Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

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ICEJ UNTERSTÜTZT BEWOHNER UNTER RAKETENBESCHUSS Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Jesaja 40,1 HILFE FÜR SÜDISRAEL Hilfseinsatz im Raketengürtel Bericht Seite 14 WORT aus JERUSALEM Ausgabe Nr. 4 2012 ICEJ

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Magazin der ICEJ - Internationale Christliche Botschaft Jerusalem

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4

wortaus Jerusalem

Ausgabe Nr. 4 2012

ICEJ

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Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) wurde 1980 als Zeichen des Trostes und als Akt der Solidarität zu Jerusalem als der ungeteilten Hauptstadt Israels gegründet.

Heute steht sie an vorderster Front einer weltweit wachsenden Zahl von Christen, die eine tiefe Liebe und Sorge für Israel verbindet und welche die prophetische Bedeutung der Wiederherstellung des modernen Staates Israel erkennen.

In der Zentrale in Jerusalem, aber auch durch unsere fast 100 Vertretungen weltweit, wollen wir die Gemeinde Jesu an ihre biblische Verantwortung gegenüber Israel erinnern.

Die ICEJ ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendun-gen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für die Schweiz und Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

Die Logos des Internationalen Christlichen Zionistenkongresses und der Internation-alen Christlichen Botschaft Jerusalem sind eingetragene Warenzeichen. Ihre Verwendung ist nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die Hauptstelle in Jerusalem ges-tattet.

International Christian Embassy Jerusalem20 Rachel Imeinu, P.O.Box 1192, Jerusalem 91010, IsraelTel.: +972-2-5399700, Fax: +972-2-5669970E-MaiL: [email protected] • Internet: www.icej.org

DeutschlandInternationale Christliche Botschaft Jerusalem,Deutscher Zweig e.V.Postfach 311337, 70473 Stuttgart,Tel.: +49(0)711-8388 9480, Fax: +49(0)711-8388 9488E-Mail: [email protected] • Internet: www.icej.dewww.facebook.com/ICEJ.Germany

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ÖsterreichInternationale Christliche Botschaft JerusalemÖsterreichischer ZweigPostfach 334, 4021 LinzTel.: +43(0)7227-21183Internet: www.icej.atE-Mail: [email protected]: Sparkasse Oberösterreich, Konto: 17404-602150, BLZ 20320

Impr

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m ICEJ

RedaktionsleitungLisa Schmid

Redaktion/AutorenGottfried Bühler, Jürgen Bühler, Jörg Haller, Juha Ketola, Emanuel Mfoukou, David Parsons, Birte Scholz, Yudit Setz, Nicole Yoder

ÜbersetzungLisa Schmid, Birte Scholz

Gestaltung Project-2

Druck Henkel

Fotos AP, Jörg Haller, ICEJ, Israel Images, David Levy, Leesha Rose, Friedrich Schöning, Wikipedia

v.i.s.d.p. Gottfried Bühler

Titelbild: Nicole Yoder, Leiterin der ICEJ-Sozialabteilung, mit israelischen Kindern in Kirjat Malachi

ICEJ - Deutscher Zweig e.V. ist Träger des Spenden-Prüfzertifikats der Deutschen Evangelischen Allianz, mit dem die Einhaltung der strengen Grundsätze bei der Verwendung der Spendenmittel bestätigt wird. Jetzt auch auf www.facebook.com/ICEJ.Germany

Das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der ICEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben.

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3w o r t a u s j e r u s a l e m

i c e j -h i l f s d i e n s t e

Grußwort des Direktors .......................................................................................................................................................05

au s d e m w o r t

der herdenturm ................................................................................................................................................................................................................. 06

i c e j w e lt w e i t

Mexiko Neuer Zweigstellenleiter ............................................................................................................................................ 09

sierra leone Neue Zweigstelle ..................................................................................................................................................................09

i c e j -d e u t s c h l a n d

March of the living Schüler besuchen Auschwitz .................................................................................................................................. 10

Israelkongress Gottfried Bühler in Krelingen ............................................................................................................................... 10

kurznachrichten Was sonst noch geschah ............................................................................................................................................... 11

abschied von Albert Bühler .................................................................................................................................................................12

arIsE Junge Erwachsene für Israel .................................................................................................................................... 13

i c e j -h i l f s d i e n s t e

südisrael Hilfe für Bewohner unter Raketenbeschuss ..........................................................................................14

Bethlehem Unterstützung für arabische Christen .........................................................................................................16

haifa Freude und Trauer im Haifa-Heim ..................................................................................................................18

nordisrael Neue Wohnräume für Kinder in Not ..............................................................................................................21

n a h o s t-f o k u s

Iran Nahost-Update von Dr. Jürgen Bühler ...................................................................................................... 22

au s d e r b o t s c h a f t

laubhüttenfestseminare Jürgen Bühler, Juha Ketola, David Parsons ..........................................................................................25

spannende lektüre Lebensgeschichte von Leesha Rose .................................................................................................................29

aus dem wort

nahost-fokusi c e j -h i l f s d i e n s t e aus der botschaft

i n h a l t

Der Herdenturm

Seite 06

Hilfseinsatz Südisrael

Seite 14

Familiennachrichten aus Haifa

Seite 18

Iran

Seite 22

Zeitzeugnis

Seite 29

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i c e j

Liebe Freunde,

vor wenigen Wochen stand ich am Grab unseres Vaters Albert Bühler, der Anfang November heimgegangen ist. Er war ein wundervoller Mann Gottes und ein ebensolcher Vater. In die-ser Ausgabe finden Sie eine Würdigung seines Lebens, die auch davon erzählt, wie zwei Juden ihm in einem russischen Kriegs-gefangenenlager das Leben retteten und wie Jesus während die-ser Zeit sein persönlicher Erlöser wurde.

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft nahm mein Vater die Berufung Gottes für sein Leben an und wurde Pastor und reisender Evangelist. Bei der Beerdigung waren wir als Familie erstaunt, so viele Trauergäste zu sehen. Viele von ihnen, die wir gar nicht kannten, berichteten davon, wie unser Vater ihr Leben berührt hatte. Er hatte Gemeinden gegründet, von deren Existenz wir nichts wussten. So viele Menschen wur-den vom Herrn angerührt und verändert. So viele Herzen emp-fingen eine tiefe Liebe zu Israel und den Juden. Er hat tatsäch-lich ein mächtiges und bleibendes Erbe hinterlassen, das auch unser Leben prägt.

Die militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und der Hamas scheint vorerst vorbei zu sein. Hamas-Raketen sind nur wenige Kilometer von unserem Wohnviertel und dem Haupt-gebäude der ICEJ in Jerusalem eingeschlagen. Gott sei Dank wurde niemand verletzt, alle Mitarbeiter und ihre Familien sind wohlauf.

Doch diese Angriffe stellen eine neue Eskalation im Nahost-Konflikt dar. Zum ersten Mal seit über 40 Jahren ist Jerusalem militärisch angegriffen worden. Die Bewohner Südisraels litten unter täglichen Raketenangriffen und viele flohen Richtung Norden. Unsere Hilfsteams waren als erstes vor Ort und haben geholfen, insbesondere älteren Menschen. Unter ihnen befan-den sich mehrere Holocaustüberlebende, die wir nach Haifa an einen sicheren Ort gebracht haben. In diesem Heft berichten wir auch über einen weiteren Einsatz unserer Sozialabteilung im Raketengürtel.

Israel ist nach wie vor von feindlichen Mächten umgeben, radikal-islamistische Kräfte formieren sich an seinen Grenzen. Daher bitte ich Sie, Israel jetzt zu unterstützen wie niemals zuvor. Es ist wichtiger denn je, Israel zu zeigen, dass es nicht alleine steht.Bitte beten Sie für uns und unsere Arbeit hier in Israel. Wir und unsere Familien brauchen zuverlässige Fürbitter! Vielen Dank, dass Sie uns unterstützen.

Schließlich wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine geseg-nete und friedliche Weihnachtszeit und Gottes Segen und seine Führung für das kommende Jahr. In Christus verbunden,

Dr. Jürgen BühlerGeschäftsführender Direktor der ICEJ

Dr. Jürgen BühlerGeschäftsführender Direktor

w o r t a u s j e r u s a l e m 5

Bewohner Bethlehems auf seinem Esel, zirka 1890

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6 w o r t a u s j e r u s a l e m a u s d e m w o r t

Von Dr. Jürgen Bühler

dEr hErdEnturMChristi Geburt, die Hirten und wir

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und in einer Krippe liegen.“ (Lk 2,10-12)

Es war die erste Verkündigung des euan-gelion, der guten Nachricht des Erlö-sungswerkes Jesu Christi. Es ist bemer-kenswert, dass diese erste Verkündigung gegenüber Israeliten außerhalb der Familie Jesu nicht an die religiösen oder politischen Führer Israels gerichtet war, sondern an die Hirten, die ihre Herden hüteten.

Die Hirtenfelder bei Bethlehem spie-len bis heute eine zentrale Rolle bei den Weihnachtsfeierlichkeiten im Heiligen Land. Unzählige Touristen haben diese Felder zwischen Bethlehem und Jeru-salem besucht. Der Kirchenhistoriker Eusebius sieht eine Verbindung zwischen ihnen und einer einzigartigen biblischen Stätte, genannt Migdal Eder, zu Deutsch „Herdenturm“.

Das erste Mal wird Migdal Eder in der Bibel in der Rahel-Geschichte

erwähnt. Sie stirbt, nachdem sie Benjamin, den jüngsten Sohn

Jakobs, geboren hat. „Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt

auf jenseits von Migdal-Eder“, berichtet uns 1. Mose 35,21.

Dieses Gebiet am Stadtrand von Bethlehem finden wir auch in den Schriften des Talmud. Dort heißt es, dass alles Vieh in der Umgebung Jerusa-lems „bis nach Migdal Eder“ als heilig und geweiht angesehen wurde und nur zur Opferung im Tem-pel genutzt werden konnte, insbeson-dere für die Frie-dens- und Passa-hopfer. Es gab also einen beson-deren geweihten Umkreis um die Stadt Jerusalem.

Das bedeutet, dass die Hir-ten auf den Feldern von

Bethlehem, die erstmals die gute Nach-richt hörten, keine gewöhnlichen Hirten waren, sondern dem Opfersystem des Tempels dienten. Diese Männer dienten im Kontext des mosaischen Bundes, einem Vorschatten des Neuen Bundes. Genau diese Männer wurden nun mit der Realität des ewigen Lichtes konfron-tiert, auf dessen Kommen ihr Dienst seit Jahrhunderten hingewiesen hatte. Es war tatsächlich die Verkündigung einer neuen Ära der Errettung! Der hebräische Prophet Micha bezieht sich ebenfalls auf den Migdal Eder: „Und du, Turm der Herde, du Feste der Tochter Zion, zu dir wird kommen und wieder-kehren die frühere Herrschaft, das König-tum der Tochter Jerusalem. “ (Micha 4,8)

Auf Grundlage dieser Prophetie schlos-sen bekannte jüdische Gelehrte in der Midrasch, dass es unter allen Orten in Israel der Migdal Eder sein würde, von dem aus die Ankunft des Messias zuerst verkündet würde.

Daher handelte es sich nicht nur um eine Verkündigung der guten Nachricht gegenüber einfachen Hirten, als die Engel auf den Hirtenfeldern bei Bethlehem erschienen. Es war ein gewaltiges pro-phetisches Zeichen für ganz Israel. Die Nachricht dieser Nacht muss sich wie ein Lauffeuer in den umliegenden Dörfern verbreitet haben.

Lukas berichtet: „Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.“ (Lukas 2,17-18)

Was bedeutet dies alles für uns?

1) Es war für die Gemeinde schon immer nützlich zu erkennen, dass Jesus nicht in ein Vakuum hineinkam, sondern in einen völlig jüdischen Kon-text hineingeboren wurde. Als Chri-stus im Fleisch kam, wurde er zualler-erst dem jüdischen Volk geboren und brachte dann erst seinen Frieden und seine Gunst zu allen Menschen. Auch wenn die Feier der Geburt Christi fast ausschließlich von der nichtjüdischen Gemeinde begangen wird, ist es wichtig

7a u s d e m w o r t w o r t a u s j e r u s a l e m

Eine der gewaltigsten Aussagen in der biblischen Weihnachtsgeschichte sind die Worte des Engels, gerichtet an die Hirten auf den Feldern von Bethlehem:

„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkün-dige euch große Freude, die allem Volk

widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist

Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das

habt zum Zeichen: Ihr werdet fin-

den das Kind in Windeln

gewickelt

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8 w o r t a u s j e r u s a l e m a u s d e m w o r t

und biblischen Kontext zu betrachten – als eine Botschaft, die Israel Hoff-nung geben sollte. Wie Zacharias bei der Geburt Johannes des Täufers pro-phezeite, geschah dies alles, damit er „Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham“ (Lukas 1, 72 ff).

2) Bereits als Jesus auf diese Welt kam, gab es klare Hinweise auf den ultima-tiven Grund seiner Menschwerdung. Die Engel erschienen den Hirten, die sich um die Schafe und das Vieh küm-merten, die im Tempel geopfert wur-

den, insbesondere zum Passahfest. Gerade sie wurden mit der Nachricht konfrontiert, dass das höchste Opfer geboren war, das nicht nur die Sünden Israels, sondern die der ganzen Welt tra-gen würde. Nur 33 Jahre später war kein weiteres Opfer mehr notwendig, denn alle, die an ihn glauben, sind seitdem „geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi“ (Hebräer 10,10). 3) Die Verkündigung der Engel vermit-telte diesen einfachen Hirten eine tiefe Offenbarung darüber, wer dieser Mes-sias sein würde. Er wurde sowohl als König (geboren in der Stadt Davids) als auch als Priester angekündigt; dass er sowohl Christus (=Messias) und Herr sein würde, der Menschensohn und gleichzeitig der Sohn Gottes. Er würde der Erlöser der Menschheit und gleich-zeitig auch der Hirte derjenigen sein, die seiner Stimme folgen würden.Das war tatsächlich eine frohe Botschaft,

welche die Engel in dieser Nacht vor lan-ger Zeit verkündeten. Doch genau wie bei den Hirten reicht auch bei uns das reine Wissen um diese Botschaft nicht aus. Sie mussten darauf reagieren, und das taten sie auch. Sie gingen selbst hin, um das Kind zu sehen, und erzählten dann von seiner Geburt, wo immer sie konnten. Lassen Sie uns dem Beispiel der Hirten von Bethlehem folgen und unser Leben ganz neu diesem wunderbaren Erlö-ser weihen, der in Bethlehem geboren wurde. Er ist der Hirte unserer Seelen (1. Petrus 2,25), der für unsere Sünden gestorben ist und der uns erlöst hat, um mit ihm bis in alle Ewigkeit zu regieren! Das ist tatsächlich eine gute Nachricht!

Hirten mit ihren Herden bei Bethlehem

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9i c e j w e l t w e i t w o r t a u s j e r u s a l e m

Im fokus: Mexiko und sierra-leoneNeuer Leiter der ICEJ-Mexiko ernannt

Der Internationale ICEJ-Direktor Rev. Juha Ketola hat Anfang November eine neue ICEJ-Zweigstelle in Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone, eröffnet. Dabei wurde er von Emanuel Mfoukou von der ICEJ-Medienabteilung begleitet. Sierra Leone gab 1973 dem Druck der Arabischen Liga nach und beendete seine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Erst 1992 wurden die Beziehungen wieder normalisiert. 1993 brach ein verheerender Bürgerkrieg aus, der in den folgenden elf Jahren unzählige Menschenleben kostete. Seit der Befriedung des Landes beteten Christen jahrelang für engere Beziehungen

zu Israel. Daher waren viele Pastoren begeistert, an der Eröffnung einer ICEJ-Zweigstelle in ihrem Land teilzunehmen, 40 verschiedene Gemeinden und christliche Organisationen aus dem ganzen Land waren vertreten. Die Eröffnungsfeier begann mit dem Bußgebet eines früheren Vizepräsidenten und eines ehemaligen Polizeichefs, die für den Abbruch der diplomatischen Beziehungen in den 1970er Jahren um Vergebung baten. Rev. Joseph Francis Williams wurde dann von Rev. Ketola zum neuen Leiter der ICEJ in Sierra Leone ernannt. Williams ist in Gemeindekreisen in West-Afrika als Pastor und reisender Evangelist wohlbekannt. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der neue ICEJ-Zweig in Sierra Leone die Ortsgemeinden stärken werde und stellte ein Team von 24 Gemeindeleitern zusammen, um die Arbeit zu koordinieren. „Es war all die Jahre der Schrei unseres Herzens, dass Gott diesen Riss zwischen Sierra Leone und Israel heilen würde“, sagte Rev. Williams. „Gott hat unsere Gebete beantwortet und der ICEJ die Möglichkeit gegeben, hier eine Zweigstelle einzurichten. Ich glaube, das ist das Handeln Gottes. Wir haben Buße getan und möchten Israel wissen lassen, dass es uns leid tut.“

Anfang November hat der Geschäftsführende ICEJ-Direktor Dr. Jürgen Bühler in Jerusalem Dr. Carlos Quiroa zum neuen Leiter der ICEJ-Mexiko ernannt. Dr. Quiora, ein angesehener evangelikaler Pastor in seinem Heimatland,

besuchte im Rahmen einer einwöchigen Israelreise mit 100 mexikanischen Pastoren das Botschaftsgebäude. In Mexiko ist der neue ICEJ-Leiter als Mitorganisator des alljährlichen Jesus-Marsches „Marcha de Gloria“ in Mexiko-City wohlbekannt. Über eine Million Christen nehmen an diesem Marsch teil. Dr. Quiroa nahm seine Ernennung dankbar an und berichtete über die schnell wachsenden evangelikalen Gemeinden in Mexiko sowie die Liebe vieler mexikanischer Christen zu Israel. Der mexikanische Zweig der ICEJ wurde vor zehn Jahren gegründet.

Dr. Carlos Quiroa, neuer Leiter der ICEJ-Mexiko

Der „Marsch der Herrlichkeit“ (Marcha de Gloria) in Mexiko-City

ICEJ-Zweigstelle in Sierra-Leone eröffnet

Rev. Juha Ketola (Mitte) und ICEJ-Mitarbeiter Emanuel Mfoukou (ganz rechts) mit Glaubensbrüdern in Sierra Leone

Rev. Joseph Francis Williams, neuer Leiter der ICEJ in Sierra Leone

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Die ICEJ hat erstmals vom 21. bis 25. November am Israelkongress im Geist-lichen Rüstzentrum Krelingen (zwischen Hannover und Walsrode) teilgenommen. Unter der Leitung von Pastor Volkmar Günther trafen sich 200 Israelfreunde verschiedener Denominationen aus ganz Deutschland in großer Einheit. Gottfried Bühler von der ICEJ sprach leidenschaft-lich über die starke Messias-Erwartung in Israel. Er betonte die Wichtigkeit des Gebets und der Anbetung sowie der Ver-kündigung der frohen Botschaft in unsere Gesellschaft hinein. Zudem unterstrich er die Wichtigkeit der Aufgabe, die junge

Generation mit dem Thema Israel ver-traut zu machen. Er dankte den anwe-senden Sächsischen Israelfreunden, die seit Jahren die Arbeit der ICEJ, insbeson-dere im neu entstandenen Altersheim für Holocaust-Überlebende in Haifa, tat-kräftig durch Handwerker unterstützen. Es sprachen außerdem der Israel-Kenner Pastor Hansjörg Bräumer, Hinrich und Elke Kaasmann (Ebenezer Deutsch-land e.V.), Ulrich Sahm aus Jerusalem, Johannes Gerloff (Israelnetz), und Car-men Mattussek (Islamwissenschaftlerin und Historikerin).

die wichtigkeit des Gebets, der anbetung und der Verkündigung

Gottfried Bühler im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen

Zum ersten Mal beteiligt sich der Deutsche Zweig der ICEJ zusammen mit dem Tschechischen und Slowa-kischen Zweig der ICEJ am internationa-len MARCH OF THE LIVING (Marsch der Lebendigen). Ca. 80 Schüler aus mehreren deutschen Schulen werden

a m i s r a e l i s c h e n Holocaustgedenk-tag (8. April 2013) gemeinsam mit tau-senden Schülern aus aller Welt von Au-schwitz nach Birke-nau marschieren. Die-ser Marsch ehrt die Opfer der höllischen Todesmärsche der Nazis, bei denen ca. 750.000 Menschen ermordet wurden. Ein Großteil dieser Menschen waren

Juden. Mit einer Kranzniederlegung im Gedenken an den Einmarsch der Nazis in die Tschechei wird das Programm in Prag am 7. April beginnen. Bei dem drei Kilometer langen Marsch von Auschwitz nach Birkenau am Holocaustgedenktag werden die deutschen Schüler zusammen

March of the living 2013ICEJ bringt Schüler nach Auschwitz und Birkenau

mit Überlebenden der Schoa und vielen tausend Schülern aus aller Welt der Schre-cken des Holocaust gedenken. Dies wird ebenso zur Völkerverständigung beitragen wie auch ein aktives Zeichen gegen Antise-mitismus setzen. Wir wollen als ICEJ gera-de unserer jüngeren Generation zum Ver-ständnis verhelfen, dass Israels Existenz nach wie vor in Frage gestellt wird und es daher wichtig ist, den jüdischen Staat aktiv zu unterstützen. Weitere Informatio-nen dazu auf unserer speziellen Webseite: www.marchoftheliving.eu

Bitte beten Sie für dieses wich-tige Projekt und unterstützen Sie auch finanziell diese wich-tige Aktion gegen das Verges-sen. Als Verwendungszweck

bitte „MOL“ angeben, herzlichen Dank!

Von Gottfried Bühler

Von Jörg Haller

10 w o r t a u s j e r u s a l e m i c e j - d e u t s c h l a n d

Teilnehmer am „March of the Living“ 2012

Gottfried Bühler

Page 11: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

Die Premiere des Films „Holocaust light gibt es nicht“ über das Leben von Sara Atzmon ist beim Internationalen Filmfes-tival in Braunschweig auf ein durchweg positives Medienecho gestoßen. Die bewe-gende Lebens- und Leidensgeschichte der

israelischen Holocaustüberlebenden und Künstlerin, die sich weigert zu hassen, wurde am 07. November zunächst meh-reren Schulklassen gezeigt. Abends stellte die Festivalleitung das von der ICEJ unter-stützte Werk dann vor ausverkauftem Kinosaal einer breiteren Öffentlichkeit

vor. Sara Atzmon, die extra zum Filmstart aus Israel angereist war, und Regisseurin Ilona Rothin beantworteten nach der Pre-miere Fragen aus dem Publikum. Auch Vertreter des Feigenbaum e.V. aus Korn-tal, der den Film produziert hat, waren anwesend. Sara Atzmon beendete den Abend auf ihre unvergleichliche und sehr persönliche Art: Sie zückte ihre Mund-harmonika, lud alle Anwesenden zum Aufstehen und Mitsingen ein und spielte Hatikva, die israelische Nationalhymne.

11i c e j - d e u t s c h l a n d w o r t a u s j e r u s a l e m

sara-atzmon-filmpremiere in Braunschweig

„Im Oktober haben wir als Gemeinde zum ersten Mal an der Jesaja-62-Initiative teilgenommen und dafür unsere normale Bibelstunde ‚geopfert‘“, berichtet Mark Laukemann, Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche in Birkenfeld. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, weil alle an die Macht des Gebets und den Sinn des Eintretens für Israel glauben. Ein Ehepaar hat gleich Bescheid gegeben, dass sie noch eine Israelflagge Zuhause haben, die sie gerne am ersten Mittwoch im Monat an der Kanzel auf-hängen. Eine Frau kam ganz gerührt auf mich zu mit den Worten: ‚Wie schön und wertvoll, dass wir Israel mehr in den Blick nehmen‘. Ich selber bin gespannt, wie Gott uns den Dienst und die Liebe für sei-nen ‚Augapfel‘ segnet.“

Jesaja-62-Gebet: Bericht aus Birkenfeld

Bedenken Sie die ICEJ in Ihrem Testament

Unserem Leben hier auf der Erde sind zeitliche Grenzen gesetzt. Die Bibel spricht von siebzig bis achtzig Jahren. Doch auch über unseren Tod hinaus kön-nen wir bleibende Zeichen des Segens und des Trostes für Israel setzen. Eine Möglichkeit besteht darin, die ICEJ testa-mentarisch zu bedenken. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, beispiels-weise in Form eines Vermächtnisses (ein bestimmter Betrag, eine Immobilie oder ein anderer Wertgegenstand wird der ICEJ vermacht) oder dadurch, dass Sie die ICEJ als Erben einsetzen. Dadurch stel-len Sie sicher, dass Ihr Vermögen auch in Zukunft Gutes bewirkt – und so vielen Menschen in Israel, beispielsweise Holo-caustüberlebenden, Neueinwanderern, Kindern in Not oder Behinderten weiter-hin geholfen werden kann. Gleichzeitig verhindern Sie, dass bei Nichtvorhanden-sein von Erben Ihr Vermögen dem Staat zufällt. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir stellen Ihnen gerne ausführlichere Informationen zur Verfügung. Bitte schreiben Sie an: Gottfried Bühler, ICEJ-Deutscher Zweig e.V., Postfach 31 13 37, 70473 Stuttgart oder melden Sie sich tele-fonisch unter 0711/8388 9480.

Harald Eckert, erster Vorsitzender von „Christen an der Seite Israels“, war Anfang Dezember Ehrengast bei der Jesaja-62-Gebetsinitiative der ICEJ in Stuttgart. Mit bewegenden Worten sprach er ein powervolles Gebet für Deutschland und Israel. Kurze Informationsblöcke zu aktuellen Gebetsanliegen für Israel, den Nahen Osten und Deutschland wechsel-ten sich mit intensiven Gebetszeiten in kleinen Gruppen oder im großen Forum ab. Gemeinsame Lobpreiszeiten runde-ten das Treffen ab. Das nächste Treffen findet am MI 02. Januar um 20.00 Uhr im GOSPEL FORUM (Blaue Kapelle),

Junghansstr.9 in 70469 Stuttgart statt. Weitere regionale Gebetstreffen:

www.icej.de

Jesaja-62-Initiative mit harald Eckert in stuttgart

Sara Atzmon (links) und Regisseurin Ilona Rothin (rechts) beim Filmfestival in Braunschweig

Sara Atzmon spielt „Hatikva“ auf der Mund-harmonika.

ICEJ-kurznachrichten

segen und trost mit Ewigkeitswert

Page 12: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

Unser Vater war mit Sicherheit die einflussreich-ste Person in unserem Leben. Er hat uns Kinder in gottesfürchtiger Weise erzogen, und wichtiger noch, er hat uns allen darin ein Beispiel gegeben, dem Reich Gottes erste Priorität einzuräumen. Als deutscher Soldat der Wehrmacht war er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mehr als vier Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. In dieser Zeit fand er zum Glauben an Jesus Christus. Während die meisten seiner Kameraden in dieser Zeit starben, rettete Gott unserem Vater durch jüdische Menschen auf wundersame Weise das Leben. Eine jüdische Ärztin wählte ihn aus mehr als tausend Gefangenen aus, eine besondere Pflege zu erhalten. Eine jüdische Familie versorgte ihn und seine Freunde während schwieriger Monate mit Nahrung, da sie allein mit dem Essen, das sie im Lager bekamen, nicht überlebt hätten. In Russland hatte unser Vater eine einzigartige Begegnung mit Jesus, dem er sein Leben übergab und sich verpflichtete, ihm für den Rest seines Leb-ens zu dienen. Kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland folgte er der Berufung Gottes und wurde Pastor. Unser Vater hat während seines Wirkens acht Gemeinden gegründet. Durch seinen internationalen Dienst als Evangelist wurden tausende Menschen errettet und geheilt. Es war unser Vater, der uns 1991 zum ersten Mal nach Israel brachte. Bei dieser Gelegenheit besuchten wir auch erstmals das Laubhüttenfest. Während dies-er Reise erhielten wir den Ruf nach Israel. Es dauerte nur wenige Jahre, bis Jürgen und Vesna nach Israel zogen.Unser Vater hat uns immer gesagt, dass wir unser Leben als Familie den Juden verdanken. Zum einen, weil ihn jüdische Menschen in Russland retteten, aber auch, weil der Jude Jesus uns als Fami-lie errettete.

Als Kinder werden wir Gott immer dankbar dafür sein, dass er uns einen Vater wie ihn gegeben hat. Wir haben Frieden darüber, dass er nun sieht, auf was er gehofft hat. An dem Morgen, bevor er starb, fühlte unser Vater, dass er heimgehen würde, um bei dem Herrn zu sein und er weihte sein Leben erneut Jesus. Es ist diese gesegnete Hoffnung, die uns in dieser schwierigen Zeit trägt, denn wir wissen, dass wir ihn wiedersehen werden.

Gottfried Bühler, Leiter der ICEJ-Deutschlandmit Katja und Silas, Kathlin, Noam und Timon

Jürgen Bühler, Geschäftsführender Direktor der ICEJmit Vesna und David, Nethanel, Simon und Yael

mit unserer Mutter Ruth Bühler und unserer Schwester Brigitte und Jürgen Singlemit Markund unserem Onkel Karl Bühler mit Familien

w o r t a u s j e r u s a l e m i c e j - d e u t s c h l a n d12

Heimgang von Albert Bühler

Albert Bühler im Einsatz

In tiefer Traurigkeit geben wir bekannt, dass unser Vater Albert Bühler am 07. November

im Alter von 86 Jahren nach kurzer Leidenszeit heimgegangen ist.

Page 13: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

arIsE – Ganz für Gott lebenICEJ-Programm für junge Erwachsene setzt auf

Online-Medien, Sozial-und Sportprojekte

Von Lisa Schmid

13a r i s e w o r t a u s j e r u s a l e m

„Wir wollen die nächste Generation dazu inspirieren, ganz für Gott zu leben. Nicht lauwarm und mit langen Gesichtern. Gott ruft die jungen Erwachsenen, aufzustehen und sich auf den Weg zu machen. Das ist eine herrliche und vollzeitliche Beru-fung“.Jani Salokangas, dem neuen Leiter von „ARISE“ (Steht auf), dem ICEJ-Programm für junge Erwachsene, spürt man seine Leidenschaft für das Reich Gottes ab. Seit sechs Monaten leitet der junge Finne von Jerusalem aus diesen Arbeitszweig, der frü-her unter dem Namen „GRAFTED“ (zu Deutsch „eingepfropft“) bekannt war. Neben seiner vielbeachteten Fahrrad-Rallye durch Israel, „The Quest 477“, mit der er Spenden für den Behinder-tensport in Israel sammelte, hat Jani sich mit seiner schwei-zerischen Mitarbeiterin Sybille auf die elektronischen Medien konzentriert – ein unverzichtbares Medium, um heute junge Menschen zu erreichen. ARISE hat Ende Juli seine Facebook-Seite online gestellt, die sehr schnell Rekordbesucherzahlen verzeichnen konnte, in Spitzenzeiten 35 000 Besucher pro Woche. „Es ist harte Arbeit, einen bleibenden Eindruck in den sozialen Medien zu hinterlas-sen, weil es so unglaublich viele Seiten gibt, aber wir konnten mehrere außergewöhnliche Kampagnen durchführen mit sehr ermutigenden Besucherzahlen“, sagt Jani. Anfang Dezember wird ARISE zudem ein neues Online-Magazin, genannt Ari-

seNow, vorstellen. Ziel ist es, junge Erwachsene in ihrer Sprache mit aktuellen Informationen über Israel und die umliegenden Nationen zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt werden Sozialprojekte in verschie-denen Ländern und in Israel selbst sein. „Es ist uns wichtig, dass junge Erwachsene dort einen positiven Unterschied machen, wo sie leben, als Zeugen der Liebe Gottes. Zuerst in ihrem eigenen Umfeld, in das Gott sie hineingestellt hat, und dann über ihre Landesgrenzen hinaus, bis nach Israel“, erklärt Jani. Für April 2013 ist eine weitere Auflage von „The Quest 477“ geplant, dabei werden die 477 Kilometer von Metullah im Norden Israels bis nach Eilat an der Südspitze auf dem Fahrrad zurückgelegt. „Wir hoffen, dass sich uns viele junge Leute aus der ganzen Welt anschließen werden“, sagt Jani. Anfang Juli 2013 findet wieder die ARISE Summer Tour in Israel statt. Stephan Lehnert, Büroleiter der ICEJ-Deutschland, hat schon viele solcher ICEJ-Reisen für junge Erwachsene begleitet. „Es begeistert mich immer wieder aufs Neue zu sehen, wie junge Menschen in Israel Gott begegnen, ihre persönliche Berufung erkennen und auch zu Botschaftern für Israel werden. Ich selbst war vor ein paar Jahren das erste Mal mit einer solchen Reise in Israel. Sie hat mich total berührt und verändert. Ich kann sie nur jedem weiterempfehlen!“ Weitere Informationen zu ARISE auf Facebook unter www.facebook.com/Arise.ICEJ.Germany

Junge Erwachsene auf der ARISE Summer Tour in Israel

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abwehrsystems Eisenkuppel am Himmel über den angrenzenden Orten. Das Leben in Kirjat Malachi (Hebräisch für „Stadt der Engel“) schien normal weiterzugehen,

Die ICEJ hilft ganz praktisch Menschen in Südisrael, die vom Rake-tenbeschuss aus dem Gazastreifen betroffen sind. Während der Ausein-andersetzung zwischen Israel und der Hamas war ein Team der ICEJ-Sozialab-teilung in Kirjat Malachi und ande-ren betroffenen Gebieten unterwegs. Hier ein sehr persönlicher Bericht von Nicole Yoder, der Leiterin unserer ICEJ-Sozialabteilung in Jerusalem, nach einem weiteren Einsatztag im Kri-sengebiet.

Wieder liegt ein voller Tag hinter uns. Heute gab es keine Raketenangriffe genau dort, wo wir waren, doch wir sahen und hörten mehrere Explosionen des Raketen-

einige Läden waren geöffnet und ein paar Leute auf der Straße. Doch es war stiller als sonst, Bedrückung lag in der Luft.

kirjat Malachi

Kirjat Malachi hat ca. 20 000 Einwohner. Der Ort wurde 1951 als Zeltstadt gegrün-det, um eine Einwanderungswelle von jüdischen Immigranten, hauptsächlich aus arabischen Ländern, zu beherber-gen. Es wurde „Stadt der Engel” genannt, um Mitglieder der jüdischen Gemeinde aus Los Angeles (Spanisch für „Stadt der Engel”) zu ehren, die die Gründung des Ortes durch ihre Spenden sehr unter-stützt hatten. Einwanderer aus Russland

Yudit Setz und Nicole Yoder von der ICEJ-Sozialabteilung mit Kindern in Kirjat Malachi.

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Geschenkeverteilung

stadt der EngelTrost und Hilfe für Kirjat Malachi

Von Nicole Yoder, Leiterin der ICEJ-Sozialabteilung in Jerusalem

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durch den Raketenangriff getötet wor-den war, berichtete uns von dem Schock und der Verzweiflung, die er erlebte, als er von dem Raketeneinschlag auf sein Haus erfuhr. Er selbst war an diesem Tag außer Haus gewesen. Quälenden Fragen wie „wenn ich doch nur…“ (dies oder das anders gemacht hätte), trieben ihn um. Gleichzeitig sucht er nach Dingen, für die er dankbar sein konnte, beispielsweise, dass er nicht noch ein weiteres Kind oder seine Frau verloren hatte. „Das Leben war schon immer schwierig für uns“, vertraute uns ein Sohn dieser Familie an. „Wir waren eine Familie mit neun Kin-dern in einer Dreizimmerwohnung, und jetzt auch noch das … wir wussten kaum, wie wir es uns leisten sollten, Schiwa zu sitzen“. Die Not dieser Familie berührte und sehr, und wir sagten ihnen finan-zielle Hilfe zu.

dankbarkeit und freude

An einem anderen Ort verteilten wir Süßigkeiten an Kinder, die das erste Mal, seit die Angriffe aus dem Gazastreifen begonnen hatten, wieder draußen waren. Ihre Mütter hatten ihre Wohnungen bisher noch nicht verlassen und wur-den nur für eine kurze Zeit durch ein Kinderkonzert in einer nahegelegenen Schule herausgelockt. Sie bedankten sich herzlich für die Aufmerksamkeit und die Süßigkeiten für die Kinder. „Es ist so wunderbar, lächelnde Gesichter zu sehen und Menschen, die an uns denken und den Kindern etwas bringen! Sie wis-sen gar nicht, wie viel uns das allen hier bedeutet!“ Solche und ähnliche Kom-mentare hörten wir mehrfach. Jedes Mal erklärten wir ihnen, dass wir im Namen

und Äthiopien haben die Bevölkerung in den letzten Jahren um 40% anwach-sen lassen. Kirjat Malachi ist eine arme Stadt. Als wir verschiedene Ortsteile besuchten, mussten wir die Kinder erst einmal zusammenholen, um die kleinen Geschenke und Süßigkeiten verteilen zu können, die wir mitgebracht hatten.

hilfe an der frontlinie

Zuerst besuchten wir die „Frontlinie“ von Kirjat Malachi, dort wo eine Rakete vor ein paar Tagen in ein Wohnhaus einge-schlagen war und drei Menschen getötet hatte. Dieses Wohnviertel wirkte sehr still, weil viele Familien geflohen waren, schät-zungsweise 85 Prozent der Bewohner hat-ten den Ort verlassen. Dennoch konnten wir eine recht stattliche Anzahl von Kin-dern sammeln und ihnen mit unseren Süßigkeiten und liebevoller Aufmerksam-keit eine Freude machen. Diese Kinder waren glücklich über die Süßigkeiten, wirkten aber gleichzeitig recht gedämpft und schüchtern im Vergleich zu Kinder-gruppen in anderen Ortschaften.Vor dem beschädigten Wohnhaus war auf dem Parkplatz ein Zelt aufgestellt wor-den, damit die betroffenen Familien dort Schiwa sitzen konnten. (Im Judentum sitzt man sieben Tage nach einem Todes-fall trauernd Zuhause und empfängt und bewirtet Gäste, die das Leid der Angehö-rigen teilen.) Wir konnten die trauernden Familien dort besuchen und mit ihnen sprechen. Ein Familienvater, dessen Kind

vieler, vieler Christen auf der ganzen Welt gekommen seien, die an sie dächten, für sie beteten und sie lieb hätten.

schmulik

Ein kleiner Junge, Schmulik, sah sehr traurig aus. Wir alle waren mit der Ver-teilung kleiner Geschenke beschäftigt, doch er stand ganz allein da, sah sich alles nur an und kam nicht zu uns herüber. Yudit fragte ihn schließlich, ob er Süßig-keiten wollte. Sie konnte ihm ein Getränk geben, das er mochte. Als Yudit ihn fragte, warum er so traurig sei, erklärte er, dass er sich langweile, weil die Schule geschlos-sen sei; außerdem fürchte er sich sehr. Er war erst sechs Jahre alt, in der ersten Klas-se. Als wir schließlich ein Bild von ihm machen wollten, lächelte er uns an – und die Sonne ging auf.Heute konnten wir auch Matratzen und Thermoskannen in Aschdod verteilen, ebenso wie Lebensmittel und Malsachen für Kinder in Sderot und Aschkelon. Die Arbeit geht weiter.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Bitte helfen Sie uns auch weiterhin, den Menschen in Südisrael zu

helfen! Bitte spenden Sie für den ICEJ Hilfsfond und/oder

„Operation Lifeshield“. Durch den „ICEJ Hilfsfond“ werden

wie eben beschriebene Einsätze der ICEJ-Sozialabteilung ermög-

licht, „Operation Lifeshield“ ermöglicht es, im Süden Israels an öffentlichen Orten weitere

Luftschutzbunker aufzustellen. Herzlichen Dank!

Yudit Setz und Nicole Yoder sprechen mit Angehörigen im „Trauerzelt“ von Kirjat Malachi

Yudit Setz mit Schmulik

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Dr. Naim Khoury wurde als jüngs-tes von zehn Kindern in der Altstadt Jerusalems geboren. „Mein Großvater war ein griechisch-orthodoxer Priester und elf meiner Onkel und Cousins sind ebenfalls griechisch-orthodoxe Priester“, erzählte Pastor Khoury von der Ersten Baptistengemeinde in Bethlehem. Er selbst begegnete Jesus im Alter von 17 Jahren auf einer abendlichen Gebetsver-anstaltung. „Vor 47 Jahren habe ich zum ersten Mal in meinem Leben das Evan-gelium gehört: Dass Jesus Christus am Kreuz für mich gestorben ist und sein kostbares Blut für mich vergossen hat. In dieser Nacht wurde ich mit der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt. Sehr glück-lich und begeistert ging ich nach Hause und fing an, meiner Familie davon zu erzählen“, berichtete Pastor Khoury. Verfolgung in jungen Jahren

Die Familie reagierte ablehnend. So musste Khoury schon in jungen Jahren als wiedergeborener Christ erfahren, was Verfolgung um des Glaubens wil-len bedeutet. Er hatte mit Problemen und Schwierigkeiten zu kämpfen. Doch durch die Gnade Gottes hielt Naim trotz allem an seinem Glauben fest. „Der Heilige Geist lehrte mich, meine Augen auf Jesus gerichtet zu halten und über Jesus nachzudenken. Und der Herr lehr-te mich, zu beten. Als Jüngster begann ich, für die Errettung meiner Familie zu beten“, beschrieb Khoury die Anfänge seines Glaubens. Die Kraft des Gebets

„Nach sieben Jahren Gebet und Verfol-gung kam meine Mutter zum Glauben. Sie und ich begannen, für den Rest der

Familie zu beten. Der Herr berührte nach und nach ihre Herzen und einer nach dem anderen nahm den Herrn Jesus Christus als seinen Erlöser an. Gott sei die Ehre, Hallelujah!“, pries Khoury die Gnade Gottes. Es dauerte 27 Jahre, bis auch sein ältester Bruder als letzter der Familie zum Glauben fand. „Unse-re Gebete werden nach Gottes Zeitplan erhört“, erklärte Khoury. „Ich hatte den Glauben, dass Gott das Herz meines Bruders eines Tages berühren würde. 27 Jahre lang habe ich jeden Tag für mei-nen Bruder gebetet. Dann nahm er Jesus als seinen Herrn an und begann, Zeug-nis von ihm zu geben.“

Khourys Bruder lebte zu der Zeit auf dem Ölberg, wo viele Muslime wohnen. Vor zwölf Jahren wurde er von seinen muslimischen Nachbarn angegriffen und ermordet. „Mein Bruder ist nun an einem besseren Ort, bei Jesus im Him-mel. Wir werden ihn bald sehen, denn der Herr kommt wieder. Wir müssen für unsere Verwandten beten, dass sie geret-tet werden“, mahnte Khoury eindring-lich. „Im Glauben ist alles möglich.“

Liebe zu Israel

„Als Palästinenser und wiedergeborener Christ wurde ich gelehrt, nur das Neue, nicht das Alte Testament sei Gottes

Wort. Letzteres wird als jüdisches Buch angesehen, mit dem wir nichts zu tun haben. Doch der Heilige Geist zeigte mir, dass nicht nur das Neue, sondern auch das Alte Testament zur Bibel gehört. Je mehr ich darin las, desto mehr ließ Gott eine besondere Liebe für das jüdische Volk in meinem Herzen wach-sen.“ Khoury erkannte, dass der Bund Gottes mit Abraham ein ewiger Bund ist, der immer gilt. „Niemand kann ihn verändern, auslöschen oder ersetzen. Es gibt keine Ersatztheologie im Wort Gottes“, erklärte Khoury mit Nachdruck. Wer Israel segnet, wird gesegnet

Vor 35 Jahren kamen Pastor Khou-ry und seine Frau Elvira nach Bethle-hem, um das Wort Gottes zu verkündi-gen. „Damals sagte mir jemand: Es ist unmöglich! Heute kann ich sagen: Für Gott ist nichts unmöglich!“, erinnerte sich Khoury. „Der Herr offenbarte mir: Wenn du mein Volk Israel segnest, werde ich dich und deinen Dienst seg-nen. Und ich bin gesegnet worden! Jahr für Jahr haben mehr Leute Jesus ken-nengelernt. Bitte betet mit uns, dass es so weitergeht. Wenn ihr für das jüdische Volk betet, vergesst bitte nicht, auch für die Araber zu beten, auch sie brauchen Jesus!“

Sein leidenschaftlicher Glaube, seine Wortverkündigung unter den Palästi-nensern und seine Liebe zum jüdischen Volk haben Pastor Khoury oft in gefähr-liche Situationen gebracht. „Auf unsere Kirche in Bethlehem wurden 14 Bom-benanschläge verübt und vor 5 Jahren bin ich am Arm angeschossen worden. Die Täter wollten mich verjagen, aber ich blieb, denn Gott möchte, dass wir

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wer Israel segnet, der wird gesegnet

Der Dienst von Pastor Naim Khoury, Bethlehem

Von Birte Scholz

Der Dienst von Pastor Khoury ist trotz Schwierigkeiten

und Verfolgung in den letzten Jahren stark gewachsen.

Bitte helfen Sie mit, die Gemeinde-aktivitäten durch die Finanzierung

eines Kleinbusses zu stärken! Als Verwendungszweck bitte

„Naim Khoury, Bethlehem“ angeben. Herzlichen Dank!

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das Evangelium verkündigen und den Menschen von Jesus erzählen“, erklär-te Khoury. „Ich habe jeden Tag gebetet: Herr Jesus, gib mir deine Gesinnung, damit ich für dich lebe, dir diene und Verfolgung erdulde, damit ich durch die Kraft des Heiligen Geistes fest stehe und sehe, dass Menschen Jesus als ihren persönlichen Erretter kennenlernen.“

Der Dienst wächst

Von Bethlehem aus haben Pastor Khoury und seine Familie unter schwierigen

Bedingungen sieben Gemeinden und Dienste gegründet. „Gott hat verspro-chen zu segnen. Heute sind wir mit 300 Leuten die größte palästinensische Gemeinde im Land. Da die Arbeitslosig-keit um die 65 Prozent liegt, haben wir viele karitative Aktivitäten in unserer Gemeinde. Wir haben einen Kinder-spielplatz, Programme für Kinder und Jugendliche und einen Shuttleservice zu den Gottesdiensten, Gebetstreffen und Bibelstunden. Aus verschiedenen Grün-den und wegen der teilweise schwie-rigen Lage für Christen in unserer Stadt

müssen 85 Prozent unserer Mitglieder abgeholt werden. Dafür müssen wir Fahrzeuge mieten und das ist teuer“, berichtete Pastor Khoury. „Um Kosten zu sparen, möchten wir gerne einen Kleinbus für die Gemeinde kaufen, einen Jesus-Bus, der zum Beispiel die Jungen und Mädchen zu ihrer Kinder-stunde abholt. Bei unserem Sommer-camp haben sich dieses Jahr 70 Kinder und Jugendliche bekehrt. Um den Bus zu kaufen, brauchen wir 70.000 Euro. Bitte helfen Sie uns, diesen Traum zu verwirklichen!“

Dr. Naim Khoury spricht beim ICEJ-Laubhüttenfest in Jerusalem

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In den letzten drei Jahren hat die Internationale Christliche Bot-schaft Jerusalem eine einzigartige betreute Wohngemeinschaft in Haifa aufgebaut. Unser Haifa-Heim ist zu einem besonderen Ort der Liebe und Wärme für viele Holocaustüberle-bende geworden, die dort ein Zuhau-se gefunden haben. Hier leben die Bewohner wie eine Familie zusammen, sitzen beieinander und unterhalten sich, essen zusammen und freuen sich über gemeinsame Aktivitäten. Auch wenn sie unterschiedliche Interessen haben, genießen sie die gegenseitige Gesellschaft und die herzliche Fami-lienatmosphäre. Im Folgenden einige „Familiennachrichten“ aus Haifa.

Schula dichtet gern

Die Holocaustüberlebende Schula kommt ursprünglich aus Polen. Als sie ins Haifa-Heim kam, war sie sehr schüchtern und ängstlich. Doch nun hat sie sich gut eingelebt und ist aufge-blüht. Sie gibt ihr Bestes, ein Segen für

die anderen zu sein. Schula liebt es zu schreiben und hat eine besondere Bega-bung fürs Dichten. In letzter Zeit hat sie die Mitarbeiter des Haifa-Heimes und ihre Mitbewohner mit verschiedenen Gedichten erfreut. In einem drückte sie auch ihre Liebe und Wertschätzung für Yudit Setz von der ICEJ-Sozialabteilung aus. „Ich liebe Yudit jeden Moment meines Lebens“, sagte Schula. „Sie ist ein Engel, eine wunderbare Person.“ Yudit brachte ihr kürzlich einen kleinen Stapel Briefe und Karten von Christen mit und las sie ihr vor. Schula freut sich immer sehr, Grüße aus dem Ausland zu erhalten. Ihren Sohn, der in den USA lebt, sieht sie nur selten. „Es ist schwer, ohne Familie“, sagte sie.

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familiennachrichten aus haifa

Freude und Trauer im Heim für Holocaustüberlebende

Von Birte Scholz

Karol, umrahmt von einer Besuchergruppe aus den USA

Schula (links) mit Yudit Setz von der

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19i c e j - h i l f s d i e n s t e w o r t a u s j e r u s a l e m

Bitte unterstützen Sie die wich-tige und fürsorgliche Arbeit

der ICEJ im Heim für Holocaust-überlebende in Haifa. Noch

können wir etwas für die Über-lebenden tun.

Als Verwendungszweck bitte „Helfende Hände“ angeben,

herzlichen Dank!

Nahum, Gärtner und Heimwerker

Während eines anderen Besuchs traf Yudit Nahum im Hof, der gerade emsig damit beschäftigt war, einen Stuhl zu reparieren. Er freut sich immer sehr über die Möglichkeit, kleine Repara-turarbeiten vorzunehmen. Zudem hat Nahum sich des Gartens angenommen und gießt jeden Tag die Pflanzen. Er und seine Frau Clara leben nun seit fast zwei Jahren im Haifa-Heim. Zu Beginn empfanden sie es als sonderbar, in ein Gemeinschaftswohnprojekt einzuzie-hen. Sie hätten nie gedacht, dass es so schön sei, mit anderen zusammenzule-ben. Clara freut sich, jeden Abend mit einem anderen Bewohner ein Karten-spiel spielen zu können. „Wir sind jetzt sehr glücklich hier im Haifa-Heim“, erzählten die beiden Yudit.

Fanny trauert um Isaak

Fanny ist noch immer in großer Trauer über den Tod ihres Ehemannes Isaak, der im August verstorben ist. Gerne ließ sie sich von ICEJ-Mitarbeitern in den Arm nehmen. Auch von den anderen Heimbewohnern wird sie sehr unter-stützt. Alle kamen zusammen, um in einer bewegenden Trauerfeier Isaaks zu gedenken. Isaak war erst zehn Jahre alt, als er der Deportation in ein Todeslager der Nazis entging, weil er die Deutschen überzeugen konnte, dass er genauso hart arbeiten könne wie ein Erwachsener. Bis zum Ende des Krieges arbeitete er in einer Stahlfabrik und lebte im Ghetto Lodz in Polen. Nachts schlich er sich in die Stadt, um Nahrung für seine Familie

zu finden. Als Kind machte er Schreck-liches durch. Doch irgendwie überlebte er und wanderte mit 19 Jahren nach Isra-el ein. Später begegnete er Fanny und die beiden führten eine lange, glückliche Ehe. Als sich Isaaks Gesundheit ver-schlechterte, waren die beiden dankbar, ins Haifa-Heim einziehen zu können. Fanny wird dort weiterhin in liebevoller Gemeinschaft leben.

Karol leidet unter Fußamputation

Karol saß vor kurzem in seinem Roll-stuhl unter einem schattigen Baum, als Yudit mit einer Gruppe amerikanischer Christinnen zu Besuch kam. Sie brach-ten ihm und anderen Heimbewohnern wunderschöne Patchwork-Decken mit, die von jüdischen Frauen in Nebras-ka genäht worden waren. Karol muss-te aufgrund seiner Diabetes ein Fuß amputiert werden. Er braucht nun die Unterstützung eines Pflegers. Oft ist er depressiv und fühlt sich allein. Doch der Besuch munterte ihn auf. „Hier habe ich ein Zuhause gefunden. Ich kann nie-mals dankbar genug dafür sein“, sagte Karol. Er hat zwar eine Schwester, doch sie ist sehr krank und es gibt keine weite-ren Familienmitglieder, die sich um ihn kümmern könnten. Karol wurde 1941 in Rumänien geboren und in die Ukraine deportiert, als der Krieg ausbrach. Er und seine Familie litten unter Krankheit, Hunger, Kälte und schwerer Judenver-folgung durch die einheimische Bevöl-kerung. Das Leben war voller Schwierig-keiten und Schmerzen für Karol. Doch nun ist er umgeben von liebevollen und fürsorglichen Menschen.

Benjamins 93. Geburtstag

Einer der ältesten Bewohner des Haifa-Heimes ist Benjamin, der dort nun schon seit zwei Jahren lebt. Im Oktober feierte er seinen 93.Geburtstag. „Schi-mon (der Heimleiter) hat für mich eine schöne Party organisiert”, erinnerte er sich. „Mit Musik und Gesang. Er hat mir versprochen: Wenn du hundert wirst, machen wir ein großes Fest!“ sagte er lächelnd. Benjamin wurde in Litauen geboren. Vor dem Einmarsch der Rus-sen und Deutschen konnte er mit fal-schen Papieren in den Niederlanden untertauchen. Er verlor seine Familie im Holocaust. 1946 kam er mit dem Ein-wanderungsschiff „Tel Chai“, das den britischen Patrouillenbooten entwischen konnte, nach Haifa. „Ich habe Probleme mit meinen Hüften, aber eine Pflegerin kommt und hilft mir. Es ist gut, hier zu leben“, versicherte Benjamin. Er hat hof-fentlich noch viele gute Tage im Haifa-Heim vor sich, die mit Freude und klei-nen Überraschungen angefüllt sind.

Benjamin Ginsberg

Fanny mit Heimleiter Schimon

Nahum nimmt sich eines reparaturbedürftigen Stuhls an.

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zufluchtsort Haifa-Heim nimmt obdachlose Holocaustüberlebende auf

Von Yudit Setz und Birte Scholz

Vor Kurzem ist unser Heim für Holocaustüberlebende in Haifa zum Zufluchtsort für mehrere Überlebende geworden, die aufgrund sehr schwie-riger Lebensumstände auf der Stra-ße leben mussten. Die ICEJ konnte dadurch helfen, dass sie die Geldmit-tel für die letzte Rate zum Kauf einer Fünf-Zimmer-Wohnung in einem Nachbarhaus zur Verfügung stellte. Nun haben wir die Möglichkeit, Holo-caustüberlebenden, die dringend eine Bleibe brauchen, ein Obdach anzubie-ten. Immer wieder erhalten wir ent-sprechende Anfragen vom Sozialamt in Haifa.

Massaker und Todeszüge überlebt

Schlomo ist bereits in der neuen Woh-nung untergekommen, in der die

lager deportiert. Alle paar Monate wurden sie mit Zügen in ein anderes Lager transportiert. Trotz seiner groß-en Angst weigerte sich Lev zu weinen, um für seine jüngeren Brüder und seine Mutter stark zu sein.

1990 machte Lev Alijah (Hebräisch für Einwanderung). Er war nie verhei-ratet und lebte allein. Aufgrund einer Behinderung war es ihm nicht möglich zu arbeiten. Vor Kurzem konnte er die Miete für seine Wohnung nicht mehr bezahlen. So lebte Lev auf der Straße, bis er im Haifa-Heim eine neue Bleibe fand. „Hier habe ich wenigstens einen Platz zum Schlafen und etwas Warmes zu essen“, sagte Lev dankbar.

Laufende Kosten

Das Haifa-Heim ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Es ist eine Familie, die aus den Bewohnern, den Mitarbeitern und der ICEJ besteht. Zusätzlich zu den Renovierungskos-ten hat das Heim monatliche Ausga-ben von ungefähr 1.000 € pro Bewoh-ner. Diese Kosten decken die täglichen Grundbedürfnisse wie Mahlzeiten, Wäsche, den Transport zu Arzttermi-nen, zahnärztliche Grundversorgung und Nebenkosten ab sowie Extras wie Geburtstagsparties, Feste zu den jüdischen Feiertagen und Ausflüge.

Manche der Bewohner benötigen eine Pflegekraft. Die Kosten dafür werden zum Teil durch staatliche Zuschüsse gedeckt, den Rest zahlt die Familie. Gibt es keine Angehörigen, über-nimmt das Haifa-Heim die Kosten von monatlich etwa 600 € pro Pflegefall. Unser „Patenschafts-Programm“ trägt zur Deckung der laufenden Lebens-haltungskosten der Haifa-Heim-Bewohner bei. Die Paten spenden einen monatlichen Betrag ihrer Wahl und erhalten die persönliche Lebens-geschichte eines Heimbewohners.

Renovierungsarbeiten noch im vollen Gange sind. Er war 14 Jahre alt, als er 1941 das systematische Massaker an den Juden in der rumänischen Stadt Yasi überlebte. Mindestens 8.000 Juden wurden damals von der rumä-nischen Polizei und deutschen Solda-ten ermordet. Zusammen mit mehr als

5.000 Überlebenden wurde Schlomo in einen der überfüllten, versiegelten „Todeszüge“ gepfercht. Diese fuhren langsam hin und her, bis die meisten Insassen in der unerträglichen Som-merhitze verdursteten oder an Hitz-schlag starben. Der junge Schlomo überlebte auch diesen Höllentrip.

Ein weiterer Bewohner der Notfallun-terkunft ist Lev. Er war neun Jahre alt, als die Deutschen in die Ukraine einmarschierten. Levs Vater starb in einem Arbeitslager. Seine Mutter tauchte mit ihren drei Söhnen unter. Als Ältester verließ Lev nachts das Ver-steck und versuchte, Essen zu organi-sieren. Oft wurde er erwischt und so hart geschlagen, dass er vor Schmer-zen kaum gehen konnte. Nach sechs Monaten im Untergrund wurde die Familie entdeckt und in ein Arbeits-

Lev hat in einer Wohnung des Haifa-Heims Obdach gefunden.

Bitte Helfen Sie uns, die

Renovierungsarbeiten in der

Notunterkunft schnellstmög-

lich zu beenden! Werden Sie Teil

unserer Patenschafts-Familie,

deren regelmäßige Unterstützung

ein wichtiger Beitrag zur Unter-

haltung des Haifa-Heimes ist.

Als Verwendungszweck bitte

„Helfende Hände“ angeben.

Unterlagen zum Patenschafts-

programm erhalten Sie beim

Deutschen Zweig der ICEJ,

siehe Impressum.

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i c e j - h i l f s d i e n s t e w o r t a u s j e r u s a l e m 21

der traum vom schönen zuhause wird wahr

ICEJ renoviert Wohnräume für vernachlässigte Kinder

Von Birte Scholz

Endlich ist es soweit: Diesen Herbst können 95 vernach-lässigte und missbrauchte Kinder eines Heimes in Nordisrael in schön renovierte Räume und neue Wohncontainer umziehen – all dies wurde möglich durch eine großzügige Spende der ICEJ. Ein herzliches Dankeschön an alle Spender! Bereits im Mai hat-ten Mitarbeiter der ICEJ-Sozialabteilung das Heim besucht. Sie trafen dort das engagierte Team von geschulten Mitarbeitern, die den Kindern und Jugendlichen die Sicherheit, Liebe und das sta-bile Umfeld gaben, die sie von ihren Familien nicht bekommen hatten. Dem ICEJ-Team wurde bei dem Besuch jedoch schnell deutlich, dass dringend noch mehr zur Verbesserung ihrer Wohnsituation getan werden musste.

Schnelle Hilfe

Die Jugendlichen waren in dunklen, kleinen Räumen und alten, heruntergekommenen Wohncontainern untergebracht. Dank der Hilfe der ICEJ konnten die Renovierungsarbeiten bereits im Sommer in Angriff genommen werden. „Die Jugendlichen haben beim Aufräumen und Renovieren ihrer Wohnräume geholfen“, erzählte Betreuer Ariel Rascovsky Ende dieses Som-mers. Zu dem Zeitpunkt waren die Malerarbeiten in den Räu-men fast beendet und die Wiedereinrichtung der Zimmer mit neuen Betten und Möbeln stand kurz bevor. Im Flur begegneten wir dem fast siebzehnjährigen Eldad, der ganz begeistert von den Fortschritten war. „Lange Zeit war das Haus in schlechter Verfassung, aber jetzt haben wir wirkliche Verbesserungen. Dieses Mal haben sie nicht nur eine neue Schicht Farbe aufgetragen, sondern richtig renoviert. Es wird wundervoll sein, hier zu leben!“ Eldad lebt seit sieben Jahren in dem Heim. In einem Jahr wird er zur Armee gehen und sei-nen dreijährigen Militärdienst ableisten. „Ich bin froh, dass ich wenigstens noch ein Jahr in dem erneuerten Haus wohnen kann – und dass es gemacht wurde, bevor ich weggehe!“, erklärte Eldad und zeigte auf die hellen neuen Räume.

Neue Wohn-Caravans

Die alten, heruntergekommenen Wohncontainer, die wir beim ersten Besuch vorfanden, sind verschwunden. Die ICEJ konnte zwei neue Caravans kaufen, in denen jeweils vier Jugendliche zusammen wohnen werden. In einem trafen wir die drei Freun-dinnen Meschi, Sandra und Dor. Auch sie halfen mit bei der Umgestaltung. Dor lebte vorher in einem der alten Wohncontai-ner. „Ich bin froh, dass wir nun in die neuen Caravans einziehen können“, erzählte sie. „Da gibt es wenigstens keine Mäuse!“ warf Meschi ein. „Die Betten sind voll gemütlich“, ergänzte Sandra. Die 16-, 17-jährigen Mädchen können ihr schönes neues Zuhau-se noch ein, zwei Jahre genießen, bevor auch sie zur Armee gehen werden.

Bitte helfen Sie uns, auch für benachteiligte Kinder eines anderen Heimes ein schönes und glückliches

Umfeld zu schaffen. Neben Renovierungsarbeiten sollen die Kinder auch einen Spielplatz bekommen. Als Verwendungszweck bitte „ICEJ-AID, Beit Singer“

angeben. Herzlichen Dank!

Sandra, Meschi und Dor freuen sich über die verbesserten Wohnbedingungen

Die alten Wohncontainer (links) wurden durch neue ersetzt (rechts).

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die iranische BedrohungNahost-Update von Dr. Jürgen Bühler, Jerusalem

Jedes Jahr im September versammeln sich die Staats-führer der Welt in New York zur alljährlichen Eröff-nung der UN-Generalversammlung. Das beherrschende Thema war dieses Jahr das iranische Atomprogramm. Der denkwürdigste Augenblick kam, als der israelische Pre-mierminister Benjamin Netanjahu eine „rote Linie“ auf der Skizze einer Bombe einzeichnete

Dieses exzellente Anschauungsbeispiel zeigte der ganzen Welt die Dringlichkeit der Bedrohung, nicht nur für den jüdischen Staat, sondern für den gesamten Planeten. Der Premierminister machte auf drama-tische Art und Weise deutlich, warum jeder die iranischen Nuklearbestrebungen ernst nehmen muss.

Israels berechtige sicherheits-bedürfnisse

Für Israel ist die Iran-Frage eine Überlebens-frage. Während viele westliche Politiker ihre Hoffnung noch immer auf Verhandlungen setzen, glaubt Israel nicht wirklich an diese Art des politischen Manövrierens – aus guten Gründen. Die Geschichte des modernen Israel hat seine Führung gelehrt, niemals die Schwüre ihrer Nachbarn zu ignorieren, die dazu aufrufen, ihren Staat von der Landkarte zu tilgen oder „die Juden ins Meer zu trei-ben.“ Diese Warnungen waren bisher keine bloße Rhetorik. Der jüdische Staat hat in den letzten sechs Jahrzehnten in sechs Krie-gen kämpfen müssen, während er unter der ständigen Drohung weiterer Angriffe stand. Darüber hinaus sind die iranischen Auf-rufe zur Zerstörung Israels immer begleitet gewesen von der iranischen „Patenschaft“ für zwei der schonungslosesten Terrororga-nisationen in der Region – der Hisbollah und der Hamas. Durch diese „Stellvertreter“ ist der Iran bereits an einer engagierten Aktion beteiligt, den jüdischen Staat zu vernichten.

Eine noch tragischere Lektion für Israel stammt aus der Zeit vor dem Zweiten Welt-krieg. Die europäischen Staatsführer wollten mit aller Macht daran glauben, dass man mit

Hitler bleibende Vereinbarungen treffen konnte. Im Sep-tember 1938 kehrte der britische Premierminister Neville Chamberlain von Verhandlungen mit Hitler aus München zurück und verkündete „Frieden für unsere Zeit!“ Nur ein Jahr später wurde die Welt in einen der blutigsten Konflikte der Menschheitsgeschichte hineinkatapultiert – und nur vier Jahre später waren die Gaskammern und Kremato-

Veröffentlicht in der Oktober-Ausgabe des englischen „Wort aus Jerusalem“

Ein iranischer Raketensprengkopf, im Hintergrund ein Poster des geistlichen „Vaters“ der islamischen Revolution, Ajatollah Chomeini

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rien von Auschwitz und anderen Lagern in vollem Einsatz und vernichteten sechs Millionen der europäischen Juden. Wenn es eine Lektion gibt, die aus diesem traurigen Kapi-tel zu ziehen ist, dann ist es die folgende: Israel kann es sich nicht leisten, die iranischen Drohungen und tödlichen Ambitionen auf die leichte Schulter zu nehmen.

Iran spielt mit dem feuer

Doch die am meisten gefährdete Nation ist nicht Israel, sondern der Iran selbst. Nicht wegen der militärischen Stärke Israels, die zugegebenermaßen beachtlich ist, son-dern weil die Geschichte gezeigt hat, dass die Staaten-führer, die den Augapfel Gottes – Israel - antasten, sich immer selbst zugrunde richten. Es ist nicht nur ein hoff-nungsloses Unternehmen, sondern auch ein gefährliches. Was die Zukunft Israels angeht, ist die Bibel ganz klar. Gott

stellt Zion wieder her, nicht um die jüdische Nation zu ver-nichten, sondern um sie zu retten, selbst in gefährlichen Zeiten! Israel ist zurückgekehrt, um zu bleiben, um aufge-baut zu werden und um den Geist Gottes zu empfangen! Und die Bibel macht es auch ganz deutlich, dass diejenigen, die gegen sein auserwähltes Volk vorgehen, schließlich mit

dem Gott Israels konfrontiert werden.Doch es gibt immer noch Hoffnung für den Iran. Zu-allererst sollten wir verstehen, dass Gott „kein Gefallen am Tod des Gottlosen“ hat, sondern will, „dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe“(Hesekiel 33,11). Es macht mich traurig, wenn einige der Freunde Israels eifrig darauf hoffen, dass Israel den Iran militärisch angreift und sich sogar wünschen, dass Gott Feuer vom Himmel senden möge, um Israels Feinde zu vernichten. Jesus hat genau eine solche Haltung seiner Jünger in Lukas 9,55 konfron-tiert: „Wisst ihr nicht, welchen Geistes ihr seid?“

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu mit einem Anschauungsbeispiel der iranischen Atombombe vor den Vereinten Nationen.

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Erweckung im Iran

Trotz immer dunkler werdender Wolken am Horizont gibt es heute eine historische christliche Erweckung im Iran. Nach den Angaben verschiedener Institute, die Gemein-dewachstum auf der ganzen Welt beobachten, hat die Gemeinde im Iran die höchste Wachstumsrate. Iranische Pastoren, mit denen wir kürzlich gesprochen haben, sind so voller Hoffnung, dass sie glauben, dass ihre Nation kurz vor einem riesigen politischen Wechsel stehen könnte. Ein führender iranischer Evangelist erklärte vor Kurzem in den CBN-Nachrichten, dass der Iran, sollte sich dieser Trend fortsetzen, zur ersten muslimischen Nation werden könnte, die zu einer christlichen wird. Der Prophet Jeremia gibt eine erstaunliche Erklärung über das alte Land Elam ab, das den Großteil des heutigen Iran umfasst. Es ist eine mächtige Deklaration der Hoffnung! „Und ich werde meinen Thron in Elam aufstellen und werde König und Oberste daraus verloren geben, spricht der HERR. Aber es wird geschehen am Ende der Tage, da werde ich das Geschick Elams wenden, spricht der HERR.“ (Jeremia 49,38-39)

Aufruf zum Handeln

Was bedeutet dies alle für die Gemeinde heute? Keine Ein-zelaktion wird Veränderung bewirken, sondern wir brau-chen die Perspektive des Königreichs Gottes.

1. Einstehen für Israels SicherheitDie Israelis müssen heute sehen, dass ihre Freunde auf der ganzen Welt ihre Iran-Sorgen ernst nehmen. Wir müs-sen unsere eigenen Politiker herausfordern, dasselbe zu tun und endlich die Atomambitionen des Iran ernst zu nehmen. Atomwaffen gehören nicht in die Hände einer Nation, deren früherer „moderater“ Präsident Haschemi Rafsandschani einst erklärt hat, Israel sei ein „Einbomben-Land“ (d.h. mit nur einer Atombombe zu zerstören). Daher haben wir Parlamentarier aus 17 Nationen, die am diesjäh-rigen Laubhüttenfest in Jerusalem teilnahmen, herausge-fordert, die israelischen Sicherheitsbedürfnisse sehr ernst zu nehmen. Es war ein bewegender Augenblick, als die volle Halle im Konferenzzentrum ihre Hände ausstreckte und für diese Politiker auf unserer Bühne betete. Wir müs-sen für unsere Politiker beten, dass sie die Weisheit und die Stärke haben, sich für Israels Sicherheit und Wohlergehen einzusetzen.

2. Gebet für den IranWir müssen uns bewusst machen, dass das Gebet des Glau-bens in dieser Region eine größere Auswirkung haben kann, als wir uns jemals vorzustellen wagten. Hebräer 11 ist ein inspirierendes Kapitel, wo es heißt, dass die Glaubens-helden „durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtig-keit wirkten, Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften, des Feuers Kraft auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen, aus der Schwachheit Kraft gewannen, im Kampf stark wurden, der Fremden Heere zurücktrie-ben“ (V. 33 und 34). Wenn die Gemeinde Jesu Christi sich aufmacht und im Gebet eins wird, dann können wir an positive Veränderungen in der Region glauben. Wir müs-sen für den Iran beten, für eine Änderung der Führung, für die Ausgießung der Gnade Gottes auf das Volk und einen vollständigen Stopp seines Atomprogramms.

3. Gebet für IsraelBitte beten Sie auch für Weisheit für den israelischen Premi-erminister Benjamin Netanjahu. Er hat ein extrem heraus-forderndes Amt inne und bewegt sich auf Neuwahlen zu. Wenn es jemals an der Zeit war, für Israel zu beten, dann jetzt!

Bitte erwägen Sie schließlich, sich der Jesaja-62-Gebetsini-tiative anzuschließen, die Christen auf der ganzen Welt im Gebet und Fasten für Israel und die Region vereint, jeweils am ersten Mittwoch jedes Monats. Für weitere Informatio-nen, wie Sie eine Gebetsgruppe in Ihrer Gegend beginnen können, schreiben Sie uns bitte an: [email protected]

Dr. Jürgen Bühler ist ordinierter Pastor und Physiker. Er ist der Geschäftsführende ICEJ-Direktor in Jerusalem.

Jesaja-62 anbetungs- und Gebetsinitiativeder ICEJ in stuttgart

Am 02. Januar 2013 um 20.00 Uhrim GOSPEL FORUM (Blaue Kapelle), Junghansstr. 9, 70469 Stuttgart-Feuerbach

beginnen auch sie das Jahr 2013 mit anbetung und Gebet für israel, deutschland und die nationen! Weitere Gebetstreffen in deutschland: www.icej.de

Page 25: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

Jesaja-62 anbetungs- und Gebetsinitiativeder ICEJ in stuttgart

Das Thema des diesjährigen Festes „Der Geist der Gnade und des Flehens“ ist Sacharja 12,10 entnommen. Dies ist ein sehr spannendes Thema, weil alle Propheten der Bibel darüber sprechen, dass Gott seinen Geist auf die Nation Israel ausgießen wird … Diese Prophezei-ung ist eine der größten verbleibenden Prophetien, die vor der Wiederkunft des HERRN erfüllt wird. In den letzten Jahr-zehnten haben wir die physische Wieder-herstellung Israels sehen dürfen … Doch Gott verheißt eine Zeit, in der er seinen Geist der Gnade und des Flehens auf diese Nation und diese Stadt, Jerusalem, ausgießen wird.

Wir warten auf diese Ausgießung … Gestern Abend in Ein Gedi haben wir ein prophetisches Zeichen dieses Geistes erleben dürfen, der wie ein gewaltiger Wind kam … Doch genauso, wie der Wind die Bühne erschütterte und wir Leute aus der Gefahrenzone heraus-halten mussten, wird der Geist Gottes unser Leben erschüttern. Es gibt keine Regierung und keinen politischen oder geistlichen Führer, der das Handeln des Geistes aufhalten kann. Was in dieser Region passiert, ist das Wirken Gottes, und selbst Mahmoud Ahmadinedschad im Iran kann die Erweckung dort nicht aufhalten. Die chinesische Regierung kann die Erweckung in China nicht stop-pen. Und Gott verheißt eine Erweckung in Israel – und niemand wird dieses Wir-ken des Geistes Gottes aufhalten können.

a u s d e r b o t s c h a f t w o r t a u s j e r u s a l e m 25

Dr. Jürgen Bühler

„der Geist der Gnade und des flehens“

Seminarauszug vom Laubhüttenfest 2012

Von Dr. Jürgen Bühler

Wann wird das passieren? Es heißt im Propheten Hesekiel, dass Gott Israel von den Enden der Erde zurückbringen und dann ihre Herzen zu ihm wenden wird. Israel ist in das Verheißene Land zurück-gekehrt, daher sollten wir als Nächstes diese Ausgießung seines Geistes der Gnade und des Flehens erwarten. Die hebräischen Worte für Gnade und Fle-hen sind miteinander verwandt. Das Wort für Gnade heißt chen, das Wort für Flehen heißt tachanun. Das Wort für Flehen enthält das Wort „Gnade“ bereits (im Hebräischen werden keine Vokale geschrieben). Das bedeutet, die Bitte um Gnade (das Flehen) ist bereits die Ant-wort. Mir haben Leute gesagt, dass der Herr das jüdische Volk weiterhin richten wird und wir einen weiteren Holocaust zu erwarten haben. Das hat mich zutiefst erstaunt. Gottes Geist erinnerte mich an die Zeit, als die Kinder Israel aus Ägyp-ten auszogen und anfingen, gegen Gott und Mose zu murren. In 4. Mose 13,11 sagt Gott zu Mose: „Geh mir aus dem Weg, ich will mein Volk vernichten … .“ Doch Mose antwortete: „Gott, das kannst Du nicht machen, weil dann die Natio-nen um uns herum sagen werden, dass du die Kinder Israel befreit hast, nur um sie zu vernichten.“ … Wenn Gott Israel vernichtet, werden sich die umliegenden Nationen freuen und Allahu akbar („Allah ist größer“) schreien. Gott hat das jüdische Volk zurück in dieses Land gebracht, um das Land zu heilen und um sie zu retten. Gott wartet darauf, seinen Geist der Gnade und des Flehens auf die Nation Israel auszugießen.

Page 26: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

26 w o r t a u s j e r u s a l e m a u s d e r b o t s c h a f t

Jesu hat denselben Kontext wie das erste Kommen, das jüdische Volk und das Land Israel. Er wird in diese Stadt, Jeru-salem, zurückkehren. Nach der Auferstehung Jesu wurde der Heilige Geist ausgegossen, und seine Jünger predigten das Evangelium. Als Nation wurde Israel jedoch nicht er-löst. Stattdessen wurden Jerusalem und der Tempel zerstört. Genau das passier-te, wovor die hebräischen Propheten gewarnt hatten und was Jesus bestätigte. Über eine Million Juden wurden getötet und der Überrest in alle Welt zerstreut. Doch die Jünger Jesu flohen nach Pella in Jordanien, weil Jesus sie gewarnt hatte. Das Evangelium ging daraufhin in alle Welt hinaus.

Doch Gott hat versprochen, dass sein Volk aus dem Exil in seine alte Heimat zurückkehren wird. Gott verspricht, ihnen Gutes zu tun … Ich habe keine Zweifel, dass der Heilige Geist die ICEJ gebraucht, um einen Geist des Gebets im Leib Christi freizusetzen, insbesonde-re für Israel. Israel braucht unser Gebet. Eine herrliche Zukunft wartet auf diese Nation. Wir müssen für die Führung Israels, den Premierminister, das Kabi-nett, das Parlament und die Bevölkerung beten; ebenso für die Gemeinden, für arabische und jüdische Gläubige. Wir müssen für die Menschen in Israel beten und Gott seine Wunder tun lassen … wir wissen nicht alles, aber kennen das End-ergebnis.

der Geist der wiederherstellungSeminarauszug vom Laubhüttenfest 2012

Von Juha Ketola, Internationaler Direktor der ICEJ in Jerusalem

Damit wir wiederhergestellt bzw. neue Kreaturen werden konnten, musste Jesus im Fleisch auf die Erde kommen. Durch seine Auferstehungskraft werden wir erneuert. Jesu’ Kommen auf diese Erde war ein Prozess, und Israel stand im Mittelpunkt dieser Entwicklung. Vor circa 4000 Jahren versprach Gott Abraham, dass er aus ihm eine Nation machen würde. Er gab ihm ein Stück Land … und dann bereitete Gott gedul-dig den Kontext vor, so dass sein Sohn tatsächlich kommen konnte. Weil Gott die ganze Welt erlösen will, hat das Land Israel hier im Nahen Osten eine Bestim-mung. Die Bühne und das Umfeld für das erste Kommen Jesu waren das Volk und die Nation Israel.

Jesus wurde geboren, er diente den Menschen und starb am Kreuz in die-ser Stadt. Er wurde in dieser Stadt von den Toten auferweckt, und hier wurde auch der Heilige Geist ausgegossen. Das war alles Teil des Wiederherstellungs-prozesses Gottes. Dieser Prozess fängt in uns an, doch er führt noch weiter. Eines Tages wird auch unser äußerer Mensch in vollkommenem Einklang mit unserem inneren Menschen stehen; Gottes Wiederherstellungsprozess wird auch unseren irdischen Körper erlösen und ihn in einen verherrlichten Kör-per verwandeln. Zur Wiedergeburt des menschlichen Geistes musste Jesus als Mensch kommen. Damit wir unseren Auferstehungsleib erhalten, muss er ein zweites Mal kommen. Zur Erlösung der ganzen Schöpfung muss er wieder auf dieser Erde sein. Das zweite Kommen

Rev. Juha Ketola

Page 27: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

Zweifellos ist das iranische Atomprogramm die größte Bedro-hung Israels seit der Staatsgründung … Die Aussicht einer Atomexplosion in der dichtbevölkerten israelischen Küstenebene ist beängstigend. Doch ich glaube nicht, dass es soweit kom-men wird. Ich bin mir dessen so sicher, weil die Bibel davon spricht, dass die wiederhergestellte Nation Israel zur Erlösung und nicht zur Vernichtung bestimmt ist.

Es gibt jedoch Christen, die glauben, dass die Juden nach Israel zurückgekehrt sind, um eine weitere Massenvernichtung zu durchleiden. Nach ihrer Auffassung wer-den zwei Drittel der Juden während der großen Trübsal getötet, so dass das ver-bleibende Drittel endlich Jesus anrufen wird. Selbst Christen, die Israel wirk-lich lieben, glauben das. Auf eine solche Art und Weise wurden die meisten von uns allerdings nicht gerettet. Es befrem-det Juden zudem sehr, wenn Christen ihnen ihre Liebe zu Israel gestehen und sie gleichzeitig wissen, dass einige dieser Christen ein letztes und massives „Bekehr Dich oder stirb“-Szenario erwarten. Diese Lehre basiert auf einer falschen Handha-bung der Heiligen Schrift. Die Lehre von den „zwei Dritteln“ hat ihre Grundlage in Sacharja 13 und Hese-kiel 5. Sacharja 13 sieht eine Zeit voraus, in der zwei Drittel „im ganzen Land aus-gerottet“ werden und ein Drittel durchs Feuer gehen muss und dann den Herrn als seinen Gott erkennt. Doch die voran-gehenden Verse erklären: „Schlage den Hirten, dass die Schafe sich zerstreuen!“ Diese Verse beziehen die Verfasser des Neuen Testaments auf Jesus und seine Jünger im ersten Jahrhundert. Hesekiel 5 enthält umfassendere Ausführungen zu dem „Gericht an den zwei Dritteln“. Hier bezieht sich der Prophet direkt auf das Gesetz Mose, insbesondere 3. Mose 26 und 5. Mose 28, wo Gott genau beschreibt,

wie er mit Israel in seiner Rebellion umge-hen wird. Der „Fluch“ des mosaischen Gesetzes beginnt immer damit, dass die Städte Israels belagert werden und diese Belagerungen so schlimm werden, dass

die Israeliten zu Kannibalen werden. Das Endergebnis ist immer das Exil.Hesekiel 5 warnt also davor, dass ein Drit-tel der Israeliten durch das Schwert fallen, ein Drittel an Hunger und Krankheit

Vernichtung oder Erlösung?Seminarauszug vom Laubhüttenfest 2012

Von David Parsons, ICEJ-Mediendirektor in Jerusalem

ICEJ-Mediendirektor David Parsons

a u s d e r b o t s c h a f t w o r t a u s j e r u s a l e m 27

Page 28: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

sterben und ein Drittel bis an die Enden der Erde zerstreut würden. Und doch ver-kündete der Herr Hesekiel, das er so etwas Israel noch nie angetan hätte und es danach nie wieder tun würde (Hese-kiel 5,9). Diese Verse beschrei-ben mit grausiger Genauigkeit die jüdischen Auf-s tände gegen Rom im ersten Jahrhundert und das folgende Exil. Es gibt umfang-reiche historische B e r i c h t e v o n Josephus Flavius, die dies bestäti-gen. Ein Drittel der Juden starb im Kampf, ein Drittel kam durch Krank-heit und Hunger um, und ein weiteres

Drittel wurde für knapp zweitausend Jahre unter die Nationen zerstreut. Jesus

selbst bezieht sich in seiner Rede auf dem Ölberg (Matthäus 24 und Lukas 21) ebenfalls ausführ-lich auf die Passage aus Hesekiel 5. Er warnte seine Jün-ger, dass Jerusalem zu ihren Lebzeiten furchtbare Ereig-nisse bevorstün-den. Er kannte das Gesetz und die Pro-pheten und wusste, dass das Schlimm-ste, was Gott sei-nem eigenen Volk je antun würde, bald passieren würde.Der Schlüssel zum Verständnis der prophetischen Sicht

Jesu liegt darin, dass er nicht die „Trüb-sal“ und die „Tage der Rache“, die Gott in

der damaligen Zeit über das jüdische Volk brachte, mit der großen Trübsal der End-zeit verwechselte. Letztere ist das göttliche Gericht über die nichtjüdischen Nationen für ihre eigene Rebellion gegen Gott und dafür, wie sie die Juden schon immer misshandelt haben. Das bedeutet nicht, dass Israel vollständig von den Gefahren der Zukunft verschont wird. Doch Gott hat seinen größten Zorn über Israel wäh-rend der lange Zeit des Exils schon ver-braucht.

Schließlich sehen sich diejenigen, die auf ihrem „zwei Drittel Gericht“ beste-hen, einem unüberwindlichen Problem gegenüber. Hesekiel 5 spricht ganz deut-lich davon, dass das überlebende Drittel im Exil verbleibt, unerlöst. Doch die Bibel redet nur von zweimaliger Verbannung und zweimaliger Heimkehr, bevor Isra-el endlich erlöst wird (siehe Jes 11,11 und Amos 9,15).Mit anderen Worten: Die Verbannungs-zeiten Israels sind vorbei – ebenso wie das Schlimmste, was Gott ihnen jemals antun wird.

28 w o r t a u s j e r u s a l e m a u s d e r b o t s c h a f t

Ein Holzschnitt des jüdischen Historikers Josephus Flavius, Zeitzeuge der Eroberung und Zerstörung Jerusalems im ersten Jahrhundert.

Page 29: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

spannenden, autobiographischen Buch, dessen deutsche Veröffentlichung die ICEJ unterstützt hat. Leesha Rose ist mitt-lerweile 90 Jahre alt und lebt in Jerusa-lem.

Verlag: SCM Hänssler ;Originaltitel: Tulips are red, gebunden , ca. 352 S., 1. Auflage , Oktober 2012, Preis 16,95 Euro, zu bestellen unter www.icej-shop.de oder telefonisch unter 0711 8388 9480.

tulpen sind rotDas versteckte Leben der Leesha Rose

Die Autorin Leesha Rose

a u s d e r b o t s c h a f t w o r t a u s j e r u s a l e m 29

Die holländische Jüdin Leesha Rose ist 17 Jahre alt, als die Deutschen 1940 die Niederlande besetzen. Ihre Familie wird deportiert und ermordet, sie selbst kann mit knapper Not entkommen. Leesha schließt sich dem holländischen Wider-stand an, Codewort „Tulpen sind rot.“ Unter neuer Identität hilft sie unzähligen Juden, organisiert Verstecke, Nahrung und Kleidung. Eine wahre Geschichte über Hass und Liebe, Mut und Triumph. Hier ein Leseauszug aus diesem äußerst

Überfall

Es war ein kalter, klarer Tag und ich strampelte gegen den Wind an, bis ich die Rapenburg direkt gegenüber von der Rotterdamse Bank erreicht hatte. Dann traf Julie ein und wir stellten uns gegenüber voneinander auf, mit den Fahrrädern an der Hand und täuschten ein Gespräch vor, während wir heimlich Ausschau hielten. Bald sahen wir, wie unsere Männer die Bank betraten, einer nach dem anderen; Hans blieb draußen am Eingang ste-hen. Julie und ich sprachen nervös miteinander: »Nein, keiner. Ich sehe nie-manden. Keine Moffen. Keine Polizei in Sicht. Ich hoffe,alles wird gut gehen. Vic ist ein Profi. Er hat alles genau geplant. Oh Gott, bitte lass keine Nazis kommen! Ich hoffe, die Jungs haben alles im Griff und keiner wird verletzt!«Nach einer gefühlten Ewigkeit – in Wahrheit waren es nur wenige Minuten – kamen die Männer nacheinander in Zweier und Dreiergruppen heraus, einige von ihnen trugen Aktentaschen. Es hatte funktioniert! Julie und ich sprangen auf unser Fahrrad und fuhren in entgegengesetzte Richtungen los. Als ich an der Oude Singel ankam, sah ich zwei große, grüne Transporter der Deutschen auf beiden Seiten des Kanals stehen. Soldaten hatten die Straße abgesperrt und jeder Passant, egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, wurde nach dem Ausweis gefragt und nach Waffen und Schwarzmarktlebensmit-teln durchsucht.Oh, jetzt war ich in Schwierigkeiten! In meinem Gürtel steckte eine kleine Pistole und in meinem BH waren ungefähr fünfzig gerollte Lebensmittel-marken und zwei Blanko-Ausweise versteckt. Diese Art von Beweismittel würde auf jeden Fall belasten. Die Gefahr lag auf der Hand, aber ich sah keinen Ausweg, noch nicht einmal eine Gasse, in die ich hätte abbiegen können. Schnell drehte ich mich um und fuhr gegen den Verkehr. Einer der deutschen Soldaten hatte mich dabei beobachtet und rief »Halt! Halt!«. Er sprang auf ein Fahrrad und eilte mir hinterher.Ich war verzweifelt. Wenn er mich einholte, wäre das mein Ende. Wer könnte mir jetzt helfen?

Leesha Rose

Tulpen sind rotDas versteckte Leben

der Leesha Rose

Lees

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ISBN 978-3-7751-5422-2

€D 16,95 | €A 17,50 | sFr. 25,50

10. Mai 1940: Deutsche Fallschirmjäger greifen Den Haag an. Leesha Rose ist 17 Jahre alt und beendet gerade ihre Schule. Die Nazi-Invasion macht nicht nur alle ihre Pläne zunichte, sondern zerstört ihre Familie – denn sie sind Juden. Ihre Eltern und beide Brüder werden in Konzentrationslager deportiert. Sie wird sie niemals wiedersehen. Leesha selbst entkommt nur knapp und schließt sich dem holländischen Widerstand an. Codewort: »Tulpen sind rot.« Unter neuer Identität hilft sie un-zähligen Juden, organisiert Verstecke, Nahrung und Kleidung.Eine wahre Geschichte über Hass und Liebe, Mut und Triumph.

LEESHA ROSE geb. 1922 in Holland. In den 50er-Jahren wanderte sie nach Israel aus. 1984 erhielt sie die »Yad Vashem-Medaille« für ihre Rettungsbemühungen an der jüdi-schen Bevölkerung Hollands. Heute gibt sie noch als 90-Jährige Führungen.

Page 30: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

30 w o r t a u s j e r u s a l e m a u s d e r b o t s c h a f t

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Page 31: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

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israel – wie geht es weiter?

ICEJ-VortraG MIt GottfrIEd BühlEr

So, 13. Januar 2013, 10.00 Uhr, in 75173 PforzheimVolksmission e.C. Pforzheim Obere Rodstraße 5 . 75173 PforzheimTelefon: 07231 / 24 130

ICEJ-konferenzen 2013 in stuttgart und tostedtFrieden ist möglich!Mit Daniel Yahav (jüdischer Pastor, Tiberias), Naim Khoury (palästinen-sischer Pastor, Bethlehem), Garib G. (arabischer Pastor, Algerien), Peter Wenz (Leiter GOSPEL FORUM), In-golf Ellßel (Chairman PEF), Gottfried

Bühler (Leiter ICEJ-Deutschland)

Sa, 20. April 2013, 10.00 Uhr GOsPel fOrum, stuttgart

So, 21. April 2013, 10.00 Uhr CHristus Centrum, tostedtWeitere infos unter www.icej.de

Israelreise der ICEJ Österreich im Mai 2013Der österreichische ICEJ-Zweig lädt herzlich ein, im Mai 2013 nach Israel zu reisen! Unter Leitung von Jakob und Grete Krämer werden vom 1. bis 12. Mai 2013 viele biblische Stätten und Orte von großer historischer Bedeutung in ganz Israel besucht.

Anmeldeschluss ist der 15. Februar 2013.

Nähere Informationen sowie das detaillierte Programm und die Anmeldemöglichkeit unter www.icej.at herunterladen oder beim Österreichischen Zweig der ICEJ, Tel. +43 (0)7227-21183 anfordern.

ICEJ-laubhüttenfest in Jerusalemdie Zeit der ernte20.- 25. September 2013Jetzt schon vormerken und frühzeitig anmelden! Weitere Informationen demnächst!

landwirtschaft in Israel Erlebnisreise 2013 für landwirte 10. - 20. Februar 2013

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israels bedeutung im licht unserer Zeit

DEUtSchLAnDtERMinE

So, 20.01.13, 10.00 Uhrbrothaus-Gemeinde Grubholzer Str. 16-1883026 RosenheimTelefon: 08065-9062706

Di, 22.01.2013, 19.30 Uhrevang. meth.Christuskirche Bleich 38 . 74189 WeinsbergKontakt: Pastor Thomas BrinkmannTelefon: 07134-2782

Mi, 23.01.2013, 19.30 UhrfeG-urbach Gartenstraße 20 . 73660 UrbachKontakt: Pastor Wolfgang SütterlinTelefon: 07181-81554

Weitere termine unter www.icej.de

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Do, 24.01.2013, 19.30 Uhr feG-Klagenfurt Pulverturmstrasse 28 . 9020 KlagenfurtKontakt: Pastor Ion Paduretu, Tel: 0043 (0)463310036

Fr, 15. Februar 2013, 19.30 Uhr Offene Christliche Gemeinschaft Am Garnmarkt 5 . 6840 Götzis

Sa, 16. Februar 2013, 19.00 Uhrbaptistengemeinde emmanuel Dammgasse 2 . 7111 Parndorf

So, 17. Februar 2013,10.30 Uhr und 18.00 UhrChristliche internationale Gemeinde Leebgasse 34 . 1100 Wien

Mo, 18. Februar 2013, 19.30 UhrHaus david Matzelsdorf 10 4211 Alberndorf i. d. Riedmark

Di, 19. Februar 2013, 19.00 Uhrevangelische friedenskircheKirchenstraße 14 7431 Bad Tatzmannsdorf

Mi, 20. Februar 2013, 19.00 Uhrfreie Christengemeinde Graz C. v. Hötzendorfstraße 46 8010 Graz

ICEJ-VorträGE MIt doron sChnEIdEr

Page 32: Wort aus Jerusalem Ausgabe 04/2012

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Tulpen sind roT von leesha roseDie holländische Jüdin Leesha Rose verliert ihre Familie im Holocaust und entkommt selbst nur knapp der Deportation. Die mutige junge Frau schließt sich dem holländischen Widerstand an. Codewort: „Tulpen sind rot“. Unter neuer Identität hilft sie unzähligen Juden, organisiert Verstecke, Nahrung und Kleidung.

Gebunden, 317 Seiten, ISBN: 978-3-7751-5422-2; Verlag SCM Hänssler

Stück BeschreibungEinzelpreis

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1 Leesha Rose – Tulpen sind rot gebunden, 317 Seiten 16,95

2 TorAH-salbölflasche metallummantelte Flasche in Gold oder Silber, 27ml 39,35

3 Horst Krüger – engel, propheten und das gute Auge 234 Seiten 13,95

4 Jobst Bittner – die decke des schweigens gebunden mit Schutzumschlag 16,95

5 Doron Schneider – israel – Mehr als Kibbuz und orangen 224 Seiten 11,95

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10 Martin Baron – Feste der Bibel und ihr Geheimnis sieben Bände 38,50

11 Robert St. John „die sprache der propheten“ Taschenbuch, 377 Seiten 16,80

12 Predigten/Seminare vom laubhüttenfest 2012 (englisch) MP3-CD oder als Download

16,95

13 Ansteckpin „israel+deutschland“ 4 x 3 cm; Zeigen Sie Flagge! 2,50

Gesamtsumme eurzzgl. Versandkosten nach Aufwand

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israel – Mehr als Kibbuz und orangen von doron schneiderLeuchtende Orangen, wettergegerbte Kameltreiber, urige Kibbuzim. So erleben Touristen Israel. Doch Israel ist weit mehr. Doron Schneider erzählt vom Geheimangriff auf ein Terror-Schiff. Von der Gründung einer Bibelschule im Gefängnis und einer messianischen Gemeinde in der Wüste.

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die decKe des scHweiGens von Jobst BittnerDie meisten Familien in Deutschland leben – ohne es zu merken – unter einer „Decke des Schweigens“. Sie sind die Kinder und Enkel der Kriegsgeneration und tragen die schuldhaften Verstrickungen, traumatischen Erfahrungen sowie die Flucht und Vertreibung dieser Generation heute noch mit sich herum. Unter biblisch-theologischen, kirchengeschichtlichen und psychologischen Aspekten beleuchtet Jobst Bittner, was die „Decke des Schweigens“ ausmacht und wie wir sie durchbrechen können.

Gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-9812441-7-5; TOS Verlag eur 16,95

luxuriöse goldene/silberne TorAH-salbölflasche light of JerusalemGefüllt mit Original „Light of Jerusalem”-Salböl, metallummantelte Flasche im TORAH-Design, Gold (auch in Silber erhältlich). Lieferung in hochwertiger Geschenkverpackung. Salböl mit Myrrhe, Weihrauch und Zimt.

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enGel, propHeTen und dAs GuTe AuGe von Horst KrügerDas Buch ist eine Einstiegshilfe in die wunderbare Sprache von Gottes Volk und die tiefen Bedeutungen ihrer Worte und Ausdrücke. Es bietet einen Zugang zur Sprache der Juden insbesondere für solche ohne Hebräisch-Kenntnisse. Dadurch bekommt man ein ganz neues Verständnis für viele Bibelstellen – nicht nur des Alten Testaments.

234 Seiten, Paperback, ISBN 978-3-00-037519-4, GlaubensZentrum Bad Gandersheim

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PF 31 13 37 · 70473 Stuttgart Tel.: (0711) 838894-80 Fax: (0711) 838894-88 [email protected]

Ausgabe Nr. 4 2012

ICEJ