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Octenidin in der modernen Wundheilung

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

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03

04 01 Die Erfolgsgeschichte eines Wirkstoffes

05 02 Wundmanagement

05 Akute Wunde

06 Phasen der Wundheilung

09 Chronische Wunde

13 03 Multiresistente Erreger in der Wunde

14 04 Octenidin

18 05 Produkte zur Wundbehandlung

19 06 Verbandwechsel

20 07 Fallbeispiele

31 08 Kosteneffizienz

32 09 FAQ

35 10 Pflichttexte und Quellen

Inhalt

Seite

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

Die Geburtsstunde des innovativen Wirkstoffes Octenidin liegt in der Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.

01 Die Erfolgsgeschichte eines Wirkstoffes begann mit octenisept®

Mit der Geburtsstunde des innovativen Wirkstoffes Octenidindihydrochlorid (kurz Octenidin) Mitte der 80er Jahre, begann der Siegeszug eines neuen antiseptischen Wirkstoffs bei schülke. Auf der Suche nach einem wirk-samen und verträglichen Antiseptikum für die Mund-schleimhaut synthetisierten Forscher erstmals dieses positiv-geladene Molekül, ein Vertreter der neuen Wirk-stoffklasse der Bispyridine.

Die eigene Forschung und Entwicklung der Schülke & Mayr entwickelte diesen Wirkstoff weiter. Nach ausführ- lichen klinischen Studien erblickte mit dem Schleimhaut- antiseptikum octenisept® im Jahre 1990 das erste Produkt mit Octenidin das Licht der Welt.

In der Folge zeigte sich die gute Wirksamkeit und Verträg-lichkeit in der gynäkologischen und urologischen Praxis. Auch in der Wundbehandlung suchte der Anwender nach einer Alternative zu PVP-Iod. Aufgrund seiner schnellen Wirksamkeit, guten Vertäglichkeit und Farblosigkeit wur-de octenisept® hier vermehrt eingesetzt. schülke hat des-halb die Arzneimittelzulassung im Jahre 1995 u. a. auf die unterstützende Wundbehandlung ausgedehnt. Mittler-weile ist octenisept® auch in der Wundbehandlung zum Standard geworden und hat sich als Marktführer in der Wund- und Schleimhautdesinfektion etabliert.1

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Definition und Klassifizierung In Wunden sind Zellen geschädigt, Körpergewebe zerstört oder pathologisch verändert. Einher damit geht häufig, dass Muskel- und Gebindegewebe verloren geht und Funktionen einge-schränkt sind.

Wunden lassen sich vielfach klassifizieren. Eine häufige und nützliche Klassifizierung ist die in akute und chroni-sche Wunde. Beide unterscheiden sich durch Dauer und Entstehungsursache voneinander.

Professionelles Wundmanagement beginnt damit, sich über Art und Zustand der Wunde klar zu werden. Denn nur dann kann die Wunde optimal versorgt werden.

Wundmanagement 02

Traumatische Wunden entstehen mechanisch durch Druck-, Zug- oder Scherkräfte auf das Gewebe. Meist geschieht dies durch äußere Gewalteinwirkungen. Diese Art von Wunden stehen bei Unfällen im Vordergrund.

Traumatische Wunden sind die Schürf-, Schnitt-, Stich-, Riss-, Biss-, Quetsch-, Platz- und Schusswunden, Ablederungen sowie Amputationen.

Traumatische Wunde

Abb.:Chemisch- und

strahlenbedingte Wunde

Akute Wunde

Abb.:Traumatische

Wunde / Schnittwunde

Chemische Wunden entstehen durch Einwirkung von Säuren oder Laugen auf das Gewebe.

Strahlenbedingte Wunden können durch ionisierende Strahlen entstehen, wie sie beim Röntgen oder Strahlentherapie eingesetzt werden. Auch der Sonnenbrand, der durch ultraviolette Strahlung verursacht wird, gehört in diese Kategorie.

Chemisch- und strahlenbedingte Wunde

Thermische Wunden entstehen durch Einwirkung von Hitze oder Kälte auf das Gewebe.

Abb.:Thermische Wunde

Thermische Wunde

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

02 Wundmanagement

In der Exsudations- bzw. Reinigungsphase werden Zelltrümmer, Keime und Stoffwechselabfallprodukte ausgeschwemmt. So reinigt sich die Wunde mechanisch selbst.

Das Gerinnungs- und Immunsystem werden aktiviert. Weiße Blutkörperchen (z. B. Leukozyten, Makrophagen) wandern in das Wundgebiet ein und beginnen Fremdkörper durch Phagozytose aufzunehmen und abzubauen.

In der Granulationsphase wird zell- und gefäßreiches Bindegewebe gebil-det, das sogenannte Granulationsgewebe.

Bei normaler Wundheilung sprießen ca. 4 Tage nach Entstehung der Wunde kleine Blutgefäße (d. h. Kapillaren) ein, die das Granulationsgewebe ver-sorgen. Fibroblasten bilden als Bindegewebszellen Kollagen. Die Wunde ist in der Granulationsphase meist gut durchblutet, hellrot, glasig bis trans-parent und feucht. Durch das neu entstehende Gewebe wird die Wunde aufgefüllt. So wird die notwendige Grundlage für die nachfolgende Epithelisierung gelegt.

Ab dem 6. bis 10. Tag beginnt die Rege-nerationsphase. In dieser Phase zieht sich die Wunde zusammen. Die Kollagenfasern reifen aus, das Granulationsgewebe ver-narbt. Die zunehmende Epithelisierung ermöglicht dann den Wundverschluss. Merkmal für diese Phase ist eine feine, blass rosafarbene Haut. Eine Exsudation tritt in diesem Wundstadium zurück.

Exsudation

Granulation

Epithelisierung & Regeneration

Phasen der Wundheilung

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Wundmanagement 02

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Exsudation Granulation Epithelisierung & Regeneration

Wundheilungsphasen

Phasen der Wundheilung

Wie der Grafik zu entnehmen ist, gehen die einzelnen Phasen der Wundheilung fließend ineinander über.

Im Bereich der chronischen Wunde lassen sich diese Phasen aufgrund der begleitenden Faktoren, wie z. B. Rötung und Nekrosen, teilweise nur schwer voneinander abgrenzen.

Tage

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

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Wundmanagement 02

Vielfältige Definitionen einer chronischen Wunde

Wie man der untenstehenden Übersicht entnehmen kann, sind die Definitionen für die chronische Wunde vielfältig. Allerdings gibt es einige Gemeinsamkeiten: Wunden werden als chronisch bezeichnet, wenn sie innerhalb von mehreren Wochen nicht heilen, obwohl sie fach- und sachgerecht behandelt wurden.

Im Vergleich zu akuten Wunden entstehen chronische Wunden meist nicht durch mechanische Ereignisse von außen, sondern durch eine bestehende Grunderkran-kung (z. B. Venenschwäche, Diabetes). Chronische Wun-den heilen häufig nur langsam. Die Heilung kann zusätz-lich durch Komplikationen (z. B. Infektionen) erschwert werden.

Chronische Wunde

„ „Als chronische Wunde werden alle Wunden bezeichnet, die nicht innerhalb einer physiologischen Abheilzeit von 2 – 3 Wochen epithelisiert sind.“ Gillitzer R, Hautarzt 2002

“Slow healing is specified by defining a time frame (present for more that 4 weeks) to seperate chronic ulcers from acute wounds.“ Mekkes JR, Br J Dermatol 2002

“A chronic wound is defined as a break in the skin of long duration (> 6 weeks) or frequent recurrence.“ Fonder M, J Am Acad Dermatol 2008

“Chronic wound: ongoing inflammation and proliferation after 6 weeks.“ Teot L, European Wound Institute 2006

„Als chronisch wird eine Wunde eingestuft, wenn eine sekundär heilende Wunde trotz kausaler und sachgerechter lokaler Behandlung innerhalb von 3 Monaten keine Tendenz zur Heilung zeigt bzw. nach 12 Monaten nicht spontan abgeheilt ist.“ Dissemond J, Hautarzt 2004

“A chronic wound is a wound that does not heal in a timely fashion and has not responded to conventional therapy.“ Eaglstein WH, Surg Clin North Am 1997

“Chronic wounds are, by definition, wounds, that have failed to progress through the normal stages of wound healing and therefore enter a state of pathologic inflammation. As a result, the healing process is delayed, incomplete, and does not proceed in a coordinated manner, subsequently resulting in poor anatomical and functional outcome.“ Manke NB et al, Clin Dermatol 2007

“Chronic wounds have failed to proceed through an orderly and timely process to produce anatomic and functional integrity, or proceeded through the repair process without establishing a stustained anatomic and functional result.“ Lazarus GS, Arch Dermatol 1994 / Wound Repair Regen 1994

“Chronic wounds are defined as wounds expected to take time to heal because of 1 or more factors delaying healing. Depending on the cause of the wound, wounds taking more than 4 to 6 weeks to heal are considered to be chronic.“ Veneau M et al, Arch Dermatol 2007

„Eine chronische Wunde wird definiert als Integritätsverlust der Haut und einer oder mehrerer darunter liegenden Strukturen mit einer fehlenden Abheilung innerhalb von 8 Wochen.“

1. Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz

[Stand: 12.06.2012 Version 1]

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

02 Wundmanagement

Abb.: Ulcus cruris arteriosum. Intakte Arterie / Arteriosklerose (AVK)

Häufigste chronische Wunden

Das Ulcus cruris (umgangssprachlich auch „offenes Bein“ genannt) tritt häufig am unteren Unterschenkel in der Umgebung des Knöchels auf, meist auf der Innenseite.

Betroffen sind in erster Linie ältere Menschen, die mehrere Grunderkrankungen aufweisen.

Die häufigste Ausprägung mit circa 60 – 90 % ist das Ulcus cruris venosum. Dieses Ulcus wird bedingt durch eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI). Die abführenden Gefäße (d. h. Venen) sind dabei derart geschädigt, dass sie das Blut nicht mehr ausreichend zum Herz rück- transportieren können. Der Rückstau des Bluts stört den ordnungsgemäßen Stoffwechsel und die Ernährung des Gewebes. Dadurch wird das Gewebe geschädigt. In dem geschädigten Gewebe bildet sich so das Ulcus aus.

Ulcus cruris venosum

Das Ulcus cruris mixtum ist eine Mischform aus Ulcus cruris venosum und Ulcus cruris arteriosum. Diese Form des Ulcus wird verursacht durch eine Kombination aus den beiden vorgenannten Wundarten.

Lagert sich Kalk als Folge einer Arteriosklerose in den zuführenden Gefäßen (d. h. Arterien) des Unterschenkel ab, kann sich ein Ulcus cruris arteriosum ausbilden. Die Arterien verengen sich bis zum völligen Verschluss. Ist das Gewebe in größerem Ausmaß durch diese arterielle Verschlusskrankheit (AVK) betroffen, kann sogar die gesamte Extremität gefährdet sein. Das Ulcus cruris arteriosum ist mit einer Häufigkeit von ca. 10 % eher selten. Oft entsteht ein solches Ulcus nach Bagatellverletzungen. Auch wenn ansons-ten eher harmlos, heilen diese Wunden nicht ab, weil das Gewebe über die Arterien nicht ausreichend versorgt wird. Infektionen können auftreten und führen schließlich zum Ulcus.

Ulcus cruris arteriosum

Ulcus cruris

Weitere mögliche Ursachen für ein Ulcus cruris sind allergische Reak- tionen (z. B. Vaskulitits), verschiedene Hauttumore oder Entzündungen.

Abb.:. Ulcus cruris venosum am

inneren Unterschenkel. Intakte Venenklappe /

ungestörter Blutfluss und CVI

Ulcus cruris mixtum

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Wundmanagement 02

Auch das Druckgeschwür, der Dekubitus, ist eine schlecht oder langsam heilende Wunde. Ein Dekubitus kann dann entstehen, wenn auf Gewebeschichten und Blut- gefäße von außen hoher Druck ausgeübt wird. Reibung und Scherkräfte erhöhen das Risiko. Als Folge werden Haut und Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet und der Dekubitus kann sich entwickeln. Verschiedene Grunderkrankungen (z. B. Diabetes mellitus) begünstigen die Entstehung eines Dekubitus. Gefährdet sind hauptsächlich Patienten, die immobil, z. B. bettlägerig, sind.

Das European Pressure Ulcer Advisory Panel (EPUAP) und das amerikanische Natio-nal Pressure Ulcer Advisory Panel (NPUAP) haben eine gemeinsame internationale Definition und Klassifikation des Dekubitus entwickelt 20142.

Abb.: Diabetisches Ulcus am Fuß

Sonderfälle sind:• Keiner Kategorie /

keinem Stadium zuordenbar: Tiefe unbekannt

• Vermutete tiefe Gewebeschädigung: Tiefe unbekannt

Häufigste chronische Wunden

Dekubitus

Diabetisches Ulcus

Diabetisches Ulcus

Dekubital ulcus (Dekubitus)

1. Nicht wegdrück- bares Erythem

2. Teilverlust der Haut

3. Vollständiger Verlust der Haut

4. Vollständiger Gewebeverlust

Abb.:Gefährdete Zonen befinden sich meist über den Knochen-vorsprüngen

Das Diabetische Ulcus, oder auch Diabetisches Fuß-Syndrom genannt, um-fasst verschiedene krankhafte Veränderungen im Fußbereich. Diese sind auf die Grunderkrankung (d. h. Diabetes mellitus) zurückzuführen. Über das Ulcus hinaus sind Füße und Nagelbett häufig deformiert bzw. geschädigt.

Beim Diabetischen Ulcus sind aufgrund der Grunderkrankung meist sensori-sche, motorische und autonome Nerven in ihrer Reizleitung gestört. Zusätz-lich sind oft auch Gefäße in ihrer Funktion eingeschränkt. Beim Diabetischen Fuß-Syndrom muss die Grunderkrankung des Patienten vorrangig behandelt werden. Aber auch die lokale Behandlung der Wunde ist wichtig, damit sich der Wundzustand nicht verschlechtert und evtl. eine Amputation droht.

Viele Patienten mit Diabetes mellitus leiden an einem diabetischen Ulcus. Häufig ist hierfür nicht passendes Schuhwerk verantwortlich zu machen, das durch Druck das Gewebe schädigt. Aber auch fehlende oder unsachgemäße Fußpflege können Ursache eines Ulcus sein.

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Häufig sind Wunden mit multiresistenten Erregern (MRE) besiedelt. Gerade diese MRE fordern den Behandler ganz besonders heraus und stellen ein hohes Infektionsrisiko dar. Da systemische Antibiotika nur noch begrenzt oder gar nicht mehr wirken, sollte frühzeitig mit lokal ange-wendeten, topischen Antiseptika gearbeitet werden, um Infektionen abzuwenden. Antiseptika bieten den Vor-teil, dass sie keine Resistenzen bei Keimen verursachen, breit und umfassend wirken sowie gut gewebeverträg-lich sind.

Octenidin wirkt gegen viele multiresistente Erreger. Eine Studie von Al-Doori et al. (2007) zeigte, dass die anti- mikrobielle Wirksamkeit, d. h. minimale Hemmkonzen- tration (MHK) von Octenidin gegen alle klinischen Isolate von Staphylococcus aureus praktisch unverändert blieb. Die Wirksamkeit war unabhängig vom Resistenzstatus der Isolate. Alle untersuchten Stämme (insgesamt 100, davon 76 MRSA) waren gegenüber Octenidin gleicher-maßen empfindlich.3

Weiter interessant war die Frage, ob MRSA-Stämme in der Lage waren, über die Zeit eine Resistenz gegen Octeni-din zu entwickeln. Hierfür wurden Isolate über einen Zeit-raum von 3 Monaten steigenden Konzentrationen von

Octenidin ausgesetzt. Im Ergebnis veränderte sich die Empfindlichkeit der Keime gegen Octenidin nicht.

Die MHK-Werte stiegen über die Zeit nicht an. Folglich konnten sich die Isolate nicht an Octenidin anpassen und eine Resistenz entwickeln.

Was für MRSA gilt, konnte auch für multiresistente ESBL-Keime gezeigt werden. Auch diese Gram-negativen Keime, die als MRE zunehmend an Bedeutung gewinnen, waren vollständig empfindlich gegen den antimikrobiel-len Wirkstoff Octenidin.4

Bekannt ist, dass sich MRE in Biofilmen der Wirksamkeit von antimikrobiellen Stoffen entziehen können. Nicht so bei Octenidin. Selbst in einem Biofilm lebende MRE konn-ten von Octenidin abgetötet werden.6

Multiresistente Erreger in der Wunde 03

Alle untersuchten Stämme (insgesamt 100, davon 76 MRSA) waren gegenüber Octenidin gleichermaßen empfindlich.” 3

„* Multiresistente Gram-negative Erreger werden nach neuer Definition des

RKI in sogenannte 3MRGN bzw. 4MRGN eingeteilt. Dies bezeichnet die Resistenz

gegen die 3 bzw. 4 Gram-negativ wirksamen Antibiotika-Gruppen.5

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

04 Octenidin

Die Vorteile des Wirkstoffes Octenidin

Für Frühgeborene, Säuglinge und Kinder geeignet

Langzeiteffekt (24 h Remanenz- wirkung)

Extrem niedriges Allergiepotenzial

Keine Resistenz- bildung

Schneller Wirkungs- eintritt (1 Min.)

Farblos & schmerzfrei in der Anwendung

(in wässriger Lösung)

Breites antiseptisches Wirkungsspektrum – bakterizid, fungizid,

begrenzt viruzid (z. B. HBV, HIV, HCV)

Sehr gute Haut-, Schleimhaut- und

Gewebeverträglichkeit

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Wirkstoff

Octenidin Polihexanid Silber PVP-Jod

Eige

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Antimikrobielle Wirksamkeit Umfassend Umfassend Umfassend Umfassend

Wirkungseintritt Schnell (ca. 1 Minute) Langsam (bis 30 Minuten)

Langsam (bis 24 Stunden)

Schnell (ca. 1 Minute)

Resistenzbildung Keine Keine Bekannt Keine

Wirksamkeitsverlust durch Blut/Eiweiß

Nein Ja, verzögerter Wirkungseintritt

Ja Ja

Remanenz Hoch (24 – 48 Stunden) Ja Gering Gering

Biokompatibilitätsindex (BI)* Hoch Hoch Nicht kalkulierbar Gering

Verzögerung Wundheilung Nein Nein Möglich Bekannt

Resorption Nein Nein Ja Ja

Mutagenität / Carcinogenität

Nein Als Karzinogen Stufe 2 eingestuft**

Unklar Nein

AllergierisikoSehr gering, nur in seltenen Einzelfällen, keine Anaphylaxie

Gering, vereinzelt ana-phylaktische Reaktionen berichtet

Gering Bekannt

Schwangerschaft Keine Einschränkung nach dem 1. Trimenon

Keine ausreichende Erfahrung

Keine ausreichende Erfahrung

Kontraindikation

Farbe Farblos Farblos Meist farblos Braun

Octenidin 04

Wirkstoffe mit Remanenzeffekt im Überblick

1. Besiedelung der Haut / Wunde

R e m a n e n z

residente Keime

transiente Keime

Präparat mit Octenidin

Octenidin zeichnet sich durch seinen Remanenzeffekt (engl. residual effect) aus. Der Wirkstoff wird praktisch nicht in den Körper aufgenommen (d. h. resorbiert) und verbleibt somit für längere Zeit auf der Oberfläche (Haut, Schleim-haut oder Wunde). Hier kann er weiterhin antimikrobiell wirken und inaktiviert Keime.

Remanenzeffekt

2. Desinfektion der Haut / Wunde

3. Remanenzeffekt

* Bei einem Antiseptikum mit hohem BI ist die Gewebeverträglichkeit bei festgelegter Wirksamkeit sehr gut. Ein niedriger BI hingegen sagt aus, dass die Gewe-beverträglichkeit schlecht ist. Antiseptika mit einem BI unter 1 weisen eine höhere Unverträglichkeit als Wirksamkeit auf und sollten nicht mehr verwendet werden. (Müller G, Kramer A (2008): Biocompatibility index of antiseptic agents by parallel assessment of antimicrobial activity and cellular cytotoxicity. Journal of Antimicrobial Chemotherapy 61: 1281-1287).

** Das Commitee for Risk Assessment (RAC) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hat im Jahr 2011 die Bewertung getroffen, Polyhexamethylenbiguanid (PHMB, Polihexanid) als karzinogenen Stoff der Kategorie 2 einzustufen. Durch die EU-Verordnung 944/2013 (Ergänzungsverordnung zur CLP-VO[1] 1272/2008 (EG) über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen) wurde diese Einstufung in geltendes EU-Recht umgesetzt.

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Layoutbild

Durch seine Biokompatibilität und somit gute Gewebe-verträglichkeit21 kann Octenidin auch vorbeugend zur Wundbehandlung eingesetzt werden. So können insbe-sondere bei mit Keimen kritisch kolonisierten Wunden Komplikationen vermieden werden.

Denn nicht immer findet sich Zeit für ausführliche Wund-abstriche, um den mikrobiologischen Status zu bestim-men. Auf der anderen Seite entstehen aber auch immer wieder Infektionen, obgleich ein vorheriger Wundabstrich unauffällig war. Deshalb sollte prinzipiell jede infektions-gefährdete Wunde mit Octenidin versorgt werden.

Merkmale:

• jede Wunde birgt die Gefahr, dass Keime in den Körper gelangen • eventuell Fibrinbeläge • eventuell Mazeration

Merkmale:

• Rötung der Wundumgebung• Überwärmung des betroffenen Bereiches• Schwellung• Schmerz• Funktionseinschränkung• Geruch• Nekrosen und Fibrinbeläge• Keimnachweis durch Wundabstrich

Infektionsgefährdete Wunde

Infizierte Wunde

Antiseptische Behandlung mit Octenidin

04 Octenidin Octenidin 04

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WundmanagementWelches Präparat? Was kann es? Anwendungsbereich Wie wende ich es an?

octenisept® Wund- und Schleim- hautantiseptikum

Unser Plus

• breites antiseptisches Wirkungsspektrum

• schneller Wirkungseintritt ab 1 Minute

• gute Haut- und Schleim- hautverträglichkeit

• für Säuglinge & Frühgeborene geeignet

• sichere Anwendung in der Schwangerschaft nach dem 1. Trimenon

• schmerzfrei und farblos

Wundbehandlung:Antiseptische Behandlung von trau-matischen, akuten, chronischen und chirurgischen Wunden sowie Verbren-nungswunden.Schleimhautantiseptik:• vor diagnostischen und operativen Ein-

griffen im Ano- und Uro-Genitalbereich (z. B. vor dem Legen von IUPs, vor prä-, intra- und postnatalen Manipulationen oder vor dem Veröden von Hämorrhoiden)

• vor dem Legen transurethraler Einmal- und Dauerkatheter

• zur präoperativen Hautantisepik im schleimhautnahen Bereich (z. B. vor Sectio)

• vor diagnostischen und operativen Eingriffen im Oralbereich (z. B. vor Zahnextraktionen oder Kürettagen)

octenilin® Wundgel

Unser Plus

• zur verträglichen, schmerz- freien Wundreinigung

• verhindert Bakterienwachstum im Gel und Wundverband

• hält die Wunde feucht und fördert den Heilungsprozess

• farblos und geruchsabsor- bierend

• 6 Wochen nach Anbruch haltbar

Zur Befeuchtung und Reinigung von Wunden, z.B. zum Lösen von hartnäcki-gen Wundbelägen.

Zur Versorgung thermisch verursachter Wunden (Verbrennungswunden).

octenilin® Wundspüllösung

Unser Plus• hervorragende Reinigungs-

leistung• besonders haut- und gewebe-

verträglich• für alle Wundsituationen geeignet• für den wiederholten und

langfristigen Gebrauch• 8 Wochen nach Anbruch haltbar• zum kombinierten Einsatz in

der Unterdrucktherapie (V.A.C.UltaTM, KCI)

• zum kombinierten Einsatz mit schülke wound pad

Schnelle und effektive Wundreinigung, z. B. zur Entfernung von Wundbelägen, nekrotischem Gewebe, Biofilm und Fibrinbelägen.

Für das Befeuchten und Feuchthalten der Wunde und für die konservierende Befeuchtung von Verbänden / Wund-auflagen und zur sanften Ablösung von schwer lösbaren, verkrusteten Verbän-den / Wundauflagen.

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Unser Plus• zur Wundbettkonditionierung

belegter und / oder infizierter Wunden

• löst schmerzreduziert Fibrin und Debris

• in Kombination mit der octenilin® Wundspüllösung einsetzbar

• regt lokale Durchblutung im Wundgebiet an

• granulationsfördernd• individuell anwendbar durch

unterschiedliche Porenstruktur

Erfolgreich bei:- akuten und chronischen Wunden - postoperativen Wunden- großflächigen Verbrennungen- der Pflege schuppiger, belegter

Wundumgebung

Mit dem schülke wound pad können Wunden gereinigt oder abgedeckt werden.

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05 Produkte zur Wundbehandlung Octenidin 04

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Verbandwechsel 06Während der Wundversorgung zu berücksichtigen:

01

23

45

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89

1011

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Wun

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links

rech

ts

1Wundanamnese

Diagnostik

Behandlungsplan

Wundreinigung

Wundbeurteilung

Sekundärverband Primärverband Dokumentation

ggf. Wundabstrich oder Gewebeprobe*

Wunddesinfektion

2

34

76

* In diesem Falle sollte die Wundreinigung mit Ringerlösung o. ä. durchgeführt werden.

5

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20

Wundkompendium moderne Wundversorgung

Wie bei allen anderen Kontakten mit Patienten auch, spielt selbstverständlich auch die Händedesinfektion

sowie die Umgebungs- und Instrumentendesinfektion eine zentrale Rolle und sollte auch beim Verband-

wechsel nicht vernachlässigt werden.

neueFlasche

1 2 3

Kreisendes Reiben mit geschlossenen Finger- kuppen der rechten Hand in der linken Handfläche – und umgekehrt.

Handfläche auf Handfläche, zusätzlich gegebenenfalls die Handgelenke.

Handfläche auf Handfläche mit ver-schränkten, gespreiz-ten Fingern.

4 5 6

Außenseite der ver-schränkten Finger auf gegenüberliegende Handflächen.

Rechte Handfläche über linken Hand- rücken – und umge-kehrt.

Kreisendes Reiben des rechten Daumens in der geschlossenen linken Handfläche – und umgekehrt.

Falls Sie weitere Fragen hierzu haben, stellt Ihnen schülke umfangreiches Informationsmaterial zu Verfügung.

Darauf achten, dass die Hände die gesamte Einreibezeit feucht bleiben.

Bei Bedarf erneut Händedesinfektionsmittel entnehmen.

Wundheilungsstörungen

07 Fallbeispiele

Tag 1 Tag 34 Tag 42

Patient:

70 Jahre, weiblich

Anamnese:

Chronische venöse Insuffizienz

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Kompression mit Kompressions-strumpf; Wunde bestand seit einem Jahr und wurde bisher mit Schaumstoff verbunden

Produkte:

Wunde gereinigt mit octenilin® Wundspüllösung und therapiert mit octenilin® Wundgel

Therapiedauer unter Octenidin:

42 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Distanzgitter, Vließkompresse

Fall 1 | Ulcus cruris

Quelle: O. Assadian et al. - „Facilitating

wound bed preparation: properties and clinical efficacy of

octenidine and octenidine- based products in modern

wound management.“ Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016

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Wundheilungsstörungen

Fallbeispiele 07

Tag 16 Tag 35

Tag 6 Tag 10 Tag 56

Patient:

57 Jahre, männlich

Anamnese:

Postoperative Wundheilungsstörung

Patient:

72 Jahre, weiblich

Anamnese:

Postoperative Wundheilungsstörung am Knie

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Nicht heilende Venenentnahmestelle bei Bypass-Operation. Initial: Versor-gung mit Beta-Spray und trockenem Verband• Tag 15: systemische antibiotische

Therapie • Tag 16: gerötet und dehiszent• Tag 35: Hydrofaser + Silber• Tag 39: Medizinischer Honig, silber-

haltiger Schaumverband

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

• Implantation einer Knie-TEP;• oberflächlicher Infekt mit Wundnaht- dehiszenz; • die Wunde wurde teilweise eröffnet , Hämatomentleerung und Infektions-zeichen

Produkte:

• Tag 41: beginnende Therapie mittels octenilin® Wundgel und Mepilex® AG

• Tag 49: verringerte Dehiszenzen sowie Rötung, Wundversorgung weiterhin mit octenilin® Wundgel

Therapiedauer unter Octenidin:

22 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Kompressen, Folie zur Verbandfixierung, silberhaltiger Schaumverband, Hydro- faser + Silber

Produkte:

• biologisches Debridement (zwei Biobags mit je 100 Larven) sowie systemische Antibiose

• ab Tag 10: prophylaktische Behandlung mit octenisept®

Therapiedauer unter Octenidin:

25 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Superabsorbierende Schaumverbände

Fall 2 | Wundheilungsstörung

Fall 3 | Wundheilungsstörung

Tag 62

Quelle: O. Assadian et al. - „Facilitating wound bed preparation: properties and clinical efficacy of octenidine and octenidine-based products in modern wound management.“ Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

07 Fallbeispiele

Tag 1 Tag 43 Tag 54

Wundheilungsstörungen

Patient:

68 Jahre, männlich

Anamnese:

Wundheilungsstörung nach Plattenosteosynthese

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Plattenosteosynthese; rechter Außenknöchel, Hirninfarkt

Produkte:

• antibiotische Abschirmung; konse-quente Hochlagerung der Extremität

• Debridement und anschließende Be-handlung der Wunde mit octenisept®

• Exsudatmanagement mit antimikro-bieller Wundauflage

• ab Tag 43: Wundspülung mit Ringer- lösung und Exsudatmanagement mit einem hochabsorbierenden Schaumverband

Therapiedauer unter Octenidin:

43 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Antimikrobielle Wundauflage, hochabsorbierender Schaumverband

Tag 4 Tag 24 Tag 90

Fall 4 | Wundheilungsstörung

Patient:

23 Jahre, männlich

Anamnese:

Postoperative Wunde nach sinus pilonidalis

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Steißbeinfistel exzidiert und primär verschlossen vor 3 Jahren

Produkte:

• täglich: Spülung der Wunde mit octenilin® Wundspüllösung

• ab Tag 21: 2 – 3 x täglich die Wunde mit octenisept® besprüht

Therapiedauer unter Octenidin:

49 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Hämostyptikum, Bakterien bindende Kompresse, Verbandabschluss mit einer Saugkompresse

Fall 5 | Wundheilungsstörung

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23

Tag 7 Tag 30Bei Aufnahme

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Abdominoplastik

Produkte:

• octenilin® Wundgel direkt postoperativ

• Verbandwechsel alle 2 – 3 Tage

Therapiedauer unter Octenidin:

14 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Folienverband

Postoperative Wundversorgung

Präoperative Wundantiseptik

Patient:

37 Jahre, weiblich

Anamnese:

Cutis laxa abdominis (Fettschürze) nach massiver Gewichtsreduktion

Fall 6 | Postoperative Wundversorgung

Patient:

4 Jahre, männlich

Anamnese:

Kontaminierter Haut- und Weichteildefekt nach Hundebiss

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Systemische antibiotische Therapie, Wunddebridement

Produkte:

• prä- und intraoperative Antiseptik mit octenisept® (Behandlung intraoperativ)

• Drainage am Folgetag entfernt

Therapiedauer unter Octenidin:

1 Tag

Eingesetzte Wundauflagen:

Sterile Wundnahtstreifen, Pflaster

Fall 7 | Präoperative Wundantiseptik

© Dr. J. Matiasek www.matiasek.com

Fallbeispiele 07

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

Tag 1 Tag 12

07 Fallbeispiele

Verbrennung

Tag 14 Tag 28

Patient:

48 Jahre, männlich

Anamnese:

Akutes Verbrennungstrauma des linken Unterarms

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Nicht zufriedenstellende Therapie mit-tels Fettgaze bis Tag 14 / verkrusteter Belag auf dem gesamten Unterarm

Therapiedauer unter Octenidin:

14 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Schaumverband

Produkte:

• Tag 1 – 13: Fettgaze • Tag 14 – 28: Behandlung mit

octenilin® Wundgel• Verbandwechsel alle 2 Tage

Fall 8 | Verbrennung

Patient:

k.A., männlich

Anamnese:

Hautulcerationen nach Strahlentherapie

Begleiterkrankungen:

-

Produkte:

• octenilin® Wundgel, Verbandwechsel täglich

Eingesetzte Wundauflagen:

Folienverband

Therapiedauer unter Octenidin:

12 Tage

Fall 9 | Verbrennung

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Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)

Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)

Fallbeispiele 07

Bei Aufnahme

Bei Aufnahme

Tag 3

Tag 14

Tag 21

Tag 42

Patient:

78 Jahre, männlich

Anamnese:

Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Diabetisches Gangrän und Osteolyse 2. Zehe links (Enukleation) Nekrosen; Großzehe links abgetragen / Diabetes mellitus Typ 2

Produkte:

• alle 3 Tage: Verbandwechsel und Behandlung mit octenilin® Wundgel

Therapiedauer unter Octenidin:

21 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Schaumstoff; Kompressen Hydrofiber

Fall 10 | Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)

Patient:

71 Jahre, weiblich

Anamnese:

Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Endovaskuläre Angioplastie / Diabeti-sches Gangrän 1. – 4. Zehe links, Diabe-tes mellitus Typ 2, Atherosklerose

Therapiedauer unter Octenidin:

42 Tage

Produkte:

• octenisept®, Verbandwechsel alle 2 – 3 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Hydrofiber

Fall 11 | Diabetisches Fuß-Syndrom (DFS)

Quelle: O. Assadian et al. - “Facilitating wound bed preparation: properties and clinical efficacy of octenidine and octenidine-based products in modern wound management.“ Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016

Quelle: O. Assadian et al. - “Facilitating wound bed preparation: properties and clinical efficacy of octenidine and octenidine-based products in modern wound management.“ Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

07 Fallbeispiele

Lokal MRE-infizierte Wunde (ESBL)

Tag 1 Tag 5 Tag 35

Meningokokken-Sepsis, hämorrhagische Hautläsionen

Tag 42Bei Aufnahme Bei Aufnahme

Quelle: M. Hintner –

Wundmanagement 2010;4 [4]

Patient:

15 Jahre, männlich

Anamnese:

Meningokokken-Septikämien, Nekro-sen und Superinfektion (u.a. S.aureus, P.aeruginosa, Candida)

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Chirurgisches Debridement

Therapiedauer unter Octenidin:

23 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Zunächst Superabsorber; nach Abklingen der Exsudation normale sterile ES-Kom-pressen

Produkte:

• Tag 1 – 4: tägl. Nachversorgung der Hautläsionen mit octenisept® und octenilin® Wundgel zwecks Wund-bettkonditionierung für Hauttrans-plantation (am Tag 5)

• Tag 5 – 23: Therapie der restlichen Wunden mit octenilin® Wundgel, Verbandwechsel wurde durch das Gel zunehmend erleichtert, die Schmer-zen reduziert.

Fall 12 | Meningokokken-Sepsis, hämorrhagische Hautläsionen

Patient:

70 Jahre, weiblich

Anamnese:

Wundinfektion nach Spalthauttrans-plantation Nekrosestraßen, E.coli ESBL

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Plattenepithelkarzinom Unterschenkel

Therapiedauer unter Octenidin:

35 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

(getränkte) Kompressen, Hydrofiber Verband

Produkte:

• jeweils über 3 Minuten octenisept®-getränkte Tupfer und Verband mit octenilin® Wundgel

• Verbandwechsel alle 2 – 3 Tage• keine antibiotische Therapie!

Fall 13 | Mit multiresistenten Erregern infizierte Wunde (ESBL)

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Fallbeispiele 07

Spalthauttransplantation

Tag 1 Tag 35Bei Aufnahme

Quelle: J. Matiasek – “Outcomes for split-thickness skin transplantation in high-risk patients using octenidine” Journal of Wound Care, 2015.

Bullöses Erysipel

Tag 5 Tag 21Bei Aufnahme

Patient:

87 Jahre, weiblich

Anamnese:

Hautnekrose am rechten Bein

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

• 4 Wochen Behandlung mit einem PVP-Iod-Wundgel ohne Verbesserungen

• Langzeit-Kortisontherapie • Diabetes mellitus Typ 2• Rheumatoide Arthritis; chronische Nie-

reninsuffizienz; Rechtsherzinsuffizienz; Z.n. tiefe Beinvenenthrombose

Therapiedauer unter Octenidin:

9 Tage

Produkte:

• Spalthauttransplantation, Überknüpfverband für 5 Tage belassen (mit octenisept® benetzt)

• Tag 5 – 14: Reinigung der Wunde mit octenisept® bei jedem Verbandwechsel

• Tag 15 – 21: Behandlung der Wunde mit Dexpanthenol

Eingesetzte Wundauflagen:

Schaumstoff Kompressen

Fall 14 | Spalthauttransplantation

Patient:

45 Jahre, weiblich

Anamnese:

Bullöses Erysipel; Streptokokken-infektion

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Progression trotz systemischer antibio-tischer Therapie. Amputation wurde in Erwägung gezogen. Adipositas perma-gna, Diabetes mellitus Typ II

Therapiedauer unter Octenidin:

10 Tage

Produkte:

• Tag 1: Wunddebridement mittels Versajet

• anschließend tägliche Therapie mit octenisept®-getränkte Kompressen über 10 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

(getränkte) Kompressen

Fall 15 | Bullöses Erysipel

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

Debridement – wound pad

„Methode schont vitales Gewebe“ „Debris und Fibrin bindet sich gut an den Schwamm“ „Im Vergleich zum scharfen Löffel signifikante Schmerzreduktion“

07 Fallbeispiele

vorher nachher

© Dr. Elisabeth Lahnsteiner, Leitung Ärzteteam Wundheilung,

1090 Wien

Patient:

64 Jahre, männlich

Anamnese:

Postthrombotisches Ulcus

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Chirurgisches Debridement mit scharfem Löffel nach Volkmann

Produkte:

• schülke wound pad • octenilin® Wundspüllösung

Therapiedauer unter Octenidin:

2 Minuten

Eingesetzte Wundauflagen:

Alginat und Schaumstoff non adhesive

Fall 16 | Debridement – wound pad

Patient:

76 Jahre, weiblich

Anamnese:

Schmerzhaftes venöses Ulcus cruris, große Teile der Wunde sind nekro-tisch belegt

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

• Therapie der Wunde mit Zinkpaste, Gaze und kombinierten Wundauflagen

• jahrelange erfolglose Therapie der Wunde mit Zinkpaste, Gaze und unterschiedlichsten kombinierten Wundauflagen

Produkte:

• ab Tag 1: Wundbehandlung mit 2 cm dickem sterilen LIGASANO® weiß Ver-band aus vier Schichten LIGASANO® mit einer festen Krepp-Bandage und einem elastischen Schlauchverband

• ab Tag 14: Sekundärverband aus unsterilen LIGASANO® weiß mit einer Krepp-Bandage bei täglichem Ver-bandwechsel

• ab Tag 42: Verbandwechsel alle 2 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

Steriles und unsteriles LIGASANO® weiß

Fall 17 | Debridement – LIGASANO® weiß

Quelle: O. Assadian et al. - “Facilitating

wound bed preparation: properties and clinical efficacy of octenidine and octenidine-

based products in modern wound management.“

Journal of Wound Care, 25(3), S1-S28, 2016

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Fallbeispiele 07

Dekubitus / Wundbettkonditionierung / NPWTi

Tag 5 Tag 90Bei Aufnahme

Quelle: J. Matiasek – “The combined use of NPWT and instillation using an octenidine based wound rinsing solution“ Journal of Wound Care, 2014.

Patient:

74 Jahre, männlich

Anamnese:

Dekubitus gluteal

Vorbehandlung / Begleiterkrankungen:

Paraplegie, chirurgisches Debridement

Therapiedauer unter Octenidin:

5 Tage

Eingesetzte Wundauflagen:

V.A.C.Ulta™

Produkte:

• Tag 0: Chirurgisches Debridement und Wundbettkonditionierung mittels V.A.C.Ulta™ und octenilin®

• Tag 0 – 5: Instillation der Wunde mit octenilin® Wundspüllösung für 3 Minuten alle 12 Stunden

• Tag 6: Defektdeckung mittels Lappen-plastik

Fall 18 | Dekubitus / Wundbettkonditionierung / NPWTi

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Wundkompendium moderne Wundversorgung Vllt würde das Rangebild hier passen - da miit den Octenidin-Produkten (oder nur die relevanten abbilden?)

Kosten gespart werden.

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Kosteneffizienz 08

In Deutschland leiden aktuell etwa 4 Millionen Men-schen an chronischen Wunden. Diese führen oftmals zu Amputationen, insbesondere der unteren Extremitäten. Von diesen sind jährlich bis zu 20.000 vermeidbar. Fast 900.000 der Patienten leiden an einem Ulcus cruris venosum7. Bei zwei Drittel der Betroffenen entwickelt sich das Ulcus nach dem 50. Lebensjahr, eine bedeutende Tatsache angesichts der zu erwartenden Altersentwick-lung der Bevölkerung: Waren im Jahr 2014 noch 43 % der Deutschen über 50 Jahre alt, so werden es 2050 be-reits 52 % sein8. Daher ist ein erheblicher Anstieg von Pa-tienten mit Diagnose „Ulcus cruris venosum“ zu erwarten. Bei der Hälfte der Patienten besteht das Ulcus cruris über mindestens ein Jahr9, die Rückfallraten liegen bei 60 bis 90 %10. Die Diagnose Ulcus cruris venosum führt jährlich in Deutschland zu 2 – 3 Millionen Fehltagen am Arbeits-platz11.

Die Kosten für die Behandlung jedes dieser Patienten betragen pro Jahr im Durchschnitt etwa 9.000 Euro. Dies führt zu Gesamtausgaben der Krankenkassen – alleine aufgrund von Ulcus cruris venosum – von bis zu 2 Milliar-den Euro pro Jahr11. Der größte Teil davon entsteht durch Kosten für Personal und Pflege12.

In einer Studie von Hämmerle und Strohal (2014) wurde die Wirksamkeit von octenilin® Wundgel mit handels- üblichen Wundverbänden (z. B. Schaum- bzw. Alginat- verband, jeweils mit und ohne Silber) verglichen. Alle Patienten waren an einem Ulcus cruris venosum erkrankt13. Bei den Wundverbänden reduzierte sich die Wundfläche nach 6 Wochen um nur 14,6 %. Bei der Anwendung von octenilin® Wundgel heilten die Wunden allerdings wesent-lich schneller – die Wunden waren in diesem Studienarm nach 6 Wochen durchschnittlich zu 96,2 % geschlossen.

Während die chronischen Wunden bei den handelsübli-chen Wundauflagen ca. 9 Monate für eine vollständige Ab-heilung benötigt hätten, waren die Wunden mit octenilin® Wundgel bereits nach 6 Wochen bei den meisten Patien-ten vollständig geschlossen. Durch diese deutlich schnelle-re Wundheilung bei Anwendung von octenilin® Wundgel werden Behandlungsdauer und somit der damit verbunde-ne Kostenaufwand deutlich reduziert. Die in der Abbildung angeführten Kosten berechnen sich auf Grundlage aktuel-ler Literaturdaten14 und schließen Produkt- und Personal-kosten ein.

Selbstbehalt des Patienten

12 %

Wundauflagen und Medikamente

22 %

Kosten der Wundversorgung bei Ulcus cruris venosum

Personalkosten

66 %

12 % 22 %

66 %

Reduktion der Wundfläche

0 1 2 3 4 5 6 7Woche

Wun

dfläc

he (%

)

100

75

50

25

0

Dauer bis zum vollständigen Wundverschluss

Wun

dhei

lung

(%)

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9Monate

100

75

50

25

0

1.044 € 6.096 €

herkömmliche Wundauflage octenilin® Wundgel

Studie

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

Ist Octenidin gegen MRE wirksam?

Ja. Octenidin ist gegen eine Vielzahl von multiresistenten Erregern (MRE) wirksam (z. B. MRSA, VRE, ESBL). In kei-ner Untersuchung unterschieden sich resistente von sensitiven Stämmen der gleichen Keimart. Bisher ist kein Fall bekannt, bei der eine Resistenz gegen Octenidin aufgetreten ist.15, 16, 17, 18 Bestätigt werden diese in-vitro Befunde durch klinische Erfolge mit octenisept® bei der Dekontamination von Patienten.19

Können die Octenidin-haltigen Produkte den Biofilm der Wunde durchdringen?

Ja. Octenidin ist in der Lage den Biofilm zu durchdringen und die Keime des Biofilms abzutöten. Diese Eigen-schaft konnte sowohl in Modellen als auch in der Praxis belegt werden.20, 21, 22

Wirkt octenisept® auch reinigend oder ausschließlich antiseptisch?

octenisept® wirkt auch reinigend. Das Präparat enthält geringe Mengen eines oberflächenaktiven Netzmittels (Tensids), das die Oberflächenspannung verringert. Da-durch wird die Wundoberfläche gleichmäßig benetzt und damit die Reinigung unterstützt. Soll die Wunde ausschließlich gereinigt werden, empfehlen wir die octenilin® Wundspüllösung, die eine besonders niedri-gere Oberflächenspannung aufweist.

Kann es durch octenisept® zu einer Elektrolyt- verschiebung im Wundmilieu kommen und damit zu einer Störung der Wundheilung?

Nein. Auch wenn octenisept® nicht isotonisch ist, ist nicht zu erwarten, dass wichtige Salze und Elektrolyte in der Wunde negativ beeinflusst werden. Störungen der Wundheilung bei wiederholter, zeitlich befristeter An-wendung sind uns bisher nicht bekannt. Auch eine mehrwöchige tägliche Anwendung auf chronischen Wunden führte im Vergleich zur Ringerlösung zu keinen Wundheilungsstörungen. Das Gegenteil war der Fall: Die Granulation wurde unter octenisept® sogar gefördert.23

Muss das octenilin® Wundgel nach einem gewissen Zeitraum entfernt werden?

Nein. Jedoch sollte die Wunde bei jedem Verbandwechsel gereinigt werden. Damit werden auch eventuelle Rück-stände des Gels mit abgetragen.

Ist octenisept® zytotoxisch?

Nein. octenisept® ist seit dem Jahre 1995 für die unterstüt-zende Wundbehandlung als Arzneimittel zugelassen. Es zeichnet sich neben seiner Wirksamkeit durch eine sehr gute lokale Verträglichkeit aus. In präklinischen und kli-nischen Untersuchungen hatte das Präparat bei bestim-mungsgemäßer Anwendung gegen Zellen und Gewebe keinen nachteiligen Effekt. Die Eigenschaft „zytotoxisch“ resultiert maßgeblich aus Untersuchungen in Zellkultur (d. h. in-vitro) und lässt sich nur begrenzt auf die klinische Anwendung übertragen. In Zellkultur weisen Octenidin bzw. octenisept® genauso wie Polihexanid und PVP-Iod diese negativen Effekte gegen isolierte Zellen auf. In Rela-tion zur antimikrobiellen Wirksamkeit ist diese Zytotoxizi-tät allerdings für Octenidin am geringsten ausgeprägt.24

Um die Diskrepanz zwischen den Ergebnissen aus der Zellkultur und der guten klinischen Verträglichkeit auf-zuklären, wurden praxisnähere Tests an Gewebekulturen durchgeführt. Dabei trat Octenidin mit Zellen bzw. Pro-teinen in starke Wechselwirkung. Die so gebildeten Kom-plexe erniedrigten die Zytotoxizität, ohne gleichzeitig die antimikrobielle Wirksamkeit zu beeinträchtigen.25

In einer präklinischen Untersuchung zum Einfluß auf die Wundheilung wurde die gute Verträglichkeit von octeni-sept® nachgewiesen.26 Hierbei wurden künstliche, stan-dardisierte Wunden von weiblichen Ferkeln über insge-samt 28 Tage täglich mit octenisept® oder Ringerlösung behandelt. Im Ergebnis unterschied sich der Zeitpunkt zwischen den beiden Gruppen nicht, in der die Wunden abgeheilt waren. Ein Unterschied in der Gewebeverträg-lichkeit zwischen octenisept® und Ringerlösung war nicht festzustellen.

Bestätigt werden diese Ergebnisse durch klinische Untersuchungen23 und den langjährigen Einsatz von octenisept® bei den unterschiedlichsten Wundtypen.

09 FAQ

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33

So wurden auch Verbrennungswunden durch die Anwen-dung von octenisept® in ihrer Abheilung nicht negativ beeinflusst. 27

Als Schlussfolgerung kann festgestellt werden, dass die in Zellkultur vorhandene Zytotoxizität bei octenisept® klinisch keine Bedeutung hat, wenn das Präparat bestim-mungsgemäß angewendet wird.

Wurden allergische Reaktionen auf Octenidin-haltige Produkte beobachtet?

Nur in Einzelfällen wurden kontaktallergische Reaktionen beschrieben. In Relation zur Häufigkeit der Anwendung waren diese sehr selten und nur in Ausnahmefällen auf Octenidin zurückzuführen.28

Gelangen Octenidin-haltige Produkte bei der Wundbehandlung in den Blutkreislauf?

Nein. Werden die Produkte bestimmungsgemäß, d. h. ober-flächlich zur Wundantiseptik und -spülung angewendet, ist nicht zu erwarten, dass Produktbestandteile ins Ge-webe bzw. Blut in toxikologisch relevanter Menge über-treten. Systemische Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.

Darf octenisept® sowohl zur Schleimhautantiseptik als auch zur Wundantiseptik eingesetzt werden?

Ja. octenisept® wurde erstmals im Jahre 1990 als Schleim-hautantiseptikum in Deutschland zugelassen. Eine Indi- kationserweiterung auf die unterstützende Wundbe-handlung erfolgte 1995. Folglich sind beide Anwen-dungsgebiete Bestandteil der Arzneimittelzulassung.

Kann octenisept® bei Kindern, Säuglingen und Frühgeborenen eingesetzt werden?

Ja. Es bestehen in dieser Hinsicht keine Anwendungsein-schränkungen, wie z. B. für PVP-Iod. Andere Octenidin- haltige Produkte wie octenilin® Wundgel und octenilin® Wundspüllösung sollten aufgrund fehlender Erfahrungen nicht bei Kindern unter 1 Jahr angewendet werden.

Kann octenisept® zur Nabelpflege eingesetzt werden?

Ja. In einer vom Gesundheitsministerium in Serbien unter-stützten multizentrischen Studie wurden ca. 1.700 Neuge-borene mit octenisept® behandelt. Das Präparat stieß auf gute Akzeptanz. Es gab keine Anzeichen dafür, dass der Nabelstumpf über die Anwendungsdauer austrocknete.29

Ist octenisept® zur intraoperativen Behandlung großflächiger Wunden geeignet?

Ja. octenisept® ist zur unterstützenden Wundbehandlung zugelassen, ohne dass Angaben zur Größe der Wunde gemacht werden. Da Octenidin über Wunden prak-tisch nicht resorbiert wird, rechtfertigt dies auch die oberflächliche Behandlung großflächiger Wunden (z. B. Verbrennungswunden), ohne dass ein systemisches Risiko für den Patienten besteht.

Ist octenisept® und octenilin® Wundspüllösung zur Spülung der Bauchhöhle zugelassen?

Nein. Diese Anwendung ist für alle Octenidin-basierten Pro-dukte kontraindiziert und muss unterbleiben.

Können Octenidin-haltige Produkte am Knorpel angewendet werden?

Nein. Produkte mit kationaktiven Wirkstoffen wie z. B. Octenidin sollten am intakten, vitalen Knorpelgewebe nicht eingesetzt werden. Wunden, bei denen Kontakt mit Knochen besteht, sind von dieser Einschränkung nicht betroffen.

Kann octenisept® im Genitalbereich eingesetzt werden?

Ja. Die Genital- und Vaginalantiseptik (z. B. vor urologischen und gynäkologischen Eingriffen) sind die am längsten praktizierten Anwendungsgebiete von octenisept®.

Kann octenisept® in der Mundhöhle angewendet werden?

Ja. octenisept® hat eine Arzneimittel-Zulassung für die pro-phylaktische Anwendung und Keimzahlreduktion in der Mundhöhle vor operativen Eingriffen, z. B. Zahnextrak- tionen. octenisept® erzielt dabei höhere Keimzahlreduk-tionsraten als z. B. Chlorhexidin oder PVP-Iod.30

FAQ 09

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Wundkompendium moderne Wundversorgung

09 FAQ

Kann octenisept® zur Desinfektion der inneren Ohrmuschel eingesetzt werden?

Ja. Das äußere Ohr einschl. der inneren Ohrmuschel können in die Desinfektionsmaßnahmen mit octenisept® einge-schlossen werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Trommelfell intakt ist bzw. dafür gesorgt wer-den, dass kein Präparat ins Mittelohr gelangen kann. Die Anwendung im Mittelohr ist kontraindiziert.

Kann octenisept® zur Pflege von Kathetereintrittsstellen eingesetzt werden?

Ja. Als Wundantiseptikum ist octenisept® zur antiseptischen Versorgung der Hauteintrittsstelle geeignet. Gleichzeitig greift octenisept® das Katheter- und Sondenmaterial nicht an. Materialschäden sind in der Praxis dann aus-zuschließen, wenn sichergestellt wird, dass das Präparat frei abtrocknen kann. Alternativ können Restmengen nach der Einwirkzeit mit einem sterilen Tuch aufgenom-men werden.

Kann octenisept® und octenilin® Wundspüllösung vor Anwendung erwärmt werden?

Ja. octenisept® und octenilin® Wundspüllösung können auf Körpertemperatur erwärmt werden (z. B. mit einem Flaschenwärmer für Babynahrung). Eine solche Maß-nahme verhindert, dass es evtl. durch einen Kältereiz zu Wundheilungsstörungen kommt. Im Übrigen empfindet auch der Patient angewärmte Lösungen als angeneh-mer. Vor der Anwendung am Patienten ist auf jeden Fall die Temperatur zu prüfen.

Kann octenisept® verdünnt werden?

Nein. octenisept® ist ein zugelassenes Fertigarzneimittel, das als Antiseptikum nicht verdünnt werden sollte. Für Wundspülungen (z. B. bei der Reinigung und Dekon-tamination und beim Verbandwechsel) sowie bei der Vakuumtherapie mit Instillation kann die octenilin® Wundspüllösung eingesetzt werden.

Wie lange kann octenisept® angewendet werden ?

octenisept® ist für eine maximale Anwendungsdauer von 14 Tagen zugelassen. Diese Dauer beinhaltet eine kon-tinuierliche tägliche Anwendung. Normalerweise wird das Präparat nicht täglich angewendet, sondern die An-wendung z. B. auf den Verbandwechsel beschränkt. In diesen Fällen ist auch eine längere Anwendung möglich. Es liegt eine klinische Studie über eine zwölfwöchige An-wendung bei chronischen Ulzera vor.31

Wie lange kann octenisept® und octenilin® nach Anbruch verwendet werden?

Gebinde von octenisept® können bis zu 3 Jahre nach An-bruch verwendet werden. octenilin® Wundspüllösung muss 8 Wochen und das octenilin® Wundgel 6 Wochen nach Anbruch aufgebraucht sein.

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Pflichttexte zu zugelassenen Arzneimitteln gem. §4 HWG

Quellen:

DE | octenisept® • Zusammensetzung: 100 g Lösung enthalten: Arzneilich wirksame Bestandteile: Octenidindihydrochlorid 0,1 g, Phenoxyethanol (Ph.Eur.) 2,0 g. Sonstige Bestandteile: 2-[(3-Kokosfettsäureamidopropyl)dimethylazaniumyl]acetat, Natri-um-D-gluconat, Glycerol 85 %, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser • Anwendungsgebiete: zur wiederholten, zeitlich begrenzten antiseptischen Behandlung von Schleimhaut und angrenzender Haut vor diagnostischen und operativen Maßnahmen - im Ano-Genitalbereich von Vagina, Vulva, Glans penis, auch vor Katheterisierung der Harnblase - in der Mundhöhle. Zur zeitlich begrenzten unterstützenden Therapie bei Pilzerkrankungen der Haut zwischen den Zehen sowie zur unterstützenden antiseptischenWundbehandlung. • Gegenanzeigen: octenisept® sollte nicht zu Spülungen in der Bauchhöhle (z.B. intraoperativ) und der Harnblase und nicht am Trommelfell angewendet werden. Überempfindlichkeit gegenüber den arzneilich wirksamen Bestandteilen oder einem der sonstigen Bestandteile. • Nebenwirkungen: Selten: Brennen, Rötung, Juckreiz und Wärmegefühl, sehr selten: Kontaktallergische Reaktionen, wie z.B. vorübergehende Rötung, nicht bekannt: nach Spülung tiefer Wunden mittels Spritze wurde über das Auftreten von persistierenden Ödemen, Erythemen und auch Gewebsnekrosen berichtet, die z.T. eine chirurgische Revision erforderten. Bei Spülungen in der Mundhöhle verursacht octenisept® vorübergehend einen bitteren Geschmack. • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: octenisept® nicht in größeren Mengen verschlucken oder in den Blutkreislauf, z.B. durch versehentliche Injektion, gelangen lassen.

Um Gewebeschädigungen zu vermeiden, darf das Präparat nicht mittels Spritze in die Tiefe des Gewebes eingebracht werden. Das Präparat ist nur zur oberflächlichen Anwendung bestimmt (Auftragen mittels Tupfer oder Aufsprühen).

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller: Schülke & Mayr GmbH · 22840 Norderstedt · Tel: +49 40 521 00-0 · Fax: +49 40 521 00-318, [email protected] · www.schuelke.com

A | octenisept® • Zusammensetzung: 100 g enthalten: Octenidindihydrochlorid 0,1 g, 2-Phenoxyethanol 2,0 g. • Anwendungsgebiete: Zur antiseptischen Behandlung von Schleimhaut und Übergangsepithel vor operativen Eingriffen. In der Mundhöhle (z. B. vor Zahnextraktionen oder Kürettagen). Im Urogenitalbereich (z. B. vor Hysterektomien), im Vulvovaginalbereich (z. B. bei unkomplizierten bakteriellen Infektionen oder Infektionen durch Pilze) und im Rektalbereich (z. B. vor dem Veröden von Hämorrhoiden). Zur zeitlich begrenzten Wund- und Nahtversorgung. Auch zur zeitlich begrenzten antiseptischen Behandlung infizierter Wunden der Haut. • Gegenanzeigen: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. octenisept® sollte nicht zu Spülungen in der Bauchhöhle und der Harnblase und nicht am Trommelfell angewendet werden. Sonstige Bestandteile: 3-Cocosfettsäureamidopropyldimethylammoniumacetat, Natrium-D-Gluconat, Glycerol 85 %, Natriumchlorid, Natriumhydroxid und gereinigtes Wasser. Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. • Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiseptika und Desinfektionsmittel, ATC-Code: D08A. Zulassungsinhaber: Schülke & Mayr Ges.m.b.H., A-1070 Wien, Tel. (+43) 1/523 25 01. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sowie Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Hersteller: Schülke & Mayr GmbH, 22840 Norderstedt

CH | octenisept® • DE: Zus.: 1 mg Octenidinhydrochlorid/ml • Ind: Haut- und Schleimhautdesinfektion vor operativen und diagnostischen Eingriffen im Urogenital- und Rektalbereich. Vor Katheterisierung der Harnröhre oder Untersuchungen der Gebärmutter. Desinfektion der Mundschleimhaut. Desinfektion bei Verletzungen, Wunden und zur Nahtversorgung. Octenisept farblos ist für die Anwendung bei Säuglingen und Frühgeborenen geeignet. • Anwendung: Mittels Tupfer die zu desinfizierenden Areale vollständig benet-zen und 1 min einwirken lassen. Mundhöhlenspülung: mit 20 ml Octenisept farblos 20 Sek intensiv spülen und 1 min einwirken lassen. • Kl: Nicht in den Gehörgang einbringen und nicht am Auge anwenden. • Überempfindlichkeit Warnhinweise und Vorsichtsmass-nahmen: Um möglichen Gewebeschädigungen vorzubeugen, darf das Präparat nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht bzw. injiziert werden. Bei Wundkavitäten muss ein Abfluss jederzeit gewährleistet sein (z.B. Drainage, Lasche). • UAW: Geschmacksstörungen, Brennen, leichte Parästhesien, aseptische Peritonitis nach intraperitonealer Anwendung. • Abgabekategorie D: Die vollständige Fachinformation ist über die Swissmedic Publikationsplattform (www.swissmedic.ch oder www.swissmedicinfo.ch) zur Verfügung gestellt.

1 IMS Health: DKB Verbrauchsdaten 12/20142 National Pressure Ulcer Advisory Panel, European Pressure Ulcer Advisory Panel and Pan Pacific Pressure Injury Alliance. Prevention and Treatment of Pressure Ulcers: Quick Reference Guide.

Emily Haesler (Ed.). Cambridge Media: Osborne Park, Australia; 2014.3 Al-Doori Z et al. (2007): Low-level exposure of MRSA to octenidine does not select for resistance. Journal of Antimicrobial Chemotherapy 59, 1280–12824 Goroncy-Bermes P et al. (2013): Antimicrobial activity of wound antiseptics against Extended-Specturm Beta-Lactamase-producing bacteria. Wound Medicine 1, 41– 435 “Hygienemaßnahmen bei Infektionen oder Besiedlung mit multiresistenten gramnegativen Stäbchen“ Empfehlung der Kommission für Kranken haushygiene und Infektionsprävention (KRINKO)

beim Robert Koch-Institut (RKI) Bundesgesundheitsbl 2012 · 55:1311–1354)6 Amalaradjou MAR und Venkitanarayanan (2014): Antibiofilm Effect of Octenidine Hydrochloride on Staphylococcus aureus, MRSA and VRSA. Pathogens 3(2), 404-4167 alias 1. HCM, 4.Jg., Ausgabe 11/20138 Statistisches Bundesamt, www.destatis.de9 Moffatt CJ, Franks PJ, Doherty DC, Martin R, Blewett R, Ross F.Moffatt, C.; et al. (2004) Prevalence of leg ulceration in a London population.

QJM: monthly journal of the Association of Physicians 2004; 97(4) 431-437.10 Dissemond , J. (2005) Ulcus cruris – Genese, Diagnostik und Therapie. 1. Aufl. (2005), UNI-MED: Bremen.11 Purwins S, Herberger K, Debus ES, Rustenbach SJ, Pelzer P, Rabe E, Schäfer E, Stadler R, Augustin M. Cost-of-illness of chronic leg ulcers in Germany. Int Wound J 2010; 7:97–10212 BARMER GEK Heil- u. Hilfsmittelreport 201413 Hämmerle G, Stohal R. Efficacy and cost-effectiveness of octenidine wound gel in the treatment of chronic venous leg ulcers in comparison to modern wound dressings. Int Wound J 2014; doi: 10.111/iwj.1225014 Krishna BVS, Gibb AP (2010), Journal of Hospital Infection, 74, 199-20315 Al-Doori, Z.; Goroncy-Bermes, P.; Gemmell, C.G. et al: Slow-level exposure of MRSA to octenidine dihydrochloride does not select for resistance. J Antimicrob Chemother. 2007; 59: 1280-1282. 16 Goroncy-Bermes, P.; Brill, F.H.H.; Brill, H.: Antimicrobial activity of wound antiseptics against Extended-Spectrum Beta-Lactmase-producing bacteria. Wound Med. 2013 ; 1 : 41-43 17 Koburger, T.; Hübner, N.O.; Siebert, J.; et al: Standardized comparison of antiseptic efficacy of triclosan, PVP-iodine, octenidine dihydrochloride, polyhexanide and chlorhexidine digluconate. J Antimicrob Chemother. 2010 ; 65 : 1712-171918 Amalaradjou, M.A.R.; Venkitananrayanan, K.; Antibiofilm Effect of Octenidine Hydrochloride on Staphylococcus aureus MRSA and VRSA. Pathogens. 2014 ; 3 : 404-41619 Krishna, B.V.S.; Gibb, A.P.: Use of octenidine dihydrochloride in methicillin-resistant Staphylococcus aureus decolonisation regimes - a literature review. J Hosp Infect. 2010 ; 74; 199-203 20 Cutting, K:F:; Westgate, S:J.: The use of wound cleansing solutions in chronic wounds. Wounds UK. 2012 ; 8 : (4). 130-13321 Westgate, S.J.: In Vitro Evaluation of the single and multispecies biofilm prevention capabilities of two wound irrigation solutions and a topical antiseptic. Leczenie Ran. 2014 ; 11 : (3) : 109-11322 Harbs, N. ; Siebert, J.: In vitro efficacy of octenidine and polihexanide against biofilms composed of Pseudomonas aeruginosa. GMS Krankhaushyg Interdiszip. 2007; 2: (2); Online Document.23 Vanscheidt, W.; Bär, M.; Siebert, J.; et al: Affecting the Wound Healing Process of Chronic Ulcera by an Octenidine based Wound Antiseptic – An Explorative Analysis of a controlled clinical trial. Z Wundh. 2005 ; 2 : 60-65. und Hyg Med. 2005; 30: 153-158.24 Müller, G.; Kramer, A.: Biocompatibility index of antiseptic agents by parallel assessment of antimicrobial activity and cellular cytotoxicity. J Antimicrob Chemother. 2008; 61 : 1281-128725 Kramer, A.; Müller, G.; Assadian, O.: Indikationen und Wirkstoffauswahl zur antiseptischen Therapie sekundär heilender Wunden. GMS Krankhaushyg Interdiszip. 2006; 1: (1); Doc32. Online Document.26 Kramer, A.; Roth, B.; Müller, G.; et al: Influence of the Antiseptic Agents Polihexanide and Octenidin on FL Cells and on Healing of Experimental Superficial Aseptic Wounds in Piglets: A Double-Blind, Randomised, Stratified, Controlled, Parallel-Group Study. Skin Pharmacol Physiol. 2004; 17: 141-14627 Menke, H.; Pelzer, M.; Siebert, J.; et al.: A new local antiseptic for topical treatment in patients with severe burns. Akt Traumatol. 2001; 31: 211-21528 Calow, T.; Oberle, K.; Bruckner-Tuderman, L.; et al: Contact dermatitis due to use of Octenisept in wound care. JDDG. 2009; Band 7.DOI: 10.1111/j.1610-0387.2009.07035. 29 Jovanovic LS, Kotevic A. The use of octenisept-spray in treatment of unbilical stump and women in newborns. Belgrad, Serbien 2006 (internal report)30 Pitten, F.A.; Kramer, A.: Antimicrobial efficacy of antiseptic mouthrinse solutions. Eur J Clin Pharmacol. 1999; 55: 95-10031 Vanscheidt, W.; Harding, K.; Siebert, J.; et al: Effectiveness and tissue compatibility of a 12-week treatment of chronic venous leg ulcers with an octenidine based antiseptic - a randomized, double-blind controlled study. Int Wound J. 2011 : 9 : 316-323

Fallbeispiele: Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und die Erlaubnis Fallbeispiele veröffentlichen zu dürfen. Unser Dank gilt insbesondere Bernd von Hallern, Dr. Elisabeth Lahnsteiner und Dr. Johannes Matiasek.

Pflichttexte und Quellen 10

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