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Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark Jahrgang 26 (1931) Der Münzfund von Saurau. Von Walter Schmid. Am Gebirgsabhange oberhalb des Dorfes Saurau, gegen- über Katsch im Murtale, wurde im Jahre 1923 von Otto Pistrich auf dem väterlichen Besitze beim Roden der Wurzel- stöcke ein ansehnlicher Münzfund gehoben, der, wahrschein- lich in einem Lederbeutel verwahrt, in der Erde vergraben wurde. Dem verständnisvollen Eingreifen des Herrn Forst- meisters Arnold Holler in Pux gelang es, den Fund für das Landesmuseum Joanneum zu erwerben. Einige Münzen aus dem Funde schenkte nachträglich Herr Pfarrer von Frojach, Julius Baumann, dem Landesmuseum, 26 Münzen verblieben im Besitze des Stationsvorstandes H. Maier in Frojach, wur- den jedoch in das Verzeichnis aufgenommen. Die Beschreibung des Fundes folgt der übersichtlichen Einteilung Eduard Fialas in der Kollektion Windischgrätz, deren glückliche Anordnung nach historischen Gesichts- punkten sich bisher bestens bewährt hat. Die an das Landesmuseum gelangten 1061 Kleinsilber- münzen wogen 515 g, neun Goldgulden, deren Gewicht zwischen 3,10 und 3,46 schwankt, wogen 29,27 g. Österreich. Ö s t e r r e i c h u n t e r d e r E n n s. W i e n . Albrecht I. 1282—1308. Pfennig, Av. Kopf in einem knorrigen Reifen, Luschin, Wiener MW. im MA., T. VII, Nr. 102, 1 St. Pfennig, Av. Drache von links mit einge- zogenem Schweif, den Vogelkopf zurückgewandt, WMW. Literatur. Kollektion Ernst W i n d i s c h g r ä t z , L—III. Bd. (Wg.); Verzeich- nis der Münz- u. Medaillensammlung; Welzl-W e11e n h e i m, II. Bd. (Well.); A. L u s c h i n - E b e n g r e u t h, Wiener Münzwesen im Mittelalter, 1912; Wiener Pfennige (Separatabdruck aus der Numism. Zeitschrift, VI—IX), 1877 (W. P.); Umrisse einer Münzgesch. der alt- österr. Lande im M.-A. (Numism. Zeitschrift, N. F. II, 1909); Wiens Münzwesen, Handel und Verkehr (Gesch. der Stadt Wien, IL Sep.), 1902 (W. M.); Wiener Münzwesen im M.-A., 1913 (WMW); Das Münz- weseH in Österreich ob und unter der Enns, S. A. aus der Festschrift des Ver. für Landesk. von N.-ü., 1914: J. P. ß e i e r l e i n . Die baye- rischen Münzen des Hauses Witteisbach (B.), N u m i s m . Zeit- s c h r i f t , Wien (N. Z.); F. S c h w e i t z e r . Abrege de l'histoire des comtes de Gorice et serie de leurs monnaies; Mi11. der b a y e r. numism. Ges. (MBNG.). — Die übrige Literatur wird an Ort und Stelle zitiert. Von Walter Schmid. 255 Nr. 119, 1 St. Pfennig, Av. gekrönter Meermann mit zwei Fischschwänzen, L. WMW. Nr. 128, 1 St. Pfennig, Av. locki- ger Herzogskopf, L. WMW. Nr. 131, 1 St. Pfennig vor 1330 Av. Blätterkranz, WMW. Nr. 137, 1 St. A l b r e c h t IV. 1395—1404. Steinbockpfennig, Av. Steinbockkopf, 1 St.. stark verwischter „Pöckler", 1 St, W i1h e1 m 1404—1406. Einseitige Schwarzpfennige vom Jahre 1405, Av. Balken- schild, W-A. Wg. 96, WM. Nr. 190, 12 St. mit Stempelver- schiedenheiten. A1 b r e c h t V. 1411—1439. Schwarzpfennig. Av. Im Dreipasse Bindenschild A-B-T, Rev. Doppeladler, 1 St. Einseitige Schwarzpfennige, Av. Balkenschild A-L-S (Albertus), in den Winkeln des Dreipasses Sternchen (Emis- sion 1420—1436). Luschin, WM. Nr. 169, 8 St. Schwarz- pfennige mit Kleeblättern, WM. Nr. 167, 12 St. L a d i s- 1a u s P o s t h u m u s 1439—1457. Einseitige Weißpfennige, Av. Balkenschild, in den Außenwinkeln des Dreipasses Klee- blätter, Wg. 106, Luschin. WM. 171, 10 St. Av. in den Außen- winkeln des Dreipasses Ringelchen, L. —, 1 St. Unbestimm- tes Gepräge des 15. Jahrhunderts, Av. Balkenschild T-R, L. WM. 193, 1 St. F r i e d r i c h III. 1457—1493. Wiener- Neustädter Achter, Av. Doppeladler, Rev. Wappenschilde von Österreich, Steiermark, Kärnten, in Kleeblattform gestellt. Luschin, Münzwesen in Österreich, S. 419. Abb. 55, 1 St. Wiener Neustädter Kreuzer vom Jahre 1470, Doppeladler und achtschenkliges Kreuz, Wg. 127, 1 St. Luschin, WM. T. XXXII 206. Kreuzer, Av. Doppeladler. Rev. achtschenk- liges Kreuz und A-E-I-O-V. Jahr 1471. Wg. 122, 1 St. Eins. Pfennig, Av. Balkenschild F-I, Luschin, WM. 183, 1 St. Hälb- ling, wie vorher, 1 St. Eins. Pfennig, H-W-T (Wiener Haus- genossen-Teschler, 1456—1462), Luschin, WM. 187, 4 St. Oberösterreich. Einseitiger Hälbling (1460—1463), Av. Schild des Landes ob der Enns, Luschin, Münzwesen in Österreich, S. 391, Abb. 34, 1 St. Zusammen 62 St, Erzbistum Salzburg. Erzbischof J o h a n n IL 1429— 1441. Schwarzpfennig, Av. Stiftsschild, Rev. undeutlich, vgl. dazu Luschin. Umrisse, S. 43, Fig. 68. EB. J o h a n n III. Peckenschlager, 1487—1489. Pfennig, Av. I zwischen zwei Punkten, Rev. Wappenschild von Salzburg, Wg. 1409, 1 St. EB. F r i e d r i c h V. Graf von Schaumburg, 1489—1494. Pfennig, Av. fünfblättrige Rosette. Rev. Wappenschild von Salzburg, Wg. 1410, 1 St. Pfennig, Av. Initiale S, ein Stern, Rev. Wappenschild. Wg. 1412, I S t . S e d e v a c a n t e, 1494. Einseitiger Pfennig. Av. Wappenschild, Wg. 1413, 6 St. Ein- seitiger Pfennig, Av. der Wappenschild von einem Kreise umgeben, Wg. 1414, 7 St. EB. L e o n h a r d von Keutschach 1495—1519. Hellen Av. Wappenschild, Rev. Keutschach- schildchen, Wg. 1444, Gesamtzahl 29 St.: vom Jahre 1500

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Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark Jahrgang 26 (1931)

Der Münzfund von Saurau. Von Walter Schmid.

Am Gebirgsabhange oberhalb des Dorfes Saurau, gegen­über Katsch im Murtale, wurde im Jahre 1923 von Otto Pistrich auf dem väterlichen Besitze beim Roden der Wurzel­stöcke ein ansehnlicher Münzfund gehoben, der, wahrschein­lich in einem Lederbeutel verwahrt, in der Erde vergraben wurde. Dem verständnisvollen Eingreifen des Herrn Forst­meisters Arnold Holler in Pux gelang es, den Fund für das Landesmuseum Joanneum zu erwerben. Einige Münzen aus dem Funde schenkte nachträglich Herr Pfarrer von Frojach, Julius Baumann, dem Landesmuseum, 26 Münzen verblieben im Besitze des Stationsvorstandes H. Maier in Frojach, wur­den jedoch in das Verzeichnis aufgenommen.

Die Beschreibung des Fundes folgt der übersichtlichen Einteilung Eduard Fialas in der Kollektion Windischgrätz, deren glückliche Anordnung nach historischen Gesichts­punkten sich bisher bestens bewährt hat.

Die an das Landesmuseum gelangten 1061 Kleinsilber­münzen wogen 515 g, neun Goldgulden, deren Gewicht zwischen 3,10 und 3,46 schwankt, wogen 29,27 g.

Österreich. Ö s t e r r e i c h u n t e r d e r E n n s. W i e n . A l b r e c h t I. 1282—1308. Pfennig, Av. Kopf in einem knorrigen Reifen, Luschin, Wiener MW. im MA., T. VII, Nr. 102, 1 St. Pfennig, Av. Drache von links mit einge­zogenem Schweif, den Vogelkopf zurückgewandt, WMW.

Literatur. Kollektion Ernst W i n d i s c h g r ä t z , L—III. Bd. (Wg.); Verzeich­

nis der Münz- u. Medaillensammlung; Welzl-W e 11 e n h e i m, II. Bd. (Well.); A. L u s c h i n - E b e n g r e u t h, Wiener Münzwesen im Mittelalter, 1912; Wiener Pfennige (Separatabdruck aus der Numism. Zeitschrift, VI—IX), 1877 (W. P.); Umrisse einer Münzgesch. der alt-österr. Lande im M.-A. (Numism. Zeitschrift, N. F. II, 1909); Wiens Münzwesen, Handel und Verkehr (Gesch. der Stadt Wien, IL Sep.), 1902 (W. M.); Wiener Münzwesen im M.-A., 1913 (WMW); Das Münz-weseH in Österreich ob und unter der Enns, S. A. aus der Festschrift des Ver. für Landesk. von N.-ü., 1914: J. P. ß e i e r l e i n . Die baye­rischen Münzen des Hauses Witteisbach (B.), N u m i s m . Z e i t ­s c h r i f t , Wien (N. Z.); F. S c h w e i t z e r . Abrege de l'histoire des comtes de Gorice et serie de leurs monnaies; M i 11. d e r b a y e r. n u m i s m . G e s . (MBNG.). — Die übrige Literatur wird an Ort und Stelle zitiert.

Von Walter Schmid. 255

Nr. 119, 1 St. Pfennig, Av. gekrönter Meermann mit zwei Fischschwänzen, L. WMW. Nr. 128, 1 St. Pfennig, Av. locki­ger Herzogskopf, L. WMW. Nr. 131, 1 St. Pfennig vor 1330 Av. Blätterkranz, WMW. Nr. 137, 1 St. A l b r e c h t IV. 1395—1404. Steinbockpfennig, Av. Steinbockkopf, 1 St.. stark verwischter „Pöckler", 1 St, W i 1 h e 1 m 1404—1406. Einseitige Schwarzpfennige vom Jahre 1405, Av. Balken­schild, W-A. Wg. 96, WM. Nr. 190, 12 St. mit Stempelver­schiedenheiten. A 1 b r e c h t V. 1411—1439. Schwarzpfennig. Av. Im Dreipasse Bindenschild A-B-T, Rev. Doppeladler, 1 St. Einseitige Schwarzpfennige, Av. Balkenschild A-L-S (Albertus), in den Winkeln des Dreipasses Sternchen (Emis­sion 1420—1436). Luschin, WM. Nr. 169, 8 St. Schwarz­pfennige mit Kleeblättern, WM. Nr. 167, 12 St. L a d i s-1 a u s P o s t h u m u s 1439—1457. Einseitige Weißpfennige, Av. Balkenschild, in den Außenwinkeln des Dreipasses Klee­blätter, Wg. 106, Luschin. WM. 171, 10 St. Av. in den Außen­winkeln des Dreipasses Ringelchen, L. —, 1 St. Unbestimm­tes Gepräge des 15. Jahrhunderts, Av. Balkenschild T-R, L. WM. 193, 1 St. F r i e d r i c h III. 1457—1493. Wiener-Neustädter Achter, Av. Doppeladler, Rev. Wappenschilde von Österreich, Steiermark, Kärnten, in Kleeblattform gestellt. Luschin, Münzwesen in Österreich, S. 419. Abb. 55, 1 St. Wiener Neustädter Kreuzer vom Jahre 1470, Doppeladler und achtschenkliges Kreuz, Wg. 127, 1 St. Luschin, WM. T. XXXII 206. Kreuzer, Av. Doppeladler. Rev. achtschenk­liges Kreuz und A-E-I-O-V. Jahr 1471. Wg. 122, 1 St. Eins. Pfennig, Av. Balkenschild F-I, Luschin, WM. 183, 1 St. Hälb-ling, wie vorher, 1 St. Eins. Pfennig, H-W-T (Wiener Haus-genossen-Teschler, 1456—1462), Luschin, WM. 187, 4 St. O b e r ö s t e r r e i c h . Einseitiger Hälbling (1460—1463), Av. Schild des Landes ob der Enns, Luschin, Münzwesen in Österreich, S. 391, Abb. 34, 1 St. Zusammen 62 St,

Erzbistum Salzburg. Erzbischof J o h a n n IL 1429— 1441. Schwarzpfennig, Av. Stiftsschild, Rev. undeutlich, vgl. dazu Luschin. Umrisse, S. 43, Fig. 68. EB. J o h a n n III. Peckenschlager, 1487—1489. Pfennig, Av. I zwischen zwei Punkten, Rev. Wappenschild von Salzburg, Wg. 1409, 1 St. EB. F r i e d r i c h V. Graf von Schaumburg, 1489—1494. Pfennig, Av. fünfblättrige Rosette. Rev. Wappenschild von Salzburg, Wg. 1410, 1 St. Pfennig, Av. Initiale S, ein Stern, Rev. Wappenschild. Wg. 1412, IS t . S e d e v a c a n t e, 1494. Einseitiger Pfennig. Av. Wappenschild, Wg. 1413, 6 St. Ein­seitiger Pfennig, Av. der Wappenschild von einem Kreise umgeben, Wg. 1414, 7 St. EB. L e o n h a r d von Keutschach 1495—1519. Hellen Av. Wappenschild, Rev. Keutschach-schildchen, Wg. 1444, Gesamtzahl 29 St.: vom Jahre 1500

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11 St., vom Jahre 150? 11 St., vom Jahre 1508 3 St., vom Jahre 1509 3 St., verprägt 1 St. Einseitiger Pfennig, Av. Wappenschilde von Salzburg und Keutschach, Wg. 1445, Gesamtzahl 41 St.: vom Jahre 1500 7 St., vom Jahre 1506 1 St., vom Jahre 1508 2 St., vom Jahre 1509 14 St., vom Jahre 1510 14 St., vom Jahre 1519 1 St., mit verwischter Jahreszahl 2 St. Vgl. dazu Bernhart-Roll, Münzen von Salz­burg, I, S. 22 f. Zusammen 84 St.

Steiermark. F r i e d r i c h III. 1435—1493. Kreuzer vom Jahre 1490. Av. Umschrift und Doppeladler, Rev. achtschenk-liges Kreuz mit steirischem Wappenschildchen, Wg. 1861, 3 St. mit verschiedenen Stempeln. Einseitiger Pfennig, Av. in einem Dreipasse drei ins Kleeblatt gestellte Wappenschilde (Österreich. Steiermark, Reichsadler), die unteren zwei Schilde kleiner, in den Außenwinkeln Blättchen, Wg. 1878, Var. 2 St.; in den Außenwinkeln Blättchen und ein Halb­mond, 1 St.; drei Halbmonde in den Außenwinkeln (wahr­scheinlich Zeichen des Münzmeisters Bylandt von Wesel, 1468 bis 1472), Wg. 1880, 1 St. Zusammen 7 St.

Görz. G r a f J o li a m i e s 1454—1468. Vierer, Wg. 2436, Av. Umschrift und Wappenschild von Görz, Rev. Kreuz, in den Winkeln Buchstaben B-O-C, in der Umschrift Verschie­denheiten, Gor. und Gorici, 6 St. L e o n h a r d 1454—1500. Etschkreuzer, Wg. 2437 und 2440, 2 St. Etschkreuzer vom Jahre 1481, Wg. 2441, 1 St. Die zahlreichen Vierer, Wg. 2444, weisen in Einzelheiten auf die Verwendung verschiedener Stempel hin, die sich auf verschiedene Jahre verteilen lassen werden. Als Trennungszeichen der Umschrift Comes Gorici kommen vor: S (Haken) bei 62 St., • bei 32 St., +; bei 1 St., -f- und : bei 6 St., + und '•. bei 2 St., Rosette und : bei 8 St., Rosette und + bei 3 St. Vierer mit dem Wappen von Kärnten auf langem Kreuz im Rev. 26 St. M a x i m i 1 i a n I. von Österreich 1500—1519. Etschkreuzer, Wg. 2448, 2 St., doch als Trennung zwischen archidux illustris ein Ringel­chen, nicht Rosette. Große Verschiedenheit herrscht in den Stempeln und Gewichten der zahlreichen Vierer Maximilians. (Gesamtzahl 269 St.). Av. Comes Goricie, Wappen von Görz, Kleeblatt als Trennungszeichen, Rev. Ärchiducis, 151 St. (Gewicht von jeweilen 10 der besterhaltenen Stücke 4,28 g, 4,59 g, 4.69 g). Rev. Archiduci, 3 St. Av. Goricis, Rev. Ärchi­ducis-,, 5 St. Av. Goric-, Rev. Archiduci-, 4 St. Av. Gorici-., Rev. Archiduci, 1 St. Av. Goric, Rev. Archiduci, 2 St. Av. Goricie:, 3 St. Av. Goric1, 3 St. Av. Gorici, 8 St, Av. Gorici', 33 St, (Gewicht von 10 St. 4,77 g). Av. -Gorici, 8 St, Av. Goric s, 4 St. Av. Goricie0, 3 St. Rev. Ärchiducis0, 3 St. Als Trennungszeichen zwischen Comes und Goricie °, 2 St. Av. ° Gorici, 7 St., Rev. ° Ärchiducis, 1 St. Als Trennungs-

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zeichen: Rosette, 21 St. (Gewicht von 10 St. 4,38 g). Av. Go­ricie ••••, 1 St. Av. Goricis, 3 St. Av. Goricie und Linienreif um das Wappen statt des Perlenkreises, 1 St. Rev. Archi­dux o illustris, Var. zu Wg. 2448, 2 St. Einseitiger Weiß­pfennig vom Jahre 1505, 1 St. Zusammen 409 St.

Tirol. F r i e d r i c h mit der leeren Tasche 1411—1439. Vierer Wg. 2626, 2 St., in der Umschrift: ., \ , Rosette. S i g i s m u n d 1439—1496. Sechser, Wg. 2634 (Ladurner, Münze und Münzwesen Tirols, Archiv f. Gesch. und Alt. Tirols V, 1869, Fig. 22), 17 St. Die Szepter des gekrönten Brustbildes im Av. sind verschieden lang, die Stellung des Szepters unterhalb der Buchstaben R und I in Austria in der (manchmal verprägten) Umschrift des Av. ver­schieden, als Variante erscheint das Kreuz des Erzherzog­hutes bereits im Perlenrund bei 2 St. Nach Ladurner, a. a. 0.; S. 52, nach dem Jahre 1477 in Hall geprägt. Kreuzer (Ge­samtzahl 129 St.), Av. achtschenkliges Kreuz, in einem Winkel ein vierspitziger Stern Wg. 2636, 3 St. Kreuzer, ohne den vierspitzigen Stern Wg. 2638 (Lad. Fig. 21) mit ver­schiedenen Trennungszeichen in der Umschrift des Rev. : mit Rose 14 St., mit Rose und einem Punkt 2 St., mit Rose und zwei Punkten 74 St. (Gew. von 10 St, 9,85 g), mit ver-prägter Rose 1 St., mit undeutlicher verwischter Rose 23 St., mit sechszackigem Stern 4 St., mit sechszackigem Stern und 2 Punkten 1 St., unleserlich 7 St. Vierer (Gesamtzahl 107 St.), Av. Österr. Bindenschild auf vierschenkligem Kreuz 8 St. Av. Bindenschild in sechsbogiger Einfassung, Wg. 2639, 22 St., zu beiden Seiten des Bindenschildes ein Punkt, 42 St. Av. In den Winkeln des Krückenkreuzes Bindenschild 33 St. Av. 1478, Krückenkreuz, in den Winkeln Rosetten 2 St., Av. Im Felde Initiale S auf einem Kreuze, Wg. 2640, 2 St.; 2 St. versehliffen. M a x i m i l i a n I. 1496—1519. Sechser (V2 Pfundner), Wg. 2644, 7 St. Kreuzer Wg. 2647 (Gesamt­zahl 6 St.), Av. Archidux illustrisi, Rev. mit Kleeblatt in der Umschrift 4 St., mit Rosette 1 St.; 1 St. breitgeklopft und un­leserlich. Vierer (Gesamtzahl 82 St.), Wg. 2648, Av. Ärchi­ducis, Kleeblatt 81 St. (Gewicht von 10 St. 4,73 g), Rev. Tirol • Kleeblatt 1 St. Zusammen 353 St.

Böhmen. H u s s i t e n p e r i o d e 1420—1436. Ein­seitiger Löwenheller, Wg. 3356, Donebauer-Fiala, Böhm. Münzen 914, 3 St. Einseitiger Kronenheller, Wg. 3301, Don. 921, 1 St., Mährischer Heller, Av. der einköpfige Adler Don. 922, 1 St. W 1 a d i s 1 a u s II. 1471—1516. Prager Groschen, 6 St., Var. mit verschiedenen Teilungszeichen (nicht bei Fiala) in der Umschrift, Var. Don. 947. Einseitiger Weiß-Pfennig, Löwe im Perlenkreise Don. 961, 1 St., Einseitiger Schwarzpfennig, gekrönte Initiale -W- Var. Don. 964, 1 St.

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258 Der Münzfund von Saurau.

Stadt Eger. Schwarzpfennig Av. Stadtwappen, Rev. Initiale E, Wg. 4330. Don. 4211. Zusammen 14 St.

Ungarn. S i g i s m u n d 1387—1437. Goldgulden Av. Wappenschild von Ungarn und Böhmen, Rev. zu den Seiten des hl. Ladislaus V—K, Gew. 3,46 g. M a t h i a s C o r v i -n u s 1464—1490. Denar, Av. Wappenschild mit dem Raben im Mittelschild, Rev. Madonna K—P (Kremnitz-Polner?), Wg. 4900, Rethy, Corpus nummorum Hung. —, 2 St. Denar, Rev. K—P, Röschen Wg. 4899, R, 232, 6 St. Denar, Rev. K— l R. 239 A, 6 St. Denar, Rev. K—V (Kremnitz-Vitus Milstain), R. —, 2 St, Denar, Rev. N—X, R. 235B, 3 St. Denar ohne Umschrift, Rev. wie R. 244, doch K—P, 2 St. W 1 a d i s 1 a u s II. 1490—1516. Denar vom Jahre 1507, R. 278A, doch im Rev. K—H und Ringelchen, 1 St. Denar vom Jahre 1506 oder 1508, im Rev. Rosette, 1 St. Zusammen 24 St.

Das Römische Reich Deutscher Nation. K ö n i g e und K a i s e r : S i g i s m u n d von Luxemburg 1410—1437, Gold­gulden von Frankfurt, Gew. 3,10 g, Wg. 12212, Cappe, Mün­zen der deutschen Kaiser I. 813. 1 St. F r i e d r i c h III. von Habsburg 1440—1493, Frankfurter Goldgulden, Wg. 12218, Var. Gew. 3,16 g. Cappe I, 828 Arar. K u r f ü r s t e n . M a i n z. Erzbischof A l b e r t von Brandenburg 1514—1545. Pfennig, der brandenburgische Adler und das Mainzer Rad, 1 St. Appels Repertorium II/l. S. 209, Nr. 2. K ö l n . EB. T h e o d o r i c h II. Graf von Mors 1414—1463. Bonner Goldgulden, Av. der stehende Erzbischof, ohne das Wappen zu den Füßen wie Cappe, Cöln. Münzen Nr. 1049, Rev. das Kölnische Kreuz mit mörsischem Mittelschild wie Cappe Nr. 1044, Gew. 3,40 g. EB. H e r m a n n IV. Landgraf von Hessen 1480—1508. Bonner Goldgulden, Cappe Nr. 1172, 2 St., Gew. 3,13 g und 3,30 g. Weißgroschen (Riehler Raderalbus). Av. Wappen von Köln und Mors, unten 2 Del­phine, Rev. Unter dem Throne des hl. Petrus der Schild von Mors, Cappe 1075, 1 St. Überprägt mit der gekrönten Initiale H (nach Prof. H. Buchenau, Kontremarke der Stadt Hildes­heim). Eine Münze mit dem gekrönten Anfangsbuchstaben Hildesheims als Kontremarke war bisher nicht bekannt. Vgl. K. Friedrich, Beitr. zur Gesch. des Kontermarkenwesens, Jahrb. des Num.-Ver. Dresden 1912, S. 57. B r a n d e li­fo u r g in Franken. A l b r e c h t A c h i l l e s 1470—1486-Schwabacher Goldgulden, Wg. 12947. in der Umschrift BRAN' (nicht Brad"), Gew. 3,29 g. ' S i g i s m u n d von Bayreuth 1486—1495. Pfennig, Av. Löwenschild auf ver­ziertem Kreuz, Rev. S, Wg. 12949, vgl. Fr. von Schrötter, Brandenburg-Fränkisches Münzwesen, Münzstudien III, Taf. II, 436. Bayern. A. H e r z o g e v o n B a y e r n .

Von Walter Schmid. 259

S t e p h a n II. 1347—1357. Münchener Pfennig (Gesamt­zahl 4 St.), Av. Mönch mit Pilgerstab und vertieftem Kreuz auf der Schulter, Rev. Rautenschild. B. Nr. 52, 2 St. mit Stempelverschiedenheiten; Nr. 54, 2 St. O 11 o V. 1347—1379. Öttinger Pfennig, Av. Hund mit Baum, B. 74, 1 St. He i n ­r i ch IV. von Landshut 1393—1450. Landshuter Pfennige (Gesamtzahl 13 St.), Av. Initiale h, Rev. Der Landshuter Helm. Varianten nach der verschiedenen Ausstattung der Vorderseite mit Sternen, Rosetten und Ringeln: B. 110, 6 St.; B. 112, 5 St.: B. 120, 1 St.; B. 123, 1 St, L u d w i g VII. von Ingolstadt 1413—1443. Pfennig, Av. Initiale L, Rev. Rauten­schild, B. 94, 1 St. L u d w i g IX. von Landshut 1450—1479. Landshuter Pfennige, B. 126. 2 St.; Öttinger Pfennige (Ge­samtzahl 10), B. 129, 3 St.; B. 130, 4 St.; B. 131, 2 St.; B. 136r 1 St. E r n s t 1397—1438 und W i l h e l m 1397—1435. Münchener Pfennig, Av. Die Initialen E W, Rev. Mönchs­kopf, B. 147, 6 St. (mit Stempelverschiedenheiten). E r n s t 1397—1438 und A d o l f 1435—1438. Münchener Pfennig. B. 151, 2 St. A l b e r t III. von München 1438—1460. Münchener Pfennige mit zahlreichen Varianten (Gesamtzahl 15 St.), Av. Initiale A, Rev. Mönchskopf (mit abweichenden Einzelheiten), B. 155, 6 St.; mit vierblättrigen Rosetten anstatt der Ringel, B. —, 2 St.; mit fünfblättriger Rosette, B. 156,. 1 St.; mit Sternen, B. 157, 1 St.; Av. A im Perlenkreise, B. 158, 1 St.; Av. A mit Dreiblättern, B. 159, 5' St.; ein­seitiger Pfennig, Mönchskopf in Bogeneinfassung, B. 161,. 1 St. A l b e r t IV. von München 1467—1508. Halbbatzen vom Jahre 1506, Rautenschild und der pfälzische Löwe, Wg. 13449, B. 175, 7 St. Heller, Av. Rautenschild, Rev. Kreuz, B. 182, 1 St. B. P f a l z g r a f e n b e i R h e i n . L u d w i g III. 1410—1436. Pfennige, Av. Rautenschild, Rev. a m. 2 St., Av. mit Rautenschild und pfälzischen Löwen, Wg. 13704, 4 St, L i n i e P f a l z - M o s b a c h . O t t o I. 1410—1461. Pfennig o. J. (um 1458), Av. Rautenschild. Münzstempel Neumarkt (Oberpfalz), Rev. °0°, 1 St., vgl. J. V. Kuli, Studien zur Gesch. der oberpfälz. Münzen Nr. 77. Verh. hist. Ver. von Oberpfalz, 44. Bd., 1890, S. 144. S t ä d t e i m K ö n i g r e i c h B a y e r n . N ö r d l i n g e n . Heller (um 1495/1500), Av. Reichsadler über M(aximilian), Rev. N, 1 St. Heller, Av. Adlerschild im Vierschlag. Rev. °N° 1 St. Nürnberg. Pfennig, Av. Stadtwappen in verziertem Vier-schlag, Rev. N. WTg. 14012, 3 St., Av. Stadtwappen in Blätterzierat, 4 St. Württemberg. Stadt Schwäbisch H a l l . Händelheller, Zeit Ludwig des Bavern, Av. Hand. Rev. Kreuz, Wg. 15309, MBNG. 1920, S. 6," 1 St. S a c h s e n . Stadt A l t e n b u r g . Heller, Av. Löwenschild mit Kreuz. Rev. Hand mit Rose, W. 14843, 1 St, R e i c h s u n m i 11 e 1 b a r e

260 Der Münzfund von Saurau.

g e i s t l i c h e F ü r s t e n . B r e m e n . EB. H e i n r i c h II. Graf von Schwarzburg 1463—1496. Goldgulden, Av. Der hl. Petrus mit dem Schwarzburger Wappenschild (Jungk, Bre­mische Münzen Nr. 40), Rev. Wappenschild auf dem Kreuze (Jungk Nr. 43), 1 St., Gew. 3,21 #. A u g s b u r g . B. P e t e r von Schauenburg 1424—1469. Pfennig vom Jahre 1425, Av. Bischofskopf zwischen Krummstab und Stadtpvr, Rev. J P (Münzmeister Jakob Peutinger); Beyschlag, Münzgesch. Augsburgs Nr. 45, 1 St. Pfennig vom Jahre 1441, Rev. B (Münzmeister Franz Besinger); Beyschlag Nr. 46, 2 St. Pfennig vom Jahre 1458, Rev. g (Münzmeister Stephan Gräßlin); Beyschlag Nr. 47, 3 St. B. F r i e d r i c h von Hohenzollern i486—1505. Pfennig vom Jahre 1494, Rev. -M- (Münzmeister Hieronymus Müller); Beyschlag Nr. 51, Wg. 16361. B a m b e r g . B. G e o r g III. Schenk von Lim­burg 1505—1522. Pfennig, Av. Wappen, oben C, Rev. B; vgl. J. Heller, Bambergische Münzen, Var. zu Nr. 57 (mit der Jahreszahl 1507), 1 St. P a s s a u. B. B e r n h a r d von Brambach 1285—1313. Pfennig, Av. Wolf und Krummstab, Rev. Löwe, Wg. 16899. Pfennig (vor dem Jahre 1380), Av. Kopf eines Bischofs zwischen zwei Türmen, Rev. Löwe. Luschin, WP, Taf. VIII, 245, 1 St, A l t f ü r s t l i c h e H ä u s e r . Gef. Grafschaft H e n n e b e r g . Einseitiger Pfennig, Wappenschild mit Henne, darüber C zwischen zwei Ringeln, Well. 6277, 1 St. Landgrafen von L e u c h t e n ­b e r g . Halser Schwarzpfennig, Wg. 17460, 1 St.; vgl. A. Luschin-Ebengreuth, Die bösen Halser, MBNG. 1888, S. 4. Herzogtum M ü n s t e r b e r g . Kleiner Pfennig, Av. Schild mit schlesischem Adler D—L, Rev. M O—L, Well. 7050, 1 St. N e u f ü r s t l i c h e H ä u s e r . Grafen von O e t t i n g e n . U l r i c h f 1477. Schwarzpfennig (um das Jahr 1457), Av. V zwischen zwei Röslein, Rev. Oetting. Wappenschild, Wg. 18127, 1 St. W o 1 f g a n g I. 1474—1522. Pfennig ohne Jahr, Av. Wappenschild, Rev. W I, 2 St, S t a n d e s h e r r e n . Grafschaft D i e p h o l z . Graf K o n r a d f 1426. Pfennig, Löwe mit gespaltenem Schweif und Adler in den Wappen­schilden, Well. 4521, 1 St. S c h w e i z e r E i d g enos . se n-s c h a f f . Kanton F r e i b u r g. Halbbatzner ohne Jahr aus stark kupferhältigem Silber, Av. Wappenschild, Rev. gleich­schenkliges Kreuz, in den Krücken des Kreuzes X, 5 St., Rev. '•, 1 St. Rev. ohne Punkte, 4 St. Kanton Z ü r i c h . Av. Mon. Truricensis, Stadtwappen, Rev. Santus Karins Kreuz, Batzen ohne Jahr, Wg. 1966, 1 St. Z ü r i c h , Frauen­münster, Hälbling, 15. Jahrhundert (nach 1424), Av. Kopf der Äbtissin Z— v 1 St.; vgl. H. Meyer, Münzen von Zürich, Abb. 53.

Niederlande. Münzberechtigte Herren. G e l d e r n ,

Von Walter Schmid. 2 6 I

Grafen und Herzoge. K a r l von Egmont 1492—1538. Clemmer Goldgulden, Wg. 11935, 1 St., Gew. 3,21 g.

Italien. Patriarchat A q u i 1 e i a. Patriarch J o h a n n von Mähren 1388—1394. Denar, Av. Adler, Rev. hl. Herma-goras, Wg. 2537. 1 St. Patriarch A n t o n IL Paneiera di Portogruaro 1407—1418. Denar, Av. Wappenschild, Rev. Adler, Wg. 2540, 6 St. Patriarch L u d w i g von Tech 1419—1435. Denar, geprägt nach 1423 in einer ungarischen Münzstätte, Av. Wappenschild, Rev. Madonna mit dem Kinde, Wg. 2544, 1 St. V e n e d i g . Doge A n d r e a D a n d o l o 1343—1354. Tornesello, Wg. 6942, Papadopoli, Mon. di Venezia, N. 8, 1 St. Doge L e o n a r d o L o r e d a n . Mistiira, Münzzeichen IT, Pap. n. 74 T. XXII 12. M a n t u a. Markgraf Francesco III. von Gonzaga 1484—1519. Quat-trino in Kupfer. Wg. 7717, 5 St. V e r o n a . Kleiner Berner, Quattrino in Silber (Ende 13., Anfang 14. Jahrhundert), 1 St.; vgl. Zanetti, Monete e zecche d'Italia IV, S. 311, T. IV, 20, und G. Ciani, Mon. della zecca di Verona, Riv. ital. num. 1895, S. 86, und Ripostiglio di mon. del sec. XIII, Riv. 1897, S. 494 n. 5. F e r r a r a. L e o n e 11 o d'Este 1441—1450. Quattrino Av. Inf. Ferraria, am Schlüsse der Umschrift ein aufsteigender Adler. Wappenschild, Rev. S. Maurelius P., Var. zu Wg. 9399, 1 St. C. Kunz, Monete inedite o rare di zecche italiane, Riv. ital. num. 1905, S. 555. verzeichnet die Münze nicht. M o n t f e r r a t . Graf W i l h e l m VII. 1493— 1518. Billonmünze, Av. in der Mitte G V, Rev. Lilienkreuz, Well. 2699. Zanetti II, S. 122, Nr. IV, 3 St. K i r c h e n ­s t a a t . Stadt A n c o n a. Grosetto, Av. Initiale A zwischen 4 Ringeln, Rev. gleichschenkliges Kreuz, Wg. 9296, 1 St.

Der Münzfund von Saurau ist wegen der Reichhaltigkeit der verschiedenen Gepräge, der großen Zahl unbekannter Jahrgänge und Stempelvarianten von besonderem Interesse und fällt durch seine eigentümliche Zusammensetzung auf1.

Österreich ob und unter der Enns 62 Salzburg 86 Steiermark 7 Görz 421 Aquileia 8 Tirol 356 Böhmen 14 Ungarn 24 (1 Gold)

H-«JnDeu „ A I t m e i s t e r der Numismatik, meinem hochverehrten Lehrer £m™, • 4 ^ . L u s c h i n - E b e n g r e u t h , und Herrn Haupt-konservator Prof. Dr. H. R u c h e n a u in München danke ich herz-

iur die stets gütig gewährte Belehrung und Unterstützung.

262 Der Münzfund von Saurau.

Deutsches Reich 27 (7 Gold) Bayern 83 Schweiz 12 Niederlande 1 (Gold) Italien 12

1113

Der Fund bietet ein buntes Bild des im Anfang des 16. Jahrhunderts in Obersteiermark im Umlaufe befindlichen Geldes. Als Handelsmünze beliebt ist der rheinische Gold­gulden. Unter den Silbermünzen erscheinen nur vereinzelt die älteren österreichischen Gepräge des 13. Jahrhunderts. Die guten, alten Pfennigsorten, die Schwarzpfennige der Herzoge Wilhelm und Albert I. und die Weißpfennige des Königs Ladislaus, sind gut vertreten, Schinderlinge aus der Zeit der Münzzerrüttung 1457—1460 kommen nur vereinzelt, aus anderen Ländern in geringer Anzahl vor. Auffallend stark ist das Vorherrschen der Görzischen und Tiroler Prä­gungen mit ihrem guten Gewicht und Korn, indessen die im Schrot schlechteren bayrischen Gepräge, über deren Überhandnehmen seit dem Ende des 14. Jahrhunderts all­gemein Klage erhoben wurde2, im Funde von Saurau bereits an Zahl zurücktreten. Eine Erscheinung, die auch im Funde von Ungersdorf bei Gleisdorf3 beobachtet wurde, der in der Zusammensetzung in vielen Beziehungen dem Schatz von Saurau gleicht. Die ' ein Jahrhundert früher versteckten Schätze von Guttenstein in Kärnten (um 1425) und beson­ders von Jugorje in Weißkrain (um 1465) zeigen noch eine Überflutung mit der schlechten bayrischen Münze, die in Jugorje (über 63 Prozent bayrischer Gepräge) deutlich die Absicht verrät, schlechtes Geld ins Land zu bringen4.

Die Verschiedenheit der Stempel der Tiroler Gepräge ist nicht so groß wie bei den Funden von Steinbach und LichtenwakU; die von R. Meli aufgestellte Liste der Bei- und Trennungszeichen erfährt jedoch durch Saurau eine Be-

2 A. L u s c h i n - E b e n g r e u t h , Studien über österr. Münz­funde (Guttenstein), Mitt. d. Zentralkomm., N. F. 3, 1877. Beibl. S. 145.

3 G-. B u d i n s k y. Münzfund von Ungersdorf. N. Z. XXXIII, S. 197 ff. Der Rückgang der bayrischen Gepräge ist auch in dem im Anfang des 16. Jahrh. vergrabenen Funde von Arbesbach erkenn­bar. H. S c h r a m l , Der Arbesbacher Münzfund, Mitt. der Münz-und Med.-Freunde, 1891. S. 99 ff.

* A. L u s c h i n - E b e n g r e u t h. Der Münzfund von Jugorje, Argo IX, 1901, S. 151 ff.

5 R. M e l i . Der Münzfund von Steinbach (bei Gamlitz"). Jahrbuch f. Alt., III, 1909, S. 178 ff. S. 181 enthält eine Tabelle der Bei- und Trennungszeichen. — E. N o w o t n y , Münzfund von Lichtenwald, N. Z. N. F. VI, 1910, S. 148 ff., 178 ff.

Von Walter Schmid. 263

reiclierung durch neue Varianten, die sicherlich einer ver­tieften Forschung für die Feststellung der Entstehungszeit einzelner Gepräge dienlich sein werden.

Die große Mannigfaltigkeit der Gepräge ist für die Um­gebung von Saurau nichts Ungewöhnliches. Der Ort liegt in der Nähe der bedeutenden Hauptverkehrswege, die von Salzburg durch den Lungau und aus dem oberen Ennstale über den Sölkerpaß. Baierdorf und Katsch zu den erz-bischöfliehen Besitzungen in Kärnten führten. Das Vor­handensein von neun Goldgulden, das A'orherrschen guten Kleinsilbers, das fast vollständige Fehlen der Hälblinge, alles das deutet auf einen vermögenden Besitzer, der sein Vermögen in Zeiten der Gefahr im Walde vergraben hat.

In der Nähe des Fundortes stand einst die Stammburg eines der ältesten Geschlechter des Landes. Das Bild in Vischers Topographia Styriae vom Jahre 1680 zeigt das Schloß Saurau als Ruine in bereits vorgeschrittenem Sta­dium, ihre Zerstörung in der Zeit des Bauernkrieges 1525 gewinnt fast an Gewißheit in der anschaulichen Schilde­rung zeitgenössischer Akten über diesen großen Bauern­aufstand6.

Der Bauernaufruhr hatte nach der Besetzung der Stadt Salzburg nach dem Lungau, oberen Mur- und Ennstal über­gegriffen und die Batiernanführer forderten die Besitzer und Pfleger der Schlösser Stein und Katsch und das Stift Sankt Lambrecht auf, mit den Bauern gemeinsame Sache zu machen. Da sie sich weigerten, wurde das starke Schloß Katsch erobert. Auch das Schloß Saurau, in der Mitte zwischen Murau und Neumarkt gelegen und von Natur weit weniger geschützt als Katsch oder das Steinschloß, wird sicherlich stark in Mitleidenschaft gezogen worden und zu­grunde gegangen sein. Auf den Zeitpunkt der Vergrabung des Schatzes in den Wirren des Bauernkrieges vom Jahre 1525 deuten die jüngsten Münzen des Fundes, besonders die ungarischen und italienischen Gepräge aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts und die Münzen Maximilians L, vor allem jedoch die jüngste Münze, ein Pfennig des Erzbischofs Leonhard von Keuftchach vom Jahre 1519.

0 Jos. Z a h n . Murau im Bauernkriege von 1525; Steierm. Ge­schichtsblätter, I, 1880, S. 129 ff. Für manchen Hinweis fühle ich mich dem Historiker des Hauses Saurau, Landesarchivdirektor Hof­rat Dr. A. D o b 1 i n g e r, zu Dank verpflichtet.