Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

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GOTT SEI DANK Vorschau ab Seite 4 Aber von jetzt an werde ich dem Rest meines Volkes anders begegnen, versichert Jahwe, der allmächtige Gott. Sacharja 8,11 ZEITEN- WENDE DAS LAUBHüTTENFEST 2014 WORT Ausgabe Nr. 4 2014 ICEJ

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Magazin der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem "Zeitenwende"

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Gott sei dank Vorschau ab

Seite 4

Aber von jetzt an werde ich dem Rest meines Volkes anders begegnen, versichert Jahwe, der allmächtige Gott. Sacharja 8,11

Zeiten-Wende

Das Laubhüttenfest 2014

wortAusgabe nr. 4 2014ICEJ

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deutschlAnddeutscher Zweig e.V. . Postfach 311337 . 70473 stuttgarttel.: +49(0)711-8388 9480 . Fax: +49(0)711-8388 9488e-Mail: [email protected] . internet: www.icej.deBankverbindung: ev. Kreditgenossenschaft Kassel, Konto 4020200, BlZ 520 60410, iBAn: de63 5206 0410 0004 0202 00, Bic: GenOdeF1eK1

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Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem Jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem Jüdischen Volk und zu seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christli-che Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel

zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen.Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 70 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles

Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Schweiz und Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

wir haben gerade ein weiteres wunderbares Laubhüttenfest in Jerusalem

feiern dürfen. Nach jeder dieser Feiern kommen Leute und sagen: “Das

war das beste Fest aller Zeiten!” Und das ist auch in gewisser Hinsicht

richtig, denn Gott war jedes Jahr dabei und hat jedes Fest besonders

gemacht. Doch dieses Jahr war es tatsächlich eine historische Veranstal-

tung, ein Fest vieler Durchbrüche.

Zuerst einmal hat der Herr sich wieder als absolut treu erwiesen. Aufgrund

des Gaza-Konflikts in diesem Sommer hatte der Israel-Tourismus in den

letzten Monaten stark nachgelassen. Wir haben das in den Monaten kurz

vor dem Fest auch deutlich gespürt. Doch trotz des Krieges sind dann

schließlich 20 Prozent mehr Teilnehmer gekommen als letztes Jahr. Es war

eines der Feste mit den höchsten Teilnehmerzahlen der letzten Jahre!

Zusätzlich erschien zum ersten Mal der israelische Präsident persönlich

auf unserem Fest. Präsident Reuven Rivlin, der das Volk Israel respräsen-

tiert und den Präsidenten des World Jewish Congress Ronald Lauder, der

das jüdische Volke im Ausland vertritt, auf derselben Bühne zu sehen, wie

sie Christen aus der ganzen Welt begrüßen, war wirklich ein historischer

Moment. Aber noch begeisternder waren die Herzlichkeit ihrer Reden und

ihre Aufrufe zu einer stärkeren Partnerschaft zwischen Juden und Christen.

Das diesjährige Laubhüttenfest-Event war auch in vielerlei anderer Hinsicht

ein Fest der Durchbrüche. Vom ersten Abend an erlebten wir die Gegen-

wart Gottes auf mächtige Art und Weise – mehrere Menschen wurden auf

wunderbare Weise geheilt. Das neue Gebäude der Jerusalem Arena stellte

sich ebenfalls als Riesensegen heraus, da wir jetzt mehr Christen als je

zuvor zu unserer alljährlichen Feier nach Jerusalem bringen können.

Alle Teilnehmer teilten die Begeisterung über den neuen und größeren Ver-

anstaltungort, der uns mehr Wachstum ermöglicht. Gott hat etwas Neues

für uns vorbereitet. Ich weiß, dass bald die 10 000 Sitze der Arena gefüllt

sein werden mit Teilnehmern aus jeder Nation der Erde, die den Herrn in

der Stadt des großen Königs anbeten werden. Ich glaube ganz fest daran,

dass die besten Jahre des Laubhüttenfestes noch vor uns liegen. Wenn Sie

nun in diesem Heft über die vielen Dinge, die dieses Jahr geschehen sind,

lesen, beten Sie doch, Teil diese aufregenden Entwicklungen zu werden. Sie

wollen diese unglaubliche neue Zeit nicht verpassen.

Viel Segen aus Jerusalem,

Ihr

Dr. Jürgen Bühler

Geschäftsführender ICEJ-Direktor

LIEBEFREUNDE,

das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der iceJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 euro erhoben.

iMPRessuM

redaktionsleitung lisa schmid

redaktion/autoren Jürgen Bühler, Gottfried Bühler, hannelore illgen, stephan lehnert, david Parsons, Birte scholz

übersetzung lisa schmid, Birte scholz

gestaltung Project-2

druck designpress Gmbh

fotos Gottfried Bühler, Karl Klanner, Martin Koppenhöfer, stephan lehnert, lifegate, Per Arne Kvamso, Jani salokangas, shai Fund, shutterstock

v.i.s.d.p. Gottfried Bühler

Page 3: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

icej-deutschland

danke für 70 Jahre deutschland 04

termine und Veranstaltungen 06

das laubhüttenfest 2014

impressionen vom laubhüttenfest 08

Juden und christen gemeinsam 10

deutsche iceJ-Reise 12

eindrücke von teilnehmern 14

Paradigmenwechsel 16

Predigtauszüge 18

Ansprachen 20

icej-hilfsdienste

christen und Jesiden im nordirak 22

haifa-heim für holocaustüberlebende 24

Alijah aus indien und der ukraine 26

Arabische Kinder mit Behinderungen 28

aus der botschaft

iceJ-shop 30

einkaufsführer israel 31

das laubhüttenfest 2015 32

04Danke für 70 Jahre Deutschland

Christliche Flüchtlingsfamilie in Erbil

Impressionen vom Laubhüttenfest08

Hoffnung und Perspektive für Halla

28

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INHALT

Page 4: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

1945 - 2015 Das Kriegsende 1945 : Eine bemerkenswerte Begebenheit, die uns als deutsche Nation siebzig Jahre später in einer ganz besonderen Weise anspricht. 1945 lag Deutschland selbst und viele Teile Europas in Schutt und Asche. Nazi-Deutschland brachte unzähliges Leid und millionenfachen Tod in viele Nationen mit dem furcht-baren Höhepunkt des Völkermordes an den Juden – dem Holocaust. In den zurück liegenden sieben Jahrzehnten ist es erneuert und wirtschaftlich und politisch zu einer führenden Nation in Europa geworden.

die Zahl 70 hat einen starken bibli-schen Symbolcharakter. Die Begeben-heit aus dem Buch Daniel Kapitel 9 ist für uns richtungsweisend. Daniel achtete auf die Schriften und identifi-zierte sich mit der Vergangenheit. 70 Jahre nach der Zerstörung Jerusalems und der Wegführung Israels ins baby-lonische Exil flehte der Prophet Daniel um Gnade und Wiederherstellung für sein Volk und für Jerusalem.

ein Zeitfenster der Gnade Das Zeitfenster 2015 hat besonders für die Gemeinde Jesu eine ganz spezi-elle Bedeutung. Zum einen sind wir überwältigt von der Gnade, die Gott unserem Land in den letzten 70 Jah-

Danke für 70 Jahre Deutschland

4 | 5 ICEJ-Deutschland

WeR Geschichte hAt, hAt Auch ZuKunFt. GOtt sei dAnK.VoN GoTTFRIED BüHLER

Luk. 17,15ff: Einer aber von ihnen kehrte zurück, als er sah, daß er geheilt war, und verherrlichte Gott

mit lauter Stimme; und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und das war ein

Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: „Sind nicht die Zehn gereinigt worden? Wo sind die

Neun? Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem

Fremdling?“ Und er sprach zu ihm: „Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.“

der Wiederherstellung. Die wieder herstellte Nation Israel ist ein gewal-tiges Zeichen des Handelns Gottes. In unseren Zeiten sehen wir mit unseren eigenen Augen, wie die Bühne für die Ankunft des Messias vorbereitet wird. Gott ruft uns zur Mitarbeit und zum Handeln. Seine Gemeinde ist heraus-gefordert Verantwortung für den Aug-apfel Gottes zu übernehmen, für sein Volk Israel. Die Gleichgültigkeit zum jüdischen Volk wollen wir überwinden und segensreiche Hände ausstrecken. Gott selber eifert um Zion mit groß-em Eifer. Dieser Eifer für sein Volk lässt uns nicht kalt sondern fordert uns heraus, um Zions willen nicht zu schweigen. Gott sucht eine Gemeinde, die die Zeichen der Zeit erkennt, auf-steht und handelt.

ein Jahr des Gebets und des FeiernsIch möchte Sie herzlich einladen, das kommende Jahr in besonderer Weise im Gebet und im Lobpreis zu ver-bringen. Werden Sie selbst aktiv oder schliessen Sie sich einer der vielen Möglichkeiten an, Gott auf besondere Weise zu danken. Nachfolgend möch-ten wir Sie auf einige Veranstaltungen hinweisen, die für 2015 geplant sind. Bitte entnehmen Sie weitere Informa-tionen unter www.icej.de.

ren geschenkt hat. Dafür wollen wir uns bei unserem Gott von ganzem Herzen bedanken. DANKE sagen wol-len wir auch für 25 Jahre Wiederver-einigung und 50 Jahre diplomatische Beziehungen zum Staat Israel. Wir sind dankbar für die vielen segens-reichen und verbindenden Initiativen und Projekte die vielerorts stattfanden und Brücken zum jüdischen Volk und Israel aber auch zu unseren Nachbar-staaten gebaut haben.

eine neue Reformation Zum andern fordert uns der wunderbare Wesenszug der Gnade Gottes heraus, mit Gebet und Fürbitte für unser Land in den Riss zu treten. Deutschland braucht eine neue Reformation und Rückkehr zu Gott und zu seinem Wort. Die Worte Jesu leuchten in ganz besonderer Weise in dieses Zeitfenster hinein: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, daß sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzu-senden, auszurufen ein angenehmes Jahr (Gnadenjahr) des Herrn“ (Luk. 4,18-20). Es ist noch Gnadenzeit. Jeder ist gerufen, das unerschöpfliche Potential des Himmels anzuzapfen und sich im Bau des Reiches Gottes mit aller Kraft zu investieren. Wir leben in Zeiten

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ICEJ-VERANSTALTUNGEN

Gedenkveranstaltungdienstag, 27. Januar 201570 Jahre Befreiung Auschwitz-BirkenausICEJ-Gedenkveranstaltung in Stuttgart

Gedenkfeier in Jerusalemdienstag, 27. Januar 2015 Im Rahmen unserer ICEJ-Israelreise beteiligt sich die deutsche Gruppe an der Gedenkfeier und Kranzniederlegung in Yad Vashem, Jerusalem.

70 ÖlbäumeFebruar 2015Innerhalb unserer ICEJ-Projekt- und Begegnungsreise werden 70 Ölbäume für die überlebenden der Shoa gepflanzt.

Ballet Magnificatdonnerstag, 30. april 2015Ballet Magnificat - Hiding Place von Cor-rie ten Boom. Special Guest: Dr. Susan-na Kokonnen (Yad Vashem, Jerusalem)Stuttgart Hegelsaal

Gott sei danksamstag, 9. Mai 2015Großer ICEJ-Tag in Stuttgart mit Worshipnight

March of the Living 201515. bis 18. april 2015 (mit theresienstadt bis 20.04.)

Reise nach theresienstadt18. bis 20. april 2015Gedenkreise mit deutschen Schülern nach Prag und Theresienstadt

Laubhüttenfest-Reise24. september bis 04. oktober 2015

Gebets- und Bildungsreise26. bis 28. Juni 2015Corrie ten Boom-Museum, Haarlem/NL

Gebetsaktion 100 tage27. Januar - 8. Mai 2015 Gebetsaktion 100TageEine Initiative von CFFIwww.100tagegebet.de

Reichstag 1945, Bundestag heute

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6 | 7 Termine und Veranstaltungen

Jerusalem-Reise der iCeJ stuttgart zum 70. Jahrestag der Befreiung von auschwitz

Vom 25.01. bis 01.02.2015 mit Norbert und Liane Spahn (ICEJ-Vorstandsmitglied dt. Zweig)

Höhepunkt dieser Reise ist die Teil-nahme an der offiziellen Gedenkzere-monie zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Gerade als deutsche Gruppe wollen wir Präsenz zeigen und sichtbar Verantwortung für unsere Geschichte übernehmen. Das weitere Programm beinhaltet viel schichtige und interessante Besichtigungen in Je-rusalem, wir werden u.a. die Altstadt, Klagemauer, die Knesset, die ICEJ-Hauptstelle und das Vaterhaus auf dem Ölberg besuchen, sowie Ausflüge zu einem ICEJ-Projekt und Wieder-aufforstungsprojekten (KKL) machen. Flug ab Köln oder Frankfurt. Die Un-terkunft ist im Caesar-Hotel in Jerusa-lem, Jaffa-Road mit HP (reichhaltiges Frühstücksbuffet und warmes Abend-essen); eine individuelle Verlängerung ist möglich; Preis, je nach Abflughafen zirka 820 bzw. 930 Euro.

Weitere informationen und anmel-dung unter [email protected] oder tel. 0711 8388 9480 (Büro stuttgart).

iCeJ Projekt- und Begegnungsreise 2015 - sehen sie, was ihre spenden in israel bewirken!

Vom 10. bis 19.02.2015 mit Stephan Leh-nert (Büroleiter der ICEJ-Deutschland) und Birte Scholz (ICEJ-Medienabteilung)

Das abwechslungsreiche Programm beinhaltet unter anderem:

iCeJ-Reise zum MaRCH oF tHe LiVinG 2015

Vom 15. bis 18. April 2015 mit Stephan Leh-nert (Büroleiter der ICEJ-Deutschland)

Die ICEJ ermöglicht erneut Erwachsenen aus Deutschland die Teilnahme am „MARCH OF THE LIV-ING“ in Polen – dem großen interna-tionalen Gedenkmarsch von Auschwitz nach Birkenau. Am 16. April 2015, dem israelischen Holocaustgedenktag, werden zirka 15 000 jüdische Jugendli-che und viele Holocaustüberlebende aus der ganzen Welt in Auschwitz zusammenkommen, um die Opfer der Schoah zu ehren und ein gemein-sames Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Seien auch Sie mit dabei! Be-reits im letzten Jahr kam es zu sehr be-wegenden Begegnungen mit jüdischen Jugendlichen und mit Holocaustüber-lebenden. In einer besonderen Zere-monie wird die deutsche Gruppe kleine Gedenksteine an der Selektionsrampe in Birkenau niederlegen. Es erwartet Sie ein hochkarätiges, intensives und bewegendes Programm (Änderungen vorbehalten) in Krakau und Auschwitz. Die Busreise beginnt am 15.04. um 09.00 Uhr in Leonberg bei Stuttgart, in Polen übernachtet die Reisegruppe in Krakau. Nach dem MARCH OF THE LIVING am 16.04. in Auschwitz-Birkenau verbringen die Teilnehmer den nächsten Tag in Krakau, wo sie das jüdische Viertel und das Oskar-Schin-dler-Museum besichtigen.

Mit deR iceJ nAch isRAel und POlen

ICEJ 2015

Weitere informationen unter [email protected] oder tel. 0711 8388 9480 anmeldung bei schechinger-tours:[email protected] oder tel. 07054 5287

tagesausflug ins haifa-heim für holocaustüberlebende (siehe seite 24)Offizieller empfang bei der stadt netivot als Dank für Luftschutzbun-ker während der Gaza-Krisebesuch im aufnahmezentrum für neueinwanderer Jealim in beer-schewaPflanzung von mindestens 70 bäu-men in der negew-Wüstebesuch im Vaterhaus auf dem Öl-bergbesuch bei Lifegate in beit Jala (siehe seite 28)Weinprobe im elah-tal u.v.m.Preis im DZ: 1199 euro, unterkunft Kibbuz-hotel Ramat Rachel in Jeru-salem

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„Ich habe Mitleid mit diesen armen Men-schen.“ „Den Juden, Papa?“ „Nein, Cor-rie, den Deutschen. Ich habe Mitleid mit den Deutschen, sie haben den Augapfel Gottes berührt.“ Voller Dankbarkeit können wir auf die vergangenen 70 Jahre zurückblicken. Deutschland hat sich zu einer führenden Wirtschaftsnation entwickelt und ist ein starker Partner und Unterstützer Is-raels geworden. Gott war uns sehr gnädig, gerade angesichts unserer Geschichte! 2015 sagen wir: „Gott sei Dank!“ Unseren Dank wollen wir ausdrücken, indem wir Glaubenshelden des Zweiten Weltkrieges würdigen und uns für unsere Zeit von ihrer Lebensgeschichte inspi-rieren und zurüsten lassen. Be-geben Sie sich im Juni 2015 mit uns auf eine lebensverändernde Gebets- und Bildungsreise zum Corrie ten Boom-Haus in Hol-land. Besuchen Sie auch die Ballett-Aufführung „The Hiding Place“ (Der Zufluchtsort) am 30. April 2015 in Stuttgart. inspirierende Lebensretter Corrie ten Boom rettete im Zweiten Weltkrieg über 700 Men-schen, vor allem Juden, das Leben. Sie ist eine wahre Inspiration für Glauben, Hoffnung, Liebe und Vergebung in der Kraft Jesu. Ihre Liebe und Opfer-bereitschaft für das jüdische Volk sind bemerkenswert. Die Ten-Boom-Fami-lie ist aus christlicher Perspektive ein leuchtendes Vorbild. Unter dem Ein-satz ihres Lebens folgte sie mutig den Zusagen Gottes und lebte bedingungs-los ihren christlichen Glauben.

100 Jahre Gebet für israel und die Juden Bereits 1844 gründete Willem ten Boom, der Opa von Corrie, einen für die damalige Zeit außergewöhn-lichen Gebetskreis im Haus in der Barteljorisstraat/Haarlem. Ein Gebets-kreis aus Freunden Jerusalems und der Juden. Jede Woche zur Bibel-Lese

beteten sie gemäß Psalm 122 für den Frieden Jerusalems. Dieser Gebets-kreis endete 1944 mit der Verhaftung und Deportation der Ten Booms in ver-schiedene Konzentrationslager. der Zufluchtsort Im Obergemach des Hauses befand sich Corries Schlafzim-mer. Umgebaut zum sicheren Versteck für Juden, die durch die Nationalsozi-alisten verfolgt wurden. Das Versteck, lediglich durch eine doppelte Wand

getrennt, war nur durch eine Öffnung im Kleiderschrank zugänglich. Die Luke ließ sich nur von innen öffnen. Kleine Lüftungsschlitze sorgten für spärliches Licht und ein wenig Frischluft. Dunkel, stickig, eng! Mit dem Rücken zur Wand! Dem Feind zugewandt! Getrennt durch eine

Mauer! Bangen, hoffen, vertrauen! Geborgen durch Psalm 91: Wer im Schutz des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des Allmächti-gen. Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn! Kommen Sie mit uns auf diese lebensverändernde Gebets- und Bildungsreise und tauchen Sie da-bei in die bewegende Geschichte Corrie ten Booms ein!

Reisedaten: Freitag, 26.06.15 bis Sonntag, 28.06.15; Reisepreis: € 355.-/Per-son im DZ

inhalt: Busreise nach Haarlem, Besuch Corrie ten Boom – Muse-um, Grachtenrundfahrt, Stadtfüh-rung, Begegnungen Ausführlicher Artikel und In-

formationen unter: www.de.icej.org/corrie-ten-boom, [email protected] und Tel.0711 8388 9480. Ballet Magnificat „the Hiding place“ Am 70. Jahrestag (30.04.15) der Befreiung des KZ Ravensbrück führt das „Ballett Magnificat“ die Geschichte Corrie ten Booms „The Hiding Place“ in der Stuttgarter Liederhalle/Hegel-saal auf. Vorverkauf demnächst bei: www.cmka.eu

iceJ-Reise und BAllett-AuFFühRunG iM Zeichen cORRie ten BOOMs

Zufluchtsort

19452015

VoN STEPHAN LEHNERT

szene aus „the hiding Place“ (die Zuflucht),

getanzt von Ballet Magnificat

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ImpressIonen vom laubhüttenfest

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Gemeinsame Bedrohung In seiner Rede betonte Lauder, dass die jüdisch-christliche Freundschaft in gewisser Hin-sicht auch zu einer Notwendigkeit geworden sei – aufgrund der gemeinsamen Bedrohung durch den radikalen Islam. Diese Gefahr sei besonders für Christen im Nahen Osten akut geworden. „Ich bin mehr denn je überzeugt, dass wir uns zusammentun müssen“, sagte Lauder. „Eine jüdisch-christliche Koalition macht sehr viel Sinn. Christen und Juden müssen gemeinsam mit einer Stimme sprechen und der Welt verkünden: „Nie wieder Diskriminierung, nie wie-der Terror, nie wieder Tod und nie wieder Schweigen!“

Lauder warnte auch vor dem weltweit wachsenden Antise-mitismus und erklärte: „Dieselben Leute, die uns verfolgen, verfolgen auch Sie; deshalb müssen Christen und Juden sich zusammentun und gemeinsam handeln.“ „Vielen Dank, meine christlichen Brüder und Schwestern, dass sie in die-sem sehr schwierigen Jahr an Israels Seite gewesen sind“, fügte Lauder hinzu. „Israel hat keine besseren Freunde auf der Welt als Sie. Wir wissen, dass Sie sich um uns gesorgt und gekümmert haben, und wir werden immer dasselbe für Sie tun.“

die not der Christen in nahost Obwohl sie in Jerusalem ein fröhliches Fest genossen, war den Konferenzteilnehmern sehr bewusst, dass nicht weit von ihnen entfernt Christen unter grausamster Verfolgung litten. Der tödliche Feldzug des IS in Irak und Syrien hat in den letzten Monaten ein Blutbad angerichtet, welches die Charakterstärke von Staats- und Regierungschefs auf die Probe stellt. Inmitten der hit-zigen Debatte, ob weitere westliche Militärinterventionen notwendig sind, um diese Bedrohung zu beenden, forderte die ICEJ gemeinsam mit Präsident Lauder und Dr. Billy Wil-

Besucherrekord nach Gaza-konflikt Mehr als 5000 Chris-ten aus fast 80 Ländern nahmen an der diesjährigen Laub-hüttenfestkonferenz der ICEJ teil; es war die höchste Teil-nehmerzahl der letzten sieben Jahre – obwohl noch wenige Wochen zuvor Israel massivst mit Raketen beschossen wor-den war. Begeisterung und Freude waren sowohl den christ-lichen Gästen als auch den Israelis abzuspüren, die sich während der Festwoche begegneten. Beim traditionellen Jerusalem-Marsch begrüßten die Bewohner Jerusalems die mitmarschierenden Christen aus aller Herren Länder sehr herzlich. Am israelischen Gästeabend der ICEJ-Konferenz in der brandneuen Pais-Arena in Jerusalem nahmen 1200 Israelis teil, einschließlich 300 Soldaten.

starke israelisch-christliche Beziehungen Auf offizieller Ebene erreichten die starken israelisch-christlichen Bezie-hungen einen erneuten Höhepunkt: Der israelische Prä-sident Reuven Rivlin und der Präsident des World Jewish Congress, Ronald S. Lauder, der das jüdische Volk im Aus-land vertritt, kamen persönlich zum ICEJ-Event, während Premier minister Benjamin Netanjahu die christlichen Fest-besucher per Video-Botschaft begrüßte. Zu den Festteil-nehmern gehörten 30 Regierungsminister und Parlamenta-rier aus 20 Nationen – alles christliche Unterstützer Israels.

Präsident Rivlin dankte den Festteilnehmern für ihre Unter-stützung des jüdischen Staates. Er betonte, die christlich-zio-nistischen Beziehungen hätten „tiefe historische Wurzeln.“ „Vielen Dank für Ihre Freundschaft. Vielen Dank für Ihre Hingabe. Vielen Dank für Ihr beständiges Vertrauen und Ihre Unterstützung“, sagte Rivlin. „Wir schätzen es sehr, dass Sie, Liebhaber Israels und Jerusalems, an der Freude dieses Festes mit uns gemeinsam teilhaben.“

neue syneRGie-eFFeKte ZWischen Juden und chRisten

Das Laubhüttenfest 2014

10 | 11 Das Laubhüttenfest 2014

VoN DAVID PARSoNS

Als tausende von Christen aus der ganzen Welt diesen oktober zur christlichen Laubhüttenfestfeier

der ICEJ nach Jerusalem kamen, war dies ein doppelt ermutigendes Zeichen für Israel: Nicht nur der

Tourismus befindet sich wieder auf dem aufsteigenden Ast (nach dem Gaza-Konflikt dieses Som-

mers), sondern Israel hat tatsächlich treue christliche Freunde auf der ganzen Welt!

Page 11: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

son (Empowered21) die Politiker der Welt zum Handeln auf, um die Verfolgung der Christen im Nahen Osten zu stop-pen.

Die amerikanische Militärintervention gegen den IS wurde ursprünglich begonnen, um die Minderheit der Jesiden im Nordirak zu retten, die im Sindschar-Gebirge von radi-kalen Islamisten umringt waren. Andere westliche Nationen haben sich seither der wachsenden Koalition angeschlossen, weil sie befürchten, dass der ungezügelte Terror bald auch ihre Länder erreichen könnte. Der Schutz der uralten und verwundbaren christlichen Gemeinschaften im Irak und in Syrien allerdings wurde und wird jedoch fast nie als Grund zum Eingreifen genannt.

Leid und Bewahrung Beim diesjährigen Laubhüttenfest gab es mehrere verstörende Zeugnisse zur aktuellen Notla-ge der Christen im Nahen Osten. Eine Fest-Volontärin, die als Ärztin an humanitären Hilfseinsätzen in Syrien beteiligt war, musste mitansehen, wie christliche Männer, Frauen

Ronald s. lauder, Reuven Rivlin, Jürgen und Vesna Bühler (v.l.n.r.) in der Pais-Arena in Jerusalem

und Kinder geköpft wurden. Canon Andrew White, der anglikanische „Vikar von Bagdad“, schilderte in einem bewe-genden Augenzeugenbericht die Dezimierung christlicher Gemeinden und Dörfer im Irak.

Schließlich waren auch 45 Soldaten von den Fidschi-Inseln beim Laubhüttenfest zu Gast, die als UN-Beobachter auf den Golanhöhen von der Terrorgruppe Al-Nusra-Front im Sep-tember in Syrien entführt worden waren. Ihre Notlage nahm, verglichen mit dem Schicksal anderer Geiseln islamistischer Gruppen, auf wundersame Weise ein gutes Ende. Hätten ihre Entführer gewusst, dass es sich um Christen handelte, die Israel lieben, wäre die Sache wohl anders ausgegangen.

Eine jüdisch-christliche Koalition ist daher tatsächlich von Nöten. Und die Einheit, die wir beim Laubhüttenfest hier in Jerusalem zwischen der jüdischen und christlichen Welt erleben konnten, zeigt, dass sie bereits besteht und weiter wächst.

Page 12: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

„nächstes JAhR (WiedeR) in JeRusAleM!“VoN HANNELoRE ILLGEN, VoRSTANDSMITGLIED DER ICEJ-DEUTSCHLAND

Fazit der ICEJ-Laubhüttenfestreise 2014:

12 | 13 Das Laubhüttenfest 2014

die deutsche iceJ-Gruppe in yad Vashem

„Nächstes Jahr in Jerusalem!“ Mit diesem Spruch aus der jüdischen Pessach-Liturgie, der die Sehnsucht der Juden nach dem Land ihrer Väter und ihrer heiligen Stadt zum Ausdruck bringt, werden die knapp 5000 Dauerteilnehmer der christlichen Laubhüttenfestfeier 2014 von Dr. Jürgen Bühler, dem internatio-nalen ICEJ-Leiter, am Ende der Konferenz verabschiedet: „Und ladet auch andere für nächstes Jahr ein! Wie ihr seht, gibt es genug Platz für die doppelte Anzahl!“

Nach 33 Jahren im ICC, dem Convention Center, war die Wahl der neuen gerade eingeweihten Jerusalem-Arena als Austragungsort für das Laubhüttenfest 2014 ein großer, aber notwendiger Schritt. 5000 Teilnehmer hätten nicht mehr in die bisher größte Kongresshalle der Stadt gepasst. Selbst der Jerusalemer Bürgermeister hatte dazu ermutigt, in diese inzwischen größte Halle Jerusalems umzuziehen. Die Zahl der Teilnehmer kann sich also noch verdoppeln! Ja, warum eigentlich nicht nächstes Jahr wieder nach Jeru-salem kommen!? „Wenn man jeden Monat eine bestimmte Summe zurücklegt, kann man sich 2015 wieder eine Reise zum Laubhüttenfest leisten,“ meint eine jüngere Teilneh-merin – „und warum nicht jetzt schon jemand entspre-chend motivieren!“ Die älteste der rund 90 Teilnehmer ist 90-jährig(!) – und begeistert dabei, auch wenn sie nicht alle Wege bei der Altstadtbesichtigung mitmachen kann, zwei Reisebusse stehen immer für uns bereit... Manche nehmen als Ehepaar teil. Für eines von ihnen ist es sogar die Reise

anlässlich seiner Goldenen Hochzeit! Wir sind im neuen, wunderschönen Hotel Yehuda, nur 3 km von der Arena entfernt, so nah wie kein anderes großes Hotel! Für nächstes Jahr sind schon 200 Betten exklusiv für den Deutschen Zweig der ICEJ vorgebucht. Gemäß der Devi-se „Nächstes Jahr in Jerusalem“ – mit doppelter Anzahl!

deutsche Lobpreisgruppe dabei Höhepunkt der ICEJ-Reise 2014 ist die von der ICEJ wieder großartig organisierte Laubhüttenfestkonferenz – mit ihrer einzigartigen Mischung aus Rednern, Musikern und Tänzern aus aller Welt und aus Israel! In diesem Heft wird darüber an anderer Stelle berich-tet. Nur eines: Man muss sich schon früh aufmachen, wenn man nichts von der gesamten Laubhüttenfestfeier versäu-men will: Sie beginnt um 8 Uhr mit einer Gebetszeit. Aber unser Bus bringt uns bequem dorthin. Vormittags pendelt er dreimal. Am zweiten Konferenztag sind wir alle früh um 8 Uhr dabei: Nicht zuletzt wegen unserer deutschen Lobpreis-Band CHECKPOINT, die extra wegen eines 60-minütigen Einsatzes als Lobpreisteam für die morgendliche Gebetszeit mit nach Jerusalem gekommen ist, unter der Leitung von Gottfried Bühler! Natürlich beten und loben wir intensiver... „Die Gebets- und Lobpreiszeit mit dem deutschen Team war etwas ganz Besonderes!“, kam mehrmals als Rückmeldung von internationalen Konferenzteilnehmern. Dass wir als Deutsche auch auf diese Weise ein Segen in Israel sein kön-nen, ist schon bewegend!

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die deutsche Gruppe beim Jerusalem-Marsch mit hannelore illgen (Mitte, in grün)

auftakt in der Wüste... Unsere Schechinger-Busse brin-gen uns abends nach En Gedi, direkt ans Tote Meer. Hier findet die Eröffnung der Laubhüttenfestfeier statt. Sich mit weit über 4000 Menschen aus aller Welt wie die Kin-der Israel in der Wüste unter freiem Himmel zu lagern und mit einem reichhaltigen orientalischen Picknick ver-sorgt zu werden: Das bleibt unvergesslich! Und dann in dieser Atmosphäre Gott zu loben und anzubeten, auch mit aller Lautstärke, die die Technik hergibt. Der nigerianische Verkündiger Paul Enenche taucht mit Temperament und Heiligem Geist ins volle Evangelium ein – das ist die Wie-derherstellung aller Dinge, die Gott verheißen hat – und die jetzt schon erlebt werden darf. Das Konferenzthema wird praktisch erfahrbar für einige der Teilnehmer, die persönliche Heilung erleben.

auch das Beiprogramm der iCeJ-Reise beinhaltet besondere erlebnisse:

im elah-tal... Jesu erstes Wunder war die Verwandlung von Wasser in Wein! Wein und Weinanpflanzung sind ein Thema in der Bibel! So hat im Zuge der Bepflanzung des wüst gewordenen Landes auch die Weinpflanze wie-der ihren Einzug gehalten. Als Gruppe essen wir abends unter freiem Himmel im Weingut Hans Sternbach, wo im Tal der Auseinandersetzung zwischen David und Goli-ath wunderbarer Wein wächst, den wir probieren dürfen, gemäß Prediger 10,19: Der Wein erfreut das Leben.

in Yad Vashem... Ein starkes Erleben ist der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Weltzentrum für die Dokumentation und das Gedenken der Schoah. Exklu-siv für uns schildert die Finnin Dr. Susanna Kokkonen im Konferenzraum der Gedenkstätte das Phänomen des zunehmenden Antisemitismus’. Sie ist Leiterin des Bereiches „Christliche Freunde von Yad Vashem“. Unse-re Yad Vashem-„Erstbesucher“ bekommen eine kurze,

geführte Tour von Prof. Dr. Gideon Greif, Spezialist für die Erforschung des Holocaust. Er selbst ist von dieser Begeg-nung bewegt, entstammt er doch einer deutsch-jüdischen Familie, die durch den Holocaust gelitten hat.

in Bethlehem... Sie stehen ziemlich allein da mit ihrer Erkenntnis aufgrund vorurteilsfreier Lektüre des Wortes Gottes: Dass auch Araber die Juden segnen sollen und aner-kennen, dass Gott einen Plan mit beiden hat. Die Rede ist von Pastor Naim Khoury und seiner Frau Elvira. Wir sind ins Bethlehemer Gemeindehaus eingeladen, hören, wie Gott Menschen – insbesondere Muslime – verändert und der Gemeinde hinzufügt: „Aber das kostet seinen Preis!“ Des-halb beten wir um Mut und Schutz, segnen die Gemeinde mit unseren mitgebrachten Gaben, insbesondere Finan-zen. 200 Kinder wollen zu den Kinderfesten der Gemeinde gebracht werden. Der dafür benötigte Bus ist noch nicht voll finanziert...

in Jericho... Wir staunen nicht schlecht: Ein einladendes orientalisches Restaurant mitten in der tiefstgelegenen Stadt der Welt und in etwas heruntergekommener Umgebung! Es gehört dem Palästinenser Tass Saada, PLO-Kämpfer der 60er Jahre und ehemaliger Fahrer Arafats! Vor 20 Jah-ren wurde er in den USA Christ. Sein Hilfswerk "Seeds of Hope" segnet Palästinenser mit Projekten gegen Armut und Arbeitslosigkeit sowie Kindergärten. Vor kurzem wurde auf seinem Grundstück eine Mineralquelle mit reinem Trink-wasser entdeckt, die reichlich sprudelt. Gott hat hier sicher noch viel vor!

Der abschließende mehrstündige „programmlose“ Aufent-halt in Jaffa, das Bad im Mittelmeer, lässt unsere Teilnehmer schwärmen: Sie sind voll auf ihre Kosten gekommen! Und ein Gedanke wird bei manchem stärker: „Nächstes Jahr in Jerusalem!“ „Lama lo?“ (hebräisch) – „Warum nicht?“

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Eindrücke von Festteilnehmern

14 | 15 Das Laubhüttenfest 2014

Hansjörg Bischof (direktor der iCeJ-schweiz) „Wir freuen uns, dass wir zum 31. Mal wieder zum Fest nach Jerusalem hinaufziehen durften. Wir haben eine gute Gruppe, 40 Leute aus der ganzen Schweiz und auch zehn Teilnehmer aus der französischsprachigen Schweiz. Da denke ich an Psalm 133 `Siehe, wie fein und lieblich ist´s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!´“

karl klanner (direktor der iCeJ-Österreich, 2.v.l.) „Es freut mich ganz besonders, dass wieder viele Christen aus Österreich am Fest teilnehmen. Das Thema Israel ist für Christen in Österreich von zunehmender Bedeutung und viele sind offen für das Wirken Gottes mit dem Volk der Juden.“

Familie schwarz Martina Schwarz: „Es war toll, wie die Nationen in ihrer Unterschiedlichkeit zusammen im Gartengrab die Auferste-hung gefeiert haben und wie die Geschwister von der Elfen-beinküste gesungen haben! Der Lobpreis und das Gebet beim Laubhüttenfest hatten eine starke Atmosphäre der Ge-genwart Gottes, die Leute sind mitgegangen. Für mich war auch ein Highlight, als wir als Gottfrieds Band im Vaterhaus auf dem Ölberg waren und uns haben dienen lassen.“Thomas Schwarz: „Mir hat besonders gefallen, dass im Gartengrab ein Israeli und ein Palästinenser zusam-men das Abendmahl gefei-ert haben.“Judith Schwarz: „Es spielt keine Rolle, wo das Grab war, aber es ist wichtig, was am Kreuz passiert ist. Und gut, dass Menschen Gott dort erleben.“

karen klügel (Braunschweig) „Die Anfangsveran-staltung in Ein Gedi war unglaublich, al-les hat aufs Beste geklappt, es ist ein Fest! Mir hat Billy Wilson besonders gefallen. Alles was er über Heilung ge sagt hat war aktuell und aus eigener Erfahrung. Er hat immer Je-sus hochgehalten, das liebe ich unglaublich. Die Liebe der verschiedenen Völker untereinander, dass man einander an-gesprochen, oft gesegnet hat, sind ganz schöne Dinge.“

Martin klügel: „Die ganze Organisation war gerade in Ein Gedi sehr gut, ganz toll! Alle Mitarbeiter der ICEJ sind so freundlich und lächeln immer nett. Die Seminare sind eine tolle Sache, ich habe bedauert, nicht in alle gehen zu können. Der Bischof aus Bagdad ist ein Juwel, auch Tass Saadas Vor-trag hat mir gefallen, viele waren gut. Ganz großartig fand ich die Botschaft, dass wir Israel dienen, aber nicht unsere messianischen Geschwister ablehnen dürfen.“

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erdmuth Großmann (Rödermark) „Es sind viele Menschen und viele Nationen hier, wir sind eins. Dass es so viele sind, die zu Israel stehen, ist eine Freude. Gefallen haben mir die Rede von Ron Lauder und die Lebenszeugnisse von Menschen aus Israel. Mit der Reise gruppe haben wir auch eine palästinensische Gemeinde in Bethlehem besucht.“

Waltraud keil (die Brücke Berlin-Jerusalem)„Es ist sehr beeindruckend, dass die ICEJ die Arena hat einweihen dürfen. Alles war überwältigend, die meisten Botschaften waren sehr gut. Ich freue mich, dass wir zusam-men mit Israel marschieren können, dass Gott der Botschaft den Auftrag gibt nach Epheser 2. Mit Freude ermutigen wir Gottes Volk, das beim Jerusalem-Marsch am Rand steht und zuschaut. Es ist uns auch ein Antrieb, mehr Leute mitzubrin-gen, dass sie in Deutschland begreifen, dass wir zusammen gehören, dass sie unsere Wurzeln sind.

Rosemarie schluwegger (Belp/Bern, re.)„Mir gefiel die gute biblische Lehre in einzelnen Workshops, in denen es eine wirkliche Exegese, Bibelauslegung gab und größere Zusammenhänge dargestellt wurden. Das Laubhüt-tenfest ist immer eine geistliche Horizonterweiterung. Und

auch die persönlichen Begegnungen mit Menschen waren schön, nicht nur an den Verkaufsständen. Ein junger Sicher-heitsmann fragte mich: ̀ Liebst du Israel?´ ̀ Ja´, antwortete ich. Er erzählte mir, dass er in einem Monat seinen Militärdienst anfängt. Als ich ihm sagte, dass ich für ihn beten werde, war er bewegt und hat fast geweint. Von sich aus sagte er, dass Juden und Christen zusammen sein müssen. Ich komme nicht aus dem Staunen heraus, eine so kurze Begegnung mit so viel Tiefe!“

dominique Walter (Welschenrohr, schweiz, li. unten)„Ich bin sehr tief beeindruckt von den Worten Ron Lauders vom World Jewish Congress. Dieses Jahr ist die Fortsetzung von dem, was er letztes Jahr gesagt hat, wie sie sich für verfol-gte Christen engagiert haben und gegen das Schweigen der westlichen Länder aufgestanden sind und nun entsprechend handeln. Andrew White, der Vikar von Bagdad war auch gut. So weit ist der Irak gar nicht von uns entfernt, sozusagen vor der Haustür.“

kathrin seibold (stuttgart, Volontärin im Fest-Büro, Mitte)„Es ist total toll, Leute aus den ganzen Nationen zu treffen und zusammen zu arbeiten. Im Feast-Office haben wir eine total nette, gute Gruppe. Die ICEJ kümmert sich extrem gut, sehr persönlich und sehr nett um die Volontäre.“

kristin Linberg (stuttgart, Volontärin beim iCeJ-shop, 2.v.r.)„Wir haben eine gute Gemeinschaft mit den Feasties. Es ist super, dass die ICEJ das organisiert und Teil dessen sein zu können ist ein gutes Erlebnis. Der logistische Aufwand ist enorm! Wir sind viele Glieder, aber ein Leib.“

natalie koppenhöfer (stuttgart, Volontärin beim iCeJ-shop, 2.v.l.)„Gut gefällt mir die herzliche Atmosphäre hier, wie freund-schaftlich die Volos miteinander umgehen, die Nationen, die zusammenkommen. Und dass es keinen Unterschied gibt, egal was du machst, Sänger oder Tänzer, keiner ist besser oder schlechter, alle sind ein Leib.“

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16 | 17 Das Laubhüttenfest 2014

AUSSCHNITTE AUS DER LAUBHüTTENFEST-PREDIGT VoN DR. JüRGEN BüHLER

PARAdiGMenWechsel FüR isRAel und die GeMeinde

Laubhüttenfest-Predigt

1) der Paradigmenwechsel Ein Paradigma beschreibt die Gesetzmäßigkeiten, die bestimmte geschichtliche Abschnitte charakteri-sieren. Wenn ein Paradigmenwech-sel passiert, bedeutet es, dass die alten “Binsenweisheiten” nicht mehr gelten, sondern dass neue Denk- und Handlungsweisen etabliert worden sind. Um effektiv zu sein, muss man sich dieses Wechsels bewusst sein und auf Grundlage der neuen Real-ität handeln. Gott verkündet durch den Propheten Sacharja, dass er eines Tages seine Handlungsweise gegenüber Israel radikal verändern werde. Und das ist tatsächlich geschehen! Was für Israel früher galt, gilt heute nicht mehr. Dieser Wechsel ist so radikal, dass er eine 180-Gradwende im Verhalten Gottes darstellt.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Gott sich verändert. Er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Er weiß von Anfang an, was kommen wird. Doch er ist auch der Gott der Geschichte, der Gott bestimmter Zeiten und Zeitabschnitte. Das heißt, dass Gott eine neue Zeit für Israel festgesetzt hat (siehe Jesaja 43,19 und 48,6). Die Dinge verändern sich.

Nach der Zerstörung Jerusalems und des Tempels durch die Römer 70 n.Chr. wurde die jüdische Geschichte Jahrunderte lang durch folgende Themen bestimmt:

Doch heute kann man Israel am besten als ein Land das Wiederauf-baus beschreiben, nicht der Verwüs-tung. Uralte Ruinen sind wieder in moderne und lebendige Städte verwandelt worden (siehe Hesekiel 36,35).

Israel ist nicht länger verwüstet und verlassen, sondern das einzige Land auf der ganzen Welt, in dem die Wüsten rückläufig sind, es blüht und grünt (siehe Jesaja 27,6).

Statt Zerstreuung findet eine riesige Sammlung statt: Fast die Hälfte aller Juden weltweit lebt wieder in Israel. Seit den 1990er Jahre sind über eine Million Juden in ihr angestammtes Heimatland zurückgekehrt (siehe Hesekiel 36,24).

Während Israel sich immer noch Feindseligkeiten gegenüber sieht, wird es doch von vielen Nationen und in vielen Gemeinden auf der ganzen Welt unterstützt. Keine Nation auf der Welt verfügt über eine stärkere Unterstützung innerhalb der wach-senden evangelikalen Bewegung als Israel (Jesaja 60,10).

Israel ist nicht länger verflucht, sondern gesegnet: Israelische Erfin-dungen gibt es heute auf der ganzen Welt, sie segnen täglich unser Alltags-leben. “Und es soll geschehen: Wie ihr vom Hause Juda und vom Hause Israel ein Fluch gewesen seid unter den Heiden, so will ich euch erlösen, dass ihr ein Segen sein sollt” (Sacharja 8,13).

Man braucht kein großer Theo-loge zu sein, um zu erkennen, dass Gottes Handeln mit Israel heute in einer erstaunlichen Übereinstim-

„Nun aber will ich mich zu dem überrest dieses Volkes nicht mehr stellen wie in den vorigen Tagen,

spricht der Herr der Heerscharen... wie ihr ein Fluch gewesen seid unter den Heidenvölkern, o Haus

Juda und Haus Israel, so will ich euch erretten, daß ihr ein Segen werden sollt... Gleichwie ich mir

vornahm, Unheil über euch zu bringen, als eure Väter mich erzürnten, spricht der Herr der Heer-

scharen, und es mich nicht reute, so habe ich mir jetzt in diesen Tagen vorgenommen, Jerusalem

und dem Haus Juda Gutes zu tun.” (Sacharja 8,11-15)

Zerstörung: Der tempel, Jeru-salem und große teile Israels bestanden nur noch aus Ruinen;Verlassenheit: das Land Israel war fast 2000 Jahre verlassen und wüst; Zerstreuung: Die Mehrheit der Juden war unter die nationen zer-streut; Verfolgung: Die Juden wurden überall verfolgt;fluch: sie wurden als verfluchtes Volk betrachtet.

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mung zu seinem prophetischen Wort steht. Gott hat einen dramatischen Wechsel vom Gericht zu Wiederher-stellung vollzogen. Genauso, wie er nicht davon abgelassen hat, Israel zu „bestrafen”, wird er jetzt nicht nach-geben und tatsächlich all das Gute über Israel bringen, was er ihm ver-sprochen hat.

2) anwendungWenn wir diesen Paradigmenwechsel in Gottes Handeln an Israel er kennen, stellt sich die Frage: Wie sollte er uns beeinflussen? Was bedeutet er für die christliche Gemeinde heute? Wenn Gott die Art und Weise ändert, wie er Israel behandelt, dann muss auch die christliche Gemeinde ihren Ansatz zu Israel verändern. Es muss einen Paradigmenwechsel in der Bezie-hung der Gemeinde zum jüdischen Staat geben. Das bedeutet, dass die Gemeinde es sich schlichtweg nicht mehr leisten kann, Gottes Pläne mit Israel zu igno-rieren. Das Thema Israel sollte nicht mehr länger den “Israel-Experten” überlassen bleiben, sondern muss auf der Agenda jedes Gemeindelei-ters stehen. Der walisische Evange-list Jessie Penn Lewis erklärte in den 1920er Jahren, dass Gott eines Tages

Israel vom Abstellgleis wieder auf das Hauptgleis stellen würden. Israel befindet sich tatsächlich wieder auf dem Hauptgleis der Geschichte. Es ist für die christliche Gemeinde an der Zeit, auch ihre Weichen umzu-stellen und Israel ganz direkt auf ihre Agenda zu setzen.

3) aufruf zum HandelnDie Gemeinde muss begreifen, dass Gott etwas Neues an und mit Israel tut. Sie muss erkennen, dass das, was in Israel und den umliegenden Nationen passiert, schon in der Bibel vorausgesagt wurde – und dass wir das Privileg haben, die Erfüllung dieser Verheißungen mit unseren eigenen Augen zu sehen. Diese Pas-sagen über die künftige “Fülle und Wiederherstellung Israels” sind so klar und eindeutig, dass John Wesley einmal sagte: “So viele Prophezeiun-gen beziehen sich auf dieses große Ereignis, dass es einen überrascht, dass überhaupt ein Christ daran zweifeln könnte.”

Heute, genau wie in der Urgemein-de, brauchen wir apostolische Leiter, welche die Zeichen der Zeit erken-nen und den Leib Christi mit Gottes Plänen für Israel in Einklang brin-

gen. Dieser Ruf ergeht an die christ-liche Gemeinde, und er kann nicht mehr ignoriert werden. Gott hat seine Gang art mit Israel verändert, und genau das sollten wir auch tun. Israel sollte heute auf dem Tisch jedes Pas-tors und geistlichen Leiters liegen – einschließlich ganzer Denomina-tionen und Kirchennetzwerke.

Genauso, wie Gott leidenschaftlich an der Errettung der Nationen arbeitet, so ist er auch sehr leidenschaftlich in die Wiederherstellung Israels involviert (Sacharja 8,1), sowohl in die physische als auch in die geistli-che. Jede Gemeinde, die das Herz Gottes berühren möchte, muss eine Gemeinde sein, die Leidenschaft für Israel empfindet. Dabei geht es nicht darum, die ursprüngliche Vision für Ihre Gemeinde zu verlieren, sondern ein weiteres Element hinzuzufü-gen. Das wird noch größeren Segen Gottes auf Ihren Dienst bringen.

Gott hat seine Gangart mit israel verändert. sie auch?

Die vollständige Predigt finden Sie auf www.icej.de.

Michelle

dr. Jürgen Bühler, Geschäftsführender iceJ-direktor in Jerusalem

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18 | 19 Das Laubhüttenfest 2014

Die WieDerherstellung aller Dinge

Gottes Wort erfüllt sich

Wir leben in ganz besonderen Zeiten, in denen wir sehen, wie sich Prophetie vor unseren Augen erfüllt; Gottes Wort ist wahr. Ein Beispiel finden wir bei Hesekiel, der vor etwa 2.600 Jahren wirkte. Er prophezeite seinem Volk Israel: Wegen unserer Sünde wird Gott uns nehmen, strafen und unter die Nationen zerstreuen. Aber dann wird Gott uns wie-der gnädig sein.

„Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen“, (Hesekiel 36,24).

70 n. Chr. wurden der Tempel und Jerusalem zerstört. Die-ses Land, diese Stadt waren fast 2.000 Jahre lang verwüstet und verlassen. Die Schriftstelle verstaubte in den Biblio-theken, bis am 14. Mai 1948 eine Nation an einem Tag gebo-ren und diese Bibelstelle vor unseren Augen erfüllt wurde. Gott ist ein treuer und guter Gott! Was er verheißt, erfüllt er auch. Gott hat einen Plan der Erlösung. In Hesekiel 36,26-28 heißt es:

„Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben ... Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Und ihr sollt wohnen im Lande, das ich euren Vätern gegeben habe, und sollt mein Volk sein und ich will euer Gott sein.“

Ich als messianischer Jude stehe hier als lebendiges Zeugnis dafür, dass diese Schriftstelle sich vor unseren Augen erfüllt.

„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende! Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.” Apostelgeschich-te 3,19-21

Ich spreche heute über die Wiederherstellung aller Dinge. Wir alle wissen, dass wir uns dem Ende der Zeiten nähern, es gibt eine Eskalation der Aktivitäten des Teufels; er ist gekommen, um zu zerstören, zu morden und zu rauben. Im Fernsehen sieht man nur noch düstere und furchtbare Nachrichten; der Feind hat seine Aktivitäten verstärkt, denn er weiß, dass seine Zeit begrenzt ist; doch der gute Hirte hat seine guten Werke ebenfalls vervielfacht. Ich habe Euch nicht in den Händen des Diebes, des Teufels gelassen, spricht der Herr. Die Aktivitäten des Teufels in Eurem Leben sollen zunichte gemacht werden, im Namen Jesu!

Der Herr hat auf dem Weg hierher zu mir gesagt: Während wir uns dem Ende nähern, versucht der Feind, das Schlimm-ste zu tun, doch der Herr tut unterdessen Sein Bestes, das Beste, das er jemals getan hat, seit Anbeginn der Welt; das ist die Verheißung Gottes! Der Himmel wird Jesus Christus aufnehmen bis zur Wiederherstellung aller Dinge! Alles deutet darauf hin, dass er wiederkommt. Es ist eine Zeit der Wiederherstellung! Vor der Entrückung werden Wiederher-stellung, Erweckung und Erfrischung das Kommen Jesu Christi einläuten.

VoN PASToR AVI MIZRACHI, TEL-AVIV, ISRAEL BEIM SEMINAR „oRTSANSäSSIGE GLäUBIGE“

VoN DR. PAUL ENENCHE, ABUJA, NIGERIA BEIM ERÖFFNUNGS ABEND IN EIN GEDI

Predigtauszüge vom Laubhüttenfest

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Decke Des schweigens Durchbrechen

Das Dreifache WunDer

Brüder und Schwestern, wir sind hier nicht in New York, London, Rio de Janeiro, oder Buenes Aires, wir sind hier in Jerusalem, vereint nach 2000 Jahren! Wir befinden uns inmitten eines Wunders – mitten drin im Traum Gottes! Wir sind hier versammelt, um gemeinsam als Juden und Christen den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs anzubeten, inmitten dieses 2000 Jahre alten Wunders. Israel ist zurück in seinem Land, um nie wieder herausgerissen zu werden! Das jüdische Volk ist nach Hause zurückgekehrt! Das ist ein Wunder! Wir leben in den Zeiten eines weiteren Wun-ders. Jerusalem ist wiedervereinigt worden. Denn Jerusalem soll eine Stadt des Lobpreises für die ganze Welt sein, ein Haus des Gebets für alle Nationen. In diesen Nationen, die hier versammelt sind, gibt es Millionen von Christen, die zu Israel stehen und zu Euch, den Israelis, sagen: Chazak ve amatz, seid stark und mutig, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist mit Euch! Schaut nicht auf Herrn Obama, die Vereinten Nationen oder die EU, erhebt Eure Augen zum Gott Israels. Er ist Euer Fels, Eure Rettung, Euer Verteidiger, er ist Eure „Eisenkuppel“! Vergäße ich Dein, Jerusalem, so verdorre meine Rechte. Das dritte Wunder, das wir erleben, ist Folgendes: 2000 Jahre lang gab es eine Trennung zwi-schen Juden und den Christen; furchtbare Dinge wurden den Juden im Namen des Christentums angetan. Doch wir sind heute Abend hier um klarzustellen: Das geschah nicht im Geiste der wahren Nachfolger Jesu. Jesus ist kein Christ, er ist Jude; wir folgen dem jüdischen Messias.

In Jesaja 60,2 wird über die Decke der Finsternis berichtet, die über Städten und Nationen liegt: „Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Nationen.“ Unsere Bemü-hungen in Tübingen, einer Stadt mit starker Nazi-Vergan-genheit, Gemeinde zu bauen, waren zu Beginn wenig erfolg-reich. Wir fasteten und beteten, und eines Tages sprach Gott zu uns: „Das Schweigen eurer Väter ist in euch.“ Unsere Väter und Großväter gehörten zu der schweigenden Mehr-heit der Mitläufer. Doch schweigen und zuschauen bedeu-tet, schuldig zu werden. Unser Schweigen ist das Schweigen gegenüber Israel, das Schweigen zu Antisemitismus und Judenhass heute.

Antisemitismus ist nicht nur äußerer Hass, sondern eine verborgene, negative innere Saat, die tief zurückgeht in der Geschichte, als sich die Kirche von ihren jüdisch-hebräischen Wurzeln getrennt hat, und die jederzeit wieder aufbrechen kann. Dieses Schweigen ist durch Gleichgültigkeit gekenn-zeichnet. Viele sagen, sie lieben Israel, aber wenn es darum geht, das Bekenntnis zu Israel an die Öffentlichkeit zu brin-gen, stoße ich häufig auf eine Mauer der Gleichgültigkeit. Gott fragt in unserer Zeit: Wirst du zu Israel stehen? Als wir begannen, jüdisches Leben in unsere Stadt einzuladen und an die Öffentlichkeit zu tragen, fingen die Dinge an, sich zu verändern, die Decke der Dunkelheit wurde durchbrochen; und das hat mit unserem öffentlichen Bekenntnis zu Israel zu tun. Es fängt mit uns an, die Decke des Schweigens zu durchbrechen!

DR. RoBERT STEARNS, NEW YoRK, USA BEIM ISRAELISCHEN GäSTEABEND IN DER PAIS-ARENA

PASToR JoBST BITTNER, TüBINGEN, DEUTSCHLAND IN DER PAIS-ARENA

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20 | 21 Das Laubhüttenfest 2014

RiVlin, lAudeR und netAnJAhu dAnKen FestteilnehMeRn FüR ihRe unteRstütZunG

Historische Vision „Gerade jetzt beim Laubhüttenfest schätzen wir es, dass Sie… an der Freude dieser Fest-tage teilnehmen und die Vision des Propheten Jesaja in Ihrem Leben erfül-len; wir alle folgen dieser Vision. 'Trö-stet, tröstet mein Volk!', spricht euer Gott“, sagte Rivlin.

Historische Lektion Lauder bedank-te sich herzlich für die christliche Unterstützung Israels in diesem „sehr schwierigen Jahr.“ Sein Engagement für verfolgte Christen begründete er folgendermaßen: „In den letzten zehn Jahren sind jedes Jahr 120 000 Christen in Nahost und Afrika getö-tet worden. Wenn hunderttausende Christen getötet werden, dann ist das kein Krieg, das ist Völkermord. Und Juden wissen, was passiert, wenn die Welt zum Völkermord schweigt. Wir haben diese Lektion auf die harte Tour gelernt, und wir wollen, dass sich das niemals wiederholt, weder für uns, noch für Sie, noch für irgendjemand anderen.“

Historische Hilfe „Das Laubhütten-fest erinnert uns daran, dass es einen starken Arm gibt, der uns hilft, wenn

Der israelische Präsident Reuven Rivlin und der Präsident des „World Jewish Congress“, Botschafter Ronald S. Lauder haben die Teilnehmer an der 35. Laubhüttenfestfeier der ICEJ in Jerusalem persönlich und sehr herz-lich begrüßt. Premierminister Benja-min Netanjahu richtete eine Videobot-schaft an die tausenden Christen aus aller Welt in der Pais Arena in Jerusa-lem.

Historischer Moment „Dass Präsi-dent Rivlin, der das Volk Israel reprä-sentiert und Präsident Lauder, der für das jüdische Volk auf der ganzen Welt spricht, heute Abend hier zu unserem Fest gekommen sind und so herzliche Worte gesprochen haben, ist ein historischer Moment für unsere Bewegung“, erklärte ICEJ-Direktor Dr. Jürgen Bühler. „Auch Premiermini-ster Netanjahu hat uns erneut herzlich willkommen geheißen, nachdem er uns vor nur wenigen Wochen bereits in einem Brief für unsere Unterstüt-zung während des Konfliktes in die-sem Sommer gedankt hatte.“

Historische Wurzeln „Der Geist des Volkes Israel wurde viele Jahrhunderte lang in der Zerstreuung geprägt. An allen diesen Orten sehnten wir uns nach unserer Heimat und wollten immer… zurückkehren“, sagte Rivlin in seiner Ansprache. „Heute, in die-sen herausfordernden und instabilen Zeiten, ist diese Vision relevanter als je zuvor. Die Beziehung des Zionismus zur christlichen Gemeinschaft hat tiefe historische Wurzeln. Vielen Dank für Ihre Freundschaft“, sagte Rivlin.

unsere eigenen Arme versagen...durch die Geschichte hindurch stan-den Juden immer wieder riesigen Herausforderungen gegenüber. Doch mit Gottes Hilfe haben wir uns immer behaupten können. Heute gibt es da einen großen Unterschied. Heute stehen wir nicht allein da. Allem, was uns begegnet, können wir mit Ihnen gemeinsam entgegen treten“, sagte Lauder.

Historisches Zitat Lauder erhielt am meisten Beifall von seinem christ-lichen Publikum, als er aus dem zwei-ten Timotheus-Brief zitierte: „Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Genau das sagen wir auch in der Thora, dass wir uns nicht fürchten dürfen, son-dern Stärke finden müssen“, erklärte er. „Diese Stärke kommt… aus einer höheren Quelle. Fürchtet Euch nicht, habt Mut und Stärke. Wir werden gemeinsam gestärkt werden und nicht versagen!“

Präsidenten und Premierminister begrüßen Christen in Jerusalem

ICEJ-NACHRICHTENREDAKTIoN

israels Präsident Reuven Rivlin beim laubhüttenfest der iceJ

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„Genauso, wie Christen die Juden gegen Antisemitismus verteidigen, genauso, wie Christen Israel unterstüt-zen, haben wir Juden die Verpflich-tung, gegen die wachsende weltweite Christenverfolgung in vielen Teilen der Welt zu protestieren“, begründete Lauder seine Teilnahme an der Initia-tive. „Islamistische Extremisten haben einen regelrechten Krieg auf unsere westlichen Werte und unsere Zivili-sation begonnen. Juden und Christen müssen Hand in Hand daran arbeiten, diese Bedrohung zu entkräften. Zu lange hat die Welt angesichts dieses Übels geschwiegen. Wir müssen han-deln, bevor es zu spät ist”, fügte Lauder hinzu.

Christliche Verantwortung „Dieses Schreiben gibt Christen, die auf der ganzen Welt und besonders im Nahen Osten verfolgt oder sogar für ihren Glauben getötet werden, eine deutlich hörbare Stimme“, sagte Dr. Wilson

Leiter führender jüdischer und christlicher Organisationen haben im Oktober auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Jerusalem von der Weltöffentlichkeit ein sofortiges und entschiedenes Eingreifen gegen die brutale Christenverfolgung im Nahen Osten verlangt. Die gemein-same historische Initiative wurde bei der ICEJ-Laubhüttenfestfeier bekannt gegeben. Ron Lauder, Präsident des World Jewish Congress, Dr. William M. Wilson, Präsident der Oral Roberts University und Mitverantwortlicher der Initiative Empowered 21, sowie Dr. Jürgen Bühler, Geschäftsführender Direktor der ICEJ, unterzeichneten ein entsprechendes Schreiben, das sich u.a. an die Regierungen von 95 demo-kratischen Staaten richtet. Während die alarmierende Lage christlicher Minderheiten im Nahen Osten sich immer weiter verschlechtere, würden die Regierenden der Welt diese sich fortsetzende Menschenrechtstragödie größtenteils ignorieren, heißt es in dem Schreiben.

Beispielloses jüdisches enga-gement „Die aktuelle Notlage der Christen im Nahen Osten ist herz-zerreißend. Gerade Gemeinden im Westen müssen mehr tun, um das Leiden unserer Geschwister in den Mittelpunkt der weltweiten Aufmerk-samkeit zu rücken”, sagte Dr. Bühler. „Doch dass eine weltweite bekannte jüdische Führungspersönlichkeit die-sem Aufruf zum Schutz der verfolgten Christen ihre Stimme leiht, ist einfach beispiellos. Wir heißen alle anderen Menschen guten Willens willkommen, die sich jetzt für diese verwundbaren uralten christlichen Gemeinschaften einsetzen werden.”

von der Oral Roberts Universität und Empowered21, einem großen Netz-werk evangelikaler Führungspersön-lichkeiten weltweit. „In diesem Zeit-alter der Technologie sind uns diese Arten alarmierender Unterdrückung mehr bewusst und bekannt. Wir haben eine größere Verantwortung, christ-liche Gemeinschaften zu schützen.“

Der anglikanische Priester Canon Andrew White, der als „Vikar von Bag-dad“ bekannt geworden ist und sich im Irak leidenschaftlich für die ver-folgten Christen einsetzt, berichtete auf der Pressekonferenz, wie sehr es die irakischen Christen berührt hätte, dass gerade jüdische Hilfsorganisa-tionen als erste auf ihre Notlage rea-giert hätten. Der von einem schweren Multiple-Sklerose-Leiden gezeichnete White bekräftigte seine Entschlossen-heit, auch weiterhin seiner Gemeinde in Bagdad treu zu bleiben.

AuFRuF An 120 ReGieRunGs -cheFs BeiM lAuBhüttenFest unteRZeichnet

Christen und Juden fordern Ende der Christenverfolgung in Nahost

ICEJ-NACHRICHTENREDAKTIoN

Botschafter Ron lauder, dr. Billy Wilson, canon Andrew White und dr. Jürgen Bühler (v.l.n.r.)

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22 | 23 ICEJ-Hilfsdienste

Hilfe für Christen und Jesiden im Nordirak

Ihre Fluchterfahrungen sind traumatisch, sie haben alles verloren: 120 000 Christen und bis zu einer halben Million Jesiden im Nordirak. Oft wurden sie Zeuge von Vergewalti-gungen, Plünderungen und Mord. Schutz vor der brutalen und menschenverachtenden Verfolgung der Terrormiliz „Islamischer Staat“ haben sie im Kurdengebiet gefunden. Doch die dortigen Flüchtlingslager sind überfüllt und der Winteranbruch steht unmittelbar bevor. Es fehlt am Nöti-gsten.

Im Oktober machte sich ein Hilfsteam des Shai Fund unter der Leitung der Entwicklungshelferin und früheren ICEJ-Mitarbeiterin Charmaine Hedding auf den Weg nach Erbil und Dohuk. Gemeinsam mit zwei Mitarbeitern einer isra-elischen Hilfsorganisation verteilte das christlich-jüdische Team eineinhalb Wochen lang Lebensmittelpakete, warme Decken, Matratzen, Milch und Windeln und lotete weitere Hilfsmöglichkeiten aus. Dabei arbeiteten die Helfer aus dem Ausland eng mit den meist chaldäischen Christen der Region zusammen. Diese Christen, die den Schergen des IS selbst oft nur mit knapper Not entkommen sind, helfen sowohl den eigenen Glaubensgeschwistern als auch den Jesiden.

Harter Winter steht bevor „Gemeinsam mit den Isra-elis und den Christen vor Ort konnten wir über 500 Men-schen in Erbil und Dohuk helfen“, berichtet Charmaine. „Wir waren in den überfüllten Flüchtlingslagern und Kir-

chen unterwegs, in denen viele der Heimatlosen Zuflucht gefunden hatten. Die UN versorgen die Flüchtlinge nur mit einem Minimum an Grundnahrungsmitteln. Sie benötigen aber dringend warme Kleidung und Decken.“ Im Winter liegt der Schnee im Kurdengebiet bis zu einen Meter hoch, es kann bis zu minus 15 Grad kalt werden. „Weitere Hilfe ist dringend geboten“, sagt Charmaine, die mit vielen Flücht-lingen persönlich sprechen konnte. „Die Flüchtlinge haben nur das, was sie am Leibe tragen.“ Einsetzende Regenfälle sorgen schon jetzt für Überschwemmungen in den Som-merzelten der Flüchtlinge. Demnächst müssen viele auch die Schulen und Kirchen wieder verlassen, in denen sie bis-her Unterschlupf gefunden haben. „Wohin sollen wir dann gehen?“, lautet ihre bange Frage.

iceJ und shAi Fund unteR stütZen FlüchtlinGe iM KuRdenGeBietVoN LISA SCHMID

Bitte helfen sie uns, den Flüchtlingen im nord irak durch den Winter zu helfen! ein Hilfspaket für eine sechs-bis achtköpfige Familie kostet 100 euro. es enthält unver-derbliche lebensmittel, die für einen Monat ausreichen, sowie decken, Matratzen, Winter-kleidung und Kochgeschirr.ebenfalls dringend benötigt werden Wohn-container, die bis zu sechs Menschen Platz bieten und über einen Wasseranschluss, elektrizität und heizung verfügen. ein Wohncontainer kostet 3600 euro. Als Verwendungszweck bitte „nordirak“ angeben, herzlichen dank!

charmaine hedding (li.) mit Onassis (3.v.r.)

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der barmherzige samariter In einem halbfertigen Gebäu-de, in dem 500 Flüchtlinge leben, traf Charmaine die 18jäh-rige Christin Onassis, die selbst aus ihrem Dorf vertrieben worden ist. Da die Kinder nicht zur Schule gehen können, weil die Schulen mit Flüchtlingen belegt sind, organisiert Onassis Kinderprogramme. Sie singen und tanzen gemein-sam und spielen biblische Geschichten nach. „Ich fragte sie, welche biblischen Geschichten sie nachspielen“, berichtet Charmaine. „Nach allem, was den Christen passiert sei, sei es leicht zu hassen, sagte Onassis zu mir. Doch Jesus lehre uns, unseren Nächsten zu lieben. Daher bringe sie den Kin-dern die Geschichte vom barmherzigen Samariter bei. Ihre Liebe zu Jesus und sein Charakter strahlten wirklich aus ihr hervor.“

Christen und Jesiden Nur zirka 10 000 Jesiden verste-cken sich noch im Sindschar-Gebirge, während die übrigen, hauptsächlich in der Umgebung von Dohuk, in Flüchtlings-lagern leben. „Es ist ein wirklich beeindruckendes Zeugnis für uns zu sehen, wie sich die chaldäischen Christen gera-de um die Jesiden kümmern, die ja nicht zu ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft gehören", sagt Charmaine. „Da die Jesiden, anders als Juden und Christen, nicht im Koran erwähnt werden, sehen die IS-Kämpfer sie als Abtrünnige an, die besonders grausam behandelt werden. Die Männer werden oft sofort getötet, die Frauen und Mädchen verge-waltigt.“

die not der Mädchen und Frauen Charmaine und ihr Team besuchten das Flüchtlingslager in Chanke bei Dohuk und sprachen mit den dortigen Ärzten, welche die Mädchen betreuen, die vergewaltigt worden sind. Sie benötigen nicht nur ärztliche, sondern vor allem auch psychologische Hilfe. „Einige der Mädchen sind selbstmordgefährdet“, berichtet Charmaine. „Die Not ist überwältigend – und der Schmerz sitzt sehr tief.“

„Wir konnten mit zwei Mädchen sprechen, die von dem IS entführt wurden, später aber wieder frei kamen“, erzählt

Charmaine. „Eine der beiden war 14, die andere 20 Jahre alt. Ihre Dörfer wurden angegriffen, und sie flohen ins Sindschar-Gebirge. Doch der IS hatte Checkpoints auf dem Weg eingerichtet, an denen die Männer von den Frauen und Mädchen getrennt und sofort getötet wurden. Die Frauen, hauptsächlich die Unverheirateten, wurden in ein Gefäng-nis mit hunderten anderer Mädchen gebracht.“

Beide haben dort Furchtbares erlebt. Irakische und syrische IS-Kämpfer erschienen und suchten sich Mädchen aus, manche erst 12 Jahre alt, die sie dann vergewaltigten. Die Zwanzigjährige versuchten sie zusätzlich dazu unter Schlä-gen zum Übertritt zum Islam zu zwingen. Als sie sich wei-gerte, „verschenkte“ ihr Peiniger sie an einen Freund. Sie konnte unter abenteuerlichen Umständen fliehen und hat 35 Familienmitglieder verloren. Der Shai-Fund will nun ein Ärzte-Team nach Dohuk bringen, um den traumatisierten Mädchen und Frauen zu helfen, auch die Verteilung wei-terer Hilfsgüter ist geplant.

Bitte helfen sie uns, den Opfern des Völker-mordes im nordirak zu helfen! sie sind drin-gend auf unsere unterstützung angewiesen! neben den bereits erlittenen traumata droht ihnen der Kältetod. Herzlichen dank für ihre Unterstützung!

Oben rechts: christliche Flüchtlingsfamilie in erbil

Mitte: schlamm und überschwemmungen im Flüchtlingslager

unten links: charmaine hedding mit einer Familie, die ihre kleine tochter an den is verloren hat.

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24 | 25 ICEJ-Hilfsdienste

Wohnen und Feiern im Haifa-Heim

Besuch der iCeJ-Laubhüttenfestfeier Ein Höhepunkt der einwöchigen Sukkot-Feierlichkeiten war auch dieses Jahr für viele Haifa-Heim-Bewohner der Besuch des Isra-elischen Gästeabends der ICEJ-Laubhüttenfestfeier. Rund 40 Holocaustüberlebende und Mitarbeiter des Haifa-Heimes machten sich auf die lange Reise von Haifa nach Jerusalem. Vor Beginn der Veranstaltung konnten sich die Bewohner noch bei einem von den Mitarbeitern der ICEJ-Sozialabteilung für sie ausgerichteten Empfang stärken und ein wenig ausruhen, bevor das bunte Programm des Abends mit Musik und Tanz begann.

Der dynamische und eindrückliche Abend stand unter dem Motto „Liebe und Unterstützung für das Volk Israel“. „Es war wundervoll!“ waren sich die Besucher aus Haifa einig. Heimbewohnerin Genia war begeistert davon, dass so viele israelische Soldaten, die diesen Sommer im Gaza-Konflikt

gekämpft hatten, geehrt wurden. „Es war wunderschön, und zum ersten Mal habe ich gespürt, dass wir nicht alleine sind“, sagte Rita, eine neue Bewohnerin des Heimes, die zum ersten Mal zum ICEJ-Gästeabend kam.

Besucher im Haifa-Heim Nach dem Laubhüttenfest waren die Haifa-Heim-Bewohner Gastgeber für verschie-dene christliche Gruppen aus Kanada, Australien, Deutsch-land und Hong Kong, die viel Liebe und großzügige finanzi-elle und andere Geschenke ins Haifa-Heim brachten. Diese werden sehr geschätzt und werden für den weiteren Aus-bau und die Unterhaltung des Heimes dringend benötigt. Alle Besuche müssen mit der ICEJ-Sozialabteilung koordi-niert werden. Eine Gruppe Christinnen aus Sibirien kam in farbenfrohen Gewändern und erfreute die Bewohner mit ihrem Gesang und traditionellen sibirischen Tänzen. Da mehrere Heimbewohner Russisch sprechen, war eine lie-

iceJ, hAiFA-heiM-BeWOhneR FeieRn suKKOt VoN BIRTE SCHoLZ

Nach Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungstag, werden in Israel überall auf Balkonen, Innenhö-

fen, Gärten und sogar auf Fußwegen und Parkplätzen kleine Hütten errichtet – Sukkot, das Laubhüt-

tenfest, steht kurz bevor. Auch im besonderen Heim der ICEJ für bedürftige Holocaustüberlebende in

Haifa war die Begeisterung unter den Bewohnern groß, als fröhliche junge Soldaten der israelischen

Armee Hand anlegten und ihnen neben dem Speisesaal eine Sukka im Hof aufbauten, die sie gerne

täglich nutzten.

in der ersten Reihe: Bewohner des haifa-heimes beim israelischen Gästeabend des laubhüttenfestes

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bevolle und freudige Kommunikation möglich. Schula, die im Haifa-Heim wohnt, erklärte, sie sei so gesegnet durch den Besuch der ICEJ-Gruppen. „Ihr seid zu meiner Familie geworden“, sagte sie einer Gruppe.

neue therapie- und Freizeiträume Seit im Sommer die neuen Therapie- und Freizeiträume eingeweiht wur-den, steht den Bewohnern nun dringend benötigter Raum für Gemeinschaftsaktivitäten wie Empfänge, Vorträge und Computer-Unterricht sowie Sport- und Freizeitangebote wie Kunst-, Musik- und Tanzstunden, Sport, Spielabende, Filmvorführungen und Therapiestunden zur Verfügung. Auch andere Holocaustüberlebende aus dem Großraum Haifa können zu den Gemeinschaftsveranstaltungen hin-zukommen. Für den Einbau eines Fahrstuhls, um allen Bewohnern den Zugang zu den Räumen im Souterrain zu ermöglichen, werden noch knapp 28.000 Euro benötigt. Ein Raum wurde mit Hilfe einer großzügigen Spende der ICEJ-Kanada als Bunker für Zeiten des Konfliktes ausge-baut. Dank der Spenden kanadischer Christen konnte auch ein zweiter Schutzraum im Haifa-Heim eingerichtet wer-den.

kostenlose Zahnbehandlungen Mit der jüngsten Erwei-terung des Heimes konnten auch die kostenlosen Zahnbe-handlungen für Bewohner und in der Umgebung wohnende Holocaustüberlebende wieder aufgenommen werden. Dies ist möglich, da sich ein christlich-arabischer Zahnarzt aus Haifa bereit erklärt hat, stundenweise kostenlose Behand-lungen anzubieten. „Als ich das erste Mal Holocaustüber-lebende traf und mir ihr Leiden bewusst wurde, wollte ich ihnen helfen und beschloss, mich ehrenamtlich einzuset-zen“, sagte er.

eine besondere spende Vor kurzem erhielt das Haifa-Heim eine besondere Spende von ungewöhnlicher Seite. Sami, ein Mitglied der örtlichen maronitisch-christlichen Gemeinschaft, entschied sich, einen Teil seines hart ver-dienten Geldes für bedürftige Holocaustüberlebende zu geben. In einem Brief an den Direktor, der die Herzen der Bewohner tief bewegte, schrieb er: „Ich wuchs zusammen mit jüdischen Nachbarn auf und wir waren Freunde. Als

arabische und jüdische Kinder haben wir zusammen geges-sen und auf den Straßen gespielt, Oliven gepflückt und reife Feigen gegessen. Wir waren wie Brüder. Ich habe in der israelischen Armee gedient und im Unabhängigkeitskrieg 1948 und den folgenden Kriegen gekämpft. Es ist mir eine Ehre, für das Heim zu spenden.“

Derzeit leben etwa 80 Holocaustüberlebende im Haifa-Heim, einem Wohnkomplex aus insgesamt neun Gebäu-den. Die Bewohner werden nach größter Bedürftigkeit aus-gewählt, und die ICEJ bemüht sich, das Heim zu erweitern um weiteren Holocaustüberlebenden ein warmes Zuhause zu bieten. Knapp 40.000 Euro werden benötigt, um weitere Wohnungen zu kaufen und zu renovieren. Wir suchen auch noch regelmäßige Spender, die uns helfen, die monatlichen Unterhaltskosten für das Heim zu decken. Informationen zur Übernahme einer Patenschaft für einen Heimbewohner erhalten Sie unter: [email protected] bzw. für Österreich unter [email protected]

neue Bewohner Jehuda und Marcella sind vor kurzem ins Haifa-Heim gezogen. Jehuda kommt aus Ungarn. Als er zwölf Jahre alt war, brach dort der Krieg aus und er, seine Eltern und drei Schwestern wurden in ein Ghetto gepfercht. In Wien mussten sie Zwangsarbeit leisten und wurden schließlich gezwungen, 400 Kilometer ins Konzentrations-lager Mauthausen zu marschieren. Nach dem Krieg konnten erst Jehuda und zwei seiner Schwestern im neu gegründe-ten Staat Israel Zuflucht finden, später auch der Rest seiner Familie. Jehuda und Marcella bekamen vier Töchter. Ihre Gesundheit verschlechtert sich im zunehmenden Alter und sie sind froh, im Haifa-Heim ein neues Zuhause gefunden zu haben.

Bitte helfen sie uns mit ihrer Gabe, den Ausbau und unterhalt des haifa-heimes zu finanzieren! Als Verwendungszweck bitte „Helfende Hände“ angeben, herzlichen dank!

sibirische christinnen tanzen mit den haifa-heim-Bewohnern

yehuda und Marcella

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26 | 27 ICEJ-Hilfsdienste

einWAndeRunGsZAhlen steiGen RAsAnt

Jewish agency bittet iCeJ erneut um Unterstützung Die Jewish Agency hat sich erneut mit der dringenden Bitte an die Christliche Bot-schaft gewandt, weiteren Juden zu helfen, die vom Konflikt in der Ukraine betroffen sind und nach Israel auswandern wol-len. Der Winter steht vor der Tür und Nahrungsmittel und Heizölvorräte werden knapp. Die Wasser- und Stromver-sorgung ist oft unterbrochen. Viele Juden sind in Flücht-lingslager nahe Kiew und in andere sicherere Gebiete geströmt und benötigen beson-

dere Hilfe und Fürsorge. Mit Hilfe der ICEJ sandte die Jewish Agency spezielle Teams in die Flüchtlingsla-ger, um diejenigen zu unterstützen, die nach Israel auswandern möch-ten. Sie müssen nachweisen, dass sie jüdisch sind und anfangen, Hebrä-isch zu lernen. Die ICEJ wurde gebe-ten, bei der Finanzierung der Trans-port- und Unterbringungs kosten zu helfen sowie bei den Kosten für fünf spezi-elle Alijah-Seminare im November für mehr als 600 Personen.

Verdopplung der alijah aus der Ukraine Der brutale Krieg im Osten der Ukraine hat Hunderttausende aus ihrer Heimat vertrieben, darun-ter viele Juden, die nach Westen geflohen sind und versuchen, nach Israel zu kommen. Die Einwande-rungs-Zahlen aus der Ukraine haben sich dieses Jahr mit fast 4.000 Olim verdoppelt. Für nächstes Jahr ist eine erneute Verdopplung möglich. Dieses Jahr hat die ICEJ bereits 400 ukrai-nischen Juden mit der Übernahme von Kosten bei der Vorbereitung auf die Einwanderung und den Anfangs-kosten bei der Integration in Israel geholfen. Durchschnittlich werden pro Person 600 Euro benötigt.

Bnei-Menasche-Juden aus indien Ab November werden weitere 250 Mitglieder der Bnei-Menasche-Juden aus Nordost-Indien in Israel erwar-tet. Damit hat die ICEJ in den letz-ten zwei Jahren mehr als 1.000 Bnei Menasche bei ihrer Heimkehr unter-stützt, darunter 750 in diesem Jahr. Die Nachkommen des israelitischen Stammes Manasse kommen nach 2.700 Jahren im Exil nach Hause und sie sind sehr dankbar dafür, dass Christen ihnen dabei helfen. Die ICEJ benötigt noch 80.000 Euro, um die Kosten für die neuste Welle von Flügen aus Indien zu finanzieren. Die Reise nach Israel umfasst drei Flüge und weitere Reisekosten, die sich auf knapp 800 Euro pro Person belaufen.

VoN HoWARD FLoWER, ICEJ ALIJAH-DIREKToR

Hilfe für Juden aus der Ukraine und Indien

Die ICEJ hilft weiterhin gefährdeten Juden aus der Ukraine sowie den Bnei-Menasche-Juden aus

Indien dabei, nach Israel einzuwandern. Wir sind auf dem besten Weg, dieses Jahr mehr als 1.500

olim (Neueinwanderer) nach Hause zu bringen.

die iceJ will weiteren ukrai-nischen und indischen Juden bei der einwanderung helfen. helfen sie mit! Als Verwen-dungszweck bitte „alijah“ angeben.

Jüdische neueinwanderer mit Willkommensgeschenken

Freude bei der Ankunft: eine jüdische Familie aus indien

Page 27: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

VoN BIRTE SCHoLZ

Besuch bei Neueinwanderern in Beerschewa

BustOuR BeiM lAuBhüttenFest

Besucher des ICEJ-Laubhüttenfestes hatten dieses Jahr wieder die Gelegenheit, auf einer besonderen

Bustour einen Einblick in die Arbeit der ICEJ-Sozialabteilung im Land zu bekommen.

Die diesjährige Tour führte in Zusam-menarbeit mit Sharon Handler von der Jewish Agency nach Beerschewa, wo die 35 Teilnehmer der Gruppe jüdische Neueinwanderer im Jealim-Integrationszentrum besuchen konn-ten. Dort leben etwa 440 Menschen aus 30 Ländern, die 17 verschiedene Sprachen sprechen. Unter denjeni-gen, die die ICEJ-Tourgruppe traf, war auch ein Neueinwanderer aus Donesk/Ukraine, der erst am Tag zuvor während des Laubhüttenfestes in Israel ankam.

Hilfestellung für neueinwandererZu Sukkot, dem Laubhüttenfest, gedenken die Israeliten ihrer lan-gen Reise durch die Wüste, die mit dem hastigen Aufbruch aus Ägypten begann. Umso passender ist es für

jüdische Neueinwanderer, während des Sukkot-Festes nach Israel zu kommen. Viele von ihnen mussten alles zurücklassen, um nach Israel heimzukehren. Dieses Jahr haben bereits rund 12.800 Juden Alijah gemacht; besonders die Zahlen aus Frankreich und der Ukraine wachsen. Die Integration der Neuankömm-linge ist herausfordernd – sie müssen u.a. eine neue Sprache lernen und sich in eine neue Kultur einfinden. Im Integrationszentrum erhalten sie dabei wichtige Hilfestellung.

iCeJ hilft bei integration Die ICEJ-Gruppe konnte zwei Wohnungen im Integrationszentrum besuchen und hörte die persönlichen Geschichten von Neueinwanderern aus Russ-land, der Ukraine, Tunesien, Brasi-lien, Kuba und dem Jemen. Nicole Yoder von der ICEJ-Sozialabteilung und Brigitte Weghaus von der ICEJ-Deutschland zerschnitten das Band und enthüllten eine Plakette zur Unterstützung der Integration von Neueinwanderern durch die ICEJ. Die Neueinwanderer bedankten sich bei der ICEJ und den Christen aus aller Welt für die Unterstützung bei ihrer Alijah und freuten sich über die Geschenke, die die ICEJ-Gruppe für sie mitgebracht hatte.

Anschließend versammelte sich die Gruppe in der Sukka (Laubhütte) des Zentrums. Raphael Cohen, der mit seiner Frau und fünf Kindern

vor zweieinhalb Jahren aus Tunesien nach Israel kam, erklärte den Teil-nehmern die Bedeutung des Lulav und Etrog, des Zweigbündels und der Frucht, die Juden an Sukkot mit zum Gebet in die Synagoge nehmen (3. Mose 23,40). Ende des Jahres wird die Familie, die in Israel um zwei weitere Kinder gewachsen ist, in eine eigene Wohnung ziehen.

Bitte helfen sie uns mit ihrer spende, jüdische Familien aus aller Welt bei ihrer inte-gration in israel zu unterstüt-zen. Als Verwendungszweck bitte „alijah“ angeben, herz-lichen dank!

Raphael cohen erläutert den iceJ-Besuchern

die biblischen Baumfrüchte

nicole yoder mit der iceJ-Plakette

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28 | 29 ICEJ-Hilfsdienste

liFeGAte hilFt KindeRn und JuGendlichen Mit BehindeR unGen in Beit JAlA

„Sabah Al Khar” (Guten Morgen!) gesprochen von einer hohen, etwas piepsigen Mädchenstimme und ein kicherndes Lachen. Als Halla mich sieht, winkt sie mir mit fuchtelnder Handbewegung, damit ich es auch ganz sicher sehe. Dieses kleine Mädchen mit großem Kopf, im Schneidersitz versteif-ten Beinen und verkrümmtem Rücken zaubert jedem durch ihre aufgeweckte und freundliche Art ein Lächeln ins Gesicht. Halla ist jetzt sechs Jahre Alt. Vor drei Jahren kam ihre Mutter das erste Mal in unsere Einrichtung. Halla wurde mit offenem Rücken geboren. Die Familie wurde mit der Behinderung der Tochter von allen zuständigen Stellen (Ärzten, Sozialarbei-tern und Gesundheitsamt) komplett allein gelassen. Ihr wurde einfach nur gesagt, dass ihre Tochter nicht lebensfähig wäre.

Vertrauen und Rollstuhl-Rennen Erst als der dritte Geburtstag verstrich und Halla weiter wuchs, intelligent war und einen starken Charakter entwickelte, suchte die Mutter das erste Mal Hilfe und Information. Damals wollte Halla gar nicht von ihr allein auf einen Stuhl gesetzt werden. Sie klammerte sich die gesamte Zeit an die Brust ihrer Mutter. Langsam haben wir Vertrauen zu dem kleinen Mädchen auf-gebaut, Halla begann mit Physio- und Beschäftigungsthera-pie. Vor zwei Jahren wurde sie in das Programm des Lifegate Kindergartens integriert, seit September geht sie nun in unse-

„Wir gehen nach einem ganzheitlichen Ansatz vor“, erklärt Burghard Schunkert aus Deutschland, der die Ein-richtung in den Palästinensergebieten seit vielen Jahren leitet. „Es gibt einen Kindergarten, die Förderschule und spezielle Förderprogramme an den Wohnorten der Kin-der. Neben Bildung gehört eine gute medizinische und therapeutische Versorgung zu unserem Programm.“ In der palästinensischen Gesellschaft sind Behinderungen größtenteils ein Tabuthema, Kinder mit Behinderungen werden oft versteckt und sich selbst überlassen. Allein könnten Burghard und sein Team von insgesamt 60 meist christlichen Lehrern, Therapeuten und Krankenschwe-stern diese Aufgabe allerdings nicht bewältigen. „Viele gute Brücken zur israelischen Seite ermöglichen uns eine sehr gute Qualität unserer Rehabilitationsarbeit“, sagt er. Dabei ist die Arbeit bewusst christlich ausgerich-tet, sowohl im Kindergarten als auch in der Förderschule hören die Kinder biblische Geschichten. Bei der ICEJ-Pro-jekt-und Begegnungsreise 2015 (siehe Seite 6) ist wieder ein Besuch bei „Lifegate“ geplant.

Hallas Geschichte Maria, eine bei „Lifegate“ tätige Kran-kenschwester, erzählt uns Hallas Geschichte: Es ist gegen 8 Uhr morgens. Am Ende vom Gang höre ich ein fröhliches

VoN LISA SCHMID

Hoffnung und Perspektive für Halla

180 arabische Kinder mit Behinderungen erhalten in der christlichen Einrichtung „Lifegate“ (Tor zum

Leben) in Beit Jala eine neue Lebensperspektive.

Page 29: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

re Förderschule. Schnell hat sie Freunde gefunden und zeigte reges Interesse an allen Aktivitäten. In der Klasse entwickelte sie sich stetig. Halla lernte, sich in einem Rollstuhl selbststän-dig zu bewegen, macht jetzt gern mit Therapeuten und der Krankenschwester Wettläufe in den Korridoren. Halla mag es gar nicht, wenn jemand ihren Rollstuhl schieben möchte, das kann sie selber.

Schritte in die Selbständigkeit Inzwischen hat die Mut-ter gelernt, Halla fünfmal am Tag zu katheterisieren und alle zwei Tage einen Einlauf zu machen, so dass ihre Windeln meistens sauber sind. Halla begreift jetzt schon die Notwen-digkeit dieser Maßnahme und hilft mit, indem sie die benö-tigten Utensilien vorbereitet. In der Zukunft wird sie Schritt für Schritt unabhängig in der Lage sein, ihre Toilettengän-ge mit Hilfsmitteln zu bewältigen. Im November wird Halla im israelischen Share Zedek Krankenhaus in Jerusalem mit anschließender Rehabilita tion im Alyn Krankenhaus ope-riert. Die Versteifung ihrer Gelenke im Hüft- und Kniebereich wird gelöst und die Muskeln in ihren Beinen gestreckt werden. Danach wird sie für lange Zeit intensive Physiotherapie benö-tigen und Beinschienen tragen. Halla wird auch mit dieser Operation nicht in der Lage sein zu laufen, aber sie wird bes-ser im Rollstuhl sitzen können, an- und ausziehen von Hosen

Bitte helfen sie uns, diese so wichtige Arbeit in Beit Jala zu unterstützen und Kindern wie halla und Jamen eine bessere lebensper-spektive zu ermöglichen. Als Verwendungs-zweck bitte „Lifegate“ angeben. herzlichen dank!

wird kein Problem mehr sein, sie wird dies unabhängig selber machen können, sie wird selbstständig vom Bett in den Roll-stuhl, vom Boden in den Rollstuhl kommen, etc.

operationen und Rollstuhlrampe Die Arbeit von „Life-gate“ finanziert sich ausschließlich durch Spenden und manchmal einen kleinen Eigenbeitrag der betroffenen Familien, wenn sie ihn denn zahlen können. Im Novem-ber werden Halla und der kleine Jamen (4), der an einer starken Verformung der Fußgelenke leidet, im isra elischen Share-Zedek-Krankenhaus operiert, die Kosten belaufen sich für beide Kinder, einschließlich Hilfsmitteln, auf 12 000 Euro. Auch die neue Rollstuhlrampe für das Lifegate-Zentrum (Gesamtkosten 45 000 Euro) muss noch fertig-gestellt werden.

Jamen auf der halbfertigen Rollstuhlrampe halla wird Malerin!

Page 30: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

Dr. Jürgen BühlerDie Dynamik der neuen Schöpfung10 Vorträge von Dr. Jürgen Bühler und 8 Vorträge von anderen Spre-chern während der Sommerbibelschule 2014 in Bad Gandersheim.

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ICh KÄMPFTe Für ArAFATvon Tass Saada Der frühere PLO-Scharfschütze Tass Saada aus dem Gazastreifen kämpfte für Arafat und gegen die Juden – bis Jesus Christus ihm begegnete und sein ganzes Leben auf den Kopf stellte. Heute leitet er das Hilfswerk „Seeds of Hope“ in Israel und setzt sich für Versöhnung und Frieden zwischen Juden und Arabern ein.

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iceJ VeRÖFFentlicht „einKAuFsFühReR isRAel“Israel wird in vielen Teilen der Welt als ein Land des Kon-flikts, unfruchtbarer Wüsten und ethnischer Spannungen wahrgenommen. Tatsächlich jedoch ist Israel ein sehr modernes Land, eine stabile und lebendige Demokratie mit einer blühenden Wirtschaft, die auf Innovationen und Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt fußt. Was Isra-el gegen alle Widerstände erreicht hat, kann man nur als Wunder bezeichnen.

Dennoch versuchen manche, Israel wirtschaftlich durch Aufrufe zum Boykott, zur Veräußerung von Unterneh-mensanteilen (Divestment) und zu Sanktionen zu scha-den. Diese sogenannte BDS-Bewegung ist hartnäckig, und ihr wahres Ziel ist die Zerstörung des jüdischen Staates. Gott sei Dank hat sie bisher nur sehr begrenzte wirtschaftliche Erfolge erzielen können.Israels christliche Freunde müssen gegen diese Versuche angehen, Israel für unrechtmäßig zu erklären und seine

ökonomische Lebensfähigkeit zu untergraben. Als Christ ist es zudem schlicht und einfach richtig, israelische Pro-dukte zu kaufen, um den jüdischen Staat auf eine proak-tive Art und Weise zu unterstützen.

Die ICEJ veröffentlicht nun Ihren ersten Einkaufsführer für israelische Produkte, um Christen zu ermutigen und in die Lage zu versetzen, israelische Produkte im Ausland zu finden und zu kaufen. Diese Broschüre wird Ihnen auf sehr praktische Art und Weise helfen, israelische Produkte und Dienste ausfindig zu machen und zu erwerben, die in vielen Ländern auf der ganzen Welt verfügbar sind.

Der „Einkaufsführer Israel“ für den deutschsprachigen Raum wird noch vor Weihnachten 2014 von der ICEJ ver-öffentlicht. Weitere Informationen demnächst unter www.icej.de.

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Page 32: Wort aus Jerusalem - Ausgabe 04/2014

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