorredakteurin MelanieStraub (17) geht in die zehnteKlas se des Gym na siums Glei chense. Sie liebt Sportartenwie Kick boxen und Vol leyball,spielt aber auch gern Theater. Melanie interes siert sich fürPolitik und en ga giert sich beiden Thüringer JuLis.

TEXT:

02/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du 47

Theoretisch beenden 21 Prozent der deutschen Studenten ihr Studium ohne Ab -schluss. Praktisch bedeutet das, man beginnt ein Studium mit 99 Kommilitonenund absolviert am Ende mit 78 Studienkameraden. Aber aus welchen Gründenwird ein Studium abgebrochen? Was hat der Bologna-Prozess damit zu tun und bei welcher Fächergruppe sind die Abbruch-Quoten besonders hoch?

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201048

Deine Karriere

Fotos: René Weigel, Sascha Uthe

Das prominenteste Beispiel in unserem Land ist wohl die Bundes -kanzlerin. Sie studierte vor vielen Jahren Physik und promovierte auchdarin. Dass es sie in die Politik verschlagen hat und dass sie heute dieGeschicke Deutschlands leitet, ist eine andere Geschichte. Dennoch istsie als Technikerin groß geworden und zeigt, dass dieser Weg möglichist. Wohl auch deshalb ist sie in diesem Jahr erneut Schirmherrin, oderbesser Schirmfrau, des 10. Girls´ Day. Am 22. April ist es wieder soweit.Deutschlandweit und somit auch in Thüringen stellen Unternehmen ih-re technischen Berufe Mädchen und jungen Frauen vor und begeisternsie für eine Ausbildung. Die Akzeptanz von technischen oder natur-wissenschaftlichen Berufen ist bei den Mädchen in den letzten Jahrendeutlich gestiegen. Immer häufiger erkennen die Mädchen, dass sieauch in Berufen aufsteigen können, die traditionell den Männern vor-behalten sind. Außerdem sehen sie die Berufe nicht mehr als langwei-lig und menschenfremd an. Sehr oft bewerten sie auch die Arbeit imTeam als einen großen Vorteil. Natürlich stellen sich auch vieleUnternehmen aus Thüringen dem weiblichen Nachwuchs vor und su-chen sich ihre Fachkräfte. Auf zahlreichen Messen und bei vielenUnterneh mensbesuchen begeistern sie interessierte Mädchen von ih-rer Zukunft als Technikerin, Handwerkerin oder Ingenieurin.

In den vergangenen Jahren beteiligte sich auch die Erfurter X-FAB re-gelmäßig am Girls´ Day. Der Halbleiterhersteller beschäftigt in Erfurtrund 700 Mitarbeiter und ist ständig auf der Suche nach jungenIngenieuren und stellt ohne Vorbehalte auch Ingenieurinnen ein. Da

Mikroelektronik für Mädchender Fachkräftemarkt allerdings aus Sicht desUnternehmens nicht gut aussieht, werdendie Mitarbeiter einfach selbst ausgebildet.Wenn du Interesse an einem technischenBeruf hast und ein passendes Studium be-ginnen möchtest, bietet dir X-FAB die

Kombination aus Berufsausbildung und Studium und garantiert dir, beientsprechenden Leistungen, nach dem Studium einen Job.

WiYou sprach mit zwei jungen Damen, die den Weg über X-FAB in dieTechnik gefunden haben. Da ist zum einen Sophia, die im letzten Jahrihr Studium beendet hat und heute im Bereich MEMS (Micro-Electro-Mechanical Systems), zu Deutsch Mikrosystemtechnik, arbeitet. Siekümmert sich um die Entwicklung neuer Technologien und betreut ih-re Kunden. „Ich habe gelernt, dass es auch als Mädchen möglich ist,sich mit Technik zu beschäftigen, wenn man sich damit auseinander-setzt“, sagt die 24-Jährige. Außerdem ist sie der Meinung, dass esFrauen schon schwerer im technischen Bereich hätten als Männer. Siedenkt aber auch, dass man nur das Richtige tun muss, um alles zu ver-stehen. Zu X-FAB kam sie über eine Ausbildungsmesse. Dort sprach siemit dem Ausbildungsleiter Siegfried Seigert über die vielen Möglich -keiten im Beruf und über das Studium und bewarb sich ganz einfach.„Im ersten Semester habe ich mich schon manchmal gefragt, was ichhier eigentlich mache. Aber ich bin schnell zu der Überzeugung ge-kommen, dass es richtig ist, und ich habe dann auch alle meinePrüfungen gleich beim ersten Mal bestanden“, berichtet sie heute überihre damaligen Unsicherheiten. Heute möchte sie aus ihrem Unter -nehmen gar nicht mehr weg. Ihr damaliger Ausbilder Seigert lobt sienoch heute als eine der besten, die ihr Studium an der FH Schmal -kalden in Kombination mit der Ausbildung bei X-FAB abgeschlossenhaben.

Frauen und Technik: Nach einem alten Klischee passt das nicht zusammen. DassMädchen und Frauen sehr wohl auch in technischen Berufen klar kommen und dorteine Karriere beginnen können, zeigen viele Beispiele. Immer mehr junge Frauen ha-ben deshalb auch keine Scheu, in diesem Bereich ihren Lebensweg zu finden.

Nicht verpassen:

22. April 2010Girls Day

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Deine Karriere

4902/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Cathleen, die zweite Dame in der Runde, hat noch einen längerenWeg bis zum Abschluss vor sich. Die 20-Jährige ist gerade mit demGrundstudium fertig und hat nun ein ganzes Jahr Praxis imUnternehmen vor sich, bis es wieder an die FH in Schmalkalden zumStudieren geht. „In der zwölften Klasse habe ich gemerkt, dass ich ei-ne besondere Herausforderung nach dem Abi brauche. Ich wollte et-was machen, das ich noch gar nicht kenne, aber auch etwas, das michinteressiert“, meint sie heute. Als sie damals auf ihrem Schulweg inErfurt Straßenbahnen mit X-FAB-Werbung sah und sich darunter nichtsvorstellen konnte, informierte sie sich im Internet, fand das Unter -nehmen spannend und bewarb sich einfach. Den Einstellungstest hat-te sie bestanden und wurde als Studentin eingestellt. Während ihresGrundstudiums hat sie schon einige ihrer neuen Kollegen kennen ge-lernt, die bisher noch Kommilitonen für sie waren. Cathleen freut sichbesonders darüber, dass sie in einem so guten Team arbeiten kann unddass auch ihre männlichen Kollegen keinerlei Berührungsängste ha-ben. „Einige der älteren Professoren gehen mit mir als Mädchen etwasskeptisch um und man merkt, dass sie meine Fragen anders beant-worten als die der Jungs. Aber unter uns Studenten gibt es keineProbleme“, erklärt sie.

In ihrem Grundstudium musste sie sich bisher viel mit Mathematik,Physik, Schaltungs- und Elektrotechnik beschäftigen. Im Hauptstudiumwird sie diese Fächer noch weiter vertiefen und am Ende ihreBachelorarbeit mit X-FAB als Partnerunternehmen schreiben. Kommtsie überall gut durch, wird sie vom Unternehmen übernommen. Ein gro-ßer Vorteil des berufsintegrierenden Studiums ist neben der Bindungan das Unternehmen X-FAB übrigens auch die regelmäßige Bezahlung.

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201050

Du in Europa

Fotos dieser Doppelseite: Parlement Europeen, Frederic Maigrot/L'A.M.I

Europa denkt an dich

Europa, das ist Politik in der fernen Europahauptstadt Brüssel. Undaus Brüssel kommen immer nur komplizierte Rechtsvorschriften, die dasLeben nicht erleichtern. Und Auswirkungen auf dich haben dieseVorschriften nicht. Oder doch? Versuch einfach einmal, dir einen Tagohne die Europäische Union vorzustellen.

Zum Beispiel im Supermarkt: Da liegen verschiedene Sorten Kekse imRegal die gleich viel kosten und du darfst dir aussuchen, welche dir ambesten schmecken. Egal, ob sie aus Deutschland oder Dänemark kom-men. Gäbe es die EU nicht, wären die dänischen Kekse teurer, weil einEinfuhrzoll bezahlt werden müsste. Um die heimischen Produkte zuschützen, hätte die deutsche Regierung alle Produkte, die aus demAusland kommen, mit Zöllen belegt. In der EU gibt es das nicht.

Beispiel Urlaub: Bei der Planung für deine Sommerferien überlegst dueinfach, was du willst. Sonne und Meer, Städte oder Berge. Ob es nunMallorca, London oder die Pyrenäen sind. Du buchst und fährst los. Ankeiner Grenze wirst du kontrolliert oder musst dich vorher um ein Visumkümmern. Europa macht es dir einfach. Und wenn du dann am Ziel dei-ner Ferienträume bist, musst du dich nicht immer wieder informieren,was es denn kostet, wenn du mal eben zu Hause anrufen willst.

Die Roaming-Gebühren der Telefongesell -schaf ten wurden europaweit festgelegt undvereinheitlicht. Böse Überraschungen aufdeiner nächsten Telefonrechnung gibt esnicht. Europa, oder besser die Europäische

Union haben weit reichende Einflüsse auf dein Leben. Und auch das,was hier vor Ort in Thüringen passiert, ist zum größten TeilEuropapolitik. Fördermittel, mit denen Schulen renoviert werden, kom-men aus Brüssel. Thüringer Gesetze, die beispielsweise Obergrenzen fürLärmbelästigung vorschreiben, hat die EU beschlossen und in Thü -ringen wurden sie umgesetzt. Das gilt natürlich auch für die Bil dung.Zwar heißt es, Bildung ist Ländersache und der Kultusminister ent-scheidet mit seinen Kollegen der Landes re gierung, was und wie an denSchulen im Freistaat auf dem Stun denplan steht. Aber regelmäßig tref-fen sich die deutschen Kultus minister und stimmen sich ab, damit dumit deinem Abschlusszeugnis aus Thüringen auch in Brandenburg oderHessen eine Berufsaus bildung beginnen kannst. Aber die 16 deutschenKultusminister haben auch immer die EU im Blick. Denn was fürDeutschland gilt, passiert auch in der gesamten Europäischen Union.

Dein deutscher Schulab schluss ist auch in Spanien oder Frankreichanerkannt. Mit einem deutschen Abitur kannst du in Großbritannienoder Portugal studieren. Mit einem Bachelor oder Master von dortkannst du dich in Italien genau so bewerben wie in Schweden.Europa ist grenzenlos und Ge setze aus Brüssel werden immer wichti-ger, je mehr Europa zusammen wächst.

Du lebst in Thüringen und in deinem Pass steht die deutsche Staatsbürgerschaft.Dann bist du gleichzeitig auch Europäer. Was es heißt, ein Bürger derEuropäischen Union zu sein, ist den meisten gar nicht bewusst.

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Du in Europa

5102/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Dieser Prozess des Zusammenwachsens läuft nun schon seit über 50Jahren. Aus den anfangs sechs Staaten, die ihre Zusammenarbeit be-schlossen hatten, sind heute 27 geworden. Gut 500 Millionen Men -schen leben heute in der EU. Viele Tausend Mitarbeiter, Angestellteund Beamte kümmern sich um die Belange und Bedürfnisse der Bürger.Kein Lebensbereich, der nicht durch das Einwirken der so genanntenEurokraten beeinflusst wird.

Und auch dich hat die EU dabei im Blick. Rund 20 Prozent derBevölkerung gehört zur jungen Generation. Das sind gut 95 MillionenEuropäer im Alter zwischen 15 und 29. Für das neue Jahrzehnt hat dieEuropäische Kommission,sozusagen die europäi-sche Regierung, eine neueStrategie für die Jugendunter dem Titel „Strategiefür die Jugend – Inves -titionen und Empower -ment“ auf der Tagesord -nung. Da junge Menschen in der derzeitigen Wirtschaftskrise zu einerstark gefährdeten Bevölkerungsgruppe gehören und in der alterndenGesellschaft eine wichtige Ressource darstellen, schenkt die EU ihnenbesondere Beachtung. Insbesondere die Bereiche Bildung, Beschäf -tigung, soziale Integration und Gesundheit stehen im Vordergrund.Junge Menschen wie du haben heute in der EU zwar mehr Chancen,aber sie stehen auch vor schwierigen Herausforderungen. Viele von ih-

nen brechen aber die Schule oder Ausbildung ab und sind von Armutund sozialer Aus grenzung bedroht.

Konkret verfolgt die Sozialagenda folgende Ziele:Der Jugend mehr Chancen in Bildung und Beschäftigung eröffnenZugangsmöglichkeiten verbessern und alle jungen Menschen um-fassend an der Gesellschaft teilhaben lassen Solidarität zwischen Gesellschaft und jungen Menschen fördern

Jugendbezogene Fragen will die Kommission durch einen bereichs-übergreifenden Ansatz angehen. Die Strategie wird von der Kommis -

sion und den Mitgliedsstaaten der EU um-gesetzt. Letztlich soll sie dir helfen, in der EU,dem größten Wirtschaftsraum der Welt, bes-ser klar zu kommen. Schon heute ist es fürdich problemlos möglich, in jedem Mit -gliedsstaat zu leben, zu arbeiten und zu woh-nen. Du kannst in fast ganz Europa Erfah -rungen sammeln, dich ausprobieren und viel

dazulernen. Genau deshalb ist es wichtig, dass in der ganzen EU an-nähernd gleiche Ausbildungsstandards an Schulen und Hochschulenbestehen. Und deshalb arbeitet das kommunale Schulamt eng mit demKultus mi nis terium zusammen, das sich mit den anderen Ministerien inDeutsch land abstimmt. Diese Ministerien arbeiten nach den Leitliniender Bundes politik, die ihre Belange in Brüssel durchsetzt. Und genauso kommt Europapolitik bis in deine Schule. (su)

Im neuen Jahrzehnt hat dieEuropäische Kommission die

Förderung der Jugend auf derTagesordnung.

Wichtige Organe der EUdas Europäische Parlament (als Vertretung der Bürger Europas)der Rat der Europäischen Union (als Vertretung der nationalen Regierungen)die Europäische Kommission (als Vertreterin der gemeinsamen Interessen der EU)

Ziele der EUFrieden, Wohlstand und Freiheit für ihre 498 Millionen Bürge -rinnen und Bürger – in einer gerechteren und sichereren Welt

Bisher ErreichtesReisen und Handel ohne Grenzenden Euro (die gemeinsame europäische Währung)sicherere Lebensmittel und besseren Umweltschutz,einen höheren Lebensstandard in den ärmeren Regionengemeinsames Vorgehen gegen Verbrechen und Terrorismusbilligere TelefongesprächeMillionen Möglichkeiten für ein Studium im Auslandund vieles mehr.

Mehr erfahrenwww.europa.eu

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201052

Nachhaltigkeit

Die Deutsche UNESCO-Komission ruft ganz Deutschland dazu auf,zu zeigen, was möglich ist im Land, damit Natur, Mensch undÖkonomie einen guten Weg zusammen gehen können.

Dazu braucht es deine Ideen und Projekte. Such dir ein Team odergehe als Einzelkämpfer voran und erzähle Thüringen beispielsweise,wie viel Energie deine Schule verbraucht und erörtere, ob und wie min-destens 20 Prozent davon eingespart werden könnten? Frage deineLehrer und Lehrerinnen, ob sie gerne zur Schule gehen und unterrich-ten und überlege zusammen mit ihnen, was sie bräuchten, um das nochlieber zu machen. Diskutiere, ob 60 Cent für einen Liter Milch ein Preisist, der fair ist und ob du glaubst, dass faire Preise wichtig sind. Wieblickst du in deine berufliche Zukunft, was macht dir Mut beziehungs-weise Angst? Glaubst du, dass dir wirtschaftliches Wachstum hilft,glücklich zu werden? Hast du andere Ideen für Wege aus der berühm-ten Finanzkrise? Was brauchst du, um glücklich zu sein?

Die Möglichkeiten der kleinen Schritte füreine nachhaltige Entwicklung sind unzählig.

Und so vielseitig können auch deine Projektideen sein. Es kommt dar-auf an, dass du hinschaust, zu verstehen versuchst, dich bewegen lässtund uns erzählst, was du beobachtest, was du denkst oder was du ger-ne verändern würdest. Dafür sind die Aktionstage in Thüringen einesehr gute Gelegenheit. Deine Projekte können sehr unterschiedlich ge-staltet werden, Straßentheater, Fotoaus stellung, Filmvorführung undund und. Dein Projekt kann zwei Stunden oder drei Tage dauern. Fragedeine Lehrer und Lehrerinnen ob sie dich unterstützen, oder trage dieIdee in deinen Jugendclub oder deinen Verein und mache mit. Damitman dich auch wirklich hört und sieht, kannst du deine Beiträge derÖffentlichkeit in Thüringen und Deutschland bekannt geben. Wo undwie das genau geht, kannst du auf dem Portal www.bne-portal.de le-sen. Dort findet auch die Anmeldung der Projekte statt. Und wenn dudann noch nicht genau weißt, wie und womit du dich einbringenkannst, dann berät dich die Koordinationsstelle Thüringen in Erfurt.Den Kontakt findest du unter www.dekade-thueringen.de. (mr)

Eure Aktion ist gefragt!

Foto: www.photocase.de

WIE STELLT IHR EUCH DIE ZUKUNFT IN THÜRINGEN VOR?

Ein Beitrag zu den bundesweiten Aktionstagen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

> 17.–26. September 2010

Thüringer Aktionstage 2010

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Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit

5302/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Meine Freundin hat ein Rad ab.Sie redet ständig davon, wie schlimm es um die Umwelt steht, wennwir alle so weiter machen. Neulich hat sie gelesen, dass die Meere to-tal überfischt sind und es nach einer Berechnung im Jahr 2050 keineFische mehr im Ozean gibt … wenn ‚wir so weitermachen’. Das liegt amBevölkerungswachstum, sagt sie. Auch die Erderwärmung und dass diearm-reich-Schere so weit auseinander klafft, liegt an uns „Erste- Welt-Staaten“, und das wird nur noch schlimmer, wenn ‚wir alle so weiter-machen’.

Bla, bla. Schrecklich wie sehr sie sich die Zeitungsartikel zu Herzennimmt. Dabei ist das doch alles hochgepuscht. Die wollen doch nurGeld verdienen und Schlagzeilen machen. Wie kann man auf so wasnur so reinfallen. Statistiken kann man doch manipulieren. So einDiagramm sieht, etwas in die Höhe gezogen, ganz anders aus, viel ge-fährlicher, als wenn man es in die Breite zieht. Aber davon versteht siedann wahrscheinlich doch nicht so viel. Dabei dachte ich immer, mei-ne Freundin sei eine schlaue Frau.

Naja, eigentlich ist sie das ja auch. Es kann ja auch sein, dass sieRecht hat. Ich selbst habe mich ja noch nicht so richtig mit dem Themabeschäftigt. Weil das so ein langer Rattenschwanz ist. Da kommt manvom Hundertsten ins Tausendste. Das hängt ja alles zusammen – so-ziale Gerechtigkeit, Entwicklungshilfe, Bevölkerungswachstum, Umwelt,Ökonomie, Ökologie, Klima, Meere, Fische und so weiter. Wenn ich michdamit beschäftigen würde, würde ich zu nichts anderem mehr kommen.Und am Ende würde ich irgendwas erkennen und müsste meinenLebensstil ändern. Und dann gleich alles, rigoros, den ganzenLebensstil. Nein, dann lieber gar nichts ändern und nicht erst auf dasganze Thema einsteigen.

Obwohl, vielleicht müsste ich ja nicht gleich alles ändern, sondern nurhier und da umweltbewusster denken. Vielleicht ein bisschen konse-quenter Müll trennen und ein wenig mehr Produkte mit dem BlauenEngel kaufen … so wie meine Freundin. Vielleicht wäre das ein Anfang– das sich darüber bewusst werden, was 2050 ist, ‚wenn wir alle so wei-termachen‘. Autor: Simon Katzschner (Student der Uni Erfurt)

Vorsätzlich nachhaltig

Foto: www.photocase.de

Das Wort ist in aller Munde. Allerdings wird wohl kaum ein Begriff, der soviel aussagt, so inflationär behandelt, und dennoch weiß kaum jemand, waseigentlich alles dahinter steckt. In den kommenden vier WiYou-Ausgabenwerden wir die Ergebnisse des Projektes „Kommunikation und Nach -haltigkeit“ veröffentlichen. Das Projekt fand im Rahmen des studentischorganisierten Seminars „Nachhaltigkeit als Herausfor de rung für dieZukunft“ der Universität Erfurt statt. Das Seminar wurde von der DeutschenUNESCO Kommission als offizielles Dekade Projekt „Bildung fürnachhaltige Entwick lung“ ausgezeichnet. Praxispartner dieses Projekteswar die Koordinationstelle UN Dekade Thüringen und wurde betreut vonMichael Rabisch. Die entstandenen Texte gehen kritisch bis zynisch mitdem Thema Nachhaltigkeit um, bleiben dafür dann aber auch nachhaltig imGedächtnis.

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Dein Engagement

Gestärkt erwachsen werden im

Schülerunternehmen

Sie gehören zum „Gärtner-Team“ der Schülerfirma Event-Zentrum S-GmbH. Max, Philip und Peter reißen Unkraut aus, zwischen Dill, Pe -tersilie, Schnittlauch und Bohnenkraut. Die welken Pflanzenabfällekompostieren sie. Sie arbeiten in ihrem eigenen Garten an der Schule,ihre Produkte sind lecker und haben die Qualität von Bioprodukten.Das gelingt den jungen Gärtnern, weil sie mit Regenwasser gießen, mitKompost düngen und keine Gifte zur Bekämpfung von Blattlaus & Coeinsetzen. Der Jahresumsatz ihrer Produkte steigt beständig.

Bio-Kräuter, Pizza und Events – drei Geschäftszweige, die brummenDoch Gärtnern ist nur ein Teil der Geschäftsidee der Event-ZentrumS-GmbH. Drei Teams arbeiten in der Firma zusammen: Das „Gärtner-Team“ verarbeitet seine Erzeugnisse zu Marmelade, würzigem Kräuter -essig sowie gesunden Tees. Gern kaufen Leh rerinnen, Lehrer und Elternbei ihnen ein. Außerdem beliefern sie das „Bäcker-Team“ derSchülerfirma. Im eigenen Lehmbackofen stellen die Bäcker und Bä cke -rinnen Kuchen, Pizza und Brot her. Der besondere Hit des „Bäcker-

Teams“ sind Pizzen nach eigener Kreation.Den größten Umsatz erzielt das Schüler -unter nehmen bei Schul- und Gemeinde fes -ten, die vom firmeneigenen „Tech niker-Team“geplant und organisiert werden. Diese Ver -

an staltungen bringen nicht nur Geld in die Kasse, sie tragen wesent-lich zum Ge meinschaftsgefühl der Schule und der Gemeinde bei.

Heute schon an morgen denken! Engagement für Mensch und UmweltDie Event-Zentrum S-GmbH ist eine nachhaltig wirtschaftendeSchülerfirma. Das heißt, sie hat eine Geschäftsidee, bei der ein sozia-ler und ökologischer Nutzen im Vordergrund steht – neben dem wirt-schaftlichen Erfolg. Ebenso wichtig ist die alltägliche Arbeitsweise derMitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie sparsamer Material- undEnergieverbrauch, Chancengerechtigkeit und respektvoller Umgang imTeam.

Um eine solche Qualität zu erreichen und sie bei der täglichen Arbeitnicht aus den Augen zu verlieren, setzen sich die Schülerinnen undSchüler Ziele, die sie in den jeweils kommenden Monaten erreichen wol-len. Wenn sie möchten, unterstützt sie bei der Planung eine Schüler -firmen beraterin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

„Unser Geschäftsführer und der Finanzchef gehen in die Klasse 8b. Aber alle packen in derErntezeit mit an!“ Was hier nach schulpflichtigen Jungunternehmern klingt, sind Schülerinnenund Schüler an der Freien Ganztagsschule in Milda mit wegweisender Geschäftsidee.

Fotos dieser Doppelseite: DKJS, Event-Zentrum S-GmbH

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Dein Engagement

5502/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Arbeit in der Schülerfirma macht FreudeSchülerunternehmen sind Schulprojekte, aber kein Unterricht. Hierhast du als Schüler den Hut auf. Du planst und arbeitest in deinemTeam mit Verantwortung in eigener Regie. Eine Lehrerin oder ein Lehrerunterstützt dich bei wichtigen Entscheidungen und in schwierigenSituationen – wie ein Unternehmensberater. Es gibt keine Zensuren.Dennoch strengen sich alle an, denn sie möchten zufriedene Kunden,eine gut gefüllte Kasse und Anerkennung für ihr Engagement. DieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Schülerfirma kommen aus ver-schiedenen Klassen und Klassenstufen. Welche Aufgaben jeder einzel-

ne übernimmt, wird imTeam besprochen. Dabeiwerden nach Mög lichkeitpersönliche Interessenund Stärken berücksich-tigt. Wer Hilfe braucht,wird ermutigt und unter-

stützt. Das ist wichtig, denn ohne einen guten Teamgeist kann dieFirma nicht erfolgreich sein. Die meisten arbeiten mehrere Jahre in ih-rer Schülerfirma. Sie haben Zeit, mit ihren Aufgaben zu wachsen, im-mer selbständiger zu arbeiten und Selbst vertrauen zu erlangen.

Nutzen für deine berufliche ZukunftWenn du mit einigen Schülerinnen und Schülern deiner Schule eineSchü ler firma gründen möchtest, ist es hilfreich, wenn du eine Unter -nehmerin oder einen Unternehmer fragst, welche Abteilungen undVerantwortungsbereiche eine Firma hat und wie es gelingt, Produkteund Dienstleistungen an Kunden zu verkaufen. Gemeinsam mit deinenFreunden wirst du im Schülerunternehmen planen und arbeiten wie einUnternehmer. Wirtschaftliche Erfolge sind nur möglich, wenn alle ihrBestes geben, zuverlässig arbeiten, Vereinbarungen einhalten, voraus-schauend denken und handeln. Wenn du so arbeitest, hast du späterauch gute Chancen, einen interessanten Ausbildungs- oder Studien -platz zu finden. Außerdem hast du den Erfahrungsschatz, später ein ei-genes Unternehmen zu gründen. Die Fähigkeiten, die du bei deinerArbeit in der Schülerfirma erworben hast, werden in einem Arbeits -zeugnis dokumentiert. Das kannst du deinen Bewerbungs unterlagenbeifügen. In den vergangenen Jahren bekamen eine Vielzahl von Schü -lerinnen und Schülern aufgrund ihrer Mitarbeit in einem Schüler -unternehmen Ausbildungs- oder Studienplätze.

Die Schülerfirmenberaterin der DKJS gibt GründungsunterstützungWenn du eine Schülerfirma gründen möchtest, erhältst du Unter -stützung: In der Gründungsphase bekommen du und dein Team Be -ratung, die auf die Geschäftsidee und die Schule zugeschnitten ist. DieThüringer Schülerfirmenberaterin berät dich gern in deiner Schule undbringt Informationsmaterial mit. Gegebenenfalls kann die Gründungder Schülerfirma mit einer Anschubfinanzierung gefördert werden.Wenn die Firma gegründet ist und du angefangen hast zu arbeiten,kannst du wie auch deine Lehrerinnen und Lehrer an Fortbildungenteilnehmen. Durch Schülerfirmenmessen und Fortbildungen der Deut -schen Kinder- und Jugendstiftung gibt es zwischen den ThüringerSchülerunternehmen gute Kontakte. Hier kannst du Erfahrungen undTipps austauschen.

Hast du Lust eine Schülerfirma zu gründen? Dann wende dich an dieThüringer Regionalstelle der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

Das Projekt „Nachhaltig wirtschaf ten -de Schülerunternehmen“ im Pro gramm„Wege finden – gestärkt erwach senwerden“ wird durch die Deut scheKinder- und Jugend stiftung in Koo -peration mit der Heinz Nix dorf Stif -tung und dem Thüringer Minis teriumfür Bildung, Wissenschaft und Kulturgefördert. Diese Kooperation bestehtschon seit nunmehr zehn Jah ren.

Hintergrund

Schülerunternehmen sindSchul projekte, aber keinUnterricht. Hier hast du alsSchüler den Hut auf.

! www.wegefinden.net/thueringen

! www.dkjs.de

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Wie sieht es denn eigentlich mit einer ganzanderen Art der Unterhaltung in Deutschlandaus? Das „fahrende Volk“ entertaint täglichtausende Menschen auf Jahrmärkten, in derManege oder auch auf Draht seilen inSchwindel erregender Höhe. Dazu gehörenauch die Geschwister Weisheit aus Gotha.Junior redakteurin Frances traf JasminWeisheit, um mit ihr über den Beruf desArtisten zu sprechen.

Juniorredakteurin FrancesTeuchert wurde 1981 inSchmal kalden, im Thürin gerWald, geboren. Nach demAbitur zog es sie für ihrStudium in Medien wirtschaftin ihre Lieblingsstadt Köln –und dann für ihr Diplom nachAustralien.

Fotos: Geschwister Weisheit, privat

Interview und Text rechts

Dein Engagement

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201056

Hochseilakt

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Wie bist du zum Beruf „Hochseilartistin“ gekommen?„Ich wurde in ein über einhundertjähriges Familienunternehmen hineingeboren. Mein Ur-Ur-Großvater hat die Truppe gegründet und diese wur-de dann von Generation zu Generation an die Söhne weitergegeben.Heute wird sie von meinem Vater und meinen Onkel geleitet. Für michpersönlich bedeutet das sehr viel, und ich lege mein ganzes Herz in mei-ne Arbeit, meine Familie und die daran geknüpfte Tradition.“

Wann hast du mit dem Training angefangen?„Ich habe mit fünf Jahren angefangen, hinter meinem Großvater dieers ten Schritte auf dem Seil zu gehen und in der Mitte des Seiles durchseine Beine durchzukrabbeln. Mit sechs Jahren bin ich dann zum er-sten Mal alleine gelaufen.“

Ist Hochseilartistin dein Traum beruf?„Schon als kleines Kind habe ich meine Familie auf dem Seil laufen se-hen und wollte das auch unbedingt machen. So durften wir als Be -lohnung zum Beispiel für gute Schulnoten dann mit hoch, und das warimmer das Schönste für uns. Also kann ich mir nichts Besseres vorstel-len, als in der Welt unterwegs zu sein und als Hochseilartistin meinGeld zu verdienen.“

Ist das ein anerkannter Beruf und kann ihn jeder erlernen und wel-che Voraussetzungen braucht man?„Das ist ein anerkannter Beruf und natürlich kann ihn auch jeder ler-nen. Für die Arbeit im artistischen Bereich sind Körperbeherrschung,Selbstdisziplin, möglichst schwindelfrei zu sein und ganz viel Freude ander Tätigkeit zu haben, grundlegend.“

Welche Zukunftsaussichten hat die Branche in dieser Richtung? „Ich denke für die Zukunft sieht es sehr gut aus, da es in Zeiten der mo-dernen Unterhaltungstechnik wichtig ist, den Leuten auch noch mit‚handgemachter‘ traditioneller Kunst und Artistik ein wenig die Sorgendes Alltags zu vertreiben.“

Ist es schwer für dich Freundschaften zu halten oder zu pflegen?„Freundschaften zu pflegen, hängt immer ein bisschen davon ab, wiewichtig einem die Menschen sind. In meinem Beruf kristallisiert es sichsehr schnell heraus, wer es ernst meint. Mir ist es wichtiger, ein paar ech-te Freunde zu haben, die auch zu einem halten, wenn man sich nichtandauernd melden kann, als Tausend Falsche, die irgendwann sauersind, nur weil man auf Grund der Arbeit nicht immer Zeit für sie hat.“

War es für dich trotzdem immer wichtig, neben der Artistin eine wei-tere Ausbildung in der Tasche zu haben?„In der heutigen Zeit ist es ziemlich wichtig, neben seinem eigentlichenBeruf noch ein zweites Standbein zu haben. Und dafür ist ein ordent-licher Schul- und Berufschulabschluss die Voraussetzung. Deshalb ha-be ich Fremdsprachensekretärin gelernt. Damit konnte ich beides, ei-nen weiteren Berufsabschluss und das Reisen, vereinen.“

Willst du mal eine Familie gründen und in deinem erlernten Berufals Fremdsprachensekretärin arbeiten?„Eine Familie unterwegs zu gründen kann ich mir sehr gut vorstellen.Dieses aber an nur einem Ort zu tun und dann wieder in meinem er-lernten Beruf als Fremdsprachensekretärin zu arbeiten, hängt sehr starkvon meinem Partner ab, für den es sich dann lohnen sollte, mein bis-heriges Leben aufzugeben. Aber das ist nicht geplant und steht nochin den Sternen.“

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Mein dreimonatiges Praktikum absolvierte ich in Sydney, in einem dergrößten Verlage Australiens. Diese Lebenserfahrung war auf jeden Fallfür mich unvergesslich. Und der beste Weg, um mich auf meine Dip -lomarbeit vorzubereiten und mich mit meinem Dip -lomthema intensiv zu beschäftigen.

Die Eindrücke und Erlebnisse, die ich in dem wun-derbaren Land am anderen Ende der Welt sammelnkonnte, in das Alltagsleben dort und vor allem inmeine Branche, das Verlagswesen, einzutauchen, warfür mich wirklich einmalig. Das Wetter in Australienwar natürlich ein Traum, denn ab November hatteder Sommer richtig angefangen und umso schwererfiel mir der Abschied. Mitte Januar war es dann so-weit und ich musste den tollen Sommer in Sydney und die wunderba-ren Strände bei strahlendem Sonnenschein hinter mir lassen, mitAussicht auf ein graues kaltes Deutschland. Ausgerechnet als ich inDeutschland ankam, erwartete mich schon das Tief „Daisy“ am win-terlichen Frankfurter Flughafen. Nach ein paar Tagen hatte ich auchmeinen Jetlag gut überstanden und mich wieder so mehr oder wenigerim Wintermärchen Deutschland eingelebt. Den ASta Beitrag für dasneue Semester musste ich natürlich rechtzeitig zum Ende des Semestersbezahlen, die neuen Prüfungstermine im angesetzten Prüfungszeitraumstanden an – also war nochmals lernen angesagt. Wichtige Terminemit dem Diplombetreuer waren fest geplant und schon stand man wie-der mittendrin im bürokratischen Deutschland. Termine über Termine,die eingehalten werden müssen! Wer also denkt, nach seinem Aus -lands aufenthalt erst einmal die Füße hoch legen zu können, hat falsch

Foto: privat

Dein Engagement

5702/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Coming home

gedacht. Denn auch in Deutschland sollte man schnell wieder ein struk-turiertes Leben mit festen Aufgaben und klaren Zielen haben. Wer bei-spielsweise als Austauschstudent ein Auslandssemester an einerPartner hochschule im Ausland absolviert hat und zurück an seine ur-sprüngliche Uni kommt, sollte sich seine dort abgelegten Scheine imPrüfungsamt seiner Hochschule anerkennen lassen. Da ich in dem Fallnoch zusätzliche Scheine im Studiengang Journalismus an der Uni ver -sity of Technology in Sydney abgelegt habe, waren diese eine Zusatz -

leistung für mich und standen nicht in unmittelbarer Verbindung mei-nes Studiums in Deutschland. Die ausführliche Literaturrecherche er-ledigte ich schon in Australien, um Zeit zu sparen, die ich sonst inDeutschland noch zusätzlich einplanen müsste. Damit ich mich soschnell wie möglich auf das Schreiben meiner Diplomarbeit konzen-trieren konnte, erledigte ich alle Aufgaben und Termine, die anstan-den. Denn nur wenn alles fristgerecht und ordnungsgemäß erledigtwurde, hat man den Kopf frei für die wesentlichen Dinge. Und Kon -zentration ist gerade für die Diplomarbeit sehr wichtig. Ich kann jedemStudenten nur raten, einen Auslandsaufenthalt zu nutzen, wenn er dieChance dazu hat. Egal ob die Wahl auf ein Auslandssemester an einerUniversität fällt oder auf ein Praktikum in einem Unternehmen, dassollte jeder für sich selbst entscheiden. Es ist nicht nur eine Berei -cherung für den Lebenslauf, sondern für das Leben!

Zurück im kalten Thüringen

Back in Business heißt es im zweiten Erfahrungsbericht unsererJuniorredakteurin Frances. Nach ihrem Auslandsaufenthalt inSydney ist sie wieder zurück und schildert die Herausforderungen,die auf sie im winterlichen Deutschland warteten.

Page 58: WiYou 02/2010

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201058

Dein Engagement

Zehn junge Menschen aus den Euroschulen in Erfurt nahmen sich die-ser Fragestellung an und erarbeiteten Konzepte, Lösungen und Visio -nen für WiYou. Stattgefunden hat das Projekt im Rahmen einesSchülerwettbewerbes der Zeitschrift Focus, bei dem es darum geht, so-wohl theoretisch als auch praktisch ein vorgegebenes Thema zu bear-beiten. Sechs verschiedene Bereiche standen in diesem Jahr unter demMotto „Wir 2020. Zukunft denken – Verantwortung übernehmen“ zurWahl. Information und Kommunikation wählten sich die Euroschülerund die Wahl des Praxispartners fiel dankenswerter Weise auf dieWiYou. Und dann ging es auch schon los. Die alljährliche Projektwochediente zur Umsetzung des Projektes. Am Anfang stand die Vorstellungdes Projektpartners. Danach wurde die WiYou ordentlich unter die Lupegenommen und eine IST-Analyse erstellt. Umfragen wurden gestartet,sowohl in der Zielgruppe der WiYou als auch bei Kunden und poten-tiellen Partnern. Das Magazin und die Internetplattform wurden ana-lisiert und unzählige Verbesserungsvorschläge präsentiert. Am Endewurde das Ergebnis der WiYou-Redaktion in einer abschließenden Prä -sentation vorgestellt. Eine erste Änderung kannst du jetzt bereits se-hen. Und zwar auf der Titelseite. Dort findest du ab sofort neben demTitel des Magazins auch ein Teasing auf weitere The men bereiche. Daswar allerdings nur einer von vielen Punkten, die wir im Laufe der Zeitumsetzen werden. Beson ders schön: Das Projekt ist im Wettbewerbschon eine Runde weiter. Jetzt schaut sich eine Jury das Ganze nochgenauer an und dann stehen die Euroschulen Erfurt vielleicht bald imFinale. Wir werden dich auf dem Laufenden halten. (rw)

Wir 2020!

Wo werden wir uns im Jahr 2020 befinden? Für WiYou gibtes natürlich einen Businessplan. Es gibt Marketingkonzepteund Strategien. Aber wo wir uns genau im Jahre 2020 befin-den – nun, wer weiß das schon.

!team103.jimdo.com

Susan Gräfenstein aus Mihla hat die 1.000 Euro gewonnen. Und dasGeld kommt ihr gerade recht, denn sie steckt bereits mittendrin imFührerschein machen. In Kürze steht schon die praktische Prüfung anund bis dahin schlägt das ganze Projekt wohl mit 1.600 Euro zu Buche.Susan geht auf das Ernst-Abbe-Gymnasium in Eisenach und steht kurzvor ihrem Abitur. Danach will sie gerne erst mal ein Jahr ins Ausland.Ein Freiwilligendienst innerhalb der EU, genauer gesagt in Spanien.Dort will sie in einer Tierauffangstation arbeiten. Daher lernt sie ne-ben ihrem Abi derzeit Spanisch. Aufgrund des baldigen Auslands -aufenthaltes kommt für sie ein Autokauf zunächst natürlich nicht in-frage, aber Mama und Papa werden ihr bis dahin wohl unter die Armegreifen. Später will Susan dann in die sprachliche Richtung studieren.Tourismus schwebt ihr vor. Und dann träumt sie auch schon wieder vonAuslandsemester und Co. In die Ferne wird es Susan also mit Sicherheitmal ziehen und damit ist der Führerschein dann ja ein Muss. (rw)

Der Führerschein ist vergeben!

Es ist vollbracht – der Führerscheingewinner aus unsererVerlosungsaktion steht fest. Tataa! Der Gewinner ist eineGewinnerin!

Fotos: Sascha Uthe, ESO

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Dein Engagement

5902/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

echte Herausforderung.“ Inzwischen haben alle sicharrangiert und einiges wird anders gesehen. Denngenauso, wie die Schüler jederzeit Mails erhaltenkonnten, hatten sie die Möglichkeit, welche zu schi - cken. Egal worum es ging, die Lehrerin antwortete im-mer am selben Tag. Tizian kann sich Englisch haus -aufgaben ohne Mails gar nicht mehr vorstellen: „Esist praktisch, wenn man alles nochmal zugeschickt be-kommt, ich habe mich daran gewöhnt.“ Joan stelltfest: „Es war auf jeden Fall anstrengend, nochmal undnochmal dran erinnert zu werden, dass noch Hausauf -gaben anstehen. Man war gezwungen, auch zu Hausewas zu machen, da führte kein Weg dran vorbei. Aberdas war gleichzeitig das Gute daran, ich jedenfalls ha-be so eine Menge gelernt.“

Die Fortschritte kann die Lehrerin bestätigen. „Wennich zurück zu den Anfängen in der elften Klasseschaue, erkenne ich meinen Kurs kaum wieder“, meintsie lächelnd. Ob der ständige Kontakt per E-Mail da-zu beigetragen hat? Sie denkt schon. „Mir war es vorallem wichtig, sie auf das Studium vorzubereiten. Diemodernen Medien werden immer bedeutender, an derUni kommunizieren die Professoren hauptsächlich viaMail mit den Studenten.“ Nach einer kurzen Pausesetzt sie hinzu: „Wobei diese die Aufgaben wahr-scheinlich nur einmal schicken werden.“

Wieder einmal drehten sich die Gesprächeim Leistungskurs um das Englischabitur, dasin weniger als vier Monaten ansteht. Das letz- te Halbjahr hatte begonnen und langsamaber sicher wurden alle nervös. „Also habenwir einen schriftlichen Teil und ein Liste -ning?“, fragten mehrere. Die Lehrerin bestä-tigte und sogleich wurde wild durcheinandergerufen: „Aber wir haben doch im letztenHalbjahr gar keine Höraufgaben mehr gemacht!“ „Ich kann das über-haupt nicht mehr!“ Nach wenigen Minuten stand der Wunsch fest: Bittewieder Listenings, am besten aus dem Abitur. Aber diesmal ohne zu-sätzliche Aufgaben, die vor und nach dem Hören gelöst werden müs-sen, so dass man sich ganz auf das Eigentliche konzentrieren kann.Seitdem wird jede Woche gemeinsam im Kurs etwas aus alten Abiturenbearbeitet. Vielen wurde damit die Angst vor der Prüfung genommen,denn die Abiture werden, zumindest was den Hörteil angeht, für relativeinfach befunden. Oft waren die Listenings, die die Schüler sich in derelften Klasse gegenseitig als wöchentlicheHausauf gabe geschickt hatten, viel schwe rergewesen – obwohl jeder sie zu Hau se so oftwie er wollte anhören, zwischen durch anhal-ten oder zurückspulen konnte.

Noch vor anderthalb Jahren hätten die mei-s ten große Probleme mit den Abituraufgabengehabt. Für manche wäre das vielleicht nochimmer so, wenn sie nicht regelmäßig Mails er-halten hätten, die wieder und wieder an dieSchularbeiten erinnerten. Bach gibt zu: „Wirhaben uns wirklich ganz schön aufgeregt da-mals, es hatte keiner Lust, immer erreichbarzu sein.“ Joan ergänzt: „Außerdem war es ein-fach schwierig, wenn man keinen vernünfti-gen Internetzugang hatte. Da war das Erle -digen der Hausaufgaben manchmal eine

Mein elektronischesHausaufgabenheft

Fortschritt durch Technik?

Annemarie Walter ist 18 Jahreund macht gerade ihr Abi inErfurt. Sie tanzt seit über elfJahren Ballett, sie schreibt undliest alles was ihr in die Fingerkommt. Nach dem Abi will siedas ehrgeizige Ziel verfolgen,Journalistin zu werden.

Am Erfurter Königin-Luise-Gymnasium gehen Schüler und Lehrerin des Englisch-Leistungskurses in der Abiturstufe neue, moderne und multimediale Wege. Per Mail versendet die Lehrerin Hausaufgaben, unter anderem so genannte Listenings,die etwa eine Wettervorhersage des BBC zum Anhören beinhalten, und beantwortetauf diesem Weg auch noch bis zum späteren Abend Fragen der Schüler. Die anfäng-lichen, zumeist technischen Probleme sind nun überwunden und Schüler undLehrerin haben sozusagen elektronisch zusammengefunden. Ein Beispiel, dass im wahrsten Sinne des Wortes „Schule“ machen sollte, denn im Alltag einer Hoch -schule haben Mail, Internet & Co. längst Einzug gehalten, weiß Kursteilnehmerinund WiYou-Juniorredakteurin Annemarie Walter:

TEXT:

Fotos: Nigel Treblin/ddp, privat

Page 60: WiYou 02/2010

20 März

29 März13 April

15 April

14 April

17 April

23 März27 März

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Wie weiter nach der Schule? Oder was will ich mal werden? WiYou.de empfiehlt dir auf dieser Seite

die Termine der nächsten Wochen. Wenn du Lust hast, über eine Veran stal tung zu berichten, oder

noch einen Tipp hast, der in unsere Ter min lis te muss: [email protected]

TERMINE

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201060

Deine Termine

Fotos dieser Doppelseite: Jochen Luebke/ddp, Andi H./pixelio, S. Hainz/pixelio

Page 61: WiYou 02/2010

17 April

20 April

08 Mai

22 April24 April

19 Mai

19 April

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TERMINE

Deine Termine

6102/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Page 62: WiYou 02/2010

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201062

Deine Messen

Mit dem von der Stiftung für Technologie, Innovation und ForschungThüringen (STIFT) und der Messe Erfurt initiierten Designwettbewerbsetzen die Veranstalter und Teilnehmer visionäre Impulse. Aktuell star-tet der mit Preisgeldern in Höhe von 6.000 Euro dotierte Nach wuchs -wett bewerb in die vierte Runde. Alle prämierten Studen tenwerke wer-den in Kooperation mit namhaften Firmen produziert. Zu denWettbewerbsjuroren gehört auch Designpapst Christopher E. Bangle,der gemeinsam mit Experten aus der Generativen Fertigungswelt dieBewertungskriterien definiert. Außer der Zukunftsfähigkeit des Projek -tes spielen die Gebrauchs tauglichkeit und die Herstellung auf BasisGenerativer Verfahren eine große Rolle. Bisher reichten 41 Studentenaus ganz Deutschland ihre Arbeiten ein. Johannes Hufnagl ist einervon ihnen. „Wir bauen das ergonomische, sichere und komfortableEinpersonen-Elektroleichtfahr zeug „Colibri“, mit dem der Kunde bis zu3.700 Euro Mobilitätskosten pro Jahr spart“, beschreibt der Studentsein Projekt. Er belegt an der Fachhochschule Jena den StudiengangLaser-opto. Technologie. 2008 schloss Johannes Hufnagl bereits seinFernwerktechnikstudium in Jena ab und lernte dabei schon zahlreicheRapid-Prototyping Verfahren in der Theorie und während kurzerPraktika kennen. In dem Projekt „Colibri“ übernahm er die technischeLeitung. „Hier konnte ich meine erworbenen Kenntnisse und Fähig -keiten einbringen und hautnah erleben, wie aus ei-ner Idee in wenigen Schritten ein greifbares Real -modell wurde“, berichtet der Student. Für denDesign wettbewerb stellt er ein mittels Rapid-Pro to -typing hergestelltes 1:5-Modell des Einmann-Elektro -leichtfahrzeuges vor. Von seiner Teilnahme erhofftsich Johannes Hufnagl ein Feedback zum Fahrzeug -design, öffentliche Aufmerksamkeit und weitereKontakte, denn aus dem Projekt soll später eineFirma werden.

Unternehmerisch denkt auch Produktdesign-Stu -dent Leonhard Oschütz von der Bauhaus-UniversitätWeimar. Sein Wettbewerbsbeitrag heißt „Kinematics“und ist ein Konstruktionsspiel aus kinematischen und

Fotos: Messe Erfurt

Generative Fertigungsverfahren sind in der Indus trie angekommen. Inzwischen ge-hören sie zu den sich rasant und innerhalb von immer mehr Techno logie feldern ver-breitenden neuen Fertigungs techniken. Die Anzahl der verfügbaren Materialien steigtund die Qualität der Anwendungen nimmt zu. Informationen über den Entwicklungs -stand und die Potenziale von Generativen Fertigungs verfahren und ihrer Anwen -dungen zur direkten Fertigung (Additive Manufac turing) lassen sich während derFachmesse Rapid.Tech vom 18. bis 19. Mai 2010 in Erfurt sammeln. Seit sechs Jahrenwidmet sich die Fachmesse der direkten Generativen Herstellung als alternativesFertigungsverfahren für Produktvariationen, Einzelteile und Klein serien. ErfolgreicheAnwendungen gibt es quer durch alle Branchen, von der Architektur über die Kunstbis hin zum Maschinen- und Fahrzeugbau, Medizin technik und zur Medizin. Zum

Programm der Ra pid.Tech gehört auch der STUDENT DESIGN AWARDfor Rapid Manufacturing.

Colibri & Kinematics

Thüringer Studenten entwickeln

Ideen für Rapid-Manufacturing-Designwettbewerb

! www.rapidtech.de

ruhenden Bausteinen, mit dem sich bewegungsfähige und interaktiveModelle bauen lassen. Die Gestalt der aktiven und passiven Module istin den geometrischen Grundformen wie Würfel, Quader, Zylinder undDreiecksprismen gehalten. Das Kinematics-System kann als pädagogi-sches Lehrmittel für Schulen und Kinder gärten sowie den privatenGebrauch verwendet werden. „Die Idee ist, mit Hilfe des Rapid Manu -facturing Verfahrens einen Kinematics-Onlineshop aufzubauen, überden Kinder, Eltern und Lehrer eine große Auswahl an Bausteinen oderganze Sets schnell bestellen können. Das Programm Kinematics DigitalDesigner – kurz KDD – ermöglicht es dem Benutzer, eigene Bewe -gungs-Modelle online zu entwickeln und die dazugehörigen Anleitun -gen zu erstellen. Die Modelle können dann über den KinematicsOnlineshop inklusive Verpackung als Einzelstück bestellt werden. Dieseindividuelle Nachfrage nach bestimmten Bausteinen bzw. ganzen Setsverlangt ein flexibles und schnelles Produktionsverfahren welches mit-tels Rapid Prototyping perfekt zu lösen wäre“, meint Leonhard Oschütz.Er entwickelte das Konstruk tionsspiel Kinematics in einem Semes -terprojekt. Mit Hilfe des STUDENT DESIGN AWARD for Rapid Manu -facturing möchte der Student die Idee des Kinematics Onlineshop um-setzen, die Entwicklung des Baukasten system über den zweiten Pro - to typen vorantreiben und eine Evaluierung mit Kindern durchführen.

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Page 63: WiYou 02/2010

Dein Engagement

6302/2010 · WiYou: Wirtschaft und DuFotos: René Weigel, paulpaladin/123rf.com

Über 120 KreisschülersprecherInnen in elf Schulämtern setzen sich fürdie Interessen von rund 220.000 SchülerInnen an über 800 Schulenengagiert ein. Eine Vielzahl von Seminaren, Foren und Podiums -diskussionen versuchen, Demokratie und bildungspolitische Prozesseerlebbar zu machen. Auf den Punkt bringen möchte die Landes -schülerInnenvertretung diese Vielfalt mit einem Angebot, welches2009 bereits recht originell angelaufen ist. In Anlehnung an ihr aktu-elles Grundsatzpapier und auf der Grundlage von mehr als 20 JahrenErfahrung in der Schülervertretungsarbeit, treffen sich Kreisschüler -sprecherInnen mit ihrer LandesschülerInnenvertretung von nun an re-gelmäßig. Die thüringenweiten Arbeitstreffen beinhalten Ängste,Sorgen und Nöte von einzelnen Schülerinnen und Schülern sowieAnträge von Schülervertretungen oder KreisschülersprecherInnen. Sowird zum einen der Inhalt von Unterricht und unterrichtsbegleitendenProzessen unter die Lupe genommen. Zum anderen wird die Qualitätund die Nachhaltigkeit des Unterrichts kritisch begleitet. Wo klaffenLebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler sowie die Anforderungdes Ausbildungsmarktes mit dem tatsächlich in Schule Erlebtem aus-einander? Wo können Schüler durch mehr Partizipation über denLehrplan hinaus Erfahrungen für ihr Leben sammeln?! Nicht immer ein-fach, nicht immer bequem, nicht immer gewünscht. So gibt es imFreistaat leider immer noch demorkatieresistente weiße Flächen. DieSchülerinnen und Schüler müssen mancherorts das Erleben demokra-tischer Grundformen, Werte und Wesenseinflüsse konsequent erkämp-fen. Unterstützung mit praxistauglichen, weil alltagsnahen Beispielen,erhalten die Schülerinnen und Schüler vor Ort. Hierfür steht das Netzder landesweiten KreisschülervertreterInnen in Verbindung mit derLandesschülerInnenvertretung. Anliegen und Anfragen die allesamtdem Datenschutz unterliegen und vertraulich behandelt werden, kön-nen nach erfolgreicher Vermittlung verfremdet auf der Homepage derLandesschülerInnenvertretung eingesehen werden. Dies soll auch nacherfolgreicher Hilfe durch die Kreis- und LandesschülerInnenvertretungengagierten SchülerInnenvertretungen eine weiterführende Unter -stützung sein. Christoph Werz

Vielfalt als ChanceThüringer Signale (Europas bildungspolitische Mitte)

LANDES-SCHÜLER-

VERTRETUNGKreisschülersprecherkonferenzen 2010

Auszug aus dem

GRUNDSATZPAPIERPräambel: Schülervertretungsarbeit stärken, aber wie!

2.3. Informationsgrundlagen

Grundlage der vorgenannten Mitwirkungsförderung ist die

kontinuierliche Arbeit mit engagierten Schülersprechern und

Kreisschülervertretungen auf Schülersprecherseminaren, regionalen

Schülerräten und Schülerpolitiktagen.

Weiterführende Informationen werden über die Homepage der

jeweiligen Legislatur und dem Austausch auf öffentlichen

Veranstaltungen erlangt. Diese Vielfalt der Beteiligungsmöglichkeiten

soll auch in Zukunft erreicht und den Bedürfnissen der Schülerinnen

und Schüler gemäß ausgebaut werden.

Jugendinitiative „LaoLa“ macht Programm!Eine kleine Schülerzahl trifft sich in regelmäßigen Abständen, um inihrem Landkreis etwas zu bewegen. Dabei geht es nicht nur um allge-meine, schulische Probleme, sondern auch um außerschulische Berei -che. Politische Persönlichkeiten des Altenburger Landkreises ergänzenund unterstützen sie dabei. Neuste Idee dieser Schülerkonferenz ist dieGründung eines sozialen Netzwerkes, welches alle Schulen im Landkreisüber das Internet vernetzen soll. Eine zeitnahe Kommunikation unterden Schulen und den Schülern wird dadurch gewährleistet. Ziel diesesNetzwerkes, welches ähnlich wie die bekannten Netzwerke (SchülerVZzum Beispiel) funktionieren wird, ist der schnelle Austausch unter denSchülervertretungen und das rasche Finden von Lösungen zu jeweili-gen Problemen an den eigenen Schulen. Darüber hinaus könnenBekanntmachungen von schulinternen Projekten für Schüler andererSchulen zugänglich gemacht werden und als Beispiel für eigene, krea-tive Ideen dienen. Max Göpel (LSV, KSV-Regelschulen)

Page 64: WiYou 02/2010

Deine Messen

Fotos: SAYS-marketing, Jens-Ulrich Koch/ddp

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201064

Das Messekonzept der Zukunftsbörse JOBfinder orientiert sich anden Bedürfnissen der Wirtschaft und spricht neben Schülern, die aufder Suche nach Ausbildungsplätzen und Studienmöglichkeiten sind,auch Fachkräfte, abgewanderte Fachkräfte, Arbeitsplatzsuchende,Existenzgründer und Arbeitnehmer mit Weiter- und Fortbildungs -interesse an. Suchst du für dieses Jahr noch einen Ausbildungs- odereinen Studienplatz? Dann komm zu JOBfinder und sichere dir deinenAusbildungsvertrag direkt vor Ort. Oder informiere dich für das kom-mende Jahr über gefragte Ausbildungs- und Studienangebote. DieOrganisatoren, bestehend aus der Industrie- und HandelskammerErfurt, Handwerkskammer Erfurt, Agentur für Arbeit Erfurt und derBWAW Thüringen gGmbH, haben ein ausgeklügeltes Orientierungs -system entwickelt, um die Angebote zielgruppengerecht präsentierenzu können. Eine Vierfarbgrafik, die an den jeweiligen Ständen ange-bracht ist, erleichtert die Orientierung in der Messehalle. Die Farben re-präsentieren die Angebote an den einzelnen Ständen. Rot steht fürArbeitsplatz, Grün für Ausbildungsplatz, Gelb für Praktikum und Blaufür Mini- oder Ferienjob. Über einhundert Aussteller bieten Ausbil -dungs- und Arbeitsplätze, vielseitige Arbeitsplätze für Fachkräfte allerArt, spezielle Jobangebote für Berufspendler mit Qualifikation, ab-wechslungsreiche Mini- und Ferienjobs und erstklassige Praktika an.Stündlich werden anspruchsvolle Vorträge von Experten zu verschie-denen Themen gehalten. Verschiedene Angebote an zukunftsorien-tierten Weiter-/Fortbildungsmöglichkeiten und schulischer Berufsaus -bildung findest du in einem eigenständigen Bereich. (em)

Ausbildungsverträge vor Ort

Die Börse JOBfinder lädt am 19. Juni in der Zeit von 10 bis15 Uhr auf das Erfurter Messegelände ein. Damit bereichertsie den Thüringer Ausbildungs- und Fachkräfte markt abdiesem Jahr um ein weiteres Angebot.

!www.jobfinder-messe.de

Zur Kinder-Kult 2010 warten Events in den Erlebniswelten Zeitung,Radio, Film, Fernsehen, Computer, Online, Experimente, Basteln, Bauen,Konstruieren, Sport und Tauchen oder Natur auf dich. Du kannst er-fahren, dass Geschichte nicht nur langweilige Jahreszahlen ist, sonderndass dahinter auch spannende Geschichten aus deiner Region stecken.Im Bereich Natur erfährst du, warum manche Menschen Angst vorSpinnen und anderem Getier haben. Im Streichelzoo kannst du Tierefüttern und viel über den Lebensraum von Kaninchen oder Alpakas er-fahren.

Auch präsentiert sich die Erfurter Feuerwehr auf der Messe und zeigtdir, was zu tun ist, wenn es brennt. Und wenn du wissen möchtest, wieder Alltag eines Polizisten aussieht, kannst du dich in den Messehallenauch darüber informieren. Aber nicht nur Polizisten stehen dir Rede undAntwort, auch ein Polizeihund ist dabei und beweist seine Schnüffel -künste. Außerdem kannst du erleben, welche Technik in einem Polizei -auto steckt und was alles zu einer Körperschutzausstattung gehört.Besonders spannend geht es im Bereich Experimente zu.

In der Imaginata, einem Experimentierzentrum für alle Sinne, wird dei-ne Vorstellungskraft als Quelle für Innovationen, Zukunftsfähigkeit undErfindergeist erprobt. Es werden Aufgabenstellungen analysiert undmathematische oder physikalische Möglichkeiten zur Lösung vonProblemen aufgezeigt. Die Stiftung Bildung für Thüringen bietetEntdeckerworkshops an und macht dabei Lust auf Technik. (su)

Aktionen mit Spaß und Spiel

Für Kids, Teens, Familien und Schulklassen ist vom 25. biszum 28. April in Erfurt viel los. Auf dem Erfurter Messe -gelände sind zwei Messehallen für ein Highlight derFreizeit- und Medienlandschaft reserviert.

!www.kinder-kult.de

Page 65: WiYou 02/2010

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Nachdem der Zuspruch der Unternehmen im Jahr 2009 so groß war,dass die Messe erstmalig auf zwei Tage verteilt werden musste, wird esdieses Jahr wieder zwei Tage lang das Ziel der Unternehmen sein, dieFachkräfte von morgen schon heute anzusprechen. Dabei kommenrund einhundert Unternehmen aus verschiedenen Branchen mit über3.000 Studenten und Absolventen der FH Schmalkalden und umlie-genden Universitäten wie der TU Ilmenau in Kontakt. Weit über dieGrenzen von Deutschland hinweg haben die Absolventen der FHSchmalkalden einen guten Ruf. Verfügen die meisten doch überErfahrungen im Ausland und praktische Fähigkeiten durch die ehren-amtliche Tätigkeit in einem der zahlreichen fachhochschulnahenVereinen wie zum Beispiel der Studentischen UnternehmensberatungSchmalkalden e.V. kurz stubs, welche die Messe nun schon zum zehn-ten Mal in Eigeninitiative organisiert. Trotz Kurzarbeit und Personal -freisetzung schärfen die Unternehmen auch in der Krise den Blick indie Zukunft! Gilt es doch jetzt mit Innovationen und neuen Ideen denMarkt von morgen zu definieren und zu erobern. Gerade jungeStudenten sind derzeit bei Unternehmen als Praktikant oder Absolventgefragt. Bist du Student oder Absolvent von Studienrichtungen wie bei-spielsweise Kunststofftechnik, Energie- und Automatisierungstechnik,Fahr zeugelektronik, Informatik und IT, Maschinenbau oder Wirtschafts -ingenieurwesen, dann kannst du an den beiden Tagen in Schmalkaldengute Kontakte zu deinem künftigen Arbeitgeber knüpfen. Ziel der SMI-LE! ist es, Studenten und Unternehmen eine optimale Plattform zurKontaktaufnahme zu bieten. (su/em)

Studenten treffen Unternehmen

Ab 18. Mai 2010 ist es soweit und die nunmehr 10. Firmen -kontakt messe SMILE! öffnet zwei Tage lang auf demCampus der Fachhoch schule Schmalkalden auch für dichihre Tore.

! www.smile-messe.de

Deine Messen

Foto: stubs e.V.

02/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du 65

„... NICHT UM JEDEN TAG WEINEN!“

ist kein angenehmes Buch.

Eine Mutter schildert tagebuchartig dasLeben ihrer und mit ihrer drogenabhän-gigen Tochter – und natürlich das eigeneDasein, das immer mehr von den kompli-zierten Existenzverhältnissen derTochter beeinflusst wird.

Die in sieben Jahren entstandenen Textewerden ergänzt durch Tagebuchnotizen,in denen Marion Rudolphs Tochter Veraihrerseits die eigene Sucht und die Rolleihrer Mutter wahrnimmt und reflektiert.

Hast du Interesse an einer Lesung indeiner Schule dann schreib eine Mailan: [email protected]

Page 66: WiYou 02/2010

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/201066Fotos: Stephanie Hofschläger/pixelio

Impressum

Thüringens Karrieremagazin für junge Köpfe

Herausgeber:Meier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wiyou.deSitz der Gesellschaft: Niedererbach

weitere Verlagsprodukte:

Redaktion:Chefredakteur: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected]/Projektleitung: René Weigel (rw)Tel.: 0361 55048662E-Mail: [email protected]: Sascha Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]: Olivia Köllmer (kö) Tel.: 0361 55048466Mail: [email protected] Mitteilung (em)

Weitere Autoren dieser Ausgabe:Annemarie Walter, Julius Wolf (jw), Melanie Straub,Frances Teuchert, Bianca Albrecht, Max Göpel,Christoph Werz, Michael Rabisch, Götz Lieberknecht

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:10.03.2010

Assistenz der Geschäftsführung:Juliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

Werbefachberater:Projekt WiYou: Götz Lieberknecht Tel.: 0170 3084577E-Mail: [email protected]üdwestthüringen: Andreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringen: Steffen WolframTel.: 0177 2356218E-Mail: [email protected]üringen: Jürgen BarkewitzTel.: 0170 7973516E-Mail: [email protected]üringen: Anett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Titelbild: hakakatb/123rf.comLayout: s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)Druck: Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung desVerlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung fürunverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos undIllustrationen.

Die nächste Ausgabe erscheint in der 20. KW 2010Anzeigenschluss: 30.04.2010

WiYou wird gefördert durch das Thüringer Ministe -rium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie(TMWAT) aus Mitteln des Europäischen Sozialfondsund unterstützt vom Bildungswerk der ThüringerWirtschaft e.V. (BWTW).

Sportlichster aller Kaufmänner

Du interessierst dich für Sport, bist viel in Bewegung und fit wie ein Turnschuh?Dann gehörst du sicher zu den vielen jungen Thüringern, die regelmäßig insFitnessstudio gehen oder im Sportverein gemeinsam mit anderen trainieren. Dortkannst du an den vielen Geräten dir und deinem Körper etwas Gutes tun undbekommst dabei die Figur eines Models.

In einem Fitnessstudio liegt aber nicht nur der Geruch von Des infektionsmittel in der Luft, son-dern vielleicht auch deine berufliche Zukunft. Denn ein Fitnessstudio ist weit mehr als einfachnur eine „Muckibude“, es ist, wie auch ein organisiertes Fuß ballspiel oder ein Schwimm turnier,ein funktionierendes Wirtschaftsunternehmen. Für den Erfolg des Geschäftes sorgen gut ausge-bildete Fach kräfte. Sie rechnen und kalkulieren, beraten und betreuen. Und weil es im Sport umandere Fragen geht als im Han del oder der öffentlichen Ver waltung, wurde im Jahr 2001 derspezielle Beruf des Sport- und Fitnesskaufmann als anerkannter Beruf ins Ausbil dungs programmaufgenommen. Als Kaufmann in diesem Bereich entwickelst du Konzepte für Sportveranstal -tungen und andere Dienstleistungsangebote rund um die körperliche Bewegung. Natürlich hastdu auch in der Verwaltung zu tun und bearbeitest Geschäftsvorgänge im Rechnungs wesen undführst Kalkulationen durch. Ganz typisch für einen Kaufmann informierst, berätst und betreustdu Kunden, erstellst Statistiken und bist in die Personalwirtschaft eingebunden. Doch speziell fürden sportlichen Teil in deinem Beruf planst und organisierst du die Durchführung vonSportveranstaltungen, kümmerst dich um die nötigen Genehmigungen und kontrollierst alle

Sicherheitsvorschriften im Sportbereich. Dann musstdu deine Kunden an den Sportgeräten einweisen undweil immer mehr Studios auch einen Well nessbereichhaben, musst du dich auch mit diesen An lagen be-schäftigen. Zu jeder Zeit musst du die aktuellenTrends kennen und wissen, welche neuen Geräte undsportlichen Aktivitäten gerade gefragt sind. Grund -sätzlich solltest du ein Interesse für Sport mitbringen,wenn du eine Ausbildung als Sport- und Fitness -kaufmann beginnen möchtest. In Ernährungs- undGesund heits fragen bist du genauso kompetent wiein Werbung und Marketing. Bei all dem hast du im-mer dafür zu sorgen, dass deine Kunden zufriedensind. Du solltest also offen sein und auf Men schenzugehen können. Du denkst auch kaufmännisch undhast ein Talent zum Organisieren im Büro- und Ver -waltungsbereich. Das Besondere an dem Beruf ist dieKombination aus kaufmännischen Bestandteilen undder Orientierung am Sport. Bestandteil der Ausbil -dung ist es auch, dass du etwas über Trainings- und

Betreu ungs tätigkeiten lernst. Grundsätzlich bleibt es aber eine kaufmännische Ausbildung mitden bekannten Inhalten. Deine Aus bildung beginnst du sowohl in einem Fitnessstudio als auchin Sportvereinen oder in der kommunalen Sportstättenverwaltung. Wenn du nach drei Jahren dei-nen Abschluss bekommst, kannst du dich in vielen Kursen weiterbilden und dann als Vereins -manager arbeiten oder auch dein eigenes Fitnessstudio betreiben. Natürlich kannst du auch einpassendes Studium in den Fachrichtungen Betriebswirtschaft oder Marketing anschließen. (su)

Wir machen uns für dich schlau imBereich Sport. Was kannst duwerden? Wo wirst du ausgebildet?Welche Studienmöglichkeiten gibt es?

Der Sommer steht vor der Tür undmit ihm Ferienjobs. Was kannst dumachen? Wer sucht dich für kleineJobs?

Der Rapper DOPPEL-U aus Jenabeginnt mit seiner Tournee. Wir tref -fen ihn zu einem Interview, in demwir über die Musik und sein Projekt„[rap] macht schule“ sprechen.

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Das erwartet dichin der nächsten WiYou

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Page 68: WiYou 02/2010

. H e e r . L u f t w a f f e . M a r i n e . Z e n t r a l e r S a n i t ä t s d i e n s t . S t r e i t k r ä f t e b a s i s . W e h r v e r w a l t u n g .

Entschieden gut. Gut entschieden:Ihre Karriere in der Bundeswehr

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Eines vorweg: Unsere Auswahlkriterien sind genauso anspruchsvoll wie die späteren Einsätze. Wir suchen junge Frauen und Männer, die absolute Leistung bringen und Verantwortung übernehmen.

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