Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus...

15
68 ÜBERBLICK 7 Worum geht es inhaltlich? Für die nächsten drei Lektionen stehen die Stadt Pompeji, das Leben ihrer Bewohner sowie der Untergang der Stadt aufgrund des Vesuvausbruchs im Jahr 79 n. Chr. im Mittelpunkt. Lektion 7 widmet sich einer Alltagssituation, bei der die Brüder Marcus und Aulus einer Freundin von Marcus, Claudia, bei der Suche nach ihrem Haustier, einem sprechenden Raben, helfen. Dieser liebt seine Freiheit sowie gutes Futter, das er auf dem Forum findet. Aulus ist offensichtlich von Claudia beeindruckt und bietet sofort Hilfe an. So eilen die Kinder auf das Forum zum Käsehändler Priscus, dem genau in diesem Augenblick der Rabe einen Käse stibitzt und sich in einen Baum flüchtet. Die Worte des erbosten Priscus sowie die Äußerungen der zusammenströmenden Leute wiederholt der Rabe. Aulus glaubt Claudias Raben in Gefahr und klettert auf den Baum; aber der Vogel fliegt herab auf Claudias Schulter und lässt Aulus allein im Baum zurück. Claudia und Marcus haben bei Aulus den Grund seiner Hilfsbereitschaft erkannt und reagieren entsprechend, Marcus mit einem Wortspiel von arbor und amor. Worum geht es sprachlich? Akkusativ mit Infinitiv (AcI) Substantive: 3. Deklination (-or, oris und -as, atis) Verben: Komposita – Verben: posse Kompetenzraster 1. Neue Vokabeln im Text erkennen, ihre Grundform (und grammatischen Angaben) nennen und kontextbezogen übersetzen. 2. AcI im Text identifizieren und analysieren. 3. AcI als satzwertige Konstruktion mit „dass-Satz“ übersetzen. 4. Formen der Substantive der 3. Deklination funktional bilden und übersetzen. 5. Polyseme Endungen der Deklinationen mit Hilfe des Genitiv-Sg. unterscheiden. 6. Formen von posse (und einfachen Komposita von esse) bilden und übersetzen. 7. Dem Text aufgabenbezogene Informationen zum Inhalt entnehmen (vorerschließen). 8. Merkmale einer Personencharakterisierung herausarbeiten. 9. Eine Zeichnung in ihrem Textbezug inhaltlich einordnen. 10. Bestandteile eines römischen Namens funktional erklären. A B C

Transcript of Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus...

Page 1: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

68

ÜBERBLICK7Worum geht es inhaltlich?

Für die nächsten drei Lektionen stehen die Stadt Pompeji, das Leben ihrer Bewohner sowie der Untergang der Stadt aufgrund des Vesuvausbruchs im Jahr 79 n. Chr. im Mittelpunkt.

Lektion 7 widmet sich einer Alltagssituation, bei der die Brüder Marcus und Aulus einer Freundin von Marcus, Claudia, bei der Suche nach ihrem Haustier, einem sprechenden Raben, helfen. Dieser liebt seine Freiheit sowie gutes Futter, das er auf dem Forum fi ndet. Aulus ist off ensichtlich von Claudia beeindruckt und bietet sofort Hilfe an. So eilen die Kinder auf das Forum zum Käsehändler Priscus, dem genau in diesem Augenblick der Rabe einen Käse stibitzt und sich in einen Baum fl üchtet. Die Worte des erbosten Priscus sowie die Äußerungen der zusammenströmenden Leute wiederholt der Rabe. Aulus glaubt Claudias Raben in Gefahr und klettert auf den Baum; aber der Vogel fl iegt herab auf Claudias Schulter und lässt Aulus allein im Baum zurück. Claudia und Marcus haben bei Aulus den Grund seiner Hilfsbereitschaft erkannt und reagieren entsprechend, Marcus mit einem Wortspiel von arbor und amor.

Worum geht es sprachlich?

Akkusativ mit Infi nitiv (AcI)

Substantive: 3. Deklination (-or, oris und -as, atis)

Verben: Komposita – Verben: posse

Kompetenzraster

1. Neue Vokabeln im Text erkennen, ihre Grundform (und grammatischen Angaben) nennen und kontextbezogen übersetzen.

2. AcI im Text identifi zieren und analysieren.3. AcI als satzwertige Konstruktion mit „dass-Satz“ übersetzen.4. Formen der Substantive der 3. Deklination funktional bilden und übersetzen.5. Polyseme Endungen der Deklinationen mit Hilfe des Genitiv-Sg. unterscheiden.6. Formen von posse (und einfachen Komposita von esse) bilden und übersetzen.7. Dem Text aufgabenbezogene Informationen zum Inhalt entnehmen (vorerschließen).8. Merkmale einer Personencharakterisierung herausarbeiten.9. Eine Zeichnung in ihrem Textbezug inhaltlich einordnen.10. Bestandteile eines römischen Namens funktional erklären.

A

B

C

Page 2: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

69

7UNTERRICHTSFAHRPLAN

obligatorisch Möglichkeiten zur Diff erenzierung

Etap

pe I

Grammatik entdecken TB 52, A (AcI)

BB 49, Vorgehen

Grammatik üben TB 53, A1 und A2 PartnerpuzzleT 46 A2 , T 49/50BB 49, WeiterdenkenBB 49, Speichern: Illustrationen der Kopfverben erstellen

Text vorbereiten TB 54, Aufgaben 1, 2 und 3

TB 54, Inhalt

Wortschatz wiederholen BB 46 (Wiederholungswörter)

Etap

pe II

Text erschließen (I) TB 55, Aufgabe 1 (GA, Plenum)

Wortschatz aneignen BB 46 (1) BB 48 (1)

Text erschließen (II) TB 55, Z. 1�-�9

TB 55, Aufgabe 2a

Grammatik üben TB 53, B1 , B3 T 46/47 B1 , B3TB 53, B2

Wortschatz aneignen BB 46 (2) BB 48 (2)

Etap

pe II

I

Text erschließen (III) TB 55, Z. 10�-�14

TB 55, Aufgabe 2a

Wortschatz aneignen BB 47 (3) BB 48 (3)

Text erschließen (IV) TB 55, Z. 15�-�21

TB 55, Aufgabe 2a

TB 55, Aufgabe 2b (EA / GA / Plenum)

TB 55, Aufgabe 3

Wortschatz aneignen BB 47 (4) BB 48 (4)

Etap

pe IV

Grammatik üben BB 51, posse

TB 53, C PA (im Wechsel)T 47, C

Wortschatz aneignen BB 47 (5) BB 48 (5)

Vertiefen TB 56, Inhalt eigenen römischen Namen entwerfen

TB 56, Sprache T 51 („Übersetzen üben“)

Etap

pe V Wiederholen TB 57 (EA / GA / Plenum)

Methode BB 51, M

Page 3: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

70

GRAMMATIK ENTDECKEN7

Eine stolze Göttermutter

Maia ist in großer Sorge um ihren Sohn Merkur. Deshalb beobachtet und belauscht sie sein Gespräch mit Apoll.

Mercurius in silvam properat. Maia Mercurium in silvam properare videt. Apollo venit. Maia deum venire videt. Videt Mercurium lyram (Leier) tenere. Audit Mercurium dicere: „Lyram tibi dono.“ Deum lyram accipere cognoscit.

Beruhigt kehrt Maia in ihre Höhle zurück. Im Traum sieht sie die Zukunft ihres Sohnes: Merkur hat sein Ziel erreicht. Viele Menschen, besonders Kaufl eute verehren Merkur als Gott.In templo mercator miser orat: „Mercuri, ades mihi! Serva me mercatorem miserum! Pecunia mihi deest. Sine pecunia libertas mercatori deest. Sine libertate vita mercatoris bona non est. Serva libertatem meam!“Multi mercatores Mercurium deum colunt. Nam Mercurius mercatoribus adest, mercatores servat. Mercurius deus mercatorum est.

Maia ist sehr stolz auf ihren Sohn. Sie hört ihn im Traum über seine Fähigkeiten und seinen Einfl uss sprechen:Mercurius: „Lyrā canere (auf der Leier spielen) possum. Ita animos deorum movere possum. Deus sum! Superi mihi instare non iam possunt. Templum mihi est. Maia templum meum intrare potest. Neque gloria deest. Nam fortuna mihi adest.“

A

B

C

MaiaApoll

Merkur

Maia deum venire videt. Videt Mercurium lyram

tenere.

(AcI)

Substan-tive: 3.

Deklination

esse(Komposi-

ta)posse

Page 4: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

71

7TEXT ERSCHLIESSEN

Der gesprächige Rabe

Marcus und sein Bruder Aulus warten auf Claudia, eine gute Freundin von Marcus. Das verspricht ein spannender Tag zu werden; denn Claudia wird ihr Haustier Cupido, einen sprechenden Raben, mitbringen.

Subito Aulus tacet; nam puellam pulchram accedere videt. Puellam clamare audit: „Cupido abest! Corvum1 meum reperire non possum!“

Claudia begrüßt Marcus und stellt sich Aulus vor.

Aulus: „Si vis, tibi auxilio venio. Ubi corvum1 reperire possumus?“Claudia: „Corvum saepe fugere scio. Nam libertatem amat – et cibum bonum; cibum in foro quaerit.“ Statim pueri magna celeritate forum petunt. Ibi multos mercatores vident: Clamor mercatorum magnus est. Mercatores cibos varios vendunt. Servi in forum conveniunt et a mercatoribus multa emunt.

Die Kinder eilen zum Händler Priscus, bei dem sie immer Käse kaufen, und fragen ihn, ob er den Vogel gesehen hat. Priscus verneint, doch …

Subito Cupido corvus1 ad mensam2 mercatoris volat, mercatori caseum3 eripit. Tum pueri corvum ad arborem volare vident. Nunc Cupido in arbore alta considit.Mercator clamat: „Corve1 procax4!“ Corvus verba mercatoris crocit5: „Corve procax! Corve procax!“ Multi ad arborem conveniunt: „Ecce! Corvus cibum tenet – sedet in arbore!“ Corvum crocire5 audiunt: „In arbore! In arbore!“Aulus magno cum studio accedit: „Estne in periculo corvus1? Corvum servare possum!“ Simul arborem cum labore ascendit6 – prope iam corvum1 attingere potest. At subito corvus ad Claudiam volat et in umero puellae considit. Aulus igitur solus in arbore sedet.Claudia Aulum animo laeto spectat – et basia7 iactat. Marcus Aulum erubescere8 animadvertit et ridet: „Aule! Esne in arbore an in amore?“ Statim corvus1 verba Marci repetit: „In amore! In amore!“

(GA) Arbeitet zu viert. Ordnet euch jeweils einer in der Einleitung genannten Person und dem Raben zu. Lest still den gesamten Text und merkt euch die Handlungen eurer Person. Tragt die Ergebnisse zusammen und gebt dann den groben Verlauf der Handlung an.a) Erkläre das Verhalten von Aulus in den verschiedenen Abschnitten.b) Nimm begründet Stellung, ob Aulus am Schluss Gewinner oder Verlierer ist: Warum lacht Marcus, warum wird Aulus rot?Ordne die Zeichnung des Raben genau in den Verlauf der Geschichte ein.

1.

2.

3.

1 corvus der Rabe

2 mēnsa der Tisch

3 cāseus der Käse

4 procāx frech5 crocīre

krächzen6 ascendere

hinauf-steigen

7 bāsium die Kuss-hand

8 ērubēscere rot werden

3

6

9

12

15

18

21

e gute Tag

Ecce! Corvus cibum tenet – sedet in

arbore!

Page 5: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

72

UMSETZUNG DER LEKTION7

1. Umsetzung der Lektion

Lektion 7 enthält ein syntaktisches Themenfeld (� A AcI) und zwei morphologische (� B Substan tive der 3. Deklination auf -or, -oris und -as, -atis; C Komposita). Die Einführung des Akkusativs mit Infi nitiv (AcI) bedarf großer Sorgfalt, auch wenn hier zunächst einfachere Versionen vorkommen. Denn das Phänomen der satzwertigen Konstruktion (vertiefend BB 49, Weiterdenken) ist den SuS unbekannt. Haben sie es sich angeeignet und können es selbstständig erkennen, analysie-ren und übersetzen, erleichtert das die spätere Behandlung komplexerer AcIs sowie die Einführung von Participium coniunctum und Ablativus absolutus. Deshalb sollte man sich zunächst A und den dazugehörigen Übungen A1 und A2 widmen.Mit der 3. Deklination müssen sich die SuS auf weitere Endungen einstellen, was mitunter intensives Training erfordert. Ihre Erarbeitung und die Systematisierung ihrer Formen können aber wie auch die der Komposita mit Hilfe des Lektionstextes gelingen. Erst im Anschluss an die Übersetzung wendet man sich also den Übungen (� B1 und B3 �) zu. Binnendiff erenzierend kann B2 eingesetzt werden. Auch das Thema Komposita, insbesondere posse als Kompositum zu esse, kann nach der Über-setzungsarbeit abgehandelt und geübt werden, da es auf bereits Bekanntem basiert und zunächst als eigenständige Vokabel vorgestellt werden kann.

2. Spracharbeit

Syntax

Es empfi ehlt sich, mit A und den dazugehörigen Übungen A1 und/oder A2 zu beginnen. Die ersten vier Sätze von A sind als Satzpaare zu sehen, in denen ein einfacher Aussagesatz mit fi nitem Verb vergleichend einer Konstruktion mit AcI zur Seite gestellt wird. Es ist klar in dem jeweiligen Subjekts-wechsel auch ein Perspektivwechsel zu erkennen. Das Subjekt des einfachen Aussagesatzes (Mercu-rius bzw. Apollo) wird zu einem Akkusativ (Mercurium bzw. variierend deum), das fi nite Verb (prope-rat bzw. venit) zu einem Infi nitiv (properare bzw. venire), abhängig von einem sog. „Kopfverb“ (videt). In den folgenden Sätzen steigert sich die Schwierigkeit leicht, indem das Subjekt nur noch im „Kopf-verb“ zu fi nden ist, bzw. das „Kopfverb“ ohne eigenes Subjekt schließlich an das Satzende rückt. Zwar ist jeweils eine Übersetzung ohne „dass“ möglich, sollte aber spätestens im 5. Satz (Videt Mercurium lyram tenere.) thematisiert werden, um die Lösung der Übungen A1 (ab Satz 2) oder A2 zu erleich-tern, auch wenn sie sich dann geradezu aufdrängt. Denn dort ist eine das Lateinische nachahmende Übertragung ins Deutsche nicht mehr möglich. Hilfreich ist dazu der Blick in BB 49, mit der SuS Identifi zierung und Analyse eines Acl vertiefend lernen.Zudem ist es möglich, die SuS selbst noch einmal alle bisher gelernten „Kopfverben“ in Einzel arbeit zusammenstellen zu lassen (ggf. passende Illustrationen dazu anfertigen zu lassen, die anschließend im Klassenraum ausgehängt werden können) oder direkt auf die Übersicht im BB 49 (Speichern) zu verweisen.Im Anschluss an diese Analyse und Beschreibung des AcI muss die selbstständige Einübung mittels

A1 und/oder A2 erfolgen. Denkbar ist hier eine Aufteilung beider Aufgaben unter Partnern, die sie dann im Partnerpuzzle bearbeiten. Sowohl A1 als auch A2 stellen wie in A jeweils einen einfachen Aussagesatz einem solchen mit AcI gegenüber, so dass für SchülerInnen der „Verschmelzungsprozess“ nachvollziehbar ist.

A

SPRACHARBEIT7

Page 6: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

73

7SPRACHARBEIT

Morphologie

Die Formen der 3. Deklination lassen sich aus dem Text heraus systematisieren. Allein in den Z. 6�-�9 werden alle Kasusendungen bis auf die des Genitiv Singular und Dativ Singular präsentiert. Diese folgen in Z. 10 und lassen sich dort leicht herleiten. Die ebenfalls fehlende Form des Dativ Plural kann mit dem erneuten Hinweis, dass im Plural Dativ und Ablativ immer gleich sind, ergänzt werden. Der Ablativ Singular, der Akkusativ Plural (Z. 7: multos mercatores) und der Ablativ Plural (Z. 9: a merca-toribus) werden aufgrund ihrer Satzeinbettung mit Adjektivattribut bzw. Präposition sofort einzuord-nen sein. Auch das Genus der Substantive auf -or, -oris und -as, -atis lässt sich mithilfe des Textes rasch herleiten (Z. 7: magna celeritate; multos mercatores; Z. 8: Clamor ... magnus). Mithin lernen die SuS sofort, dass unter dem Begriff „3. Deklination“ verschiedene Substan tive unterschiedlicher Wortstammausgänge und Genera zusammengestellt werden. Umso wichtiger ist der Hinweis, dass fortan auch hier immer neben dem Nominativ Singular der Genitiv Singular mitzulernen ist, um den Wortstamm von seiner Kasusendung trennen zu können.Die Übungen B1 und B3 werden im Anschluss an die Übersetzung der Zeilen 1�-�9 bearbeitet. Da zuvor bereits TB 54, 1�-�3 (Sprache) durchgearbeitet worden ist – wobei hier den SuS je eigene Schwer-punkte gesetzt werden können –, sind die Wortendungen erneut Gegenstand besonderer Aufmerk-samkeit gewesen. Um das Bewusstsein für Wortstamm und Kasusendung weiter zu schärfen, könnte man in B1 und B3 jeweils auch die Trennlinie zwischen beiden „Bausteinen“ markieren lassen. Die SuS hätten nun eine Strategie zu deren Unterscheidung an der Hand. Diese Verfahrensweise böte eine Erleichterung für die von Fall zu Fall noch notwendige anschließende Bearbeitung der Aufgabe

B2 , in der das Problem mehrdeutiger Endungen thematisiert wird.

Das Thema „Komposita“, insbesondere am Beispiel von esse, lässt sich mit Hilfe von BB 50�f. behan-deln. Einzuführen sind neben „Kompositum“ die Begriff e „Verbum simplex“ und „Präfi x“, die nicht unbedingt aus dem Deutschunterricht geläufi g sind. Vertiefend könnte man einen Blick in den Wortschatz (BB 46�f.) werfen, um auf weitere Komposita und deren Bedeutung sowie eventuelle Lautveränderungen – vergleichbar der bei posse – aufmerksam zu machen (vgl. etwa BB 47: attingere, repetere). Als Übung käme dann – ggf. in Partnerarbeit – C (TB 53) in Frage, die das Augenmerk auf eben die Fugenstelle von Präfi x und Endung legt.

B

C

7TEXTARBEIT

3. Textarbeit

Die Textarbeit sollte wie beschrieben mit der Grammatikeinführung und -vertiefung mittels einer Dreiteilung abgestimmt sein (BB 55, Z. 1�-�9; 10�-�14; 15�-�21). Dazu passt inhaltlich auch der jeweilige Perspektivwechsel der Abschnitte.Der Vorentlastung dient neben BB 54 (Inhalt und Sprache) die Arbeit mit den Wiederholungswör-tern (BB 46). Inhaltlich lässt sich der Text mithilfe von TB 55, Aufgabe1 vorentlasten. Sinnvoll ist dazu, die neuen Vokabeln bereits vorgestellt und mit ihnen gearbeitet zu haben. Die Ergebnisse der GA sollten für alle festgehalten und im Plenum vorgestellt und diskutiert werden. Nach der Übersetzungs-arbeit können sie nochmals herangezogen werden, um die Ergebnisse des ersten Zugriff s mit denen der abschließenden Übersetzung vergleichen zu können. Damit wird allen die Bedeutung der genauen Übersetzungsarbeit und der voranschreitende Verstehensprozess vor Augen geführt. Nach der Gewinnung eines vorläufi gen Textverständnisses kann der Text in seinen einzelnen Abschnitten sukzessiv übersetzt werden. Währenddessen kann auch die vorgeschlagene Interpreta-tions- (TB 55, 2a), Grammatik- und Wortschatzarbeit erfolgen. Nach Abschluss der Übersetzung bietet TB 55, 2b die Möglichkeit, die Urteilsfähigkeit der SuS zu fördern. Um hier alle zu fordern, ist die Bearbeitung in Einzel- und anschließendem Austausch in der Gruppe oder im Plenum angebracht.

Page 7: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

74

TEXTARBEIT7

4. Materialien

M1 SCHÜLER-INFO: Römisches Spielzeug (Focus Online)

M2 SPIELANLEITUNG: Deltaspiel

M3 LEHRER-INFO: Die römische Namensgebung

M4 SCHIEBEKARTE AcI

M5 BILDBESCHREIBUNGEN: Pendelwaage aus Pompeji (TB 53) / Römisches Kinderspielzeug (TB 54) / Grabstein eines römischen Ehepaares (TB 56)

M6 DIAGNOSEBOGEN

Beard, Mary: Pompeji. Das Leben in einer römischen Stadt. Stuttgart 2011.

Dickmann, Jens-Arne: Pompeji. Archäologie und Geschichte. München 32017.

Link, Fabian: Die Zeitdetektive. Band 27: Geheime Zeichen in Pompeji. Ravensburger 2012.

Angela, Alberto: Pompeji. Die größte Tragödie der Antike. München 2016.

Plieninger, Cäcilie / Conlon, Cérard: Das Leben der Kinder in Pompeji. Weltgeschichte für junge Leser. Knesebeck 2008.

7 MATERIALIEN

Literatur

Tipps für Leseratten

TB 56, Inhalt ermöglicht den Einblick in die römische Namensgebung und regt zum Nachdenken über die „moderne“ Namensgebung an. Bei Schülergruppen, deren Mitglieder einen Migrationshinter-grund besitzen, lassen sich so interessante Einblicke in unterschiedliche Gepfl ogenheiten gewinnen. Natürlich kann man die SuS auch ihren eigenen Namen latinisieren lassen.

Page 8: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

75

7LÖSUNGEN

5. Lösungen

GRAMMATIK ÜBEN

1. Maia hört: Merkur lacht. Sie hört Merkur lachen. / Sie hört, dass Merkur lacht. 2. Sie weiß: Merkur ist zufrieden. Sie weiß, dass Merkur zufrieden ist. E 3. Sie erkennt: Merkur eilt in den Wald. Sie erkennt, dass Merkur in den Wald eilt. E 4. Dann staunt Maia, dass Merkur eine Lyra hat.

1. Merkur sieht das Volk. E Merkur sieht das Volk kommen. E 2. Er erkennt die Herren. E Er erkennt, dass die Herren eintreten Er erkennt, dass die Herren in den Tempel eintreten. E 3. Er hört die Herren. E Er hört die Herren beten. E Er hört, dass die Herren die Götter anbeten.

1. mercatorem E mercatoris E mercatorum E mercatores E mercatoribus2. libertatis E libertati E libertatem E libertates E libertatumE 3. mercatoribus (Abl.) E mercatore E mercator E mercatores E mercatoresE 4. mercatores miseri E mercatoribus miseris E mercatori misero E mercatorem miserum E mercatores miseros

mercator- serv- mercator- und serv-emE mercatorem (Akk. Sg.)

usE servus (Nom. Sg.)oE servo (Dat. / Abl. Sg.)

is E mercatoris (Gen. Sg.) / servis (Dat. / Abl. Pl.)

/orumE servorum (Gen. Pl.)

umE mercatorum (Gen. Pl.) / servum (Akk. Sg.)

es E mercatores (Nom. / Akk. Pl.) /ibus E mercatoribus (Dat. / Abl. Pl.)

os E servos (Akk. Pl.)

iE mercatori (Dat. Sg.) / servi (Gen. Sg. / Nom. Pl.)eE mercatore (Abl. Sg.)E serve (Vok. Sg.)

E libertatem / libertatisE servae / servas o.�ä.

1. Mercurius deus mercatorum est. Merkur ist der Gott der Händler. 2. Nam Mercurius semper mercatoribus adest. Denn Merkur hilft immer den Händlern. 3. Itaque multi mercatores ante templum stant et orant. Deshalb stehen viele Händler vor dem Tempel und beten. E 4. Priscus mercator deum orat: Der Händler Priscus bittet den Gott: 5. „Mercuri, ades mihi mercatori!“ „Merkur, hilf mir, dem Händler!“ E 6. Miro modo Mercurius Prisco mercatori pecuniam donat. Auf sonderbare Weise schenkt Merkur dem Händler Priscus Geld.

S. 53

A1

A2

B1

B2

B3

Page 9: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

76

7 LÖSUNGEN

potestis (ihr könnt) – possum (ich kann) –potes (du kannst) – possumus (wir können) E potest (er, sie, es kann) – possunt (sie können) E In den Formen fehlt jedes „T“: potestis (ihr könnt) – potes (du kannst) bzw. potest (er, sie, es kann)

SPRACHE VORENTLASTEN

Akk. Sg. bonum (auch Nom. Sg. n) – puellam Akk. Pl.: bona (auch Nom. Pl. n) – pueros – animos – magnas – verba (auch Nom. Pl. n)

reperio E reperire: fi nden, wiederfi nden – es E esse: sein, sich befi nden – vides E videre: sehen – petitis E petere: bitten, verlangen, streben (nach), aufsuchen, angreifen – rideo E ridere: lachen, auslachen – spectas E spectare: betrachten, anschauen, zuschauen – sedet E sedere: sitzen – servate E servare: retten, bewahren, beobachten – estis E esse: sein, sich befi nden

nam plötzlich denn, nämlich – subito da, dann plötzlich – ubi wo – prope fern nahe, in der Nähe; beinahe – at zu, an aber, jedoch – non nun nicht – tum denn da, dann, damals – iam schon, bereits, nun – nunc nicht jetzt, nun

TEXT ERSCHLIESSEN

Anhand der Häufi gkeit der Nennung in den Überleitungstexten und im Haupttext lässt sich Aulus als „Hauptfi gur“ des Textes ausmachen, er ist mehrfach erster Akteur in den Absätzen, in der Häufi gkeit der einzelnen Aktionen ist es der Rabe, um den sich die Geschichte dreht.Aulus: tacet – videt – audit – / (dicit) – accedit – (dicit) – ascendit – potest – solus sedet) / Cupido: abest – fugere – amat – quaerit / volat – eripit – considit – crocit – tenet – (crocire) – volat – considit – repetit; Claudia: (clamare) – (dicit) – spectat – basia iactat; Marcus: animadvertit et ridet; (pueri: petunt – vident)

a) Aulus ist von Beginn an verliebt in Claudia und wirbt um ihre Gunst. Dafür nutzt er die Situation des entfl ogenen Lieblingstiers und bringt sich selbst sogar in Gefahr, um Claudia zu beeindrucken.b) Zwar sieht es so aus, dass sich Aulus blamiert, da er allein auf dem Baum zurückbleibt, aber Claudia honoriert seinen Einsatz für alle sichtbar, wodurch er sich in seiner Zuneigung ertappt fühlt und rot wird, und Cupido verwandelt Marcus’ zweideutigen Spott zum eindeutigen Liebeserweis: „In amore! In amore!“ – Aulus hat gewonnen.Z. 13�-�14: Ecce! Corvus cibum tenet – sedet in arbore!

SPRACHE VERTIEFEN

1. Die Jungen können den Raben in der großen Stadt nicht fi nden. 2. Da sehen sie den Raben auf einen hohen Baum fl iegen. 3. Aber sofort eilt der Rabe zu dem großen Tor. 4. Nun sitzt er vor dem großen Tor.

WIEDERHOLEN

Miser bedeutet in diesem Fall erbärmlich und ist abwertend gemeint.Niobe hält sich als Frau für wertvoller, weil sie mehr Kinder hat.Der Tod wäre in diesem Fall eine Erlösung für Niobe gewesen. Durch die Verwandlung in einen Stein wird ihr Leid und die Erinnerung an ihre Bestrafung für immer festgehalten.Sie gehorchen dem Befehl der Mutter.

C

S. 54

1

2

3

S. 55

1.

2.

3.

S. 56

S. 57

1.2.3.

4.

Page 10: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

1

7MATERIALIEN

BN 40004 | ROMA Lehrerband 1 | Material auf CD

Zusatz-Info: Römisches Spielezeug (Focus Online)

Archäologie

Antik aber intakt: Spielzeug aus dem alten Rom

Samstag, 30.�11.�2013, 12:37 Puppenküchen, Tierfi guren, Zieh-Enten – all das bekamen auch schon Kinder im römischen Reich geschenkt. Und das Spielzeug war von guter Qualität: Noch heute, 2000 Jahre später, kann man es benutzen.Bei den Römern beschenkte man sich zu Neujahr. Auch die Kinder bekamen dann neues Spielzeug. Vieles davon unterscheidet sich kaum von dem, was heute unterm Tannenbaum steht. So ist im Römisch-Germanischen Museum in Köln eine Ziehfi gur auf Rädern ausgestellt, die gleichsam die Janosch-Ente vorwegnimmt.Besonders beliebt bei den Kindern der Antike waren Tierfi guren aus Ton. Die meisten stellten Nutztiere dar, die die Kinder jeden Tag sahen: Pferde, Hühner, Ziegen oder Schafe. Viele Spielzeuge waren aus Holz – und haben sich deshalb nur im Wüstenklima Nordafrikas erhalten.In Köln ist das Service einer Puppenküche ausgegraben worden, die Küche selbst war wohl aus Holz und vermoderte. „Das Geschirr könnte heute noch in der Puppenküche stehen“, sagt Friederike Naumann-Steckner, die stellvertretende Direktorin des Museums. Wenn ein römisches Mädchen mit 12 bis 14 Jahren erwachsen wurde, opferte es seine Puppe symbolisch den Hausgöttern.Die ganz Kleinen hatten Rasseln. Außerdem gab es Pfeifen, die bis heute funktionieren. Überhaupt kann man alles noch benutzen – die Qualität des damaligen Spielzeugs war off enbar hoch. „Das ist deutlich stabiler als heutiges Plastik“, meint Naumann-Steckner. Unklar ist, ob die Kinder auch Brett-spiele machten oder ob diese nur von Soldaten zum Zeitvertreib gespielt wurden.Fest steht dagegen, dass die Kinder zur Römerzeit viel mehr draußen gespielt haben, denn ein eigenes Zimmer dürften die wenigsten gehabt haben. Wohnraum war noch knapper und teurer als heute. Im Römisch-Germanischen Museum steht die – stark beschädigte – Skulptur eines Kindes, das ein anderes Huckepack trägt. Nüssewerfen war ein anderes beliebtes Spiel im Freien. Ballspiele dürften dagegen noch nicht so populär gewesen sein, weil die damaligen Bälle noch nicht hüpfen konnten, sie hatten eher die Konsistenz von Stoffb ällen.So ziemlich alles, was Kinder heute gerne essen, kannten die Römer noch nicht: Es gab keine Schokola-de, keinen Zucker, keinen Ketchup, keine Bonbons, kein Popcorn, keine Pommes frites. Aber es gab Kuchen, der mit Honig gesüßt wurde. Ein beliebter Snack wurde so zubereitet: Man erhitzte Honig in der Pfanne, gab Sesam und klein gehackte Nüsse dazu und drehte dann Kügelchen daraus. „Das kann man heute noch gut nachmachen“, meint Naumann-Steckner. „Wichtig ist, dass der Honig wirklich einen Moment kocht.“Das Leben der meisten römischen Kinder sei härter und unsicherer als heute gewesen, sagt die Exper-tin. „Es gab für die Kinder kein Hartz IV.“ Ein Vater konnte seine Kinder sogar als Sklaven verkaufen, wenn er glaubte, sonst nicht über die Runden zu kommen. Der Preis richtete sich danach, was die Kinder schon leisten konnten. Auf Bauernhöfen mussten die Kinder so früh wie möglich mithelfen, sie hüteten zum Beispiel die Gänse. Zum Spielen blieb da vielleicht gar nicht so viel Zeit.Anders sah es in reichen Familien aus. „Bei den Mädchen gab es mit Sicherheit Helikopter-Mütter“, sagt Naumann-Steckner. Solche Kinder wuchsen sehr behütet auf und lebten im Luxus: Als der Sohn des Politikers Herodes Atticus Schwierigkeiten beim Lesenlernen hatte, ließ sein Vater ihm zum Üben Buchstaben aus Elfenbein schnitzen.

M1

Page 11: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

2

7MATERIALIEN

BN 40004 | ROMA Lehrerband 1 | Material auf CD

Spielanleitung: Deltaspiel

Dafür wird ein großes Dreieck auf den Boden gezeichnet. Zehn Streifen werden von unten nach oben mit Ziff ern von I bis X beschriftet. Jeder Spieler erhält 5 Nüsse oder kleine Steine und wirft nachein-ander je eine Nuss oder einen Stein. Er erhält so viele Punkte wie die Zahl anzeigt, auf der seine Nuss gelandet ist. Wer am Ende die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

M2

X

IX

VIII

VII

VI

V

IV

III

II

I

Page 12: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

3

7MATERIALIEN

BN 40004 | ROMA Lehrerband 1 | Material auf CD

Lehrer-Info: Die römische Namensgebung

Ein römischer Name bestand in der Regel aus drei Teilen:

PRAENOMEN NOMEN GENTILE COGNOMEN

Vorname Geschlechtsname Beiname

Die praenomina werden meist abgekürzt wiedergegeben, ab dem fünften Kind beschränkte man sich überhaupt nur auf Zählung:A. Aulus N(um). Numerius

App. Appius P. Publius

C. Gaius Q. Quintus

Cn. Gnaeus S(ex). Sextus

D. Decimus Sep. Septimus

K. Kaeso Serv. Servius

L. Lucius Sp. Spurius

M. Marcus T. Titus

M'. Manius Ti. Tiberius

Angeredet wurde man aber mit dem nomen gentile oder dem cognomen. Sklaven nahmen nach ihrer Freilassung oft das nomen gentile ihres ehemaligen Herrn an und fügten ihren ehemaligen Namen, der ja ein Einzelname gewesen war, als cognomen hinzu, z.�B.: Tiro, der Sklave von Marcus Tullius Cicero hieß nach seiner Freilassung Marcus Tullius Tiro.Vielfach wurde den tria nomina noch ein weiterer Name, oft ehrenden Charakters, beigefügt: das sogenannte agnomen, z.�B.: P. Cornelius Scipio Africanus (wegen seines Sieges bei Zama, 202 v. Chr.). Bei der Adoption, die dazu diente, ein Geschlecht nicht aussterben zu lassen, nahm der Adoptierte das nomen gentile seines neuen Geschlechtes an, trug aber seinen ursprünglichen Gentilnamen mit dem Suffi x -ianus als cognomen weiter. So hieß z.�B. der von P. Cornelius Scipio adoptierte Sohn des L. Aemilius Paullus nun P.

Cornelius Scipio Aemilianus. Frauen bekamen keinen eigenen Vornamen, sondern führten den Gentilnamen des Vaters (z.�B. Tullia). Mehrere Töchter unterschied man durch die Zusätze: maior, minor, tertia etc. Bei der Verheiratung behielten sie aber ihren väterlichen Gentilnamen bei (z.�B. Cornelia, Iulia etc.)In der Kaiserzeit dann löste sich das hergebrachte römische Namenssystem weitgehend auf und es kam zur sog. Polyonymie, d.�h. einzelne Personen trugen oft mehrere praenomina, mehrere Gentilnamen und mehrere cognomina: So hieß der römische Kaiser Antoninus Pius (86�-�161 n. Chr.) bei seiner Geburt Titus Aurelius Fulvus Boionius Arrius Antoninus. Als römischer Kaiser nannte er sich Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius.

M3

Page 13: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

4

7MATERIALIEN

BN 40004 | ROMA Lehrerband 1 | Material auf CD

Schiebekarte Acl

Zunächst ist nur die oberste Zeile sichtbar, alles andere deckst du mit einem Blatt ab. Hast du die Aufgabe gelöst, deckst du zur Überprüfung der Lösung die zweite Zeile auf und vergleichst. Dann bearbeitest du die nächste Aufgabe, schiebst das Blatt wieder eine Zeile tiefer und vergleichst die Lösung usw.In den unteren beiden Kästchen besteht die Möglichkeit, selbst einen AcI mit passender Übersetzung zu konstruieren (Tipp: BB 49 fi ndest du eine Liste wichtiger Verben, von denen ein AcI abhängen kann).

M4

Schiebekarte AcIÜbersetze die AcI-Konstruktionen

Claudia amicum legere scit.

Claudia weiß, dass der Freund liest.

Maia Mercurium in silvam properare videt.

Maia sieht, dass Merkur in den Wald eilt.

Mercurius cognoscit dominos templum intrare.

Merkur erkennt, dass die Herren den Tempel betreten.

Iuppiter audit creaturas Prometheum laudare.

Jupiter hört, dass die Lebewesen Prometheus loben.

Page 14: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

5

7MATERIALIEN

BN 40004 | ROMA Lehrerband 1 | Material auf CD

Bildbeschreibung

Pendelwaage aus Pompeji (TB 53)Pendelwaagen (oder Laufgewichtswaagen) wurden wohl von den Römern erfunden. Diese Art von Waage wurde v.�A. im Handel sehr schnell beliebt, denn im Vergleich mit der gleicharmigen Waage war sie deutlich praktischer. Es lässt sich mit einem Laufgewicht, das je nach dem Verhältnis der Hebelarme um ein Vielfaches leichter als die Last ist, schneller wiegen – allerdings mit einem weniger genauen Ergebnis. Manche Pendelwaagen hatten zwei Hacken zum Aufh ängen der Last und damit zwei Wäge-bereiche. Das Pendelgewicht wurde meistens künstlerisch gestaltet, hier als Merkurbüste.

Römisches Kinderspielzeug (TB 54)Auch kleine Römer hatten schon Spielzeug (vgl. M1). Es gab zum Beispiel Puppen aus Holz oder Stoff . Sehr beliebt war auch das Spiel mit Murmeln, die es aus Ton oder aus Glas gab. Mit kleinen Modellwa-gen konnten Wagenrennen nachgespielt werden. Besonders beliebt bei den Kindern der Antike waren Tierfi guren aus Ton. Die meisten stellten Nutztiere dar, die die Kinder jeden Tag sahen: Pferde, Hühner, Ziegen oder Schafe. Viele Spielzeuge waren aus Holz – und haben sich deshalb nur im Wüstenklima Nordafrikas erhalten.

Grabstein eines römischen Ehepaares (TB 56)Der Grabstein mit Büsten und Inschrift zeigt ein Ehepaar aus der Zeit des Augustus. Auf dem Relief, das heute in Berlin aufb ewahrt wird, sind zwei Freigelassene der Familie der Aiedii zu sehen. Der Mann, Aiedius Amphio, ist mit Alterszügen dargestellt, wohl als Hinweis auf die Erfahrungen, die in einem Leben harter Arbeit erworben wurden. Die Frau, Aiedia Fausta Mellor, trägt eine modische Frisur; sie scheint sehr viel jünger zu sein als der Mann. Es ist jedoch auch möglich, dass sie nicht viel jünger als ihr Mann war, sondern mit jugendlichen Zügen nur als schöne Frau charakterisiert werden sollte, zu deren Darstellungen Alterszüge nicht passen. Es gibt Beispiele für antike Darstellungen von Großmüttern mit den Gesichtszügen junger Frauen.

M5

Page 15: Worum geht es inhaltlich? - C.C.Buchner...1. 2. 3. 1 corvus der Rabe 2 mēnsa der Tisch 3 cāseus der Käse 4 procāx frech 5 crocīre krächzen 6 ascendere hinauf-steigen 7 bāsium

6

7MATERIALIEN

BN 40004 | ROMA Lehrerband 1 | Material auf CD

Diagnosebogen Name: ��������� ��������

So schätze ich mich selbst ein:

1. Ich kann die neuen Vokabeln im Text sicher übersetzen.

2. Ich kann alle Substantive ihrer Deklination zuordnen.

3. Ich kann im Text die Bestandteile eines AcI auffi nden und markieren.

4. Ich kann einen AcI mit einem „dass-Satz“ übersetzen.

5. Ich kann die Formen der Wörter der 3. Deklination bilden und übersetzen.

6. Ich kann (mehrdeutige) Endungen der Substantive sicher bestimmen.

7. Ich kann posse sicher konjugieren und übersetzen.

8. Ich kann Komposita von esse nennen und ihre Formen übersetzen.

9. Ich kann vor dem Übersetzen über das Handeln einer Person berichten.

10. Ich kann am Text nachweisen, wie eine Person dargestellt ist.

11. Ich kann eine Zeichnung mit einer Textstelle wiedergeben.

12. Ich kann einen dreiteiligen römischen Namen erklären.

Das nehme ich mir vor:

1.

2.

3.