Zebra-Netz, Titan-Netz, Transparent-Netz und neues graues Hagelschutznetz: Neue Namen, neue...

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1 3 Originalbeitrag Zusammenfassung im rahmen einer Diplomarbeit wur- den die vier neuen Hagelschutznetze (Zebra-netz, titan- netz, transparent-netz und ein neues graues netz) auf ihre Zusammensetzung, Feinstruktur, Maschenweite, Fa- denstärke und lichtdurchlässigkeit untersucht. Die Fein- struktur wurde mittels eines Stereomikroskops und die lichtdurchlässigkeit mit einem Par- (400–700 nm) und UVb-Sensor (285–315 nm) an einem sonnigen und einem bewölkten tag im Juli – zur Zeit des höchsten Sonnen- standswinkels von 63° über Mittag am 50° nördlicher brei- te – 0,5 m unter dem Hagelschutznetz in einem speziell konzipierten lichtmessstand bestimmt. 1. Das Titan-Netz der Fa. Helios besteht aus zwei kristal- linen längs-/Kettfäden mit einem weißen, mit Titan UV-stabilisierten Quer-/Schussfaden von ca. 0,31 mm Stärke und mittlerer Maschenweite von 2,8 mm × 8,0– 8,4 mm. Die im Freiland gemessene Lichtdurchläs- sigkeit war mit 78 % (bedeckt) – 82 % (sonnig) für UVB und ca. 86 % für PAR etwas geringer als die nach blanke (2007) berechnete geometrische lichtdurchläs- sigkeit von ca. 90 % für P ar. 2. Das Zebra-Netz der Fa. Fruit Security bzw. Mabo (Marktgemeinschaft bodenseeobst eg) weist mit 2,9– 3,0 mm × 8,7–8,8 mm eine der größten Maschenwei- ten auf mit einer Fadenstärke von ca. 0,32 mm und 8 % Anteil schwarze Fäden. bei dem Zebra-netz wer- den abwechselnd 95 cm lang kristalline und 30 cm lang schwarze Quer-/Schussfäden verwebt; an den schwar- zen werden die Plaketten angebracht. Die gemessene Lichtdurchlässigkeit betrug 84 % (bedeckt) – 86 % (sonnig) für UVB und 87–90 % für PAR gegenüber der berechneten geometrischen lichtdurchlässigkeit von 90–95 % für Par. 3. Das neue graue Netz der Fa. Fruit Security bzw. Mabo besteht aus zwei kristallinen längs-/Kettfäden und einem – zur erhöhung der reißfestigkeit mit ruß stabi- lisierten, schwarzen Quer-/Schussfaden, d. h. zu 2/3 aus kristallinen und zu 1/3 aus schwarzen Fäden mit einer der größten Maschenweiten von 2,9 mm × 8,7–9,0 mm und 0,32 mm Fadenstärke. Die im Freiland gemes- sene Lichtdurchlässigkeit von 80–83 % für UVB und 84–85 % für PAR war ca. 5 % geringer als die berech- nete geometrische lichtdurchlässigkeit von 90,5 % Par. 4. Das Transparent-Netz der Fa. brändlin besteht aus kristallinen Fäden von 0,33 mm Stärke mit engerer Maschenweite von 3,0 mm × 7,0 mm sowie zur Verstär- kung im First- und traufbereich aus schwarzen längs-/ Kettfäden. im Freiland wurde eine Lichtdurchlässig- keit von 77 % (bedeckt) – 80 % (sonnig) für UVB und 88 % für PAR gemessen im Vergleich zur berechneten geometrischen lichtdurchlässigkeit von 92–95 % für Par. 5. alle vier neuen Hagelschutznetze bilden einen guten ansatz bzw. eine vielversprechende alternative bezüglich der Kombination von möglichst hoher licht- durchlässigkeit, hoher reißfestigkeit und möglichst langer Haltbarkeit – zu den bisherigen schwarzen mit ca. 78–82 % und Kristall- Hagelnetzen mit ca. 88–92 % lichtdurchlässigkeit. Die Lichtdurchlässigkeit lag bei allen vier neuen Hagelnetzen bei UV um 2–12 % unter der für PAR. erwerbs-Obstbau (2012) 54:55–62 DOi 10.1007/s10341-012-0157-8 Zebra-Netz, Titan-Netz, Transparent-Netz und neues graues Hagelschutznetz: Neue Namen, neue Strukturen, dickere Fäden gleich längere Haltbarkeit? Eine geschickte Kombination weniger schwarzer und vieler kristalliner Fäden und Maschenweiten ermöglicht bessere Lichtdurchlässigkeit, höhere Reißfestigkeit und längere Haltbarkeit Verena Protze · Bernhard Oertel · Achim Kunz · Michael Blanke M. blanke () · V. Protze · b. Oertel inreS – gartenbauwissenschaft, Universität bonn, auf dem Hügel 6, 53121 bonn, Deutschland e-Mail: mmblank[email protected] a. Kunz Campus nord Klein-altendorf, Meckenheimer Str. 42, 53359 rheinbach, Deutschland eingegangen: 3. Februar 2012 / angenommen: 21. Februar 2012 / Online publiziert: 12. april 2012 © Springer-Verlag 2012

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Originalbeitrag

Zusammenfassung  im  rahmen  einer  Diplomarbeit  wur-den  die  vier  neuen  Hagelschutznetze  (Zebra-netz,  titan-netz,  transparent-netz  und  ein  neues  graues  netz)  auf ihre  Zusammensetzung,  Feinstruktur,  Maschenweite,  Fa-denstärke  und  lichtdurchlässigkeit  untersucht.  Die  Fein-struktur  wurde  mittels  eines  Stereomikroskops  und  die lichtdurchlässigkeit  mit  einem  Par-  (400–700  nm)  und UVb-Sensor (285–315 nm) an einem sonnigen und einem bewölkten  tag  im  Juli  –  zur  Zeit  des  höchsten  Sonnen-standswinkels von 63° über Mittag am 50° nördlicher brei-te  –  0,5  m  unter  dem  Hagelschutznetz  in  einem  speziell konzipierten lichtmessstand bestimmt.

1.   Das Titan-Netz der Fa. Helios besteht aus zwei kristal-linen  längs-/Kettfäden mit einem weißen, mit Titan UV-stabilisierten Quer-/Schussfaden von ca. 0,31 mm Stärke und mittlerer Maschenweite von 2,8 mm × 8,0–8,4 mm.  Die  im  Freiland  gemessene  Lichtdurchläs-sigkeit war mit 78 % (bedeckt) – 82 % (sonnig) für UVB und ca. 86 % für PAR etwas geringer als die nach blanke  (2007)  berechnete  geometrische lichtdurchläs-sigkeit von ca. 90 % für Par.

2.   Das  Zebra-Netz  der  Fa.  Fruit  Security  bzw.  Mabo (Marktgemeinschaft  bodenseeobst  eg)  weist mit 2,9–3,0 mm × 8,7–8,8 mm eine der größten Maschenwei-ten auf mit einer Fadenstärke von ca. 0,32 mm und 8 % Anteil schwarze Fäden. bei dem Zebra-netz wer-den abwechselnd 95 cm lang kristalline und 30 cm lang 

schwarze  Quer-/Schussfäden  verwebt;  an  den  schwar-zen  werden  die  Plaketten  angebracht.  Die  gemessene Lichtdurchlässigkeit betrug 84 % (bedeckt) – 86 % (sonnig) für UVB und 87–90 % für PAR  gegenüber der berechneten geometrischen lichtdurchlässigkeit von 90–95 % für Par.

3.   Das neue graue Netz der Fa. Fruit Security bzw. Mabo besteht  aus  zwei  kristallinen  längs-/Kettfäden  und einem – zur erhöhung der reißfestigkeit mit ruß stabi- lisierten, schwarzen Quer-/Schussfaden, d. h. zu 2/3 aus kristallinen und zu 1/3 aus schwarzen Fäden mit einer der größten Maschenweiten von 2,9 mm × 8,7–9,0 mm und 0,32 mm Fadenstärke.  Die  im  Freiland  gemes-sene Lichtdurchlässigkeit von 80–83 % für UVB und 84–85 % für PAR war ca. 5 % geringer als die berech-nete geometrische lichtdurchlässigkeit von 90,5 % Par.

4.   Das  Transparent-Netz  der  Fa.  brändlin  besteht  aus kristallinen Fäden von 0,33 mm Stärke mit engerer Maschenweite von 3,0 mm × 7,0 mm sowie zur Verstär-kung im First- und traufbereich aus schwarzen längs-/Kettfäden.  im  Freiland  wurde  eine  Lichtdurchlässig-keit von 77 % (bedeckt) – 80 % (sonnig) für UVB und 88 % für PAR gemessen im Vergleich zur berechneten geometrischen  lichtdurchlässigkeit  von  92–95  %  für Par.

5.   alle  vier  neuen  Hagelschutznetze  bilden  einen  guten ansatz  bzw.  eine  vielversprechende  alternative  – bezüglich der Kombination von möglichst hoher licht-durchlässigkeit,  hoher  reißfestigkeit  und  möglichst langer  Haltbarkeit  –  zu  den  bisherigen  schwarzen  mit ca. 78–82 % und Kristall- Hagelnetzen mit ca. 88–92 % lichtdurchlässigkeit. Die Lichtdurchlässigkeit lag bei allen vier neuen Hagelnetzen bei UV um 2–12 % unter der für PAR.

erwerbs-Obstbau (2012) 54:55–62DOi 10.1007/s10341-012-0157-8

Zebra-Netz, Titan-Netz, Transparent-Netz und neues graues Hagelschutznetz: Neue Namen, neue Strukturen, dickere Fäden gleich längere Haltbarkeit?Eine geschickte Kombination weniger schwarzer und vieler kristalliner Fäden und Maschenweiten ermöglicht bessere Lichtdurchlässigkeit, höhere Reißfestigkeit und längere Haltbarkeit

Verena Protze · Bernhard Oertel · Achim Kunz · Michael Blanke

M. blanke () · V. Protze · b. OertelinreS – gartenbauwissenschaft, Universität bonn,  auf dem Hügel 6, 53121 bonn, Deutschlande-Mail: [email protected]

a. KunzCampus nord Klein-altendorf, Meckenheimer Str. 42,  53359 rheinbach, Deutschland

eingegangen: 3. Februar 2012 / angenommen: 21. Februar 2012 / Online publiziert: 12. april 2012© Springer-Verlag 2012

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6.   Die Berechnung der geometrischen Lichtdurchlässig-keit bewährte sich  als  geeignetes Mittel,  wenn  keine lichtmessungen möglich sind oder die lichtdurchlässig-keit während der Herstellung oder im Handel geschätzt werden soll.

7.   Die  ergebnisse  haben  gezeigt,  dass  sich  der  + 4 % Zuschlag an zusätzlicher lichtdurchlässigkeit pro Kris-tallfaden bei zwei ineinander verschlungenen Kristall-fäden auf + 2,5 % pro Kristallfaden reduziert.

Schlüsselwörter apfel (Malus domestica borkh.) · Hagelnetz · Haltbarkeit · Kristallnetz · licht · nachhaltigkeit · Polyäthylen · Par · reißfestigkeit ·  UV · ressourcenschutz

Zebra Net, Titanium Net, Transparent Net and New Hail Net: New Names, New Structures, Stronger Fibres for Better Durability and Longer Lifespan?

refined Structure, Composition, Mesh Size and large Portion of Crystalline translucent Fibres improve light transmission of the new Hail nets

Abstract  Four  new  types  of  hail  net  were  examined  as part of an MSc thesis. Hail nets in germany consist of two interwoven longitudinal fibres (parallel to the tree row) and a single transversal fibre (perpendicular to the tree row); fi-bres were HD-Pe monofilaments. Composition, fine struc-ture, mesh size, fibre strength and light transmission of the zebra  net,  titanium  net,  transparent  net  and Mabo’s  new grey  net were  studied. the fine  structure was  assessed  in the  lab  by  stereoscan  light microscopy, while  light  (Par, 400–700 nm and UV, 285–315 nm) transmission was meas-ured 0.5 m underneath  the hail net  in  the field near bonn (50°n) at noon on a sunny and on an overcast day in July.

1.   the  ‘titanium  hail  net’  (Helios Co.)  comprised  of  two longitudinal translucent fibers and a single white trans-versal, UV-stabilized fibre with titanium of about 0.31 mm diameter, and a medium mesh size of 2.8 mm × 8.0–8.4 mm. Light transmission,  assessed in  the  orchard,  ranged from 78 % (cloudy)  – 82 % (sunny) for UV-B to about 86 % for PAR compared to the geometric light transmission, calculated according to blanke (2007) as 90 % Par.

2.   the ‘zebra hail net’ (Fruit Security Co./Mabo (Markt-gemeinschaft  bodenseeobst  eg))  consists  of  longer (95  cm)  patches  of white  and  shorter  (30  cm)  ones  of about 0.32 mm transversal black fibers (8 %) weaved to one of the largest mesh sizes of 2.9–3.0 mm × 8.7–8.8 mm. the  black  transversal,  and  black  longitudinal 

fibres to reinforce the edges, provide sufficient strength to attach the clamps. The zebra net transmitted 84 % (cloudy) – 86 % (sunny) (UVB) and 87–90 % (PAR), which compared favourably with its theoretical geome-tric light transmission of 90–95 % Par.

3.   the new grey hail net (Fruit Security, Mabo) with one of the largest mesh sizes of 2.9 mm × 8.7–9.0 mm con-sisted of two interwoven, translucent and a single soot-impregnated transverse black fibre. the latter increases tearing  strength,  resulting  in  2/3  translucent  and  1/3  black  fibres.  The grey hail net transmitted 80 % (cloudy) – 83 % (sunny) UVB and 84–85 % of PAR relative  to  the calculated  transmission value of 90.5 % (Par).

4.   the  ‘transparent hail net’  (brändlin  Co.)  comprised translucent fibers of about 0.33 mm diameter and small mesh size of 3.0 mm × 7.0 mm with black longi-tudinal fibres to reinforce the edges. light transmission of  the  transparent net,  assessed  in  the orchard, ranged from 77 % (sunny) – 80 % (cloudy) for UV-B to about 88 % for PAR compared with the calculated geometric light transmission of 92–95 % Par.

5.   Overall, the four new hail nets provide a good compro-mise between high light transmission, good strength and long durability and offer a promising alternative  to  the present either black (78–82 %) or translucent (88–92 % light  transmission) hail  nets. The UV transmission of the four hail nets was 2–12 % lower than for PAR.

6.   the  calculated geometric light transmission values proved an elegant way when light transmission cannot be measured, e.g. in an office or during manufacture.

7.   the  light  measurements  showed  that  the  originally + 4 % additional light transmission in the calculation for every translucent fibre in a hail net can be reduced to + 2.5 %, if the two translucent fibres are interwoven e.g. as longitudinal fibres.

Keywords apple (Malus domestica borkh.) · Crystal net · Hail net · light · Durability · Par · Polyethylene · UV · resource conservation · Sustainability · tearing strength

Einleitung

Seit dem Jahr 2009 werden neben den bekannten schwar-zen  und  weißen  (kristallinen)  Hagelschutznetzen  (blanke 2007) neuartig zusammengestellte (hellgraue) Hagelschutz-netze angeboten, die besonders für die nördlichen anbauge-biete interessant sind. Diese netze zeichnen sich aus durch eine  Kombination  von  unterschiedlichen anteilen  kristal-liner  und  schwarzer  Fäden,  veränderter  Fadenstärke  und 

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57Zebra-netz, titan-netz, transparent-netz und neues graues Hagelschutznetz: neue namen, neue Strukturen

Maschenweite, die – ohne Verwendung grauer Fäden – zu dem hellgrauen visuellen eindruck führen. Der nachteil des schwarzen Hagelschutznetzes  liegt  in  der  geringen licht-durchlässigkeit von nur ca. 80 % mit negativer auswirkung auf die Fruchtqualität und – ausfärbung bei einer Haltbar-keit von 25–30 Jahren; weiße Kristallnetze weisen dagegen die am 50° nördlicher breite erwünschte hohe lichtdurch-lässigkeit  von  88 %  auf  (Middelton  und McWaters  2002; Solomakhin  und  blanke  2008,  2010a;  Funke  und  blanke 2011). Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass zuerst der Quer-/Schussfaden bei zu hoher belastung (z. b. nass-schnee) reißt und besonders stabil sein soll (blanke 2007). aufgrund unzureichender bzw. nachlassender Wirkung oder Konzentration  der  UV-Stabilisatoren  sind  die  kristallinen Hagelschutznetze mit 6–10 Jahren im Vergleich zu schwar-zen Hagelschutznetzen kürzer haltbar (baab und Steinbauer 2009). Die neuen Hagelschutznetze sollen einen Kompro-miss  zwischen  hoher  lichtdurchlässigkeit,  hoher  reiß-festigkeit  und  langer Haltbarkeit  ermöglichen.  Ziel  dieser arbeit war es, die Feinstruktur dieser neuen Hagelschutz-netze und die auswirkung auf ihre lichtdurchlässigkeit und mögliche Haltbarkeit zu untersuchen.

Material und Methoden

Für  die  Untersuchungen  wurden  Proben  von  vier  frisch gelieferten  Hagelschutznetzen  (tab.  1)  auf  dem  Campus Klein-altendorf der Universität bonn am 20. und 22. Juli 2010 um 13–14 Uhr – zur Zeit des höchsten Sonnenstand-winkels  von  63°  am  50.  nördl.  breitengrad  (Funke  und blanke 2011) – untersucht.

titan-netz

Das titan-netz wird seit 2009 von der Firma Helios ange-boten. Das titan wird in der Kunststoffmischung mit Poly-äthylen zur Fadenherstellung verwendet und fungiert somit nicht  als  reine  Oberflächenbeschichtung  der  Fäden.  laut Herstellerangaben  (Helios  2011)  sind  die  netze  deutlich 

wärmebeständiger  und behalten  aufgrund der titan-Mole-küle als additive und behandlung mit neuartigen Ultravio-lettfiltern länger ihre Stabilität. Mit einer lebensdauer von ungefähr 20 Jahren aus UV-Sicht soll dieses netz doppelt so lange haltbar sein wie ein herkömmliches Kristallnetz. auf-grund der Materialeigenschaften  ist das titan-netz  jedoch steifer  und  kann  eher  brüchig  werden  und  wirkt  stumpf (d. h. nicht glänzend).

neues graues netz und Zebra-netz der Fa. Fruit Security bzw. Mabo (Marktgemeinschaft bodenseeobst eg)

bei dem neuen grauen netz der Fa. Fruit Security bzw. Mabo wurde die Fadenstärke auf 0,32 mm im Vergleich zur bisher verwendeten Fadenstärke von 0,28–0,30 mm erhöht und der außensaum (randverstärkung) im Vergleich zum bisherigen grauen netz auf 15 cm verstärkt, um die Stabilität gegenüber einer  hohen belastung  zu  gewährleisten  (Holzwarth  2010, pers. Mitt.). bei dem Zebra-netz gibt es zwei bereiche: der erste 95 cm lange bereich besteht nur aus Kristallfäden, der zweite  30  cm  lange bereich  aus  schwarzen Quer-/Schuss-fäden (abb. 1);  im verstärkten trauf- und Firstbereich mit schwarzen  längs-/Kettfäden  werden  aufgrund  der  hohen mechanischen  belastbarkeit  die  Plaketten  angebracht.  bei dem  neuen  grauen  Hagelnetz  kann  insgesamt  aufgrund des  reduzierten  anteils  schwarzer  Fäden  durch  die  hohe anzahl Kristallfäden  (abb.  1)  eine  gute  lichtdurchlässig-keit gewährleistet werden (Müller 2010, pers. Mitt.), die sich positiv auf Photosynthese, Fruchtansatz, alternanz, Frucht-reife, Fruchtqualität und Fruchtausfärbung auswirken kann (Solomakhin und blanke 2009, 2010a).

transparent-netz der Fa. brändlin

Das  neue  transparent-netz  der  Fa.  brändlin  besteht  aus-schließlich aus kristallinen Fäden mit einer Herstellergaran-tie von 8 Jahren (brändlin 2011, pers. Mitt.).

bei allen Herstellern wird die Haltbarkeit  in abhängig-keit von der UV-Stabilität der netzfäden und der UV-ein-strahlung in dem jeweiligen anbaugebiet angegeben.

Tab. 1  Übersicht über aufbau und die vom Hersteller angegebenen Materialeigenschaften, UV-beständigkeit in langley (kly) und Haltbarkeit

netz-typ Hersteller/Händler Firmen-Design bzw. innovation

Fadenmaterial UV-beständigkeit (kly)

Haltbarkeit (Jahre)

titan-netz Helios Querfäden mit titan stabilisiert

Pe-HD 1250 ca. 20

neues graues netz Mabo Schwarze Quer- und kristalline längsfäden

Pe-HD 950 12–15

transparent-netz brändlin alle Kristallfäden mit engerer Maschenweite

Pe-HD 950–980 ca. 12 (8 Jahre garantie)

Zebra-netz Fruit Security/Mabo Wechsel zwischen be-reichen schwarzer und kristalliner Querfäden

Pe-HD Kristallfaden: 600 schwarzer Faden: 1100

Ca. 15

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Messung der lichtdurchlässigkeit der Hagelschutznetze

Die  lichtdurchlässigkeit  der  neuen  Hagelschutznetze wurde  am  20.  Juli  2010  bei  klarem Himmel  und  direkter Sonneneinstrahlung  in  einem  speziell  konzipierten  licht-messstand in Klein-altendorf bestimmt (blanke 2007), weil am 21. Juli am Standort Klein-altendorf (50° nördl. breite) der höchste Sonnenstandswinkel mit 63° um 13 Uhr erreicht wird (Funke und blanke 2011); zum Vergleich erfolgte die zweite Messung am 22. Juli 2010 bei bedecktem Himmel. Die lichtmessungen wurden mittels eines fest installierten Skyeloggers mit einem Par- (in µmol/m2/s, 400–700 nm) und UVb-Sensor  (in W/m2; 285–315 nm) vom typ Data-Hog  2  (Skye,  Pontys, Wales,  england)  in  einem abstand von 0,5 m senkrecht unter dem Hagelschutznetz im Freiland durchgeführt (blanke 1998, 2007).

netzstruktur

Die  Feinstruktur  der  Hagelschutznetze  wurde  mit  einem leica Wild M8 Stereomikroskop mit Fototubus bei Zoom-Stellung  9  untersucht,  die  Fotografien mit  einer  digitalen Mikroskopkamera der Firma Zeiss (axioCam Mrc5) auf-genommen  und  mit  der  dazugehörigen  Zeiss-axiovision-Software  Version  4.7  ausgewertet.  Zur  beleuchtung  der Proben wurde eine Kaltlichtleuchte typ Kl 1500 electro-

nic der Firma Schott verwendet. Die auswertung der Foto-grafien erfolgte nach einer Kalibrierung des Maßstabs mit einer  Millimeterskala.  Um  eine  weitestgehend  schatten-freie  Fotografie  zu  ermöglichen,  wurden  die  Proben  auf einem abstandshalter über dem schwarzen Fotohintergrund befestigt.

Ergebnisse und Diskussion

Maße der längs- und Querfäden

Das transparent-netz der Firma brändlin besteht –  außer den Verstärkungen im First- und traufbereich – zu 100 % aus  zweifädigen,  durchsichtigen  längs-/Kettfäden  mit 1-fadigem,  durchsichtigem  Quer-/Schussfaden  (abb.  3). Das Zebra-netz der Fa. Fruit Security besteht aus je einem kristallinen anteil von 95 cm länge mit dem gleichen auf-bau wie das  transparente netz und anschließend  je  einem grauen anteil von 30 cm länge (abb. 1). Dieser graue teil des Zebra-netzes sowie das neue graue netz der Fa. Mabo besitzen einen schwarzen Querfaden und – außer im First- und  traufbereich  –  doppelte  durchsichtige  längsfäden (abb. 1, 4 und 5). Das titan-netz der Firma Helios hat wie auch die anderen netze doppelte durchsichtige längs-/Kett-fäden, aber – im Vergleich dazu – einen weißen Querfaden aus titan-Polyäthylen-gemisch (abb. 2).

Fadenstärke und Maschenweite

Die  Maschenweite  der  Hagelschutznetze  wurde  nach blanke  (2007)  definiert  als  der  abstand  zwischen  den innenkanten der Fäden (‘Fenster’). Sowohl das titan-netz 

Abb. 1  Schematischer aufbau  des Zebra-netzes mit  doppelten  kri-stallinen  längsfäden  und  abwechselnden  bereichen  mit  schwarzen oder  kristallinen  Querfäden  –  im Vergleich  zum aufbau  des  neuen grauen  Hagelnetzes  mit  doppelten  kristallinen  längsfäden  und  ein-fachem schwarzen Querfaden

90 cm kristallin 30 cm schwarz

Aufbau des Zebra-Netzes mit wechselnden Querfäden

V

Aufbau des neuen grauen Hagelnetzes

durchgängig schwarze Querfäden

90 cm kristallin

Abb. 2  ausschnitt des neuen titan-Hagelschutznetzes der Fa. Helios mit doppelten kristallinen längsfäden (im Foto waagerecht) und mit titan UV-stabilisierten Querfaden (vertikal) und Maschenweite (Fen-ster inkl. einer Fadenstärke in mm)

                         

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59Zebra-netz, titan-netz, transparent-netz und neues graues Hagelschutznetz: neue namen, neue Strukturen

als auch das graue netz und das Zebra-netz der Mabo wie-sen  mit  2,8–3,0  mm × 8,0–9,0  mm  große  Maschenweiten auf  im  gegensatz  zum  transparentnetz  der  Fa.  brändlin mit 3,0 mm × 7,0 mm (tab. 2). geringfügige abweichungen der  gemessenen  Maschenweiten  sowie  Fadenstärken  von den Herstellerangaben können durch die Dehnbarkeit und durch die Herstellungsprozesse der Fäden und netze erklärt werden.  im  allgemeinen  wurde  die  von  blanke  (2007) empfohlene dickere Fadenstärke von mindestens 0,32 mm eingehalten,  um  eine  hohe  reißfestigkeit  bei  den  Witte-rungsverhältnissen in nordwesteuropa zu gewährleisten.

Flächenanteile der verschiedenen Fäden

ein  Überblick  über  den  prozentualen  anteil  weißer  und schwarzer Fäden im netzaufbau (außer dem Verstärkungs-

bereich an First und traufe) zeigt, dass alle neuen netz-ty-pen zu 2/3 oder vollständig aus kristallinen Fäden bestehen, um eine bessere lichtverfügbarkeit für den Obstbestand zu gewährleisten (tab. 3).

lichtdurchlässigkeit der Hagelschutznetze

Die  lichtdurchlässigkeit  wurde  an  einem  sonnigen  tag (20. Juli 2010) und an einem bedeckten tag (22. Juli 2010) zum  Sonnenhöchststand  zwischen  13–14  Uhr  in  einem von Kunz und blanke (blanke 2009) speziell konzipierten lichtmessstand in Klein-altendorf bestimmt. Um reprodu-zierbare Messwerte zu erhalten, wurde ein Messabstand von 50 cm unter dem Hagelnetz gewählt und die entsprechenden Hagelschutznetze ausgetauscht, während der lichtmessstab fest arretiert blieb, diese Vorrichtung sorgte somit für kons-tante Messbedingungen.

beispielrechnung

Die geometrische lichtdurchlässigkeit berechnet sich nach blanke (2007) für ein 3-fädiges Kristallnetz wie  in tab. 4 angegeben.

Für jeden Kristallfaden werden 4 % zu der berechneten geometrischen  lichtdurchlässigkeit  hinzuaddiert  (blanke 2007),  weil  die  kristallinen  Fäden  einzeln  zusätzlich soviel licht durchlassen (abb. 6). anhand dieses rechen-beispiels  wurde  die  geometrische  lichtdurchlässigkeit der  neuen  Hagelschutznetze  nach  den  Herstellerangaben zur  Maschenweite  sowie  der  gemessenen  Maschenweite berechnet  (tab. 2). Wie auch bei den Untersuchungen der farbigen  Hagelschutznetze  von  blanke  (2007)  bilden  die mehrfädigen Kettfäden die kürzere Seite im Vergleich zum 1-fadigen Schussfaden, der die längere Seite bildet. anhand 

Abb. 3  ausschnitt des neuen transparent-netzes der Fa. brändlin mit kristallinen doppelten längsfäden und einfachem kristallinen Querfaden mit angabe der Maschenweite (Fenster inkl. einer Fadenstärke in mm)

Abb. 4  ausschnitt  des  grauen anteils  des  neuen  Zebra-netzes  mit doppelt kristallinen längsfäden und schwarzem Querfaden und anga-be der Maschenweite (Fenster inkl. einer Fadenstärke in mm)

            

            

Abb. 5  ausschnitt des neuen grauen netzes mit doppelten kristallinen längsfäden und schwarzem Querfaden und angabe der Maschenweite (Fenster inkl. einer Fadenstärke in mm)

            

1 3

60 V.  Protze et al.

tab. 5 wird deutlich, dass für alle netze die berechnete geo-metrische  lichtdurchlässigkeit  an  einem  bedeckten  tag etwa 3 % bzw. an einem sonnigen tag 5–7 % höher war als die  gemessene  lichtdurchlässigkeit  für  Par  im  Freiland. als Ursache für die höhere geometrische lichtdurchlässig-keit können die von blanke (2007) für jeden Kristallfaden mit  4  %  angesetzte  zusätzliche  lichtdurchlässigkeit  für Par angesehen werden. Durch die Verwendung von zwei ineinander  verschlungenen  Kristallfäden  als  Kettfäden  in den neuen grauen Hagelschutznetzen schätzen wir die tat-sächliche  lichtdurchlässigkeit  auf  ca.  2,5  %  pro  Faden, 

das entspricht bei zwei Kristallfäden 5 % anstatt 8 % mehr lichtdurchlässigkeit.

Die  lichtmessungen  zeigten,  dass  die  neuen  Hagel-schutznetze  1 %  (sonniger  tag)  –  12 %  (bewölkter  tag) mehr  Par  (400–700  nm)  (tab.  5)  durchlassen  als  UVb (285–315 nm)  (tab. 6). Dies bestätigt die ergebnisse von basile  et  al.  (2012)  und  blanke  (2007),  nach  denen  rot-schwarze und grün-schwarze Hagelnetze 7–17 % weniger UV (190–400 nm) als sichtbares licht (Par: 400–700 nm) durchließen.  als  Ursache  für  die  wesentlich  geringere UV-Durchlässigkeit  kann  ruß  im  Polyäthylen-Kunst-stoffgemisch  als UV-Stabilisator  in  den  schwarzen  Fäden angesehen werden, der UV-Strahlen absorbiert. Die neuen hell-grauen Hagelschutznetze lassen aufgrund ihres anteils an titan- oder kristallinen Fäden etwas mehr UV-Strahlen durch  als  schwarze Hagelschutznetze  (tab.  6), wobei  der graue  anteil  des  Zebra-netzes  auch  wie  ein  schwarzes Hagelschutznetz angesehen wird. Die UV-b-Strahlen  sind neben der Par-einstrahlung verantwortlich für die ausprä-gung  der  roten Deckfarbe  bei Kernobst  (Solomakhin  und blanke 2010b; blanke 2011).

Tab. 2  Übersicht über den netz-typ, die vom Hersteller angegebene Fadenstärke und Maschenweite, sowie die im Mikroskop gemessene Faden-stärke (bei den längsfäden) und Maschenweite (als abstand zwischen den innenkanten der Fäden)

netz-typ angegebene  Maschenweite (mm)

gemessene  Maschenweite (mm)

angegebene  Fadenstärke (mm)

gemessene Fadenstärke Querfaden (mm)

gemessene Fadenstärke längsfaden (mm)

titan-netz 2,8 × 8,0 2,9 × 8,4 0,31 0,33 (titan) 0,33–0,34neues graues netz 2,9 × 8,7 3,0 × 9,0 0,32 0,32 0,34transparent-netz 3,0 × 7,0 3,0 × 6,8 0,31 0,33 0,33als Vergleich: üb-liches Kristallnetz

3,0 × 9,0 2,9 × 8,5 0,30 0,34 0,34

Zebra-netz 3,0 × 8,7 2,9 × 8,8 0,31–0,32 0,34 0,34

Tab. 3  Flächenanteil schwarzer und weißer Fäden bei den neuen Ha-gelnetzen

netz-typ anteil weißer Fäden anteil schwarzer Fäden (%)

anteil Kristall-fäden (%)

anteil titan- fäden (%)

titan-netz 67 33 0neues graues netz 67 0 33transparent-netz 100 0 0Zebra-netzKristalliner anteil des Zebra-netzes (95 cm lang)

100 0 0

grauer anteil des Zebra-netzes (30 cm lang)

67 0 33

Zebra-netz insgesamt 92 0 8

Tab. 4  berechnung  der  geometrischen  lichtdurchlässigkeit  für  ein Kristallnetz mit  einer Maschenweite von 3,0 mm × 9,0 mm.  (nach blanke 2007)

Maschenweite: 3,0 mm × 9,0 mm = 27 mm2

Schussfaden, 1-fadig, Standard: 0,32 mmKettfaden, 2-fädig, Standard: 0,32 mm × 2 = 0,64 mmlichtfenster: (3,0 mm [Masche] – 0,32 mm [Fadenstär-ke]) × (9,0 mm – 0,64 [Faden doppelt]) = 22,4 mm2

geometrische lichtdurchlässigkeit: 22,4 mm2/27,0 mm2 = 82,96 % → 83 %

Abb. 6  Darstellung der lichtdurchlässigkeit kristalliner längs-/Kett-fäden am beispiel des neuen grauen netzes

            

1 3

61Zebra-netz, titan-netz, transparent-netz und neues graues Hagelschutznetz: neue namen, neue Strukturen

Fazit

alle vier neuen Hagelschutznetze bilden einen guten ansatz bzw.  vielversprechende alternativen  bezüglich  einer  opti-malen  Kombination  von  möglichst  hoher  lichtdurchläs-sigkeit und möglichst langer Haltbarkeit zu den bisherigen kristallinen und  schwarzen Hagelschutznetzen. Die Praxis wird zeigen, wie sich die neuen gewebezusammensetzun-gen  unter  extremen  Witterungsbedingungen  bewähren, wobei  die Haltbarkeit  auch  von  der Unterstützungskonst-ruktion und befestigung am Firstdraht abhängt. trotz aller anstrengungen  und  innovation  werden  in  manchen  Jah-ren  Standardsorten  wie  ‘elstar  elshof’,  ‘gala  Mondial’, ‘Pinova’  und  ‘Jonagold’  am  50°  nördlicher  breite  nicht genügend  ausfärben,  so  dass  zusätzliche Maßnahmen wie lichtreflektoren (z. b. Funke und blanke 2011) notwendig werden. Die  ergebnisse  der Klimaforschung  (blanke  und Kunz  2009) weisen  daraufhin,  dass  der Klimawandel mit seiner globalen temperaturerhöhung und 2 Wochen frühe-ren apfelernte die ausfärbung weiter erschweren wird. Für die  Zukunft  besteht  Forschungs-  und  entwicklungsbedarf 

für  neue  kristalline  Fäden,  die  aufgrund  ihrer Kunststoff-komponenten  und UV-Stabilisatoren  fast  so  lange  haltbar sind wie  bisherige  schwarze Hagelschutznetze,  aber  auch für ganz neue Unterstützungssysteme.

Danksagung Wir danken gunnar Weise, Marktgemeinschaft boden-seeobst  eg  für die Proben des neuen grauen netzes und des Zebra-netzes sowie Maurice roebroeck, Fa. e. Hermens, nl für die Proben des titanium-Kristallnetzes, raimund Kösters, Universität bonn, für die Korrektur des englischen abstracts und Herrn Holzwarth (bayWa) für anregende Diskussionen.

Literatur

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basile b, giaccone M, Cirillo C, ritieni a, graziani g,  Shahak Y,  Forlani M (2012) Photoselective anti-hail nets affect fruit size and quality  in Hayward kiwifruit. Scientia Horticulturae 124:00–00 (im Druck)

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blanke  MM,  Kunz  a  (2009)  auswirkungen  rezenter  Klimaverän-derungen auf die Phänologie von Kernobst  am Standort Klein-altendorf. erwerbs-Obstbau 51(3):101–114

Funke K, blanke MM (2011) Mikroklima-, Farb- und geschmacks-verbesserung durch licht  reflektierende Folie zu verschiedenen auslegeterminen  bei  ‚elstar‘  und  ‚Jonagold‘  –  Äpfeln  unter schwarzem und weißem Hagelnetz. erwerbs-Obstbau 53:1–10

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Middelton S, McWaters a (2002) Hail netting of apple orchards – aus-tralian experience. Compact Fruit tree 31:41–55

netz-typ lichtdurchlässigkeit für Parberechnet nach Her-stellerangaben zur Maschenweite (%)

berechnet auf basis der gemessenen Maschenweite (%)

gemessen (sonnig) (%)

gemessen (bedeckt) (%)

titan-netz 89,7 89,6 85,0 86,0neues graues netz 90,5 90,5 84,1 84,8transparent-netz 93,0–95,0 92,4 88,4 88,4Zebra-netzKristalliner anteil des Zebra-netzes

95,0 93,6 87,4 90,1

grauer anteil des Zebra-netzes

91,0 89,6 85,2 89,4

Zebra-netz insgesamt 86,9 90,1

Tab. 6  gemessene UVb (285–315 nm) – Durchlässigkeit der neuen Hagelschutznetze

netz-typ UVb-Durchlässigkeit in (%)Sonnig bedeckt

titan-netz 82,1 77,7neues graues netz 83,0 79,6transparent-netz 80,1 76,6

Zebra-netzKristalliner anteil der Zebra-netzes

86,0 84,2

grauer anteil des Zebra-netzes

86,7 83,8

Zebra-netz insgesamt 86,2 84,0

Schwarzes Hagelschutznetz

79,8 75,5

Tab. 5  Vergleich der geome-trischen lichtdurchlässigkeit mit der im Freiland gemesse-nen lichtdurchlässigkeit bei sonnigen (1.600 µmol) und bedeckten (200 µmol Par) Wit-terungsverhältnissen für Par (400–700 nm) im Juli 2010 in Klein-altendorf

1 3

62 V.  Protze et al.

Solomakhin a, blanke MM (2008) Coloured hail nets alter light trans-mission, light spectra, phytochrome as well as vegetative growth, leaf chlorophyll and photosynthesis and reduce flower induction in apple. Plant growth regul 56:211–218

Solomakhin a, blanke MM (2010a) Can  coloured hailnets  improve taste (sugar, sugar: acid ratio), consumer appeal (colouration) and nutritional value  (anthocyanin, vitamin C) of apple  fruit. Food, Sci tech – l W t 43:1277–1284

Solomakhin a, blanke MM (2010b) the microclimate under coloured hailnets affects leaf and fruit temperature, leaf anatomy, vegeta-tive and reproductive growth as well as fruit colouration in apple. ann appl biol 156:121–136

Verena Protze,  1986  in  Sieg-burg  geboren,  studierte  nach dem  abitur  im  Juni  2006  im Diplomstudiengang  agrarwis-senschaften  bis  Oktober  2011 an  der  Universität  bonn  mit Schwerpunkt  gartenbau.  im rahmen  ihrer  Diplomarbeit  an der  Universität  bonn  auf  dem Campus  Klein-altendorf  be-schäftigte  sie  sich  2010/2011 mit dem einsatz von reflexions-materialien  unter  Hagelnetzen zur  Verbesserung  der  Frucht-qualität  und  Fruchtausfärbung von  Kernobst  im  geschützten Obstbau; die ergebnisse wurden 

auf dem bundeskernobstseminar am 18. Januar 2012 vorgestellt. Zur-zeit ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität bonn.