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WORKSHOP „ENTWICKLUNG LOKALER W ASSER-P ARTNERSCHAFTEN23. November 2005, Bonn – DOKUMENTATION Nadine Herbke R. Andreas Kraemer 14. Dezember 2005 Ecologic Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik Pfalzburger Str. 43-44, D - 10717 Berlin, Tel. +49 30 86 88 00, Fax +49 30 86 88 0100, E-mail: [email protected]

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WORKSHOP

„ENTWICKLUNG LOKALER WASSER-PARTNERSCHAFTEN“23. November 2005, Bonn

– DOKUMENTATION –

Nadine HerbkeR. Andreas Kraemer

14. Dezember 2005

EcologicInstitut für Internationale und Europäische UmweltpolitikPfalzburger Str. 43-44, D - 10717 Berlin, Tel. +49 30 86 88 00, Fax +49 30 86 88 0100,E-mail: [email protected]

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Inhalt

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS................................................................................................................ 1

VORWORT..................................................................................................................................... 2

ZUSAMMENFASSUNG DES WORKSHOPS................................................................................................ 3

ANHÄNGE................................................................................................................................... 10

Anhang 1: Programm..................................................................................................................... 10Anhang 2: Teilnehmerliste............................................................................................................. 11Anhang 3: Rede Henriette Berg, BMU........................................................................................... 12Anhang 4: Beitrag Roland Schaeffer, RegioWasser.................................................................... 14Anhang 5: Beitrag Franz Zwurtschek, Wasserwirtschaftsamt Hof............................................. 20Anhang 6: Beitrag Virginia Roaf, Wasserexpertin....................................................................... 25Anhang 7: Beitrag Katja Eichler, LAFEZ Bremen........................................................................ 33Anhang 8: Beitrag Stefan Reuter, BORDA, Bremen.................................................................... 35

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Abkürzungsverzeichnis

AWA Arbeiterwohlfahrt

BORDA Bremer Arbeitsgemeinschaft für Überseeforschung und Entwicklung

BMU Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

CSR Auroville Centre for Scientific Research, Tamil Nadu, Indien

GTZ Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit

EZ Entwicklungszusammenarbeit

InWEnt International Weiterbildung und Entwicklung

Kfw Kreditanstalt für Wiederaufbau

LAFEZ Bremer Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit

MOE Mittel- und Osteuropa

SPI InWEnt – Servicestelle Partnerschaftsinitiative

SOE Süd- und Osteuropa

TTW Projekt Technologietransfer Wasser beim Wasserwirtschaftsamt Hof

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Vorwort

Am 23. November 2005 fand auf Einladung des Bundesministeriums für Umwelt, Natur­schutz und Reaktorsicherheit (BMU), Bonn der Workshop „Entwicklung lokaler Wasser-Partnerschaften“ statt. Die Veranstaltung wurde organisiert von Ecologic, Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik, Berlin, mit Unterstützung von RegioWasser, Freiburg. Kooperationspartner war die InWEnt – Servicestelle Partnerschaftsinitiative (SPI), Bonn. Unter professioneller Moderation von Dr. Frank Claus, iku GmbH, Dortmund, hatten die etwa 40 Teilnehmer aus der Wasserwirtschaftsbranche und der Entwicklungszusam­menarbeit die Möglichkeit, aktuelle Beispiele lokaler Wasserpartnerschaften kennen zu lernen und Fragen über Nutzen, Risiken und Rahmenbedingungen kommunaler Entwick­lungshilfe für Wasserver- und Abwasserentsorgungsprojekte zu diskutieren. Im Rahmen von Arbeitsgruppen nach der Worldcafé-Methode hatten die Teilnehmer zwischen den Vorträgen die Möglichkeit, in Kleingruppen ihre eigenen Erfahrungen und Vorstellungen zu diversen Fragestellungen auszutauschen.

Die vorliegende Dokumentation fasst die Ergebnisse des Workshops und der Diskus­sionsrunden zusammen. Im Anhang dieses Dokuments finden Sie sowohl das Programm (Anhang 1) und die Teilnehmerliste (Anhang 2) als auch die einzelnen Beiträge der Referenten (Anhänge 3 bis 8).

Ecologic möchte sich ganz herzlich bei allen Beteiligten und vor allem den Referenten bedanken, die zu einem erfolgreichen Gelingen des Workshops beigetragen haben. Ganz besonderer Dank gilt dem Moderator Herr Dr. Claus und seiner Assistentin Frau Posse, die den Rahmen der Veranstaltung lebendig und diskussionsfreudig gestaltet haben, sowie Frau Berbalk, Herr Zimmer und Frau Poltrock vom BMU und Herr Nitschke, Frau Wirths und Herr Gräf von der InWEnt – Partnerschaftsinitiative.

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Zusammenfassung des WorkshopsHenriette Berg, Leiterin der Abteilung WA im Bundesumweltministerium, eröffnete den Workshop mit einer Begrüßungsrede. In ihrer Rede stellte sie Hintergrund und Motivation des Ministeriums für die Durchführung Workshops dar. Der fehlende Zugang zu Wasser sei immer noch eine wesentliche Ursache für Armut, so dass es dem BMU bei dieser Veranstaltung insbesondere um die Frage geht, wie mittel- bis langfristige Hilfe für Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser oder sanitärer Grundversorgung organisiert werden kann. Welche Rolle dabei die Kommunen und Zivilgesellschaft übernehmen können, solle nun im Rahmen dieses Workshop in einem ergebnisoffenen Dialog mit den Teilnehmern aus der Wasserwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit erörtert werden. Der Text der Rede ist im Anhang 3 wiedergegeben.

In der anschließenden Session 1 wurde thematisiert, welche Möglichkeiten Wirtschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft haben, lokale Wasser-Partnerschaften zu bilden. Zu Beginn der Session stellte Roland Schaeffer von RegioWasser die Ergebnisse der Umfrage vor, die von April bis Juni 2005 im Auftrag des BMU durchgeführt wurde. Diese gebe zwar das Meinungsbild ausgesuchter Akteure in der Wasserwirtschaft und Entwicklungszusammen­arbeit zum Thema Wasserpartnerschaften grundsätzlich wieder, stelle jedoch keine repräsentative Meinungsumfrage dar. Bei der Untersuchung wurden insbesondere Chancen, Motive und mögliche Kooperationen auf bundesdeutscher Ebene zur Durchführung geplanter Partnerschaften abgefragt. Als Bedeutend wurde in der Zusammenfassung herausgestellt, dass viele Befragte darin zwar große Chancen sowohl für die beteiligten Unternehmen selbst als auch für deren Mitarbeiter sehen, allerdings mögliche Kostenmehrbelastungen für die Gebührenzahler als Hemmnis entgegenstehen könnten. Insgesamt unterschiedlich wurde die Notwendigkeit einer bundesweiten Koordinationsstelle eingeschätzt (für weitere Details, siehe schriftliche Ausarbeitung im Anhang 4). Die folgende Abbildung, erstellt von der iku GmbH, Dortmund, fasst den Inhalt des Vortrags zusammen:

Abbildung 1: Ergebnisse der Studie

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Als zweiter Referent präsentierte Herr Zwurtschek von dem Projekt Technologie Transfer Wasser beim Wasserwirtschaftsamt Hof die Chancen und Grenzen von Wasser-Partner­schaften. Dabei stellte er die Aufgaben folgender vier Kernbereiche dar: (1) der Staat, (2) die Kommunen, (3) der private Sektor, sowie (4) die europäische und internationale Zusammen­arbeit. Er betonte, dass die Kommune in diesem Zusammenspiel eine Schlüsselstellung einnehme und der Staat eine unterstützende Rolle habe. Anhang 5 gibt die umfassenden Ausführungen von Herrn Zwurtschek im Detail wieder.

Session 2 stellte exemplarisch Wasserprojekte im Rahmen von lokalen Partnerschaften vor. Zunächst berichtete Lutz Wachsmann von der Stadt Hilden über das Engagement seiner Stadt im Bereich der Trinkwasserversorgung in der Region Tamil Nadu in Indien. Während zahlreiche Spenden der Stadt Hilden nach der Tsunami-Katastrophe 2004 zweckgebunden verwendet werden musste, konnte in diesem Fall rund 50.000€ für ein beliebiges Aufbauprojekt genutzt werden. Durch Vermittlung der InWEnt-Partnerschaftsinitiative habe man sich für die Errichtung von Wasserversorgungsanlagen in der Region Tamil Nadu entschieden. Herr Wachsmann hob die Bedeutung des lokalen Partners „Auroville Centre for Scientific Research (CSR)“ hervor. Dieser habe für eine effiziente Koordination der Projekte vor Ort gesorgt. Ohne einen solchen Partner sei ein Engagement wie im Falle der Stadt Hilden nicht möglich. Im November 2005 habe eine Geologin, die über einen längeren Zeit­raum Untersuchungen vor Ort durchgeführt hatte, über den aktuellen Stand des Projektes berichtet, so dass derzeit im Ältestenrat der Stadt über eine Verlängerung des Engagements um ein weiteres Jahr nachgedacht werde.

Im Anschluss berichtete Emil Guennel vom Wiwilí-Verein Freiburg über die Wasser- und Abwasserprojekte, die die Stadt Freiburg in der Region Wiwilí, Nicaragua im Rahmen einer langjährigen Städtepartnerschaft durchgeführt hat. Anhand von zahlreichen Aufnahmen zeigte Herr Guennel, mit welchen Schwierigkeiten die Menschen vor Ort zu kämpfen haben. Die Region sei insgesamt extrem arm, verfüge über kein Telefon und habe erst seit etwa einem Jahr eine Stromversorgung. Der Verein habe zahlreiche Projekte in verschiedenen Bereichen umgesetzt, wie z.B. die Bereitstellung von Filtern für die Herstellung von hygie­nisch unbedenklichem Trinkwasser. Des Weiteren werden derzeit fünf Lehrkräfte aus Freiburger Mitteln finanziert.

Die beiden Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Aktivitäten für Wasser- und Abwasser­projekte im Rahmen von Partnerschaften sein können. Während im Falle der Stadt Hilden die Initiative als Reaktion auf die Tsunami-Katastrophe entstand, besteht im Freiburger Beispiel seit langer Zeit eine Vereinsstruktur, die kontinuierlich Hilfsprojekte nicht nur im Wasserbereich organisiert und durchgeführt hat.

Am Ende der ersten Session fand das erste 30-minütige Worldcafé statt, auf dem folgende drei Fragen nach Einführung durch den Moderator diskutiert wurden:

1. Welchen Nutzen sehen Sie für lokale Wasser-Partnerschaften?

2. Wer profitiert von solchen Partnerschaften besonders?

3. Welche Gründe sprechen gegen lokale Wasser-Partnerschaften?

Die folgenden Abbildungen geben die Antworten der einzelnen Fragen, die die Teilnehmer auf verschiedenfarbige Karten formuliert haben, als Mind Maps (erstellt von der iku GmbH während der Veranstaltung) zusammenfassend wider:

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Abbildung 2: Mögliche Nutzen lokaler Wasser-Partnerschaften

Abbildung 3: Wer profitier von lokalen Wasser-Partnerschaften?

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Foto: iku GmbH, Dortmund

Abbildung 4: Was spricht dagegen?

Der erste Beitrag nach der Mittagspause befasste sich mit der ausländischen Initiative UK Water Aid: Virginia Roaf, die lange Jahre für diese britische Hilfsorganisation mit speziellem Wasser-Fokus gearbeitet hat, gab in ihrem Vortrag einen Überblick über die Entstehungs­geschichte, Arbeitsweise, Einsatzorte und Finanzierung der Organisation. Dabei betonte sie insbesondere die Unabhängigkeit der Organisation, was durch eine Diversifizierung der Finanzierungsquellen gewährleistet sei. Angestellt seien bei Water Aid ca. 100 Personen, die in London im Headoffice säßen, und 300 Mitarbeiter, die im Ausland tätig seien. Die Qualifi­kation der Mitarbeiter habe sich seit der Gründung von ingenieur- zu sozialwissenschaftl­ichen Ausbildungen verschoben. Water Aid sei in 15 Ländern Südamerikas, Asiens und Afrikas aktiv, in denen jeweils ein Country Office eingerichtet wurde. Insgesamt sei Water Aid sehr gut mit Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit und anderen Organisationen wie beispielweise Oxfam vernetzt. In Anhang 6 findet sich sowohl die Präsentation als auch die textliche Ausarbeitung von Frau Roafs Vortrag.

Die Kooperation des Landes Bremen mit der Nicht­regierungsorganisation BORDA stellt bei der Entwicklung lokaler Wasserpartnerschaften ein Best-Practice Beispiel dar und bildete den Einstieg in Session 3. Zunächst präsentierte Katja Eichler vom Bremer Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit (LAFEZ) einen Überblick über die Aktivitäten des Bundeslandes im Bereich lokaler Wasser-Partnerschaften. Sie erklärte, warum in Bremen von Städtekooperationen statt Städtepartnerschaften gesprochen werde. Im Rahmen solcher Kooperationen werden Projekte gemeinsam umgesetzt und diese haben einen klaren Bezug zu zivilgesellschaftlichem Engagement wie Freundschaftsvereinen,

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NGOs, Stadtverwaltung, Hochschulen etc. Bremen unterhalte Städtekooperationen zu u.a. Windhoek in Namibia und Pune in Indien (für weitere Informationen, siehe Anhang 7).

Im Anschluss an Frau Eichler berichtete Stefan Reuter von der Bremer Arbeitsgemeinschaft für Überseeforschung und Entwicklung (BORDA) über weiter Details der Kooperation Bremens mit der Stadt Pune. BORDA sei ein eingetragener Verein und arbeitet unabhängig. Er verwies darauf, dass der Armutsfaktor in den meisten Fällen mit der Zerstörung der Umwelt korreliere und daher die Bekämpfung von großer Bedeutung sei. Im Auftrag und mit Unterstützung der LAFEZ habe BORDA in Pune ein Projekt im Bereich der dezentralen Abwasserbehandlung begonnen. Zuvor habe BORDA gemeinsam mit indischen und chine­sischen Partnern ein Abwasserbehandlungssystem entwickelt, welches sich durch niedrige Investitions- und Betriebskosten auszeichne. Zu den Sponsoren der Projekte von BORDA zählen u.a. das BMZ, AWO, LAFEZ und InWEnt. Mehr Details zu Arbeit von BORDA können der Präsentation von Herrn Reuter im Anhang 8 entnommen werden.

Ziel der Session 4, die aus einem Worldcafé in zwei Runden bestand, war es Initiativen und Ideen für die zukünftige Entwicklung lokaler Wasser-Partnerschaften zu sammeln. Dazu wurden alle Teilnehmer durch Mitarbeit in Kleingruppen aktiv eingebunden. Folgende Fragen wurden jeweils in den Worldcafé-Runden diskutiert:

Worldcafé - 1. Runde

1. Was können / sollen lokale Wasserpartnerschaften bewirken?

2. Welche Strukturen von Partnerschaften / Partnern versprechen besonderen Erfolg?

3. Welche Stärken sollten deutsche Partner besonders dafür nutzen?

Worldcafé - 2. Runde

1. Wie können funktionierende Partnerschaften zustande kommen?

2. Wessen Initiative ist gefragt

3. Wie lässt sich die Bildung von Partnerschaften erleichtern

In den beiden Worldcafé-Runden disku­tierten die Gruppen in verschiedenen Zusammensetzungen (mit jeweils 4 bis 5 Teilnehmern) die einzelnen Fragen. Die Ergebnisse waren je nach Gruppe sehr unterschiedlich und wurden auf Flip Charts festgehalten. Die folgenden Tabellen geben eine stichpunktartige Zusammenfassung der Antworten der Teilnehmer wider, wobei eine grobe thematische Strukturierung vorgenom­men wurde:

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Tabelle 1: Ergebnis des 1. Worldcafé-Runde

1. Was können lokale Partnerschaften vermitteln?Personenbezogen Konzepte / Organisationsformen VeränderungenEinholung von Spenden Organisationsmodelle vermitteln,

z.B. kommunale Verbände, Stadtwerke

Nachhaltige Verbesserung der sanitären Grundversorgung und Lebensverhältnisse / -qualität

Persönliche Kontakte Daseinsvorsorge aus einer Hand: Integrierte Konzepte für Wasser, Abwasser, Energie, Abfall

Konkrete Teilhabe an Struktur­wandel und Globalisierung auf lokaler Ebene im Norden

Regelmäßiger Austausch Stärkung des dezentralen AnsatzesKompetenzbildung durch direkten Austausch

Kommunale Strukturen in Entwicklungsländern stärken

Informationsvermittlung Einzelfallhilfe (z.B. Katastrophe)

2. Welche Strukturen versprechen besonderen Erfolg?Allgemeine Rahmenbedingungen

Organisatorische Rahmenbedingungen

Konkrete Organisationsformen

Partnerstruktur vor Ort Stabilität auf beiden Seiten, kontinuierliche Organisation

Vereinsbildung

Professionelle EZ-Struktur zur Umsetzung eigenstän­diger Regionalprogramme

Mechanismus der Partizipation, Arbeitsteilung, Förderung der Kooperation

Plattform auf nationaler Ebene erforderlich

Nicht auf Wasser beschränkt, Einbindung anderer Bereiche z.B. Bildung etc.

Fundraising, Public Relation, Advocating

(Intersektorieller) Erfahrungs­austausch, Netzwerke

Transparente Strukturen Eigene Budgetverantwortung Freier gemeinnütziger Träger

3. Welche Stärken sollen deutsche Partner nutzen?Fachbezogen Allgemein Finanziell, sozialTechnisches Know-how Vorhandenes Wissen bei Verband,

Kommune und UnternehmenGeld

Erfahrungen im (integrierten) Wassermanagement

Vorhandene wasserwirtschaftliche Strukturen

Soziales Engagement

Erfahrungen im Thema Nachhaltigkeit

Lösungsorientierte Arbeitsweise

Tabelle 2: Ergebnis der 2. Worldcafé-Runde

1. Wie können funktionierende Partnerschaften zustande kommen?Organisationsform Mögliche Initiatoren RahmenbedingungenBildung von (dezentralen) Netzwerken

Auslöser (z.B. Katastrophen, Bekanntschaften)

Beidseitig alle Akteure müssen „unter einen Hut“ bringen

Plattform auf NGO-Ebene (Vorteil: informell & flexibel)

Zufall & Eigeninitiative, Agenda 21 motiviert

Nutzung vorhandener Strukturen (z.B. UN)

Vermittlungsorganisation EU Programme Schaffung vereinfachter Finanzierungsmechanismen & Rechtsformen (institutionell)

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2. Wessen Initiative ist gefragt?Akteure AllgemeinPolitik (Vernetzung Bund, Länder, Kommunen)

Aufklärungs- und Überzeugungs­arbeit: Stellenwert der EZ

Kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen / Belegschaft

Partnerschaften anerkennen und fördern

Zivilsgesellschaftliche Organisationen, NGOs

Beide Seiten

Akteure der EZ Private Initiativen

3. Wie lässt sich die Bildung erleichtern?Organisationsform Rahmenbedingungen Mögliche MaßnahmenVernetzung, Netzwerke unter Einbeziehung von NGOs

Einfachere Finanzierungsinstrumente

Mehr Treffen wie heute

Plattformen anbieten, welche Engagement und Know-how hier & tragfähige Struktur im Partnerland zusammenbringt

Lockerung des Örtlichkeitsprinzips für internationales Engagement

Projekte vorstellen / bekannt machen

Kooperation mit Investoren Hürden in Prozessen erörtern und minimieren

Handlungsleitfäden / Standards entwickeln

Sensibilisierung für MDGs

Am Ende der Session zog Herr Dr. Claus ein kurzes Fazit. Zukünftig müsse entschieden werden, in welcher Form lokale Wasser-Partnerschaften weiterentwickelt werden sollen. Die Mehrzahl der Teilnehmer habe bejaht, dass solche Partnerschaften ausreichend Nutzen für diverse Beteiligte brächten, so dass ein weiterer Ausbau in der Zukunft auf jeden Fall sinnvoll sei. Letztendlich würden die Rahmenbedingungen durch den Staat festgelegt. Mögliche zukünftige Handlungsfelder für diesen wären das Anschieben einer nationalen Plattform, das Lösen der institutionellen Fesseln und die Förderung der Transparenz durch Informations­vermittlung.

Basierend auf dem Fazit des Moderators in der vorausgehenden Session beendet Frau Berg, BMU den Workshop mit einem Schlusswort. Auf Nachfragen einzelner Teilnehmer aus der Entwicklungszusammenarbeit, die darauf hinwiesen, dass sie positiv überrascht über die Einladung des BMU zu einer solchen Veranstaltung gewesen seien, legte Frau Berg die Beweggründe des Ministeriums noch einmal dar. Das BMU zähle zwar nicht zu den großen nationalen Finanzgebern, verfüge jedoch über sehr gute Kontakte zur Wasserwirtschaft, deren Know-how und Erfahrung mobilisiert werden könne. Dieses Engagement liege jedoch jenseits der traditionellen Entwicklungszusammenarbeit oder auch der Außenwirtschafts­offensive. Es ginge vielmehr darum, dezentrale Strukturen auch im Wassersektor zu fördern. Die Diskussion während des Workshops habe ihren Eindruck bestätigt: die Hilfe für Regionen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser oder sanitäre Grundversorgung sei eine Aufgabe für alle Beteiligten, nicht nur der Politik. Darin eingeschlossen seien insbesondere die Zivilgesellschaft und die Kommunen. Das BMU werde in den kommenden Monaten prüfen, wie die Erkenntnisse des Workshops zukünftig aufgegriffen werden können.

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Anhänge

ANHANG 1: PROGRAMM

10:00 Ankunft der Teilnehmer

10:30 Eröffnung & BegrüßungHenriette Berg, BMU

10:40 Einführung in den WorkshopModerator: Dr. Frank Claus, IKU GmbH

11:00 Session 1: Partnerschaften in der Wasserwirtschaft – Worum geht es?

Präsentation der Ergebnisse der StudieRoland Schaeffer, RegioWasser, Freiburg

Partnerschaftliches Engagement in der Wasserwirtschaft – Chancen und GrenzenFranz Zwurtschek, Wasserwirtschaftsamt Hof – Projekt Technologietransfer Wasser

Anschließend Rückfragen

11:40 Session 2: Lokale Wasser-Partnerschaften – Beispiele

Beispiel Hilden – Tamil Nadu, IndienLutz Wachsmann, Stadt Hilden

Beispiel Freiburg – Wiwilí, NicaraguaEmil Guennel, Wiwilí-Verein Freiburg

WorldcaféAufteilung in Gruppen

12:30 Mittagsimbiss

13:30 Ausländische Initiativen: UK Water AidVirginia Roaf, ehemals UK Water Aid

13:50 Session 3: Gelungene Kooperationen von Kommunen, Wirtschaft und NGOs

Beispielstadt BremenStefan Reuter, BORDA - Bremer Arbeitsgemeinschaft für Überseeforschung und EntwicklungKatja Eichler, Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit, Freie Hansestadt Bremen

Anschließend Rückfragen

14:15 Kaffeepause

14:40 Session 4: Lokale Wasser-Partnerschaften - Wohin soll die Reise gehen?

WorldcaféAufteilung in GruppenErgebnispräsentation und Fazit des Moderators

16:15 SchlusswortHenriette Berg, BMU

16:30 Ende der Veranstaltung

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ANHANG 2: TEILNEHMERLISTE

1. Dagmara Berbalk Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit2. Henriette Berg Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit3. Jürgen Bolder Eigenbetrieb Stadtentwässerung Freiburg4. Barbara Böcker Bundesanstalt Technisches Hilfswerk5. Ralf Böllhoff Gelsenwasser AG6. Frank Claus iku GmbH7. Siegfried Demuth IHP/HWRP – Sekretariat8. Max Dohmann Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH

Aachen9. Katja Eichler Freie Hansestadt Bremen - Entwicklungszusammenarbeit10. Nikolaus Geiler RegioWasser e.V.11. Andrea Goertler University of Cambridge12. Michael Gräf InWent, Servicestelle - Partnerschaftsinitiative S-PI13. Emil Guennel Wiwili-Verein Freiburg14. Egon Harms Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband15. Hans Hartung FAKT16. Nadine Herbke Ecologic17. Uwe Hoering WEED18. Martin Kipping Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung19. Günther Klein Umweltbundesamt20. Roland Knitschky Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall21. Peter Köstner Münchner Stadtentwässerung22. Johannes Lohaus Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall23. Dietrich Maier International Water Aid Organization24. Ulrich Nitschke InWent, Servicestelle - Partnerschaftsinitiative S-PI25. Erika Elisabeth Orth Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit26. Heike Poltrock Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit27. Katrin Posse iku GmbH28. Stefan Reuter BORDA e.V.29. Virginia Roaf freiberufliche Wasserspezialistin30. Roland Schaeffer RegioWasser e.V.31. Stefan Schiffmann Rhein Energie AG32. Lutz Wachsmann Stadt Hilden33. Nicole Weiß Verband Kommunaler Unternehmen e.V.34. Volkhard Wetzel Bundesanstalt für Gewässerkunde35. Yasmin Wirths InWent, Servicestelle - Partnerschaftsinitiative S-PI36. Ferdinand Zimmer Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit37. Franz Zwurtschek Wasserwirtschaftsamt Hof

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ANHANG 3: REDE HENRIETTE BERG, BMU

Begrüßungsansprache

Henriette Berg, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Bonn, den 23. November 2005

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie alle sehr herzlich im Namen des BMU zu dem heutigen Workshop.

Es freut mich, dass die Veranstaltung "Entwicklung lokaler Wasser - Partnerschaften" trotz dieser bewegten Zeit dennoch großen Anklang gefunden hat, auch wenn zahlreiche Teilnehmer wegen Kollision mit anderen Terminen absagen mussten. Das zeigt, dass ein reges Interesse vorhanden ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen - sei es von Seiten der Wirtschaft, bei den kommunalen Betrieben und den Kommunen wie auch bei den vielfältigen Akteuren der Zivilgesellschaft.

Die Folgen der verheerenden Tsunamis im Dezember 2004 sind uns noch alle in Erinnerung. Hunderttausende von Menschen in Südostasien starben, verloren ihre Häuser, ihr Hab und Gut. Die kommunale Infrastruktur wurde in vielen Städten und Dörfern ausgelöscht, die Wasser- und Abwassersysteme stark beschädigt oder völlig zerstört. Wassermangel und Wasserverschmutzung führten zu zahlreichen Krankheiten. Die Bundesregierung, deutsche Städte und Gemeinden, Unternehmen und einzelne Bürger zeigten eine große und beispiellose Hilfs- und Spendenbereitschaft. Die Bundesregierung hatte für die betroffenen Gebiete finanzielle Hilfen in Höhe von 500 Millionen Euro für langfristige Wiederaufbauhilfe bereitgestellt und parallel dazu eine Partnerschaftsinitiative ins Leben gerufen. Ein Großteil der bei der hierfür zuständigen Servicestelle des Bundes eingegangenen Hilfsangebote kam dabei von kommunalen Akteuren für konkrete Notfall- und Wiederaufbauhilfeprojekte.

Derartige Katastrophen großen Ausmaßes bringen die Nöte der betroffenen Bevölkerung für einige Zeit auf grausame Weise ans Tageslicht; danach kehrt jedoch wieder der Alltag ein. Die dauerhaften Probleme werden vergessen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass jenseits von aktuellen Katastrophen die Situation in den Entwicklungsländern auch 5 Jahre nach Verabschiedung der Millenniums Entwicklungsziele im Bereich Trinkwasserversorgung und sanitärer Verhältnisse weiterhin bedrohlich ist. Das, was bisher getan wird, reicht nicht aus, um die Anzahl der 1,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser und der 2,4 Milliarden Menschen ohne eine ausreichende sanitäre Grundversorgung bis zum Jahr 2015 wirksam zu halbieren.

Meine Damen und Herren,

Fehlender Zugang zu Wasser gilt als eine der wichtigsten Armutsursachen. Täglich sterben etwa 6000 Kinder nach wie vor an Krankheiten, die durch unsauberes Wasser übertragen werden! Die dramatische Wasserkrise, durch die das Überleben vieler Bevölkerungsgruppen zunehmend gefährdet, ist in vielen Ländern bereits ein Faktum und steht in weiteren Ländern kurz bevor. Die deutsche Entwicklungshilfe hat auf diesem Gebiet große Erfolge vorzu­weisen; staatliche Hilfe allein wird diese Probleme aber nicht lösen können. Dies ist der Ansatz für eine Beteiligung der Privatwirtschaft. Deutsche Unternehmen mit ihren spezifischen Stärken im Bereich mittlerer und kleinerer Projekte haben im internationalen Wettbewerb hier durchaus ihre Chancen.

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Aber es geht uns darüber hinaus um etwas anderes. Die von der Firma Ecologic in Zusammenarbeit mit Regiowasser e.V. durchgeführte Befragung hat hierzu eine Reihe von Ideen erbracht, die Ihnen heute vorgestellt werden.

Was wir brauchen sind weitergehende Lösungsansätze, die das in Deutschland weltweit anerkannte hochgradige Wissen und Können in der Wasserwirtschaft und bei den Kommunen nutzt, Lösungsansätze, die aber auch das in weiten Teilen unserer Zivilgesell­schaft ebenfalls vorhandene fachliche Potential erfassen sowie das ohne Zweifel bestehende entwicklungspolitische Engagement aufgreift und im Interesse der Schaffung einer " Kultur globaler Verantwortung" weiterentwickelt und verknüpft.

Durch die heutige Veranstaltung erhoffen wir uns mehr Aufschluss über die Bereitschaft und Möglichkeiten, solche neuen Wege zu gehen. Sie soll dazu beitragen, das in Deutschland vorhandene wasserwirtschaftliche, entwicklungs- und zivilgesellschaftliche Potential heraus­zufiltern und neue innovative Wege der Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Zivilgesell­schaft und wasserwirtschaftlichen Betreibern aufzuzeigen, die eine Ergänzung zu dem gewinnorientierten Auslandsgeschäft der Wasserwirtschaft einerseits und der Entwicklungs­hilfe andrerseits darstellen können.

Einen wirkungsvollen Ansatz sehen wir im lokalen oder kommunalen Bereich. Die Kommune ist die zentrale Keimzelle allen gesellschaftlichen Lebens und Handelns. Sie ist Ausgangs­punkt praktischer Demokratie. Hier zeigen sich die infrastrukturellen Defizite unmittelbar und die Bedarfe werden deutlicher als fernab bei den Regional- oder Zentralverwaltungen. Jeder Bürger, ob in Deutschland oder im Ausland ist primär mit seiner Kommune verbunden, hier kennt er sich aus, hier engagiert er sich, hier entwickelt sich Eigenverantwortung und sog. ownership. Ein wichtiges Ergebnis der letzten Sitzung der Kommission für nachhaltige Entwicklung ( CSD 13 ) im April diesen Jahres zum Thema Trinkwasser und sanitärer Grund­versorgung war dementsprechend die Forderung, die sich primär an die Regierungen der Entwicklungsländer richtete, die dezentral organisierten Wasserversorgungs- und -entsor­gungsstrukturen unter Einbeziehung der lokalen Akteure weiter auszubauen und zu unterstützen und zwar so, dass sie den lokalen Bedingungen und Bedürfnissen angepasst sind.

Meine Damen und Herren,

Es gibt bereits vielfältige Partnerschaftsmodelle im Wassersektor für gemeinsames Handeln im Ausland. Hierzu werden wir einige Beispiele hören. Was können wir von diesen Beispielen lernen?

Dabei geht es uns nicht primär um die kurzfristige Soforthilfe im Wassersektor sondern um die Frage: wie können wir in Deutschland unsere Kompetenz und besonderen deutschen Erfahrungen in der kommunalen Wasserwirtschaft, unsere entwicklungs- und zivilgesell­schaftliches Möglichkeiten mittel- bis langfristig so strukturieren, verbessern, bündeln oder vernetzen, dass wir Entwicklungsländern bei der Umsetzung der Millenniumsziele im Wasser und Abwasserbereich besser und zielgerichteter helfen können?

Wollen wir das? Können wir das? Was brauchen wir dafür? Welche Schritte sind nötig? Gibt es bereits angedachte neue Initiativen, die hier zur Sprache kommen sollen? Viele Fragen, die wir heute in einem ergebnisoffenen Dialog erörtern können.

Ich freue mich auf anregende Diskussionen und einen interessanten Tag mit Ihnen.

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ANHANG 4: BEITRAG ROLAND SCHAEFFER, REGIOWASSER

Vorstellung der Ergebnisse der Studie zur Entwicklung kommunaler Wasser-Partnerschaften

Roland Schaeffer, RegioWasser, Freiburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Zeit von April bis Juni dieses Jahres haben wir – d. h. 4 Personen von Regiowasser, Arne Panesar, Hans Hartung, Nik Geiler und ich selbst, sowie Nadine Herbke von Ecologic rund 40 Personen befragt. Die Auswahl erfolgte in Abstimmung mit unserem Auftraggeber, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Unsere Gesprächspartner waren wissenschaftliche Experten und sogenannte Stakeholder aus den Bereichen Wasserwirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit.

Das Ergebnis dieser Befragung zur „Entwicklung von Partnerschaften in der Wasser­wirtschaft“ in Form von strukturierten Interviews möchte ich Ihnen vorstellen. Dabei orientiere ich mich an den Themen, die angesprochen wurden und versuche nicht, die Antworten der Reihe nach wiederzugeben oder gar zahlenmäßig zu bewerten. Repräsentativ kann ein so kleines Sample ohnehin nicht sein, was nach meiner Meinung aber wenig schadet – schließlich wissen wir ja spätestens seit der letzten Bundestagswahl, was von Umfrageergebnissen zu halten ist. Vielmehr geben, so ist jedenfalls unsere Meinung, die Antworten aber einen guten Einblick in die Diskussion zu unserem heutigen Thema in Kreisen der Wasserwirtschaft und der Entwicklungspolitik.

Ich möchte die Darstellung um drei Themen zentrieren, die von Seiten der befragten Personen besonders hervorgehoben wurden:

(1) die Chancen der deutschen Unternehmen, international tätig zu werden, also den „Export“ von wasserwirtschaftlichen know-how - oder auch den „Import“ von Kenntnissen über die Situation der Wasser- und Hygieneversorgung in der Welt;

(2) entwicklungspolitische Kooperation auf Kommunaler- und Unternehmensebene im Wassersektor, also Partnerschaften „local to local“ sowie

(3) die Möglichkeiten, durch verstärktes zivilgesellschaftliches Engagement, das dann über konkrete Partnerschaftsprojekte hinausgehen würde, die Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und die Erreichung der Millenniumziele im Bereich Wasser möglich zu machen. Es geht also darum, über die Schaffung von Institutionen nachzudenken, die die „Kultur der globalen Verantwortung“, von der Frau Berg gesprochen hat, praktisch wirksam werden zu lassen.

Thema 1: Chancen deutscher Unternehmen auf internationalen Markt

Meine Damen und Herren,

über die deutsche Beteiligung am internationalen „Wassermarkt“ – ich setze dieses Wort bewusst in Anführungszeichen – wird seit rund 10 Jahren diskutiert. Inzwischen ist viel passiert, zuviel jedenfalls, als dass man hier etwas dazu sagen könnte. Unsere Befragung hat sich schwerpunktmäßig auf die Szene der kommunalen Wasserwerke gerichtet und, wie ich meine, ziemlich unerwartete Perspektiven zu Tage gefördert.

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Wer deutsche Stadt- und Wasserwerker auf Entwicklungszusammenarbeit anspricht bekommt in der Regel zunächst den etwas knurrigen Hinweis, dass auch öffentliche Unter­nehmen Geld verdienen müssten. Man könne schließlich das Geld, das man durch die Gebühren der Bürger einnehme, nicht verschenken, auch nicht an arme Leute in fernen Kontinenten. Die direkte Verbindung, die in der öffentlichen Diskussion zwischen der Fähig­keit der deutschen Wasserwirtschaft, international ihre Dienstleistungen anzubieten und der Lösung der Wasser- und Hygieneprobleme der Ärmsten der Armen noch immer hergestellt wird, können die Gesprächspartnern aus der Wasserwirtschaft nicht erkennen.

Trotzdem haben viele von ihnen ein großes Interesse an Entwicklungszusammenarbeit.

Allerdings teilen sich hier die Wege. Die einen beschränken sich auf ihre örtliche Versorgungsaufgabe und lehnen es aus prinzipiellen Überlegungen ab, selbst im Ausland tätig zu werden. Ein Engagement für Wasser- und Sanitärversorgung in Drittweltländern können sie sich häufig dennoch vorstellen, und zwar über Spenden oder Sponsoring.

Die anderen, von denen wir ebenfalls eine ganze Reihe befragt haben, sind selbst international als Wasserdienstleister tätig sind. Allerdings sollte man, angesichts einer sehr nebligen öffentlichen Diskussion in Deutschland, genau hinschauen. Denn diese „Dienstleister“ verkaufen ihre Dienstleistungen nicht an die Bevölkerungen oder auch staatliche Institutionen in anderen Ländern, sondern werden von Entwicklungshilfeagenturen wie der GTZ, der KFW oder der EU für bestimmte Projekte finanziert. Das Motiv ist auch nicht, große Gewinne zu erzielen – in der Regel laufen derartige Aktivitäten auf eine „schwarze Null“ heraus, sagten unsere Gesprächspartner. Der Grund für die Unternehmen, dennoch international Projekte zu akquirieren, ist insofern weder rein finanzieller noch rein humanitärer Natur. Hervorgehoben wird vielmehr der Nutzen für das Innenleben der Betriebe: „Das bringt auch etwas für das Unternehmen, wenn Leute sich international betätigen“, sagte uns ein Gesprächspartner. „Das hilft bei der Modernisierung des Unter­nehmens. Die jüngeren Mitarbeiter können sich mit anderen messen, sie werden flexibler, sie lernen Projektarbeit in eigener Verantwortung, sie lernen, dass es auch andere Stan­dards gibt usw.“ Da für die internationalen Tätigkeiten keine neuen Mitarbeiter eingestellt würden, reiche ein relativ bescheidener Deckungsbeitrag und die Bereitschaft des Personals, die Arbeit der reisenden Kollegen mit zu machen. So komme Innovation in den Betrieb, und letztlich würden so auch die Arbeitsplätze würden sicherer.

Als wichtigste Kompetenz sehen die befragten Unternehmen ihre Erfahrung mit der Betriebsführung. Kommunale Unternehmen haben sehr häufig auch Erfahrungen mit der Schulung und Ausbildung von Wasserwerkern aus Partnerländern. Das rein technische Know-how ist allerdings in fast allen Ländern längst vorhanden. Die Probleme, so wurde uns erzählt, seien eher in der Organisation, im Management und in einer ausgeprägten Hierarchie zu suchen. „Der simbabwische einfache Ingenieur dringt nicht nach oben durch“ – der Partner von außen hilft also, ihm Gehör zu verschaffen. Außerdem sei für die Partner häufig von großem Interesse, wie ein lokaler Wasserzweckverband funktioniere oder was zur kommunalen Daseinsvorsorge gehöre. Auch hier hätten kommunale Unternehmen ihre Stärken.

Überraschend – vor allem vor dem Hintergrund einer öffentlichen Diskussion, die einen ganz anderen Eindruck vermittelt – waren für uns zwei Dinge. Zum einen: Die international tätigen Unternehmen sind häufig rein kommunale Unternehmen. Kommunal und hochflexibel, lokal und international – das sind im Mittelstandsland Deutschland eben keine Gegenbegriffe – so etwas geht durchaus zusammen. Daraus ließe sich folgern, dass die öffentlich, vor allem von der Deutschen Bank Research, aber auch vom Wirtschaftsministerium verbreitete

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Vermutung nicht stimmt und es gar nicht die kommunale Eigentümerschaft oder die Zersplitterung der deutschen Wasserwirtschaft ist, die ihre Fähigkeit, auf dem Weltmarkt tätig zu werden, beschränkt.

Auch die Antworten auf die Frage, wo die Hemmnisse für internationale Aktivitäten liegen, führen sind überraschend. Weder das Gemeindewirtschaftsrecht, noch die Größe des eigenen Unternehmens werden als genannt. Das Hauptproblem scheinen die Rahmen­bedingungen zu sein, die durch die internationalen Geberorganisationen gesetzt werden – also auch durch den deutschen Staat bzw. Kfw und GTZ. Diese Rahmenbedingungen sind nämlich offenbar auch nach 10 Jahren „Exportförderung“ für die deutsche Wasserwirtschaft keineswegs an die deutschen Gegebenheiten angepasst – im Gegenteil, sie sind so formuliert, dass deutsche Unternehmen damit kaum zurecht kommen und de facto weitgehend vom Markt ausgeschlossen werden.

In Deutschland werden bekanntlich Planung, Bau und Betrieb von Anlage durch unterschied­liche wirtschaftliche Akteure realisiert. Man kann deshalb sagen, dass wegen dieser Differenzierung in der Deutschen Wasserwirtschaft heute de facto mehr Wettbewerb herrscht als überall sonst auf der Welt – insbesondere mehr Wettbewerb als in Frankreich oder England, die in den öffentlichen Stellungnahmen aus der Politik meist als Vorbild genannt werden.

Die Ausschreibungen hingegen sind meist so formuliert, dass sie pauschal Gesamt­leistungen betreffen – manchmal werden ganze Staaten pauschal ausgeschrieben. Deshalb müssen die deutschen Unternehmen erst aufwändig Bieterkonsortien zusammenstellen und diese werden häufig dennoch nicht berücksichtigt, weil der Koordinationsaufwand der unterschiedlichen Beteiligten von der Geberseite als zu hoch angesehen wird. Stattdessen gewinnen französische Großunternehmen auch Kfw-Ausschreibungen mit der Begründung, da0 sie diese Dienstleistungen „aus einer Hand“ bereitstellen.

Als mögliche Auswege aus diesem Dilemma haben mehrere der von uns befragten Manager von Wasserunternehmen fast wortgleich zwei Schritte gefordert, die der Staat dringend machen solle und mit geringem Aufwand auch machen könne.

Zum einen wurde eine Veränderung der Ausschreibungsbedingungen gefordert – schließlich könne es nicht sein, dass der Staat die deutschen Wasserunternehmen zu internationalen Aktivitäten auffordert und ihnen zugleich den Weg versperrt.

Zum anderen wurde die Gründung einer GmbH vorgeschlagen, die den deutschen mittelständischen Unternehmen hilft, ihre internationalen Aktivitäten effizienter zu managen und unnötige Kosten zu sparen. Aufgabe dieser GmbH müsse es sein, europaweit Ausschreibungen bearbeiten, Angebote der verschiedenen Unternehmen einzuholen und so zu kombinieren, dass man international zum Zuge komme. Eine solche Einrichtung brauche von der öffentlichen Hand nur anfangs finanziell gefördert werden, auf längere Sicht könne sie kostendeckend arbeiten.

Meine Damen und Herren,

um die Haltung unserer Gesprächspartner in einem Satz zusammenzufassen: Exportförde­rung und Entwicklungshilfe sollten sorgfältiger auseinander gehalten werden, die jeweiligen Interessenlagen und ihre Wirkungen genauer betrachtet werden, damit beide Ziele wirk­samer erreicht werden können.

Denn gerade bei Managern in der Wasserwirtschaft wird auch die entwicklungspolitische Problematik sehr deutlich gesehen. Viele waren der Meinung dass die deutsche Zivilgesell­

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schaft – also wir alle - mehr tun könnten und tun sollten, um die globale Wasser- und Hygienekrise zu vermindern.

Wir haben im Rahmen unserer Studie auch gefragt, wie das konkret aussehen könne. Dabei wurden zwei Richtungen sichtbar, die ich jetzt kurz darstellen möchte.

Damit komme ich zu meinem

Thema 2: Entwicklungspolitischen Kooperation auf kommunaler Ebene

Meine Damen und Herren,

trotz der vielfach beklagten Finanznot ist in den letzten Jahren ein wachsendes Interesse von Städten und Gemeinden an übergreifenden Fragestellungen der Entwicklungszusammen­arbeit zu beobachten. Zuletzt hat sich dieses Interesse nach der Tsunami-Katastrophe gezeigt. Auch in unserer Umfrage gab es viele Antworten, die sich darauf bezogen.

Bei der Forderung nach partnerschaftlichen Lösungen für Wasser – und Hygieneprobleme treffen sich offenbar viele Motive – und entsprechend vielfältig sind auch die Erfahrungen, die berichtet werden. Mit Menschen in ärmeren Ländern auf Augenhöhe umzugehen, sie und ihre Kulturen besser kennen zu lernen, etwas gegen Armut zu tun, neue Erfahrungen zu machen und diese Erfahrungen hier zu vermitteln, insbesondere auch in Schulen, der Entwicklungspolitik insgesamt Weise Impulse zu vermitteln und sie zu stärken – das waren Hintergrundüberlegungen, die in unseren Gesprächen zum Tragen kamen.

Die offizielle Entwicklungspolitik, sowohl die staatliche als auch diejenige professioneller Organisationen, wurde häufig kritisiert – sie werde immer mehr „formularisiert“ und gehe häufig an den Bedürfnissen der Menschen „vor Ort“ vorbei. Als mögliche Lösung für das Problem wurde von vielen Befragten dementsprechend die Förderung von Partnerschaften - „local to local“ - ausgemacht.

Dass so etwas über Kontinente, Kultur- und Sprachgrenzen hinweg schwierig ist, wird selbstverständlich wahrgenommen. Um die Probleme zu überwinden, müssen, so unsere Gesprächspartner, zwei Erfolgsbedingungen berücksichtigt werden:

zum einen sollte das Engagement sich nicht auf den Wassersektor beschränken, sondern alle Bereiche kommunaler Partnerschaften umfassen, da nur so Kontinuität über bestimmte einzelne Projektschritte hinaus entstehen könne,

zum anderen müsse das Engagement seitens der europäischen Kommunen langfristig angelegt und gut verankert sein, möglichst mit Unterstützung von lokalen Nichtregierungsorganisationen. Auf diese Weise könnten Kontakte entstehen, die auch zu persönlichen Freundschaften werden könnten – „man muss zusammen arbeiten können“.

Es gab viele weitergehende Vorschläge in diese Richtung. Als einen möchte ich Möglichkeit einer die Verbindung von aquatischen Städtepartnerschaften mit Bildungsvorhaben hervorheben. So wurde die Nutzung der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für die Errichtung von Partnerschaftsmodellen gefordert oder – von einer Wasser-NGO, der Deutschen Wasser-Stiftung – direkte Projektpartnerschaften zwischen Schulen angeregt, die unter anderem auch die Wasser- und Hygieneversorgung der Schulen in den Entwicklungsländern verbessern sollten.

Allerdings – was diese Überlegungen zur Organisation von „Partnerschaften“ angeht, wurde auch die Kritik besonders deutlich vorgetragen. Von „kläglich gescheiterten“ Vorhaben wurde berichtet, und ein anderer Gesprächspartner vermutete, so etwas wie „aquatische

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Städtepartnerschaften“ würden durch MitarbeiterInnen von Kommunen und Wasserunter­nehmen betrieben, „die gern reisen“ – ich erwähne diese Bemerkung nur am Rande, weil sie typisch sind für Befürchtungen und Vorurteile gegenüber kommunaler Entwicklungszu­sammenarbeit – mit der heutigen Lebenswirklichkeit kommunaler Unternehmen und Institutionen gehen sie hingegen völlig vorbei.

Ernst nehmen muss man allerdings Berichte, nach denen das Interesse hierzulande häufig weniger intensiv und dauerhaft sei als in den Partnerregionen oder -schulen, was zu schmerzhaften Enttäuschungen führen könne. Als weitere Hemmnisse wurden korruptive Strukturen genannt, mangelnde Verständigungsmöglichkeiten oder Vorfälle, wie sie sich im politischen Leben immer wieder ereignen – dass plötzlich, (wie kürzlich bei den Wahlen in Äthiopien) „...lauter neue Leute an die Macht gekommen sind - da fängt dann die Diskussion, wenn sie überhaupt weiter geht, von vorne an“. Ein Mitarbeiter eines kirchlichen Hilfswerkes zog die Konsequenz, dass kommunale Ansätze einer „Regulierungsbehörde“ unterstellt werden müssten, weil nur so die fachliche Qualität der Lösungen sichergestellt und Verständigung und Dauerhaftigkeit ermöglicht werden könne.

Wir werden über diese Fragen heute gewiss noch viel lernen.

Thema 3: Engagement der deutschen Zivilgesellschaft

Meine Damen und Herren,

damit komme ich zu meinem dritten Punkt – den weiteren möglichen Wegen, mehr Engagement der deutschen Zivilgesellschaft im Bereich der wasserwirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit zu erreichen. Auch hierzu gab es viele Vorschläge, aber auch kritische Bemerkungen.

Nach Auffassung mancher Gesprächspartner sollte über eine Institution nachgedacht werden, die folgende Ziele erreichen könnte:

das in der Wasserwirtschaft und bei ihren Beschäftigten vorhandene Engagement nutzen, ohne Interessen zu vermischen, die nicht zusammen gehörten,

sie könne der Forderung nach armutszentrierten Lösungen der Wasser- und Hygieneprobleme mehr Gewicht verleihen und sich in diesem Zusammenhang auch für innovative technische Lösungen engagieren,

sie könne in Deutschland verstärkt über die internationale Wasser- und Hygieneproblematik informieren und spezifisch darauf bezogen Gelder sammeln, was zur Erschließung neuer Quellen des fund-raising führen könne und

sie könne sich im Sinne des politischen „Advocating“ z. B. auch mit der Frage auseinandersetzen, weshalb der größte Teil auch der deutschen Entwicklungshilfegelder im Wassersektor immer noch nicht in die ärmsten Regionen gelenkt werden konnte, wie etwa aus dem Bericht der OECD von 2004 hervorgeht.

Nach Einschätzung von GesprächspartnerInnen sei es gut möglich, MitarbeiterInnen der Wasserwirtschaft zu gewinnen, die sich ehrenamtlich für eine solche Organisation engagieren würden. Allerdings müsse sie professionell organisiert werden und politisch absolut überparteilich agieren. Dann allerdings könne eine solche Organisation könne auf fachliches Wissen und persönliches Engagement und organisatorische Unterstützung auch aus vielen Unternehmen zurückgreifen.

Die finanzielle Basis wurde differenziert beurteilt. Niemand könne derzeit größere Summen bereitstellen. Hingegen waren einzelne Unternehmensvertreter durchaus der Ansicht, ihre

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Unternehmen könnten im Wege des Sponsoring oder von Spenden Beträge zur Verfügung stellen – die Rede war von 10 oder 20 000 € - die hochgerechnet durchaus als Anschubfinanzierung in Frage kommen könnten. Mehrere Befragte schlugen vor, die Finanzierung ähnlich zu sichern, wie das in Frankreich oder der Schweiz durch die Erhebung eines „Wasser-Cent“ oder eines „Wasser-Rappen“ gerade ermöglicht worden ist.

Ähnlich wie bei den direkten Partnerschaften „local to local“ wurde von manchen Befragten aber auch Skepsis gegenüber einer neuen Organisation geäußert, auch wenn nur drei Befragte jede institutionelle Neuerung ablehnten. Eine neue Organisation, so wurde befürchtet, könne auch eine neue Bürokratie und damit tote Kosten verursachen, der Koordinationsaufwand zwischen Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen würde steigen. Stattdessen könne auch eine bestehende Institution oder Organisation erweitert werden.

Meine Damen und Herren,

ich fasse zusammen.

Wir haben als Ergebnis unserer Gespräche drei Handlungsfelder vor Augen, auf denen wir – oder manche von uns, die dazu beruflich oder durch ihr Engagement in der Lage sind – tätig werden können, und die unterschiedliche Hintergründe sichtbar werden lassen:

1. die Verbesserung der Bedingungen für internationale Aktivitäten deutscher Unternehmen – ein Thema, das mit Exportförderung, mit einer positiven Haltung zur Globalisierung, mit internationalen Erfahrungen für Wasserwirtschaftler und mit Innovation in unseren Unternehmen zu tun hat

2. die Verbesserung der Voraussetzungen und die verstärkte Anregung von Partnerschaften, vor allem auf kommunaler Ebene,

3. die mögliche Gründung einer neuen Organisation, die der Bereitschaft der BürgerInnen und Bürger in Deutschland und insbesondere auch der Beschäftigten im Wassersektor, mehr für die Lösung der Probleme und die Erreichung der Development-Goals zu tun, einen Rahmen bietet.

Meine Damen und Herren,

ich habe versucht, die Ergebnisse von Gesprächen wiederzugeben, nicht endgültige Ergebnisse. Das Ziel sollte sein, die Fortsetzung dieser Gespräche heute zu erleichtern. Viele unserer Gesprächspartnerinnen und -partner sind hier anwesend, andere, die heute hierher gekommen sind, möchten sich neu einbringen. Ich würde mich freuen, wenn die von mir referierte „Vordiskussion“ es uns leichter machen würde, uns nicht nur ein wenig darüber zu einigen, wie die Welt ist, sondern auch darüber, welchen Weg wir einschlagen sollten, um sie ein kleines bisschen zu verbessern.

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ANHANG 5: BEITRAG FRANZ ZWURTSCHEK, WASSERWIRTSCHAFTSAMT HOF

Projekt TTW: Partnerschaftliches Engagement in der Wasserwirtschaft - Chancen und Grenzen

Dipl.-Ing. Franz Zwurtschek, Wasserwirtschaftsamt Hof

1 Einführung

Die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung arbeitet grenzüberschreitend. Sie unterhält intensive internationale Kontakte insbesondere zu den europäischen Nachbarländern. In Einzelfällen waren und sind aktive oder ehemalige Mitarbeiter in internationalen Projekten als Experten tätig. Darüber hinaus betreibt der Freistaat Bayern seit 1999 am Wasserwirtschaftsamt Hof ein Projekt, das die Unterstützung der internationalen Kontakte im Wassersektor zum Ziel hat (Projekt TTW, Technologietransfer Wasser). Dieser Technologietransfer soll sowohl die Exportchancen von Unternehmen vergrößern als auch im Sinne der Bamberger Erklärung der deutschen Umweltminister einen Beitrag zur internationalen Entwicklungszusammenarbeit leisten.

Dabei spielt das integrierte Wasserressourcenmanagement eine zentrale Rolle. Die darin verfolgten Ziele beinhalten prinzipiell die Nachhaltigkeitskriterien der deutschen Wasserwirtschaft.

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Implementierung der positiven Erfahrungen der deutschen Wasserwirtschaft, insbesondere was Strukturen und die besondere Rolle der Kommunen angeht, in internationale Projekte.

2 Das Modell

In unserem Grundmodell werden im Wesentlichen folgende vier Bereiche einbezogen:

2.1 Der Staat

2.2 Die Kommunen

2.3 Der private Sektor

2.4 Nationale und internationale Zusammenarbeit

2.1 Der StaatDer Staat spielt seit jeher eine überragende Rolle in allen Ansätzen zu globalen wie auch lokalen Infrastrukturfragen. Er muss die Rahmenbedingungen vorgeben und die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen, damit nationales und internationales Engagement ermöglicht wird.

In unseren Partnerländern treffen wir häufig bürokratische Strukturen an, die keine effektiven und nachhaltigen Entscheidungen treffen können, z.T. auch deshalb, weil institutionelle Neuorganisationen erforderlich sind.

Die Globalisierung sowie die ökonomische und auch politische Liberalisierung bringen eine stetig wachsende Menge an Informationen. Vor- und Nachteile verschiedener Varianten können aufgrund fehlenden Wissens nicht verglichen werden, d.h. auch Wissenserzeugung und Wissensanwendung ist gefragt. Dies immer unter dem Gesichtspunkt „Hilfe zur Selbsthilfe.“

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Nicht unerwähnt bleiben soll der Problemkreis von Korruption. Sie ist der größte Feind jeder vernünftigen Lösung und schlichtweg unakzeptabel. Einzige Abhilfe ist hier eine größtmögliche Transparenz.

2.2 Die KommunenDie Kommunen haben wichtige Aufgaben im Bereich der Daseinsvorsorge zu erfüllen. Vielfach ist Wasser (und auch andere Infrastruktur) kommunale Pflichtaufgabe und von hoher sozialer Bedeutung. Gerade die Versorgung der ärmeren Bevölkerungsschichten ist besonderes schwierig. Entscheidungen über Struktur, Tarife usw. sollten in den Kommunen gefällt werden können.

Eine Vorentscheidung über die beste Organisationsform für Wasserinfrastruktur ist damit jedoch nicht verbunden. Weltweit gibt es genug Beispiele auch für gute privatisierte Betriebsformen mit unterschiedlichen prozentualen Anteilen der Privatisierung.

Gerade die Kommunen z.B. in den MOE- bzw. SOE-Ländern sind mit ihren Wasserproblemen häufig allein gelassen und haben von ihren staatlichen Institutionen relativ wenig Hilfe zu erwarten, da diese z.T. mit sich selbst beschäftigt sind. Insofern nehmen sie häufig verschiedene Angebote an, die den vollen Service beinhalten: von Entwurf und Engineering über Bau und schlüsselfertiges Management bis hin zur Finanzierung sowie Betrieb und Wartung der Anlagen.

Nicht selten kommt es dabei vor, dass die Kommunen und ihre Bürger dabei „Lehrgeld“ bezahlen müssen.

2.3 Der private SektorAuch wenn Staat und Kommune in unserem Modell eine Schlüsselrolle einnehmen wird vom privaten Sektor ca. 80-90% des Geldumsatzes z.B. bei einem modernen Infrastrukturbetrieb umgesetzt.

Dabei gewährleistet der Markt/Wettbewerb, dass sich die effizienteste Lösung durchsetzt. Staat und Kommune gewährleisten gleichzeitig, dass regionalwirtschaftlich/ volkswirtschaft­lich beste Lösungen vor kurzfristigen rein betriebswirtschaftlichen Ergebnissen stehen (ist aber heute weltweit noch ein seltener Idealfall).

2.4 Nationale und internationale ZusammenarbeitDas rasante Tempo der politischen und ökonomischen Liberalisierung macht es notwendig, dass mehr den je grenzüberschreitendes Handeln notwendig ist. Nur damit ist die Lösung der weltweit anstehenden Probleme denkbar. Derzeit wird aber der Abstand zwischen Bedarf und Erfolgen trotz aller Bemühungen täglich immer größer. Wir sind also von einer Lösung der Probleme noch weit entfernt.

Wir sind der festen Überzeugung, dass Lösungen nur durch Zusammenarbeit auf allen Ebenen und auch grenzüberschreitend gefunden werden können.

3 Praktische Erfahrungen

3.1 Staatliche Unterstützungsabkommen/Letter of IntentGerade im Umweltbereich unterstützt der Freistaat Bayern zahlreiche internationale Umweltverwaltungen sowohl auf höherer als auch auf niedrigerer Ebene.

Als Beispiele seien hier genannt:

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• Twinning-Programme zur Implementierung der EU-Umweltvorschriften in Tschechien

• Twinning-Programme zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Polen

• IWRM-Seminare für Umweltverwaltungen aus Polen, Rumänien, Ukraine, Usbekistan,

• China, Brasilien, Mexiko ... um nur einige zu nennen.

[Gerade in dieser Woche befindet sich eine 15-köpfige Delegation aus Rumänien zu einem Erfahrungsaustausch im Bereich Wasserwirtschaft in Bayern.]

Was wir immer wieder feststellen: fast alle Partnerländer haben ihre Umweltstandards rechtlich den internationalen Standards angepasst bzw. angenähert.

Hauptproblem ist häufig mangelhafter Vollzug der Vorschriften wg. mangelnden institutionellen Rahmenbedingungen. Daraus ergeben sich auch große Reibungsverluste bei der Umsetzung von Maßnahmen in den einzelnen Ländern. Das hohe Tempo der Anpassung der technischen Standards in sehr vielen Projekten der Wasserinfrastruktur kann von der Verwaltung nicht mitgegangen werden.

[So konnten deshalb z.B. 2004 in Rumänien EU-Fördergelder in Höhe von ca. 600 Mio. € wg. fehlender Vorbereitung nicht umgesetzt werden.]

Fazit daraus: Die Unterstützung der Partnerverwaltungen muss im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung intensiviert werden.

Zu Zeiten Knapper Kassen und Einsparbemühungen in den Ländern muss versucht werden, entsprechende Fördermittel aus Programmen der EU zu erhalten.

3.2 Kommunale PartnerschaftenDas alte europäische Modell der Städtepartnerschaften wird zusehends auf dem Wassersektor weiterentwickelt und führt zu wasserbezogenen Städtepartnerschaften. Dies ist besonders dann hilfreich, wenn gleichzeitig in dieser Region größere, meist drittfinanzierte Projekte, stattfinden. Erhebliche Synergien können die Folge sein, wenn das kommunale Know-how in die Projekte eingebunden werden kann. Auf der IFAT 2002 wurden erste Wasserpartnerschaften auf kommunaler Ebene zwischen Kommunen aus Polen, Rumänien und Ungarn sowie Kommunen aus Bayern unterzeichnet. Zwischen diesen Kommunen bestanden bereits Städtepartnerschaften.

Wir erhofften uns, dass gerade deshalb die Wasserpartnerschaften gut funktionieren würden. Trotz mehrfachen Initiativen und Unterstützung von Seiten TTW geht es nur langsam vorwärts.

Vielleicht sind die Rathäuser und Bürgermeister nicht die richtigen Ansprechpartner, evtl. sind die lokalen NGO’s stärker einzubinden?

Vielleicht fehlt dort nur das Verständnis, dass sie sehr wohl an der Formung der Globalisierung mitwirken können und sollen.

Gleichwohl meinen wir, dass die kommunalen Partnerschaften in der Entwicklungszusammenarbeit wichtiger denn je sind, denn die Aspekte von Nachhaltigkeit, Bürgernähe und Bürgerbeteiligung werden von ihnen am besten vorgelebt.

Mit folgenden Schwierigkeiten sind die Kommunen häufig konfrontiert:

• für die Maßnahmen, welche über die gewöhnlichen Besichtigungen von wasserwirtschaftlichen Objekten hinaus gehen, brauchen sie finanzielle Unterstützung

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• manche Fragen überschreiten oft Kompetenzen und Zuständigkeiten von den Kommunen

• da sich die Kommunen derzeit meistens mit ihren eigenen Problemen beschäftigen, zeigen sie oft relativ wenig Interesse an den vertieften internationalen Aktivitäten.

• nicht zu unterschätzen sind die allgemeinen sprachlichen Verständigungsprobleme

3.3 VerbandsnetzwerkDie ATV-DVWK hat z.B. mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt über mehrere Jahre den vergleichbaren Fachverbänden in Polen, Tschechien und Ungarn Unter­stützung gewährt. Umfangreiches Material, z.B. Richtlinien, Regelwerke u.ä., wurden zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wurde damit vermittelt, wie bei uns das Regelwerk/ Richt­linien usw. funktioniert. Die persönlichen Kontakte bestehen bis heute.

Aber auch Zweckverbände der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung können ihr Wissen an ausländische Partner weiter geben, denn das Betreiber know-how liegt eindeutig bei ihnen.

Beispielhaft seien hier die Aktivitäten von Aquakomm München erwähnt, die im Auftrag der GTZ sich beim Aufbau des Wasserversorgungsverbandes APCAN Timis in Rumänien eingebracht haben. Die Stadtwerke München haben dabei tatkräftig mitgewirkt. Daran anschließend wurde eine Partnerschaft zwischen dem neu gegründeten Verband und der ARGE Wasser Oberbayern geschlossen. Die Unterstützungstätigkeit der Genannten dauert an.

Die Unterstützung geht manchmal auch über den Wissenstransfer hinaus, z.B. hat die Zornedinger Gruppe zur Wasserversorgung verschiedene Ersatzteile, die nicht mehr benötigt wurden eingesammelt und mit einem Eisenbahnwagon nach Usbekistan geschafft ( Wert: ca.250.000 € ). Das geht allerdings nur mit sehr viel persönlichem Engagement der Beteiligten.

3.4 Kooperation bei Dienstleistungen auf dem privaten SektorUm ins internationale Geschäft erfolgreich einsteigen zu können ist es vielfach zielführend, wenn von den Anbietern verschiedene Vorleistungen erbracht werden. Dazu gehört, dass für anstehende Projekte der Kommunen, diese bei den notwendigen Recherchen und Anträgen unterstützt werden. In der Regel sind hierzu lokale Partner erforderlich, nicht nur wegen den Sprachkenntnissen, sondern auch wegen dem weit auseinander liegenden Kostengefüge.

Dieses partnerschaftliche Miteinander bringt Vorteile für beide Seiten.

Insbesondere KMUs hilft TTW ggf. mit der Förderung von Machbarkeitsstudien, um den Markteintritt zu erleichtern. TTW schafft aber auch beim ausländischen Partner Vertrauen dadurch, dass wir eine staatliche Behörde sind, keine Gewinnabsichten verfolgen und auf den guten Ruf der bayerischen Wasserwirtschaft bedacht sind.

Auch hierfür ein Beispiel: TTW hat einem Bayerischen Ing. Consultant einen internationalen Partner vermittelt und mit seinem Dabei sein für Vertrauen gesorgt. Eine Niederlassung vor Ort wurde gegründet, mit der dortigen landesweiten Fachverwaltung wurde ein einwöchiges Seminar im Zielland mit Unterstützung von TTW durchgeführt. Eine Vertrauensbasis ist geschaffen worden.

Wissen konnte an die dortige Verwaltung vermittelt werden. Mit Aufträgen für den bayer. Consultant wird gerechnet.

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4 Zusammenfassung

Integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) gilt heute als state of the art des modernen Wassermanagements. Trotz der Übereinstimmung in den Grundprinzipien, stellen sich bei der Umsetzung in die Praxis Fragen. Zu prüfen ist, inwieweit die erfolgreichen Ansätze einer nachhaltigen Wasserwirtschaft in Deutschland, auch international verfügbar gemacht werden können.

Die deutsche Wasserwirtschaft zeigt dabei vielleicht einen Mittelweg zwischen den derzeit global hauptsächlich vertretenen Privatisierungstendenzen auf. Dieser Mittelweg bezieht insbesondere die staatliche Seite, die kommunale Seite, den privaten Sektor und die nationale und internationale Zusammenarbeit mit ein. Eine Schlüsselstellung haben dabei die Kommunen, auch wenn der Umsatz bei Detailleistungen nach diesem Modell dennoch überwiegend durch Private erfolgt.

Der Staat ist hier ein Unterstützer und darf die Kommunen nicht allein lassen.

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ANHANG 6: BEITRAG VIRGINIA ROAF, WASSEREXPERTIN

WaterAid und andere Organisationen mit Scherpunkt Wasser

Virginia Roaf, unabhängige Wasserexpertin, ehemalige Mitarbeiter UK WaterAid

1

WaterAid und andere Organisationenmit Schwerpunkt Wasser

Virginia RoafEhemalige Mitarbeiterinvon WaterAid

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1

Diese Präsentation

WaterAid und seine Entstehung Wo und wie arbeitet WaterAid? Wo kommt das Geld her? Einige Schwerpunkte WaterAid Australia Zusammenarbeit mit anderen

Organisationen

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Wo und wie arbeitet WaterAid?

Zusammenarbeit mit Regierungen undGemeinschaften in 15 Entwicklungsländernin Süd-Asien und Afrika

Lobbyarbeit und Kampagnen in Europa undin den Entwicklungsländern

Einwerbung von Geldmitteln

1

Wo kommt das Geld her?

73% durch Spenden der britischenBevölkerung (voluntary income)

16% von der britischen Regierung 7,5% von der EU und der niederländischen

Regierung 3,5% WaterAid Trading und andere

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Einige Schwerpunkte

Nachhaltige Zusammenarbeit mitGemeinschaften

Neue Technologien und Methoden zumThema Wasser erforschen und fördern

Menschenrecht auf Wasser realisieren „Poverty Reduction Strategy Paper“ (PRSP) Ein Bewusstsein für die Wasserproblematik

zu wecken und ein Umdenken zu fördern

1

WaterAid und seine Entstehung

Wasserversorgung und Sanitärinfrastruktur undFörderung von Hygienemaßnahmen in Süd-Asienund Afrika

1981 von Ingenieuren gegründet, Anlass: Jahrzehntdes Wassers (UN)

Am Anfang ehrenamtliche Ingenieure, jetztprofessionelle EZ Angestellte

1990 15 Angestellte 2005 100 in UK, 300 in den Entwicklungsländern £21 Millionen pro Jahr (ca. 30 Mio. €)

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Zusammenarbeit mit anderenOrganisationen

PSEau – Frankreich WaterCan - Canada Water for People – USA, Canada WaterAid Australia Gemeinsame Projekte mit NGOs in Europa

und in den Entwicklungsländern

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WaterAid Australia

Schwesterorganisation von WaterAid 2004 gegründet Spenden von der australischen Bevölkerung

und öffentlichen Wasserbetrieben Teil der Spenden geht an WaterAid, Teil an

neue Projekte in Papua Neu Guinea undOsttimor

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Ich habe vier Jahre (1999-2003) für WA in London gearbeitet, und arbeite teilweise noch als Gutachterin.

Ich war zuerst Spezialistin für städtische Entwicklung – WaterAid arbeitete erstmal nur in Dörfern, und ist eher spät zur Problematik der Groß- und Kleinstädte gekommen. Danach wurde ich Managerin für das südliche Afrika – Malawi, Zambia, Mozambik und außerdem Pakistan.

Ich habe früher über die Problematik der städtischen Entwicklung Vorträge gehalten, heute also zum erstenmal über die Geschichte und allgemeine Aktivitäten von WaterAid.

Ich war vor kurzem in Tanzania, um eine Bewertung eines WasserProjekts zu leiten.

Ich glaube nicht, dass ich zu diesem Publikum erklären muss, warum Wasser und Sanitärs Grundanlage für nachhaltige finanzielle und soziale Entwicklung wichtig sind.

WaterAid ist eine Britische Organisation, die sich auf die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in 15 der ärmsten Entwicklungsländer in Süd-Asien so wie Afrika konzentriert.

WaterAid ist die einzige solche Organisation in GB.

WaterAid wurde von Ingenieuren 1981 gegründet, um sich an dem von den UN ausgerufenen Jahrzehnt des Wassers zu beteiligen.

Anfangs handelte es sich dabei um ehrenamtliche Ingenieure, die einfach Brunnen in den Dörfern bauten. Die engere Beziehung zwischen WA und den (damals noch öffentlichen) britischen Wasserbetriebe erklärt sich dadurch, dass die Ingenieure anfangs Angestellte dieser Betriebe waren, und nur für kurze Zeit in Ausland gingen, um Entwicklungshilfe zu leisten.

Einer von diesen Ingenieuren arbeitet immer noch ehrenamtlich einmal in der Woche als technischer Ratgeber für WaterAid.

1990 hatte WA nur 15 Angestellte, jetzt sind es mindestens 100 in London, und darüber hinaus noch 300, überwiegend Einheimische in den Entwicklungsländern, in denen WA arbeitet.

WA arbeitet jetzt professionell, und die 10% Ingenieure sind Spezialisten in EZ.

Obwohl die Wasserbetriebe jetzt privatisiert worden, arbeitet WA immer noch mit ihnen zusammen, und ein Teil der Spenden kommt über ehrenamtliche Arbeit der Angestellten in den Wasserbetrieben zustande. Scottish Water und Northern Ireland Water sind immer noch in öffentlicher Hand und engagieren sich ebenso wie die privatisierten Betriebe.

Die Mehrzahl der Angestellten in London sind Fundraisers die mittlerweile sehr professionell arbeiten. Sie nutzen viele Wege, um Geld zu sammeln. Z.B. von den Kirchen, Schulen und durch gesponserte Aktivitäten

WA arbeitet in 15 Ländern, wie gesagt in Süd-Asien und Afrika. Und zwar in Afrika, Uganda, Äthiopien, Tanzania, Malawi, Mozambik, Zambia, Madagascar, Ghana, Nigeria, Mali, Burkina Faso, in Süd-Asien: Indien, Pakistan, Bangladesh, Nepal.

In jedem Land wird ein „Landesbüro“ (im Englischen ‚Country Programme’) gegründet, das die Projekte in dem jeweiligen Land leitet. Die Länderbüros arbeiten mit verschiedenen Partnern, mit staatlichen, regionalen und lokalen Regierungen und Gemeinschaften, oft auch mit lokalen NGOs. Die Gemeinschaften sind der wichtigste Teil der Partnerschaften, sie treffen die wichtigsten Entscheidungen und organisieren und finanzieren zu einem Teil die

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Projekte. Jedes Projekt besteht aus drei Teilen: Wasser- und Sanitärinfrastruktur und die Information über Hygienemaßnahmen.

Die Technologien, die benutzt werden sind abhängig von der Kultur, der Umgebung, was die Leute vor Ort wollen, und wie viel sie in der Zukunft finanzieren und umsetzen können, um die Brunnen, Latrinen usw. nachhaltig betreiben zu können.

Viele verschiedene Technologien werden benutzt: Brunnen mit Pumpen, („protected wells“), aber auch Rohrsysteme von einer gefassten Quelle zu mehreren Dörfern, (die mehrere Kilometer lang sind). Darüber hinaus Technologien für Latrinen, z. B. gibt es VIP Latrinen, mit Fliegenschutz, oder „Arborloos“, von denen der Dünger nach ein paar Jahren in der Landwirtschaft verwendet werden kann.

Auch in den Städten gibt es mehrere Möglichkeiten, zB. „Community-managed Toilet Blocks“. WaterAid versucht mit neuen Technologien zu arbeiten, um bessere und billigere Technologien, in Zusammenarbeit mit den Leuten vor Ort, zu erforschen und erproben.

WA arbeitet auch mit den Regierungen zusammen, um von ihnen zu fordern, mehr Geld für Wasser und Sanitäranlagen auszugeben, oder anders auszugeben, so dass die Ärmsten der Bevölkerung bedacht und auch bevorzugt werden.

(Bisher hat WaterAid nicht mit Partnerschaften zwischen Städten in GB und Städten in Entwicklungsländern gearbeitet. Ich glaube nicht, dass sie damit jetzt anfangen werden, der Grund hierfür liegt unter anderem in der Struktur der Organisation, und der Breite ihrer Aktivitäten)

Es geht WaterAid darum, bei Politikern und der Bevölkerung um Unterstützung zu werben und ein Umdenken zu fördern. WaterAid leitet und nimmt an gezielten Kampagnen teil, wie z.B. die „Make Poverty History“- Kampagne, die UN „WASH“- Kampagne, und andere Projekte, die den Schwerpunkt Wasser haben, besonders Projekte, die die MDGs unterstützen und realisieren.

Spenden sind ebenfalls sehr wichtig für WaterAid. Ohne Geld kann die Organisation natürlich wenig tun.

WA hat immer versucht so unabhängig wie möglich von einer einzigen Finanzierungsquelle zu sein und wird durch eine sehr breite Unterstützung getragen.

Das Geld kommt überwiegend von der britischen Bevölkerung und dies auf verschiedene Weise.

Wasser Betriebe unterstützen WaterAid, nicht durch direkte Spenden, sondern indirekt über die Angestellten, die einen Teil ihrer Arbeitszeit für WaterAid spenden wollen: Diese Angestellten arbeiten dann in einem ‚Fundraisingkommittee’, das Spendenaktionen organisiert, oder Vorträge in Schulen oder für andere Interessierte hält. Mehrere Wasserbetriebe unterstützen WA auch durch eine WA Werbung die den Wasserrechnungen einmal im Jahr beigelegt wird. Diese Werbung in den Rechnungen ist vielleicht die wichtigste und billigste Methode, um neue Geber aus der Bevölkerung zu erreichen.

DFID – 10%

EU – 5%, aber weil es mit so einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden ist, wird es seltener genutzt

Außerdem gibt es andere Möglichkeiten: z.B. mit Fernsehsendungen zu arbeiten – vorletztes Jahr wurde für WaterAid während der Kindersendung Blue Peter gesammelt, und

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2002 war WA der Weihnachts-Spendenaufruf in der Zeitung The Guardian. Das hat viele Spenden eingebracht und außerdem gab es eine hohe Resonanz in der übrigen Presse.

Das Spendenvolumen ist im letzten Jahr auf 21 Millionen Sterling gestiegen, vor fünf Jahren waren es nur 10 Millionen. WaterAid ist mittlerweile gut bekannt in GB.

Seit kurzem wurden auch Spenden in den Vereinigten Staaten gesammelt, besonders über Stiftungen. 2004 hat WaterAid in New York ein Büro eröffnet.

Kampagne und Schwerpunkte:

Ziel ist die Umsetzung des Menschenrechtes auf Wasser – WA hat in den Vorgesprächen der UN bezüglich des Menschenrechts auf Wasser teilgenommen, und die Organisation benutzt den Menschenrechtsansatz in ihrer Arbeit.

Awareness raising in GB auf Wasser und Abwasser

Ich selber habe an einem Rechercheprojekt zur Privatisierung der Wasserbetriebe in den Entwicklungsländern teilgenommen. Dabei ging es darum, zu untersuchen welche Folgen, die Privatisierung der Wasserbetriebe für die ärmsten Menschen haben würde und welche Möglichkeiten es gibt, die schlimmsten Auswirkungen zu vermeiden. Einige Schlussfolgerungen dieser Studie ergaben: erstens: die Privatisierung hat in vielen Fällen gar keine Auswirkung auf die Ärmsten, weil sie ohnehin kein Wasser von den Betriebe bekommen. Zweitens: damit ein Betrieb gut und sozial gerecht funktioniert, ist eine Kontrolle erforderlich. Diese Kontrolle ist nur mit einer starken Regierung möglich. Ergo, Privatisierung bringt den Ärmsten weder Vor- noch Nachteile. Die Recherche fanden unter anderem in Manila, Dar es Salaam, Kathmandu, Ghana, Uganda, Mozambik statt.

PRSP war ein anderes Projekt, das WaterAid durchgeführt hat – um in einigen Ländern die Priorität Wasser zu verstärken. Poverty Reduction Strategy Papers (Strategiepapier zur Reduktion von Armut):

• Jubilee 2000 – Schuldenerlass

• Make Poverty History

• Wasser bezogene Themen – z.B. WASH Programme, Ecosanitation usw.

WaterAid hat 2004 eine Schwesterorganisation in Australien gegründet. Dabei handelt es sich bisher um ein sehr kleines Unternehmen, das Spenden ebenso wie in GB sammelt. Mittlerweile zeigen die öffentlichen Wasserbetriebe Interesse, obwohl sie eigentlich WaterAid zuerst eine Absage erteilt haben. Im August hat MidCoast Water, eines der kleineren Wasserbetriebe 100,000 AU Dollars für ein Projekt in Osttimor gespendet.

WA Australia hat seine eigenen Projekte in Papua Neu Guinea und Osttimor, gibt aber auch einige Spendengelder an Projekte die von WA UK geleitet werden.

WA arbeitet mit anderen Organisationen in den UK und in weiteren Ländern zusammen, die auf Wasser spezialisiert sind, oder die Interesse an der Wasserproblematik haben, wie zum Beispiel: PSEau, WaterCan, Water for People

Mit PSEau hat WA gemeinsame Untersuchungen durchgeführt und es wurde versucht, eine engere Zusammenarbeit aufzubauen, vor allem bei Projekten im französischsprachigen Westafrika. Dort gab es eine gemeinsame Studie über Kleinstädte und Vororte.

PSEau arbeitet auf eine andere Weise: sie geben selber kein Geld für Projekte aus, aber arbeiten mit NGOs meistens in französischsprachigen Ländern zusammen. Die NGOs werden unterstützt, um gemeinsame Untersuchungen durchzuführen.

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WaterCan und Water for People arbeiten mehr wie WA, sind aber immer noch klein im Vergleich mit WA – Tendenz: Süd Amerika und die Karibischen Inseln.

Darüber hinaus arbeitet WA auch mit anderen NGOs zusammen und führt gemeinsame Projekte mit ihnen aus. WA hat auch teilweise mit deutschen NGOs und Stiftungen zusammengearbeitet, vor allem bei Kampagnen und Studien.

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ANHANG 7: BEITRAG KATJA EICHLER, LAFEZ BREMEN

Aktivitäten der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LAFEZ) Bremen

Katja Eichler, LAFEZ Bremen

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ANHANG 8: BEITRAG STEFAN REUTER, BORDA, BREMEN

Aktivitäten der Bremer Arbeitsgemeinschaft für Überseeforschung und Entwicklung (BORDA)

Stefan Reuter, BORDA

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