Zehntausend Jahre Klimageschichte
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Die kalte Sonne
Zehntausend Jahre Klimageschichte: Die „versteckten“ Treiber des Klimawandels finden und verstehen
Dr. habil. Sebastian Lüning www.kaltesonne.de
VII. Internationale Klima- und Energiekonferenz (IKEK-7) Steigenberger Hotel Mannheimer Hof, Mannheim, 10. April 2014
http://www.esd.ornl.gov/projects/qen/nercAFRICA.html
Vegetationsgürtel der Sahara 8000-7000 Jahre vor heute
xxxx
xxxx
xxxx
http://de.wikivoyage.org/wiki/W%C4%81d%C4%AB_%E1%B9%A2%C5%ABra
http://lv-twk.oekosys.tu-berlin.de/project/lv-twk/002-holozaene-optima-und-pessima.htm
Grönland während des mittelholozänen Klimaoptimums
Axford et al. 2013: Untersuchung der grönländischen Temperaturgeschichte anhand von Seenablagerungen. • Grönland war 6000 bis 4000 Jahre vor
heute im Sommer etwa 2-3
C wärmer als heute.
• Grönländische Gletscher waren zu dieser Zeit deutlich kürzer als heute.
• mehrere abrupte natürliche Klimaschwankungen.
Grönland während des mittelholozänen Klimaoptimums
Lecavalier et al. 2013: Neubewertung der grönländischen Hebungsgeschichte, die Einfluss auf die Sauerstoffisotopen in Eiskernen hat, welche zur Temperaturrekonstruktion herangezogen werden. • Die Temperatur Grönlands hat sich in den
letzten 8000 Jahren um etwa 2,5
C abgekühlt
• Trotz enormer, mehrere Jahrtausende andauernder Wärme blieb ein dramatischer Eiskollaps aus.
Grönland Temperaturrekonstruktion für die vergangenen 5.000 Jahre auf Basis von Deuterium in Eiskernen
Carter 2008
Globale Temperaturentwicklung der letzten 1000 Jahre
1990 (IPCC FAR):
Der legendäre Hockeyschläger
2001 (IPCC TAR):
Rennaissance der Mittelalterlichen Wärmeperiode
2013 (IPCC AR5, Abb. 5.7):
Jahre n. Chr.
Mittelalterliche Wärmeperiode
Moderne Wärmeperiode
Kleine Eiszeit
Kälteperiode der Völkerwanderungszeit
History Match: Die Sonne ohne Klimawirkung?
Primäre solare Aktivitätszyklen
> Eddy Zyklus (1000 Jahre)
> Hallstatt Zyklus (2300 Jahre)
Spectral Analysis of sunspot data (data: Solanki et al. 2004, analysis from Kern et al. 2012)
Edd
y
Gerard Bond (1940-2005)
http://www.columbia.edu/cu/record/23/10/13.html
Eine wichtige Pionier-Publikation von Bond et al. 2001: Solarangetriebene Klimazyklen im Nordatlantik im Millenniumstakt
Eisbergschutt als Klimaindikator http://www2.imperial.ac.uk/blog/wilkeslandiodpexpedition/2010/01/19/19-january-2010-icebergs/
http://www.ccstib.fr/Climats-du-passe-le-climat-de-l,209.html
Bond et al. 2001
studied cores
Synchronität zwischen Sonnenaktivität und Temperatur im Nordatlantik
Bond et al 2001
Sonnenaktivität (blaue Kurve): C14 als Proxy für kosmische Strahlung die vom Sonnenmagnetfeld moduliert wird Temperatur (schwarze Kurve): HSG=Hematite Stained Grains=Eisbergschutt
thousand years before present
cold
warm
IPCC AR4 Leitautor Stefan Rahmstorf über Bond et al. 2001: „Bond Zyklen konnten von anderen nicht reproduziert werden“
> Rahmstorf über Bond et al 2001:
– Bond-Zyklen konnten von anderen Gruppen nicht reproduziert werden.
– Bond glaubte später selber nicht mehr an seine Zyklen.
– Bond-Zyklen sind eine wissenschaftliche Sackgasse
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2010-07-14/heiss-globale-rekord-temperatur
Bond‘s Nachfolgestudie 2003: Die gleichen Milenniumszyklen in einem See in Alaska
Hat Bond das Vertrauen in seine Zyklen verloren? Nein! Er veröffentlichte sogar noch kurz vor seinem Tode eine Arbeit darüber.
Müller et al. 2005
Kemp et al. (January 2012 in Quaternary Research): Bond-Zyklen in Südost Australien
> Precipitation (upper curve) and temperatures (lower curve) in synchronicity with Bond‘s North Atlantic cycles
> North Atlantic Cold periods marked by grey bars
Kemp et al. 2012
Cléroux et al. (February 2012 in Paleoceanography): Bond-Zyklen vor der Küste von Cape Hatteras, North Carolina
> Temperature off Cape Hatteras (blue curve) and solar activity (red curve) in synchronicity with Bond‘s North Atlantic cycles
Cléroux et al. 2012
Steinhilber et al. (April 2012 in PNAS): Bond-Zyklen in einer chinesischen Höhle
> Delta 18O reflects precipitation and strength of Asiatic monsoon
> High degree of synchronity with solar activity changes
Steinhilber et al. 2012
Neff et al. 2001 in Nature: Synchronität von Sonnenaktivität und Temperaturentwicklung in Oman
Neff et al. 2001
Sonnen-angetriebene Bond-Zyklen überall
North Atlantic
Greenland
Alaska
China (1)
Oman
West Virginia
India
China (2)
Sonnen-angetriebene Bond-Zyklen weltweit
Hu et al. 2003
Bond et al. 2001
Cléroux et al. 2012
Steinhilber et al. 2012 Neff et al. 2001
Gupta et al. 2005
Hong et al. 2010
Schulz & Paul 2002
Springer et al. 2008
Kemp et al. 2012
Fohlmeister et al. 2012
Marchitto et al. 2010
Asmerom et al. 2007 Marchitto & de Menocal
2003
Varma et al. 2010
De Menocal et al. 2000
Pena et al. 2010
Liew et al. 2006
> Radiative forcing according to IPCC AR4:
– CO2: 1.66 W/m2
– Sun: 0,12 W/m2
> Sun has hardly any climatic significance in the IPCC models
Ein wahres Wunder: Wie hat die Sonne das nur geschafft?
> Radiative forcing according to IPCC AR4:
– CO2: 1.66 W/m2
– Sun: 0,12 W/m2
> Sun has hardly any climatic significance in the IPCC models
Sonne im IPCC AR5-Bericht weiter herabgestuft
Der solare 1000-Jahres-Zyklus und seine klimatischen Auswirkungen
Wie würde der Zyklus ohne anthropogenen Einfluss weitergehen?
1850
1000 0 1000 nach Chr. vor Chr. HEUTE
Sonne
2 CO
Mittelalterliche Wärmphase
Römische Wärmephase
Minoische Wärmephase
Moderne Wärmphase
Kleine Eiszeit
Kältephase der Völker-
wanderungen Kältephase Kältephase
Temperatur
Temperatur, CO2 und Sonne
Temperature
Sun
CO2
Trends der kosmischen Strahlung
Sonnenaktivität der vergangenen 10.000 Jahren
> Die Sonnenaktivität der vergangenen Dekaden war eine der höchsten der letzten 10.000 Jahre
17 17
Solanki et al. 2004 (nature):
nach Mauas et al. (2010)
Synchronität zwischen Sonnenaktivität und der Abflußrate des Parana
> Wie schafft es die Sonne, die Abflussrate des zweitgrößten Flusses Südamerikas zu beeinflussen, wenn Schwankungen der Sonnenaktivität angeblich keine Rolle für das Klima spielen?
Solare Aktivitätszyklen-Typen
Synchronität zwischen der Sonnenaktivität (11 Jahres-Zyklus) und Wasserstand des Victoriasees (Ostafrika)
Stager et al. 2007
Gray et al 2010
Solare Schwankungen im 11-Jahres-Takt
Sonnenflecken
Total Solar Irradiance
UV
Radiowellen
Kosmische Strahlung
Magnetfeld
Open Solar Flux
0,1%
Variabilität
10%
Von einigen % bis zu 70%
Sonnenmagnetfeld vs. Sonnenflecken
Trends der kosmischen Strahlung
Temperaturentwicklung der letzten 15 Jahre
Temperaturentwicklung der letzten 15 Jahre
Temperaturentwicklung der letzten 15 Jahre
Temperaturentwicklung der letzten 15 Jahre
Temperaturentwicklung der letzten 15 Jahre
RSS HadCRUT
UAH GISS
Alle bisherigen IPCC-Prognosen zu heiß
http://www.spiegel.de/international/world/climate-scientists-face-crisis-over-global-warming-pause-a-923937.html Der Spiegel, 23. September 2013
http://www.drroyspencer.com/2013/10/maybe-that-ipcc-95-certainty-was-correct-after-all/
97% aller aktueller IPCC-Modelle liegen daneben
Kurswechsel in den Klimawissenschaften in den 1980er Jahren: Aus einer Eiszeitwarnung wird plötzlich ein Hitzekatastrophenszenario
Keine außergewöhnliche Erwärmungsrate
> Die globale Durchschnittstemperatur ist in den letzten 150 Jahren seit Ende der Kleinen Eiszeit um 0,8
C angestiegen.
> Während der Perioden 1860-1880, 1910-1940 und 1975-1998 hat es Temperaturanstiege einer ähnlichen Größenordnung gegeben (0,15-0,16
C/Dekade),
die statistisch nicht voneinander unterscheidbar sind (Phil Jones, BBC Interview im Februar 2010).
Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO)
Synchronität zwischen Temperatur und Pazifisch Dekadischer Oszillation
Schematische Fortschreibung des PDO-Meereszyklus
Wyatt & Curry 2013: Erwärmungsstopp bis 2030er Jahre
"The stadium wave signal predicts that the current pause in global warming could extend into the 2030s," said Wyatt, an independent scientist after having earned her Ph.D. from the University of Colorado in 2012. Curry added, "This prediction is in contrast to the recently released IPCC AR5 Report that projects an imminent resumption of the warming, likely to be in the range of a 0.3 to 0.7 degree Celsius rise in global mean surface temperature from 2016 to 2035." Curry is the chair of the School of Earth and Atmospheric Sciences at the Georgia Institute of Technology.
Aus der Pressemitteilung der Autoren:
Hans von Storch im Interview im April 2013
WIRTSCHAFTSWOCHE: Wie lange müsste der Stopp der Erderwärmung anhalten, damit Sie ins Grübeln kommen? VON STORCH: Wenn die Phase weitere zehn Jahre andauern würde, würde ich die These hinterfragen, dass die Treibhausgase wesentliche Ursache für die Erderwärmung sind. Es war ein Fehler, nicht abzuschätzen und zu sagen, wie lange die Stagnation sein kann, ohne inkonsistent zur Erklärung der klimatischen Erwärmung zu werden.
Liu & Sui 2012: Etwa die Hälfte der Erwärmung der letzten 30 Jahre geht auf das Konto von natürlichen Ozeanzyklen
Tung and Zhou 2013 in PNAS: 40% der Erwärmung der letzten 50 Jahre ist durch Ozeanzyklen bedingt
“The underlying net anthropogenic warming rate in the industrial era is found to have been steady since 1910 at 0.07–0.08
C/decade, with superimposed AMO-related ups and downs that included the early 20th century warming, the cooling of the 1960s and 1970s, the accelerated warming of the 1980s and 1990s, and the recent slowing of the warming rates. Quantitatively, the recurrent multidecadal internal variability, often underestimated in attribution studies, accounts for 40% of the observed recent 50-y warming trend.”
Aus dem Abstract:
Ein Maß für die CO2-Klimawirkung: Die „Klimasensitivität“
Aus dem IPCC 5. Klimazustandsbericht, Oktober 2013:
“1.5
C–4.5
C is assessed to be the likely range of equilibrium climate sensitivity” „The model spread in equilibrium climate sensitivity […] is very similar to the assessment in the AR4.“ Bedeutet: Bei einer Verdopplung des CO2-Gehalts, erwärmt sich die Erde um einen Betrag zwischen 1,5
C und 4,5
C
Vortrag von Mojib Latif auf der internationalen Konferenz ‘AMOC Variability: Dynamics and Impacts’ in Baltimore am 17. Juli 2013
Latifs Schlussfolgerungen auf Folie 30:
http://www.usclivar.org/sites/default/files/amoc/Latif.pdf
Norwegische Forschungsbehörde geht von einer stark reduzierten Klimawirkung des CO2 aus
http://www.forskningsradet.no/en/Newsarticle/Global_warming_less_extreme_than_feared/1253983344535
“Uncertainties about the overall results of feedback mechanisms make it very difficult to predict just how much of the rise in Earth’s mean surface temperature is due to manmade emissions. According to the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) the climate sensitivity to doubled atmospheric CO2 levels is probably between 2
C and 4.5
C, with the most probable being 3
C of warming. In the Norwegian project, however, researchers have arrived at an estimate of 1.9
C as the most likely level of warming.”
Pressemitteilung vom 24. Januar 2013:
Eine Vielzahl aktueller Studien findet eine deutlich geringere Klimasensitivität als der IPCC
http://www.cato.org/blog/current-wisdom-even-more-low-climate-sensitivity-estimates
Otto et al. 2013:
“The most likely value of equilibrium climate sensitivity based on the energy budget of the most recent decade is 2.0
C, with a 5–95% confidence interval of 1.2–3.9
C, compared with the 1970–2009 estimate of 1.9
C”
Annahmen zur CO2-Klimasensitivität
3
C
2
C
1,5
C
Rückblick: Waren die Reaktionen des Klima-Establishments zu unserem Buch „Die kalte Sonne“ im Februar 2012 gerechtfertigt?
Prof. Mojib Latif (Universität Kiel): “Wenn man das Buch liest, stehen einem als Wissenschaftler die Haare zu Berge. Es handelt sich um eine pseudowissenschaftliche Abhandlung.”
Prof. Hartmut Graßl (ehemaliger Direktor des World Climate Research Programme, WCRP) der World Meteorological Organisation (WMO) in Genf): “Ach, eigentlich habe ich keine Lust zu solchem Stuss irgendwas zu sagen.“
Prof. Jochem Marotzke (Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg): “Viel gelesen und wenig verstanden.“
Gleissberg und Suess/de Vries Zyklen
210 Jahre Suess/de Vries Zyklus
Abdussamatov 2010
letztes Suess/de Vries Minimum
Nächstes Suess/de Vries Minimum
Prognose der solaren Aktivität auf Basis der Haupt-Zyklen
Clilverd et al. 2006
Vorläufige Abkühlung in Sicht
Die kalte Sonne: Schematische Temperaturprognose
Klima-Blog: www.kaltesonne.de
• Der neue wissenschaftliche Realismus: Anthropogener Klimawandel – ja Klimakatastrophe – nein
• Umstellung auf erneuerbare Energien ist dennoch notwendig: Endlichkeit der Kohlenwasserstoffe, Unabhängigkeit von Importen
• Konzentration auf die wahren Probleme: Luftverschmutzung, Trinkwasser-versorgung, Hunger, Menschenrechte, Bildung, Korruption, gute Staatsführung, Überfischung, Abholzung und Flutung der Regenwälder für Palmöl und Staudämme, Überbevölkerung…
Vielen Dank
BACKUP
Hurrikan-Aktivität im Rhythmus der Ozeanzyklen
Meereisschmelzen
Meeresspiegelanstieg