Wort zum WiWi Nr. 59

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Die Fachschaftszeitung der Freien Fachschaft Wirtschaftswissenschaften im Wintersemester 2010/11

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Kullen Müller Zinser Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater Consultants

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HERAUSGEBERFREIE FACHSCHAFTWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTENMOHLSTRASSE 3672074 TÜBINGENTel.: 07071/29-74656

V.i.S.d.P.TERESA FIOLKA

REDAKTIONTERESA FIOLKA, JANE DREYER,PIA KRAMER, AMADEUS MÜLLER

LAYOUTTERESA FIOLKA

AUSLANDSKORRESPONDENTENSEBASTIAN GRAF, MARCO KLAPPER

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ERSCHEINUNGSDATUM15. DEZEMBER 2010

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IMPRESSUM

Es ist wieder Dezember. Deutschland versinkt im Chaos des ersten Schnees des Jahres, für Autofahrer ein Alptraum, für alle anderen ein wahres Wintermärchen. Abgesehen vom Stress des Weihnachtsshoppings ist es für viele eine der schönsten Zeiten des Jahres. Im Radio hören wir, dass Großstädte ihre Bahnstationen auch nachts öffnen, um Obdachlosen Unter-schlupf zu gewähren und in den Schulen packt man Päckchen für Kinder in der Dritten Welt. Doch dann fragen wir uns, wenn doch für alle gesorgt ist, warum dann aufgrund des Winter-einbruchs noch Menschen erfrieren. Und wir erinnern uns daran, wie viele Kinder in unserem Land ohne Geschenke bleiben werden, weil das Geld gerade für das Essen am Heiligabend reicht. In diesem Sinne sollten wir, auch wenn wir mit unserer Tasse Glühwein über den Weih-nachtsmarkt schlendern, nicht vergessen, dass es auch 2011 noch viele Dinge gibt, an denen wir arbeiten können – im Kleinen und im Gro-ßen.

In dieser Ausgabe des „Wort zum Wiwi“ stellen wir Euch mit einem Augenzwinkern die Wirkung von typischen Stereotypen und Vorurteilen unter den Wiwis vor und führen Euch vor Augen,

was es eigentlich braucht, um Kunst, Kultur und Sport nach freier Bestimmung zu genießen.Des Weiteren informieren wir Euch über unsere neue Großfakultät und die durch die Zusammen-legung eingetroffenen Änderungen im Fachbe-reich Wiwi. Ihr erfahrt außerdem, wie es ein Jahr nach der Kupferbaubesetzung um den Bildungs-streik steht. Ausführlich berichten jetzige und ehemalige Tübinger Studenten von ihren Erfahrungen im Ausland, sei es aus China, den USA oder Frank-reich. In diesem Zusammenhang stellen wir – anknüpfend an die letzte Ausgabe – nun sechs Masterprogramme im In- und Ausland vor.Wie immer dreht sich aber natürlich nicht alles nur um das Studium. Deshalb haben wir für Euch Buchempfehlungen von vier Professoren unseres Fachbereichs zusammengestellt. Unser

etwas näher und lässt sich in der kalten Jahres-zeit auch mit dem Bus gut erreichen.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen, Rät-seln und Naschen!

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2011!

EDITORIAL

Eure Redaktion

Liebe Wiwis,

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FACHSCHAFTSTHEMEN

SEMESTERBERICHT ERSTI EINFÜHRUNG ERSTI HÜTTE WIWI IMPULS

STUDIEREN AN WISOWI-FAKULTÄT

DURCHFALLQUOTEN

FAKULTÄTSZUSAMMENLEGUNG

EIN JAHR NACH DER KUPFERBAUBESETZUNG

AUSLANDSBERICHTE

MASTERPROGRAMME

LEBEN IN TÜBINGEN

WARUM GIBT ES BÖRSEN?BUCHEMPFEHLUNGEN

HARTZ IV VS. STUDENT

STEREOTYPEN

PSYCHOTEST

UNTERWEGS MIT DEM SEMESTERTICKET

RÄTSEL

WIRR WARR

NACHRUF

681012

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313235374142464951

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The Show Must Go On...

Empty spaces, what are we living for …

„Tempora mutantur nos et mutamur in illis.“ In Anlehnung an Ovids Lebensweisheit wur-de zu diesem Wintersemester im Rahmen der Umstrukturierung auf Universitätsebene ebenfalls die bis dato autarke WiWi-Fakultät in den neuen WiSo-Verbund eingegliedert.

Passend zum Abschluss der alten Zeit-rechnung wurden zwei Diplomer der alten Schule letztmalig mit tosendem Beifall als Semesterkoordinatoren gekürt. Nach einem erlebnisreichen Fachschaftswochenende, von frischem Elan beseelt, gingen sie top-motiviert ins Sommersemester 2010. Die zeitnahe Organisation verschiedener Fest-lichkeiten, welche traditionellerweise neben dem Vorlesungszyklus für ansprechendes Entertainment sorgen sollten, stand an.

still stays on …

Zunächst waren für den frühen Mai die schon euphorisch erwarteten WiWilympics angesetzt, bei denen in Zukunft auch eine Teilnahme der weiteren, zur neuen WiSo-Großfakultät gehörigen Fachrichtungen an-gedacht werden könnte. Trotz des hohen persönlichen Einsatzes unseres Organisa-tionsteams machte ihnen das Wetter einen klassischen Strich durch die Rechnung.

Da auf Grund des vorherrschenden Aquapla-nings die Sportplätze bedingungslos gesperrt waren, wäre maximal eine Schlammschlacht möglich gewesen, welche später vielmehr bei

Rahmen der Fakultätsneugliederung statt-fand …

Abandoned places, I guess we know the

score …

Während in Europa für die Rettung unserer

Misere durch den selbstlosen Einsatz ange-sehener Finanzinstitute erst ermöglicht wur-de, Milliardenpakete nach der Maxime „tarnen und täuschen“ geschnürt wurden, befand sich Fußball-Deutschland abermals im Freuden-taumel ob der sportlichen Darbietungen von Jogis Rasselbande in Afrika. Selbstredend wurde in bester Tradition auch seitens der Fachschaft in Verbindung mit dem alljährli-chen WiWi-Grillfest am 23. Juni 2010 passend zum richtungsweisenden Spiel „Deutschland - Ghana“ eine WM-Liveübertragung auf der

Prüfungsamt veranstaltet.

Die Veranstaltung gestaltete sich als voller Er-folg und wird für alle als unvergessenes Event in Erinnerung bleiben: Neben der feinkost-verdächtigen Verköstigung durch erlesenes Grillgut und hopfenhaltige Kaltgetränke war es in diesem Jahr insbesondere das hoch-wertige technische Equipment, das rundum zu überzeugen wusste. Die demzufolge bis in die frühen Morgenstunden ausufernden

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semesterrûckblickFeierlichkeiten der mehreren tausend Fußball-begeisterten führten dazu, dass sich zum ei-

äußerst bemitleidenswerten Zustand befand und zum anderen nur mit großem Einsatz der

geboten werden konnte. So oder so ähnlich

geloben Besserung für die Zukunft.

Another heartache, another failed romance

Als vollen Erfolg hingegen lässt sich die se-mesterbeschließende Stocherkahnfahrt an-sehen, welche in gemütlicher Atmosphäre die

-den ließ. In bester Tradition längst vergesse-ner Fabelwesen kam auch Nessie und tauch-te plötzlich aus den Fluten des Neckars auf…

Whatever happens, I’ll leave it all to chan-

ce …

Nun steht der lange vorausgesehene Gene-rationenumbruch endgültig an. Nicht nur die letzten Diplomer, sondern auch der erste

Bachelorjahrgang, der noch vollständig von Diplomern sozialisiert worden war, verlässt langsam aber sicher die Fachschaft, um dank gewonnener fundierten und praxisbezoge-nen Erkenntnissen zu neuen Masterufern in der ganzen weiten Welt (vgl. Berichte in die-ser Ausgabe) aufzubrechen. Die sukzessive Übertragung von Aufgaben, Ämtern undVerantwortung, welche die beiden Semester-koordinatoren doch partiell vermissen ließen, auf die zarten Schultern der nachrückenden Boxenludergeneration scheint gelungen zu sein, auf dass die Herausforderungen der Zu-kunft ebenso erfolgreich gemeistert werden.

Outside the dawn is breaking …

Wie bereits erwähnt, neigt sich unsere Zeit hier an der Universität Tübingen dem Ende zu - das Berufsleben wartet auf uns. Deshalb be-danken wir uns beide von ganzem Herzen für die wunderbaren fünf Jahre in der Fachschaft, für die fröhlichen und schönen gemeinsamen Zeiten und Erlebnisse.

… the show must go on !!!

Wolfgang Madlinger und Jan M. Munz,

Semesterkoordinatoren des SoSe 2010

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Zum ersten Mal studierenund keinen Plan... ???

Erinnert ihr Euch auch noch an diesen ganz speziellen Moment, als ihr das erste Mal in den Raum E03 im WiWi-Seminar in der Mohlstraße zum Info-Café kamt, nachdem ihr erst einmal vergeblich eine halbe Stunde he-rumgeirrt ward? Dieser Moment, in dem man durch die Tür schreitet und realisiert, dass man jetzt ganz alleine ist ? Allein in einer neu-en Stadt? Noch keine Freunde? Keinen Plan, wo welches Gebäude ist, der nächste Laden, eine Bank..?

Zum Glück sitzt in die-sem Raum um einen herum noch ein Haufen anderer Ah-nungsloser, die genau in der gleichen Situation sind, wie man selbst. Erst einmal die Frage: Neben wen setze ich mich? Hat man nun einen ansprechenden Sitzpartner gefunden, stellt man sich im Smalltalk-Stil die wichtigsten Fragen, die einen noch die ersten zwei Wochen weiterbegleiten werden: Wie heißt du? Woher kommst du? Was studierst du? Vor allem bei den I‘s: Welche Sprachen hast du? Danach beginnt eine Hand voll ‚roter‘ Fach-schaftler mit dem Info-Café. Nach zwei Stunden überlebenswichtigen Infos und dem Beantworten aller verzweifelten Ersti-Fragen

der Irish-Pub! Dort setzt man sich dann an ei-nen Tisch und knüpft Kontakte, die einem

die erste Woche erleichtern werden - man ist endlich nicht mehr alleine!Natürlich ist das nicht alles, die Fachschaft hat noch mehr mit uns vor! Bei der Kneipen-tour am folgenden Donnerstag wird die gan-ze Bagage noch einmal wild durchgemischt, bevor man in Kleingruppen die Kneipenland-schaft Tübingens unsicher macht. Nach drei Kneipen und diversen (un-)lustigen Kennen-lernspielen hat die ganze Truppe es doch tat-

sächlich geschafft, das sonst so leere „Little Italy“ bis in die späten Morgenstunden zu ro-cken. Das hat vor uns anscheinend noch kei-ner hinbekommen!

Wer es am nächsten Tag trotz Schlafman-gel und Kater doch geschafft hat, sich zum

Stadtspiel zu schleppen, wurde mit geistrei-chen und wirklich witzigen Spielen zurück ins Leben gerufen. Begeistert waren viele vom „Appel und ‚n Ei“-Spiel, bei dem man durch Tauschgeschäfte soviel wie möglich aus dem Anfangswert herausholen soll (siehe Maxi-malprinzip). Die Gewinner, die unter anderem einen riesigen Kürbis erwirtschaften konnten, wurden in der darauffolgenden Woche bei der nächsten Veranstaltung – der Ersti-Party im Blauen Turm – gekrönt. Wer dort nicht auf-getaucht ist, hat legendäre Momente wie den Absturz der Discokugel (immer noch nicht aufgeklärt) und eine gelungene Partynacht verpasst, in der neue Freund- und auch Lieb-schaften gegründet wurden!Die ersten Wochen verliefen vorlesungsmä-

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ersti-einfûhrung

ßig recht zaghaft, dafür umso feierlastiger. Selten hatte man so viel Spaß beim Wegge-hen und neue Leute kennenlernen. Erst langsam beginnt der Unialltag mit den ersten Vorlesungen, nach denen sich erst

macht. Diese legt sich inzwischen (zumindest teilweise) dank der Übungsgruppen....Und ganz, ganz langsam und fast unbe-merkt schlittert man in das Studentenleben hinein. Doch dank der zahlreichen Ersti-Veranstaltun-gen war dieser Prozess gar nicht so holprig und wir konnten uns alle recht schnell in Tü-bingen und in unser Studium eingewöhnen.

Danke!!!

Pia Kramer und Alexandra Bussler

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Freitag, 22.10.2010: Los geht‘s!

35 Erstis und 10 Fachschaftler starteten gut

gelaunt in Richtung Ersti-Hütte. Nach einer

fehlte. Die Insassen hatten sich in das falsche -

macht. Doch mit Hilfe freundlicher Passanten kehrten auch sie, zwar 3 Stunden später, aber immerhin pünktlich zum Pizzaessen, ein. Der Rest hatte die Zeit mit lustigen Kennenlernspielen verbracht.Nach der Stärkung wurde bei Pan-tomime auch die letzte Schüchtern-heit abgelegt und die Weichen für einen feuchtfröhlichen Abend waren somit gestellt.Es wurde gespielt und gelacht, bis plötzlich das Licht ausging.

Stromausfall? Neein! Ein paar weitere Fach-schaftler waren dazugekommen - die Überra-schung war gelungen!

Zu fortgeschrittener Stunde wurde beim Tischtennisspielen und Kickern der sportliche

und Tholi ihr Talent an Klavier und Gitarre. Schnell gesellten sich Viele dazu und sangen kräftig mit. Die Stimmung war bis in die frühen Morgenstunden spitze!

Am nächsten Mor-gen wurden die Langschläfer regel-recht aus dem Bett getrommelt und es stand ein vorzügli-ches Katerfrühstück mit Rührei parat. Im Anschluss starteten wir mit Aufwach-Spielen in einen Spa-ziergang durch den idyllischen Schwarzwald. Nach dem Mittag-

essen verbrachten einige einen ge-mütlichen Nach-mittag auf der Hütte, während andere in das P a n o r a m a b a d nach Freuden-stadt fuhren. Dort

wurde vom Kneippbecken über die Feuergrot-te bis zur Riesenrutsche alles ausprobiert und machte einen Wahnsinnsspaß!Für die erschöpften Heimkehrer stand das

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ersti-hûtte

Essen schon so gut wie auf dem Tisch. Kurz darauf koch-ten die Emo-tionen beim Geschlech-ter-Cliché-Kampf wieder hoch! Jetzt wissen die Jungs endlich, was den perfekten Schwie-gersohn ausmacht und die Mädels, was für

Männer wirklich an erster Stelle steht.

Für uns kaum ver-wöhnte Erstis stell-ten Glühwein und Pudding dann ein kulinarisches High-light dar. Bei den folgenden Spielen waren wir deshalb mit umso mehr Elan dabei.

Tief in der Nacht brachte Hoang mit seiner Gitarre und seinem Gesang nicht nur die Frauenherzen zum Schmelzen. Wir können nur sagen: „When we hear your voice there’s not a thing that we would change, `cause you’re amazing!“

Früh morgens, nach bekanntem Frühstücks-trommeln und neuen Aufwach-Spielen bra-chen wir erschöpft, aber glücklich zu einer problemlosen Heimfahrt auf.

Vielen Dank, liebe Fachschaft, für ein ganz besonderes Wochenende!

Jessica Ferklaß und Felicitas von Bredow

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wiwi-impuls

Nach mittlerweile drei Jahren kann man bei der Verleihung des WiWi-Impulses schon fast von einer Tradition sprechen, welche auch in diesem Sommer fortgeführt wurde.Der WiWi-Impuls soll herausragende Leis-tungen von Fakultätsmitgliedern – ab dem kommenden Jahr dann von Fachbereichsmit-gliedern – würdigen. Die Vorschläge für den WiWi-Impuls stammen von der Studierenden-schaft, aus welchen die Fachschaft dann den Preisträger auswählt.Nachdem im vergangenen Jahr Prof. Herbst für ihre innovativen Lehrkonzepte geehrt wor-den war, ging der Preis in diesem Jahr an Herrn Thomas Bonenberger für sein Engage-ment als „Change Manager“ im Rahmen der Zusammenlegung unserer Fakultät mit der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissen-schaften. Ausschlaggebend war vor allem die vorbildliche Einbeziehung aller universitären Gruppen in den vielschichtigen Prozess. Der bisherige reibungslose Verlauf des Zusam-menschlusses bestätigt diese Wahl auch jetzt noch.Neben dem WiWI-Impuls wurden im Rahmen des Grillfestes auch die Lehrpreise für be-sonders gute Lehrveranstaltungen vergeben. Damit soll besonders gute Lehre honoriert werden, da für die Exzellenz einer universitä-ren Ausbildung nicht nur die Forschung, son-dern gerade auch die Lehre maßgeblich ist. Die Lehrpreise werden auf Grundlage der in

vergeben. Nach Ausschluss besonders klei-ner Lehrveranstaltungen (Stichwort: sample bias) wurden die Gewinner durch den Durch-schnitt der Noten für den Dozenten und für die

-

Tutor ein.In der Kategorie „Veranstaltung Master“ konn-te Frau Prof. Herbst ihren Preis aus dem Vorjahr mit der Veranstaltung Gruppengüter-marketing verteidigen, in der Kategorie „Ver-anstaltung Bachelor“ erhielt in diesem Jahr Prof. Goerke die Auszeichnung für seine Vor-lesung Soziale Sicherung. Der Preis für die beste Übung (wissenschaftlicher Mitarbeiter) ging an Martin Jacob, während der Preis für das beste Tutorium (Student) an Alexander Zerrahn für seine Übung in Mathematische Methoden ging.

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Jan M. Munz

Wiwi-Impuls für Thomas Bonenberger

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Sommersemester 2010

KlausurHaupt Neben Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben

Int. Re 167 42 7 10 4,19% 23,81% 1,96 3,03

KlausurHaupt Neben Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben

Teilnehmer nicht bestanden Durchfallquote Durchschnitt

Teilnehmer nicht bestanden Durchfallquote Durchschnitt

durchfallquoten

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Nun sind wir groß!Alles über die Fakultätsneugliederung

Ist es euch aufgefallen? Jetzt ist es soweit: Seit diesem Semester sind wir nicht mehr eine eigene Fakultät, sondern der „Fachbe-reich Wirtschaftswissenschaften“ innerhalb der neuen Großfakultät „Wirtschafts- und So-zialwissenschaften“.

Was ist passiert?

In diesem Semester sind die Fakultät für Wirt-schaftswissenschaft, sowie die für Sozial- und Verhaltenswissenschaften fusioniert. Dieser Zusammenschluss war Teil des Vorhabens, aus 14 Fakultäten sieben zu machen. Dies hat auch funktioniert und nun sind auch wir WiWis Teil einer Großfakultät.

In diesem Semester ändert sich für uns Stu-denten auf den ersten Blick zunächst nicht viel. Die Phase des „Beschnupperns“ hat be-gonnen und alle Beteiligten gewöhnen sich erst einmal aneinander. Dies gilt vor allem für die Verwaltung, die sich umstrukturiert, um die

der Umstrukturierung) zu ermöglichen. Für die Zukunft ist allerdings noch viel geplant: Eine neue, gemeinsame Promotionsordnung wurde schon auf den Weg gebracht und auch eine Graduiertenakademie ist vorgesehen. Im Augenblick ist die Bildung eines zentralen Prüfungsamtes für die ganze Fakultät im Fo-kus und steht kurz vor der Umsetzung. Schritt für Schritt werden die anderen Fächer in un-ser WiWi-Prüfungsamt integriert, welches

dann später in die Hausser-straße 11 um-ziehen könnte.Aber keine Sor-ge! Die Qualität des Prüfungs-amtes soll nicht unter dem Ausbau leiden und dafür setzen wir uns auch mit allen Mitteln ein. Wir möchten nämlich nicht, dass es wie bei manch ande-rem Institut bis zu zwei Jahre dauert, bis die Klausurnoten in Campus eingetragen sind. Um unseren Standard zu halten und neben-bei andere Institute in diese Strukturen zu in-tegrieren, gibt es aber noch viel zu tun. Dafür ist das Engagement aller Institute, die Mithilfe des Rektors und nicht zuletzt der Einsatz von uns Studierenden entscheidend.

Die Fachschaft hat sich von Anfang an am Prozess der Neugliederung beteiligt. Wäh-rend des letzten Jahres haben wir WiWis uns mit den Studierendenvertretern der anderen Fächer zusammengetan und einen gemein-samen Arbeitskreis gegründet. Dabei wurde die Frage, wie man in Zukunft zusammen arbeiten möchte, erörtert, aber auch schon aktiv in den laufenden Prozess eingegriffen, um Probleme, die auf Studierende zukom-men könnten anzusprechen und zu klären. Auf dem gemeinsamen Grillfest im letzten Semester konnten einige Vorurteile abgebaut und Klischees widerlegt werden.

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fakultätsneugliederung

Seit diesem Semester arbeiten alle studenti-schen Vertreter der sechs Fächer im Fakul-tätsrat zusammen und sprechen sich unterei-nander ab.WiWi-Fachschaftler sind auch in der Studien-kommission und im Fachbereichsrat vertreten und setzen sich in Berufungskommissionen für die studentischen Interessen ein.

Aus unserer Sicht hat die Fakultätsneuglie-derung bisher gut funktioniert und wir werden uns dafür einsetzen, dass der Prozess auch in Zukunft ohne Probleme für die Studenten ablaufen wird!

Tanja Wettingfeld und Thomas Arnold

Kupferbaubesetzung - Ein Jahr danach...„Völlige Überlastung der Studiengänge, sozi-ale Ungleichheit im Bildungssystem, chroni-

die durch die Umstellung auf Bachelor und Master entstandenen strukturellen Probleme haben das Fass nun auch in Tübingen zum Überlaufen gebracht.“ – So die Pressemittei-lung der Studierenden nach der Besetzung des – uns allen wohlbekannten – Hörsaals 25 im Kupferbau. Am 5. November 2009 be-schlossen 300 Studierende in einer Vollver-sammlung diese Hörsaalbesetzung, welche eine der ersten in Deutschland war. Zuvor gab es schon Besetzungen zahlreicher Hörsä-le österreichischer Universitäten - es sollten noch mehrere hundert Universitäten weltweit folgen.Die Besetzung ist nun über ein Jahr her und der Bildungsstreik hat seit dem nicht wieder zu der Stärke des Jahres 2009 gefunden.Doch was bleibt ein Jahr danach? Was hat der Protest bewegt und was wollte er eigent-lich bewegen?Kann bei dieser, an Beteiligten und Forderun-gen sehr heterogenen, Bewegung ein großes

Ganzes, ein gemeinsames Ziel ausgemacht werden?Betrachten wir doch, um das ganze etwas greifbarer zu machen und die Bewegung bes-ser erfassen zu können, das Drama in fünf Akten:

Erster Akt:

Dass es eine Bologna-Reform und Probleme mit ihrer Umsetzung gibt, ist durch die Protes-te nachhaltig im gesellschaftlichen Bewusst-sein verankert worden. Allerdings verknüpft sich damit gerade eine der großen Tragödien des Protestes, da er fast ausschließlich auf den Protest gegen Bologna reduziert wurde. Eine wirklich nennenswerte Reform der Re-form blieb bis heute aus.

Zweiter Akt:

Seit 1977 gibt es in Baden-Württemberg kei-ne verfasste Studierendenschaft mehr. Das bedeutet, dass der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) eine Untergliederung des

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Rektorats und damit weder rechtlich, noch

des AStAs kann nur mit Genehmigung des Rektorats umgesetzt werden. Jeder einzelne Cent, der über den AStA weitergegeben wird, muss einen bürokratischen Umweg über das Rektorat machen. Des Weiteren darf sich der AStA nur musisch, kulturell, sportlich und bedingt sozial betätigen. Zur angemessenen Vertretung der Studierenden wären aber ein politisches Mandat und die Unabhängigkeit vom Rektorat notwendig. Von der Zeit ganz zu schweigen, die durch die Arbeit in diesen unmöglichen Strukturen versickert und die für wahrlich wichtigere Aspekte der Studie-rendenvertretung eingesetzt werden könnte! Auch hier blieben Politik und Hochschulrekto-renkonferenz stur – es hat sich nichts getan.

Dritter Akt:

Alles Sein ist Schein. Dieser Gedanke steigt beim Betrachten der bildungspolitischen Ent-scheidungen der Bundesregierung zwangs-

viel Bewegung vor, doch die Auswirkungen sind marginal.Die BAföG Erhöhung von 2% wird von der

werden die besten Studierenden mit einem elternunabhängigen Stipendium unterstützt, obwohl gerade sie größtenteils aus besser-verdienenden Familien kommen. Man könnte meinen, dieses Geld wäre in den Geldbeuteln anderer Studierender besser aufgehoben. Wirkung des Protests, dessen erklärtes Ziel es war, in der Bildungspolitik von Elitenförde-rung zu Förderung in der Breite zu kommen, ist gleich Null.

Vierter Akt:

Nachdem es bereits seit der Einführung all-gemeiner Studiengebühren massive Proteste gab, war ihre Abschaffung auch eine zentrale Forderung der bundesweiten Hörsaalbeset-zungen. Das Ergebnis ist zumindest allen, die keine zwei Geschwister haben, gut bekannt. Elf Bundesländer haben erst gar keine Gebühr eingeführt, oder sie nach teilweise heftigen Protesten der Studierenden wieder abge-schafft. Ganze fünf Bundesländer beharren auf ihrer Position. Darunter, wie könnte es anders sein: Baden-Württemberg. Auch die generell

Sanierungsrückstau an der Uni Tübingen eine halbe Milliarde Euro. Auswirkungen der Hör-saalbesetzungen sind ergo nicht vorhanden, mit der einen Ausnahme, dass (nach eigener Erfahrung) das Dach des HS 25 wieder dicht ist. Gelegentlich kann es ganz gut sein, mit

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17kupferbaubesetzung

ein paar Leuten genug Druck auf das Rekto-rat auszuüben, sodass sie zumindest ge-zwungen sind, sich einzelne Räumlichkei-ten näher an-zusehen.

Der Schlussakt bringt vielleicht doch noch ein Happy End. Denn es ist dem Protest gelungen, eine

breite Öffentlichkeit auf die Probleme an deut-schen Hochschulen aufmerksam zu machen, auch wenn die Darstellung in den Medien sehr verzerrt war. Inzwischen sind diese De-batten zwar vom unsäglichen Thilo Sarrazin, dem Euro und Wikileaks verdrängt worden, aber es bleibt die Hoffnung, dass die Aussa-gen des Protestes ins gesellschaftliche Unbe-wusste eingedrungen sind und zu gegebener Zeit wieder hervorbrechen.

Während der Bildungsproteste des letzten

Vergleich mit `68. So unangemessen dieser Vergleich auch ist, bleibt die Möglichkeit, dass der Protest von 2009 ähnlich wie die 68’er Bewegung zumindest gesellschaftliche Spät-folgen hat.

Abstrahiert man von den konkreten, hoch-schulpolitischen Forderungen, bleibt eine Kri-

tik der hegemonialen Leistungs- und Se-lektionsideologie unserer Zeit, die auch den jüngsten hochschulpolitischen Reformen zu Grunde liegt. Diese Ideologie frei zu legen und über ihren Sinn und Unsinn eine Debatte anzustoßen, ist der gesellschaftliche Mehr-wert der Bildungsstreikbewegung.Gerade im Kontext der Proteste gegen Stutt-gart 21 und die Atompolitik scheint die Hoff-nung berechtigt, dass es zumindest vermehrt zu demokratischen Diskursen auf breiter gesellschaftlicher Basis kommt. Eine Gesell-schaft voll von Heinrich Manns Untertanen, die jede Entscheidung begrüßen, da sie ja le-gal zu Stande kommt, kann keine Alternative sein.

Diesem Vermächtnis des Streikes sollten wir uns stellen, zum einen, um ihm gerecht zu werden und zum anderen, weil die Geschich-te gezeigt hat (siehe ’68), dass man gesell-

schaftliche Debatten zwar aufschieben, aber selten vermeiden kann. Je weiter man sie aufschiebt, desto extremer werden sie sich möglicherweise später manifestieren.

Jan David Bakker

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From College Park, Maryland...

Maryland? Wieso eigentlich College Park in Maryland? Klangvolle Namen wie Miami, Los Angeles oder New York sind im USA-Aus-tauschprogramm der Uni Tübingen enthalten,

Auslandssemester auf die University of Ma-ryland in College Park. Allein am Namen Col-lege Park kann man schon erkennen, dass sich alles Geschehen dort voll und ganz an der Uni abspielt.Maryland ist einer der 13 Gründungsstaaten der USA und ein Großteil der heutigen Haupt-stadt Washington D.C. liegt auf dem Staats-gebiet Marylands. Die Lage an der Ostküste und die unmittelbare Nähe zu vielen wichtigen Städten macht Maryland zu einem durchaus attraktiven Studienort. Durch diese gute geo-graphische Lage kann man als Student auch durchaus über die eventuell vorhandenen Nachteile von College Park hinwegsehen.

Campus und um den Campus herum. Um es einfach zu beschreiben: Viel mehr als den Campus, die umliegenden Wohngegenden und einige Geschäfte gibt es in College Park nicht. Der Campus ist dafür umso attraktiver: Vergleichen mit Tübingen kann man ihn nicht, denn die Uni ist hier nicht über mehrere Ge-biete einer Stadt verteilt, sondern ein großer Verband von Gebäuden. Die Highlights bilden hierbei sicherlich das Footballstadion mit Platz für mehr als 50,000 Leute, die hochmoderne Veranstaltungshalle für mehr als 18,000 Gäste sowie die McKeldin-Library mit der dazuge-

hörigen McKeldin-Mall, die unter anderem im Film „National Treasure – Book of Secrets“ mit Nicholas Cage zu sehen ist. Für die WiWis besonders interessant gestaltet sich die Ro-bert H. Smith School of Business, in der auch

einfach, wofür die Studenten hier zwischen 8,000 und 20,000 Dollar Studiengebühren be-zahlen: Flatscreens mit den neuesten Nach-richten und Börsenentwicklungen soweit das Auge reicht, eine kaum abzählbare Anzahl an Computerräumen, Beamer, selbst in jedem Gruppenarbeitsraum, und eine hauseigene Cafeteria. Durch die hohen Studiengebühren

Ich studiere hier als Undergraduate Student Marketing und International Business, wobei in der größten Klasse 40 Studenten sitzen. Diese kleinen Klassen verbreiten eine un-glaublich angenehme Arbeitsatmosphäre, jeder Dozent kennt alle Vornamen seiner Studenten und man hat nie das Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden. Die Vorlesungen an sich erinnern auch viel weniger an Vorle-sungen, wie ich sie bisher aus Tübingen

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19auslandsberichte

kannte, sondern viel mehr an die Zeit in der Schule. Es wird weniger vom Dozenten ge-lehrt, als dass die Klasse Themen diskutiert. Darunter leidet einerseits zwar die akade-mische Qualität des Studiums, vermittelt aber durch realitätsnahe Diskussionen über aktuelle Geschehnisse einen hervorragen-den Eindruck davon, was man denn gerade wirklich studiert. In einem meiner Marketing-

kurse kommen mir derzeit meine Statistik-kenntnisse aus Tübingen sehr zu Gute, da wir verschiedene Daten auswerten müssen. Die amerikanischen Studenten machen mir dabei aber den Eindruck, als ob sie nicht wirklich wüssten, was sich hinter T-Test und Chi-Quadrat verbirgt und sind relativ schnell aufgeschmissen, wenn etwas nicht funktio-niert wie es im Handbuch beschrieben ist. Der größte Unterschied zu Tübingen ist wohl der Arbeitsaufwand: Um an allen Diskussi-onen aktiv teilnehmen zu können, müssen viele Case Studies gelesen, bearbeitet und ausformuliert werden. Auch sind immer

wieder Paper zu schreiben und Group Projects stehen sowieso regelmäßig an. Um das Studium zwischen Tübingen und College Park zu vergleichen, kann man zusammenfassend wohl sagen, dass das Niveau in Tübingen höher ist, der Arbeitsaufwand und der Realitätsbezug an der UMD jedoch um ein Vielfaches überwiegen.Eine wichtige Sache an amerikanischen Unis ist der Sport. So wird auch hier in Maryland leidenschaftlich das Football-team, das Basketballteam und auch das Soccerteam angefeuert. Die Terps sind hierbei vor allem im Soccer erfolgreich und spielen derzeit um die nationale Meis-terschaft. Auch das Footballteam überrascht diese Saison positiv und hat gute Chancen, sich für die Titelwettkämpfe zu

-lege Park ist aber nicht Football an sich, son-dern das Tailgating vor dem Spiel. Die Stun-den vor dem Spiel sind nämlich die einzige Möglichkeit, ungestraft in der Öffentlichkeit Al-kohol zu trinken. Dies wird auch gut und gerne ausgelebt, am liebsten bei einem ausgiebigen

der auf dem Parkplatz vor dem Stadion ge-parkt wird. Die strikte Haltung der Amerikaner gegen Alkohol schadet in gewisser Weise dem

auf dem Campus natürlich Alkoholverbot.

Spaß bei einer der vielen Apartmentparties oder aber bei Hausparties, die nicht auf dem

es für die 37,000 Studenten gerade einmal 2 Bars. Die Lieblingsbar aller Studenten wurde erst vor wenigen Wochen geschlossen, da die Türsteher illegalerweise Leute unter 21 Jah-ren in die Bar gelassen hatten.

Hier kommt jedoch wieder die gute geogra-phische Lage zur Geltung: Mit einer eigenen Metrostation und dem Anschluss an das U-Bahnsystem von Washington D.C. ist man in

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ca. 30 Minuten recht einfach in der Haupt-stadt der USA. Kulturell Interessierte schaf-fen es hier durchaus, sich in einem der vielen kostenlosen und wirklich genialen Museen zu vergnügen. Wer etwas Glück hat, kann sich auch einen Termin besorgen, um das Weiße Haus zu besichtigen (was allerdings durchaus spektakulärer klingt als es wirklich ist). Erfreulicherweise ist auch die Club-szene in D.C. nicht zu verachten und man

Des Weiteren kommt man von D.C. wirklich günstig und einfach mit dem Bus in andere sehenswerte Städte. Bis nach Philadelphia sind es gerade einmal 2 Stunden, bis New York braucht man 4 Stunden. Ebenso ist auch Baltimore in gerade einmal 30 Minu-ten mit dem Auto von College Park aus zu erreichen.

Gerade die Tatsache, dass College Park et-was Gemütliches bietet, Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen behei-matet und realitätsbezogene Kurse hat, wird dazu beitragen, dieses Auslandssemester für mich in vollkommen positiver Erinnerung zu behalten. Leider ist hier nur ein begrenz-ter und selbst-zensierter Erfahrungsbericht möglich. Deshalb entfallen hier und jetzt Kommentare über die durchschnittliche Län-ge der weiblichen Abendgarderobe, geheime Ausgehtipps und natürlich detaillierte Ausfüh-rungen über einzelne Sportveranstaltungen. In diesem Sinne:

Sebastian Graf

Leben und Studieren im Reich der China ist und bleibt für die meisten Menschen ein Mysterium: Die exotischen Schriftzeichen, das ungewohnte Essen, die fremden Sitten und Gebräuche – all das ist vielen Grund ge-nug, China erst gar nicht für ein Auslandsse-mester in Erwägung zu ziehen. Doch wer den Sprung ins kalte Wasser wagt, wird schnell feststellen, dass das Reich der Mitte einiges zu bieten hat. Das gilt im Übrigen auch, wenn man vorher nichts mit der Sprache am Hut hatte!

Als Tübinger Wiwi hat man die Qual der Wahl zwischen mehreren chinesischen Unis, die allesamt zu den besten des Landes zählen.

unter Chinesen auch bekannt als „Beida“. Der -

lastes im Nordwesten Pekings.

Er erstreckt sich über ein riesiges Areal mit unzähligen Sportstätten und Mensen, einem Theater sowie – und das ist mein absolutes Highlight – einer Park- und Seenlandschaft, wie sie wohl keine zweite Uni vorzuweisen hat. Dank der hauseigenen U-Bahnstati-on, diversen Buslinien und unschlagbar g ü n s t i g e n Taxis gelangt man zudem äußerst kom-fortabel ins Zentrum und zu den zahl-reichen

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tudieren im Reich der Mitte

auslandsberichteSehenswürdigkeiten der Stadt. Für Touristen besonders interessant sind sicherlich die Ver-botene Stadt mit ihrem Palastmuseum, der Tiananmen-Platz, der H i m m e l -stempel und neuerdings auch der O l y m p i a -park. Wer die zwei- bis dreistündi-ge Bustour nicht scheut, kann sich darüber hin-aus die Chi-nesische Mauer ansehen.

Auf Nicht-Muttersprachler wartet an der Beida in aller Regel ein intensives Sprach-

programm am International College for Chine-se Studies. Dabei ist jede Woche ein Pensum von 18-20 Stunden Chinesisch zu bewältigen, was ab dem mittleren Niveau auch Wahlkurse wie Business-Chinesisch und Newspaper-Reading einschließt. Wer noch über keinerlei Kenntnisse verfügt, kann auch komplett neu mit der Sprache beginnen oder alternativ Kurse auf Englisch an der hiesigen Guang-hua School of Management besuchen. Der Sprachunterricht erfolgt in Kleingruppen von 10-12 Studenten, was eine sehr angenehme Lernatmosphäre schafft. Auf der anderen Sei-te fühle ich mich durch wöchentliche Tests und

versetzt. Doch der Lerneffekt ist enorm! Und seien wir ehrlich: Wer in seinem Auslandsse-mester vorrangig auf Party aus ist und ein

Maximum an „akademischer Freiheit“ fordert, wird sich sicher nicht für ein Studium in China entscheiden, oder?

Es gibt viel, wofür es sich lohnt, nach Pe-king zu kom-men! Obwohl die Stadt zu den teuersten Chinas zählt, kann man hier als Student gut und vor allem günstig leben. Das für chine-sische Verhält-nisse nahezu

luxuriöse Zimmer im Wohnheim der Uni wird einem kostenlos zur Verfügung gestellt, ein Essen in einem guten Restaurant kostet sel-ten mehr als drei bis vier Euro (ein Mensaes-sen gerade 50 Cent) und auch sonst sind die Lebensunterhaltskosten so gering, dass man sich zumindest über das liebe Geld keine Ge-danken machen braucht. Erst neulich war ich mit Freunden in einem japanischen Restau-rant, wo wir die komplette Sushi-Karte bestellt und verzehrt haben. Ein Traum!Natürlich gibt es auch Momente, in denen ich mich frage, was in aller Welt ich eigentlich in China mache. Doch an den meisten Tagen

mich über jedes Schriftzeichen, was ich neu entziffern kann und genieße es, mit Freunden und neuen Bekanntschaften durch die Stra-ßen und Clubs Pekings zu ziehen! Auf dass diese Reise ewig weitergehe! In diesem Sin-ne, 再见!

Marco Klapper

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Nach dem Studium ist vor dem Studium

TOEFL, IELTS und GRE? Master, MBA oder Trainee? Diese Begriffe scheinen zurzeit ein wichtiges Gesprächsthema unter den Ba-chelor-Absolventen und Fast-Absolventen zu sein. Nach dem Bachelorabschluss steht eine wichtige Wegentscheidung im Leben an. Im Gegensatz zum Diplom ist im neuen Ba-chelor-Master-System eine zusätzliche Weg-gabelung zwischengeschaltet. Man hat nun die Möglichkeit, sich neu zu orientieren und noch einmal zu überlegen, ob die universitäre Ausbildung weitergehen soll und wenn ja, in welche Richtung. Man sollte die Entscheidung wohlüberlegt treffen und sich rechtzeitig über die verschie-denen Möglichkeiten, ihre Vor- und Nachteile sowie Zulassungsvoraussetzungen informie-ren. Ähnlich wie bei der Studienentscheidung nach dem Abitur eröffnet sich einem nach dem Bachelor ebenfalls ein schier unüber-schaubarer Dschungel an Möglichkeiten. Entweder man wagt den Direkteinstieg in das Berufsleben unmittelbar nach dem Bachelor-Abschluss. Man kann aber auch die Trainee-Programme vieler Unternehmen anstreben oder die Möglichkeit erwägen, Arbeiten und Studieren zu kombinieren. Für viele steht fest, dass sie ihr Studium an einer Universität fortsetzen wollen und einen Master machen möchten. Doch selbst da steht man vor einem großen Angebot an verschiedensten Master-programmen, welches auf den ersten Blick unüberschaubarer Dschungel an Möglichkei-ten. Entweder man wagt den Direkteinstieg in das Berufsleben unmittelbar nach dem Bachelor-Abschluss. Man kann aber auch die Trainee-Programme vieler Unternehmen

anstreben oder die Möglichkeit erwägen, Arbeiten und Studieren zu kombinieren. Für viele steht fest, dass sie ihr Studium an einer Universität fortsetzen wollen und einen Mas-ter machen möchten. Doch selbst da steht man vor einem großen Angebot an verschie-densten Masterprogrammen, welches auf den ersten Blick unüberschaubar wirkt. Einige entscheiden sich für ein ein-oder zweijähriges Masterprogramm im Ausland. Andere bleiben im deutschsprachigen Raum - entweder wei-terhin an unsere Fakultät oder sie wechseln an andere deutsche Universitäten. Dieses Jahr wird der zweite Rutsch an (Tü-binger) Bachelor-Absolventen fertig und da-her wollen wir die Gelegenheit nutzen, einige der Bachelor-Absolventen, die bereits letztes Jahr ihr Zeugnis erhalten haben, zu Wort kommen zu lassen. Wie haben sie damals ihre Entscheidung getroffen, wie es nach dem

Wahl letztendlich auf Tübingen, New York, Bologna oder Oxford? Die Entscheidung, wie es nach dem Bachelo-rabschluss weiter gehen soll, muss jeder selbst treffen und sie kann individuell ganz unterschiedlich ausfallen. Denn schließlich sind wir keine homogenen Individuen, son-dern haben heterogene Präferenzen.

Ähnlich wie in der vergangenen WZW-Ausga-be Promotionsstudenten Einblicke gegeben haben, stellen in dieser Ausgabe nun also verschiedene ehemalige (Tübinger) Bachelor-studenten vor, wohin es sie für ihren Master verschlagen hat und welche Erfahrungen sie dort bereits gesammelt haben.

Anna Feikus

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23master

Here are deposited the remains of Adam

Smith... Wer wollte nicht schon immer mal nur eine knappe halbe Meile entfernt vom Grab des Hl. Adam Smith zu seinen Vorlesungen im VWL-Master pilgern? Das Scottish Graduate Pro-gramme in Economics (SGPE) in Edinburgh erfüllt zumindest diese Vorstellung.

Das SGPE ist ein einjähriger Economics- bzw. Finance–Master, der, so die namensgebende Grundidee, Lehr- und Forschungskraft aller schottischen VWL-Fakultäten vereint. Der SGPE-Master war und ist für mich auf-grund der Reputation und Attraktivität der University of Edinburgh interessant (sehr gute Studienbedingungen zu akzeptablen Studi-engebühren) und bietet die Möglichkeit, sich in der zweiten Hälfte des Studiums auf den Bereich Finance zu konzentrieren. In der Praxis hat sich vor allem Ersteres be-

sehr guten Betreuungsrelation, sehr ambi-tionierten Lehrkräften (insb. Tutoren) und Möglichkeiten, den ökonomischen Diskurs auch außerhalb des Hörsaals weiterzuführen. Uneingeschränkt kann man die Organisation

loben: Durch sehr zentrale Strukturen kris-tallisiert sich früh der/die Verantwortliche für insbeson-dere fachbe-zogene und akademische Problemstellun-gen heraus.

Das mitunter wichtigste Argument wurde aber bisher unterschlagen: Edinburgh ist eine fantastische Stadt und bietet von Kultur und Geschichte über Gastronomie bis Nachtleben alles zu – relativ zu den meisten Städten Eng-lands - studentenfreundlichen Preisen. Ähn-lich wie Tübingen hat die Stadt ein gewisses urisches Flair, bietet aber zusätzlich Alles, was eine Großstadt ausmacht. Das SGPE hat keinen direkten Schwerpunkt (3M-Master=Micro, Macro, Metrics), Edin-burgh ist aber im Allgemeinen für eine starke Forschung im Bereich der Mikroökonomik be-kannt. Voraussetzung für das Studium ist die Fähigkeit, sich auch mit bekannten Dingen hier und da theoretischer Natur auseinander-zusetzen. Weiterhin sollte man auch strapa-zierfähig in Bezug auf längere und ausführli-chere Tutorien sein und nicht ganz ahnungslos mit ökonometrischer Software wie STATA oder EViews umgehen: Letzteres scheint vie-le Studenten momentan sehr zu bremsen. Weiterhin muss man mit einer heterogenen Studentenschaft klarkommen: Kommilitonen kommen z.T. aus anderen Fachrichtungen

unterschiedlich vorgebildet. Generell sind die Vorteile/Nachteile für Tü-binger Studenten je nach belegtem Schwer-punkt unterschiedlich. Ich persönlich kann sagen, dass man gerade im Bereich Statistik ein theoretisch breit gemauertes Fundament von den „(T)ükonometrikern“ mitbekommen hat, während die Tiefenschärfe der Theorie mit oben genannten Hilfsmitteln aber hier erst erarbeitet wird. Der Bewerbungsprozess für das SGPE ist wie

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masterje eher man sich von jeweils Jahresbeginn bis August um eine Bewerbung kümmert, desto besser. Genauere Informationen liefert die Webseite. Positiv ist zu bemerken, dass ich bis heute nur ein Dokument postalisch an die Uni senden musste und der Bewer-bungsprozess wie auch das Studium äußerst unbürokratisch ist.

Mit dem Sommersemester 2010 habe ich mein Studium der International Economics (Schwerpunkte in Economic Theory, Empirical Economics und Banking and Finance) in Tü-bingen abgeschlossen und studiere seit Sep-tember an der Toulouse School of Economics (TSE) in Frankreich. Für meine Bewerbung an der TSE war ausschlaggebend, dass ich noch einmal nach Frankreich wollte, um Sprache und Land kennen zu lernen. Außerdem habe ich einen theoretischen Master mit Schwer-punkt in Financial Economics angestrebt. Die TSE bietet einen Master in diesem Bereich an und ist eine der angesehensten wirtschafts-

-

die Ent-scheidung, mich hier zu bewer-ben nicht s c h w e r . Das Bewer-bungsver-fahren war außerdem sehr un-kompliziert und

-chen verlangt wurde und die Bewerbungsun-terlagen einfach per E-Mail eingereicht wer-den konnten.Nach drei Monaten Studium kann ich sagen, dass ich mit dem Programm sehr zufrieden bin. Das erste Jahr (M1) des zweijährigen Studiums ist ein Rundumschlag in Grundla-genfächern wie Mikro, Makro, Ökonometrie, IO, etc. Dazu kann man pro Semester von insgesamt sechs Vorlesungen zwei Optionen wählen. Das Niveau und vor allem das Tem-po in den Veranstaltungen ist sehr hoch und besonders in Ökonometrie muss man eine gewisse Vorkenntnis mitbringen. Im zweiten Jahr (M2) kann man dann Vertiefungsrich-

gerade in einer Umstrukturierung und ab dem Jahr 2011 kann man statt aus 4 aus 7 ver-schiedenen Masterprogrammen wählen. Das Ziel eines Masters an der TSE ist es, auf einen PhD vorzubereiten. Dementsprechend viel Wert wird auf Methodenkenntnis gelegt, was in Veranstaltungen wie Dynamische Op-timierung, Wahrscheinlichkeitstheorie, Sto-chastische Prozesse und Advanced calculus deutlich wird. Meine persönliche Frustrations-grenze wurde bereits mehrmals an manchen mathematischen Fragestellungen getestet.

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Daher hätte ich mir im Rückblick eine zweite Mathematik -Vorlesung im Bachelor gewünscht. Keine schöne Seite des Studiums an der TSE ist, dass man am Ende des Jahres einen Notenschnitt von 12 aus 20 Punkten erreichen muss, um ins zweite Jahr zu kommen. Nicht wenige scheitern an dieser Hürde und gehen dann ohne Ab-schluss nach Hause. Außerdem ist der Stundenplan mit ca. 30 Semes-terwochenstunden (Vorlesungen und Tutorien) voll gepackt. Alle Mühen werden aber auf jeden Fall da-durch aufgewogen, dass die Professoren ausgezeichnet sind und die Vorlesungen Spaß machen. Vor allem hatte ich noch nie das Gefühl, so viel in so kurzer Zeit zu ler-nen. Die Stimmung unter den Kommilitonen ist auch sehr gut. Ein Großteil der Studenten möchte einen PhD machen und das akademi-sche Interesse ist hier insgesamt sehr hoch. Trotzdem habe ich nie das Gefühl, mit Fach-idioten zusammen zu sein. Wir sind ungefähr 60 Leute im Programm, wobei 20 verschiede-ne Nationalitäten vertreten sind. Die Internati-onalität und das Zusammentreffen vieler ver-

schiedener Kulturen ist eine besonders inter-essante Erfahrung. Im Unterricht und wie auch sonst wird Englisch

im Studium nicht benötigt, sind aber natürlich hilfreich bei den zahlreichen frankreichtypi-schen „verwaltungstechnischen Formalitä-ten“. Ich kann das Programm auf jeden Fall empfehlen. Das Arbeitspensum ist verglichen mit Bachelorzeiten allerdings viel höher und wenn man nicht gerade in einer französischen WG lebt, bleibt nicht viel Zeit, um am französi-schen Leben in Toulouse teilzunehmen. Dies wird aber durch die sehr gute Lehre und die Kommilitonen aufgewogen.

Vor wenigen Wochen hat für mich der Mas-terstudiengang „International Economics

and Finance“ begonnen. Ich will einen kurzen Einblick darüber geben, was die-sen Studiengang ausmacht und wie meine per-

sönlichen Eindrücke bisher sind. Meinen Bachelor-Abschluss habe ich an der Universität Kassel absolviert und mich anschließend nach einem interessanten Masterprogramm innerhalb Deutschlands umgesehen. Dabei stieß ich bei meiner In-ternetrecherche auf das Tübinger Angebot. Der Master „International Economics and Fi-nance“ hat mich vor allem deshalb überzeugt, weil alle Kurse in englischer Sprache abge-

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halten werden. So kann man auch durch pas-sives Lernen die eigenen Sprachkenntnisse täglich verbessern. Des Weiteren gibt es hier zahlreiche Möglichkeiten, sich die Kurse in den Bereichen Finance, VWL und statistische Methoden ganz nach eigenem Interesse aus-zuwählen und sich auf einem Gebiet weiter zu spezialisieren. Sicherlich hat jeder Student bereits ei-gene Schwerpunk-te in seinem Ba-chelorprogramm gesetzt und kann somit nicht alle drei Gebiete gleicher-maßen abdecken. Dies ist aber auch völlig in Ordnung, da der Studiengang uns Studenten recht viele Wahlmöglichkeiten lässt, mit wel-chem Bereich man sich intensiver beschäfti-

Anzahl an Kursen, die in jedem Schwerpunkt

mindestens absolviert werden müssen, aller-dings kann man sich bei der weiteren Kurs-wahl ganz nach den eigenen Interessen rich-ten.Kurzum bin ich mit dem Start in diesen neuen Studiengang zufrieden. Nette Leute, eine gute Arbeitsatmosphäre und eine schöne Stadt ermöglichen ein angenehmes Studium.

Zwar gibt es nach einem Uniwechsel immer einige Dinge, an die man sich

paar Wochen kommt man damit aber recht gut klar. Ebenso kann man je-dem Student zu Beginn des Studien-gangs nur raten, möglichst viele Ver-anstaltungen zu besuchen und erst anschließend die Veranstaltungen

auszuwählen, die auch mit den eigenen Vor-stellungen übereinstimmen. Hinter mancher Veranstaltung verbergen sich nämlich andere Inhalte, als man zunächst beim Kursnamen erwarten würde.

Warum in New York studieren? Diese Frage scheint rhetorisch. Doch wenn man nach 20 Stunden Gruppenarbeit für ein Assignment um halb drei Uhr morgens aus der Bibliothek kommt und weder von der Stadt noch vom Tag besonders viel mitbekommen hat, taucht die Frage ganz von alleine auf, ob sich denn das Studium in New York lohnt. Diese Szene ist natürlich überzeichnet und auch in der Form nur einmal vorgekommen. Dennoch verlangt das Studium Master of Arts in Economics an der New York University (NYU) ungewohnt hohen Arbeitseinsatz. Es gibt vier bis sechs Assignments unterhalb des Semesters und in fast jedem Kurs wird ein Midterm geschrieben. Genau das, wofür ich

mich jetzt wieder ein: Hier lernt man wirklich von der zweiten Semesterwoche an intensiv. Die Vor- und Nachteile sind offensichtlich: Man versteht sehr viel mehr von den Vorlesungen, aber Zeit für Hobbys bleibt nicht viel.

Also alles nur sinnlose Paukerei? Im Ge-genteil. Das Wörtchen „rigorous“ in der Pro-grammbeschreibung bedeutet vor allem, dass die Professoren sich nicht scheuen, ihre Stu-denten bis an die Grenze der Wissenschaft zu bringen. Wer ein Masterprogramm wie dieses an der NYU absolviert, wird dankbar sein für die Sicherheit im Umgang mit Formeln und mathematischen Lösungsansätzen, die ihm in Tübingen eingetrichtert wurde.Ein Tübinger Absolvent wird es aber auch als

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-soren an der NYU sich vollkommen mit ihrer

-te Kritik an der Bedeutung, Methodik oder Entwicklung der modernen VWL äußernkönnen. Erst kürzlich hat unser Mathe-matik-Professor einen Vortrag über die Bedeutung von „lambda“ (Lagrange-Multiplikator) in einer Nutzenmaximie-rung gehalten. „Denn auf unserer An-nahme, dass lambda abnehmend im Einkommen ist (d.h., dass der margi-nale Grenznutzen von Einkommen ab-nehmend ist) beruht unser gesamtes westliches Sozialsystem.“ Den Bogen hat er sogar bis zur aktuellen „tax-cut“-Debatte in den „midterm-elections“ ge-zogen.

gewesen und vermitteln die Theorie nie ohne Anwendung. Wenn wir in Makroökonomik über die Philipps-Kurve und die Bedeutung von Erwartungen in Neu-Keynesianischen Modellen reden, erklärt unser Professor von der Fed (US-amerikanische Zentralbank) gleichzeitig auch wie die Fed denn überhaupt konkret Zinssätze und Geldmengen reguliert. An der NYU spürt man, wie sinnvoll das ist, was man gerade lernt. Man merkt, dass man die formale Makro-Theorie genauso braucht wie die verrückten ökonometrischen Metho-den, damit man eines Tages das modellieren kann, wonach Entscheidungsträger sich ori-entieren. Moment – und New York? Auch wenn es nicht so klingt: Im Big Apple zu leben ist natürlich trotzdem etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil abends mehr als drei Partys gleichzeitig

Musik- und Tanzvorführungen erleben kann, weil immer irgendetwas total Verrücktes in

dieser Stadt passiert (wie die vierte Quidditch-Weltmeisterschaft...), sondern auch einfach, weil Dinge hier passieren. Natürlich kann man

sich auf der Economist-Homepage alle Reden von der letzten Buttonwoods-Konferenz an-hören. Wenn man also an der NYU studieren möchte, sollte man „die mathematische VWL“ mögen und können. Dann ist dieses Studium sehr bereichernd und liefert tiefe Einblicke in den Kern der heutigen VWL. Die Professoren lehren inhaltlich und didaktisch auf sehr ho-hem Niveau und schaffen mühelos die Brücke zu aktuellem Geschehen und Wirtschaftspo-litik. Der sehr aufwendige Bewerbungspro-zess* und die hohen Studiengebühren lohnen sich nicht nur wegen der ausgezeichneten

-maligen Möglichkeit, in so einer lebendigen,

*Dazu gehören die üblichen Test (GRE, -

werbung, zwei Gutachten und dann natür-lich der Visums-Antrag. Für weitere Fragen: [email protected]

master

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Die SAIS genießt welt-weit einen ausgezeich-neten Ruf als „Policy School“ für Internati-onale Beziehungen. Der Master zeichnet sich vor allem durch seine Vielfalt aus. Die Schwerpunktbereiche reichen von Friedens-

Internationalem Recht über Regionalstudien-gänge bis hin zu Ent-wicklungsstudien. Ein Alleinstellungsmerkmal

-punkt Wirtschaftswissenschaften, den alle Masterstudenten absolvieren müssen. Abge-rundet wird der Stundenplan durch Sprach-kurse. Da ich nicht „nur“ VWL studieren wollte, sondern in den Bereich Wirtschaftspolitik und Internationale Beziehungen wechseln wollte, bot die SAIS für mich die ideale Mischung aus beiden Bereichen. An der SAIS gibt es Studenten aller Fachrich-tungen, auch wenn viele von ihnen Politikwis-senschaften oder verwandte Fächer studiert haben. WiWis sind keineswegs im Nachteil

Studium für alle, die keine akademische Lauf-bahn anstreben, aber auf hohem Niveau und mit Praxisbezug studieren möchten. Für Wi-Wis sind Kurse der Schwerpunkte „Develop-ment Economics“, „Quantitative Economics“ und „International Finance“ besonders inter-essant, ab nächstem Jahr kommt ein

Schwerpunkt in „Economic Policy“ hinzu. Die Finance-Spezialisierung konkurriert inhaltlich mit MBA-Studi-engängen und wird oft als „breiter“ aufgestellte Alter-native beworben.

Die SAIS akzeptiert jedes Jahr 400 Studenten aus aller Welt (200 in Washing-ton, 200 in Bologna) – bei tausenden Bewerbungen ist das Auswahlverfahren dementsprechend streng.

ebenso wie außeruniversi-täres Engagement. Arbeitserfahrung ist ein Plus – viele Studenten haben bereits gearbei-tet, weshalb das Durchschnittsalter zwischen 25 und 27 (je nach Jahrgang und Campus) liegt. Ein interessanter persönlicher Hinter-grund, der von Zielstrebigkeit und vielfältigen Interessen zeugt, kann punkten.

Die Bewerbungsprozesse für das erste Stu-dienjahr in Bologna bzw. Washington sind

-gebnisse fallen aber positiv auf. Hat man die erste Auswahlrunde überstanden, steht ein 30-minütiges Auswahlgespräch an, in dem auch Fachfragen gestellt werden.

Wer Kenntnisse in VWL und IB mitbringt, ist

überspringen und dafür fortgeschrittene Kur-se wählen kann.

master

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Auch das gut geschulte analytische Denken der Tübinger WiWis kommt einem zugute. Ungewohnt sind der Lern- und Prüfungs-rhythmus: Mit Problem Sets, Case Studies, Midterm-Klausuren,

Hausarbeiten und einem extrem hohen Lese-pensum bleibt von Beginn an nicht viel Freizeit. Ferner können viele ältere Studenten ihre Ar-beits- und Lebenserfahrungen einbringen und

“Economics is about proving things.”

Dieser Satz stammt von dem Spieltheoretiker, der den Maths-Crash-Course vor dem Start des ersten Trimesters gehalten hat. Der Master of Philosophy in Economics ist ein Zwei-Jahres-Programm. Inhaltlich folgt er der üblichen Gliederung in Mikro, Makro und Me-trics. In Mikro wird im ersten Jahr Mas-Colell/Winston/Green beackert. Sehr technisch und theoretisch und jenseits dessen, was man in Mathe und bei Herrn Goerke gewohnt ist. Ma-kro bedient sich zunächst dem bekanntem Makro II/Open Economy Macroeconomics-Material (Romer und Obstfeld/Rogoff). Da-nach soll es um Business-Cycles und Mo-netary Economics gehen. In Ökonometrie ist man mit Hayashi, Kap. 1-3, und Hamilton fürs Erste versorgt. Im drit-ten Trimester wird Pa-nel-Ökonometrie folgen. In den ersten Wochen lief ein Mathe-Kurs, der die Grundlagen der Dy-namischen Optimierung vermittelte. Im zweiten Jahr wählt man zwei Vertiefungsfächer aus einem breiten Spekt-rum.Pro Woche laufen 3x3 Vorlesungen sowie 2 Tutorien (Mikro/Makro

im Wechsel), für letzteresind Assignments einzureichen. Leider gehen diese jedoch nicht in die Endnote ein und dienen nur der eigenen Orientierung. Die einzigen Leistungserhebun-gen des Jahres sind die Prüfungen im Juni. Die Masterarbeit soll im Laufe des zweiten Jahres geschrieben werden.Oxford ist eine tolle Stadt in schöner Land-schaft mit zahllosen Möglichkeiten. Dazu ist London nicht weit. Wenn man die seltene Freizeit genießt, gibt es immer eine reiche Auswahl.Die Bewerbungstermine sind der 21. Januar und der 3. März. Einzureichen sind die übli-chen Schikanen: Statement of purpose, CV/résumé, drei akademische Referenzen und

Transkript. Tipps: Auf jeden Fall zum ersten Termin bewerben und zeitig um Referen-zen kümmern (2 Monate vorher), möglichst von verschiedenen Unis (Aus-land!?). Im Statement das Tübinger Niveau mit Li-teraturangaben belegen (Hayashi, Obstfeld/Rogoff, etc.), die Bachelorarbeit auf Englisch schreiben und als Schriftprobe hoch-laden. Beides in LaTeX

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setzen erhöht die Glaubwürdigkeit.

College-Struktur als eher nachteilig, weil sie

Die Arbeitsbelastung ist wesentlich höher als in Tübingen, obwohl ein Teil des Stoffes (noch) bekannt ist. Kurzum, der Master in Oxford ist etwas für Theorie- und Methodenhungrige, die sich den Weg in die Forschung eröffnen/offen halten wollen. Als Tübinger fühle ich mich gut vorbe-

reitet. Deutliche Abstriche muss man bei der Mathematik, der Spieltheorie und der Mikro-Theorie machen - das kommt in unserem Cur-riculum zu kurz. Klar ist aber auch: Die meis-ten Kommilitonen wissen mehr als ich. Aber das war auch in Tübingen nicht anders. Wenn sich jemand bewerben möchte, stehe ich für Fragen natürlich gern zur Verfügung!

Herzliche Grüße aus Oxford!

Vertrauen Sie auf fast 4o Jahre professionelles

Finanz- und Karrierecoaching.

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Die Antwort auf diese Frage haben aufmerk-same WiWi-Studenten schon im ersten Se-mester gefunden. Doch die Bierbörse scheint irgendwie nicht ganz ins Konzept zu passen - denn auf die Frage: „Warum gibt es die Bier-börse?“ bietet weder die Fristen- noch die Ri-sikotransformation eine passende Erklärung!

Natürlich, denn einzig und allein Forschungs-drang ist unsere Motivation, jedes Jahr die Bierbörse zu organisieren – und das bahnbre-chende Ergebnis unserer Studie ist: Es gibt ihn wirklich, den Homo oeconomicus!

Die Bierbörse ist DAS Highlight beim alljähr-lichen WiWi-Clubhausfest, so auch wieder dieses Jahr. Der Preis für das allseits beliebte

nachdem, wie hoch die Nachfrage war. Der Anfangspreis war mit 90 Cent so niedrig gewählt, dass kaum einer der Versuchung widerstehen konnte – und so verkauften wir direkt in der ersten Viertelstunde sagenhafte

jetzt natürlich in die Höhe kletterte. 2,30 Euro! Voller Empörung wandten sich die Kunden dem Substitut „Das Echte“ zu, welches mit ei-nem Festpreis von 2 Euro für ½ Liter urplötz-lich viel attraktiver wurde.Als ökonomisch versierte WiWis ahnt ihr si-

wieder auf die angenehme Marke von 1,10

los!

Nach ein paar Wiederholungen dieses Kreis-laufs hatte auch der letzte Nicht-WiWi

die Preisentwicklung zu antizipieren: „Ne, ich kauf später ein Bier, in zehn Minuten ist der Preis wieder im Keller.“

Auch weitere aus den Vorlesung bekannte Phänomene konnte man beobachten: So

der Börsenpreis billig war, nur um zu versu-chen, die Flaschen während einer Hochpreis-phase mit Gewinn weiterzuverkaufen.Einige Beobachtungen müssen allerdings noch analysiert werden: Warum gab es im-mer, selbst bei einem Preis von 2,60 (!!), noch

Käufer mit einer so starken Abneigung gegen das Substitut „Das Echte“? Präferieren einige Individuen den sofortigen Konsum des Zäpf-les so stark, dass sie nicht bereit sind, zu war-ten bis der Preis wieder sinkt? Besonders auffällig ist auch die folgende Kor-

Höchstpreisen war zu später Stunde deut-lich höher als am Anfang des Abends. Aber ob diese Korrelation auch einen kausalen Zusammenhang aufweist, muss noch unter-sucht werden… Wir als Fachschaft sind jedenfalls hochzu-frieden mit unseren bisherigen Forschungs-ergebnissen. Vielleicht ist unsere Bierbörse nicht die optimale Möglichkeit, Gewinn zu erwirtschaften, aber unsere Nutzenfunktion präferiert eindeutig etwas anderes: Spaß!

Tanja Wettingfeld

bierbörse

„Warum gibt es Börsen?“

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buchempfehlungen

Die Welt der Bücher

Vier Profs empfehlen Literatur für die kalten TageDraußen ein trostloser Wintertag mit eisigen Temperaturen oder eine viel zu lange Zug-fahrt mit Menschen, die sich mit ihren prall ge-füllten Koffern und Laptops in den ICE quet-schen, um an jedem Bahnhof die vier Minuten Aufenthalt für eine vergängliche Zigarette zu nutzen.

Genau der richtige Moment für ein gutes Buch, das einem den Nachmittag oder doch nur die nächsten vier Stunden und siebenundfünfzig Minuten in eine andere Welt abtauchen lässt – hinaus aus dem Großraumwagen, weg von den iPhones und Surfsticks dieser Welt.

Weil der Winter angebrochen ist, bald Ferien sind und deshalb die meisten Studierenden ihre kurze oder lange Reise nach Hause an-treten, haben wir unsere Professoren nach ei-nigen Buchempfehlungen zu verschiedenen Themen gefragt.Im Folgenden also - leicht gekürzt – eine lehr-reiche, literarische und lesenswerte Auswahl an Werken für die Reise, kalte Wintertage oder einfach für zwischendurch!

Ein wirtschaftswissenschaftliches Buch,

das im Studium weiterhilft:

„Mostly Harmless Econometrics: An Empiricist‘s Companion” von Joshua D. Ang-rist und Jörn-Steffen Pischke.

Ein hervorragendes Buch, das moderne empi-rische Denkweisen mit vielen Beispielen und ohne unnötigen formalen Apparat erklärt.

“Economic Theory in Retrospect (5th ed.)” von Mark Blaug.

Ein faszinierender, monumentaler Überblick über die ökonomische Theoriegeschichte. Auch in kleinen Portionen gewinnbringend lesbar.

Das EINE weiterbringende Buch wird es kaum geben. Ansonsten halt immer gerade

dann Augen zu und durch.

„Economics, Organization and Management” von Paul Milgrom und John Roberts.

Dieses Buch hilft in weiten Teilen der Be-triebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik und ist, trotz solider theoretischer Fundierung, wie die meisten amerikanischen Lehrbücher sehr gut lesbar.(Prof. Neus empfahl – „gewollt originell“ – au-

ßerdem Herbert Hax’ „Unternehmen und Un-

ternehmer in der Marktwirtschaft“, das „dem

Mann auf der Straße“ die Betriebswirtschafts-

lehre zu erklären versucht.)

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Einen literarischen Klassiker:

„Erzählungen“ von Edgar Allan Poe.

Unglaublich, welche Ideen der Autor hatte!

„Unterwegs zu Swann“ von Marcel Proust.

Der erste Band der “Suche nach der verlore-nen Zeit”. In neuer Übersetzung (Frankfurter Ausgabe) einfacher zu lesen, voller Episoden, die man nicht mehr vergisst (und mit einem

bei Gefallen gibt’s noch sechs weitere Bände, auf die man sich freuen kann.

„Genji Monogatari“ von Murasaki Shikibu.

Dieses Buch gilt oftmals als der erste Roman der Weltliteratur überhaupt und wurde wohl von einer Hofdame am japanischen kaiserli-chen Hof um das Jahr 1000 geschrieben.

„Dream of the Red Cham-ber“ von Tsao Hsueh-Chin.

Dieses Werk wurde da-gegen Mitte des 18. Jahrhunderts von einem chinesischen Aristokraten

als der vielleicht bedeu-tendste Roman der klas-sischen chinesischen Li-teratur angesehen.

Beide Bücher zaubern ei-nen in eine andere Welt

und man lernt zudem viel über die noch im-mer bestehenden Besonderheiten beider (Hoch-)Kulturen und dies, obwohl beide vor mehreren hunderten Jahren verfasst wurden. Zugleich wird einem vor Augen geführt: Ob Königssohn in Japan von vor tausend Jahren oder Student von der schwäbischen Alb von heute, menschliche Freuden und Leiden sind schicht-, kultur- und zeitlos. Es ist gerade die Vermittlung des Besonderen im Allgemeinen oder des Allgemeinen im Besonderen, die beide Bücher als Weltliteratur kennzeichnet.

(Prof. Pudelko merkte außerdem an, dass er

sich als Fachvertreter für Internationales ein-

fach nicht traue, ein Buch von Thomas Mann

zu erwähnen.)

„Faust“ von J. W. Goethe.

Eine Schande, dass dies aufgrund des Zent-ralabiturs ganzen Jahrgängen von Abiturien-ten vorenthalten wird.

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(Prof. Neus wies im gleichen Sinne wie oben

auf das Buch „Tristram Shandy“ von Laurence

Sterne hin.)

Ein Lieblingsbuch:

„Von der Ruhe der Seele“ von Seneca.

Vor dem Einschlafen gelesen, verhindert es, dass man sich unnötig über Dinge aufregt.

„Leviathan“ von Paul Auster.

Spannend, intelligent, und in leicht verständli-chem Englisch geschrieben.

„The Wealth and Poverty of Nations: Why Some Are So Rich and Some So Poor” von David Landes.

Verfasst von dem emeritierten Har-vard Professor und wohl bedeutendsten noch lebenden US-amer i kan ischen Wirtschaftshistori-ker David Landes, erläutert es die Gründe, warum die wichtigsten Länder und Regionen es im Laufe der Jahrhunderte zu Reichtum ge-bracht haben oder in Armut verblieben sind. Hochbedeutend in der Thematik, glänzend in der Aufbereitung und schlüssig in der Analy-se. Ich wünschte, ich hätte den Bildungsgrad die-ses Mannes!

„Garp“ von John Irving. (Oder alle anderen Romane von Irving)

Diese Romane zu lesen, ist für mich einfach eine schöne Weise, Zeit zu verbringen.

(Prof. Neus erwähnte außerdem den Duden

aufgrund des Lerneffekts und der immer wie-

der überraschenden, interessanten Einträge.)

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Pro-fessoren für die Antworten und wünschen den Studierenden viel Freude beim Lesen.

Auch in Zeiten von YouTube, Fernsehen oder Internet wird sich das Buch stets gegen sei-ne elektronische Konkurrenz zur Wehr set-zen können – weil es gar nicht genug gute Gründe gibt, Bücher zu lesen – sei es für die

Bildung, den sozi-alen Erfolg, wahre Glücksmomente oder einfach nur für kleine Fluch-ten aus der Wirk-lichkeit.

Und weil man sich auch als Erwach-sener zu Weilen in die phantasti-

schen Welten zurückversetzen lassen sollte, empfehlen wir von der Redaktion noch Micha-el Endes „Die unendliche Geschichte“.

Teresa Fiolka

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Was haben Hartz IV-Empfänger und Studenten gemein?

Beide leiden unter chronischem Geldmangel. Was bleibt da für Freizeit, Kultur und Sport üb-rig? Ein Vergleich.Es ist Mittwochabend. Im easy sports Fitness in Tübingen diskutieren zwei junge Männer miteinander. Der eine rennt schon seit zwan-zig Minuten auf dem Laufband und der an-dere drückt gerade dreißig Kilogramm beim Bankdrücken. Ihr Gesprächsthema: Der klei-ne Geldbeutel passt nicht zum langen Monat. Trotzdem gehen sie anschließend gemeinsam ins Top10, gönnen sich einen Drink. Während bei dem einen nach dem Abend noch Geld für weitere Freizeit- und Kulturaktivitäten übrig ist, hat der andere sein monatliches Budget dafür schon ausgereizt. Der eine ist Student. Der andere ist Hartz-IV-Empfänger. Wie kann das sein?Der Hartz-IV-Regelsatz sieht Ausgaben in Höhe von 39,96 Euro pro Monat (!) für Frei-zeit, Unterhaltung und Kultur vor. 63 Euro gibt dafür der Durchschnittsstudent laut der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studenten-werkes aus.Wichtig ist zu klären, was denn alles zu den Sammelbegriffen Freizeit, Unterhaltung und Kultur zählt: Das sind Ausgaben für Zeitungen und Zeitschriften, Bücher, Sportartikel, den Besuch von Sport- und Kulturveranstaltungen

Digitalkamera, Haustiere, GEZ, Schreibwaren oder Reisen. Schon der vorgesehene Betrag des Arbeits-losen ist deutlich geringer als der des Stu-denten. Hinzu kommt, dass Arbeitslose bei Eintrittsgeldern, Abonnements oder Mitglied-schaften im Gegensatz zu den deutschland-

weit zwei Millionen Studenten keinen Preis-nachlass bekommen – was dem arbeitenden Bürger aber auch schlecht vermittelbar wäre.Rund 35 Euro muss unser Leistungsemp-fänger monatlich für das Fitnessstudio be-rappen. Wenn er dann noch in der Tübinger Großraum-Diskothek tanzt, zahlt er 4 Euro Eintritt und den vollen Preis für seinen Long-drink. Schon hat er laut Regelsatz in diesem Monat kein Geld mehr für andere Freizeitbe-schäftigungen übrig. Der Genuss von Alkohol ist ohnehin nicht miteingerechnet, da er nicht als lebensnotwendig gilt. Der Student zahlt für das Fitness-Center dagegen 30 Euro, im Top10 keinen Eintritt (mittwochs vor 22.30 Uhr) und nur die Hälfte für den Drink.Wenn Stuttgart gegen Bayern kurz vor Weih-

-men im DFB-Pokal kämpft, wird der Zuschau-er auf den billigsten Plätzen immer noch 25 Euro hinblättern. Zu viel für unsere beiden Jungs. So lässt sich weiter das Spiel spielen. Mal eben ins Kino an der Neckarbrücke zu ge-hen: 6,50 Euro. Zur „Comedy Stube“ ins Sud-haus: 17 Euro (12,60 Euro Studentenpreis). Die günstigsten Plätze im Tübinger

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Landestheater: 13 Euro (6,50 Euro). Das alles ist nicht öfters machbar.Natürlich gibt es an der Universität Tübingen auch viele kostenlose An-

nur einmal an den Hochschulsport oder diverse Vorträge wie das Stu-dium Generale, im Wintersemester 2010/11 mit dem Thema Geld, Kultur, Werte.Über sechs Millionen Hartz-IV-Emp-fänger können sich mit ihren vierzig Euro, obwohl letztere Veranstaltung auch ih-nen offen steht, bloß wenig Ausgaben für Kul-tur und Unterhaltung leisten - was die Bildung sozialer Kompetenzen nur bedingt fördert.

Wenn es um Freizeit, Kultur und Sport geht sind eben nicht nur Studenten und Arbeits-lose, sondern alle Bürger, ein Stück weit wil-lens- und geldabhängig.

Amadeus Müller

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Stereotypen 2.0Der Obdachlose auf der Bank im Alten Botani-schen Garten kann einfach nicht so intelligent sein, wie der Professor, der komplizierte wirt-schaftswissenschaftliche Modelle erläutert: Ein Paradebeispiel des kulturellen Stereotyps. Wer geglaubt hat, dass das vereinfachte Weltbild der Kategorisierungen vor der Tür von Hörsaal 25 halt macht, hat sich getäuscht.Irgendwie wird dann doch aus jedem BWL-Studenten ein skrupelloser Personaler, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Und der VWL-Student studiert nur Volkswirtschaftsleh-re, weil seine Durchschnittsnote im Abitur für Medizin nicht gereicht hat. Ist doch klar. Oder etwa nicht?

Die Verallgemeinerung von Persönlichkeiten zu Stereotypen ist ein Phänomen, das wir überall beobachten können. Vielleicht, weil un-sere Welt zu komplex ist, um sich ohne Schub-

handelt es sich bei der Kategorisierung also um eine Schutzfunktion, einen Prozess des Sortierens, der jedem seine gesellschaftliche Ecke – im großen oder im kleinen Rahmen – zuweist. Und weil der Prozess der Kategorisie-rung so unterschwellig verläuft, nehmen wir ihn zu gerne stillschweigend an. Niemand schreibt sich auf die Brust: „Ich habe viele Stereotypen und Vorurteile und bin stolz darauf.“Dennoch freuen wir uns, wenn wir unseren Tutoren sagen hören, Betriebswirte beherrsch-ten nur Grundrechenarten oder der Professor milde lächelnd verkündet, zum Bauen von Brunnen in Afrika sei das Studium der Volks-

benutzt die Stereotypen, um sich positiv von anderen Gruppen abzugrenzen, einen Sün-

warum man sich über diese Gruppe lustig ma-chen kann. Keine Frage, wir haben alle unsere Schubladen, aber gleichzeitig haben wir doch eine ziemlich große Abneigung gegen sie. Warum also das alles? Insgeheim wissen wir nämlich, dass die Stereotypen uns nur limi-tieren. In vieler Hinsicht ist es einfacher, zu kritisieren und abzuwarten, als offen auf die andere Gruppe zuzugehen. Aber wenn man das Risiko eingeht, dann eröffnet sich die ein-zigartige Chance, etwas Neues zu entdecken und zu schätzen. Wenn wir das in unserem Studium versuchen, sind wir vielleicht nicht mehr so überrascht, wenn sich der vermeintliche „Nerd“ vor Be-ginn des Tutoriums nett mit uns über den neu-esten Blockbuster unterhält. Wir lassen nicht vor Schreck unseren Stapel Bücher fallen, wenn wir die Angehörigen der Partyfraktion am Mittwochabend in der UB treffen, anstatt im Top Ten. Dann können wir in zehn Jahren wissend lachen, wenn unser Kommilitone, der Betriebswirtschaftlehre studiert hat, neben dem neu erbauten Brunnen in Mozambique steht und der ehemalige VWL-Student in der Buchhaltung eines Unternehmens Abschlags-zahlungen addiert. Auch wenn wir hoffen, dass der Pathos der letzten Absätze jeden animiert, mit allen Kom-militonen in Kontakt zu kommen, so wollen wir trotzdem die Wirtschaftsstudenten in Tübin-gen mal in ihre Schubladen stecken und uns selbst und andere vielleicht ein bisschen darin wiedererkennen - alles in dem Wissen, dass

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Teresa Fiolka

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„Der Weltverbesserer“:

Den letzten interessanten Artikel, den er in seiner Bibel, dem „Economist“, gelesen hat, hat er sofort seinen Freunden auf die Pinnwand gepostet. Dabei hat er stets das Wohl der Welt im Blick und stellt täglich neue Theorien zu Themen aus Po-litik und Wirtschaft auf. Er ist immer topinformiert und kann zu jeder Zeit alle südamerikanischen Staatsoberhäupter, die jeweilige Staatsverschuldung sowie Konjunkturprognosen für die nächsten fünf Jahre nennen. Dass er dazu auch mehr als vier Sprachen spricht, ist selbstverständlich.Seine Vision von einer besseren Welt lässt er dabei aber nie aus den Augen und arbeitet eifrig an einem allerklärenden Modell von Armut, Hunger und Arbeitslosigkeit.

„Business-People“ :

Geschniegelt und gestriegelt – das ist das Lebensmotto der Nachwuchsmanager. Kein Tag vergeht, ohne dass nicht die Aktienkurse gecheckt oder der Business-Plan verfeinert wurde. Fortwährend mit der Corporate Identity beschäftigt, engagieren sie sich in einer studentischen Unternehmensberatung, besu-chen wöchentlich Karriere-Seminare und arbeiten permanent an ihrem Netzwerk. Wenn sie sich nicht gerade für internationale Praktika bewerben, versuchen sie ihre Freunde zu überzeugen, in Aktien des eigenen Jungunternehmens zu investieren.

stereotypen

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„Der Turbo-Student“:

Diesen immer motivierten Studenten trifft man am besten in der Vorlesung – denn der Kupferbau ist sein Zuhause. Am Wochenende kann man ihm auch in der Bibliothek begegnen, wo er es irgendwie schafft, sich Lernstoff anzueignen, für den die „Normalos“ doppelt so lange brauchen. Die fehlende Freizeit ersetzt er durch die enge Bindung zum Bibliothekspersonal und zu den Professoren, bei de-nen er nach jeder Vorlesung noch einmal nachhakt. Das Argument, nach welchem sie mit dem gewonnenen Geld, für ihr in Turbozeit abgeschlossenes Grundstudium, noch nicht mal

mit der Bemerkung aus, dass sie dafür ein Jahr früher die ersten Gehälter einstreichen können.

„Der Chiller“:

Dass Jogginghosen noch nicht zum guten Ton oder zur Standardbekleidung in der Uni gehören, ist dem Chiller-Student genauso ein Rätsel wie die Tatsache, dass es Vorlesungen gibt, die Viertel nach Acht beginnen. Nur der Entdeckung der Kaf-feebohne ist es wohl zu verdanken, dass so man-cher wenigstens die zweite Hälfte der betreffenden Veranstaltungen mitverfolgt. Obwohl sie deshalb eher nachmittags Übungen besuchen, vergeht kein Tutorium, in dem sich nicht noch zwanzig Minuten nach Beginn die Tür öffnet und ein verschlafen dreinblickender Kommilitone in den Raum hineinschlürft – mit der Frage, in wel-

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„Die Party-Fraktion“:

Wo für andere der entspannende Teil der Woche beginnt, fängt für den Partystudenten der Stress erst an: Es müssen nicht nur alle möglichen Partys im Umkreis von 10 Kilometern koordiniert, sondern auch die Veranstaltungen donnerstags und freitags überstanden werden. Damit letzteres nicht allzu anstrengend wird, werden alle anfallenden Übungen oder Sprachkurse auf die ersten drei Wochentage gelegt. Eventuelle 10-Stunden-Tage werden dabei gerne in Kauf genommen, solange am heiligen Donnerstagmorgen ausgiebig gefrühstückt werden kann. Zu dieser Zeit können dann auch gleich die zahlreichen Fotos vom vergangenen Abend begutachtet werden, auf denen die meisten Leute zwar nicht vollständig, aber dafür in ausgefallenen Posen zu sehen sind.

„Der Sporti“:

Stets mit einer Sporttasche ausgestattet, wandelt der Sportmanagement-Student durch die ihm nicht unbe-dingt vertrauten Hallen des Kupferbaus. Diese Unsicher-heit kaschiert er aber gekonnt durch besonders lässiges Auftreten, welches ihm nicht nur die Aufmerksamkeit vie-ler Mädchen beschert. Auch die Professoren zeigen gro-ßes Interesse daran, dem Sportmanagement-Studenten eine auf ihn zugeschnittene Bildung zukommen zu las-sen – beispielsweise in Form von speziellen Tutorien, die dann auch gerne einmal 120 Minuten dauern. Sollte es dann aber doch nicht so klappen in der Uni, kann sich der Sporti einfach den berüchtigten Sportler-Parties zuwen-den und der Party-Fraktion anschließen.

Jane Dreyer, Teresa Fiolka mit tatkräftiger Unterstüt-zung von Martin Weidner, Annika Havlik, Bernd Hörner, Jessica Ferklaß, Patrick Depner und Thomas Arnold

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Psychotest

a) In der Schweiz. Da kann ich zu Hause woh-nen bleiben und super Kontakte für meine spätere Management-Karriere knüpfen.b) Ich mach‘ Erasmus: Spanien oder Schwe-den – ich hab‘ überall Spaß.c) In Indien oder Mozambique. Dort kann ich die Welt verbessern.

b) 100-300. Mit den meisten habe ich mich sogar schon im normalen Leben unterhalten!a) Mindestens 500 – wie soll ich sonst mein eigenes Network zusammenstellen?c) Facebook?!? Solche virtuellen Plattformen zerstören zwischenmenschliche Beziehun-gen!

c) „Eat. Pray. Love.“b) „Die 50 besten Cocktail-Rezepte zum Sel-bermixen“a) „Just the Best“ – Karriereplanung für Fort-geschrittene

a)Ich führe ein erfolgreiches Jungunterneh-men.c)Ich engagiere mich in der Dritten Welt: Also Sandsäcke stapeln, Aufklärung, etc. Was man halt so macht…b) Party, was sonst?

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c)Hauptsache, ich kann anderen Menschen helfen: Mir machen auch ein Kellerbüro und 0,79 €/Stunde nichts aus.a)Meine Villa in ´nem schicken Vorort von

-ren können… und die Autos ja auch… und die Yacht… und…b) Ich habe da keine besondere Vorstellung. Aber so eine bunte Marketing-Kampagne kann schon etwas bewirken!

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psychotest

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a) Nach dem Studium sofort die große Karriere starten und viel Geld verdienen – so stellst Du Dir wahrscheinlich Deine Zukunft vor. Und um das zu erreichen, wird schon während des

Falls Du noch nicht studieren solltest, wechsle schnell dorthin: Da lernt man nicht nur, wie man die eigene Bilanz später aufbessern kann, sondern auch wie man seine Mitarbeiter durch Anreize zu „High Performern“ macht.

b) Spätestens nach den dem ersten Monat Vorlesungen ist dir aufgefallen, dass das Wirt-schaftsstudium doch nicht so locker ist wie vorher gedacht. Dennoch versuchst du, die wenige Freizeit so gut wie möglich zu nutzen und zwar mit Freunden, Partys und was zum normalen Studentenleben so alles dazu gehört. Wenn du dazu noch Sprachen für überbewertet hältst, liegst du mit -

genau richtig: Der Mix aus BWL und VWL ist etwas für die, die von Stressattacken bis zum Hauptstudium verschont bleiben wollen und eine solide Grundlage für die spätere Karriere schaffen möchten.

c) Den Traum von einer gerechteren Welt hast Du schon seit der Mittelstufe. Da Du allerdings kein Blut sehen kannst und deshalb nicht als Arzt in die Dritte Welt reisen wirst, dachtest Du dir: Ein Job in einer Stiftung oder einem Ministerium wird’s auch tun – als Diplomat kann man ja schließlich auch vor Ort helfen.Wenn Dir das bekannt vorkommt, dann studiere am besten : Dir wird dann nicht nur vermittelt, was Sodbrennen auf Spanisch heißt, sondern auch, dass man eigentlich jeden Sachverhalt in ein Modell verpacken kann – sei der Sachverhalt noch so kom-pliziert und das Modell noch so simpel und realitätsfern.

Jane Dreyer

Quadratisch, praktisch … mit dem Fahrrad!

Wenn wir alle mal ganz ehrlich sind, steckt in jedem von uns doch ein Schokojunkie… Als Student hat man es auch nicht allzu ein-fach und braucht hin und wieder mal etwas Nervennahrung. Das Problem beim Schoko-ladengenuss ist dabei nur immer wieder das Gewissen.

Eigentlich sollte man ja mal wieder Sport ma-chen und eigentlich sollte man auch mal wie-der was für die Uni machen und eigentlich… Letzten Endes läuft es wieder darauf hinaus, dass man allein vor dem Schreibtisch mit sei-ner Tafel Schokolade sitzen bleibt.

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semesterticket

Daher unser Vorschlag: Fahrt mit dem Fahr-rad zur Rittersport-Fabrik!Die Strecke führt euch von Tübingen ausge-hend Richtung Norden über Bebenhausen, an Dettenhausen vorbei und schließlich nach Waldenbuch. Sehr einfach zu befahren, führt euch der Waldweg durch die idyllische Natur des Schwabenlandes. Die Strecke ist kom-plett ausgeschildert und somit auch leicht zu bewältigen. Insgesamt misst sie gute 18km und geht von Tübingen aus mehr bergauf als bergab.

Daher solltet ihr mit etwa 1,5 Stunden rechnen, bevor ihr mit den dortigenNaschwaren belohnt werdet.

In Waldenbuch angekommen, habt ihr die Möglichkeit, das Mu-seum anzuschauen oder direkt zum Werksverkauf zu gehen. Werksführungen müssen vorher angemeldet werden.Der Werksverkauf bietet neben viel Bruchschokolade, die ihr zu vergünstigten Preisen erwerben könnt, auch andere diverse neue Schokokreationen, wie z.B. Va-

nillekipferl oder Orange- Karamell. Nachdem ihr euch den Bauch ordentlich voll geschlagen habt, könnt ihr die eben zuge-nommenen Kalorien auf eurem Drahtesel wieder verbren-nen. Die Rückfahrt sollte euch Dank Bergabfahrt auch leichter fallen, so dass ihr kugelrund und überglücklich wieder in Tübingen eintrefft.

Christoph Schulze und Fabian Meißner

Extrem abhängig von der Einkaufsmenge!!!

Montag bis Freitag 08:00 - 18:30 UhrSamstag 09:00 - 18:00 UhrNur die Schokoausstellung kann man auch sonntags zwischen 11 und 18 Uhr besichti-

gen.

www.ritter-sport.de/#/de_DE/waldenbuch/

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44www.dai-tuebingen.de

Deutsch-Amerikanisches InstitutKarlstr. 3 · 72072 Tübingen · Tel. 07071-795 26-0

Kommen Sie vorbei!

Bibliothek! Bücher, Zeitschriften, DVDs

Sprachen! Englisch, Spanisch

Kultur! Vorträge, Filme, Musik, Dialoge

Information! Studium, Arbeiten, Leben in den USA

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Sex im Hörsaal

Du wirst nicht bereuen, diesen Artikel gele-sen zu haben. Versprochen. Du wirst aber enttäuscht sein, weil auf die Überschrift nicht sonderlich eingegangen wird.

Hoffnung, doch noch etwas zu der Überschrift zu erfahren. Genauer gesagt interessieren dich drei Buchstaben. Sie sind dir sofort ins

-ckerte schon eine Vorstellung, ein Bild vor dir auf. Nun würdest du es gerne deutlicher zeichnen: zuerst den Hörsaal, dann den Tisch des Dozenten und schließlich die beteiligten Personen.

Nein! In diesem Artikel wird die Gürtellinie nicht unterschritten. Selbst wenn du es insge-heim gerne würdest. Zu behaupten, du wärst pervers, wäre pervers – erliegen doch andere Leser der Anziehung des einen Wortes ge-nauso.

Du liest ja immer noch. Schon erstaunlich, was eine gelungene Überschrift bewirken kann. Greifst du am Kiosk auch immer zur absatzstärksten Tageszeitung - in der mehr drüber als drunter steht und noch ein großes Bild zum Kauf einlädt?

Viele Zeilen bleiben nicht mehr übrig. Sie -

scheidende, Information. Wissbegierde kann man dir nicht abstreiten – sonst hieltest du gerade kein „Wort zum Wiwi“ in den Händen. Aber welche Themen bei dir das größte In-teresse erwecken – zweifelst du da nicht an deinen Werten?

Wie so oft kommt es also auf die richtige Verpackung an. Eine herausstechende Ver-packung entfacht schließlich Neugierde und ruft begehrliches Verlangen hervor. Aber zu guter Letzt wird sie doch nur aufgerissen, ab-gestreift und weggeworfen. Wie es da im Hör-saal ausgesehen haben muss, stellst du dir hoffentlich nicht vor! Denn wie gesagt: selbst wenn es die Überschrift vermuten ließe, lässt dieser Artikel die Verpackung, ebenso könnte man sagen die Hüllen, nicht fallen.

Freilich hätte die Schlagzeile auch lauten kön-nen: Klecks im Hörsaal. Nur hätte denselben Text dann niemand beachtet und schon gar nicht zu Ende gelesen. Erinnerst du dich noch an den ersten Satz?

Das Versprechen wurde eingehalten.

Amadeus Müller

kolumne

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1. Wenn der Wert des Geldes immer weiter abnimmt, dann herrscht…

2. Der BIP-… ist der Preisindex des Bruttoinlandsprodukts.

3. Ein Projekt A ist ..., wenn es kein anderes Projekt gibt, das hinsichtlich der Beurteilungskri-terien nicht schlechter und hin-sichtlich mindestens eines Krite-riums besser ist. (Substantiv)

4. Nash ist berühmt für seine …

5. f‘(x) = 0 und f‘‘(x) < 0

6. … schrieb die „General The-ory“.

7. die ganze Welt betreffend

8. Gibt es nicht nur als Fahrrad, sondern auch beim Institut für Deutsch als Fremdsprache

9. Man darf Dr. Luis Huergo keine Mails zu diesem Thema schreiben.

10. Most Important Production Function!

11. Bank an …

12. Sämtliche Aktivitäten von Einzelpersonen oder privaten Haushalten, die auf die Entnah-me von Gütern oder Dienstleistungen aus dem Markt gerichtet sind

f“(x) < 0rätsel

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13. Derivation

14. Wirtschaftseinheit, die sich auf die Siche-rung der Bedarfsdeckung ausrichtet

„Fest“ statt.

16. Freitags gibt es dort meistens Fisch.

17. Findet bei den Wiwis meistens im Kupferbau statt.

18. Dünner Bestseller von Kruschwitz (umgangssprachlich)

19. Entweder Werner oder Manfred geht dort gerne hin.

20. soll maximiert werden (sowohl mit Vermögen als auch mit Einkommen)

21. Lieblingsforschungsgebiet von So-low.

22. Widerstand oder Hindernis, das auf dem Arbeitsmarkt besteht und verhin-dert, dass offene Stellen mit Arbeitslo-sen besetzt werden.

23. Ist wichtig bei der Bildung von An-nahmen.

24. Das Newton-Verfahren bedient sich ihrer.

25. … hat den Lehrstuhl „Wirtschaftsthe-orie“ inne. (Nachname)

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wirr warr

„Was ist Betrug?“, fragt der Profes-

sor den Jurastudenten.

„Betrug ist, wenn Sie mich durch-

fallen lassen.“„Wieso denn das?“

„Weil sich nach dem Strafgesetz-

buch derjenige des Betruges schul-

dig macht, der die Unwissenheit

eines anderen ausnûtzt, um diesen

zu schädigen.“

Auf einer Wirtschaftskonferenz unterhalten sich der saudische König und Bill Gates.Sagt der der saudische König: „Der Ölpreis ist seit Jahren so hoch, ich hab so viel verdient, ich könnte die ganze Welt kau-fen.“Antwort von Bill Gates: „Ich verkaufe sie aber nicht...“

Raubûberfall im Studen-tenwohnheim, der Ein-brecher brûllt: „Hände hoch! Ich suche Geld!“„Moment, wir suchen mit!“

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wirr warr

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Schockiert und betroffen vernahmen wir die Nachricht, dass unser Freund Falk am 21. Oktober 2010 in Mexiko bei einem Kletterunfall tödlich verunglückt ist. Niemand konnte glauben, dass das wirklich passiert sein sollte. Durch die große Entfernung schien die Situation ungreifbar, da er wie viele von uns für ein Jahr im Ausland studieren wollte und doch eigentlich die beste Zeit seines Lebens haben sollte.

Wer Falk kannte, der weiß, dass er immer aktiv sein wollte und viele Hobbies hatte. Er war begeisterter Fußballfan (VfB!), war im Unisport aktiv und spielte in der Mannschaft seines Wohnheims Geigerle. Dieses Wohnheim lag

Skatabende, sondern war auch treibende Kraft bei der Organisation des Geigerle-Festes.

Auch unsere Doppelkopf-Runde hat er gegründet und am Leben gehalten, sodass wir gemeinsam viele spannende Sonntagabende genießen konnten. Nicht nur unsere Stocherkahnfahrten werden uns in schöner Erinnerung bleiben, da er hier, wie sonst auch, nie um ein Bier verlegen war, sodass man sich sicher sein konnte, dass man mit ihm als Freund keinen Freitag- oder Samstagabend allein verbringen musste. Bei all seinen Aktivitäten legte er großen Ehrgeiz an den Tag und motivierte dadurch auch seine Freunde.

Viele Wiwis werden sich an ihn erinnern, da er 2 Semester mit uns internationale VWL studiert hat, bevor er zu Politikwissenschaften wechselte und weiterhin im Nebenfach VWL-Kurse belegte. Wir werden ihn vermissen und als guten Freund in Erinnerung behalten.

nachruf

Michael Schmidt, Lisa Meier und Martin Bruns

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