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Internationaler Frauengebetstag 3. März 2018 Gott versteht dich! von Chantal Klingbeil 1

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Internationaler Frauengebetstag3. März 2018

Gott versteht dich!von Chantal Klingbeil

Zusammengestellt von der General Konferenz der Siebenten-Tags-AdventistenAbteilung FrauendiensteÜbersetzung: Sylvia Renz

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18. Oktober 2017

Liebe Schwestern,Ich sende euch allen fröhliche Grüße. Warst du schon einmal in einer Situation, in der es so aussah, als wäre dein Problem zu groß und Gott hätte keine Ahnung von deiner Not? Du hast gebetet ohne Ende, doch es gab keine Antwort. Vielleicht hast du sogar daran gezweifelt, ob Gott sich überhaupt darum kümmert oder ob er gesehen hat, wie schlecht es dir geht. Manchmal flüstert uns Satan Zweifel ins Ohr, die sich in unserem Herzen und Hirn festsetzen.

Chantal Klingbeil ist in diesem Jahr die Autorin der Materialsammlung für den Internationalen Frauengebetstag. Sie zitiert aus dem Buch „Der bessere Weg“: „Wir haben vielleicht keinen spürbaren Beweis dafür, dass sich das Gesicht unseres Erlösers in Mitgefühl und Liebe über uns beugt, aber es ist trotzdem so. Vielleicht fühlen wir seine deutliche Berührung nicht, und doch liegt seine Hand auf uns – liebevoll und zärtlich.“ (siehe Ellen White S. 96-97 - engl. Ausgabe)

Überall in der Bibel lesen wir Gottes Verheißungen, er wolle bei uns sein: 5. Mose 31,6-8; 1. Könige 8,57; Psalm 37,28; Jesaja 42,16; Hebräer 13,5-6 und an vielen anderen Stellen. Und doch merken wir, dass wir in Zeiten großer Verzweiflung tief innen an diesen eindeutigen Versprechen zweifeln. Wie kommt das? Wie können wir diese Zeiten des Zweifels und des Kummers überwinden? Die Predigt für diesen besonderen Gebetstag wird solche Fragen beantworten. Sie wird uns daran erinnern, dass Gott sich wirklich um uns kümmert und dass er immer, immer bei uns ist.

In der Frauenabteilung der General Konferenz beten wir dafür, dass uns dieser besondere Tag neu bewusstmacht, dass wir einem Gott dienen, der uns innig liebt, der unseren Schmerz und unseren Kummer tief innen spürt und der in alle Ewigkeit mit uns eng verbunden bleiben möchte.

Gottes Segen und viel Freude euch,

Heather-Dawn Small, Direktorin

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InhaltGebetsanliegen der Divisio

n..............................................................................................................................................4

Zur Autorin..............................................................................................................................5

Einführung in das Material zum Sabbatprogramm ..................................................................6

Programmvorschläge...............................................................................................................7

Programm zum Gottesdienst...................................................................................................8

Kindergeschichte.....................................................................................................................9

Predigt: Gott versteht dich!....................................................................................................11

Vorschläge zur Gestaltung des Mitteilungsblattes..................................................................17

Ausmalbild für die Kindergeschichte ……………………………………………………………………………………19

Praktischer Teil Nr. 1: Wer bin ich?........................................................................................21

Praktischer Teil Nr. 2: Gebet für die Mutlosen ......................................................................27

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Gebetsanliegen der Division

Damit unsere Gebete konkreter werden, wählen wir in jedem Jahr eine andere Division aus und informieren euch über spezielle Gebetsanliegen. Wir hoffen, dass ihr diese Anliegen in euer Programm einbinden könnt. Wenn ihr in eurer Gemeinde Frauen aus diesen ausgewählten Divisionen habt – oder wenn ihr arrangieren könnt, dass euch eine Frau aus dieser ausgewählten Division besucht – dann wird der Frauengebetstag noch aufschlussreicher und fröhlicher werden.

Gebetsschwerpunkte für das Jahr 2018

Wir beten in der ganzen Welt konkret um folgende Anliegen: Frauen in Kriegsgebieten, Frauen, die sich persönlich im “Total Membership Envolvement“ engagieren, Frauen aus der Gemeinde, die sich persönlich um Schwestern kümmern, die nicht mehr

zum Gottesdienst kommen.

Wir denken in unseren Gebeten besonders an die East-Central Africa Division (ECD)

Die ECD bindet 11 Länder ein: Burundi, Demokratische Republik Kongo, Djibouti, Eritrea, Äthiopien, Kenia, Ruanda, Somalia, Süd Sudan, Uganda, und die Vereinigte Republik Tansania. Von den 371 Millionen Einwohnern gehören über 3,3 Millionen Menschen zur Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und feiern in ca. 15.000 Gemeinden Gottesdienst

Betet für das geistliche Leben der Frauen, damit sie stark werden. Die Unsicherheit in Kriegsgebieten erschwert unsere Arbeit und schwächt die Frauen.

Betet für Frauen und Kinder, die in den Gebieten dieser Division, die immer noch von Rebellen besetzt sind, besonders verletzlich sind.

Betet dafür, dass sich die Frauen erwecken lassen und völlig im Missionsauftrag engagieren. Betet für Frauen, die sich in persönlichen Freundschaften für Muslima und Frauen aus anderen Glaubensrichtungen engagieren

Betet für die Leiter der Ortsgemeinden, dass sie Kinder wertschätzen und deren aktive Mitarbeit im Gemeindeleben und in der Mission fördern. Betet dafür, dass sie dieser Abteilung einen hohen Stellenwert einräumen, indem sie genügend Geld dafür einplanen und die richtigen Leute für die Leitungsaufgaben auswählen.

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Über die Autorin

Chantal Klingbeil arbeitet seit einiger Zeit als Stellvertretende Direktorin des Ellen G. White Estate der General Konferenz der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring, Maryland, U.S.A. Sie hat einen Abschluss als M.Phil. in Linguistik von der Stellenbosch Universität in Süd Afrika. In den letzten 20 Jahren war sie Mutter, Autorin, Hauslehrerin, Lehrerin an der High School, Professorin an der Universität und Moderatorin in Fernsehen. Chantal J. Klingbeil wurde in Süd Afrika geboren und wuchs dort auf. Dann lebte sie in verschiedenen Ländern, bevor sie mit ihrem Mann Gerald und ihren Töchtern in die USA kam. Ihre Artikel erschienen in vielen wissenschaftlichen und Gemeindezeitschriften.

Chantal hat eine Leidenschaft: sie will Kinder, junge Leute und junge Erwachsene für Jesus begeistern. In ihrem Dienst am Ellen G. White Estate entwickelt sie Material und Medien, um die Adventgeschichte und den Dienst von Ellen White einer neuen Generation zu vermitteln, die im digitalen Zeitalter “zu Hause” ist.

Sie spricht und beherrscht mehrere Sprachen. Und sie ist überzeugt, dass Gott in ihrem Leben wunderbar gewirkt hat. Ihr Lieblingstext steht in Psalm 37,4: „Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ (Luther)

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Einführung in das Programm

Wir genießen die Zeiten in unserem Leben, wenn alles offensichtlich gut läuft. Wenn wir vorankommen. Ziele erreichen. Wenn alle in der Familie gesund sind und zurechtkommen. Wenn unsere täglichen Bedürfnisse gestillt werden. Wir fühlen uns sicher und wissen, wer wir sind und wo wir hinwollen. Das Leben ist prima. Gott sitzt auf dem Thron. Aber dann …

Dann passiert etwas, mit dem wir nie gerechnet hätten, manchmal über Nacht. Ein Autounfall reißt einen geliebten Menschen von unserer Seite. Die ärztliche Untersuchung gibt den Symptomen, unter denen wir leiden, einen schockierenden Namen und wir haben schlechte Aussichten für die Zukunft. Eine Ehe zerbricht. Ein Kind oder ein Enkelkind taucht in die Unterwelt der Drogen ab. Eine Wetterkatastrophe schwemmt unsere Lebensgrundlage weg. Vielleicht merken wir das zuerst gar nicht, aber wir denken immer öfter über die Kämpfe nach, in die uns das Leben hineingeworfen hat, als über den Geber und Erhalter des Lebens. Und so verdunkelt sich allmählich das Licht, in dem wir gehen.

Und doch erinnert uns die Geschichte des Propheten Elia daran, dass unser liebevoller Erlöser niemals weit von uns entfernt ist, selbst wenn unsere Notlage dramatisch ist. Obwohl wir Jesus nicht persönlich sehen können, ist er uns nahe, wie er das auch versprochen hat (Johannes 14, 12-18). Wir sind nicht allein. Auch wenn unsere Gebete schwach werden, auch wenn wir seinen Segen in unserem Leben überhaupt nicht wahrnehmen, bleibt Jesus an unserer Seite. Denn er selbst hat gesagt: „Ich will dich nie verlassen oder versäumen.“ (Hebräer 13,5)

Das Versagen und die Depression des Propheten Elia zeigen, wie zerbrechlich menschliche Lösungen sind. Doch durch das alles hindurch zeigt sich auch, wie die unsichtbare Gegenwart Gottes geduldig an unseren Herzen wirkt. Noch mehr, denn seine Gegenwart garantiert uns eins, was auch immer passiert: jede von uns ist immer noch seine geliebte Tochter– einmalig, hochgeschätzt und „überschwänglich“ geliebt, viel mehr, als wir uns das vorstellen können (Epheser 3,20).

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Allgemeine Programmvorschläge

Die Vorschläge für den Gebetsteil in diesem Set fokussieren alle auf dem Thema, dass Gott uns nahe ist, besonders in entmutigenden Situationen.

Wir müssen wissen, wer wir sind, besonders dann, wenn sich eine Depression in uns einnisten möchte. Vorschlag Nr. 1 zur Gebetsaktivität wird die Teilnehmerinnen durch einen Selbstentdeckungsprozess führen. Nachdem die oberflächlichen Schichten unseres Selbstbildes entfernt sind, werden die Teilnehmerinnen herausfinden, wer sie wirklich sind. Und sie lernen, wie sie dieses “Geheimnis” zur Grundlage ihres Verhaltens machen. Dadurch wird es in ihrem Leben zur Realität.

Wenn wir begreifen, wer wir – eng verbunden mit Christus – überhaupt sind, dann kann uns der Heilige Geist zum Dienst für andere führen, die gerade mit Problemen kämpfen, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Vorschlag Nr. 2 soll uns dafür sensibilisieren, wenn andere so entmutigt sind, dass sie nicht mehr auf Gott schauen. Dann kann er weiterhin an ihnen wirken, indem er sie innerlich durch uns erreicht. Dieser „Gott in der Berührung durch andere Menschen“ kann häufig andere, die gerade im Dunkeln sind, ans Licht zurückholen. Wenn Brüder und Schwestern beten und sich dann gemeinsam für die Rettung anderer einsetzen, dann werden sie in Herz und Geist einander näherkommen. Dadurch erfüllen sie das Gebet Christi aus dem Garten Gethsemane: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien. Wie du, Vater in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ Johannes 17,20-21

Hinweis für den Moderator: Erinnere die Teilnehmerinnen daran, dass sie über die Namen, die sie auf eine öffentliche Gebetsliste für die Gemeinde setzen, nicht zu viele und keine unpassenden Informationen weitergeben.

Dekoration des Gemeindesaales: Als thematische Unterstützung des Internationalen Frauengebetstages könnten durchsichtige Stoffe kunstvoll drapiert werden. Sie symbolisieren den Vorhang, der im jüdischen Tempel das Heilige vom Allerheiligsten trennte. Außerdem könnte ein Räuchergefäß aufgestellt werden, in dem Weihrauch oder eine ähnlich duftende Substanz verbrannt wird. Das „Räucherwerk“ symbolisiert „die Verdienste und die Fürsprache Christi, nämlich seine vollkommene Gerechtigkeit, die seinen Leuten angerechnet wird, wenn sie (ihm) vertrauen (wörtlich: durch Glauben) (Ellen G. White, Patriarchs and Prophets, p. 353).

Für die Kindergeschichte können die Ausmalbilder aus dem Set verteilt werden. Alternativ kann man bei Google “kostenlose Ausmalbilder” finden, vor allem bei Material über das Gebet. Die Malbilder auf der Seite “The Lord’s Prayer” at ministry-to-children.com/time-to- pray - coloring - page -for-children sind ethnisch vielfältiger, weil sie unterschiedliche Kinder darstellen.

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Programm zum GottesdienstInternationaler Frauengebetstag 3. März 2018

Präludium

Die Verantwortlichen gehen auf das Podium

Lobpreis

Gebet

Einführung in das Projekt, für das gesammelt wird

Gabensammlung

Gebet für die Sammlung

Lied: Du bist da Nr. 88 in GHS (Original: Überall mit Jesus)

Schriftlesung aus Psalm 103,11-14: Neues Leben Übers., NKJV

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,so groß ist seine Liebe zu allen, die Ehrfurcht vor ihm haben.

So fern, wie der Osten vom Westen liegt, so weit wirft Gott unsere Schuld von uns fort!

Wie ein Vater seine Kinder liebt,so liebt der HERR alle, die ihn achten und ehren.

Denn er weiß, wie vergänglich wir sind; Er vergisst nicht, dass wir nur Staub sind.

Fürbittegebet

Kindergeschichte: “Verlorengegangen im Laden”

Musikstück

Predigt: Gott versteht dich!

Gemeinsames Lied: über Gottes unwandelbare Liebe, „Bleibend ist deine Treu“ o.ä. (Alternativvorschläge: 191, 181,367,391, 532)

Segen

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Kindergeschichte

Verlorengegangen im Laden

Nacherzählt und angepasst; Original-Geschichte von Carolyn R. Sutton

Hinweis für den Erzähler: wähle einen passenden Kindernamen, mit dem sich die Kinder gut identifizieren können.

Nina war 4, und sie ging gern mit der Mutter zum Einkaufen. Die Oma passte auf den kleinen Bruder auf. So konnte die Mutter in Ruhe einkaufen, bevor der Vater von der Arbeit nach Hause kam. Der Vater war Lehrer an der Gemeindeschule. Der Laden war ganz in der Nähe. Dort schaute sich Nina gern die Bilder auf den Müslipackungen und den Dosen an und merkte gar nicht, dass die Mutter schon weitergegangen war. Sie rief vom Ende des Mittelgangs herüber: „Nina, komm her und bleib dicht bei mir. Ich möchte nicht, dass du hier verlorengehst.“„Gut, Mami“, sagte Nina. Aber Nina konnte sich kaum von den netten Kühen trennen, die auf der Milchpackung aufgedruckt waren. Ihre kurzen Beine trugen sie nur sehr langsam weiter, denn da gab es so viel Interessantes zu sehen. Endlich war Nina bei der Mutter angekommen. Die Mutter schaute kurz von ihrer Einkaufsliste auf und lächelte: „Ja, so ist es gut, mein Mädchen. Wir müssen nur noch drei Sachen finden und in den Einkaufswagen legen. Dann können wir heimgehen.“

Nina hatte auf einmal eine Idee: „Mami, kannst du Eis kaufen, wenn wir schon mal hier im Laden sind?“ Die Mutter schaute auf die Uhr und sagte: „Wenn wir schnell machen, könnte das noch klappen.“Da rief jemand: “Hallo, Frau Meier!”Nina sah eine ältere Frau herankommen. Die Mutter umarmte die Frau und sagte: „Wie schön, dich wieder mal zu sehen, Karla. Ich hab dich echt vermisst, seit du weggezogen bist. Wie ist es dir denn inzwischen ergangen?”

Die beiden begannen zu plaudern. Ninas Beine wurden müde, weil sie so lange auf dem harten, kalten Steinboden stehen musste. Immer mehr Leute strömten in den Laden, denn es war schon spät am Nachmittag. Nina wollte sich gern hinsetzen. Dann sah sie etwas: das untere Brett eines Regals war ganz leergeräumt. Die Verkäufer hatten noch keine Ware nachgefüllt. Nina setzte sich hin. Sie musste den Kopf einziehen, damit sie sich nicht am höheren Regalbrett anstieß. Die Mutter unterhielt sich immer noch mit der anderen Frau. Immer mehr Leute liefen an Nina vorüber. Nina langweilte sich. Dann wollte sie nachschauen, was es auf dem nächst höheren Regalbrett gab und kletterte hinauf. Dort sah sie auf einer Packung Salz ein lustiges Bild: Ein Mädchen mit langen Locken rannte durch eine Blumenwiese und hielt eine solches

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Salzpäckchen in der Hand. Dann merkte Nina, dass viele gleiche Päckchen nebeneinanderstanden und sie ganz viele Mädchen anschauen konnte.Das sieht aus, als wären sie alle Zwillinge, dachte Nina. Wie viele mögen das wohl sein? Ich will die mal zählen. 5,6,7,8,9 Mädchen … was kommt denn nach 9? Ach, da sind ja wieder die Kühe. Und dort hinten sehe ich eine lachende Frau auf einer Cornflakes Schachtel. Und noch mehr Frauen ... so viele Schachteln! Ich werde sie auch mal zählen.

Nina wanderte von einem Gang in den nächsten und schaute sich die Bilder an. Dann sah sie auf einer Dose Hundefutter einen niedlichen kleinen Hund. Sie lachte laut und rief: „Mami, schau dir mal dieses Hündchen an!” Aber die Mutter gab keine Antwort. Nina schaute sich um. Sie sah lauter fremde Leute um sich herum. Und die Mutter war nirgendwo zu sehen.

Auf einmal bekam Nina große Angst. Sie war ganz allein! Wo war bloß die Mutter? Sie wollte “Mama!” rufen, aber sie bekam keinen Laut heraus. Sie wollte den Mittelgang entlanglaufen, aber ihre Beine wollten sie nicht tragen. Sie stieß mit dem Einkaufswagen eines fremden Menschen zusammen. Dann wollte sie in die andere Richtung rennen, aber dort stand auch ein Einkaufswagen. Sie fing an zu schluchzen und konnte endlich wieder rufen: „Mami! Mami! Ich will zu meiner Mami!“ Andere Kunden blieben stehen und guckten.„Mami, wo bist du bloß?“, schrie Nina und begann zu zittern. Sie hatte sich noch nie so allein und so verlassen gefühlt. Was sollte jetzt aus ihr werden? Ob ihr diese fremden Leute weh tun würden? Ob sie jemand einfach mitnehmen würde?Da hörte Nina über dem Lärm der Leute hinweg die Stimme der Mutter. „Nina! Nina! Ich hab dich überall gesucht!” Und da war die Mutter auch schon und riss Nina in ihre Arme. Das kleine Mädchen vergrub das Gesicht an der Schulter ihrer Mutter und schluchzte. Als sie sich etwas beruhigt hatte, konnte sie endlich ein paar Worte herausbringen. „Mami, ich hab mich hier so allein gefühlt. Wo bist du denn hingegangen?“Die Mutter lächelte und sagte: „Ich bin nirgendwo hingegangen, mein Kind. Du bist weggelaufen.“ Plötzlich hatte Nina Angst, dass die Mutter sie schimpfen oder bestrafen würde. Aber die Mutter umarmte sie wieder und sagte: „Wir wollen uns nicht trennen, wir bleiben zusammen, ok?“ Dann kaufte sie Nina ein Eis und sagte: „Nina, du hast gesagt, dass du dich im Laden so allein gefühlt hast, als du mich nicht gesehen und gehört hast. Aber du warst ja gar nicht allein! Ich war dort im Laden und habe nach dir gesucht.“Nina schaute der Mutter ins Gesicht, während sie an ihrem Vanilleeis lutschte. „Das ist sehr wichtig, das musst du dir merken“, sagte die Mutter. „Auch wenn ich nicht nach dir gesucht hätte, wärst du trotzdem nicht allein im Laden gewesen. Jesus war auch mit uns in diesem Laden. Er ist ja auch jetzt bei uns, während wir unser Eis lutschen. Wir können uns immer darauf verlassen, dass Jesus bei uns ist und dass er uns hört, wenn wir ihn um Hilfe bitten. Denke immer daran, Nina: Du bist nie, nie, nie allein.“Liebe Kinder, ist das nicht wunderbar? Wir können Jesus alles sagen! Und er wird uns nie allein lassen. Und wir wollen darauf achten, dass wir auch nicht von ihm weglaufen. Wir wollen jetzt mit Jesus sprechen. Möchte einer von euch Kindern zum Abschluss der Kindergeschichte mit uns beten?

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(Falls sich kein Kind meldet, betet der Erzähler für die Kinder und lässt sie auf die Plätze zurückkehren.)Predigt: GOTT VERSTEHT DICH! Von Chantal Klingbeil

Einleitung

Heute wollen wir uns vor allem mit dem Beten beschäftigen. Die Bibel zeigt viele Beispiele von großartigen und kraftvollen Gebeten, die oft auf wunderbare Weise erhört wurden. Wir wollen heute Morgen einen kurzen Blick auf ein besonderes Gebet werfen. Es gehört zu den „Klassikern“ in der Geschichte des Gebetes. Bitte schlagt mit mir 1. Könige auf, Kapitel 18, ab Vers 30. (Luther 2017)

30 Da sprach Elia zu allem Volk: Kommt her zu mir! Und als alles Volk zu ihm trat, baute er den Altar des HERRN wieder auf, der zerbrochen war. 31 Und Elia nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs – zu dem das Wort des HERRN ergangen war: Du sollst Israel heißen – 32 und baute von den Steinen einen Altar im Namen des HERRN und machte um den Altar her einen Graben, so breit wie für zwei Maß Aussaat, 33 und richtete das Holz zu und zerstückelte den Stier und legte ihn aufs Holz. Und Elia sprach: Holt vier Eimer voll Wasser und gießt es auf das Brandopfer und aufs Holz! 34 Und er sprach: Tut's noch einmal! Und sie taten's noch einmal. Und er sprach: Tut's zum dritten Mal! Und sie taten's zum dritten Mal. 35 Und das Wasser lief um den Altar her, und der Graben wurde auch voll Wasser.36 Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich all das nach deinem Wort getan habe!37 Erhöre mich, HERR, erhöre mich, dass dies Volk erkenne, dass du, HERR, Gott bist und ihr Herz wieder zu dir kehrst! 38 Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben. 39 Als das alles Volk sah, fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott!

Elia betete weder besonders lang noch irgendwie ausgewöhnlich elegant. Und Gott erhörte sein Gebet und schickte vom Himmel Feuer herab. Das war eine sehr reale und sehr sichtbare Gebetserhörung.

Und damit waren die mächtigen Gebetserhörungen noch nicht zu Ende. Im Vers 42 wird berichtet, dass Elia noch einmal auf den Gipfel des Karmel steigt. Dieses Mal beugt er sich zur Erde und betet leise um Regen. Denn es hatte im Land Israel 3 ½ Jahre lang nicht mehr geregnet. Doch dieses Mal wird sein Gebet nicht sofort erhört. Elia muss warten und dranbleiben.

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Sieben Mal betet der Prophet, bevor sich eine Antwort auf sein Gebet andeutet: er sieht das erste Zeichen für Regen. Dar war höchstwahrscheinlich nur ein Wölkchen, so klein wie eine Männerhand, das aus dem Meer emporstieg. Aber das reicht ihm. Denn Elia weiß: mein Gebet wurde erhört. Innerhalb von Minuten ist der Himmel von Regenwolken übersät und es schüttet wie aus Eimern.

Elia kannte sich mit dem Beten aus. Er wusste, wie man betet, hartnäckig und ausdauernd bittet, und er konnte warten.

Vielleicht hast du auch schon Situationen erlebt, in denen es dir genauso ging wie Elia. Damals hast du für ein Anliegen oder für einen anderen Menschen gebetet. Und du hast erlebt, wie Gott dein Gebet erhört hat – stark und wunderbar.

Aber vielleicht kannst du dich kaum an eine richtig große Gebetserhörung erinnern. Vielleicht ging es dem Menschen, für den du gebetet hattest, überhaupt nicht besser. Vielleicht hast du die erwünschte Arbeitsstelle nicht bekommen. Vielleicht bist du immer noch kinderlos.

Vielleicht kannst du dich überhaupt nicht mit Elia identifizieren, dem großen Kämpfer im Gebet. Doch ich meine, dass wir uns manchmal durchaus mit ihm identifizieren können – mit dem Elia n a c h dem großartigen Tag auf dem Berg Karmel.

Der Beginn der Depression

Nach der Szene auf dem Berg Karmel ist Elia total erschöpft, emotional und körperlich am Ende. Er schläft tief und fest, als ihn ein Bote findet, den die Königin Isebel geschickt hat. Er wird brutal wachgerüttelt und mit dem Todesurteil bedroht. Und das wirkt als Trigger, als Auslöser. Elia stürzt in eine tiefe und rabenschwarze Depression.

Manchmal schlägt die Depression nach einem Ereignis, das uns emotional oder körperlich erschöpft hat, ganz plötzlich zu. Zu anderen Zeiten kann es passieren, dass nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren einer geistlichen Dürrezeit, langsam und unbemerkt eine Depression von uns Besitz ergreift. Wir nehmen das erst wahr, wenn ihr Griff fest wird.

Schauen wir mal, wie Elia, dieser Mann Gottes, darauf reagiert. In 1. Könige Kapitel 19 lesen wir, dass Elia davonläuft. Wenn eine Depression in uns hineinkriecht, werden wir zunächst rennen. Manchmal rennen wir zum Kühlschrank und wollen uns wieder durch etwas Essbares Glück verschaffen. Manchmal wollen wir unsere emotionale Erschöpfung einfach wegschlafen. Manchmal suchen wir nach einer neuen Beziehung, einer neuen Arbeitsstelle, einem anderen Wohnort, alles nur, um davonzulaufen. Und manchmal schütten wir uns selbst mit viel mehr Arbeit zu, mit wichtigen Terminen und Verabredungen, während wir versuchen, vor diesem namenlosen Etwas zu flüchten, das unsere Freude austrocknen lässt und unsere Hoffnung stiehlt.

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Also macht sich Elia auf die Flucht. Er läuft schnell und ausdauernd. Er rennt 150 Kilometer weit bis nach Beersheba und dann noch einen ganzen Tag lang in die Wüste hinein. Doch dann kommt Elia – genau wie wir -- an den Punkt, an dem er einfach nicht mehr weiterkommt. Er bricht unter einem Ginsterstrauch zusammen.

Und dann stürzen die Schuldgefühle über ihn herein. Ihm wird klar, dass er durch seinen Mangel an Gottvertrauen die großartige Chance auf eine Reformation in Israel ruiniert hat. Er spürt, dass er alle enttäuscht hatte, die ihn gebraucht hätten. Und dagegen ist er völlig machtlos.

Das alles ist zu viel für Elia. Er sagt: „Ich habe genug.“ Und dann betet der große Gebetskämpfer noch einmal, dieses Mal ein ganz anderes Gebet.

Wir lesen das in 1. Könige 19,4: „Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Ginster und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.“

Elia, unser großer Gebetskämpfer, bittet um den Tod! Er ist sein Versagen so zerknirscht über, dass er aufgeben möchte. Kannst du dich damit identifizieren?

Kommt dir ein derart verzweifeltes Gebet wie das von Elia bekannt vor? Hast du auch schon mal innerlich resigniert oder sogar an Suizid gedacht? Hattest du schon mal das Gefühl, du hättest derart versagt, dass es sinnlos wäre, weiterzumachen? Hast du dich schon einmal so müde gefühlt, so gefangen und hilflos, dass du einfach nicht mehr weiterleben wolltest?

Wenn ja, dann bist du in guter Gesellschaft. Viele Reisen auf geistlichem Gebiet – auch große Gebetskämpfer – haben genau so empfunden. Aber es gibt eine gute Nachricht: Gott wusste, wie er mit Elia umzugehen hatte. Und er weiß auch, was dir weiterhilft.

Gott versteht dich!

Wie verzweifelt sich der Prophet auch fühlt, hat ihn Gott doch nicht verlassen. Gott verurteilt ihn nicht. Er schickt Elia einen Engel, der Gottes Mitgefühl zeigt. Im Vers 7 sagt der Bote Gottes ganz freundlich: „Steh auf und iss. Sonst schaffst du den weiten Weg nicht, der vor dir liegt.“ (Hoffnung für alle) Nein, Gott hat seinen Propheten nicht verurteilt, und er verurteilt auch uns nicht. Er versteht so viel besser, womit wir uns herumschlagen müssen, als wir das selber tun. Er weiß, was uns bis an diesen Punkt gebracht hat.

Wenn wir am Tiefpunkt angelangt sind, ist Gott uns am nächsten.

Hört euch dieses tröstliche Zitat an: „Vielleicht haben wir keinen spürbaren Beweis dafür, dass sich das Gesicht unseres Erlösers voller Mitgefühl und Liebe über uns beugt, aber genauso ist

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es. Vielleicht nehmen wir keine sichtbare Berührung wahr, und doch liegt seine Hand auf uns, liebevoll und zart.“ (siehe Ellen White in „Steps to Christ“, S. 96,97)Gott unternimmt aber noch mehr als nur mitzufühlen. Er liefert ganz praktisch „Erste Hilfe“. Dem Elia besorgt himmlische Bote „ein Fladenbrot, das auf heißen Steinen gebacken war, und einen Krug Wasser“ (v. 6). Auch mir und dir wird Gott helfen. Das kann ein Freund sein, ein Berater oder jemand aus deiner Familie – der mit Wort und Tat zeigt, dass sich Gott um dich kümmert.

Außerdem sorgt Gott für Ruhe. Er weiß, dass sich Elia müde gerannt hat. Gott eiß auch, dass sein Prophet nicht nur körperlich erschöpft ist, sondern auch emotional am Ende ist. Und dass er eine enorme Last an Schuldgefühlen trägt. Gott „wischt das Gekritzel von der Schiefertafel weg“ und bringt Elia zur Ruhe. Endlich fällt Elia in einen erholsamen Schlaf.

Wenn wir wirklich akzeptieren, dass uns Gott vergeben hat und dass wir diese schweren Schuldgefühle nicht mehr mit uns herumschleppen müssen, weil Gott uns diese Last abgenommen hat, dann können wir endlich zur Ruhe finden.

Heilung braucht Zeit

Auch nachdem Elia das “Engelsbrot” gegessen hat, ist er noch nicht ganz wieder “der Alte”. Gott denkt daran, dass wir “Staub” sind (Psalm 103:14). Er überstürzt die Heilung nicht. Gott lässt Elia die nötige Zeit zur Erholung. Das dauert … Wir brauchen solche stillen Zeiten, in denen wir mit Gott allein sind. Wir brauchen Zeit zum Bibellesen, Zeit mit seinem Wort. Und wir müssen uns Zeit nehmen und mit Gott sprechen, auch wenn wir bei alldem noch nicht gleich eine Besserung spüren.

Gott weiß: das Leben in dieser sündigen Welt kann und wird Depressionen verursachen. Er versteht unseren Drang, vor diesem Schmerz zu flüchten. Doch er möchte unserem Lauf eine andere Richtung geben.

Statt in Richtung selbstzerstörerischer Mechanismen davonzulaufen, möchte Gott, dass wir zu ihm hinrennen. Und dort, in seiner Gegenwart, will er uns lehren, auf sein sanftes Flüstern zu hören, sein „leises Säuseln“ (Vers 12).

Der Rest der Geschichte

Doch zurück zu Elia. Er liegt immer noch unter dem Ginsterstrauch. In Vers 6 haben wir erfahren, dass Elia “Engelsbrot” isst und sich wieder schlafen legt. Wir wissen nicht, wie lange er schlief. Dann weckt ihn der Engel wieder auf und serviert ihm eine zweite Mahlzeit. Dieses Mal geschah aber etwas Besonderes: “Und der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.” Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb” (Verse 7-8)

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Elia hatte keine Kraft, um alleine aufzustehen und die Reise zur Begegnung mit Gott anzutreten. Doch als der richtige Augenblick gekommen war, sorgte Gott selbst dafür, dass er die Energie für dieses wichtige Treffen bekam.

Als Elia am verabredeten Treffpunkt angekommen war, musste er immer noch geduldig warten und aufs Neue begreifen, was „Beten“ heißt. Gott ist nicht immer in den großen Ereignissen gegenwärtig. Er beantwortet unsere Gebete nicht immer auf übernatürliche Weise. Nicht immer zuckt ein Blitz vom Himmel, nicht immer regnet es Feuer. Während Elia wartete, „Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. (Verse 11-12)

Und genau das müssen „Gebetskämpfer“ hören lernen: das sanfte Flüstern, das leise Säuseln.

Als Elia unter dem Ginsterbusch lag und am liebsten tot sein wollte, war er völlig davon überzeugt, seine besten Tage wären vorüber.

Gott sah das ganz anders. Er wusste, dass Elia noch viel bessere Zeiten bevorstanden. Immer noch mussten Könige gesalbt und ein Nachfolger für das Prophetenamt erwählt werden. Gott kannte, Elisa, den Nachfolger, der Elia schließlich so nahe stehen sollte wie ein Sohn. Gott wusste, dass Elia wieder das Feuer vom Himmel herabrufen würde. Denn Elia sollte nicht verzweifelt unter einem Ginsterstrauch sterben, sondern in einer Feuerkutsche direkt in den Himmel auffahren – ohne den Tod erlebt zu haben. Und doch sollten wir eins im Hinterkopf behalten.

„Genau dann, wenn wir am schwächsten sind, greift uns Satan mit den heftigsten Versuchungen an. Damit hoffte er, den Sohn Gottes besiegen zu können, denn durch diese Strategie hatte er schon oft die Menschen besiegt. … So auch bei Elia …

“Und heute ist das nicht anders. Wenn wir von Zweifeln zerrissen sind, durch Probleme verunsichert oder durch Armut oder Kummer niedergedrückt, versucht Satan unseren Glauben an Gott zu erschüttern. Genau dann hält er uns unsere Fehler vor und will uns dazu bringen, dass wir Gott nicht mehr vertrauen und an seine Liebe zweifeln. Er hofft, uns innerlich zu entmutigen, damit wir unseren Halt an Gott verlieren …

„Verzweiflung kann den heldenhaften Glauben erschüttern und den festen Willen schwächen. Doch Gott versteht uns. Er fühlt mit und er liebt uns. Er liest die innersten Motive und Absichten. Wenn alles völlig dunkel erscheint, dann müssen wir lernen, geduldig zu warten und weiterhin vertrauen.

„Der Himmel wird uns in einer Zeit der Not nicht im Stich lassen. Niemand ist auf den ersten Blick hilfloser, jedoch in Wirklichkeit unbesiegbarer als eine Seele, die ihre Nichtigkeit spürt und sich voll und ganz auf Gott verlässt.” (Prophets and Kings, 174, 175).

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Wo stehst du heute? Wenn du ein Elia auf dem Berg Karmel bist, der Feuer vom Himmel herabfallen lässt, dann danke dem Herrn dafür! Aber denke bitte daran, dass wir nicht immer solche Gipfel-Erfahrungen machen. Vergiss dabei nie den Klang der leisen Stimme Gottes.

Wenn du Elia bist, der davonrennt oder etwas unternimmt, von dem du genau weißt, dass damit das echte Probleme nicht zu lösen ist, oder Elia, der unter dem Ginsterstrauch liegt und sich für einen totalen Versager hält, dann denke daran: Es gibt Hoffnung!

Gott sieht das ganz anders. Gott versteht dich. Gott möchte dich von Schuld befreien. Er möchte andere dazu gebrauchen, dass sie dir ganz praktisch weiterhelfen. Und er wird dir die nötige Kraft geben, damit du ihm wieder begegnen kannst. Gott versteht dich, und er möchte dich heute segnen. Bist du dazu bereit?

ENDE

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Vorschläge für das Mitteilungsblatt

Gebetsbitten auf Zetteln

Reserviert in eurem Mitteilungsblatt etwas Platz für Gebetsanliegen – für die Gemeindeglieder selbst, aber auch für andere. Ihr könnt diese Zettel für die Gebetsanliegen unten auf einer Seite des Mitteilungsblattes platzieren, damit sie leicht herausgelöst werden können.

Die Leiterin der Abteilung Frauendienste könnte vor dem Gottesdienst-Gebet aufstehen und alle einladen, ihre Zettel mit den Gebetsanliegen in ihre offene Bibel hineinzulegen. Sie könnte der Gemeinde versichern, dass die Frauenabteilung (und falls vorhanden, auch der Gebetskreis der Gemeinde) an jedem Tag des kommenden Monats die Zettel mit den Bitten, einen nach dem anderen, berücksichtigen wird.

Zitate zum Thema Gebet

Elia war ein Mensch wie wir. Er betete inständig, es möge nicht regnen, und tatsächlich fiel dreieinhalb Jahre kein Wassertropfen auf das Land. Jakobus 5,17 Hfa

Als Johannes wieder einmal viele Menschen taufte, kam auch Jesus und ließ sich taufen. Während er betete, öffnete sich der Himmel … Lukas 3,21 Hfa

Als Hiob für seine Freunde betete, da wendete der HERR für ihn alles zum Guten. Er gab ihm doppelt so viel, wie er früher besessen hatte. Hiob 42,10 Hfa

Gottes Pläne sind größer als deine Fehler. Bete um Weisheit und eine neue Ausrichtung.*

Das Gebet verändert alles, weil es Gottes Weisheit in deine Lebensumstände einbindet.

Ich habe mich dafür entschieden, nicht mehr das Produkt der äußeren Umstände zu sein. Ich will ein Produkt meiner Gebete sein. Gott ist größer als meine Situation.

Lieber Gott, gib mir bitte Worte ein, die andere aufbauen und ermutigen.

Wenn wir nicht zulassen, dass die Sünde durch das Gebet aus unserem Leben herausgedrängt wird, dann wird die Sünde das Gebet aus unserem Leben herausdrängen.

Das Gebet ist der Schlüssel, der Türen öffnet. Gott handelt nicht immer entsprechend unserer Nöte; er handelt entsprechend unserem Gebet.

Forme mich. Verändere mich, bis ich dir ähnlich bin, Herr.

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Gott ist niemals blind gegenüber unseren Tränen, taub für Gebet oder schweigt angesichts unseres Schmerzes. Er sieht, hört und hilft.

Herr, lass mich täglich deine Weisheit erbitten, deinen Willen und deine Kraft.

Wenn Gott die Erhörung hinauszögert, ist das nicht unbedingt ein “Nein”.

Kummer schaut zurück. Sorge schaut umher. Glaube schaut empor.

Vielleicht besteht die Gemeinde aus Leuten, die arm und ungebildet sind. Wenn sie aber von Christus die „Wissenschaft des Betens“ gelernt hat, dann wird die Gemeinde die Kraft haben, um den Arm des Allmächtigen zu bewegen.“ (E.G.White Signs oft he Times, 11. Sept.1893).

Unaufhörliches Beten ist die ungebrochene Einheit der Seele mit Gott, sodass Leben von Gott in unser Leben hineinfließen kann. Und von unserem Leben fließen Reinheit und Heiligkeit wieder zurück zu Gott (E.G.White, Steps to Christ, 98)

Ja, der HERR hat mein Schreien gehört, er nimmt mein Gebet an. Psalm 6,10 Hfa

Wir selbst aber wollen nach wie vor unsere ganze Kraft dafür einsetzen, zu beten und Gottes Botschaft zu verkünden. Apostelgeschichte 6,4 Hfa

*Zitate, die nicht aus der Bibel und nicht aus den Schriften von E.G. White sind, stammen aus PositivePrayers.com sdadivinelerts.com.

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Ausmalbilder für die Kindergeschichte

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Praktischer Teil Nr. 1: Wer bin ich?

von Chantal Klingbeil

Benötigtes Material: ein großer Spiegel, den alle sehen können, zwei Blatt Papier für jede Teilnehmerin und Schreibstifte für alle, die keine bei sich haben.

BegrüßungGuten Nachmittag/Abend. Willkommen beim Seminar “Wer bin ich?”. Bevor wir beginnen, wollen wir darum beten, dass der Heilige Geist in unserer Mitte ist, während wir dieses wichtige Thema besprechen.

Anfangsgebet

Warm-up

Wir wollen zu Beginn etwas auf Touren kommen. Ich gebe euch 3 Minuten Zeit für die kurze Antwort auf eine Frage. Macht ihr mit? Gut. Die Frage lautet: “Wer bin ich?” Antwortet möglichst vollständig.

(Gib 3 Minuten Zeit)

Nachdem ihr die Frage “Wer bin ich?” beantwortet habt, möchte ich, dass ihr folgendes macht – ich werde langsam vorangehen und euch genügend Zeit geben, um die Anweisungen umzusetzen.

1. Streiche deinen Namen aus. 2. Streiche jeden Hinweis auf deine Nationalität, deinen Wohnort, dein Land aus (wie z.B.

„ich bin aus Bayern“ oder „ich habe schon immer hier gelebt“ oder „ich stamme ursprünglich aus Hamburg“.)

3. Streiche jeden Hinweis auf deine Arbeit oder deine gesellschaftliche Stellung aus (wie z.B. „Ich bin Altenpflegerin“, „ich bin Chefsekretärin“, „ich bin Vollzeit-Mutter und nicht berufstätig.“)

4. Streiche jeden Hinweis auf deinen Titel oder deinen Familienstand aus (“Ich bin Atomforscherin”, “ich bin Tante/Großmutter/Ehefrau” oder “ich bin Single”.

Nun schaut euch euer Blatt noch einmal genau an. Was ist von deiner Identität übriggeblieben? Bekommst du jetzt eine Identitätskrise? Manchmal – und besonders, wenn wir schwierige Zeiten durchleben – müssen wir wieder einmal darüber nachdenken, wer wir sind.

Erinnerst du dich an deine Pubertät?Einige von uns haben schon eine Midlife-Krise oder die Wechseljahre hinter sich. Wie steht es mit dem Leeres-Nest-Syndrom?Auch der Ruhestand kann eine Identitätskrise auslösen.

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Die Gefahren einer Identitätskrise

Wenn wir von einer Lebensphase in eine andere wechseln, werden wir sehr verletzbar. Dabei können wir uns allzu leicht selbst verlieren, weil wir nicht mehr unsere frühere Rolle spielen und nicht mehr für unsere gewohnten Bereiche verantwortlich sind.

Wie reagieren wir auf solche Identitätskrisen? Manche überarbeiten sich bis zum Burnout, weil sie versuchen, ihren Wert zu beweisen oder neu zu etablieren. Andere sind vielleicht so stark mit ihrer Rolle verwachsen, dass sie sich weigern, sie loszulassen, denn sie fürchten, dass sie dann keinen Wert mehr besitzen. Einige sträuben sich gegen die Pensionierung, weil ihre Identität so mit ihrem Berufsleben oder ihrem Job verbandelt ist, dass sie Angst haben, getrennt davon überhaupt keine Identität mehr zu haben.

Aber es lauern auch noch andere Gefahren, während wir die Identitätskrisen des Lebens durchlaufen. Wenn wir nicht mehr sicher wissen, wer wir sind, dann könnten wir

Gott aus den Augen verlieren Unsere wichtigste Familienbeziehung einbüßen Uns sogar selbst verlieren.

Dieses “nicht wissen, wer ich wirklich bin”, kann auch dazu führen, dass sich mein Verhalten ändert. Ich bin vielleicht frustriert und enttäuscht. Und wie tragisch, wenn wir in unsere letzten Lebensjahre eintreten, ohne zu wissen, wer wir sind! Gott möchte, dass wir auch in den späten Jahren freudig und produktiv sind.

In Psalm 92,14-15 lesen wir: „Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unseres Gottes grünen. Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein. (Hfa)

Und falls wir unsicher sein sollten, ob wir tatsächlich im “Haus des HERRN” eingepflanzt sind, kommen neue Gefahren auf uns zu:

Wir können uns unseren Kindern entfremden. Wir leben als Ehepartner nebeneinander her. Wir fragen uns vielleicht: “Wer bin ich denn? Was habe ich mit meinem Leben

angefangen? Und wie lebe ich jetzt weiter?“

Biblischer Rat

Falls jemand von uns gerade eine solche Identitätskrise durchläuft, dann hat Gott einen vernünftigen Rat für dich. Wir finden ihn in einem Gebet aus dem Psalmen: „Mach uns bewusst, wie kurz das Leben ist, damit wir unsere Tage weise nutzen.“ Psalm 90, 12 Hfa)

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Wahre Weisheit beginnt mit echter Selbsterkenntnis. Wir müssen unbedingt begreifen, dass wir keine Rolle spielen und nicht nur eine Funktion erfüllen. Wir sind so viel mehr – wir sind Individuen, vom Meister des Universums erschaffen. Wir wurden sogar zu seinem Ebenbild gemacht.

Fallstudie

Wir wollen uns einige Minuten lang mit einer Fallstudie befassen. Ich bitte euch, stellt euch folgendes vor:

Stell dir vor, du wärst ein innig geliebtes Kind, vielleicht sogar ein bisschen verwöhnt. [Hinweis für die Moderatorin: Räume eine kurze Pause zum Nachdenken ein]

Und jetzt stell dir vor, du wärst eine Sklavin. Als nächstes stell dir vor, wie sich das anfühlen würde, wenn du ein Objekt perverser

Sexualgelüste wärst, hilflos ausgeliefert. Schließlich stell dir vor, du wärst die Premierministerin des mächtigsten Landes der

Welt.

Es gab einen Mann, der tatsächlich diese sehr widersprüchlichen Rollen und Identitäten durchlebt hat. Er hieß Josef. Wir wollen uns kurz Zeit nehmen und die verschiedenen Rollen und Krisen betrachten, die er bewältigen musste.

Wir lesen zuerst 1. Mose 37,2-5. Nun lesen wir weiter Kapitel 37,23-28. Jetzt lesen wir 1. Mose 39,1, dann die Verse 7-11 und 20. Schließlich lesen wir 1. Mose 41,39-43.

Wie konnte er – wie konnte überhaupt ein Mensch – all diese dramatischen Wechsel seiner Identität und Rollen überleben, wie Josef es offenbar geschafft hat?

Einen kleinen Einblick in sein Überlebensrezept gibt uns Ellen White durch den Geist der Weissagung. Als seine Brüder ihn an Sklavenhändler verkauft hatten und seine unerwartete und traumatische Reise nach Ägypten begann, fasste er einen Entschluss.Ellen G. White schrieb, dass Josef innerlich fest entschlossen war, Gott unter allen Umständen treu zu bleiben und immer so zu handeln, wie es sich für einen Untertan des himmlischen Königs gebührt. „Er war ganz durchdrungen von dem mutigen Entschluss, Gott treu zu bleiben und sich unter allen Umständen so zu verhalten, wie es sich für einen Diener des Königs der Himmel geziemte. Er wollte dem Herrn mit ungeteiltem Herzen dienen, Prüfungen und Schicksalsschlägen in seiner Lage standhaft begegnen und jede Pflicht treu erfüllen.“ (E.G.White, Patriarchs and Prophets, p. 214; Seite 188 der deutschen Ausgabe von 1973, Saatkorn Verlag).

In seiner Hingabe an Gott wuchs Josef. Weil er stets wie ein „Untertan des himmlischen Königs“ handelte, konnte er erfolgreich von einer „Identität“ zur nächsten wechseln. Der geliebte und

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verwöhnte Josef, den man in Kanaan als Sklaven verkaufte, war nicht mehr derselbe, der später als junger Mann innerlich gefestigt antwortet: „Wie könnte ich solch ein Unrecht tun?“, als ihn Potiphars Frau ganz offen zum Sex aufforderte. Weil er sich dem König des Himmels unterstellt hatte, konnte er sagen: „Wie könnte ich da ein so großes Unrecht tun und gegen Gott sündigen?“ 1. Mose 39, 9 Hfa, Kursiv hinzugefügt

Der Geist der Weissagung teilt uns folgendes mit: “Wenn wir doch immer daran dächten, dass Gott alles, was wir tun und sagen, wahrnimmt, dass wir das alles einmal verantworten müssen – wir würden uns fürchten zu sündigen.“ (siehe Patriarchs and Prophets, p. 217, S. 190 d.d.A.). Mit anderen Worten: wir sollten regelmäßig Gott in unser Alltagsleben einladen. (wörtlich: In other words, we should practice the presence of God in our everyday lives.)

Das Überlebensrezept auf unsere Situation übertragen

Wie kann mir das Konzept „Gott ist immer dabei“ helfen, mich wirklich zu erkennen? Wir können die folgenden Wahrheiten für uns persönlich fest verankern, wenn wir „Ich-Botschaften“ verwenden.

Da ich mich dafür entschieden habe, ein Kind Gottes zu sein, gehöre ich zu ihm. Dabei ist es unwichtig, welche Funktion ich habe und welche Rolle in Beruf oder Familie ich ausfülle.

Ich kann zu jeder Zeit die Liebe Gottes für mich selbst in Anspruch nehmen, denn Jesus starb ganz persönlich für mich.

Dass Christus mich liebt, ist nicht etwas, das vor langer Zeit geschah. Das ist frisch und an jedem Tag neu. Der Apostel Paulus schrieb: „Täglich sterbe ich, so wahr ihr mein Ruhm seid, den ich habe in Christus Jesus, unserem Herrn.“ 1. Korinther 15,31, Lu 17

Außerdem können wir drei geistliche Fakten fest in unser Denken einpflanzen, indem wir sie wieder dort in “Ich-Botschaften” kleiden, wo es passt.

“Nur wenige erkennen, wie sich Kleinigkeiten des Alltags auf die Charakterentwicklung auswirken. Nichts ist wirklich unwichtig, mit dem wir zu tun haben. Die verschiedenen Umstände, denen wir täglich ausgesetzt sind, sollen unsere Treue erproben und uns für größere Aufgaben befähigen.“ (siehe Patriarchs and Prophets, 222, 223). Ich will achtsamer werden für die Kleinigkeiten in meinem Alltagsleben.

Jeden Morgen kann ich beim Blick in den Spiegel die Gewissheit haben, dass meine Sünden von gestern vergeben sind, denn “mein Leben ist verborgen mit Christus in Gott” (Kolosser 3,3 Lu17)

Ich habe einen Wert, denn ich bin Kind Gottes.

[Hinweis für die Moderatorin: An dieser Stelle möchtest du vielleicht diese bibelgestützten Verhaltensweisen etwas anpassen oder Freiwillige ermutigen, sich einzubringen.

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Halte den Spiegel hoch und bestätige einige der Hauptpunkte, die wir besprochen haben. Du könntest dich z.B. auf einige der folgenden Punkte beziehen – oder auf alle:

Die Details meines Lebens sind Gott wichtig. Ich bin mehr als eine alte Frau/alleinerziehende Mutter/behinderte Witwe Ich bin mehr als das, was ich gerade tue: den Lebensunterhalt verdienen oder die Kinder

großziehen oder meine alten Eltern pflegen. Ich bin eine wunderschöne Tochter Gottes. Ich bin mir dessen bewusst, dass er bei mir

ist und ich möchte seine Liebe zu mir ganz persönlich für mich in Anspruch nehmen. Das zu wissen, macht mich mutig.

Nun muss ich mich nicht von meiner Arbeitsbelastung einschüchtern lassen oder vor dem fürchten, was andere vielleicht über mich sagen könnten.

Ich wurde zum Ebenbild Gottes erschaffen und zur engen Gemeinschaft mit ihm. Wenn ich täglich sterbe und den ganzen Tag über in Jesus geborgen bleibe, dann bin ich

zuversichtlich, dass er meine Schritte lenkt und meine Entscheidungen führt.

Lieber Spiegel (Abschluss-Übung)

Zum Abschluss unseres Seminars bitte ich euch um eine weitere Übung. Bitte schreibt einen Brief an euch selbst und klebt ihn zu Hause auf euren Spiegel. Denkt darüber nach, was wir hier gemeinsam besprochen haben und schreibt auf, wer du in Gottes Augen wirklich bist. Ich habe euch ja dafür ein kleines Beispiel gegebenJetzt beginnt mit den Worten: Lieber Spiegel, ich bin …

Wir nehmen uns 5 Minuten für den Anfang dieses Briefes. Doch ich bin sicher, dass du zu Hause in deiner stillen Zeit und auch so tagsüber diesem Brief noch vieles hinzufügen wirst. Jetzt schreiben wir also ein paar Minuten lang diesen Brief an uns selber.

[5 Minuten schreiben]

[Hinweis für die Moderatorin: Falls dazu noch Zeit ist und wenn es passt, könntest du einige Freiwillige bitten, ihren Brief vorzulesen, denn das könnte anderen helfen, noch besser zu

erfassen, wer sie in Christus wirklich sind. Ermutige sie, so gut du kannst.)

AbschlussDanke, dass ihr an diesem Seminar teilgenommen habt. Ich bete darum, dass ihr durch unsere gemeinsame Zeit ein klareres Bild von dem habt, was ihr in Christus seid. Wir haben die oberflächlichen Schichten von unserem Selbstbild entfernt. Und wir haben durch die Geschichte von Josef das Geheimrezept zur wahren Selbsterkenntnis entdeckt. Gehen wir auf diesem Weg weiter und ermutigen wir uns gegenseitig dazu, Josefs Geheimrezept für eine erfolgreiche Anpassung in unser eigenes Leben zu übertragen. Und lasst uns immer daran denken, dass uns Gott auf unserem Weg nach Hause nie alleine lässt. Er ist immer ganz nah neben uns. Möge Gott euch stärken und Mut schenken. Geht immer in der Gewissheit und der inneren Ruhe voran, die aus dem Wissen wächst, wer wir in Jesus sind. Gott segne euch.

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Schlussgebet

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Praktische Übung Nr. 2: Gebet für die Mutlosenvon Carolyn R. Sutton

Gemeinsames Singen

Textlesung„Überhaupt sollt ihr einander eure Verfehlungen bekennen und füreinander beten, damit ihr geheilt werdet. Das inständige Gebet eines Menschen, der so lebt, wie Gott es verlangt, kann viel bewirken.“ Jakobus 5,16 Gute Nachricht

Anfangsgebet

Begrüßung und Einführung

Moderatorin: Guten Tag/Guten Abend. Wir sind heute als Gemeinde zusammengekommen, weil wir im Gebet für andere eintreten wollen. Viele unserer Bekannten kämpfen gegen Depressionen und innere Dunkelheit. Oft maskieren sie dies durch Überstunden oder einen derart vollen Terminplan, dass keine Zeit zum Nachdenken über ihre Probleme bleibt. Andere überdecken ihre ausgewachsene Depression, in dem sie Süchten nachgeben – entweder konsumieren sie Medikamente im Übermaß, überessen sich, schauen ständig fern oder verschlafen einen großen Teil ihrer Tage.

Frauen, die gerade in einer positiven Lebensphase sind, fragen sich dann, warum „die“ nicht einfach den Schalter umlegen. Oder wir verurteilen sie insgeheim und meinen, „die haben einfach nicht genug Gottvertrauen“. Dabei kann chronische Entmutigung und Depression ihre Wurzeln in Lebenserfahrungen und Kämpfen haben, von denen wir nichts ahnen. Nur Gott kann den Schmerz eines Menschen wirklich verstehen, weil Gott anders urteilt als wir: Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins Herz. (1. Samuel 16,7, Gute Nachricht)

Die Lebensreise einer Frau

Wenn jemand aus dem Bekanntenkreis von Mutlosigkeit oder Depression überwältigt wurde, dann ruft uns Gott dazu auf, auf diesen Menschen zuzugehen. Während eine depressive Frau Gottes Wirken in ihrem Leben nicht erkennen kann, wird sie unser Lächeln spüren und merken, dass wir sie annehmen und mitfühlen. Sie kann unsere Umarmung fühlen und auf unser Hilfsangebot reagieren. Wenn eine Frau, die mit ihren Schmerzen kämpft, Gott in uns erkennen kann, dann wird sie schließlich auch in ihrem Leben wieder Gott wahrnehmen.

Ich lese euch einen kurzen Briefauszug vor. Er stammt von Erica Jones und wird im nächsten Andachtsbuch veröffentlicht, das von der Frauenabteilung der Generalkonferenz für das Jahr 2019 herausgegeben wird. Denkt dabei an jemanden, der gerade eine depressive Phase durchlebt. Hört Ericas Geschichte „Ein Licht in der Dunkelheit“ und fragt Gott im Gebet, wie ihr eurer Freundin Gottes Liebe zeigen könnt.

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Erica beginnt ihre Geschichte mit einem Zitat aus Johannes 8,12: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Lu 17)Dann schreibt sie:

“Stell dir vor, du wärst am dunkelsten Ort, an dem du je warst. Bei der Erkundung einer Höhle? In der Tiefsee tauchen? Versteckt im Keller? Für Kinder verbindet sich Dunkelheit oft mit Angst. Wir fürchten uns vor dem, was wir nicht sehen können. Wenn wir erwachsen werden, verändert die Dunkelheit häufig ihren Standort und kriecht von außen nach innen.“

“Vor zwei Jahren fand ich mich im Dunkeln wieder. Nicht in einer Höhle oder im Keller, sondern als seelischen Zustand. Ich hatte mit Ängsten und Panikattacken gekämpft, ohne das bewusst zu erkennen. Ich war immer ein froher, zupackender Mensch gewesen, der gut mit Stress umgehen konnte. Ohne dass ich es merkte, kämpfte ich gegen ein inneres Ungleichgewicht und versuchte damit fertig zu werden, indem ich die Symptome ignorierte.“

“Meine Ängste steigerten sich, die Panik-Attacken häuften sich, und ich rutschte langsam in den Abgrund der Depression. Meinen Freunden und meiner Familie erschien ich als ein total veränderter Mensch. Die innere Freude war weg und sie fühlten sich hilflos, weil ich durch nichts, was sie taten, innere Erleichterung empfand. In diesen Wochen hatte ich das Gefühl, als könnte das Leben nie mehr so werden wie zuvor. Ich wünschte mir verzweifelt, dass ich irgendwann mal wieder Glück empfinden könnte.”

“Gefangen in einer dunklen Wolke, bekannte ich schließlich einer Freundin, dass ich nicht mehr beten konnte. Ich fand keine Worte dafür. Sie legte mir sanft die Hand auf den Arm und versicherte mir: „Gott versteht dich. Du hast Freunde und eine Familie, die ständig für dich beten.“ Ich danke Gott dafür, dass er diese Fürbitte-Gebete erhört hat. Als ich keine Stimme hatte, hörte er die Stimme der anderen, wie auch das stumme Gebet meines Herzens.“

“Nach einigen Wochen begann sich die dunkle Wolke langsam zu heben. Allmählich fühlte ich mich wieder „wie ich selbst“. Meine Gebete waren oft nur kurze Sätze wie in einem Gespräch: „Ich kann das nicht ohne dich schaffen. Geh heute mit mir.“

“Und das hat er getan. Die Wolken teilten sich und die Sonne brach hindurch.“

“Ich bin denen ewig dankbar, die um meine Heilung gebetet haben, als ich es nicht konnte. Und ich danke meinem himmlischen Vater, dessen Liebe zu mir in dieser dunklen Zeit wie ein Licht leuchtete.”

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Das ist ein sehr mutiges Bekenntnis und ein Zeugnis für die Macht des Gebetes. Diese Autorin ist nicht die einzige, die eine sehr dunkle Zeit durchleben musste. Wahrscheinlich können einige gut nachempfinden, wie sich das anfühlt. Ellen White schrieb: „Jeder durchlebt Zeiten der bittersten Enttäuschung und äußersten Entmutigung – Tage, in denen Kummer uns bedrängt… Tage, an denen Sorgen unsere Seele umtreiben, bis der Tod attraktiver erscheint als das Leben… Könnten wir in solchen Zeiten mit unseren „geistlichen Augen“ erkennen, wie Gott für uns vorgesorgt hat, dann könnten wir Engel sehen, die uns vor uns selbst retten wollen, indem sie unsere Füße fest auf eine Bodenplatte setzen, die haltbarer ist, als die ewigen Hügel.“ (siehe E.G.White, Prophets and Kings, 162).

Zu den wichtigsten Mitteln, mit denen Gott Menschen aus ihrer Depression retten will und davon heilen möchte, dass sie ihn aus den Augen verloren haben, gehören wir alle: wenn wir einfühlsam und freundlich auf sie zugehen. Die Bibel sagt: “Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder.” Sprüche 16, 4. Eine andere Übersetzung erwähnt sogar die Knochen, die dadurch profitieren.

Wen solltest du unbedingt einmal anrufen, eine Mail schicken oder persönlich besuchen? Wer hat es nötig, daran erinnert zu werden, dass er oder sie „von Gott geliebt“ ist (siehe Römer 1,7)? Wer braucht die Versicherung aus Römer 8,28, dass Gott aus allem etwas Gutes machen kann – auch aus Schmerz, Verlust und tiefster Entmutigung. Gott stand Josef bei, und er ist dir und mir nahe. Diese Verheißung sagt, dass Gott keine unserer Erfahrungen im Leben verschwendet, auch nicht die schmerzlichen und sehr problematischen. Er gebraucht sie zum Zweck, uns zu retten und zu erlösen. Und er sehnt sich danach, uns von unserer Mutlosigkeit zu befreien. Er möchte uns neu bewusstmachen, dass wir seine Kinder sind. Unsere Freude und unser Wert hängt von der persönlichen Freundschaft zu ihm ab. Sie gründet auf dem großen Opfer, das er für uns brachte, und auf seiner stets gegenwärtigen Liebe zu uns.

Gebet in kleinen Gruppen

Jetzt teilen wir uns für eine Gebetsgemeinschaft in kleine Gruppen auf. Wir wollen besonders diejenigen aufrichten, die schwere Zeiten durchleben und die an Gottes große Liebe erinnert werden müssen und an den Sinn ihres Lebens. Dies alles trotz Scheidung, Krankheit, chemischem Ungleichgewicht, dem „leeren Nest-Syndrom“, übermäßiger Pflegeleistung oder Stress.

Ich schließe unsere Gebetsgemeinschaft mit einem kurzen öffentlichen Gebet.

Schlusslied “O Gott, dir sei Ehre” GHS 22

Segen

—ENDE—

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