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Wohnen an ungewöhnlichen Orten Umnutzung von Nichtwohngebäuden Auszeichnung

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Herausgeber

Architektenkammer Nordrhein-Westfalen

Zum "Preis für gute Umnutzungen von Nichtwohn-gebäuden zu Wohngebäuden" ist auch eineAusstellung entstanden

Redaktion

Christof Rose, Vera Anton-Lappeneit, Melanie Brans, Nicole Ehnes

Grafik, Layout und Satz

Marco Lorbach, SEITENANSICHTBüro für Design, www.seiten-ansicht.de

Redaktioneller Hinweis

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen setztsich für die Gleichstellung von Mann und Frau ein.Sie erachtet es als wichtig, diese Haltung auch inder bewussten Verwendung von Sprache zumAusdruck zu bringen. Die Architektenkammer ach-tet deshalb in allen Veröffentlichungen darauf, dassz.B. bei der Nennung von Berufsbezeichnungennicht allein die maskuline Form verwendet wird.Nach Möglichkeit wird immer wieder im Laufe desTextes auch die feminine Form genannt. ImInteresse der Leserinnen und Leser dieserPublikation wird dem Textfluss und einer gutenLesbarkeit höchste Priorität eingeräumt.

© 2008

Impressum

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"Nordrhein-Westfalen verfügt über einen reichen Schatz analten Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen. ObFabrik-, Gewerbe- oder Bürogebäude, Klöster, Schulen,Bunker oder Speicher- und Lagergebäude, die wirtschaft-liche, städtebauliche und baukulturelle Entwicklung unse-rer Städte ist an diesen Bauwerken ablesbar.

Im Prozess des beschleunigten wirtschaftlichen unddemografischen Strukturwandels verlieren zahlreiche die-ser Gebäude ihre ursprüngliche Nutzung. Mit einer ökono-misch tragfähigen Umnutzung können viele zu Wohn-zwecken umgebaut und damit erhalten werden. Auf Grundihres Stadtbild prägenden Charakters eignen sie sichzudem oft für eine Weiterentwicklung unserer Wohnquar-tiere und Städte, die historische Ankerpunkte für ihreIdentitätsbildung und Profilierung brauchen.

Dass der Vielfalt an umgenutzen Gebäudetypen ebensowie den Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten kaumGrenzen gesetzt sind, davon zeugen die Ergebnisse desAuszeichnungsverfahrens, das die ArchitektenkammerNordrhein-Westfalen in Kooperation mit dem Ministeriumfür Bauen und Verkehr ausgelobt hat. Zwölf Projekte wer-den ausgezeichnet. Aber auch die übrigen Projekte sindso vielfältig und interessant, dass sie dokumentiert wer-den. Sie alle belegen anschaulich die Bandbreite anbereits realisierten Umnutzungen zu Wohnzwecken.

Oliver WittkeMinister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Vorwort02

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"Zeige mir, wie Du wohnst, und ich sage Dir, wer Du bist."Die Wohnung eines Menschen ist Ausdruck und Spiegelseiner Persönlichkeit.

In unserer Gesellschaft, die sich in immer mehr sozialeGruppen und Milieus ausdifferenziert, steigt die Zahl derMenschen, die sich für ungewöhnliche Wohnorte interes-sieren und begeistern. Nicht nur die Einrichtung und dieInnenausstattung, sondern auch der Baukörper und dieLage eines Hauses sowie seine Historie werden alsAusdruck von Individualität verstanden und gezieltgesucht.

Nordrhein-Westfalen bietet mit seiner dichten Bebauungund seinen urbanen Agglomerationen eine Fülle ehemalswohnferner Stadtquartiere und ungewöhnlicher Gebäude,die heute als Wohnraum umgenutzt werden können. Obalte Industriebauten oder landwirtschaftliche Gebäude,nicht mehr benötigte Sakralbauten, aufgelasseneMilitärbauwerke oder veraltete Bürogebäude: Überall imLande tun sich völlig neue Facetten des Wohnens undLebens auf.

Hier finden zwei Trends zusammen, die sich positiv ergän-zen: Die immobilienökonomische Notwendigkeit, nichtmehr benötigte Gebäude sinnvoll und Wert erhaltend zunutzen, und der Wunsch von Mietern und Käufern, indivi-duelle und attraktive Wohnorte zu finden. Dabei stellensich verschiedene synergetische Effekte ein: vielfach eineReparatur und Revitalisierung vernachlässigter Stadtquar-tiere, ein belebender Impuls für den Wohnungsmarkt, einekreative Herausforderung für Architekten und Stadtplanerund eine Bereicherung für die Baukultur in unserem Land.

Die hier vorgestellten und ausgezeichneten Arbeiten bele-gen diese Behauptung und sind überaus qualitätvolle undinspirierende Beispiele.

Hartmut MikschPräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen

Vorwort 03

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NRW wohnt in Ballungszentren und im ländlichen Raum;NRW wohnt in City-Appartements, in Etagenwohnungen, inGroßsiedlungen und in familiengerechten Eigenheimen.Und NRW wohnt in altengerechten Seniorenwohnungenoder in modernen Single-Appartements. Kurz: Wohnenkennt in Nordrhein-Westfalen viele Facetten.

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat imNovember 2007 die Aktionsplattform "NRW wohnt" insLeben gerufen. "Wie wollen wir wohnen?" ist die zentraleFrage, um die es dabei gehen soll. Antworten suchen undgeben Fachleute der Planungs- und Wohnungsmarktbran-che, aus Politik und Verwaltung, Wissenschaft undForschung. Antworten sollen aber auch die Bürgerinnenund Bürger Nordrhein-Westfalens geben.

Der demografische Wandel rückt das Thema "Wohnen"verstärkt in den Fokus nicht nur der Fachwelt, sondernauch der öffentlichen Wahrnehmung. Strukturelle Verän-derungen der Gesellschaft stellen Architektur, Stadtpla-nung, Wohnungspolitik und Wohnungswirtschaft vor großeHerausforderungen. Sie bieten aber zugleich auch vielfäl-tige Chancen.

"NRW wohnt" will dieses Potenzial aufdecken und öffent-lich diskutieren. Dazu finden in den Jahren 2008 und 2009in allen Regionen Nordrhein-Westfalens Veranstaltungenstatt. Die Aktionsplattform begreift sich dabei alsNetzwerk, das Menschen informiert und sie zusammen-bringt. Am Ende sollen Ziele, Perspektiven und Visionenstehen -- für das Leben und Wohnen in Nordrhein-Westfalen.

www.nrw-wwohnt.de

Aktionsplattform „NRW wohnt“04

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Geleitwort des Juryvorsitzenden

Wohnen an ungewöhnlichen Orten - das war für 41 renom-mierte Architekturbüros eine ehrgeizige Aufforderung,sich mit ihren realisierten Projekten der Umnutzung vonNichtwohngebäuden am Wettbewerb zu beteiligen. Auchwenn einige Beiträge leider auszuschließen waren, weilsie die Kriterien der Auslobung nicht ausreichend erfüllten,zeichneten sich die Arbeiten insgesamt durch ein hohesMaß an Qualität aus. Beeindruckend war das breite Spektrum an Ungewöhn-lichsein der gewählten Orte: Sie reichten von Bunkernüber Silos, Supermärkte, Fabriken, Bürobauten bis hin zuIndustriekomplexen. Ein spannendes Angebot anLösungen, die es nach folgenden Kriterien zu bewertengalt:

Die vertiefende Beschäftigung mit jedem einzelnenProjekt verstärkte den Eindruck vom beachtlichen Niveauder Entwürfe und zugleich deren faszinierender Viel-gestaltigkeit, so dass das Preisgericht einstimmigbeschloss, die Zahl der Auszeichnungen von zehn aufzwölf zu erhöhen. Damit sollte nicht zuletzt neben derWürdigung, die sich aus den einzelnen Bewertungenergab, weiteren übergeordneten Aspekten Rechnunggetragen werden:

Alle Beiträge haben interessante und wichtige Wege auf-gezeigt, wie in Zeiten des gesellschaftlichen und soziolo-gischen Wandels nachhaltig und ressourcenschonend aufveränderte Nutzungsansprüche reagiert werden kann.Insofern hat das Wettbewerbsergebnis dazu ermutigt, lan-desweit zahlreiche weitere überzeugende Beispiele folgenzu lassen. Das Übergewicht von Teilnehmern aus demBallungsraum Köln/Düsseldorf machte allerdings dieNotwendigkeit deutlich, zukünftig den kleinstädtisch/länd-lichen Raum noch stärker in solche Bemühungen einzubin-den.

Prof. Dr. Udo Mainzer Landeskonservator Rheinland und Vorsitzender der Jury im AuszeichnungsverfahrenGestaltung, auch unter dem besonderen

Gesichtspunkt der Anliegen der LandesinitiativeStadtBauKulturFunktionalität, wobei Energiebilanz undBarrierefreiheit ebenfalls eine Rolle spielenStädtebauliche Einbindung unter Berücksichtigungder architektonischen IntegrationskraftAuswirkung auf das umliegende Quartier im Sinneeiner Ergänzung und Belebung vorhandenerStrukturen

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Inwieweit ist eine Generationsmischung gelungen?Wird ein Beitrag zur Wohnungsbaupolitik desLandes NRW geleistet?In welchem Umfang sind denkmalpflegerischeAnsprüche berücksichtigt?Zeigt die Arbeit Möglichkeiten auf zur Umwidmungveralteter Bürogebäude in Zeiten eines Überange-bots an modernen Büroräumen?Gibt es prototypische Lösungen etwa zum Umbauinnerstädtischer Supermärkte?

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Gemischte NutzungGlashaus Architekten psg, Aachen Dipl.-Ing. Architekt Michael Rau Kaiser Schweitzer Architekten, Aachen Dipl.-Ing. Architekt Florian Schweitzer Schleiff Denkmalentwicklung GmbH & Co.KG, Erkelenz2007

Auszeichnung

Wohnen in der ehemaligen Widra-WWaagenfabrik

Auf dem Gelände der im Jahr 1900 am Rande der Aachener Innenstadt erbauten Widra-Waagenfabrikwurde ein Planungskonzept verwirklicht, das durch den teilweisen Abriss der Fabrikationshallen und dieErgänzung von Neubauten die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers ermöglicht. Entstanden sind 23öffentlich geförderte Wohnungen, zwei ambulant betreute Wohngruppen und zwei Praxen. Die umge-nutzten Gewerbehallen wurden durch einen Neubau in einer bestehenden Baulücke ergänzt. AlleWohnungen sind barrierefrei ausgestattet. Das Projekt verfügt über eine Regenwassernutzung. DieDachflächen werden für eine Photovoltaikanlage genutzt.

Bestand

Aachen

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Begründung der Jury

„Welch intimes Wohnquartier in historischem Kontext ist hier gelungen: Ohne ihre industrielleVergangenheit zu verleugnen, wurde in einer Industriebrache ein Wohnkonzept der Gegenwart entwik-kelt. Die mit hoher Gestaltungsqualität, durch Abriss von Teilen, durch Umnutzung und Neubau errich-teten Wohnungen atmen Großzügigkeit und Frische; wobei zunächst 23 öffentlich geförderteWohnungen und zwei ambulant betreute Gruppenwohnungen entstanden sind. Besonders bemerkens-wert sind jedoch neue Wohnformen, wie altengerechte Wohnungen mit direktem Außen- undGartenzugang sowie zwei betreute Wohngruppen für alte Menschen mit je acht Bewohnern. Eine selte-ne Chance für Menschen, die nicht mehr allein und zu Hause leben wollen oder können -- und nachah-menswert.“

EG OG

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MehrfamilienhausArchitektur + Landschaft, DüsseldorfDipl.-Ing. Architekt Francisco Molina u.Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Veronika VogelsangDipl.-Ing. Architekt Albert Sevinc, Düsseldorf2007

Auszeichnung

Wohnen im ehemaligen Supermarkt

Das Projekt befindet sich in Düsseldorf-Garath. Die immense Bautiefe von 23,5 Metern ließ sich kaummit Tageslicht belichten. Die Lösung bietet ein Atrium, in Anlehnung an das alt-römische Wohnhaus. Dievorhandene 30 Zentimeter dicke Betondecke wurde aufgesägt. Nach oben offene Mittelräume vonetwa zwölf Quadratmetern bringen Licht in die 3,30 Meter hohen Wohnräume. Entstanden sind achtneue Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen, die über vorhandene Treppenhäuser erschlossen werden. DieSupermarktdecke wurde begrünt, und so entstanden Gärten für die angrenzenden Wohnungen. Diebefestigten Anlieferungs- und Parkflächen wurden den Erdgeschosswohnungen als begrünteGartenhöfe zugewiesen.

Bestand

Düsseldorf 08 I 09

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Begründung der Jury

„Die Umnutzung eines aufgegebenen Supermarktes im Erdgeschoss eines Wohngebäudes zu ergän-zenden Wohnzwecken in einem Wohnquartier in Düsseldorf-Garath löst in beispielhafter Weise eineBauaufgabe, die angesichts der Einzelhandelskonzentration zukünftig eine große Rolle spielen wird. DerUmbau löst das Problem der für einen Supermarkt typischen, für eine Wohnnutzung aber kritischenGebäudetiefe von 23,5 Metern durch den Einbau von Atrien in Anlehnung an das alt-römische Wohnhauszur optimalen Belichtung der neuen Wohnungen. Von der Begrünung des Flachdaches profitieren auchdie bestehenden Wohnungen in den Obergeschossen. Es entstehen acht Wohnungen mit attraktivenund funktionalen Wohngrundrissen als Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Sie sind von hoher gestalte-rischer Qualität mit Freiflächen, die durch die Umnutzung der ehemaligen Parkplätze gewonnen werden.So wird aus einem "banalen" Supermarktgrundriss im Erdgeschoss zusätzlicher Wohnraum, der dieWohnfunktion und die Attraktivität des Gesamtgebäudes stärkt. Angaben zum energetischen Zustand,zur Barrierefreiheit und zu den Kosten des Umbaus wurden nicht gemacht.“

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MehrfamilienhausMielke + Scharff Architekten, DüsseldorfDipl.-Ing. Architektin Margitta Mielke u.Dipl.-Ing. Architekt Udo ScharffPeter-Paul Schmidt-Fischer, Königstein2007

Auszeichnung

Umnutzung eines Bürogebäudeszu EigentumswohnungenDas Gebäude wurde 1954 im Düsseldorfer Zooviertel erbaut. Es wurde in elf Wohneinheiten imHaupthaus aufgeteilt und zu modernen, loftartigen Eigentumswohnungen umgebaut. Der bisher unge-nutzte Spitzboden wurde zu Wohnzwecken ausgebaut. Für die Wohneinheiten im ersten bis drittenObergeschoss wurden großzügige Balkone errichtet. Auf der Straßenseite wurden seitlich Loggienangebaut, so dass die Sonne in jeder Himmelsrichtung genutzt werden kann. Die Gartenfassade erhieltein Wärmedämmverbundsystem. An der Straßenfassade wurden auf der InnenseiteCalciumsilikatplatten aufgebracht, um den Wärmedämmwert zu verbessern. Im Innenhof entstand eineTiefgarage mit 16 Pkw-Stellplätzen. Das Objekt entspricht nach der Sanierung den Anforderungen einesNeubaus.

Düsseldorf10 I 11

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Begründung der Jury

„Der Umbau eines 50er-Jahre-Bürohauses im Düsseldorfer Zooviertel thematisiert eine wichtigeZukunftsaufgabe für Architekten und zeigt deren Potenzial auf. Mit dem Beispiel ist es in hervorragen-der Weise gelungen, den Duktus und die Qualitäten der 50er-Jahre-Architektur, wie dieFassadengliederung und die Eingangshalle mit der Wendeltreppe, sensibel zu erhalten. Die zurSchaffung qualitätvoller Wohnungen elegant und unaufdringlich in die Fassade eingefügten Loggien sindwohltuend proportioniert und erhalten geschickt den 50er-Jahre-Charakter. Insgesamt stellt das Projekteinen wichtigen Beitrag zur Stärkung des innerstädtischen Wohnens bei gleichzeitiger Erhaltung dervielfach gefährdeten 50er-Jahre-Architektur dar. Dabei konnten gleichwohl großzügige und zukunftsfä-higere Wohngrundrisse realisiert werden. Auch die Wohnumfeldqualitäten konnten durch den sensiblenEinbau einer Tiefgarage gesichert werden und unterstreichen das zeitgemäße Wohnen.“

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Gemischte NutzungBeL Sozietät für Architektur, Köln Dipl.-Ing Architektin Anna-Julchen Bernhardt u. Dipl.-Ing. Architekt Jörg LeeserAnna Maria Breuer u. Andrea Breuer, Köln2006

Auszeichnung

Integriertes Wohnen im ehemaligen Kaufhaus BreuerDas Kaufhaus Breuer wurde 1946 bis 1951 als Stahlskelettbau in der Eschweiler Innenstadt erbaut. ImErdgeschoss sind weiterhin Einzelhandelsflächen vorhanden. Das vollverglaste erste Obergeschoss istals Funktionsraum unterschiedlich nutzbar, zum Beispiel als Bürofläche oder öffentlicher Raum. Daszweite und dritte Obergeschoss beinhaltet acht barrierefreie Wohnungen. Jede Wohnung besitzt einenprivaten Innenhof, über den sie erschlossen ist. Eine weitere neue Erschließung führt von der doppel-geschossigen Halle im Erdgeschoss zur Gemeinschaftsterrasse auf dem Dach. Es bestand keinDenkmalschutz, dennoch hat sich der Architekt für den Erhalt der Fassade entschieden. Geplant wurdeeine Solaranlage für Warmwasser und Heizung. Das Gebäude wurde insbesondere im Hinblick auf dieBedürfnisse von Senioren und Rollstuhlfahrern konzipiert.

Eschweiler12 I 13

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Begründung der Jury

„Diese Arbeit ist beispielgebend für eine Bauaufgabe, die in Zukunft für kleinere Zentren von großerBedeutung sein wird: die Umnutzung von Kaufhäusern. Bei Erhalt des Einzelhandels im Erdgeschossgelingt es unter schwierigen Bedingungen, die drei Obergeschosse zu erschließen und durch einge-schnittene Atrien gute Wohnqualitäten zu schaffen. Die neue Gestaltqualität erreicht dabei das hoheNiveau des Gebäudes aus der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die besondere Eignung des Projekts fürdas Leben älterer Menschen in der Stadt wird im Nutzungskonzept geschickt mit den Bedürfnissen jun-ger Familien, zum Beispiel nach Kindesbetreuung, verbunden. So leistet diese Arbeit einen Beitrag zurErneuerung der Stadt von innen heraus. Die Arbeit ist damit im besten Sinne nachhaltig.“

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Gemischte NutzungASTOC GmbH, KölnDipl.-Ing. Architekt Peter BernerTreukontor AG Revisions- u.Treuhandgesellschaft, Köln2007

Auszeichnung

Grube Carl -- WWohnen im ehemaligen Trocken- und PressenhausDie Grube Carl ist eine ehemalige Brikettfabrik, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Frechen errichtetwurde. Heute steht das Trocken- und Pressenhaus in der 1995 stillgelegten Anlage unterDenkmalschutz. Das Gebäude ist ein Teil der ehemaligen Industrieanlage und wurde zu 71 Wohnungenund sieben Gewerbeeinheiten umgebaut. Das langgestreckte Gebäude ist in fünf Häuser segmentiert.Die Wohneinheiten werden über fünf Treppenhäuser erschlossen. Die Wohnungen sind im Maisonettestilteilweise dreigeschossig errichtet. Die Dachlandschaft wurde innerhalb der ehemaligen Konturen wie-der hergestellt. Prägendes Element sind die Kühlhauben, die jetzt den Wohnungen als Oberlicht undZugang zu den großzügigen Dachterrassen im siebten Obergeschoss dienen. In Erinnerung an die ehe-malige Nutzung als Brikettfabrik soll zukünftig eine Denkmalachse angelegt werden, die quer durch dasTrocken- und Pressenhaus hindurchführt. Sie verknüpft an städtebaulich richtiger Stelle den nördlichenund südlichen Teil des Areals. Im Bereich der Denkmalachse bleiben alte Maschinen und Anlagen erhal-ten, hier soll die Industriekultur unverändert erlebbar gemacht werden.

Frechen14 I 15

Bestand

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Begründung der Jury

„Unter weitgehender Belassung der äußeren und inneren Gebäudestruktur sowie der für die Silhouettewirksamen Aufbringung neuer Kühlhauben blieb die historische Anmutung der ehemaligen Brikettfabrikerhalten. Lediglich die vorgesetzten Balkone treten als Attribute an zeitgenössische Nutzungs-ansprüche besonders in Erscheinung. Die Wohnungszuschnitte orientieren sich an den Vorgaben desBestandes, ohne an funktionaler Qualität einzubüßen. Anspruchsvoll erscheinen die Maisonettewohnun-gen. Während zu den energetischen Parametern keine Aussagen gemacht werden, ist dieBarrierefreiheit bis in die unteren Geschosse der Maisonettewohnungen umfassend gewährleistet. AlsTeil eines größeren, weiteren neuen Nutzungen gewidmeten ehemaligen Industriekomplexes imWeichbild der Stadt Köln ist die Maßnahme prägend für ein durch weitere Neubauten ergänztesUmfeld.“

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EinfamilienhausArchitekturbüro archivolver, Dipl.-Ing. Architekt Mick AmortAnnamaria Schultz u. Franz-Ludwig Henning, Hamm2007

Penthouse auf dem Hochbunker

Das Baugrundstück der besonderen Art liegt 13,95 Meter über der Erde. Im westfälischen Hammwurde ein Penthouse auf einem alten Luftschutzbunker gebaut. Der Bunker selbst bleibt als zeitge-schichtliches Dokument äußerlich völlig unverändert und somit als städtebaulicher Solitär erhalten. DasPenthouse scheint über dem klotzigen Unterbau zu schweben, denn zwischen dem Neubau und derBunkeroberfläche gibt es einen etwa einen Meter breiten Zwischenraum, der bei Nacht beleuchtet wird.Innerhalb dieser beleuchteten Fuge werden außerdem die gesamten Versorgungseinrichtungen unter-gebracht. Im Haus gibt es Glasböden, durch die man in den Bunker hinein sehen kann. Eine derBunkerseiten soll ein Wasserfall zieren. Die Heizungsversorgung erfolgt über einen Pelletbrenner mitSpeicher, Warmwasser wird über eine Solaranlage auf der Dachebene des Penthouses ergänzt. EineZisterne im dritten Bunkerobergeschoss mit 500 Liter Fassungsvermögen wird verwendet, um dieBrauchwasserversorgung regenerativ zu unterstützen. Darüber hinaus wird das gesammelteRegenwasser für den Wasserfall genutzt. Im Sommer dient die kühlere Luft aus den unterenBunkergeschossen zur Kühlung und Lüftung und erspart somit eine teure Lüftungsanlage.

Hamm

Auszeichnung

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Bestand

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Begründung der Jury

„Spektakulärer ist ein Einfamilienhaus wohl kaum zu platzieren. Aus der Not, einen innerstädtischenBunker zu vertretbaren Kosten nicht abbrechen oder umnutzen zu können, wurde die Tugend einer muti-gen Ergänzung gemacht. Durch vorgefertigte Materialien und durch den Verzicht auf eine barrierefreieErschließung konnten die Baukosten in einem tragbaren Rahmen gehalten werden. Die Qualität desweitgehend offenen Wohnens korrespondiert mit einer spektakulären Aussicht und einer Architektur, diegekennzeichnet ist von über den Bunkerrand austragenden Bauteilen. Die Arbeit ist zwar keine beispiel-gebende, aber eine exotische und als solche ein gelungener Beitrag zum Wettbewerb.“

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Mehrfamilienhauskister scheithauer gross -architekten und stadtplaner GmbHArchitekt Prof. Johannes Kister, Dipl.-Ing. ArchitektReinhard Scheithauer, Architektin u. StadtplanerinProf. Susanne GrossPandion AG, Köln2007

Siebengebirge -- WWohnen und Arbeiten in alten SpeichergebäudenDas Bestandsgebäude wurde 1908 bis 1909 im Rheinauhafen in Köln errichtet. Es ist als erste inDeutschland errichtete Stahlbetonkonstruktion sowohl in gestalterischer als auch in bautechnischerHinsicht höchst bedeutsam. Bis zur Wiedervereinigung diente es als Speicher für die nationaleNotreserve. Das Gebäude ist 177 Meter lang. Die große Gebäudetiefe war ein Grund dafür, dass dasGebäude lange Zeit als nicht umbaufähig galt. Neu entstanden sind 3.300 Quadratmeter Bürofläche imErdgeschoss und 138 Wohneinheiten in den weiteren Geschossen. Auf gravierende Einschnitte in derSubstanz wurde verzichtet, um das Gebäude in seiner authentischen Wirkung nicht zu überformen. EineGebäudetiefe von bis zu 22 Metern erschwerte die Belichtung der innenliegenden Räume. Die rheinsei-tigen Ladeluken wurden aus verschiebbaren Elementen aus Glas und Lamellen neu interpretiert. Jeweilszwei Fenster wurden zu faltbaren Glaswänden zusammengefasst, um dahinter von außen kaum wahr-nehmbare Loggien einzuordnen. Die für die Belichtung angelegte Durchfensterung der rheinseitigenDachflächen wurde -- in Reminiszenz an die historische Erscheinung des geschlossenen Schieferdaches-- mit einem semitransparenten Metallscreen verblendet.

Köln

Auszeichnung

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Bestand

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Begründung der Jury

„Mit der Umnutzung des großvolumigen ehemaligen Getreidespeichers rückt das Thema Wohnen zu-kunftsweisend wieder unmittelbar an den Strom. Dabei werden die baulichen Zwangspunkte, großeGebäude und Belichtungstiefen sowie die für die Nachnutzung "Wohnen" erforderlichen Kriterien, miteinem minimalen Aufwand gemeistert. Beispielhaft seien die mit Fenstern verschließbaren rheinseitigenLoggien sowie die für die Fernwirkung kaschierten Dachflächenfenster genannt. Die Qualität der entste-henden flexibel aufzuteilenden Wohnungen wird einmal durch das stadt- bis rheinseitige Durchsteckenerreicht. Zum anderen entwickelt die Symbiose von Wohnen am Strom und rau belassener innererMaterialität ihre eigene Wirkung. Planerische Anforderungen über den Denkmalschutz hinaus betreffendie weitestgehende Barrierefreiheit und Maßnahmen zum energie- und ressourcenschonenden Bauensowie die auch zukünftig mögliche Umnutzung für die Wohnanforderungen besonderer Nutzergruppen.Die Belebung eines zentrumsnahen ehemaligen Versorgungsbauwerks mit ca. 130 Wohnungen ist bei-spielhaft. Darüber hinaus ist die vertraute 100-jährige Silhouette des "Siebengebirges" unverändert erhal-ten geblieben und verkehrt sich nunmehr mit einbrechender Dunkelheit in eine lebendige, vielfältig beleb-te und beleuchtete Analogie zu einem vorbeiziehenden Rheindampfer.“

DG

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MehrfamilienhausLuczak Architekten, KölnDipl.-Ing. Architekt Thomas Luczak Hohr Immobilien GmbH, Köln2004

Auszeichnung

Wohnen im Hochbunker

Ein fensterloser Hochbunker aus dem Jahre 1942 im zentrumsnahen Kölner Stadtteil Nippes wurde zuWohnungen umgestaltet. 5.000 Tonnen Stahlbeton wurden aus dem massiven Bunker herausgeschnit-ten und gesprengt. Die Herkunft des Gebäudes sollte durchaus bewusst gemacht werden. Ergänzt umein hölzernes Penthouse und überkreuzt von einem Neubau, der das Areal zur Straße hin schließt, ent-stand ein städtisch geschütztes Ensemble von 17 Lofts und Stadthäusern. Der 14 Meter tiefeBaukörper wird über glasgedeckte Atrien belichtet. Mit der Umwandlung eines Stücks Stadtbrache wirdgezeigt, wie ein trister Hochbunker auf vernünftige Weise für innovative Raumkonzepte genutzt werdenkann. Die Vorteile des Reihenhauses werden mit denen des verdichteten, städtischen Bauens verknüpft.Es wurde Brennwerttechnik eingesetzt.

Bestand

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Begründung der Jury

„Hinter einem offensichtlich neuen Wohnblock in Köln-Nippes ist ein Hinterhof durch siebenStadtwohnungen angenehm bewohnbar gemacht worden. Sie erzeugen mit ihren zentralen, überhöh-ten Räumen einen atmosphärisch angenehmen Wohnraum. Im zweiten Blick spürt man die ungewöhn-lich dicken Fassadenmauern. Diese sind Teil des ehemaligen Bunkers, der Anlass der Revitalisierungdieses Wohngebietes war. Die Herkunft verschwindet zwar vollkommen, und die Vergangenheit ist nurin der Schnittstelle des Baumaterials sichtbar. Diese radikale Entkernung mit ihren pragmatischen,modernistischen Ergänzungen macht dieses Projekt zu einem originellen Umstrukturierungsbeispiel.Die verdichtete Wohnform ist geeignet für eine Kombination aus Wohnen und Arbeiten.“

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Gemischte NutzungPiroeth Architektur, KölnDipl.-Ing. Architektin Ute PiroethDr. Kurth / Pollerhoff GbR, Köln2002

Auszeichnung

Wohnen und Arbeiten in einer denkmalgeschützten FabrikDie denkmalgeschützte Etagenfabrik wurde 1910 in Köln erstellt. Es ist ein viergeschossigesMassivgebäude in typischer Ziegelbauweise mit Industrieverglasung im gründerzeitlichenBlockinnenbereich. Umgenutzt wurde das Gebäude zu 3.800 Quadratmetern Wohn- und Arbeitsraum.Die ursprüngliche Industrieverglasung blieb erhalten. Um den aktuellen Wärmeschutzanforderungen zuentsprechen, wurden von innen Holzfenster eingesetzt. Vorhandene und ursprüngliche Spuren bleibensichtbar. Die neue Nutzung wurde aber klar in den Vordergrund gestellt. Hauptnutzer sind Familien mitKindern. Die barrierefreie Erschließung erfolgt durch Einbindung der vorhandenen Lastenaufzüge.

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Bestand

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Begründung der Jury

„Der Umbau der denkmalgeschützten ehemaligen Metallwarenfabrik zu Wohnlofts zeigt in vorbildlicherWeise, dass neuzeitliches, familiengerechtes Wohnen mit Kindern auch innerstädtisch in einer ehemali-gen Fabrik qualitätvoll möglich ist. Das Projekt verwirklicht gleichzeitig die Forderungen derNutzungsmischung von Wohnen und Arbeiten und schafft entsprechende Synergieeffekte. Kinder- undAltengerechtheit als Voraussetzungen zukunftsweisenden, generationsübergreifenden Wohnens werdendurch die Einbindung der vorhandenen Lastenaufzüge gewährleistet. Hervorzuheben ist darüber hinausdie hohe gestalterische Qualität sowohl der neuen Bauelemente als auch bei der Wahrung historischerStrukturen und im Umgang mit dem Denkmalschutz. Das Konzept, ursprüngliche Strukturen sichtbarzu machen und gleichzeitig neue Strukturen und Nutzungen klar heraus zu stellen, hat zu einem über-zeugenden Gesamtergebnis geführt.“

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KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerriinn

BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Gemischte NutzungDipl.-Ing. ArchitektinKatharina Anna Kulla, KrefeldWohnAktiv GmbH, Krefeld2007

Auszeichnung

Das Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts als „Königliches Eisenbahnamt“ 100 Meter vomHauptbahnhof entfernt in Krefeld erbaut. Es diente bis zum Jahre 2003 als Verwaltungsgebäude, einstder königlichen Eisenbahn, später der Deutschen Bundesbahn. Neu gestaltet wurde ein Wohn- undGeschäftshaus für generationsübergreifendes Wohnen. Im Erdgeschoss sind drei Büro- undGewerbeeinheiten untergebracht, das erste Obergeschoss wird von der ersten Krefelder Senioren-Wohngemeinschaft genutzt. Im zweiten Obergeschoss befinden sich sieben Wohneinheiten, davon sindfünf barrierefrei und seniorengerecht.

Krefeld24 I 25

Bestand

Umbau des „Königlichen Eisenbahnamtes“zu einem Wohn- und Geschäftshaus

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Begründung der Jury

„Aufbauend auf den günstigen baulichen Vorgaben und unter weitgehender Bewahrung der historischenStrukturen wird wie selbstverständlich eine schlüssige Mischung aus Seniorenwohnungen, Wohnungenund Büros angeboten. Das Ergebnis des Umbaus besticht dadurch, dass es bewusst unspektakulär ist.Die Balkone sind eine notwendige Zutat zur Befriedigung zeitgemäßer Wohnansprüche. ZurEnergiebilanz werden allerdings keine näheren Angaben gemacht. Die Barrierefreiheit ist in allenBereichen gewährleistet. Dank seiner innerstädtischen Lage ist die Umnutzungsmaßnahme gleicherma-ßen belebend, wie identitätsstiftend für das Quartier.“

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KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrreenn

FFeerrttiiggsstteelllluunngg

MehrfamilienhausDipl.-Ing. Architekt Christoph Wiesmann, LaerEigentümergemeinschaft vertreten durch Heidi Sievert, Münster2006

Umbau eines denkmalgeschützten Bürogebäudes zum WohnhausDas denkmalgeschützte Bürogebäude wurde im Jahr 1953 erbaut und befindet sich in unmittelbarerNähe des Stadtkerns Münster. Entstanden sind acht Eigentumswohnungen mit 66 bis 125Quadratmetern Wohnfläche. Zielsetzung der Umbaumaßnahme war es, in enger Absprache mit demDenkmalamt die Qualitäten zeitgemäßen, innerstädtischen Wohnens zu realisieren, ohne die herausra-genden Elemente der bestehenden Architektur zu verwässern. Um eine scheinbar stützenfreieGestaltung zu bewirken, wurde dem bestehenden Stahlbetonskelett ein Stahlrahmen vorgesetzt, andem die Balkonplatten befestigt sind. Die Geländerfüllungen bestehen aus grünem Bundglas mit einerweißen Sicherheitsfolie. Dies ist in Anlehnung an die Brüstungsbekleidung aus Anröchterdolomit ent-standen und verbindet eine transparente Gestaltung mit gleichzeitiger Blickdichte.

Münster

Auszeichnung

26 I 27

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Begründung der Jury

„Die Rettung von herausragenden Gebäuden der 50er Jahre wird zu einem zunehmend wichtigen inner-städtischen Thema. Dasselbe gilt für die Umnutzung von Büros zu Wohnungen. Mit dem Umbau desVerwaltungsgebäudes in Münster ist eine überzeugende Lösung für beide Aufgaben gelungen. DieAuthentizität der Nachkriegsarchitektur und ihre filigranen Gestaltungselemente blieben gewahrt, ohnedass Einschränkungen der neu integrierten Wohnnutzung erkennbar sind. Hervorzuheben ist die harmo-nische Einbindung der vorgehängten Stahlbalkone, die die architektonische Aussage des Originalbauseher betonen als verfälschen. Auch wenn Angaben zum energetischen Konzept fehlen und zum Beispielkeine Barrierefreiheit als Beitrag zum altersgerechten Wohnen sichergestellt werden konnte, bildet derUmbau einen Beitrag zu zukunftsträchtigen Gestaltungsaufgaben, wie sie das verdichtete, innerstädti-sche Wohnen, die Aufwertung von Stadtquartieren, das Wohnen an Hauptverkehrsstraßen und dieBewahrung der Identität von Nachkriegsquartieren an die Architekten stellen.“

EG OG 1

OG 2 OG 3

OG 4 KG

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KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Einfamilienhausvan den Valentyn Architektur, KölnArchitekt Thomas van den Valentyn undDipl.-Ing. Architekt Johannes van LinnDr. Stefanie Clemen und Wolfgang Hübner, Neuss2006

Auszeichnung

Umnutzung eines ehemaligen Getreidesilos zum EinfamilienhausDer Getreidesiloturm ist 1963 entstanden. Es handelt sich um ein einfaches zweckbestimmtesGebäude, das mit mehreren Lagerhallen ein kleines Gebäudeensemble bildet. Die Grundidee zumUmbau des 20 Meter hohen Turmes ist ein Adlerhorst. Der Turm hat eine Grundfläche von etwa neunmal zwölf Metern und besteht aus einem 36,5 Zentimeter starken Mauerwerk, das durch vierStahlbetonringbalken gehalten wird. Die innen vorhandene Holzkonstruktion und das Dach wurden voll-ständig entfernt. Drei neue Stahlbetondecken im oberen Drittel des Turmes bilden die neuenWohngeschosse und eine Dachterrasse. Die Erschließung vom Erdgeschoss bis zur Dachterrasseerfolgt in einem freigestellten neuen Sichtbetonkern mit Spindeltreppe und Aufzug. Der östliche Teil desErdgeschosses liegt in der Höhe von 1,25 Metern. Dadurch bleibt das Untergeschoss erhalten. Hiergibt es Lagerflächen und Platz für die Heizungsanlage. Eine Erdwärmeanlage heizt über den temperier-ten Sichtbetonkern den ganzen Turm. In diesem 11,77 Meter hohen Erdgeschossteil gibt es eine klei-ne Bar und ein Hochregallager für Autoteile. Das erste Obergeschoss liegt bei 12,60 Metern. DasMauerwerk der Außenwände wurde innen mit einem Lehmputz verputzt. Außen erhielt der Turm eineKernisolierung mit einer Vorsatzschale aus schwarzem Klinker.

Bestand

Neuss28 I 29

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Begründung der Jury

„Ein Kunstwerk ist hier entstanden -- zugegeben ein minimalistisches, auf das Notwendigste reduziertesund mit hohem Aufwand erkauftes, wie zumeist bei derartigen Konzepten. Überzeugend das klareEntwurfskonzept, die Strategie und Materialität. Wieder zu erkennen ist der Getreidesilo aus dem Jahr1963 lediglich in seiner Kubatur und stadträumlichen Dominanz, als Bautyp des Turms, nun innen voll-kommen entkleidet und mit einem neuen Betonkern versehen, außen vollkommen neu eingekleidet.Sicher bildet diese Umnutzung eine extreme Sondersituation ab: Als exklusive, avantgardistische Artindividuellen Wohnens in alten Industriekulturen.“

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KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrrFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Gemischte NutzungNattler Architekten, Essen Dipl.-Ing. Architekt Heinz NattlerMartin Heyen, Aachen2003

Umbau einer Wasserburg zu Wohnzwecken

Die denkmalgeschützte Wasserburganlage Haus Heiden im Landschaftsschutzgebiet in Aachen-Richterich stammt aus dem 13. Jahrhundert. Deren landwirtschaftlich genutzten Teile wurden zu einerWohnanlage mit sieben Wohneinheiten, Büro- und Seminarräumen umgenutzt. Neue Architektur-elemente wurden in deutlich ablesbarer Form mit modernen Materialien wie Glas, Stahl und Sperrholzim Kontrast zur restaurierten, alten Bausubstanz aus Bruchstein, Sichtmauerwerk und Eichenholz ein-gebracht. Erhalt und Sanierung der vorhandenen Bausubstanz erfolgte in enger Abstimmung mit derDenkmalbehörde. Die Haustechnik musste vollkommen erneuert werden. Ökologisch sinnvolleMaßnahmen, wie eine eigene Abwasseraufbereitung, der Einsatz eines Niedertemperaturölheizkesselssowie die Nutzung von Solarkollektoranlagen mit 35 Quadratmetern Fläche zu Heizzwecken und zurWarmwasseraufbereitung kamen zum Einsatz.

Aachen30

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Bielefeld 31

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BBaauuhheerrrrFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Reaktivierung einer Brachfläche am ehemaligen Schlacht- und ViehbahnhofAuf zwei direkt nebeneinander liegenden Industriebrachen, dem ehemaligen Schlachthof derFleischerinnung und dem Viehbahnhof vom Ende des 19. Jahrhunderts, wurde unter dem Motto"Wohnen und Arbeiten mitten in der Stadt" mit Unterstützung des Landes NRW und der Stadt Bielefelddas "Denkwerk Bielefeld" entwickelt. Neben einem Wasserturm mit Kesselhaus und einer ehemaligenProduktionshalle, der sogenannten Schweinehalle, wurden zwei Kühlhäuser und ein unterDenkmalschutz stehender Kontorkomplex sowie die historische Schlachthofgaststätte einer neuenNutzung zugeführt. Ziel der Projektentwicklung war das Bündeln unterschiedlicher Kernkompetenzen:nachhaltige Verbesserung des innerstädtischen Wohnens durch experimentelle Wohnformen und dieStärkung der wirtschaftlichen Position durch neu anzusiedelnde Dienstleistungsbetriebe.

Gemischte NutzungDipl.-Ing. Michael Kluckhuhn

Josef Müther, Bad Salzuflen2007

Bestand

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MehrfamilienhausBM+P Beucker Hesse Haselhoff Architekten u. Stadtplaner GbR, Köln Dipl.-Ing. Architekt Thomas Beucker,Dipl.-Ing. Architekt Peter Hesse u. Dipl.-Ing. Christoph HaselhoffVivacon AG, Köln2007

Wilde 13 -- WWohnen im historischenStraßenbahndepotDas ehemalige Straßenbahndepot in Düsseldorf stammt aus dem Jahre 1914. Entstanden sind 79Wohnungen in den denkmalgeschützten Hallen und 22 Stadthäuser südlich des Depots. Das Angebotreicht von etwa 50 bis rund 130 Quadratmeter großen Wohnungen. Um das Projekt zu realisieren,musste - auch unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes - ein Teil der Dachflächen im Bestandgeöffnet werden, da sonst keine Belichtung möglich gewesen wäre. Der Maßstab der Bebauung leitetsich vom Rhythmus der 27 Meter weit gespannten Stahlträger der beiden Hallen, von den denkmalge-schützten Ziegelfassaden und von den alten Holztoren des historischen Straßenbahndepots ab.Eingefügt wurden sieben Mehrfamilienhäuser. Die äußere Form der Halle wurde dabei berücksichtigt.Die Trennung der Hallenkonstruktion von der eigentlichen Wohnhauskonstruktion löst bei abgestimmterModularität alle bautechnischen Probleme.

Düsseldorf32

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Düsseldorf 33

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BBaauuhheerrrriinnFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Wohnhaus mit Galerie im Industriedenkmal

Das Gebäude wurde 1907 als viergeschossiges Fabrikgebäude in Düsseldorf-Oberkassel erbaut. Inenger Abstimmung mit der Bauherrin und Sammlerin Julia Stoschek ist ein bewohnbarer Kunstspeicherentstanden. Auf 1.500 Quadratmetern findet die Kunstsammlung der Bauherrin Raum. Von den beidenAusstellungsetagen erreicht man das zwölf Meter hohe Dachgeschoss, in dem sich die Wohnung befin-det. Hier erschließt eine filigrane Treppenkonstruktion die beiden neuen eingehängten Wohnebenen.Der neue Mittelausbau spielt auf einen ehemaligen Firmenschriftzug an, der auf dem Dachfirstleuchtete.

Gemischte NutzungKühn Malvezzi GmbH, Berlin

Dipl.-Ing. Architekt Johannes KühnJulia Stoschek, Düsseldorf

2007

Bestand

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Mehrgenerationenwohnen in einer ehemaligen KaserneDie ehemalige preußische Kaserne, zentral gelegen in Düsseldorf-Derendorf, wurde 1895 errichtet undwar die größte im Rheinland. In Abstimmung mit dem Amt für Denkmalpflege sind 170 Wohnungen ent-standen. Der Entwurf sieht nur minimale Eingriffe in den Bestand vor. Die Markantesten sind die vorge-hängten Balkone und einige wenige Dacheinschnitte. Das äußere Erscheinungsbild blieb weitestgehenderhalten. Die Wohnungen sind mit etwa 35 bis 140 Quadratmetern Wohnfläche geplant worden. Weitere40 Wohnungen sind in Neubauten entstanden, die sich in ihrer Fassadengestaltung an denKasernengebäuden orientieren.

Düsseldorf34

Bestand

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BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Mehrfamilienhausmeyer schmitz-morkramer, Köln Dipl.-Ing. Architekt Casper Schmitz-Morkramervivacon AG, Köln2007

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Düsseldorf 35

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BBaauuhheerrrrFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Umnutzung einer Remise zu einem EinfamilienwohnhausDas ehemalige Werkstattgebäude auf dem Gelände des Rheinbahndepots im Süden Düsseldorfs wurdeals Remise im Jahr 1917 errichtet und steht unter Denkmalschutz. Es steht giebelständig zum auchunter Denkmalschutz stehenden Verteilerplatz vor der alten Wagenhalle mit dem historischenGleishafen. Das Objekt wurde aus dem Gesamtareal heraus parzelliert und komplett neu erschlossen.Das äußere Erscheinungsbild des Industriegebäudes sollte erhalten bleiben. Das bestehende Gebäudeist als Hülle konzipiert, die mit einer Innenhöhe von sechs Metern ein neues modernes Innenleben auf-nimmt.

Einfamilienhauspos4 Hinrichsmeyer Pilling GbR,

Düsseldorf Dipl.-Ing. Architekt Andre Pilling

Andre Pilling, Düsseldorf2007

Bestand

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Umbau eines ehemaligen Fabrikgebäudeszu einer WohnanlageDas Gebäude liegt in der Gemeinde Ense im Kreis Soest und stammt vermutlich aus dem Jahr 1925.Die aus dem ehemals dort ansässigen Metallverarbeitungsbetrieb neu entstandene Wohnanlage mit sie-ben Einheiten liegt in unmittelbarer Nähe zum Zentrum mit allen Einrichtungen des täglichen Bedarfs.Das ehemalige Fabrikgebäude wurde auf seine tragenden Bauteile reduziert. Erneuert wurden Wärme-und Schallschutz. Probleme wegen zu geringer Abstandsflächen aufgrund der Altbaukonstruktion konn-ten gelöst werden. Die Erschließung erfolgt über den Innenhof und ist über eine Rampe barrierefrei zuerreichen.

Ense36

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BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

MehrfamilienhausDipl.-Ing. Architekt Frank Barnbeck, Wickede (Ruhr)Massivhaus Stock GmbH, Wickede (Ruhr)2007

Bestand

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Eschweiler 37

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Betreutes Wohnen im ehemaligen Gasthof

Das Haus im Zentrum Eschweiler--Bergraths wurde im Jahre 1959 als Gastwirtschaft mit Wohnungerrichtet und später mehrfach erweitert und aufgestockt. Im November 2006 wurde die Nutzung alsGastwirtschaft aufgegeben und das Gebäude zu einem Wohnhaus für betreute Wohngruppen umge-baut. Im Rahmen des Umbaus wurden in dem Haus zehn Wohneinheiten geschaffen, in denen hilfe- undpflegebedürftige Bewohner in einem gemeinsamen Haushalt zusammenleben und dabei vonBetreuungskräften unterstützt werden. Alle Geschosse sind barrierefrei erreichbar.

MehrfamilienhausArchitekturbüro Kessler, Aachen

Dipl.-Ing. Architekt Günter KesslerUte Mertes, Eschweiler

2007

Bestand

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Umbau einer Schule zum Wohngebäude

Das Gebäude wurde 1890 in Essen als Schulgebäude errichtet. In den 1970er Jahren wurde es zumGästehaus des Museums Folkwang umgenutzt und bot von nun an zahlreichen Künstlern Raum zumLeben und Arbeiten. Nach knapp drei Jahrzehnten Nutzung als Künstlergästehaus erwarb der heutigeEigentümer das Haus und sanierte es. Entstanden sind drei Wohnungen. Das äußere Erscheinungsbildwurde beibehalten, im Inneren wurden die ursprünglichen, in den 1960er Jahren mit PVC überklebtenFliesen und Holzböden freigelegt und restauriert. Heute lässt das Gebäude wieder seine ehemaligeStruktur erkennen.

Essen38

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrreenn

FFeerrttiiggsstteelllluunngg

MehrfamilienhausArbeitsgemeinschaft Albrecht, Laber, Schröer, EssenDipl.-Ing. Innenarchitekt Ekkehard SchröerFrank Albrecht, Ricarda Laber,Ekkehard Schröer, Lesly Olson, Essen2004

Bestand

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Gütersloh 39

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Umnutzung eines Werkstattgebäudes zum EinfamilienhausDas Bestandsgebäude ist 1898 errichtet worden und liegt in der Innenstadt von Gütersloh. Der einge-schossige Neubau mit einem begrünten Flachdach integriert ein altes Werkstattgebäude und folgt derkonisch zulaufenden Baugrenze. Der Bebauungsplan ließ eine Grenzbebauung im Norden zu. Im Südenfolgte man der vorgeschriebenen Baugrenze, aus der sich der konisch zulaufende Baukörper ergibt.Somit konnte die größtmögliche Ausnutzung des Grundstücks erzielt werden. Das Gebäude ist imNiedrigenergiestandard errichtet worden. Der Neubau wird über den Altbau erschlossen, in dem sicheine Werkstatt befand.

EinfamilienhausArchitekturbüro Spooren, Gütersloh Dipl.-Ing. Architekt Thomas Spooren

Sophie Wessels, Gütersloh2004

Bestand

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Umnutzung eines ehemaligen Schuppens

Das Projekt befindet sich im zwischen Wuppertal und Düsseldorf gelegenen Gruiten, das heute zurStadt Haan gehört. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude als ein für die Region typischerSchleiferkotten errichtet. Das Baurecht ließ nur eine Erweiterung innerhalb des bestehendenGebäudevolumens zu. Der ehemalige Schuppen wurde unter Beibehaltung der Rohbaustruktur zumWohnzimmer mit Terrasse Richtung Bach und Garten umgebaut; im Seitenflügel wurden neue Flure undTreppen eingezogen. Ein im rechten Winkel an der Süd-Ost-Ecke des Hauses anstoßender, extremschmaler und langer Anbau schließt das Ensemble.

Haan-GGruiten40

Bestand

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerriinn

BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

EinfamilienhausSUKO, HaanDipl.-Ing. Architektin Susanne KohteUrsula und Hartwig Kohte, Haan2007

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Haltern am See 41

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Umnutzung eines landwirtschaftlichenSpeichergebäudes zu zwei WohneinheitenDas Gebäude liegt auf einem ehemaligen Bauernhof vor der Stadt Haltern am See. Um den Verfall desehemaligen Speichergebäudes zu stoppen, wurde die Umnutzung zu zwei Wohneinheiten geplant. DieGebäudehülle durfte in ihrer Struktur nicht verändert werden. Errichtet wurde somit ein Haus im Haus.Über eine Innendämmung mussten die gesetzlichen Anforderungen an die Wärmedämmung erfüllt wer-den. Zwei Drittel der Gebäudetraufseiten wurden von der Fassade vorsichtig abgetragen und mit dengleichen Steinen wieder neu aufgebaut. Im Ergebnis sind eine 50-Quadratmeter-Wohnung imErdgeschoss und eine Wohneinheit mit Galerie im Obergeschoss entstanden.

EinfamilienhausDipl.-Ing. Architekt Carsten Kraft,

Haltern am SeeWolfgang König, Haltern am See

2006

Bestand

EG

OG

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BBaauuhheerrrrFFeerrttiiggsstteelllluunngg

EinfamilienhausArbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. Architekt Arthur J. Körner, Köln u. Dipl.-Ing. Architekt Bernd Adelt, Mönchengladbach-RheydtPeter Frelenberg, Köln2007

Umgestaltung einer alten Papierfabrikzu einem WohnhausDas Projekt liegt in einem großräumigen Blockinnenbereich in Köln. Die Umgebungsbebauung ist drei-bis fünfgeschossig. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1948 und wurde zu dieser Zeit alsPapierfabrik, später als Lagerhalle und Atelier genutzt. Entstanden ist ein Einfamilienhaus mit 315Quadratmetern Wohnfläche und großflächigem Innenhof. Alle Hauptwohnflächen sind barrierefreierreichbar, der nachträgliche Einbau einer Aufzuganlage ist möglich. Die gesamte Heizungs-, Kühlungs-und Warmwasserversorgung erfolgt mittels Wärmepumpe aus Erdsonden. Wand- und Fensterflächensind hoch gedämmt.

Köln42

Bestand

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Köln 43

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BBaauuhheerrrreenn

FFeerrttiiggsstteelllluunngg

Sanierung eines Gründerzeithauses und eines Werkstattgebäudes zu WohnzweckenDas Objekt befindet sich im Kölner Stadtteil Nippes. Es ist Teil einer Blockbebauung aus derJahrhundertwende. Die in diesem Bereich typische Bebauung bestand aus stuckverziertenVorderhäusern mit angeschlossenem Seitenflügel, in dem Werkstätten angesiedelt waren. Im Rahmender Generalisierung wurde hier die gesamte Nutzfläche zu Wohnraum und der Innenhof zu einemGarten umgewandelt. Die Bestandswohnungen wurden denkmalgerecht saniert, in denWerkstattgebäuden wurden Lofts eingerichtet. Der Niedrigenergiehausstandard wurde eingehalten.

MehrfamilienhausArchitekt und Stadtplaner

Dipl.-Ing. Boris Enning, KölnEigentümergemeinschaft

Franziskastraße2005

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Oase in der Stadt -- Wohnen und Arbeitenin einer ehemaligen AutowerkstattDas Projekt befindet sich im Herzen des Belgischen Viertels in Köln. Die bisherige Nutzung alsAutowerkstatt wurde aufgegeben. Die Nutzungsänderung orientiert sich an dem Konzept "Wohnen undArbeiten in der Stadt". Entstanden sind drei Wohnungen, eine Heilpraktikerpraxis, eine Kochschule undBüros. Das ganzheitliche Konzept ist nach Grundsätzen des Feng Shui geplant worden. JedeNutzungseinheit hat eine halböffentliche Vorzone.

Köln44

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Gemischte NutzungDipl.-Ing. Architekt Volkmar Müller, Köln;Feng Shui Beratung + Planung, KölnDipl.-Ing. Architektin Alice MüllerStrepp + Dorfmüller GbR, Köln2006

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Köln 45

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Umnutzung einer ehemaligen Brotfabrik zum FamilienwohnhausDas Gebäude wurde 1904 als Brotfabrik mitten in Köln errichtet. Es ist ein fünfgeschossigesMassivgebäude in typischer Ziegelbauweise im Blockinnenbereich. Es bestanden keineDenkmalschutzanforderungen. Die Grundrisslösungen der fünf neu entstandenen Wohnungen sind aufdie einseitige Belichtung abgestimmt. Das gestalterische Konzept sah vor, vorhandene und ursprüng-liche Spuren sichtbar zu lassen und gleichzeitig die neue Nutzung klar in den Vordergrund zu stellen.

MehrfamilienhausPiroeth Architektur, Köln

Dipl.-Ing. Architektin Ute PiroethW.P.Immobilien Consult, Köln

2004

Bestand

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Umnutzung eines Lagers zum Wohngebäude mit Atelier und BüroDas Objekt steht in einem Hinterhof im Herzen von Köln und wurde ehemals als Lager genutzt. ImErdgeschoss befinden sich nach dem Umbau Büro und Atelier. Auf dem Dachbereich wurde einWohnloft aufgestockt. Der Dachbereich wird vom Haupthaus erschlossen. Die Konstruktion undBauelemente sind möglichst ablesbar und roh belassen. Durch bereits vorhandene Treppenöffnungenzu den darunter liegenden Studio- und Büroflächen wird es ermöglicht, Wohnen und Arbeiten zu verbin-den. Die barrierefreie Erschließung erfolgt durch den Aufzug im Haupttreppenhaus. Das gesamteProjekt entspricht den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV).

Köln46

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Gemischte NutzungWilkin+Hanrath Bauphasen, Köln Dipl.-Ing. Architekt Werner WilkinThomas May, Köln2006

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Krefeld 47

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Geförderter Wohnungsbau in einer alten RegenschirmfabrikDas Industriedenkmal wurde erstmals 1896 für die Textilindustrie als Regenschirmfabrik genutzt undliegt am westlichen Rand des alten Stadtkerns in Krefeld. Im gesamten ehemaligen Betriebsgebäudewurden 15 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau geplant und erstellt. Der gesamteGebäudekomplex steht unter Denkmalschutz, sämtliche Anforderungen daraus wurden erfüllt. DieFassaden wurden mit einem Wärmedämmverbundsystem und mit mineralischem Putz saniert. DieFenster wurden an die Ursprungsgestaltung angepasst und als Holzfenster mit Isoverglasung erneuert.Sämtliche Wohnungen wurden barrierefrei gestaltet. Jeder Wohnraum verfügt über wohnungseigenenFreiraum.

MehrfamilienhausDipl.-Ing. Architekt Frank Brünsing u.

Dipl.-Ing. Architekt Thorsten Kasel, KrefeldWilms-Dahmen-Reifgerste GdR, Erkelenz

2007

Bestand

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Generationsübergreifendes Wohnen im alten GetreidespeicherAn einer zentral dominanten Eingangssituation zur historischen Innenstadt Lemgos wurde vor demZweiten Weltkrieg ein Speicher als Getreidelager errichtet. Das Gebäude hat eine historischeBedeutung für die Stadtbaugeschichte und die industrielle Entwicklung, daher sollte der Charakter desGebäudes erkennbar bleiben. Das Gebäude ist barrierefrei zu erreichen. Die Wohnungen sind ebenfallsbarrierefrei gestaltet, so dass sie auch von Menschen mit Behinderungen genutzt werden können. EineAltenhilfeeinrichtung nutzt zehn Wohnungen, um ältere Menschen zu betreuen. Die übrigen Wohnungenwurden frei vermietet. Insgesamt sind 25 Wohnungen entstanden.

Lemgo48

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MehrfamilienhausBrand Architekten, Lemgo Dipl.-Ing. Architekt Stefan BrandFritz Köster GmbH & CoKG2007

Bestand

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Marienheide 49

Umbau einer denkmalgeschützten Scheune zum EinfamilienhausDas Bestandsgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und liegt in Unterpentinghausen in derGemeinde Marienheide im Oberbergischen Kreis. Umgebaut wurde eine Fachwerkscheune alsBestandteil einer denkmalgeschützten älteren Hofanlage im Außenbereich. Durch den jahrelangenLeerstand war die Scheune einsturzgefährdet. Etwa zwei Drittel der Grundfläche werden alsWohnungen genutzt, was unter anderem durch das Einziehen einer Zwischendecke möglich wurde. DerRest wird weiterhin als Stall landwirtschaftlich genutzt. Die ehemalige Scheune ist von außen alsBaukörper klar ablesbar; auch der Hallencharakter des Durchfahrtsbereiches mit einer lichten Höhevon sieben Metern blieb bestehen.

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrriinnFFeerrttiiggsstteelllluunngg

EinfamilienhausHerbert Haas Glashaus PSG, Aachen

Dipl.-Ing. Architekt Herbert HaasPetra Foerst, Marienheide

2006

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Umbau eines Gemischtwarenladens und Futtermittelhandels zum Wohn- und GeschäftshausDas Objekt befindet sich an der B7 Ortsdurchfahrt Marsberg-Bredelar. Das ehemals als Gemischtwaren-laden und Futtermittelhandlung genutzte Gebäude wurde saniert und zu einer Apotheke mitNebenräumen sowie einer Wohnung umgenutzt. Dabei blieb der aus Backstein bestehende hintereBereich, der als Futtermittellager diente, erhalten. Hier befindet sich nun der Wohnbereich. Es wurdeeine Pelletheizung eingebaut.

Marsberg-BBredelar50

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BBaauuhheerrrreenn

FFeerrttiiggsstteelllluunngg

Gemischte NutzungSchmidt und Mengeringhausen, Olsberg Dipl.-Ing. Architekt Peter Schmidt Martina Sorgenfrey-Melliwa u. Andreas Melliwa, Marsberg-Bredelar2005

Bestand

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Mechernich 51

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrr

FFeerrttiiggsstteelllluunngg

Umnutzung eines alten Remisentraktes zu WohnzweckenDas denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1886 befindet sich im Burghof Wachendorf. DerRemisentrakt des Wirtschaftshofes in Mechernich diente ursprünglich als Pferdestallung und wurdedann bis ins Jahr 2003 als Stellplatz für landwirtschaftliches Gerät und im Dach als Getreide- undStrohlager genutzt. Entstanden sind 430 Quadratmeter Fläche, unterteilt in drei Wohneinheiten und einBüro. Über die großen Tore werden die Gebäude erschlossen. In einer benachbarten Halle wurde eineHolzschnitzelheizung erstellt, die das Gebäude mit Heizung und Warmwasser zentral versorgt.

Gemischte NutzungBlumencron Architektensozietät, Euskirchen

Dipl.-Ing. Architekt Ralf Edmunds u.Dipl.-Ing. Architekt Tobias Müller

von BlumencronUlrich Müller von Blumencron,

Mechernich 2004

Bestand

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Umnutzung und Erweiterung der Cramer´schen Fabrik zu einer SeniorenpflegeeinrichtungDas denkmalgeschützte, ehemalige Fabrikgebäude Cramer´sche Fabrik in Menden stammt aus demJahr 1901 und liegt in der Innenstadt. Die Anmutung des Fabrikgebäudes aus Backstein blieb erhalten,und das Stadtbild wurde durch ergänzende Neubauten um den Kontrast zwischen Alt und Neu ergänzt.Realisiert wurden 80 Pflegeplätze, größtenteils als Einzelapartments auf insgesamt 4.600Quadratmetern. Hinzu kommen Aufenthaltsräume mit Küchenzeile und moderne Pflegebäder. Die kom-plette Seniorenpflegeanlage ist barrierefrei gestaltet.

Menden52

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrreenn

FFeerrttiiggsstteelllluunngg

Mehrfamilienhaus3L Architekten + Industriedesigner, MendenDipl.-Ing. Architektin Veronica LenzeGrundstücksgemeinschaft Cramer´sche Fabrik, Menden2004

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Mönchengladbach 53

Umbau eines alten Lagerhauses in vier Loftwohnungen mit SchwimmbadErbaut wurde das Gebäude 1908 in Mönchengladbach. Entstanden sind vier neue Loftwohnungen. ImInnenhof ist ein Pool für Eigentürmer und Mieter in das Souterrain eingebaut worden, so dass hier einsicht- und windgeschützter Gemeinschaftsbereich entsteht. Der Innenhof kann später mit einemSonnensegel überdeckt werden. Der Denkmalschutz erforderte die Wiederherstellung allerAußenfassaden, insbesondere der Fenster, nach den noch vorhandenen Ursprungsfenstern. DieWärmedämmung wurde innenseitig mit Silikatplatten erreicht. Die Beheizung erfolgt über einenKlimaboden, der - unterstützt von Dachkollektoren - eine Verwendung von Wärmepumpen ermöglicht.

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrrFFeerrttiiggsstteelllluunngg

MehrfamilienhausDipl.-Ing. Architekt Stefan Schmidt,

ViersenDr. Henning Littwitz, Mönchengladbach

2007

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Ausbau einer Scheune zu einem Wohnhaus

Die ehemalige Durchfahrtsscheune steht in landschaftlich reizvoller Lage im Odenthal am Rande einesNaturschutzgebietes. Die Scheune selbst ist unbestimmten Alters. Im alten Ziegelmischmauerwerks-gebäude wurde ein bisher eingeschossiger Neubau errichtet, dessen Holzrahmenbauweise das alteMauerwerk stabilisiert. Das alte Scheunentor dient als Eingang, ein altes Stallfenster wurde freigelegtund als Maßstab für neue Fenster verwendet. Das neue Gebäude im Inneren stützt die vorhandeneScheune. Die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) wurden erreicht. Der Garten bleibt weiter-hin als Weideland beziehungsweise Streuobstwiese kenntlich, ohne dass er durch untypischeBepflanzung und Umzäunung aus dem Landschaftsbild herausgeschnitten wird.

Odenthal54

Bestand

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Einfamilienhauspur, Bergisch GladbachDipl.-Ing. Innenarchitektin Stefanie ConjeStefanie Conje u. Dr. Christian Kastrop, Odenthal2002

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Vettweiß-SSoller 55

Errichtung einer Wohnung in einem ehemaligen StallDie denkmalgeschützte landwirtschaftliche Hofanlage, die zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundertstammt, befindet sich am Ortsrand von Soller in der Gemeinde Vettweiß und wird von drei Generationenbewohnt. Teilbereiche des Stall- und Scheunentraktes wurden entkernt und in ein Wohnhaus umgebaut.Das sanierte Bruchsteinmauerwerk, das auch zum Wohnbereich sichtbar belassen wurde, verbindethistorische Bausubstanz und ein offenes Wohnkonzept. Anstelle von schuppenähnlichen Anbautenwurde dem Wohnbereich seitlich ein Wintergarten angefügt, der sich zum Gartenhof hin öffnet.

Bestand

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

EinfamilienhausDipl.-Ing. Architekt

Rudolf Weitz, DürenUschi u. Hubert Wintz, Vettweiß-Soller

2006

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Kunst, Wohnen und Arbeiten in der alten LateinschuleDie 1880 erbaute, unter Denkmalschutz stehende, alte Lateinschule in Viersen konnte von 2006 bis2007 nach 25-jährigem Leerstand von einer entkernten Bauruine zu einem multifunktionalen Ort fürKunst, Arbeit und Wohnen umgebaut werden. Die Etagen sind bei wechselndem Bedarf als eigenstän-dige Wohnungen nutzbar und bieten Wohn- und Arbeitsmöglichkeit für Stipendiaten der Künste.Zentraler Entwurfsgedanke ist ein innenhofartiger, vertikaler Luftraum, in dem eine leichteSpindeltreppe die Geschosse erschließt.

Viersen56

Bestand

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

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Gemischte NutzungDipl.-Ing. Architekt Martin Breidenbach, ViersenNiederrheinwerke Viersen GmbH, Viersen2007

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Wegberg 57

Wohnen und Arbeiten in einem Wasserturm

Das Projekt liegt in Wegberg. Eine Genehmigung zum Wohnen im Landschaftsschutzgebiet ermöglich-te den Erhalt dieses einzigartigen Bauwerks. Der Wasserturm stammt aus den 1930er Jahren. Um einbestehendes Treppenhaus sind zwischen den alten Stahlbetonstützen und den aussteifenden Trägerndrei Etagen mit etwa 215 Quadratmetern Fläche entstanden. Sie beinhalten zwei Wohnungen mitBüronutzung. Im Erdgeschoss wurden zwei pavillionartige Gebäudeteile angefügt. Als Baumaterial fürdie Wände wurde ein hochdämmender Porotonstein verbaut, der sich optimal für die Rundungen eig-nete. Die Adaption der vorhandenen Räume (ehemaliger Wasserbehälter und Tropfboden) in 40 MeternHöhe schafft Räume für Kunstaktionen und Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste.

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Gemischte NutzungKostka Architektur, Wegberg

Dipl.-Ing. Norbert KostkaUte Reimund und Norbert Kostka, Wegberg

2005

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Umgestaltung einer Seidenweberei zu einem WohnquartierDer gesamte Komplex der ehemaligen Seidenweberei wird als einheitlicher Stadtbezirk zu Wohn- undGewerbezwecken konzipiert. Auf der Fläche des ehemaligen Websaals wird ein Wohnquartier mitEinfamilien- und Doppelhäusern eingefügt. Die historischen Gebäude (ehemalige Verwaltung,Kesselhaus und Kutscherhaus) und die Außenmauer des in Scheddachform errichteten Websaals sowiedessen gusseiserne Stützen umgreifen die Neubauten zu einer Gesamtanlage. Die Wohnanlage beher-bergt insgesamt 84 Wohn- und fünf Gewerbeeinheiten mit insgesamt 12.750 Quadratmetern Wohn-bzw. Nutzfläche. Im historischen Bestand sind 26 Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe reali-siert; der Neubaubereich - gestaffelt in zwei Bauabschnitte - gliedert sich in zwölf Einfamilienhäuser und23 Doppelhäuser.

Willich58

Bestand

KKaatteeggoorriiee EEnnttwwuurrffss-vveerrffaasssseerr

BBaauuhheerrrreennFFeerrttiiggsstteelllluunngg

Gemischte Nutzunghopp, klebach architekten, Neuss Dipl.-Ing. Architekt Andreas Hopp u. Dipl.-Ing. Architekt Jörg KlebachDSJ GmbH, Neuss2007

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1. Ziele des Preises

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen lobt inKooperation mit dem Ministerium für Bauen und Verkehrdes Landes Nordrhein-Westfalen und dem Verband derWohnungswirtschaft Rheinland Westfalen den "Preis fürgute Umnutzungen von Nichtwohngebäuden zu Wohnge-bäuden" im Rahmen der Veranstaltungsreihe "NRW wohnt"aus.

Das Verfahren richtet sich an alle Bauherrinnen/Bauherrenund Architektinnen/Architekten (aller Fachrichtungen), diein gestalterischer, ökologischer und ökonomischerHinsicht herausragende Umnutzungen von Nichtwohnge-bäuden, wie Bürogebäuden, Industriebauten, Sakralbau-ten, Infrastrukturbauten usw., zu Wohngebäuden realisierthaben. Aspekte, die sich aus dem demografischenWandel heraus für das zukünftige Wohnen ergeben, sollenangemessen berücksichtigt sein.

Nicht nur die Art und Weise des Miteinander-Wohnensbefindet sich gegenwärtig im Umbruch, sondern auch dieVorstellungen darüber, in welcher baulichen Form manwohnen möchte. Der Stadtumbau West mit seinen freiwer-denden Flächen und Gebäuden, die Sehnsucht nach Indi-vidualität und eine vielfach flexiblere Lebensplanung als infrüheren Zeiten führen dazu, dass immer mehr Menschenin ungewöhnlichen Objekten und an ungewöhnlichen Ortenleben möchten und dazu auch die Möglichkeit haben.

Das Auszeichnungsverfahren soll zeigen, welche Lösungs-ansätze für die Wohnnutzung von frei werdendenNichtwohngebäuden möglich sind und Eigentümer undVerantwortliche dazu anregen, über die Umnutzung einerbrachliegenden Immobilie nachzudenken.

Die Initiative "StadtBauKultur NRW" hat die Veranstaltungs-reihe "NRW wohnt - Aspekte des Wohnen und Lebens inNordrhein-Westfalen" als Leitprojekt in ihr Programm auf-genommen. Generalpartner für die gesamte Veranstal-tungsreihe der Architektenkammer NRW sind dasMinisterium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und der Verband der WohnungswirtschaftRheinland Westfalen.

2. Teilnahmebedingungen

Es werden Gebäude prämiert, die den eingangs beschrie-benen Zielsetzungen in vorbildlicher Weise entsprechen.Die Objekte müssen in Nordrhein-Westfalen liegen. DieUmnutzung soll zwischen dem 01.01.2002 und dem31.12.2007 abgeschlossen worden sein.

Um die Auszeichnung können sich Mitglieder einerArchitektenkammer (aller Fachrichtungen) im Einverneh-men mit den Bauherrinnen/Bauherren bewerben.

Es ist vorgesehen, bis zu zehn Auszeichnungen zu verge-ben.

Nicht teilnahmeberechtigt sind die an der Organisationdes Auszeichnungsverfahrens beteiligten Personen,Mitglieder der Jury, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter, sowie Mitglieder des Vorstands der Architektenkam-mer NRW. Die Bewerber müssen eine natürliche Personbenennen, die zur Entgegennahme des Preises berechtigtist. Die Einreicher müssen im Besitz des uneingeschränk-ten Urheberverwertungsrechts für das eingereichteProjekt sein. Mit der Teilnahme wird anerkannt, dass beieiner Veröffentlichung keine Honorierung oder Kosten-erstattung gewährt wird. Die Entscheidung der Jury istabschließend und unanfechtbar. Der Rechtsweg ist ausge-schlossen. Mit der Teilnahme erkennen die Teilnehmendendie Bedingungen der Auslobung an.

Auslobung 59

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Auslobung

3. Einzureichende Unterlagen

Als Bewerbungsunterlagen sind für jedes Objekt einLageplan, zum Verständnis erforderliche Grundrisse,Schnitte und Ansichten, aussagefähige Fotos des reali-sierten Objekts (keine Baustellen- oder Modellfotos), aus-sagefähige Fotos der früheren Situation, textlicheErläuterungen, Darstellung der Beteiligten, Bauherr,Architekt und ggf. weitere Beteiligte, auf einer Tafel odereinem Plan im Format DIN A0 hoch einzureichen.

Unvollständige und darüber hinaus gehende Darstellungenwerden von der Beurteilung ausgeschlossen. BeiVerkleinerungen von Plänen und Texten ist auf eine guteLesbarkeit zu achten. Alle Daten bitte auch als PDF beifü-gen. Für die Dokumentation müssen die Wettbewerbsun-terlagen in digitalisierter Form per E-Mail oder CD ROMeingereicht werden (oben genannte Fotos als JPEG-Dateien mit einer Auflösung von 300 dpi bei 210 mm x297 mm, oben genannte Planunterlagen als EPS-Dateien).

Beizufügen sind die von Bauherrinnen/Bauherren undArchitektinnen/Architekten vollständig ausgefüllte Teilnah-meerklärung und die Freigabe der Nutzungs- undVeröffentlichungsrechte an dem beigefügten Fotomaterial.Beizufügen ist ferner eine Kurzprojektbeschreibung aufeinem Datenblatt.

Das Muster für die Teilnahmeerklärung und das Datenblattsind als Anlage zu dieser Auslobung beigefügt.

Die Arbeiten sind bis zum 16. Januar 2008 einzureichenbei der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.

4. Bewertungsverfahren

Die Sichtung der eingereichten Objekte erfolgt durch dieArchitektenkammer Nordrhein-Westfalen.

Über den Preis entscheidet eine unabhängige Jury.

5. Bewertungskriterien

Die eingereichten Objekte werden nach folgendenKriterien bewertet:

- Nutzung und Gestaltung- Ökonomie und Ökologie - Städtebauliche Einbindung

Die genannte Reihenfolge stellt keine Gewichtung dar. DieJury kann bei Bedarf weitere Beurteilungskriterien festle-gen.

6. Fristen und Termine

Die vollständigen Bewerbungsunterlagen müssen bis zumMittwoch, den 16. Januar 2008, 12.00 Uhr, bei derArchitektenkammer Nordrhein-Westfalen eingereicht wer-den.

Die Sitzung der Jury findet im Februar 2008 statt.

Die öffentliche Verleihung der Auszeichnungen findet imMärz/April 2008 statt. Der genaue Veranstaltungsort wirdrechtzeitig bekannt gegeben.

7. Eigentumsvorbehalt

Die eingereichten Unterlagen der ausgezeichneten Pro-jekte werden Eigentum des Auslobers.

Prof. Dr. Udo Mainzer Landeskonservator Rheinland (Vorsitzender)Vera Anton-LLappeneit Geschäftsstelle der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (Vorprüfung)Martin MüllerInnenarchitekt, Mitglied des Vorstands der Architektenkammer Nordrhein-WestfalenMichael ArnsArchitekt, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-WestfalenKay Noell Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-WestfalenBernd StreitbergerBaudezernent KölnProf. Fred HumbléArchitekt, Maastricht, NiederlandeRita Tölle Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-WestfalenDr. Dankwart GuratzschFachjournalist "Die Welt", Frankfurt am Main

Die Jury

60

(v. li. n. re.)

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S. 6/7, Fotos: Hans Jürgen Landes; S. 8/9, Fotos:Francisco Molina; S. 10/11, Fotos: Udo Scharff;S. 12/13, Fotos: Veit Landwehr; S. 14/15, Fotos: ChristaLachenmaier; S. 16/17, Fotos: Architekten; S. 18/19,Fotos: Andrea Seppi; S. 20/21, Fotos: Constantin Meyer;S. 22/23, Fotos: Bernd-Michael Maurer; S. 24/25, Fotos:Bauherr; S. 26/27, Fotos: Barbara Langer; S. 28/29,Fotos: Rainer Mader; S. 30, Fotos: Architekten; S. 31,Fotos: Hans Jürgen Landes; S. 32, Fotos: Tomas Riehle;S. 33, Fotos: Ulrich Schwarz; S. 34, Fotos: Architekten;S. 35, Fotos: Bauherr; S. 36, Fotos: Thilo Saltmann /Bauherr; S. 37, Fotos: Architekt; S. 38, Fotos: Deimel +Wittmar/ Peter Stockhausen; S. 39, Fotos: Architekt;S. 40, Fotos: Udo Meinel; S. 41, Fotos: Architekt; S. 42,Fotos: Architekten; S. 43, Fotos: Sven Otte; S. 44, Fotos:Architekten; S. 45, Fotos: Architekten; S. 46, Fotos:Tobias Kern; S. 47, Fotos: Bauherr/ Architekt; S. 48,Fotos: Rolf Hellmeier; S. 49, Fotos: Architekt; S. 50,Fotos: Thilo Saltmann; S. 51, Fotos: Rheinisches Amt fürDenkmalpflege/ Architekt; S. 52, Fotos: Thilo Saltmann;S. 53, Fotos: Architekt; S. 54, Fotos: Architekt; S. 55,Fotos: Architekt; S. 56, Fotos: Cornelia Kratzel-Breidenbach; S. 57, Fotos: Architekt; S. 58, Fotos:S. Bünstorf / C. Schuhknecht / Architekten

Fotonachweise

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Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-WWestfalen

Jürgensplatz 140219 Düsseldorf

Telefon: (02 11) 38 43-0

www.mbv.nrw.de

Architektenkammer Nordrhein-WWestfalen

Zollhof 140221 Düsseldorf

Telefon: (02 11) 49 67-0Telefax: (02 11) 49 67-99

[email protected] www.aknw.dewww.nrw-wwohnt.de