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Y O-YO M A K ATHRYN S TOTT 24. JANUAR 2017 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL ERÖFFNUNGSFESTIVAL

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YO-YO MAKATHRYN STOTT

2 4 . J A N U A R 2 017E L B P HIL H A R M O NIE G R O S S E R S A A L

E R Ö F F N U N G S F E S T I VA L

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Dienstag, 24. Januar 2017 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

YO-YO MA VIOLONCELLO

KATHRYN STOTT KLAVIER

SUITE »ARC OF LIFE«

Johann Sebastian Bach (1685 –1750) / Charles Gounod (1818 –1893)

Méditation / Ave Maria (1722/1852)

Jean Sibelius (1865–1957)

Var det en dröm? (War es ein Traum?) op. 37/4 (1902)

Jacob Gade (1879–1963)

Tango Jalousie (1925)

Claude Debussy (1862–1918)

Beau soir (1880)

Franz Schubert (1797–1828)

Ellens Gesang D 839 »Ave Maria« (1825)

Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)

Sonate d-Moll op. 40 für Violoncello und Klavier (1934)

Moderato, Largo – Moderato con moto – Largo – Allegretto

Pause

Giovanni Sollima (*1962)

Il bell’Antonio (Tema III) (2005)

César Franck (1822–1890)

Sonate A-Dur M 8 / Fassung für Violoncello und Klavier (1886)

Allegretto ben moderato – Allegro – Recitativo – Fantasia – Allegretto poco mosso

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Mit gerade mal acht Jahren trat Yo-Yo Ma an der Seite von Leonard Bernstein zum ersten Mal im amerikanischen Fernsehen auf. Heute, mehr als 50 Jahre später, ist er der erfolgreichste Cellist der Welt, mit nicht weniger als 18 Grammys im Regal und umjubelten Konzerten auf der ganzen Welt. Mit dem Programm »Arc of Life« zieht er im heutigen Konzert Bilanz seiner bewegten Musik-karriere, begleitet von seiner engen künstleri-schen Partnerin Kathryn Stott. Gleichzeitig bildet das Konzert den Auftakt seiner Elbphilharmonie-Residenz, die er bereits in zwei Tagen an gleicher Stelle fortsetzt – dann gemeinsam mit syrischen Musikern um den Klarinettisten Kinan Azmeh, mit denen er eine Vorschau auf das Festival »Salām Syria« Mitte März gibt.

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SOUNDTRACK DES LEBENS

Wer erinnert sich nicht an den Song, der den ersten Kuss begleitete? Das Weih-nachtslied aus der Kindheit, das Orgelstück bei der Hochzeit, der Streichquartett-Satz auf der Beerdigung des besten Freundes – das ganze Leben ist von Musik begleitet. Klänge werden zu Wegmarken, Melodien zu Erinnerungen. Musik bringt Menschen in besonderen Momenten zusammen. »Arc of Life«, Lebensbogen, nennen Yo-Yo Ma und seine Klavierbegleiterin Kathryn Stott die Suite, die sie für ihren Duo-Abend in der Elbphilharmonie zusammengestellt haben. Seit mehr als 30 Jahren spielen der US-amerikanische Cellist und die britische Pianistin zusammen. Die ausgewählten Stücke sind ihnen ans Herz gewachsen: ein wah-rer Soundtrack des Lebens, von der Kindheit bis ins Alter, von der jugendlichen Schwärmerei bis zur reifen Liebe, von der ausgelassenen Freude bis zur tiefen Trauer. Am heutigen Abend teilen Yo-Yo Ma und Kathryn Scott ihre musikalischen Erinnerungen und Emotionen mit Ihnen.

JOHANN SEBASTIAN BACH / CHARLES GOUNOD Méditation / Ave Maria

Das Ave Maria ist eines der ersten Stücke, das Yo-Yo Ma als Fünfjähriger auf dem Cello spielte. Es bildet den Anfang des »Lebensbogens« und verkörpert für den Cellisten, wie er selbst sagt, »Reinheit, Hingabe und Liebe«. Die weltbekannte Kompo-sition ist eine Art Hybrid: Charles Gounod legte dafür eine weit-ausgreifende Melodie über das nur leicht veränderte Präludium Nr. 1 in C-Dur aus Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier. 1852 schrieb Gounod es als Méditation sur le premier prélude de J.S. Bach, sieben Jahre später entstand die Vokalfas-sung mit dem lateinischen Text des Ave Maria. Die gebrochenen Akkorde des Bach-Präludiums bilden darin das Band, das die mit vielen Atempausen durchsetzte Melodie zusammenhält. Gounod misst einen weiten Klangraum aus: Große Sprünge betonen die Emphase dieser Kantilene, die zu einer unendlichen Melodie wird, ehe sie am Ende doch in die Tiefe absteigt und zur Ruhe kommt.

Das Cello singen lässt auch Jean Sibelius’ Var det en dröm? (War es ein Traum?). Es geht darin um eine vergangene Liebe, die in der Erinnerung plötzlich ganz nah und lebendig wird.

JACOB GADE Tango Jalousie

Noch mehr Leidenschaft verspricht der Tango Jalousie (Eifer-suchts-Tango). Nach einem wie improvisiert klingenden Ein-stieg, in dem sich Cello und Klavier die Motive gegenseitig an den Kopf werfen, kommt mit dem einsetzenden, feurigen Tango-Rhythmus Bewegung in diesen Streit. Die immer wieder scharf abgerissene Moll-Melodie im Cello zeugt von Eifersucht und gekränktem Stolz, die rhythmisch markanten Einwürfe im Klavier wirken dazu wie Brandbeschleuniger. Doch aus Span-nung entsteht neue Energie und aus Eifersucht Verführung. Es ist ziemlich kurios, dass dieses Stück – einer der bekanntesten Tangos überhaupt – ausgerechnet von einem Dänen kompo-niert wurde. Tatsächlich schrieb es Jacob Gade 1925 in seinem Ferienhaus nördlich von Kopenhagen als Soundtrack für den

Charles Gounod

DIE MUSIK

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amerikanischen Stummfilm Don Q, Son of Zorro (hierzulande: Der Mann mit der Peitsche). Erstmals aufgeführt wurde es im prunkvollen Palads-Kino in Kopenhagen, damals in einer Orchesterfassung. Tango Jalousie wurde schnell weltweit ein Hit und sicherte Gade, einem typischen »One-Hit-Wonder« der Klassik, ein sorgenfreies Leben.

Beau soir (Schöner Abend) heißt ein Lied von Claude Debussy, basierend auf einem Text von Paul Bourget. Es reflektiert die Abendstimmung am Fluss, wenn die Farben der Natur das Herz wärmen. »Genieße das Leben!« mahnt der Dichter, »denn der Weg der Wellen führt ins Meer und der des Menschen ins Grab.« Entsprechend liegt eine zarte Melancholie über dieser musika-lischen Szene, mit einer sanften Wellenbewegung im Klavier. Am Ende schwindet die Energie, doch die aufsteigende Linie im Klavier spendet einen Hauch von Trost.

FRANZ SCHUBERT Ave Maria

Franz Schuberts bekanntes Ave Maria gehörte als Ellens Gesang ursprünglich zum 1826 veröffentlichten Liedzyklus Sieben Gesänge aus Walter Scotts Fräulein vom See. Aber erst in der Textversion mit dem lateinischen Ave Maria wurde das intime Kunstlied zu einer Melodie für Millionen. Über die außeror-dentliche Wirkung des Liedes hat Schubert einmal in einem Brief nachgedacht: »Auch wundert man sich sehr über meine Frömmigkeit, die ich in einer Hymne an die heilige Jungfrau ausgedrückt habe und, wie es scheint, alle Gemüter ergreift und zur Andacht stimmt. Ich glaube, das kommt daher, weil ich mich zur Andacht nie forciere.«

DMITRI SCHOSTAKOWITSCH Cellosonate d-Moll

Als Dmitri Schostakowitsch seine erste Sonate für Violoncello und Klavier im Herbst 1934 vollendete, war er 28 Jahre alt. Wichtige Entscheidungen waren schon getroffen: Zwei Jahre zuvor hatte er geheiratet und wurde in den Vorstand des sowje-tischen Komponistenverbandes gewählt. Seine im Januar 1934

uraufgeführte Oper Lady Macbeth von Mzensk wurde international bejubelt. Doch diese Aufbruchsstimmung war jäh zerstört, als am 28. Januar 1936 ein Artikel mit der Überschrift »Chaos statt Musik« in der Parteizeitung Prawda erschien und den aufstrebenden Komponisten zum Volksfeind erklärte. Der Grund: Stalin hatte eine Aufführung der Oper besucht und war vom anzüglichen Inhalt und der progressiven Musik schockiert. Die folgenden Jahre litt Schostakowitsch Todesängste und schlief stets mit einem gepackten Koffer unter seinem Bett, weil er fürchtete, von der Polizei abgeholt zu werden.

Auf den ersten Blick ist von solchen Extremen in Schostakowitschs Sonate noch nichts zu spüren. Sie wirkt fast traditionell mit ihren klassischen vier Sät-zen, den vertrauten Formen wie Scherzo und Rondo und den klaren Harmonien. Der erste Satz trägt richtiggehend romantische Züge. Man muss schon genauer hinhören, um den doppelten Boden zu entdecken. Die Motorik des zweiten Satzes etwa wirkt in ihren unerbittlich kreisenden Motiven fast penetrant. Das anschlie-ßende Largo ist eine einzige Klage; besonders der Anfang erschüttert mit dem unbegleiteten, gedämpften Celloton. Und das Finale ist eben nicht nur ein ver-spieltes Rondo, sondern lässt Kontraste ungebremst aufeinanderprallen und das Klavier mit seinem extremen Laufwerk scheinbar außer Kontrolle geraten. Das Lächeln dieser Sonate zeigt Zähne. Und wird zwei Jahre später ganz einfrieren.

Schostakowitsch spielt Quintett (1940)

Filmplakat für Don Q, Son of Zorro (1925)

DIE MUSIK

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GIOVANNI SOLLIMA Il bell’Antonio

Um eine unerfüllte Liebe geht es in Mauro Bologninis 1960 gedrehtem Film Il bell’Antonio (Der schöne Antonio) mit den Weltstars Claudia Cardinale und Marcello Mastroianni. Der Streifen erzählt vom Frauenhelden Antonio, der nach wilden Jahren in Rom in seine sizilianische Heimatstadt Catania zurückkehrt und sich aufgrund eines Fotos unsterblich in die ihm noch unbekannte Barbara verliebt. Seine Gefühle sind so stark, dass er nach der glücklichen Heirat die Ehe mit der Schö-nen nicht vollziehen kann. Die fehlende körperliche Liebe bringt das Paar auseinander. Für ein Remake des Films im Jahr 2005 schrieb Giovanni Sollima die Musik. Der in Palermo geborene Cellist und Komponist fängt die Spannung der Situation und die flirrende Hitze Siziliens ein, indem er bei seinem Tema III die in sich kreisende Cellolinie vom Klavier geradezu manisch begleiten lässt.

CÉSAR FRANCK Violinsonate

»Das ist keine Sonate – aber sie ist trotzdem verdammt schön«, urteilte der französische Komponist und Kritiker Ernest Reyer über César Francks Violinsonate in A-Dur. Seine einzige Violin-sonate hatte César Franck für den belgischen Virtuosen Eugène Ysaÿe komponiert, der das Werk am Silvesterabend 1887 offiziell uraufführte, nachdem er es bereits bei seiner eigenen Hochzeit gespielt hatte. Von Beginn an sicherte sich die Sonate einen Platz im Repertoire – auch für Viola und Violoncello existieren häufig gespielte Bearbeitungen.

Zwischen den einzelnen Sätzen schafft Franck eine enge und vielschichtige motivische Verklammerung. Der Ursprung aller thematischen Bezüge liegt im Kopfsatz, der verhältnismäßig kurz und lyrisch geraten ist – eher untypisch für eine Sonate, dachte Reyes wohl. Immer wieder kommt der Satz auf eine zarte, fragende melodische Linie des Violoncellos zurück, als wolle der Komponist dem Hörer die Melodie ins musikalische Gedächtnis einprägen. Auch das antwortende Thema im Klavier

hat zumindest die Auftaktigkeit und die Wellenbewegung vom Grundgedanken der Sonate übernommen. Der Kopfsatz wirkt dadurch wie ein Präludium, das der Sonate als entscheiden-der Bezugspunkt vorangestellt ist. Im groß dimensionierten zweiten Satz nimmt die Dramatik plötzlich zu, aufgewühlt vom dynamisch gesteigerten Klavierpart. Hier erscheint der Anfangs-gedanke rhythmisch und motivisch verändert, sodass man ihn nicht unbedingt gleich erkennt. Der von César Franck Recitativo – Fantasia genannte dritte Satz blickt nicht nur zurück auf den Beginn, sondern entwickelt auch eigene thematische Gestalten, die im Schlussrondo an wichtigen Schaltstellen wiederkehren. So entsteht ein Beziehungsgeflecht, das sich über das ganze Werk ausbreitet – ein ganzer Lebensbogen, der sich innerhalb der Sonate aufspannt.

GEORG RUDIGER

Claudia Cardinale und Marcello Mastroianni in Il bell’Antonio (1960)

César Franck

DIE MUSIK

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Der Cellist Yo-Yo Ma gehört zu den erfolgreichsten und popu-lärsten Künstlern der klassischen Musik überhaupt. Seine äußerst facettenreiche Karriere zeugt von der steten Suche nach neuen Wegen der Kommunikation mit dem Publikum und von dem ihm eigenen Bedürfnis nach künstlerischem Wachstum und künstlerischer Erneuerung.

Dieser Mission folgend, hat Yo-Yo Ma 1998 das »Silk Road Project« ins Leben gerufen – ein gemeinnütziges Kunst- und Bildungsprogramm zur Erforschung kultureller und geistiger Traditionen entlang der Seidenstraße, des berühmten alten Handelsweges zwischen Asien und Europa. Unter seiner Leitung präsentiert das hochgelobte »Silk Road Ensemble« vielfältige Programme, Workshops für Studenten und Partnerschaften mit führenden Institutionen zum interkulturellen Austausch. Darü-ber hinaus engagiert sich Yo-Yo Ma für verschiedene Bildungs-projekte. So entwickelt er an der Carnegie Hall in New York neue Konzertprogramme für Familien und versucht damit, Schüler im täglichen Umgang mit Musik und Kreativität zu fördern.

Seit Beginn seiner Karriere ist Yo-Yo Ma darum bemüht, das Cellorepertoire beständig zu erweitern. So war er beteiligt an über 60 Kompositionsaufträgen – u. a. von Elliott Carter, Tan Dun und John Williams – und führte zahlreiche weniger bekannte Werke des 20. Jahrhunderts auf. Die Diskografie von Yo-Yo Ma, darunter 18 Alben mit Grammy-Auszeichnung, spiegelt seine breitgefächerten Interessen wider. Seine Einspielungen gehören zu den Bestsellern der klassischen Musik und erreichen obere Chartplatzierungen. Er erhielt zahlreiche hochrangige Auszeich-nungen wie den Avery-Fisher-Preis, den Polar Music Prize, der als inoffizieller »Nobelpreis für Musik« gilt, sowie die Presiden-tial Medal of Freedom. Er spielte bereits für acht amerikanische Präsidenten, so auch beim Antritt von Barack Obama.

Yo-Yo Ma wurde 1955 in Paris als Sohn chinesischer Eltern geboren und erhielt seinen ersten Cellounterricht im Alter von vier Jahren von seinem Vater. Bald darauf ging er mit seiner Familie nach New York, wo er an der Juilliard School studierte. Zudem schloss er ein geisteswissenschaftliches Studium an der Harvard University ab. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern und spielt ein Montagnana-Cello aus Venedig von 1733 sowie das Davidoff-Cello von Stradivari aus dem Jahr 1712.

VIOLONCELLO YO-YO MA

Ein Portrait von Yo-Yo Ma und eine kleine Geschichte des Cellos lesen Sie im neuen Elbphilharmonie Magazin. Ab sofort im Zeitschriften-handel sowie im Shop auf der Plaza.

DIE KÜNSTLER

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In Lancashire geboren, studierte Kathryn Stott u. a. bei Nadia Boulanger an der Yehudi Menuhin School und dem Royal College of Music. Seit sie 1978 Preisträ-gerin beim Internationalen Klavierwettbewerb in Leeds wurde, ist sie als Solistin und Kammermusikerin in Konzerthäusern und bei Festivals auf der ganzen Welt aufgetreten. Zu den jüngsten Highlights als Solistin zählt ihre Rückkehr zu den BBC Proms sowie eine umfangreiche Tournee durch Australien und Neusee-land. Zum 30-jährigen Jubiläum ihrer Zusammenarbeit mit Yo-Yo Ma nahmen die beiden Künstler das Album The Arc of Life auf. Mit ihrer Solo-CD Solitaires setzte Stott zudem ihre Erkundung des französischen Klavier-Repertoires fort.

Kathryn Stott beschäftigt sich intensiv mit zeitgenössischer Musik und hat bereits viele Werke in Auftrag gegeben. Ihre enge musikalische Beziehung zum Komponisten Graham Fitkin führte zu sieben Weltpremieren. Darüber hinaus gilt sie als Expertin für Tango und andere lateinamerikanische Musik, was sich in ihrer Zusammenarbeit mit Yo-Yo Ma und führenden südamerikanischen Musikern auf der Grammy-prämierten CD Soul of the Tango und dem Nachfolger Obrigado Brazil widerspiegelt. Zudem nahm sie die kompletten Solowerke von Gabriel Fauré sowie die Klavierkonzerte von Dmitri Kabalewski auf. Zu Kathryn Stotts weiteren musikalischen Partnern zählen Truls Mørk, Christian Poltéra und Tine Thing Helseth sowie das BBC Philharmonic Orchestra, das London Symphony Orchestra und das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra.

Kathryn Stott war Ideengeberin für etliche Festivals und Konzertreihen, darunter Klavier 2000 und Klavier 2003 in der Bridgewater Hall in Manchester. Von 2009 bis 2014 war sie Künstlerische Direktorin der Manchester Chamber Concerts Society und 2010 und 2011 Künstlerische Leiterin des Kammermu-sikfestivals Incontri in Terra di Siena. Zudem kuratierte sie eine Serie von sechs Konzerten mit dem Titel Dance! für eine Saison der Leeds International Concerts. Als Gastprofessorin unterrichtet sie an der Royal Academy of Music in London, darüber hinaus am Royal Northern College of Music in Manchester sowie an der Chetham’s School of Music.

Im August 2016 schloss sich Kathryn Stott der Klavier-Fakultät der Norwe-gischen Musikakademie in Oslo an. Von der französischen Regierung wurde sie zum Chevalier dans l’Ordre des Arts et Lettres ernannt.

KLAVIER KATHRYN STOTT

DIE KÜNSTLER

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DOKU »THE MUSIC OF STRANGERS«

Yo-Yo Ma ist nicht nur ein grandioser Cellist, er hat auch das richtige Näschen, wenn es darum geht, talentierte Musiker aus der ganzen Welt aufzuspüren und sie zu gemeinsamen Pro-jekten auf die Bühne zu holen. Eigens dafür gründete er 2000 das »Silk Road Ensemble«, das Musik als universale Sprache versteht und die unterschiedlichen Kulturen entlang der his-torischen Seidenstraße miteinander verbindet. Über Yo-Yo Ma und das Silk Road Ensemble erschien 2015 der berührende Dokumentarfilm The Music of Strangers. Noch zweimal ist er im Rahmen von Elbphilharmonie+ im Abaton-Kino zu sehen.

Mi, 25.01.2017 | 20 Uhr | Abaton-Kino So, 29.01.2017 | 11 Uhr | Abaton-Kino

Die Aufzeichnung des Konzerts in Ton, Bild oder Film ist nicht gestattet.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbH – Elbphilharmonie und Laeiszhalle BetriebsgesellschaftGeneralintendanz: Christoph Lieben-SeutterGeschäftsführung: Jack F. KurfessRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, François KremerGestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 (0)40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISElbphilharmonie während der Eröffnung (Ralph Larmann); Yo-Yo Ma und Kathryn Stott (Todd Rosenberg); Charles Gounod: unbezeichnete Fotografie; Don Q, Son of Zorro: Filmplakat von 1925; Schostakowitsch spielt Quintett: unbezeichnete Fotografie von 1940; César Franck: unbezeichnete Fotografie von 1910; Filmszene aus Il bell’Antonio (Cine Del Duca, 1960); Elbphilharmonie Großer Saal (Iwan Baan); Yo-Yo Ma (Jason Bell); Kathryn Stott (Nikolaj Lund); The Music of Strangers (The Orchard)

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WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

PRINCIPAL SPONSORSBMWMontblancSAP

FÖRDERSTIFTUNGENStiftung ElbphilharmonieKlaus-Michael Kühne StiftungKörber-StiftungHans-Otto und Engelke Schümann StiftungK. S. Fischer-StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungErnst von Siemens MusikstiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens StiftungRudolf Augstein Stiftung

Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V.

MEDIENPARTNERNDRDer SpiegelByte FMNDR Kultur

PRODUCT SPONSORSCoca-ColaHaweskoLavazzaMeßmerRuinartStörtebeker

CLASSIC SPONSORSAurubisBankhaus BerenbergBlohm+VossCommerzbank AGDG HYPReederei F. LaeiszGossler, Gobert & Wolters GruppeHamburger FeuerkasseHamburger SparkasseHamburger VolksbankHanseMerkur Versicherungs-gruppeHSH NordbankJyske Bank A/SKPMG AGKRAVAG-VersicherungenM.M.Warburg & CO

sowie die Mitglieder desElbphilharmonie Circle

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