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wohn raum Stadt Bern Direktion für Finanzen, Personal und Informatik Leuchtturm der Filmkultur Seite 4 Mieterporträt: Mister McGill der Erfinder Seite 5 Neue Familienwohnungen im Wyler-Quartier Seite 6 Berner Energiepreis 2012 geht an die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern Am 5. Juni 2012 konnte die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern im Kursaal den Berner Energiepreis 2012 in der Kategorie «Institutionen» entgegennehmen. Sie wurde für ihr innovatives und nachhaltiges Immobilienmanagement-Konzept ausgezeichnet. Überzeugt hat die Jury der konsequente Einsatz für die nachhal- tige Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften. Liegenschaftsverwaltung Zeitung für die Mieterschaft Ausgabe 2/2012 D ie Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern betreut im Auftrag des Fonds für Bo- den- und Wohnbaupolitik die Immobilien des städtischen Finanzvermögens. Der Marktwert des Immobilien-Portfolios beträgt über eine Milliarde Franken: Es setzt sich zusammen aus rund 2500 Wohnungen, 750 Gewerbe-, Lager- und Büroräumen, ca. 350 Baurechten, 480 Park- und Abstellplätzen, sowie 31 landwirtschaftlich genutzten Gebäuden und 10 Restaurants. Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt Das neu eingeführte «Nachhaltige Immobili- enmanagement» basiert auf der letztjährigen Masterarbeit unserer Mitarbeiterin Elsi His- chier. Mit einer neuen Datenbank-Software werden die Teilbereiche Wohnen, Geschäfts- liegenschaften und Landwirtschaft nach den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt beurteilt. Im Bereich Gesellschaft betrifft dies die The- men Gemeinschaft, Gestaltung, Nutzung und Erschliessung sowie Wohlbefinden und Ge- sundheit. Im Bereich Wirtschaft werden Ge- Gewinner und Jury des Berner Energiepreises 2012 Foto: Adrian Moser

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Leuchtturm derFilmkultur

Seite 4

Mieterporträt: Mister McGill der Erfinder

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Neue Familienwohnungen im Wyler-Quartier

Seite 6

Berner Energiepreis 2012 geht an die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern

Am 5. Juni 2012 konnte die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern im Kursaal den Berner Energiepreis 2012 in der Kategorie «Institutionen» entgegennehmen. Sie wurde für ihr innovatives und nachhaltiges Immobilienmanagement-Konzept ausgezeichnet. Überzeugt hat die Jury der konsequente Einsatz für die nachhal-tige Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften.

Liegenschaftsverwaltung

Zeitung für die Mieterschaft Ausgabe 2/2012

Die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern betreut im Auftrag des Fonds für Bo-

den- und Wohnbaupolitik die Immobilien des städtischen Finanzvermögens. Der Marktwert des Immobilien-Portfolios beträgt über eine Milliarde Franken: Es setzt sich zusammen aus rund 2500 Wohnungen, 750 Gewerbe-, Lager-

und Büroräumen, ca. 350 Baurechten, 480 Park- und Abstellplätzen, sowie 31 landwirtschaftlich genutzten Gebäuden und 10 Restaurants.

Gesellschaft, Wirtschaft und UmweltDas neu eingeführte «Nachhaltige Immobili-enmanagement» basiert auf der letztjährigen

Masterarbeit unserer Mitarbeiterin Elsi His-chier. Mit einer neuen Datenbank-Software werden die Teilbereiche Wohnen, Geschäfts-liegenschaften und Landwirtschaft nach den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt beurteilt. Im Bereich Gesellschaft betrifft dies die The-men Gemeinschaft, Gestaltung, Nutzung und Erschliessung sowie Wohlbefinden und Ge-sundheit. Im Bereich Wirtschaft werden Ge-

Gewinner und Jury des Berner Energiepreises 2012

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bäudesubstanz, Anlagekosten, Betriebs- und Unterhaltskosten sowie Wertschöpfung Immobi-lienmarkt bewertet. Im Bereich Umwelt werden schliesslich die Baustoffe, Betriebsenergie, Boden und Landschaft sowie die Infrastruktur beurteilt. Bis Ende dieses Jahres werden alle Liegenschaften im Portfolio des Fonds bewertet sein.

Langfristiges Denken und HandelnDie Liegenschaftsbewertungen werden abschliessend visu-ell dargestellt, verglichen und analysiert. Aus dieser Bewer-tung werden dann die nötigen Massnahmen abgeleitet. Ein gutes Beispiel ist die Sanie-rung der Fröschmatt- und Zy-pressenstrasse (s. Artikel Seite 3): Die Analyse dieser Liegen-schaft ergab, dass umfassender Handlungsbedarf bestand. Die Wohnungen waren für heuti-ge Bedürfnisse viel zu klein, dazu kamen eine ungenügende soziale Durchmischung und fehlende Gemeinschaftsräume (z.B. im Garten). Die überal-terte Gebäudesubstanz, hohe Betriebskosten, nicht mehr zeit-gemässe Wohnungsaufteilung

und schlechte Gestaltung des Aussenraums machten eine um-fassende Sanierung und Neuge-staltung nötig. Mit den Liegen-schaftsanalysen werden künftig Erfolgs- und Risikofaktoren ge-wichtet, sie bilden die Grund-lage für eine phasengerechte Umsetzung der nötigen Mass-nahmen. Gebäude bestehen über eine lange Zeit und sollen – für Eigentümer und wie für Mietende – einen hohen Nutzen bieten. Nachhaltigkeit spielt bei der Bewirtschaftung von Im-mobilien eine zentrale Rolle – dies erfordert langfristiges Den-ken und Handeln im Sinne der

zukünftigen Generationen. Mit der konsequenten Umsetzung der drei Nachhaltigkeitsaspek-te Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt wird das Potenzial der Liegenschaften optimal ausge-schöpft. Ein jährlicher «Nach-haltigkeitsbericht» informiert die Öffentlichkeit ab 2013 über die Bemühungen und Erfolge der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern. Und nicht zu-letzt: Die nachhaltige Immobili-enbewirtschaftung festigt auch das Gold-Label «Energiestadt», das die Gemeinde Bern seit 1998 auszeichnet.

Elsi Hischier

NeubauprojektStöckacker Süd

Im Stöckacker Süd ist eine neue Wohn-

siedlung mit insgesamt drei Mehrfa-

milienhäusern geplant. Sie soll unter

Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien

nach den Standards von MINERGIE-P-ECO

und der 2000-Watt-Gesellschaft erstellt

werden. Wird der Baukredit kommenden

September von den Stimmbürgerinnen

und Stimmbürgern angenommen, ent-

stehen im Westen Berns 146 neue 1½- bis

6½-Zimmerwohnungen.

Die Wohnungstypen gliedern sich wie

folgt auf:

- 88 Geschosswohnungen

- 32 Alterswohnungen

- 26 Town-Houses (Reihenhäuser)

Die Meilensteine

2008-2009 Projektwettbewerb

Stöckacker Süd.

2009-2011 Überarbeitung und

Weiterentwicklung des

Siegerprojekts «Regina».

2010-2011 Erarbeitung der

Überbauungsordnung

Stöckacker Süd

29.03.2012 Der Stadtrat stimmt der

«Überbauungsordnung

Stöckacker Süd» zu.

17.06.2012 Volksabstimmung und

Annahme der

«Überbauungsordnung

Stöckacker Süd»

21.06.2012 Der Stadtrat stimmt dem

«Baukredit Stöckacker

Süd» von 70 Millionen

Franken zu.

Der nächste Schritt23.09.2012 Volksabstimmung über

den «Baukredit

Stöckacker Süd» von

70 Millionen Franken.

Wird der Baukredit vom Berner Stimmvolk

angenommen, erfolgt der Rückbau der

bestehenden Wohnhäuser, ab Mai 2013

entsteht die neue Siedlung «Stöckacker

Süd». Die attraktiven Wohnungen können

voraussichtlich ab Frühjahr 2015 bezogen

werden.

www.stoeckackersued.ch

(Kim)

News

Gemeinderat Reto Nause (rechts) überreicht Marcel Mischler, Leiter Baumanagement, den Energiepreis 2012.

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Das Mehrfamilienhaus an der Fröschmatt- und Zyp-

ressenstrasse wurde Mitte des letzten Jahrhunderts erbaut. Mit seiner speziellen Form erinnert es im weitesten Sinne an einen «Wünschelknochen». Es ist in die Jahre gekommen und ent-spricht nicht mehr den heutigen Wohnbedürfnissen – nun wird es komplett saniert: In der ers-ten Etappe wird der Gebäude-teil an der Fröschmattstrasse ab Juni 2012 saniert. Ab November 2012 wird die zweite Etappe an der Zypressenstrasse in Angriff genommen.

Zusätzlicher Wohnraum Die Sanierung sieht eine Neu-aufteilung der Wohnungen vor. Durch eine neue, höher gesetz-te Dachkonstruktion entsteht zusätzlicher Wohnraum. Die Fassade wird mit rund 26 cm dicken Dämmplatten eingeklei-

Neue Familienwohnungen im «Winterhäli»

EditorialLiebe Mieterin-

nen, liebe Mieter

Anfangs 2007

wurde ich Direk-

torin für Finan-

zen, Personal

und Informatik

und damit auch

Präsidentin der Betriebskommission

des Fonds für Boden- und Wohnbau-

politik (Fonds). Nach der abgeschlos-

senen Amtsperiode werde ich Ende

2012 nicht mehr zur Wiederwahl

antreten. Die vorliegende Ausgabe

des Wohnraums ist bereits die letzte

Möglichkeit, ein paar Worte an Sie zu

richten.

«Politik bedeutet ein starkes, lang-

sames Durchbohren von harten

Brettern mit Leidenschaft und Au-

genmass zugleich.» Dieses Zitat des

berühmten deutschen Soziologen

Max Weber hat besonders auch im

Wohnungswesen Gültigkeit: Von der

ersten Idee über die planungsrecht-

lichen Hürden, die politische Mei-

nungsbildung bis hin zur Realisierung

von Projekten geht es nicht selten

Jahre. Es braucht viel Leidenschaft,

Durchhaltewillen und Augenmass,

um Bauvorhaben zum Durchbruch zu

verhelfen.

Ich freue mich, dass es dem Fonds

während meiner Amtszeit in einem

hoch politischen Umfeld gelungen

ist, Akzente zu setzen und das Ge-

sicht der Stadt zu verändern. Ob bei

der sorgfältigen Renovation einzelner

Wohnhäuser, bei der Neueinrichtung

städtischer Gastbetriebe oder bei

der Neuplanung ganzer Wohn- und

Dienstleistungsquartiere: Der Fonds

richtet sich nach klaren Strategien

und setzt damit Zeichen für eine

soziale, ökologische und wirtschaft-

liche Nachhaltigkeit, die überall in

der Stadt wahrgenommen werden

können.

Ich hoffe, dass Sie als Mieterinnen

und Mieter diese Zeichen erkannt

haben – im Kleinen wie im Grossen.

Ich danke Ihnen für das entgegenge-

brachte Vertrauen.

Barbara Hayoz, Gemeinderätin

Das Mehrfamilienhaus Fröschmattstrasse 14-18 und Zypressenstrasse 8-12 liegt im «Winterhäli»-Quartier im Westen Berns. Das Gebäude mit den sechs Hausein-gängen umfasst heute 45 kleine 3-Zimmerwohnungen auf drei Geschossen. Erneuerung tut Not: Die Grund-risse sind nicht mehr zeitgemäss, Balkone fehlen – nun wird das Gebäude komplett saniert und umgebaut.

wird das Gebäude dem hohen MINERGIE-P-ECO-Standard entsprechen.

Neue Balkone und ein LiftAlle Wohnungen erhalten hof-seitig neue Balkone, die neun Quadratmeter gross sind. In den Hauseingängen Zypressenstras-se 8 sowie Fröschmattstrasse 14 und 18 wird zusätzlich ein Lift eingebaut. In diesen Haus-teilen entstehen zwölf altersge-rechte 3½-Zimmerwohnungen. Im Dachgeschoss werden neu eine 3½-, vier 4½- und zwei 6½-Zimmerwohnungen einge-baut. Auf den übrigen Geschos-sen entstehen weiter drei 2½-, drei 4½- und neun 5½-Zimmer-wohnungen mit grosszügigen Grundrissen. Umgebung und Garten werden für die künftigen Mieterinnen und Mieter kom-plett neu gestaltet – und es wer-den auch Mietgärten angeboten. Die neuen Wohnungen werden voraussichtlich ab Herbst 2013 (Abschluss erste Etappe) bzw. ab Frühjahr 2014 (zweite Etap-pe) bezugsbereit sein.

(Kim)

det, das Untergeschoss im Aus-senbereich isoliert. Sämtliche Fenster werden ersetzt, anstelle der Fensterläden werden neu Storen montiert. Im Keller wer-den zusätzliche Ausgänge zum Hof gebaut. Alle haustechni-schen Installationen werden neu installiert – nach der Sanierung

Im «Winterhäli»-Quartier wird seit Juni 2012 saniert und umge-baut; alle Wohnungen erhalten neu einen Balkon.

Wanddurchbrüche schaffen grosszügige Wohnräume.

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Beinahe zwölf Jahre wirkte der Verein Lichtspiel an der Bahnstrasse in der Nähe des Güterbahnhofs. Die geplante Grossüberbauung auf dem Areal der alten Kehrichtverwer-tungsanlage zwang den Verein, seinen bisherigen Standort in der ehemaligen Rösterei der Chocolat Tobler zu verlassen. Im März 2012 hat er die neuen Räume an der Sandrain-strasse 3 im Berner Marziliquartier bezogen.

Leuchtturm der Filmkultur

Entstanden ist der Verein Licht-spiel aus der Notwendigkeit,

den umfangreichen Nachlass des passionierten Sammlers Walter A. Ritschard zu retten: Der engagier-te Kinoliebhaber David Landolf übernahm die Nutzung der Samm-lung im Jahr 2000 und gründete mit weiteren Cineasten den Verein Lichtspiel. Seither erfasst, sortiert und katalogisiert er mit seinen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern die ständig wachsende Sammlung von Projektoren, Kinozubehör, Filmen, Werbematerial und vielem mehr. Viele kinematografische Schätze werden so aus der Vergessenheit geholt und der Öffentlichkeit zu-gänglich gemacht.

Wertvolle Schätze der FilmgeschichteIm März 2012 bezog der Verein mit seiner einzigartigen Samm-lung das ganze Dachgeschoss der ehemaligen Ryff-Fabrik im Marzili. Die historische Aura des Gebäudes passt vorzüglich zum

Lichtspiel mit seinen wertvollen filmgeschichtlichen Schätzen und eröffnet dem Lichtspiel neue Pers-pektiven. In den unteren Geschos-sen teilen sich mehrere Berner Filmproduzenten die Büroräume, zusammen mit dem Lichtspiel steht nun ein «Leuchtturm der Filmkul-tur» im Berner Marziliquartier.Das Lichtspiel verfügt über einen grossen und einen kleinen Vor-führungssaal, die vom Trakt mit den Arbeitsräumen getrennt sind. Herzstück ist das 50-plätzige Kino im grossen Saal. Mit seiner Bar ist es Teil des offen zugänglichen Archivs. Der Weg zu den Kinoses-seln führt vorbei an Kinoprojek-toren und liebevoll präsentierten Kino-Erinnerungsstücken. Die Räume können auch für Privatver-anstaltungen wie Feiern, Tagungen oder Schulungen gemietet werden. Der kleine Saal dient als Filmstu-dio für Workshops und Sitzungen, aber auch als Aufnahmestudio und Filmschnittplatz. In den verschie-denen Arbeitsräumen wird alles,

was mit Film und Kino zusammen-hängt – unabhängig von Format oder Genre – aufgearbeitet, doku-mentiert, fachgerecht gelagert und (wenn möglich) der Öffentlichkeit präsentiert. Heute sind Hunderte von Geräten, die für die Filmpro-duktion verwendet wurden, in den Räumen des Lichtspiels aufge-stellt. Von der Amateurkamera bis zum imposanten Kinoprojektor, vom Schneidetisch bis zur Kopier- und Entwicklungsmaschine – all diese Geräte dokumentieren die Entwicklung und Vielseitigkeit des wohl wichtigsten Mediums des 20. Jahrhunderts. Filme, die in den

David Landolf (Mitte) und sein Lichtspiel-Team halten mit leidenschaft-lichem Engagement die Filmgeschichte lebendig.

Der grosse Saal, Herzstück des Lichtspiels: hier finden regelmässig Filmabende und manchmal auch Kinderfilmnachmittage statt.

letzten 100 Jahren entstanden sind, werden vor dem Zerfall und dem Vergessen gerettet, restauriert und sorgfältig aufbewahrt. Inzwischen lagern über 15‘000 Filmrollen mit Wochenschauen, Dokumen-tar- und Musikfilmen, Werbe- und Kurzfilmen in einem speziell ein-gerichteten Kühlraum. Darunter sind seltene Filmkopien, etliche Unikate und viele Amateurfilme.

Überraschungsprogramm am SonntagabendJeden Sonntagabend um 20 Uhr offeriert der Verein Lichtspiel ein Überraschungsprogramm mit Kurzfilmen aus dem eigenen Ar-chiv. Mehrmals pro Jahr finden öffentliche Kinderfilmnachmittage statt. Neben dem «Lichtspielsonn-tag» werden ein- bis zweimal pro Woche thematische Filmabende und Retrospektiven organisiert, oft in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Filmarchiven. Das aktuelle Filmprogramm sowie de-taillierte Informationen zum Ver-ein finden sich im Internet unter www.lichtspiel.ch. Gönnen Sie sich und Ihren Lieben einen überraschenden, spannenden und unterhaltenden Kinoabend im Lichtspiel – es lohnt sich!

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17 Jahre ist es her, seit Aaron McGill aus dem afrikanischen Liberia in die

Schweiz flüchtete. Ihm blieb keine andere Wahl, denn in Liberia war ein blutiger Bürgerkrieg im Gang. McGill kam mit Hilfe seines Onkels in die Schweiz – ohne Familie, ohne Freunde und ohne Hab und Gut. Der Start wurde ihm alles andere als leicht gemacht: Jahrelang lebte der heute 44-jähri-ge in bernischen Asylzentren. Jeden Tag war er in grosser Angst, ausgeschafft zu werden. «Eigentlich wollte ich damals nach Amerika oder Holland weiterreisen», erzählt McGill. Er glaubte anfangs nicht daran, dass er je die deut-sche Sprache lernen würde. «Ich konnte kein Wort Deutsch sprechen – das war keine ein-fache Zeit für mich», so Aaron McGill. Doch ans Aufgeben dachte der studierte Architekt keine Sekunde. Er schlug sich durch, indem er ein paar Franken mit Gelegenheitsarbeiten bei Bauern in der Umgebung verdiente. Eine Ar-beitsbewilligung besass er damals keine.

Die Liebe als RettungsankerDer grosse Wendepunkt in seinem Leben kommt, als McGill seine heutige Frau ken-nenlernt. Er verliebt sich in die Schweizerin. Zweieinhalb Jahre später heiraten die beiden. «Meine Frau hat mir neuen Mut gegeben – sie hat mir die schönen Seiten des Lebens in der Schweiz gezeigt», erzählt Aaron McGill. Er er-hält eine Arbeitsbewilligung und arbeitet erst

Mieterporträt: Mister McGill der Erfinder

Der Toilettensitz für Kinder ist einfach zu montieren und passt auf jeden WC-Sitz.

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Aaron McGill wohnt mit seiner Familie an der Brünnenstrasse in Bümpliz in einem beschaulichen Häuschen – ein Idyll wie aus dem Bilderbuch. Bis dahin führte ihn ein weiter Weg.

als Tellerwäscher in Bern, später als Nachtpor-tier. Glücklich wird er dabei nicht. Dass er in seinem gelernten Beruf als Architekt arbeiten kann, diesen Traum begräbt McGill schnell – das notwendige Nachstudium kann er sich nicht leisten. In der Pflege findet er schliesslich seine Berufung: Nach einem Praktikum in ei-nem Altersheim und einer Grundausbildung arbeitet McGill als Pflegeassistent im Berner Inselspital. «Seit zehn Jahren bin ich nun schon dort», erklärt der 44-jährige. «Für mich ist es ein Traumberuf: Ich kann Menschen helfen und weiss am Abend, warum ich müde bin.» Die Pa-tienten und Mitarbeitenden schätzen ihn: Seine

positive Einstellung und seine Lockerheit brin-gen Ruhe in den stressigen Spitalalltag. Auch privat ist McGill im Leben angekommen: Er ist stolzer Vater von zwei Kindern, einem Mäd-chen und einem Jungen.

Der grosse Coup Ganz nebenbei gelingt Aaron McGill vor drei Jahren ein grosser Coup. Der Familienvater entwickelt einen neuartigen Toilettensitz für Kinder. Dieser macht es möglich, dass die Klei-nen ihr Geschäft selbständig verrichten kön-nen. Eine einfache Idee, auf die vorher noch niemand gekommen ist. Dreieinhalb Jahre lang tüftelt McGill an seiner Weltneuheit und steckt viel Geld in die Entwicklung. Der Erfolg bleibt nicht aus: Den Kindertoilettensitz verkauft er an zahlreiche Kindertagesstätten in Bern sowie an private Haushalte. McGill hat bereits weitere Projekte in der Pipeline, die das Leben einfa-cher machen sollen – verraten will er aber noch nicht zu viel.

Ein Traum bleibtKlar ist: Nicht nur der Erfindergeist hat Aa-ron McGill zu seinem neuen Glück verholfen, sondern die Einstellung zum Leben. «Egal was kommt, es gibt immer einen Weg», ist McGill überzeugt. Jeder Mensch könne einen Grund finden, mit seinem Leben unzufrieden zu sein. «Aber das bringt nichts», findet er, der in sei-nem Leben viele Gründe gehabt hätte, aufzuge-ben. Dank seinem ungebrochenen Optimismus hat er mehr erreicht, als er sich je erträumt hat. Ein grosser, unerfüllter Traum bleibt McGill: Mit seiner Familie in die Ferien nach Afrika zu fliegen, in seine Heimat. Damit seine beiden Kin-der endlich ihre Grossmutter kennenlernen.

Céline Raval

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Das 1958 erstellte Wohnhaus an der Wylerringstrasse 77 ist in die Jahre gekommen, nun wird es durch einen Neubau ersetzt: Geplant sind 29 grosszügige Familienwohnungen. Im Herbst 2013 werden die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen. Das Haus ist im Eigentum der Wyler-Baugesell-schaft Bern AG, an der die Stadt Bern zu 25 Prozent beteiligt ist. Bewirtschaftet werden die Wohnungen von der städti-schen Liegenschaftsverwaltung.

Neue Familienwohnungen im Wyler-Quartier

des Wohnhauses Wylerringstrasse 77 gewann 2010 das Berner Büro reinhard partner Architekten und

Böden: Sämtliche Parkett- und Plattenböden feucht aufnehmen und trocknen. Allfällige Flecken mit Spezialreiniger entfernen. Tep-pichreinigungen (Sprühextrakti-onsverfahren) sollten von einem Spezialisten ausgeführt werden.

Fenster: Fenster und Fenster-rahmen wie gewohnt sauber put-zen. Doppelglasfenster öffnen und

Den von der Wyler-Bauge-sellschaft ausgeschriebenen

Wettbewerb für den Ersatzneubau

Vermietung ab Frühling/Sommer 2013 1 x 5-Zimmer-Wohnung

11 x 3½-Zimmer-Wohnungen

17 x 4½-Zimmer-Wohnungen

5 Studios

3 Bastelräume

grosszügige öffentliche

Dachterrasse

grosse Balkone

lebendiger Aussenraum,

Spielplatz

EinstellhalleNeubau Wylerringstrasse 77: Klassisch moderne Architektur, künftig mit farblichen Akzenten.

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auch die Innenscheiben reinigen. Die Storen sind innen und – wo möglich – aussen zu putzen.

Türen und Wandschränke: Sämtliche Türen, Türrahmen und Wandschränke mit Seifenwasser gründlich reinigen.

Küche: Den Backofen inkl. Heiz-schlangen sauber reinigen. Auch

Planer AG mit dem Projekt «Uni-té». Es überzeugte die Jury mit einer klassisch-modernen Archi-tektur und hochwertigen, verschie-denartigen Wohnungen. Mit dem Rückbau des Gebäudes wurde Anfang März begonnen; bis im Herbst 2013 sollte der Neubau fertig sein. Das neue Wohnhaus wird nach dem MINERGIE-P-Standard gebaut, die Fassade le-bendig und farbig gestaltet. Der neue farbliche Akzent an der Wylerringstrasse 77 soll Miete-rinnen und Mietern, aber auch den Nachbarn Freude bereiten.

Gemeinsam genutzte RäumeDie gesamthaft 29 Wohnungen und fünf Studios werden über eine grosszügige Eingangshalle erschlossen. Diese Grosszügig-keit findet sich in den Wohnun-gen wieder: Sie weisen bis 130m2 Wohnfläche auf. Die 4½-Zimmer-wohnungen verfügen zusätzlich über ein Reduit und eine zweite Nasszone. Die Dachterrasse wird als Erholungszone und Treffpunkt für alle Mieterinnen und Mieter gestaltet. Auf diesem Geschoss wird nebst der Waschküche auch ein multifunktionaler Raum einge-richtet, der von allen benutzt wer-

die Kuchenbleche und Gitter müs-sen möglichst fleckenfrei geputzt werden (allenfalls über Nacht in Spezialmittel einlegen). Kühl-schrank und Tiefkühlfach abtauen und gründlich reinigen. Dampf-abzug vollständig entfetten und Filtermatten ersetzen. Wandplättli und sämtliche Küchenschränke (aussen und innen) reinigen.

Badezimmer / Dusche / WC: Badewanne bzw. Duschwanne und Lavabo entkalken und rei-nigen. WC-Schüssel inkl. Rand gründlich putzen, Urinstein mit Spezialmittel entfernen. Wand-

plättli wenn nötig entkalken und gründlich säubern.

Armaturen und Schläuche: Alle Armaturen rundum entkal-ken und auf Hochglanz bringen. Mischdüsen (Neoperl) und Brau-seköpfe abschrauben und ebenfalls entkalken.

Diverses: Brief- und Milchkasten sowie Türklingel reinigen. Balkon, Keller, Estrich, Garage, Parkplatz oder Einstellhallenplatz sind eben-falls sauber zu wischen.

(Kim)

Wohnungsabgabe – was müssen Sie beachten?

den kann. Es ist das erklärte Ziel der Bauherrschaft, dass Wohnen und Leben nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch in ge-meinsam genutzten Räumen mög-lich sein soll. Im Frühling/Sommer 2013 werden die neuen Wohnungen zur Vermie-tung ausgeschrieben. Die Liegen-schaftsverwaltung legt Wert auf eine vielfältige Mieterschaft, die dem Neubau sofort Leben einhau-chen soll. Künftige Mieterinnen und Mieter sind eingeladen, bei den verschiedenen Aufgaben im Betrieb der Liegenschaft mitzu-wirken.

Remo Rech

Der Mietvertrag ist gekündigt, der Abgabetermin rückt näher – nun stellt sich die Frage, was denn in der Wohnung geputzt, geflickt und gegebenenfalls auch ersetzt werden muss. Hier einige nützliche Tipps für eine reibungslose Wohnungsübergabe.

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Untermiete – was ist erlaubt?

Der Abteilungsstab, zu dem auch das Abteilungssekretariat gehört, ist ein typischer Backoffice-Bereich, der zwar im Hintergrund tätig ist, aber wichtige Aufgaben erfüllt: Der Stab und das Sekretariat unterstützen und entlasten die Abteilungsleitung. Sie stellen ihr Fachwissen bereit, beraten und setzen Aufträge um. Zusätzlich erbringt die Stabsstelle Dienstleistungen für die gesamte Liegenschaftsverwaltung.

Stille Schaffer im Hintergrund

Impressum: Wohnraum wird herausgegeben von der Liegen schafts ver wal tung der Stadt Bern und er scheint zweimal jährlich.

Liegenschaftsverwaltung der Stadt BernSchwanengasse 143011 BernTel. 031 321 76 76Fax 031 321 74 52

E-Mail : [email protected]/stadtverwaltung/fpi

Redaktion: Felix Adank und Marianne Kipfer (Kim)Grafische Gestaltung: www.muellerluetolf.chDruck + Versand: Ritz AG Print und MediaAuflage: 3 300

Stadt BernDirektion für Finanzen, Personal und Informatik

politik. Er nimmt weiter die Be-treuung aller Gemeinderats- und Stadtratsgeschäfte wahr und sorgt für die zeitgerechte Beantwortung aller politischen Vorstösse, wel-che die Liegenschaftsverwaltung betreffen. Die Koordination be-reichsübergreifender Sachgeschäf-te sowie eine sachbezogene Kom-munikation sind weitere wichtige Aufgaben. Der Abteilungsstab unterstützt die Rückführung der Stadtbauten in die Stadtverwaltung und ist Bera-tungsstelle für Fragen des Quali-tätsmanagements: Diese Aufgabe erfüllt ein Fachspezialist, der als

Assistent für die Geschäftsleitung tätig ist. Er koordiniert ausserdem bereichsübergreifende Projekte innerhalb der Liegenschaftsver-waltung und überwacht die Um-setzung der Strategie des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik:

Wissen, wo was ist; wissen, wo wann was stattfindet;

daneben die Post erledigen, die Agenda des Chefs führen und die Personaladministration im Griff haben – das sind die Hauptaufga-ben des Abteilungssekretariats. Dazu stellt es eine durchgehende Erreichbarkeit während der Bü-rozeiten sicher: Wenn der Leiter der Liegenschaftsverwaltung nicht persönlich anwesend ist, muss er über sein Sekretariat jederzeit er-reichbar sein. Der Abteilungsstab ist Geschäfts-stelle der Betriebskommission des Fonds für Boden- und Wohnbau-

Die Untermiete ist rechtlich grundsätzlich erlaubt, zwi-

schen normaler Miete und Unter-miete gibt es kaum Unterschiede. Wichtig aber: Eine Untervermie-tung muss der Liegenschaftsver-waltung gemeldet und zwingend von ihr bewilligt werden! Fol-gende wichtige Angaben muss der Vermieter resp. die Vermiete-rin der Liegenschaftsverwaltung offenlegen:

die Personalien des Untermietenden

die Anzahl der Untermietenden die Höhe des Mietzinses den Verwendungszweck die Dauer der Untermiete.

Zustimmung kann verweigert werdenWenn diese Angaben nicht offen-gelegt werden, kann die Liegen-schaftsverwaltung ihre Zustim-mung gemäss Art. 262 Abs. 2 OR verweigern. Die Zustimmung kann namentlich dann verweigert wer-den, wenn die Bedingungen der Untermiete gemessen am Haupt-mietvertrag missbräuchlich sind – oder wenn der Liegenschaftsver-waltung aus der Untermiete we-sentliche Nachteile entstehen. So zum Beispiel, wenn die Wohnung zu einem massiv überhöhten Miet-zins untervermietet wird, wenn die Wohnung zweckentfremdet oder übernutzt wird. Wird die Wohnung ohne Zustimmung der Liegen-

schaftsverwaltung oder gar miss-bräuchlich untervermietet, kann dies zur Kündigung des Haupt-mietvertrags führen!

Wer haftet?Die Hauptmieterschaft haftet für alle Schäden, die am Mietobjekt entstehen; dies gilt auch dann, wenn diese durch den Untermie-ter oder die Untermieterin ver-ursacht wurden. Wenn die ganze Wohnung untervermietet ist, haf-tet die Hauptmieterschaft für die Bezahlung des ganzen Mietzinses – auch und besonders dann, wenn die Untermietenden mit den Miet-zinszahlungen im Rückstand sind. Prüfen Sie deshalb zu Ihrer eige-nen Sicherheit die Zahlungsfähig-keit der Untermietenden – und be-stehen Sie auf dem Abschluss einer Privathaftpflichtversicherung: Das erspart Ihnen möglichen Ärger.

(Kim)

Der Abteilungsstab: (v.l.n.r.) Dagmar Boss, Mathias Knappe, Jacqueline Sommer, Sandra Bachofner

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Die eigene Wohnung oder einzelne Zimmer untervermieten kann durchaus sinnvoll sein: Zum Beispiel bei einem län-geren Auslandaufenthalt oder wenn die Wohnung zu gross geworden ist. Untermiete ist mit Risiken behaftet und erfor-dert in jedem Fall die Zustimmung des Vermieters.

Als Instrument dient die Balanced Scorecard, ein Konzept zur Mes-sung, Dokumentation und Steue-rung der Aktivitäten der Liegen-schaftsverwaltung.

Dagmar Boss

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Im Eigentum des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik be-finden sich auch mehrere Restaurants. Das geschichtsträch-tigste unter ihnen ist der Klötzlikeller – von den Bernerinnen und Bernern liebevoll «Chlödu» genannt.

Historische Berner Weinstube

wohl «La bella Isabella». Sie war bekannt dafür, dass sie nach «Bei-zenschluss» den schweren Keller-deckel schloss, um mit ihren Gäs-ten bis in den frühen Morgen zu feiern.

Bruch mit der TraditionMit der Tradition alleinstehender weiblicher Wirtinnen wurde im Jahr 2001 gebrochen, als Léonie Pulver ihren Pachtvertrag kün-digte. Der Klötzlikeller wurde neu zur Vermietung ausgeschrieben: Den Zuschlag erhielt erstmals seit über 130 Jahren ein Wirtepaar: Florenzia und Beat Trüb. Seit Au-gust 2001 führt das Ehepaar nun den rustikalen und heimeligen Klötzlikeller. Florenzia Trüb kocht und sorgt für das leibliche Wohl, Beat Trüb bedient und pflegt die Gastfreundschaft. Was braucht es

denn, um dieses geschichtsträch-tige Lokal erfolgreich zu führen? Beat Trüb meint kurz und bündig: «Engagement, Herzblut und viel Arbeit!» Dass sich sein Engage-ment auszahlt, sieht man auf den ersten Blick: Das heimelige Lokal hat seinen Charme und Charakter behalten. Heute ist die ehemali-ge Weinstube ein Restaurant, das marktfrische Köstlichkeiten anbie-tet: Fondue, Hamme und frische Waldpilzgerichte sind nur einige der leckeren Speisen, die man zu erlesenem Wein aus heimischen Gefilden geniessen kann.

Überzeugen Sie sich selbst – ein Besuch im Restaurant Klötzlikel-ler lohnt sich allemal!

Der Klötzlikeller ist im Sommer jeweils Dienstag bis Samstag von 16.00 – 24.00 Uhr und im Winter Montag bis Samstag von 17.00 bis 24.00 Uhr geöffnet.

(Kim)

Erstmals in den Geschichtsbü-chern erwähnt wird das Lokal

im Jahr 1635. Zu dieser Zeit wur-den neben die Fässer im Weinkel-ler rohe Bänke gestellt, damit den Handwerkern und dem Landvolk der Wein vor Ort ausgeschenkt werden konnte. Im Jahr 1847 er-warb der Konditoreibesitzer Ni-klaus Klötzli das Gebäude mitsamt der Weinstube. Von da an hiess die Weinstube Klötzlikeller. Unter dem Regime seiner beiden Töchter Elise und Rosa entwickelte sich das Lokal alsbald zum beliebten Treff-punkt von Künstlern, Architekten und anderen Persönlichkeiten von «Geist und Rang». Seither besagt ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Klötzlikeller von alleinste-henden – wenn möglich blonden – Wirtinnen geführt werden soll. Die berühmteste unter ihnen war

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Herzblut und Engagement – das Wirtepaar Florenzia und Beat Trüb