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Auf den Spuren einer grünen Fee WIENER JOURNAL 21 20 WIENER JOURNAL 4. 12. 2015 4. 12. 2015 spontanen Teeprobe mehrerer Sorten beim Frühstücksbüffet beobachtet, und meine Neugier war geweckt. Schließlich befand ich mich ja im zweitgrößten Tee exportierenden Land der Welt, der Hei- mat von Ceylon Tee, von dem über 300 Millionen Kilogramm pro Jahr produ- ziert werden. Also beschloss ich, wieder zur Schule zu gehen. Die School of Tea gehört zu Dilmah, Sri Lankas berühmtester Teefirma, einem Familienbetrieb, der wiederum zu den zehn bekanntesten Marken der Welt gehört. Dilmahs poppig-bunte Verpa- ckung und das kreative Marketing haben wesentlich geholfen, das Image von Tee von einem altmodischen Getränk in ein reizvolles, junges, sexy Produkt umzu- wandeln. Die School of Tea bietet mehr- wöchige Intensivkurse in Sachen Tee als Fortbildung für Professionals an, aber E s ist elf Uhr, ich bin hoch oben in den Hügeln in Zentral-Sri Lanka. Die Kiefernwälder sind 100 Jahre alt, die Berge sma- ragdgrün, und die Lufttemperatur be- trägt angenehme 25 Grad. Die perfekte Kulisse für einen vormittäglichen Mac- chiato oder Latte. Doch stattdessen bie- tet mir Andrew Taylor ein grünes Bün- del an. „Zwei Blätter und eine Knospe – das ist alles, was man braucht“, sagt der Teepflanzer. „Ob Weißtee, Grüntee, Gelbtee oder Schwarztee – alle stam- men von der gleichen Pflanze: Camellia sinensis.“ Ich bin nicht überzeugt, denn ich bin passionierte Kaffeetrinkerin. Dennoch, ich bin freiwillig hier. Wäh- rend einer faulen Woche an einem idyl- lischen Strand im Südwesten Sri Lankas hatte ich britische Hotelgäste bei einer Teeplantage im zentralen Hügelland Sri Lankas. Foto: santiago silver / Fotolia Sri Lanka bietet einer besonderen Pflanze besonders gute Bedingungen – und deshalb gehört Tee aus Ceylon zu den besten der Welt. Text: Padma Rao

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Auf den Spuren einer grünen Fee

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spontanen Teeprobe mehrerer Sorten beim Frühstücksbüffet beobachtet, und meine Neugier war geweckt. Schließlich befand ich mich ja im zweitgrößten Tee exportierenden Land der Welt, der Hei-mat von Ceylon Tee, von dem über 300 Millionen Kilogramm pro Jahr produ-ziert werden. Also beschloss ich, wieder zur Schule zu gehen.Die School of Tea gehört zu Dilmah, Sri Lankas berühmtester Teefirma, einem Familienbetrieb, der wiederum zu den zehn bekanntesten Marken der Welt gehört. Dilmahs poppig-bunte Verpa-ckung und das kreative Marketing haben wesentlich geholfen, das Image von Tee von einem altmodischen Getränk in ein reizvolles, junges, sexy Produkt umzu-wandeln. Die School of Tea bietet mehr-wöchige Intensivkurse in Sachen Tee als Fortbildung für Professionals an, aber

Es ist elf Uhr, ich bin hoch oben in den Hügeln in Zentral-Sri Lanka. Die Kiefernwälder sind 100 Jahre alt, die Berge sma-

ragdgrün, und die Lufttemperatur be-trägt angenehme 25 Grad. Die perfekte Kulisse für einen vormittäglichen Mac-chiato oder Latte. Doch stattdessen bie-tet mir Andrew Taylor ein grünes Bün-del an. „Zwei Blätter und eine Knospe – das ist alles, was man braucht“, sagt der Teepflanzer. „Ob Weißtee, Grüntee, Gelbtee oder Schwarztee – alle stam-men von der gleichen Pflanze: Camellia sinensis.“ Ich bin nicht überzeugt, denn ich bin passionierte Kaffeetrinkerin. Dennoch, ich bin freiwillig hier. Wäh-rend einer faulen Woche an einem idyl-lischen Strand im Südwesten Sri Lankas hatte ich britische Hotelgäste bei einer

Teeplantage im zentralen Hügelland Sri Lankas. Foto: santiago silver / Fotolia

Sri Lanka bietet einer besonderen Pflanze

besonders gute Bedingungen – und

deshalb gehört Tee aus Ceylon zu den besten

der Welt.

Text: Padma Rao

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auch kürzere Einführungen in die Welt des Tees, zugeschnitten auf die In-teressen von Durchreisenden wie mich. Als Erstes fahre ich ins zentrale Berg-land, in eines der sieben Teeanbauge-biete Sri Lankas, um dort den Weg der kleinen grünen Blättchen von der Ernte zur Fabrik bis hin zum Endprodukt zu verfolgen. Ich logiere im Tientsin, einem 125 Jahre alten, prachtvollen Bungalow, rund 1400 Meter hoch in den Bergen, ausgestattet im verschwenderisch-üp-pigen Lebensstil der ehemals britischen Plantagenbesitzer, die diese hochherr-schaftliche Residenz bewohnten. Ti-entsin, die älteste von vier Residenzen der Teebarone aus der Kolonialzeit, ist von „Tea Trails“, der Schwesterfirma von Dilmah, in ein Boutiquehotel um-gewandelt worden. Der Name Tientsin beinhaltet bereits die erste Lektion des

Teekurses: Es ist der Name der chine-sischen Provinz, aus der die ersten Tee-pflanzen heimlich nach Sri Lanka ge-schmuggelt wurden. Die Straße südöstlich der srilankischen Hauptstadt Colombo windet sich durch leicht steigendes Gelände und schließt sich bald dem Fluss Kalani an, an dessen Ufern der Hollywood-Klassiker „Die Brücke am Kwai“ gedreht wurde. Heute ist der Kalani ein beliebtes Ziel für Fans von Wildwasser-Rafting. Die Straße steigt stetig an und gibt bald den Blick auf die ersten mit Tee bepflanzten Ter-rassen frei. Am Anfang des 19. Jahrhun-derts hatten britische Unternehmer über 2000 Quadratkilometer dichten Regen-waldes durch Brandrodung abgeholzt und zuerst Kaffee angebaut. Nach einer verheerenden Braunfäule 1865 pflanzten sie Tee, der sich im Klima der Berge Sri

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Das Zupfen der Knospen und der zwei jüngsten Blätter findet alle 7 bis 14 Tage statt. Viele Teepflücker benutzen Zupfmaschinen: Kein Thema für die Puristen bei Dilmah, die handgezupfte Blätter bevorzugen. Wir betreten den ersten Saal der Nor-wood Teefabrik, wo der Tee zwar mit Hilfe von Maschinen, aber nach tra-ditionellen Methoden produziert wird. Zuerst werden die frischen Blätter in „Welktunneln“ bei warmer, tempera-turgeregelter Luft verwelkt und er-weicht. Dann folgt das Rollen in Wal-zen, wodurch die Zellen der Blätter aufgebrochen werden. Hier beginnt die Oxidation, die Blätter werden dunk-ler. Je nach erwünschter Sorte werden manche Blätter – wie für grünen Tee – nicht zur nächsten Etappe, nämlich zur vollständigen Oxidation, weitergeleitet. Dort wird für die dunkleren Teesor-ten hohe, künstlich erzeugte, aber stets temperaturgeregelte Luftfeuchtigkeit zugeführt. Die oxidierten und daher dunkelbraunen Blätter werden getrock-net und nach Größe und Qualität aus-sortiert. Taylor unterstreicht, dass die

Oxidation die gesunden Antioxidan-tien im Tee nicht zerstört, sondern nur umwandelt. Durch das Brühen im hei-ßen Wasser in der Teekanne – für genau drei Minuten – werden sie wieder frei-gegeben. Der fertige Tee wird verpackt und an Teemakler geschickt, die die Preise je nach Qualität festlegen und den Tee versteigern.Meine zweite Unterrichtsstunde geht zu Ende. Im Tientsin wartet unser „But-ler“ mit Lektion drei: einer Auswahl von Aktivitäten, die den Lebensstil der Plantagenbesitzer widerspiegeln sollen. Möchte ich eine dreistündige Fahrt zum Adams Peak unternehmen und den für Muslime, Christen, Buddhisten und Hindus heiligen Berg besteigen? Oder will ich im Elefantenwaisenheim Pinna-wela Babyelefanten füttern? Schließlich gibt es noch die Tea Trails, die teils

ein Crocket-Spiel aufgebaut. Ich sinke in einen Sessel, mit einem Glas Rotwein und einem Buch über die Geschichte des Tees in Sri Lanka, bis ich zum Abend-essen auf die Veranda gebeten werde. Es gibt mit marokkanischen Pfeffer-minzblättern verkrustetes Lammfilet mit einer Ceylon-Souchong-Tee-Sauce und Spargelpolenta, eine dunkle Scho-koladencreme mit Earl-Grey-Teeguss und weiße Schokoladenmousse mit einem Überguss aus Jasmintee und Passionsfrüchten. Ich frage vorsichtig nach Kaffee und bekomme ihn auch, einen guten srilankischen, der – wenn auch vom Tee als Hauptexportprodukt längst überholt – in Teilen des Landes noch produziert wird.Am nächsten Tag halte ich an einem Teegarten an: Dort leeren die Teepflü-cker ihre Körbe – mit jeweils bis zu 14 Kilo Teeblättern – in eine Waage nahe einem Lkw. Ich folge dem beladenen Lkw bis zur Teefabrik, wo Andrew Tay-lor – und Lektion zwei – auf mich und andere Gäste der Tea Trails Bungalows wartet. Taylor ist der Ur-Urgroßenkel eines Schotten namens James Taylor, der Tee nach Sri Lanka eingeführt hat-te und daher als der „Vater des Ceylon-Tees“ gilt. Doch bevor Andrew Taylor uns durch die Fabrik führt, gibt es noch einiges Wissenswertes mitzuteilen. Um sicherzustellen, dass sie immer wie-der neue Knospen produzieren, werden Teesträucher stets „ausgelaubt“, sodass sie sich nicht zu Bäumen auswachsen.

Die Knospen werden alle zwei Wochen gepflückt.

Lankas wohlfühlte. Vier Stunden ent-fernt vom tropischen Colombo erstreckt sich das Bogawantalawa-Tal. Eine 100 Jahre alte Steinkirche überblickt das weitläufige Castlereagh Reservoir, auf den Grabsteinen am Friedhof sind eng-lische, irische und schottische Namen längst verstorbener Teeplantagenbesit-zer zu entziffern. Und dann sind wir endlich in Tientsin. Ordentlich getrimmte Hecken umge-ben den kurz geschorenen Rasen, auf dem der „High Tea“ serviert wird, mit Sandwiches und typisch englischen Ge-bäckteilchen wie Scones und Crumpets. Tientsin hat nur sechs Räume, jeder ist nach einem der vielen berühmten Plan-tagenbesitzer benannt, die einst in der Gegend lebten. Auf dem Tennisplatz ist ein Spiel im Gange, vom Swimming-Pool her ertönt Gelächter, im Garten ist

Eine Teepflückerin arbeitet sich durch die

Büsche. Foto: P. Panayiotou / Corbis

Adams Peak ist für Muslime, Christen, Buddhisten und Hindus ein heiliger Berg. Foto: Ch. Kober / robertharding / Corbis

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unmarkierten Spazierwege durch Teegärten und den Wald zu den anderen Bungalows der Hotelkette: Norwood, Castlereagh und Sum-merville. Ich mache einen Spaziergang zum Norwood Market, einem typischen Bazar mit exotischen Farben, Gerüchen, Geräuschen, viel Plastik und einem Hindu-Tempel mit bunten Statuen des gesamten Hindu-Pantheons. Jeder ist willkommen, sagt der freundliche Priester, solange man „dezent bekleidet und gebadet ist“.Bei der Rückkehr im Tientsin wartet eine „Spa-Therapeutin“ mit dem „Signature Tea Trails Treatment“ auf mich. Während der stundenlan-gen Massage werde ich mit grünen und roten Teeölen sanft geschlagen und geknetet. Nach einem luxuriösen Bad sinke ich entspannt in den Schlaf. Durch meine Träume tanzt eine schlanke grüne Fee namens Camellia sinensis.In Colombo steht mir der letzte Teil meiner Teeerkundung bevor, doch davor fahre ich in den Norden Sri Lankas. Die sechsstündige Fahrt nach Jaffna, auf der Halbinsel gleichen Namens, führt durch dichten Dschungel, flache Land-schaften, Salzgärten und Obstplantagen. Jaffna war früher das kulturelle Zentrum Sri Lankas, und die Universität erfreute sich weltweit eines guten Rufes. Das Fort Hammenhiel, ein Ressort auf einer ehemaligen Gefängnisinsel, und das preisgekrönte Thalsevana Ferienressort im idyl-lischen Hafen Kankesanthurai sind kuriose, aber erfolgreiche Beispiele von Hotels, die noch von den srilankischen Streitkräften verwaltet wer-den, denen die Aufgabe des Wiederaufbaus des kriegsbeschädigten Nordens anvertraut wurde.Nach einem Tag in Jaffna mache ich mich auf den Weg in Richtung Süden. Erster Halt ist in Trincomalee, der wichtigste und tiefste natür-liche Hafen der Insel, der schon Marco Polo und den altägyptischen Reisenden Ptolemäus angelockt und besonders die Begehrlichkeit der Kolonialherren erweckt hat. Hier bauten

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Auch von der Tee-Story. Vor dem Ab-flug lande ich wieder bei Dilmah, in der Tea Lounge des Konzerns in der Chatham Street. Dort wartet auf mich Dilhan Fernando: mit Lektion vier und – einer Schürze in der Hand. Fernan-do ist der ältere Sohn des Dilmah-Gründers Merrill Fernando. Der hat die Vornamen seiner beiden Söhne Dilhan und Malik zum Firmennamen „Dilmah“ kombiniert. Der Marketing-Direktor führt mich zu einer Reihe von Tassen mit Flüs-sigkeiten in gelben, bernsteinfarbigen, schwarzen und kupferfarbenen Tönen, eine Auswahl der vorzüglichsten Dilmah Tees, die von traditionellen zu entkof-feinierten bis zu natürlich gewürzten Sorten reicht. Es gibt Orange Pekoe und Silver Tips, grünen Tee mit Jasmin-blüten, Rose, Vanille, Pfefferminz oder Hagebutte. Fernando zeigt mir die von ihm als „Fun Teas“ bezeichneten Sor-ten: gewürzt mit Acaibeeren, Granat- äpfeln, italienischen Mandeln, Zitrone und arabischer Pfefferminze. Dilmah produziert auch Kräuterinfusionen – die

zwar als Tees bezeichnet werden, aber keine sind, wie etwa der südafrikanische Rooibos- oder Hibiskustee. Ich schlürfe den Tee, wie es mir Fernando vormacht, geräuschvoll und mit viel Luft, „damit der Sauerstoff die Aromastoffe befreit“, und gurgle ihn hinunter, sodass „sein Geschmack meinen Mund voll aus-füllt“. Als ich mich von Tasse zu Tasse durchkoste, verstehe ich langsam, warum Fernando seinen Tee als den „Louis Vuit-ton der Getränke“ anpreist. Die Dilmah Tee Lounge ist aber auch ein Restaurant, und auf der Speisekarte finden sich Teeprodukte kombiniert zu Cocktails und originellen Gerichten. Ich probiere eine würzige Zwiebel-Crepe und einen süßen Kuchen und koste zwi-schendurch immer wieder von den Tees. Mit einer Reise ist der Vielfalt Sri Lan-kas definitiv nicht Genüge getan. Dem Tee auch nicht. Doch ich verlasse Sri Lanka mit einem neuen Ticket in der Tasche für eine baldige Rückkehr auf die Insel der Sonne und des Lächelns.

Info: www.schooloftea.org

Alle Jahre wieder das gleiche Bild: Das Zuhause muss noch geschmückt, die Geschenke besorgt und die Kekse gebacken werden. Die eigentlich so besinnliche Weihnachtszeit ist für viele besonders stressig. Doch geht es nicht gerade jetzt um gemeinsame Zeit und schöne Momente mit den Liebsten?Eine aktuelle Umfrage im Auftrag von Swiss International Air Lines bestätigt: 81 Prozent der Österreicher wünschen sich mehr Achtsamkeit von ihren Mitmenschen. Und das nicht nur in der Weihnachtszeit! Für die

Fluggesellschaft Anlass genug, ein Zeichen zu setzen und sich für diesen wichtigen sozialen Wert zu engagieren. Denn SWISS liegt der sorgfältige Umgang mit anderen am Herzen: Die Crews geben täglich ihr Bestes, um jedem Passagier ein besonders angenehmes Reiseerlebnis zu bieten.Im vergangenen Jahr startete SWISS eine Lichtkunstreihe, die an ein achtsames Miteinander appelliert. In verschiedenen europäischen Metropolen wurden zentrale Gebäude illuminiert – darunter übrigens auch die Wiener Staatsoper. Mit Augen, die

sinnbildlich für den Blickkontakt zwischen Menschen stehen. Für das Finale kehrte die Fluggesellschaft nun in ihre Heimat zurück und beleuchtete überdimensionale Ballons in den Schweizer Alpen.Ziel des Kunstprojekts ist es, Menschen zu motivieren, achtsamer miteinander umzugehen. Wie wäre es also, wenn Sie Ihre Liebsten mal wieder mit einer netten Geste oder einer kleinen Aufmerksamkeit überraschen? Gerade jetzt in der Weihnachtszeit freuen wir uns doch besonders darüber!

Weitere Informationen und alle Bilder der Lichtkunstreihe finden Sie unter swiss.com/attentiveness.

Ein Zeichen für mehr Achtsamkeit

© Swiss

Anzeigedie Holländer ihre größte Trutzburg, und hier steht Tirukonesvaram Kovil, der älteste Hin-dutempel Sri Lankas.Mitten in der breiten Bucht von Trinco liegt Sober Island, der wichtigste Wachposten der Briten während des Zweiten Weltkriegs. Auf den Ruinen der alten Anlagen ist ein kleines Hotel entstanden. Von der Bar aus genießt der Reisende einen spektakulären 360-Grad-Blick auf den legendären Hafen und die um-gebende Bucht. Passikudah, weiter südlich an der Küstenstraße, gilt Einheimischen als der schönste Strand des Landes: pulverfeiner, weißer Sand, abgeschiedene Ruhe, sanftes, türkisfarbenes Wasser. Etliche hochwertige Resorts sind hier entstanden, das ökofreund-liche, geschmackvoll-diskrete Maalu Maalu ist zweifellos das attraktivste.Die Reise geht weiter über die Stadt Batticaloa nach Arugam Bay, einem Paradeplatz für Surfer, die diesen Strand zu den weltweit zehn besten für ihren wagemutigen Wassersport zählen. Lu-xushotels gibt es nicht an der Bay, aber dafür das kleine Hideway Ressort, das sich auf die Be-dürfnisse der Surfer spezialisiert hat. Zu denen gehört offenbar Musik: Wenn er gut gelaunt ist, singt Besitzer Jeremy Speldewinde, ein Burgher holländischer Herkunft, am Abend Jazz oder gefühlsstarke Songs aus den 60er Jahren. Und dann Colombo, die Hauptstadt, Anfang und Ende von allem, was Sri Lanka ausmacht.

Bild oben: Hindutempel in

Trincomalee.

Bild unten: Passikudah ist

der beliebteste Strand der

Einheimischen. Fotos: Tuul & Bruno

Morandi/Corbis