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Sieben zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler und das Trauma von Verfolgung, Flucht, Vertreibung: einige verarbeiten das eigene leidvoll Erlebte, andere bearbeiten das gegenwärtige Weltgeschehen. Unter dem Titel The Spirit of the Poet zeigt das Zentrum für verfolgte Künste vom 5. Juli bis zum 25. August ihre sehr unterschiedlichen und gleichermaßen emphatischen Werke. Zwangsmigration und Einschränkung der Freiheit sind weltweit grausame Realität. Alle arbeiten im Geiste der großen jüdischen und deutschen Künstlerin Else Lasker-Schüler. In ihrem Sinne, im The Spirit of the Poet, transformieren sie deren Weltanschauung des Widerstands, der schonungslosen Ehrlichkeit, der Sehnsucht nach einer heilen Welt inmitten des Chaos in die Gegenwart. Das Zentrum für verfolgte Künste folgt damit der Spur der Ausnahmekünstlerin und würdigt sie anlässlich ihres 150. Geburtstags. Emanzipation, ein freies selbstbestimmtes Leben, sich nicht vereinnahmen lassen und sich doch seiner Wurzeln bewusst sein – dafür steht Else Lasker- Schüler bis heute. 1933 floh sie vor den Nationalsozialisten über die Schweiz nach Israel, sie starb am 22. Januar 1945 in Jerusalem. Die Ausstellung The Spirit of the Poet wird am Donnerstag, den 4. Juli 2019 um 18 Uhr im Zentrum für verfolgte Künste vom Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Klaus Kaiser und der Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland Anne Henk-Hollstein erönet. Azade Köker, Hanaa Malallah, Eyal Segal und Simon Wachsmuth sind bei der Erönung anwesend. Zentrum für verfolgte Künste Wuppertaler Straße 160 42653 Solingen 5. Juli bis zum 25. August 2019 www.verfolgte-kuenste.com

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Sieben zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler und das Trauma von Verfolgung, Flucht, Vertreibung: einige verarbeiten das eigene leidvoll Erlebte, andere bearbeiten das gegenwärtige Weltgeschehen. Unter dem Titel The Spirit of the Poet zeigt das Zentrum für verfolgte Künste vom 5. Juli bis zum 25. August ihre sehr unterschiedlichen und gleichermaßen emphatischen Werke.

Zwangsmigration und Einschränkung der Freiheit sind weltweit grausame Realität. Alle arbeiten im Geiste der großen jüdischen und deutschen Künstlerin Else Lasker-Schüler. In ihrem Sinne, im The Spirit of the Poet, transformieren sie deren Weltanschauung des Widerstands, der schonungslosen Ehrlichkeit, der Sehnsucht nach einer heilen Welt inmitten des Chaos in die Gegenwart.

Das Zentrum für verfolgte Künste folgt damit der Spur der Ausnahmekünstlerin und würdigt sie anlässlich ihres 150. Geburtstags. Emanzipation, ein freies selbstbestimmtes Leben, sich nicht vereinnahmen lassen und sich doch seiner Wurzeln bewusst sein – dafür steht Else Lasker-Schüler bis heute. 1933 floh sie vor den Nationalsozialisten über die Schweiz nach Israel, sie starb am 22. Januar 1945 in Jerusalem.

Die Ausstellung The Spirit of the Poet wird am Donnerstag, den 4. Juli 2019 um 18 Uhr im Zentrum für verfolgte Künste vom Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Klaus Kaiser und der Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland Anne Henk-Hollstein eröffnet. Azade Köker, Hanaa Malallah, Eyal Segal und Simon Wachsmuth sind bei der Eröffnung anwesend.

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Biographien der Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung

Maja Bacević 1967 geboren in Sarajevo, Bosnien-Herzegowina. Lebt heute in Sarajevo und Paris. Studium an der Akademie der Schönen Künste in Sarajevo und an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux Arts in Paris. 2005-2008 Gastprofessorin an der Università luav di Venezia in Venedig. 2017 war sie nominiert für den Prix Marcel Duchamp.Aufgrund ihrer eigenen Migrationsgeschichte beschäftigt sie sich in ihrem Werk vor allem mit dem Mißbrauch von Macht und Religion, mit sozialen Fragen, Identität und Heimat. Das inzwischen über 10 Jahre alte Video „Le Voyage“ zeigt fast prophetisch das Schicksal missglückter Fluchten über das Meer in Richtung Europa.

Ausstellungen (eine Auswahl)2017 Power, Governance, Labor, Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich2012 Spotlight. Videokunst, Essl Museum - Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien2007 Double Bubble, Videoinstallation, documenta 12, Kassel, 20062007 Passion for Art, Essl Museum - Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien2005 Moderna Museet, Stockholm2003 50. Biennale von Venedig (Bosnia-Herzegovina Pavillon)2001 Istanbul Biennale

Hayv Kahraman Geboren 1982 in Bagdad, Irak. Lebt und arbeitet heute in Los Angeles, USA. Während ihrer Kindheit erlebte sie den Irak-Krieg. Seit ihrem 11. Lebensjahr ist sie Flüchtling und lebte zunächst in Schweden. Sie studierte an der Akademie für Kunst und Design in Florenz. In ihrer Kunst beschäftigt sie sich mit den Folgen des Krieges und der Bedeutung von Flucht und Vertreibung vor allem für Frauen.2011 erhielt sie den Award “Excellence in Cultural Creativity“ des Victoria ans Albert Museums, London.

Ausstellungen (eine Auswahl)Acts of Reparation“, CAM St Louis“Audible Inaudible“, Joslyn Museum of Art, OmahaSound Wounds“, Asian Art Museum, San FranciscoReweaving Migrant Inscriptions” Jack Shainman, New YorkHow Iraqi are you?“, Jack Shainman, New YorkAudible Inaudible“, The Third Line gallery, Dubai

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Azade Köker 1949 geboren in Istanbul, Türkei. Lebt und arbeitet in Istanbul und Berlin. 1995-2003 war sie Professorin an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, später Leiterin des Instituts für Bildende Kunst an der Technischen Universität Braunschweig, Fachbereich Architektur. Ihre frühen Arbeiten beschäftigen sich vor allem mit Identität und Herkunft. Die hier ausgestellten Arbeiten beschäftigen sich mit den Zerstörung in Syrien durch Kriegseinwirkungen.

Ausstellungen (eine Auswahl)2019 Previous Event, Jameel Arts Centre, Dubai2019 Natur in Art, MOCAK Museum of Contemporary Art, Krakow2019 Verblendet, Zilberman Gallery, Berlin 2015 Azade Köker, Entkettet, Elgiz Museum, Istanbul/Türkei 2015 Meeting Point, Kunstverein Konstanz 2011 Dream and Reality, Istanbul Modern, Istanbul 2007 Human Nature, Milli Reasürans Art Gallery, Istanbul2005 REAL – IRREAL, Goethe Enstitut, Ankara 2000 Special Reports, Constanze-Pressehaus2001 Transparenz des Gartens, Kunstverein Bielefeld1998 Installationen, Intensitäten, Kulturausflüge, Kunstverein Darmstadt1990 Erde und Stein, Georg Kolbe Museum, Berlin

Hanaa Malallah Geboren 1958 in Theeqar, Irak und aufgewachsen in Bagdad. Lebt und arbeitet heute in London.Studium an der Akademie der Schönen Künste in Bagdad, später an der School of Oriental and African Studies der Universität London. Sie war Mitglied der irakischen Künstlergruppe „Eightier Generation“. Aufgrund von Drohungen emigriert sie 2006 nach England. Seit 2007 unterrichtet sie am Chelsea College of Arts in London.Das Zentrum zeigt ein große Installation zu Krieg und Frieden im Nahen Osten.

Ausstellungen (eine Auswahl)2018 Without Name, But, Numbers, Albareh Art Gallery, Bahrain2017 Drone Hits Ziggurat of UR, Al Reaq Art Space, Bahrain2016 Biohazard, DOLPH projects, London2013 The Park Gallery, London2012 Inception Gallery, Paris2009 Vivid Ruins, The Mosaic Rooms, Qattan Foundation, London2006 Albareh Art Gallery, Bahrain1998 Schedules and Signals, Athar Gallery, Baghdad1996 Icons of Environment, Hiwar Art Gallery, Baghdad1993 Baghdad: Geography People Symbols, Centre for Arts, Baghdad1991 Museum Visits Documents, Centre for Arts, Baghdad

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�Eyal Segal Geboren 1982 in Israel mit deutschen und indischen Wurzeln. 2006-10 Studium am Shenkar College of Engineering and Design in Tel Aviv. Im Anschluss arbeitete Segal als Studiodirektor und Assistent der Künstlerin Sigalit Landau. Das erste Objekt der Ausstellung „The Spirit of the Poet“, das Video „Lawrence Tree“ wurde im Oktober 2012 im Wadi Rum/Jordanien im Tal des Mondes aufgenommen, eine Gegend, in der Beduinen-Stämme leben. Dort lebte der britische Offizier Thomas Edward Lawrence, bekannt als Lawrence von Arabien.

Ausstellungen (eine Auswahl)2018 10th Yebisu International Festival for Art & Alternative Visions, TokyoProject space of Group Global 3000, Berlin Cellule516, MarseillesMuseum of Steel Art in Pohang, South KoreaKumho Museum of Art, Seoul2013 Negev Museum of Arts, Beer Scheva, Israel

Simon Wachsmuth Geboren 1964 in Hamburg. Lebt und arbeitet heute in Berlin und Wien. Studium der Malerei und visuelle Mediengestaltung an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien. Die Videoinstallation „Quing“ thematisiert Flucht und Rettung seiner Großmutter, die als Jüdin nach 1933 aus Deutschland fliehen musste und in Shanghai den Holocaust überlebt.

Ausstellungen (eine Auswahl)2019 And Berlin Will Always Need You, Martin-Gropius-Bau, Berlin2018 Dramatizatio, Zilberman Gallery, Istanbul2017 Some Descriptive Acts, Zilberman Gallery, Berlin2016 Steirischer Herbst, Kunsthaus Graz, Österreich2016 Suzhou Museum of Art, China2012 Busan Biennala, Südkorea2010 Museum Reina Sofia, Madrid2007 documenta 12, Kassel

Esref Yildirim Geboren 1978 in Bursa, Türkei. Er lebt und arbeitet heute in Istanbul. Studium der Malerei an der Mimar Sinan Universität, Istanbul.In der Literaturabteilung des Zentrums für verfolgte Künste sind die großformatigen Porträts „Paul Celan & Ingeborg Bachmann“ ausgestellt. Sie treten hier in einen Dialog zu den verfolgten Künstlerinnen und Künstlern, zu den verbrannten Dichtern der Sammlung Serke.

Ausstellungen (eine Auswahl)2018 Diary of Defeats, Zilberman Gallery2014 Prison for Minor Offenses, Zilberman Gallery2015 Transparency of Evil or Looking to the Other, Kare Sanat, Istanbul2012 Figure Out, Dubai2010 In Between, MSGSÜ Tophane-i Amire Culture Center Istanbul

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