Zelle, Gewebelehre, Mikrobiologie, Strahlenkunde

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320 Biologie. Zelle, Gewebelehre, Mikrobiologie, Strahlenkunde. Ries, E.: Lebenszyklen und Arbeitsrhythmus yon ZcUen. (39. Jahresvers. d. Dtsch. Zool. Ges. E. V., Bremen, Sitzg. v. 4.--9. VII. 1937.) Zoo1. Anz. Supgl.-Bd 10, 171 bis 256 (1937). Das klare, inhaltsreiche Referat vermittelt einen lebendigen Eindruck der ]~nto wicklung der neueren Zellforschung. Wesentlich erscheint Ref., da~ hier eine Synthese zwischen der Cytomorphologie, der ttisto- und Zellphysiologie sowie Histochemie und Entwicklungsphysiologie angestrebt und ein Programm aufgestellt wird, dessen konse- quente Durchfiihrung jene Teilgebiete zu einer allgemeinen Zellbiologie znsammen- schliel]t. Weitgehend wird dabei aueh die Gewebezfichtung zur L6sung allgemeiner Zellprobleme herangezogen. Eingehend wurde yon Ries und seinen Mitarbeitern besonders die exokrine Pankreaszelle h~nsichtlich ihrer Determination und Differen- zierung, ihres Arbeitsrhythmus und weiteren Sehicksals in vivo und in vitro untersueht. Es handelt sich um einen streng determinie~ten Zelltyp mit weitgehend autonomem Lebensrhythmus. Determination und Differenzierung erwiesen sich als irreversibel, konnten zumindest dutch Isolierung und Explantation nicht aufgehoben werden. Ebenso festgelegt ist der Arbeitsrhythmus der differenzierten Zelle, der dutch Lebend- beobachtung, Vitalfs Stufenuntersuehung fixierter Pr~parate, physiologische und histochemische Untersuehungen analysiert wurde. Dem Grundplasma wird die Haupt- rolle bei der Sekretbereitung zugeschrieben, die sich an bestimmten Strukturen bzw. Substraten (Lipoehondrien, Golgi-Apparat, Mitoehondrien) vollzieht, etwa ent- spre chend der Komple xkoazervatthe orie B u n g e n b e r g d e J o n g s. -- Mit Re eht betont aber Ries, wie vorsichtig man sein mui~ mit der Ableitung allgemeiner Regeln fiber Determination, Differenzierung und Altern aus dem Yerhalten einzelner Objekte. Bei versehiedenen Zelltypen bestehen in dieser Hinsicht wohl zumindest graduelle Unter- sehiede wie bei der Eizellentwicklung in den extremen F~llen der Mosaik- und Regulations- eier. Eine Analyse der Regenerationserseheinungen dfirfte zur Kls dieser Fragen beitragen: Bei der Ascidie Clavelina konnte R. im Gegensatz zu Driesch u. a. nach- weisen, dai] die Neubildung der Organe nieht yon differenzierten Geweben, sondern yon embryonalen Elementen, den Neoblasten ausgeht. Dementspreehend liel]en sich in vitro nut diese weiterziiehten, wiihrend die differenzierten Zellen zugrunde gingen. Aueh auf schs Einfltisse reagieren verschiedene Zelltypen oft in ganz spezi- fischer Weise: So kommt es in den Bindegewebszellen des Axolotlinteguments friiher als in den Epithelzellen zu einer zun~ehst reversiblen Dispersit~tsverminderung und Dehydratation der KerneiweiBe, die sich nun s wie andere ,,entmischte" EiweiB- substanzen vital fs Es wird schliel]lich aueh er6rtert, inwiefern die M6glichkeit einer Entdifferenzierung bzw. Umstimmung yon Zellen ftir das Krebsproblem wichtig ist. Ilse Fischer (Berlin-Dahlem).o Levi, Giuseppe: Dimostrazione cd illustrazione di film einematografiei di tessuto nervoso e di vari tessuti normali e ncoplastiei. (Demonstration und Illustration yon kinematographischen Filmen yon Nervengewebe und verschiedenen normalen und neoplastischen Geweben.) (Istit. Anat., Univ., Torino.) Giorn~ Acead. Med. Torino 10O, 199--202 (1937). Bei Gewebskulturen ist es mSglich, auf kinematographischem Wege das Waehstum yon Zellen aufzunehmen. Es wurden Spinalgang]ien yon Hfihnern, Careinom- und Sarkomzellen yon Hiihnern und Ratten, Makrophagen aus der Umgebung yon Ge- schwtilsten und die Eizellen beim Kaninehen im h~ngenden Tropfen aufgenommen und die Funktion der entsprechenden Zellen in kinematographischen Bildern verfolgt. Werthemann (Basel). Ludford, R. J.: The production of tumours by cultures of normal cells treated with filtrates of filterable fowl tumours. (Die Erzeugung yon Tumoren in Kulturen yon

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Biologie. Zelle, Gewebelehre, Mikrobiologie, Strahlenkunde.

Ries, E.: Lebenszyklen und Arbeitsrhythmus yon ZcUen. (39. Jahresvers. d. Dtsch. Zool. Ges. E. V., Bremen, Sitzg. v. 4.--9. VII. 1937.) Zoo1. Anz. Supgl.-Bd 10, 171 bis 256 (1937).

Das klare, inhaltsreiche Referat vermittelt einen lebendigen Eindruck der ]~nto wicklung der neueren Zellforschung. Wesentlich erscheint Ref., da~ hier eine Synthese zwischen der Cytomorphologie, der ttisto- und Zellphysiologie sowie Histochemie und Entwicklungsphysiologie angestrebt und ein Programm aufgestellt wird, dessen konse- quente Durchfiihrung jene Teilgebiete zu einer allgemeinen Zellbiologie znsammen- schliel]t. Weitgehend wird dabei aueh die Gewebezfichtung zur L6sung allgemeiner Zellprobleme herangezogen. Eingehend wurde yon Ries und seinen Mitarbeitern besonders die exokrine Pankreaszelle h~nsichtlich ihrer Determination und Differen- zierung, ihres Arbeitsrhythmus und weiteren Sehicksals in vivo und in vitro untersueht. Es handelt sich um einen streng determinie~ten Zelltyp mit weitgehend autonomem Lebensrhythmus. Determination und Differenzierung erwiesen sich als irreversibel, konnten zumindest dutch Isolierung und Explantation nicht aufgehoben werden. Ebenso festgelegt ist der Arbeitsrhythmus der differenzierten Zelle, der dutch Lebend- beobachtung, Vitalfs Stufenuntersuehung fixierter Pr~parate, physiologische und histochemische Untersuehungen analysiert wurde. Dem Grundplasma wird die Haupt- rolle bei der Sekretbereitung zugeschrieben, die sich an bestimmten Strukturen bzw. Substraten (Lipoehondrien, Golgi-Apparat , Mitoehondrien) vollzieht, etwa ent- spre chend der Komple xkoazervatthe orie B u n g e n b e r g d e J o n g s. - - Mit Re eht betont aber Ries , wie vorsichtig man sein mui~ mit der Ableitung allgemeiner Regeln fiber Determination, Differenzierung und Altern aus dem Yerhalten einzelner Objekte. Bei versehiedenen Zelltypen bestehen in dieser Hinsicht wohl zumindest graduelle Unter- sehiede wie bei der Eizellentwicklung in den extremen F~llen der Mosaik- und Regulations- eier. Eine Analyse der Regenerationserseheinungen dfirfte zur Kls dieser Fragen beitragen: Bei der Ascidie Clavelina konnte R. im Gegensatz zu Dr iesch u. a. nach- weisen, dai] die Neubildung der Organe nieht yon differenzierten Geweben, sondern yon embryonalen Elementen, den Neoblasten ausgeht. Dementspreehend liel]en sich in vitro nut diese weiterziiehten, wiihrend die differenzierten Zellen zugrunde gingen. Aueh auf schs Einfltisse reagieren verschiedene Zelltypen oft in ganz spezi- fischer Weise: So kommt es in den Bindegewebszellen des Axolotlinteguments friiher als in den Epithelzellen zu einer zun~ehst reversiblen Dispersit~tsverminderung und Dehydratation der KerneiweiBe, die sich nun s wie andere ,,entmischte" EiweiB- substanzen vital fs Es wird schliel]lich aueh er6rtert, inwiefern die M6glichkeit einer Entdifferenzierung bzw. Umstimmung yon Zellen ftir das Krebsproblem wichtig ist.

Ilse Fischer (Berlin-Dahlem).o Levi, Giuseppe: Dimostrazione cd illustrazione di film einematografiei di tessuto

nervoso e di vari tessuti normali e ncoplastiei. (Demonstration und Illustration yon kinematographischen Filmen yon Nervengewebe und verschiedenen normalen und neoplastischen Geweben.) (Istit. Anat., Univ., Torino.) Giorn~ Acead. Med. Torino 10O, 199--202 (1937).

Bei Gewebskulturen ist es mSglich, auf kinematographischem Wege das Waehstum yon Zellen aufzunehmen. Es wurden Spinalgang]ien yon Hfihnern, Careinom- und Sarkomzellen yon Hiihnern und Ratten, Makrophagen aus der Umgebung yon Ge- schwtilsten und die Eizellen beim Kaninehen im h~ngenden Tropfen aufgenommen und die Funktion der entsprechenden Zellen in kinematographischen Bildern verfolgt.

Werthemann (Basel). Ludford, R. J.: The production of tumours by cultures of normal cells treated with

filtrates of filterable fowl tumours. (Die Erzeugung yon Tumoren in Kulturen yon

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Normalzellen vermit tels F i l t ra ten yon f i l t r ierbaren tIf ihnertumoren.) (Stroud Laborat., Imp. Cancer Research Fund, London.) Amer. J. Cane. 31, 414--429 (1937).

Seit den Untersuehungen yon C a r r e l 1924= wurde allgemein angenommen, da/] die Makrophagen, Monocyten dureh :Rous-Tumorfiltrat in vi tro in Rous-Sarkomze]len verwandel t werden k6nnen. Dem Verf. gelang es nun naehzuweisen, dal~ die Fibro- b l a s t e r das ,,Virus" (oder Tumoragens) in vitro (Gewebeku]tur) aufnehmen, und das Rous-Sarkom oder das Fuj inami-Sarkom, in das Huhn implant ier t , erzeugen. Berkefeld- f i l t ra te yon diesen Sarkomen wurden t t i ihnerf ibroblastenku]turen und t t t ihnerleuko- eytenkul turen zugesetzt. Tumoren ents tanden nur aus den Fibroblas tenkul turen. Das Kul turmedium selbst erzeugt (24= Stunden nach der Explantat ion) keine Tumoren mehr. Zur Sicherheit wurden aueh Versuchsreihen angesetzt, wo den Kul turen Rous- Sarkom-Immunserum zugesetzt wurde, um alles freie Virus zu neutralisieren. Aueh bier wuchsen die Fibroblastenkul turen, Hfihnern imptantiert , zu Sarkomen aus, w/ihrend- dem die Leukoeytenkul turen und das Kul turmedium keine Tumoren erzeugte. O*bliehe Teehnik der Gewebekultur und der Zubereitung der Tumorfi l t rate . W. Biedermann.

Berthelot, Albert, et Germaine Amoureux: Remarques sur l'utilisation des plan- tules aseptiques pour l'~tude de la formation des tumenrs. (Bemerkungen fiber die Ver- wenduilg aseptischer Keimlinge zum Studium der Tumorenbildnng.) C. r. Acad. Sci. Paris 204, 1360--]362 (1937).

Bet dem Versuch, aseptisch gezogeue Keimlinge auch wahrend des tterbstes und Winters mit B~cillus tumefaciens zu infizieren, erg~tb sich die Notwendigkeit, mit einer Zusa~zbeleuch- tung zu arbeiten. Diese verurs~ch~e zwar ein schnelleres Ergrfinen der Pflanze, hemmte aber g|eichzeitig die Entwicklung der Tumoren. Alfl3erdcm entstanden an den Wundstellcn oft krebsartige Zellwucherungeh, die nicht eine Folge der Infektion, sondern des lebhaften ~rachs- turns der Keim|blgsgewebe waren. Und schlieB/ieh bewirkte die hohe Imftfeuehtigkeit bet Kondensation des ~u leicht eine ut~_erwfinsehte Ausbreit,mg des impfstoffes ~uf tier Wirtsoberfi~ehe. Um einwandfreie El:~'ebnisse zu crzielen, schlaKen Vcrff. vor, zml/iehst die Anzahl tier Kontrollpflanzen - - auch soh-her ohne Zusatzbeleueht,mg - - erheblieh zu vermehren und die Infektion evtl. mit Hilfe ether feinen (~lasn~del so lok~H wie m6glich vor- zunehmen. Eine sehnelle Entwickhmg der Krebswuchertmgen kann man aueh erziele~b wenn m~n die Pflanze naeh der Infektiorl einige Tage im l)m~keln stehen ]~Bt. Sieg/ried Lange.~

Marbura', Otto: Zur Frage der kilns/lichen llirntumoren, gorl. Mitt. Wien. klin. Wschr. 1937 II. 150!I--1511.

Die VerSffentliehung A s k a n a z ys tiber die experimentell erzeugten Hirngeschwiilste gibt Verf. den AnlaB zu dieser Abhandlung, da ihn (tas Problem unter versehiedenen Gesiehtspunkten schon seit Jahren beseh/iftigt und ihn zn versehiedenen Versuehen ~effihrt hatte. A s k a n a z y hat te allerdings mit seiner Methode Sarkome oder mesen- ehymale Gew~ebse im Gehirn erzeugen kSnnen, aber k-eine neurogenen Tumoren. In friiheren Arbeiten hat te M a r b u r g die These a.ufgeste]lt, da/3 ffir die Ents tehung der Gliome unbedingt eine Keimpersistenz notwendig set, nnd (tag es nut der Keimaussehal- tung im Sinue F i s e h e r - W a s e 1 s bediirfe, um zur Gesehwulstbildung zu ffihren. Diese Bedingung konnte (lurch das Trauma hervorgebraeht werden. Verf. verhgmlmerte 8 Tage alte Kaninehen fiber dem Kleinhirn und bloekierte das Retieuloendothel mi t ~/,~proz. TrypanblaulSsung, intravenSs bzw. subeutan. Er beabsiehtigte damit eine St6rung der superfitiellen KSrnerschieht des Kleinhirns hervorzurufen. Der Versuch gelang nieht, desbalb wurde in der 2. Versuehsreihe das subependymale Keimlager angegangen, und bet dieser Gelegenheit land er nach ZerstSrung der subependymalen Fasern eine Cyste, in deren Wand ausgedehnte Gliawuehernngen, und glaubt dami t den Beweis erbraeht zu haben, da)3 es m6glieh set, gliSses Gewebe zu pathologisehem Waehstum anzuregen. Vorbedingung dafiir ist, daJ3 ein Tier gew~lflt wurde, bet dem sieher Keimpersistenz besteht, dab (lie Waehstmnsdrfisen Hypophyse, Epiphyse nnd Thynms Funktionsfiihigkeit besitzen, bingegen der genetischen Funkt ion des sexuellen Apparates entbehren. Wie sich der Verf. die Wirkung des retieulo-endothelialen Appa- rates beim Gew/iehswaehstum vorste/lt und wie er die , ,Bloekierung" mit Trypanblau begrfinden will, ist nieht ausgeffihrt. ( A s k a n a z y , vgh diese Z. 47, 45.) Ostertay.o

Zei~sehrif?~ fiir Krebsforschm~g. 47. J/el. 2 l

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Smirno~'a, E.: La grcifc h~t~rog~ne des tumeurs malignes. (Heterogene Uber- impfung bSsartiger Gesehwiilnte.) (Laborat. d'Histol., Inst. de Zool., Univ., Moscou.) Bull. Biol. et M~d. exp~r. URSS. 4, 6- - ]0 (1937).

Verf. wiiMte die vordere Augenkammer verschiedener Tiere als Oft der Impfung. Es wurde zuniichst Brustdriisenkrebs der menschliehen Mamma fibertragen und his zu 90 Tagen beobachtet, in 198 Augen konnte bet Ratten, Meerschweinchen und Kanin- chen Tumorbildung festgestellt werden. Das gleiehe fand sieh in ether zweiten Versuchs- reihe mit E h r l i c h s M~usekrebs. Der Tumor wurde in diesen Fallen verh~ltnismaBig schnell resorbiert. In einer dritten und vierten Serie wurden Rattensarkome vom Typ S i n e l k 0 v und B r o w n - P e a r c e - T u m o r fibertragen. Nach etwa 15 Tagen zeigte sieh ein sch~dlicher Einflul~ des Tmnors, die Tiere magerten ab. Die Linne loekert sich und versehwindet nach einigen Tagen und der Tumor setzt sich an ihre Stelle. Ent- ziindliche Erseheinungen hind damit verbunden. Gleiehzeitige Einimpfungen yon Gesehwulstmaterial unter die Haut waren in den Versuchsreihen negativ, kS ist also wichtig, daI] heterogenes Material in ein Bett mit mangelMfter Gewebsabwehr iiber- tragen wird. Die iibertragenen Tumorstfiekchen zeigten in der vorderen Augenkammer Waehstum mit Mitosen und behielten ihren im KSrper erworbenen Wachstumsverband bet, im Gegensatz zu dem Wachstum im Explantat. Krauspe (KSnigsberg).

Andcrvont, I{. B.: The use of pure strain animals in studies on natural resistance to transplantable tumors. (Studien mit reinen Tiersts fiber die natfirliche Ab- wehrkrMt gegen transplantable Tumoren.) (U. S. Public Health Serv., Washington.) Publ. Health Re]). 1937, 1885--1895.

Verf. machte Transplantationsversuche mit den Sarkomen 37 und 180 bet 9 M/~use- st~mmen. Dabei zeigte sich, dab das cutan implantierte Sarkom 37 bet allen St~mmen ranch wuchn. 6 St~mme besaflen genfigend natfirliche Abwehrkr~fte, um diesen Tumor zur Zurfickbildung zu bringen, w~hrend er bet den fibrigen 3 St~mmen weiterwuehn und die Tiere tStete. Die meinten M~use, bet denen der fiberpflanzte znrfickgegangen war, erwiesen sieh gegen eine neue Uberpflanzung desselben Tumors resistent. ])as Sarkom 180 wuehs bet 8 Stgmmen fortschreitend und t6tete beinahe alle Tiere, ver- schwand jedoeh bet einem Stature, der aueh gegen dan 8arkom 37 reeht widerstandnfghig war. Die Konstitution der Tiere spielt also eine groBe Rolle. Die Untersuchungen sollen zeigen, dal] cutan fiberpflanzte Tumoren einen ausgezeichneten Tent auf das Vorhanden- sein natfirlicher Sehutzkri~fte gegen Geschwiilste darstellen. Stelzer (Ttibingen).

Fischer, Albert: The development ot an cpidermoid cyst in an autologous graft of mammary tissue. (Die Entwieklung ether Epidermoideyste in autologem Mamma- gewebstrannplantat.) (Biol. Inst., Carlsberg Found., Copenhagen.) Amer. J. Cane. 31, 491--492 (1937).

Unter den bereits mitgeteilten u yon ~bergang mehrfach umtransplantierten M~mmagewebes in C~rcinom bildete sich eimnM eine Epidermoideyste. Es f~nd sich eine ubseeB~rtige, mit der H~ut verbundene Ver~nderung in der Hiiftgegend an Ste]le des Trans- phmtates. Mikroskopisch l~g das typische Bild einer verhornenden Pl~ttenepithelcyste vor. Die Entstehung dieser Bildungen ~ls embryonale Keimversprengung wird dadureh beleuchtet.

Krauspe (K6nigsberg i. Pr.). Diaducha, G.: Die Wirkung der Stimulierung und der Blockade des aktivcn

Mcsenchyms auf das Wachstum der Transplantate and die cancerolytischen Eigensehaften der inneren Organe. Med. Z. Akad. Nauk URSR 7, 851--861 u. franz. Zus~mmen- fassung 862 (1937) [Ukrainisch].

Untersueht wurden C~rcinomtransplantate (E h r li c h) in der Ms und -milz und solehe ( F l e x n e r - J o b l i n g ) in der Milz und im Hoden der Ratte. Stinmliert oder bloekiert wurde das Menenchym mit kleinen oder gro~en Mengen eytotoxisehen Sermns. Is t das Mesenehym stimuliert, so kommen viel weniger Transplantate auf als bei den Kontrolltieren, wogegen bei Blockierung sich alle entwiekeln. Es konnte festgestellt werden, da~ bei. der Ratte, bei der Stimulierung, die eaneerolytisehe Wir- kung der Extrakte ans der Milz, der Leber und aus dem Hoden gesteigert wird;

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umgekehrt abet verschwindet diese Fiihigkeit aus den Extrakten, wenn das Mesenchym bloekiert gewesen war. ,,Der Zustand des physiologisehen Systems des Bindegewebes" ist entseheidend. Wagner (Riga).

Tsukada, Kazuo: Experimentelle Untersuehungen fiber die Degenerations- und Regenerationsvorgiinge der Nervenelemente ira intraeerebral transplantierten, artfremden Gewebe. I. Mitt. Experimentelle Untersuehnngen fiber die Degenerations- und Re- generationsvorgitnge der Nervenfasern im transplantierten, artfremden Sarkomgewebe. Mitt. med. Akad. Kioto 21, 1481--1503 u. dtsch. Zusammenfassung 1712--1715 (1937) [Japanisch].

Ea handelt sich um die Ergebnisae einer {]bertragung yon K a t e achem Kaninchen- sarkom in das gehirn von weigen Ratten. Auf diese Weise wurden 4:0 Tiere bis zu 80 Tagen naeh der Impfung untersueht. Als F/irbung diente die N a k a m o t o s e h e und Arakisehe Modifikation der Caj al-Methode. In der geschwulat waren keine Nerven- fasern naehweisbar. Die Aehsenzylinder der ttirnnerven zeigten unter dem Einflug des Sarkomwachstmns ])egenerationaerscheinungen. Diese aind nach Ansicht des Verf. ant giftige, veto Tumor abgesehiedene Substanzen zuriiekzuftihren. Homo- und ]-[eterotransplantation des Tmnors verlief ziemlieh gleiehmgl3ig in der Wirkung auf das Nervengewebe. Die Achsenzylinder regenerieren und dringen in das Iebende Sarkom- gewebe ein. Das heterop/astische transp]antierte geschwulstgewebe wfichst in einem Teil der Fiklle weRer, }n einem kleineren Teil wird ca resorbiert. K.rauspe (Kitnigsberg).

Takizawa, Nohujiro: {;l~er +lie Veranderuna' der hitmatopoetischen Or~'ane tier ttatte durcb die Transplantation mit dem experimentell erzeua'ten Leberearciuom. (PaUl. Abt., I~,.st. d. Ja/,an. (;e.~'. /. KretJ.~'/or,~'ch., Tu/qqo.) Gann 31, ~i65 ~;72 (1937).

Sehon friiher wurde beobachtet, daf.~ gel der Transpla:~tati(m eines Miiuset~arcin(m~s eine ~'li]z\>:rgr6/?eruno konstatiert werden kann. Bei st,n~tan e~tstand(qw~ Tumoren wa.r diese Milzver/tnd(,rung niche vorhandell, I)or ?ttltor tr'tllspJ~tnLi,.F|e (,il~ell Raggen ~umor (ein H~qmtom), dtq' dm'eh V(,rfiitterung vtm o-amido-azt)toh~o] cntstamlen war. R~tte:l wurd(q~ mit diesem Tumor stlbc~mtJl g,'impft. ])ar~dle/ mit dem Wachstum ,_tea Tumors kommt es Zll eiller A~!~ilnie, ],enkocygose lind Bh~tpl}Rtchenvermehrm~g im str6menden Blur. l)amd*t,~l treten my~,loische t[erde :*:it Megaearyoblaaten in der Milz auf, die eine erheb]iche 3lilz\>rgr6/3erung h~rvorrufe~J. Alle diese Ver;inderungen kom~ten bei der Ratte mit primgr erzeugtem II(,patom niehg nachgcwiesea werden.

W. B.iederm, a~.;~ (St. OaIlen). Fis(,her, I{~dol|': 1)as Krebswaehstum in der Parabiose. (C/dr. U,.i<-Klin., (,7~ar/zd,

Be~'li;~.) Dtseh, Z. (*.hir. 2t9, 616- gal (1938). Bei 7 P~ar(,n yon zwei gleieh sehwervn, vMchgesehleehtlieh~,n M/ius(,n, yon den('n

di,. ,,in(' einen Spontantumor hatt~,, (tit, alld(,re KeSUlld war, wllrden di,- Bauehh6hlen verviniat. Eine hnn:m:isierende Wirkmlg diescr Parabiose konnte niebt festgestellt werden. An d~-n Tumoreu wurde eine WaeL, stun~sbeschleunigung und ~,inmal bei oinem ;~esun(/en Partner eine N(,ubildm~ b(~obacht~% I.,] der (.s sie]l mtglieherweise um eine Mvf.~tstasc handeln konnte. Rodewald (Berlin),

Eisen, Milton J.: A Imeterido~'ieal study o1' mouse t ,mors. IL llaeterb"3 immunity aml tumor g'rowtb; e|'ieet of bacterial products ea tumors. (Bak~eriologisehe Unter- su(;hm~g you Miiusegesehwiilatem ]I. BakteriologiseD, Immunitiit und Tumorwaeha- turn: Wirku,g yon Bakterienprodukten auf geschwiilste.) ( Vidor E#~ma)euel H I Cancer L~,~t., Milan.) Amer. 3. Cane. 32, 3(I- 31 (1.~)38).

Bei M~uaeu, dic dutch Vaceinatim~ mit dem B. Dan yaz in ein Stadimn tier rela- riven oder absoluten lmmm~itiR ge~eniiber diesem Bacilh~s gebracht worden waren, zeigte (tas Ehr l i ehache M~iuseeareinom ein mlw'riindertes Verhaltm~.. Wt.hrenddessen ging al~r die bakteriologisehe immunitgt zur{iek. Aueh die i~tratumora]o Einspri tzm~ yon viru]entet,~ Baeillm~. hatte nnr eine teilweise Zerst6ruug der (]eschwu/st zur Folge. Bei eini$,:en Tieren trat naeh intraperitone~ler Zufuhr v(m Kulturfiltraten (des B. Danyaz) eine h~i.morrhagisehe Liision im Tumor a uf. H. Hruszd: (Reutlingen).

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Manzini, Cesare, e Giovanni F. Giardini: Rieerche sulla flora batteriea aerobiea de||'intestino. - - Nota IV. Rieerche quantitative e qualitative sulla flora batterica pro- veniente da ~eei di individui portatori di neoplasia. Sulla supposta presenza di una flora intestinale eareinofila e di un B. colt speeifieo di questa flora. (Aerobe Darmbakterien- flora. IV. Quantitative und qualitative Untersuchungen tier Bakterienflora aus den Faeces yon Tumortriigern. Angebliches u einer caxcinophilen Darmflora und eines fiir diese Flora spezifischen B. coli.) (Istit. di Anat. Pat. e Laborat. di Roentgen- e Curieterapia, Istit. d. Radio, Univ., Bologna.) Boll. Is~,. sieroter, milan. 16, 150--158 (1937).

Von versehiedenen Seieen, besonders yon K 1 e in, warden verschiedene B. coli-Formen als fiir Krebskranke kennzeichnend beschrieben; der ,,Ca-colt" yon K1 ein zeigt grofle Verwandt- schaft nlit den yon Manzini [Bolh Ist. sieroter, milan, f5, 361 (1936)] angegebenen Formen, z. B. mangelnde Reduktion von Neutralrot. Deswegen untersuchen Verff. 12 Fi~lle yon Tumoren (10 Carcinome, 1 I-Ioden-seminom-meLastase, 1 sarkomverdi~ehtige Unterkiefergeschwulst; kein Tumor des Verdauungs*raetas). Wiederholte Untersuchung der Faeces naeh 1/~ngerer Er- ni~hrung der Patienten mit gewShnlicher Krankenhauskost, AuI~er den iiblichen Untersuchungs- methoden warden Verhalten auf Brillantgriinagar, Hitzeresistenz und Sol'bitvergi~rung unter- sucht (etwas alkaliseher als S i lbers te in angibt: Zusatz yon 5--8 ecru "/1-SodalSsung). Der Nis sle-Index ist besonders niedrig bet Patientin 5 (Collum-Ca, 9170 Gram-negative, 6 % schwer darch Alkohol entfi~rbbare B. colt; einziger Fall ohne blaue Kolonien auf ])rig a l sky- Agar; l<issle-Index 4) und bei den Patientcn 3 und 7, die tyraminbildende Bakterien aus- scheiden (Collum- und Schleimhaut-Ca der Nase; die beiden einzigen Fille mangelnden Waehs- tams auf Hees-Tropp-~i~hrboden, Vorkommen yon B. coli tyraminogenam, Nissle-Index 2 and 6); besonders hoch mit 98 bei dem Seminom-Patienten, der nut 58% Gram-negative B. coli und ebenfalls B. colt tyraminogenum ausscheidet. AuBerdem noch ein Fall yon B. colt tyraminogenum; Histaminbildner in allen F/illen; Gram-positive Flora zwischen 10 und 24%, schwer entf~rbbare B. eoli 6--22%. Die Verinderungen sind also nicht wesentlich verschieden yon denen, die sich auch beim Normalen linden; Verff. sehen darin nar Folge- erscheinungen eines infolge des Tumors verinderten Stoffwechsels, keine Ursache des Tumor- wachstums; vielleicht wirkt allerdings die durch ErhShung des ~issle-Index angedeutete verminderte Schutzkraft des B. colt bei der Schw/~chung der Widerstandskraft des K6rpers mlt. Klein beschrieb nur ein B. coli histamlnogenum; der Hauptunterschied liegt in der Hitzeresistenz (B. coti histaminogenum s~irbt bet 60 ~ der K|einsehe Bacillus tiber 80~ manchmat Wachstum auf BrillanSgriin; Sorbitagar gelb oder blau. [ I - - I I I . vgl. Boll. Ist. sieroter, milan. 15, 277, 357--368 (1936).] Mohr (Berlin).~

Noda, Hayataro: {~ber Verteilung und pathologisehe Yer~nderung der liehtabsorbie- renden Substanzen in tierisehen Kiirpern. I. TL Spektrographie friseher Gewebe. A. Eigene Untersuehungsmethode und Resultate bet Untersuehung der normalen Gewehe des ganzen K~irpers, unter besonderer Beriieksiehtigung des Cytoehroms. (Path. Inst., Kais. Univ. Kyoto.) Acta Scholae reed. Kioto 20, 283--304 (1937).

Noda, Hayataro: {]bet u und pathologisehe u der liehtabsorbie- renden Suhstanzen in tierisehen Kiirpern. IL TI. Spektrographie friseher Gewebe. B. Die Resnltate bet pathologisehem Zustand, besonders yon Cytochrom der Leber und des Herzens. (Path. Inst., Kais. Univ. Kyoto.) Acta Seholae reed. Kioto 20, 305--350 (1937).

Noda, Hayataro: (~ber Verteilung und pathologisehe Verlinderung der liehtabsorbie- renden Substanzen in tierisehen Kiirpern. III . TI. Spektrographie friseher Gewebe. C. Die Gesehwulstgewebe (unter besonderer Beriieksiehtigung des Cytoehroms nnd Chloromfarbstoifs). (Path. Inst., Kais. Univ. Kyoto.) Acta Scholae med. Kioto 20, 351--366 (1937).

Noda, Hayataro: {Jber Verteilung und pathologisehe Veriinderung der liehtabsorbie- renden Substanzen in tierisehen Kiirpern. IV. T1. Spektrographie der Kiirperfliissigkeiten (im ultravioletten und siehtbaren GebietO, phylogenetiseh betraehtet. (Path. Inst., Kais. Univ. Kyoto.) kc ta Scholae reed. Kioto 20, 367--382 (1937).

Noda, Hayataro: Uber Verteilung und pathologisehe Verinderung der liehtabsorhie- renden Substanzen in tierisehen Kiirpern, V. T1. $pektrographische Analyse der lieht- absorbierenden Substanzen im tierischen K{irper (unter beSonderer Beriieksiehtigung des

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Cytoehroms, Fetts, Carotins, Bilirubins und Chloromfarbstoffs). (Path. Inst., Kais. Univ. Kyoto.) Acta Scholae reed. Kioto 20, 383--396 (1937).

I. Spektrographische Messungen mit einer Sektorenmethode ira sichtbaren Spektral- bereieh. ])as Gewebe wird in eine Absorptionsctivette gebraeht, die ghnlich einem BMyrohr geb~u~ ist; dadnrch wird es m6glich, gut festgelegte Schiehtdicken zu verwenden und auch bei Bedarf den Luftzutritt zu verhindern, um Aufnahmen am Gewebe im reduzierten Zustand zu maehen. Ausspiilung des Gef/iBsystems der Versuchstiere (meist Ratten) mit KoehsMz- 16sung zur Entfernung des Bluffarbstoffs. Die Absorptionsknrven verschiedener Organe verlaufen verschieden und zeigen Stulen und Banden. Am st~rksten ausgeprggt ist eine Bande bet 5500 2t (Cytoehrom c). Im ganzen steigt die Absorption in der Richtung yon Rot naeh Blau an. Organe werden aul3erdem nach versehieden~rtiger Vorbehandiung (F~ulnis, Dureh- trSnkung usw.) untersueht. Der EinfluB der Trtibung wird beaehtet. Versehiedene Tiere und V6gel zeigen keine Untersehiede in den Bandenlagen. - - II. Untersuchungen an t~atten bet kfinstlich erh6hter oder gehemmter Lebertgtigkeit (Hunger, verschiedene Injektionen) sowie bet meehaniseh oder chemiseh gesetztem Ikterus (Injektion yon Phenylhydrazin, To]uyten- diamin), ferner bet chemiseh erzeugter Gesehwulstbildung (Verffitterung von o-Amido~zo- toluot oder Dimethylam/noazobenzol oder ]3ugtergelb). Es finden sieh Schwanknngen des CytoehromgehMtes der Organe in versehiedenem Undang; eine Vermehrnng kann eine vor- fibergehende kompensatorisehe (wghrend der Zeit der Fettablagerung) oder eine dauernde seth. Bet meehanischem Ikterus ist neben einer vortibergehenden Zmmhme des Cytoehrom- gehalts ~neh Bilirubin im Absorptionsspektrum des Gewebes erkemfl)ar. - - o-Amidoazotoluol ergibt naeh 1 Mona t Ffitterungsdauer Cytoehromerh6hung in der Leber, Senktmg im Herzen. - - I i I . ~[essungen an transplanliertem Sarl;omgewebe yon Ratten und Hfitmern und an O~llen- gangskrebs, der bet Ralten dm'eh ~'iitterun; mit ]~uttergelb (Merck) entsteht. Nckrotisches -der hoehgradig entartetes Gewebe wird uach Jaistologischer Priiflmg ausges('hlossen. Es findet sieh ziemlich viol Cvtochrom. Bet Messnngea an mens('hliclwr Ges(,hwulst wurde keine Aus- spiihmg zl~r Blnten{fernuna" vorgenommen, sondeml blularme Teile ausgew/ihlt. Die Absorp- tion ist. fihnlieh der an der Leber beobaehteten m~d M/irker ~ls bet RMtellgesebwulst. Krebs- gewelm M)s<wbiert stiirker Ms Sarkomgewebe. Der Farbs/off yon frisehem Chl(~rom~ewebe wird Ms Porphyrin g(,delLtel,. - - IV. Absorptionsa,uh~Mmwn im Ullraviolelt an Seven ver- sehiedener ']'iere unter J3esiimmm~g yon Eiweig.u(qmlt uud Triibmis. Die Abs,~rl~tie,n,,,kurve (les >'~('t'lioe~ ve/'schie(l(!tlel' Wivbeltiere stimmt in s162 Ziia(,n fil)et'eii~, un(l das 3[aximum bet 2800 ~_ ent.NM,.ht dem EiweiI3g('hMt; da.nebe~/ i~t au(.h Harnsiime wirksam. :P, ei ]Q'ebs, Spinne usw. tritt ehm Absorpli(msbaJtde bet 3350 ~ hillzu, die dem Hgmocyauin zugesehrieben wird. ][m zelKreien K6rpersaft des Re~:enwurrtls ist spektrographiseh H~tntoglobin naehweisbar. - - V. Es wird der EinfluB versehiedener Stoffe auger dem hauptsiiehlir hervortretenden Cytoehrom auf die Absorptionsspektren der Cewebe besproehen. FAn besonderer gersueh nn Ratten, die mit Mohrr/iben geffittert werden, ergilr in der Leber d~s Hinzutreten eines Stoffes mit Absorptionsmaximum bet 46() ^/~., der Ms Cart)tin aufzufassen i~t und die El.ken- hung des Cytoehrommaximnms bei 5500 A n i e h t st6rt. Bro~dow (Freiburg i. J3r.).o

Stubbe, It.: Der gegenwiirtige Stand der Strahlengenetik. Naturwiss. 1937, 483 bis 490 n. 500--506.

Naeh einem historischen {Jberbliek tiber die Entwiekhmg der Mutationsforse]lung seit 1927 nimmt S t u b b e Stellung zu den heute im ]3rennpunkt des Interesses stehenden Fn~gen, besonders behande]t er: Die Beziehung zwiseben Strahlendosis und Strah]en- qualit.St and Mutat, ionsrate. --- Den EinfluJ3 des zeitliehen Vertaufs der ]3esI.rahlung (frMdcionierte oder einma.lige BestrMdnng). --- Die Fra,ge na,eh ether genetischen Spgt- wirkung der Strahlen. - - Die Beziehung der nattirliehen Ra.dioaktivitgt und der kos- mischen Strahhmg zu den Spontamnut~tionen. - - Die neueren Yersuehe fiber Aus- 16sung yon Mutationen dutch Corpuseularstrahlen. - - Den Absehlufl bildet eine kurze Darlegung der Tre f fe r -Theor ie yon T i m o f 6 e f f - R e s s o v s k y und D e l b r t i c k . Die Arbeit ist eine kurze l~bersieht fiber das Bueh yon St. : Spontane und strahleninduzierte MutabilitSt (Verlag Thieme). Paula He)'twig (Berlin).~

Mottram, a. C., and 1. l)oniaeh: Photodynamie action M carcinogenic agents. (Photodyname Wirkm~ krebserzeugender Mittel.) (Mount l q"r,~t.on Hosp., Nortlrwoocl, Middle.~e:~: a. R~dium Inst., London.) Nature (Lend.) 1937 I1, 933--934.

Die Sens[bilisierung dur(,b Benzpyren (vgI. diese Z. 47, 142, Don iaeh und ?,[ottram) lgflt; sieh an Paramhvien noeh besser zeigen. Verreibung nnd Durehsehtittehmg yon ]3enz- pyren mit Leitungswasser, so dab eine opaleseierende leliissigkeit yon ungefghrem Nisehungs- verhgltnis yon 1:10000 entsteht. Param/ieien, die im Dunkeln tagelang darin leben k(Snnen, sterben innerhMb 5 Minuten ab, wenn zwisehen 3500--4100 ~ beliehtet wird. Die Bestratt-

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lung der Fliissigkeit vor Einbringung der Param~tcien erzengt keine destruktive Wi, kung, doeh behalten in Benzpyren gewesene und danaeh ausgewaschene Param~eien die Lieht- empfindlichkeit in reinem Wasser bei. Die Entstehung derselben ist mit Anfnahme kolloidaler Teilehen dutch die Param/~cien zu deuten. In /ihnlieher ~reise kann sine Sensibiiisierung mit Dibenzanthraeen, Tonschiefer61 und Kohlenteer erfolgen. Kleinknecht (Berlin).

Paltrinieri, G.: Sul concerto della radioresistenza delle eellule ,,quoad vitam" inteso come teste di riferimento per il giudizio di radiosensibilit~. (~ber den Begriff der eelln- liiren Radioresistenz ,,quo~d vi tam" als Test der Strahlenempfindliehkeit.) (Modena, 20.--21. IX. 1936.) Atti 2. Congr. naz. Radiobiol. 154--160 (1937).

In der biologisehsn Sgrahlsnforsehung wird dsr Bsgriff der Radioresistsnz versehieden gebraueht. Es ist strenge zu unterseheiden zwisehen einer Radioresistenz der Zellen, Gewebe oder Organe ,,quoad vitam" und einer Radioresistenz in morphologiseher und in Iunktioneller I-Iinsieht. Eine Vernaehl~ssigung dieser Unterseheidungen ffihrt zu MiBverst/~ndnissen. Zur Beurteilung der Strahlenempfindliehkeit biologiseher Objekte sind die Ver~nderungen der versehiedenen Zellfunktionen besser als Test geeignet als die Radioresistenz ,,quoad vitam".

Kuen (Wien).o CatNc, I. A. B., and J. Davson: Micro-incineration of epithelial tumours with

regard to radiosensitivity. (Mikroverasehungsversuehe bei epithelialen Tnmoren zur Klarstellung yon Beziehungen zur gadiosensibilitiit.) (Path. Laborat., Christie Hosp. a. Holt Radium Inst., Manchester.) Amer. J. Cane. 31, 471--475 (1937).

Ausgehend yon dem yon M a r s h a k und B o l l m a n mitgeteilten Ergebnis, dag die absorbierte Strahlenmenge der Chromatinmenge im Kern parallel geht und dal~ naeh D u s i n u. a. der Kern am strahlenempfindlichsten in den friihen Stadien der Mitose, d .h . in der hyperchromatischsten Phase ist, haben Verff. mikroskopisehe Sehnitte yon versehiedenen epithelialen Tumoren veraseht, um den Gehalt der Zellkerne an anorganiseher Substanz nachzuweisen. Die letztere geht nach S c o t t der Chromatin- menge parallel and ist naeh S c o t t u n d H o r n i n g bei den malignen Zellen (eines Brust- eareinoms) reiehlicher vorhanden als bei den normalen (Brust-) Zellen. u unter- suehten Schnitte yon Basal- und Stachelzellcarcinomen, bei denen ja ein bis zu einem gewissen Grade konstanter Untersehied in der Strahlenempfindlichkeit vorhanden ist. Es wurden aus einer Versuehsserie yon H a m 19 Tumoren untersucht, bei denen die gerade eben letal wirkende Dosis festgestellt worden war. Zei t faktor-und Dosen- untersehied wurden konstant gehalten und dem festgestellten Empfindlichkeitsunter. sehiede entspreehend gewi~hlt. Die Gewebssehnitte wurden dann in iiblieher Weise in Paraffin eingebettet und bei 600 ~ auf elektrisetmm Wege ver~seht. Die veraschten Sehnitte warden bei Dunkelfeldbeleuchtung nntersucht und die Ergebnisse in Tabellen- form zusammengesteilt. Aus diesen Tabellen and ans den beigegebenen Abbildungen geht hervor, dag bei Basal- und Stachelzellearcinomen deutliche Untersehiede in der Verteilung der organisehen Substanz im Sehnitt vorhanden sind. Das weniger empfind- liche Staehelzellearcinom hat einen deutlich geringeren Gehalt an organiseher Sub- stanz. Sic ist hier vorwiegend ringftrmig um den Kern angeordnet, beim Basalzell- eareinom dagegen mehr diffus. Der Untersehied im Asehengehalt bei den beiden Tumorgruppen kann einmal dadurch erkl~rt werden, dab beim Basalzellenearcinom mehr organische Substanz im einzelnen Kern vorhanden ist und zweitens auch dadurch, da$ im Gesichtsfeld mehr Kerne zu sehen sin& Der RiicksehluB auf die Unterschiede in der Strahlenempfindliehkeit liegt nahe. du Mesnil de Rochemont (Giegen).o

Sperti, George Speri, John R. Loofbourow and Cecilia Marie Dwyer: Proliferation- promoting substances from cells injured by ultra-violet radiation. (Zellteilungsftrdernde Substanzen aus ultraviolettgesch/idigten Zellen.) (Inst. Divi Thomae Graduate School o~ Scient. Research, Cincinnati.) Nature (Lond.) 1937 I1, 643--64=4.

Hefesuspensionen in Ringers Glucosephosphatltsung wurden mit dem 0esamtlieht der Quarzlampe bestrahlt bis ungef~hr 90% der Zellen abgetttet sind. Dureh Zentrifugieren oder Filtration durch ein B e r ke f e ld- Filter wurden die Zellen entfernt und die zellfreien Fraktionen zu den Versuehen verwandt. Als Test diente die Vermehrung yon Saccharomyces eerevisi~e auf kleinen Agarblocks, die durch aufgelegte Deekgl/tser hindureh mikrophotographiseh auf- genommen wurde. Die zellfreien Fraktionen wurden am Boden der Agarbloeks zugegeben und diffundierten nach oben durch. Wurden ultraviolettgesch~digte Zellsuspensionen bzw. die

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zellfrei gemachten Suspensionen zugesetzt, so war das Waehstum stets aullerordentlieh viel lebhafter als bei Zusatz unbestrahlter Zellsuspensionen bzw. unbestrahlter und yon den Zellen befreiter Suspensionen, oder im Vergleieh zu zugesetztem reinem Wasser, reiner Nahrl6sung oder bei gar keinem Zusatz. Wurden die Zellen bei unbestrahlten Suspensionen dureh Zentri- fugieren entfernt, so ergab sieh ebenfalls eine, wenn auch sehr viel geringere zellteilungs- fSrdernde Wirkung, was wahrscheinlieh auf eine Sehadigung you Zellen durch das Zentrifu- gieren zuriiekzufiihren ist. Die Ultraviolettabsorptionsspektren der yon bestrahlten und der yon unbestrahlten Zellen befreiten Fraktionen zeigen bemerkenswerte Verschiedenheiten. Verff. glauben, dab die zellteilungsfSrdernden Faktoren, die ultraviolettgesehtidigte Zellen hervorbringen, einen Schlul3 zulassen, auf die Erkltirung der Wundheilung und vielleieht aueh auf gewisse Typen maligner Gesehwiilste. W. Noethling (Berlin). o

Roffo, i . H.: Der Einflull yon Milz und Nebennieren au[ das Gewebscholesterin naeh Ultraviolettbestrahlung und die lleziehungen zum Hautkrebs. Bol. Inst. Med. exper. C~ne. Buenos Aires 14, 19--31 u. dtseh. Zusammenfassung 27--28 (1937) [Spaniseh].

7 Versuehsreihen an je 8---10 Ratten. Wurden Ratgen ultraviolett bestrahlt, so stieg der Cholesteringehalt bei allen 9 Rat ten zusammen mn 0,511 g pro 100 g Troeken- material veto Ohr. Bei weiteren Rat ten wurde zun~iehst 4 Tage nach einer Milzent- fernung mit den Bestrahlungen begonnen; hierbei ergaben sieh fells Steigerm~gen, tells Senkungen, bei alien Ratgen zusammen er~ab sieh eit~e Steigerung um 0,095%. Wurde bef ebenfatts milzlosen Tieren die Bestrahlung erst 15 '.Page naeh der Operatiot~ begonnen, so zeigte nut eine Ratte eine geringe Vermehrung des Ohreholesterins, alle zusammen eine Verminderung u~|t 0,134%. Gleiehartige Versuehe wurden an ein- und an beidseitig nebennierenlosen Rat ten vorgenommen. Bei einseitig nebennieren- losen Tieren und Bestrahlangsbeginn nach 4 Tagen zeigten 3 Tiere eine Verminderung, insgesamt trat eine Steigerung mn 0,132% ein. Bei doppelseitig nebennierenlosen Tieren dagegen in nu t 3 F~lleu eine Steigerung', insgesamt eine Verringerung ntn 0,012%. Wurde die Bestrahhmg bei beidseit{g exstirpierten Tieren naeh 15 Tagen begonnem so trat iul ganzcn eine Verminderun,,g um (},31)1% ein (gerin~e ErhShung bei '2 Tieren). ])er letzten Tiergrul)pe wurden die Nebemfieren entfernt, dann die Mi/z, und 4 ]'age darauf m i t d e r Bestrahlung angefangen: Das Cho|esterin des Ohres sank t,ei alien Tieren zusammen um (),18!)% (bvi 2 Tieren eine geringe St.eigerung). - Nebennieren- und Milzentfernung vermin|tern also die dureh UV-Bestrahlung sonst hervorgerufene Senkung des Gewebscholesteril~s. Weitere Versuehe sol]en sieh m i t d e r Wirkung yon Nahrungseholesterin besehgftigen. K. Rintele~ (Berlin).

M/ihring', R., und E. Witte: Uber den Einflull des siehtbaren und infraroten Liehtes einer neuen Bestrahlungslampe an[ das Blutbild des Menscben. (U~z,iv.-Fraue~.klin., Gdt, t i'ngen.) Strahlenther. 60, ]42--151 (1937).

Bestrahlung mit einer Lampe besonderer Bauart, die ein gro/~fl/tehiges B~indel nahezu paralleler Strahlen von sonnen/thnlicher St/~rke (1,9 eal je Quadratzentimeter und Minute) und mit sonnenfihnlicher spektraler Energieverteilung liefert. Infrarot oberhalb 1,2 !~ Wellen- l~nge wird durch ein Wasserfilter entfernt. Versuehe an 50 zum Tell vollkommen gesunden Personen mi~ sehr versehiedenem H/tmoglobingehalt. Je eine Bestrahlung an 6 aufeinander- folgenden Tagen (anfangs 1/~ Stunde. dann 1 Stunde lang); jede KSrperseite wird die halbe Zeit bestrahlt. Der H~moglobingehalt Hb, mit dem Gergt yon Sahl i gemessen, sfeigt naeh einer Bestrahlung zun~chst betrhehflieh an und bleibt naeh einem Wiederabsinken anf einem erh6b.ten Stand, der im Laufe der Wiederholungen immer mehr ansteig~. Aussehfitt.ung der Btutspeieher und ]~3indiekung des Blutes dutch Sehwitzen kommen ffir diesen Vertauf kaum als wirksam in Betraeht. Bei der Hauptmel3reihe wird die 1. Hb-Bestimmung naeh der Be- strahlung am 4. Tag naeh der letzten Behandlung durehgefiihrt. Es treten bei niedrigen und mittleren Hb-Gehalten erhebliehe Steigerungen ein (ira Durehsehnitt um ]3% des Normal- wertes des SahligerStes), fth' die bei ganz niedrigem Ausgangswert nat/irlieh noeh andere Ur- saehen mitwirken diirften. Bei Versuehspersonen mit hohem Alffangs-Hb is~ der Anstieg nur gering (durebsehnittlieh 5%), in einigen Fhllen fehlt er vo]lkommen. Bes.~immung der Nrythroeytenzahl zeigt, dag es sich tells um eine Erh6hung der Zellzahl, tells um Anderung des Hb-Gehaltes der Eiuzelzelle handelt. Die Leukoeyten sind 3--9 Stunden naeh der Bestrahlung vermehrt bis auf etwa 10000; l Tag sparer sind keine Abweiehungen yon der Norm mehr vorhan- den. - - Um die Eindringtiefe des Liehtes herabzusetzen, wurde es dutch ein :Filter aus wasser- gefiillten, als Zylinderlinsen wirkenden tlohren abgelenkt, so dab es ohne Senkung der auf-

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fallenden Energiemenge (Reflexion nicht gemessen) zum Tell nahezu tangential auf die Haut auftraf. Es war eine st~rkere Erw~rmung der Hautoberfl/~che zu spiiren. ~nderungen des Hb und der Zellzahl blieben aus; der Einflug des Lichtes auf das Blutbild wird also in gr6Berer Tiefe ausgefibt. - - Es wird hervorgehoben, dab bei Kunstlichtbehandlung dem sichtbaren Spektralbereich gr6gere Beachtung zu schenken ist als bisher. Bandow (Freiburg i. Br.).o

Chambers, Robert, and C. G. Grand: Leucocytie infiltration of irradiated mouse sarcoma lS0. (Leukocyteninfiltration beim bestrahlten M~usesarkom 180.) (Dep. oj Biol., Washington Square Coll., New York Univ., New York.) Proe. Sot. exper. Biol. a. Med. i~6, 673--675 (1937).

In Gewebekulturen des Crockersehen N/~usesarkoms 180 wurde ein deutlicher Untersehied in der Zahl der Blutgranuloeyten gefunden, die aus den explantierten Teilen des in vivo und in vitro bestrahlten Tumors und der unbehandelten Kontrollen wandern. Die vorliegenden Studien wurden an einer grogen Zahl yon in Abstfinden yon je einer Stunde naeh der Bestrahlung hergestellten histologisehen Sehnitten vor- genommen. Diese Ergebnisse wurden mit den an unbehandelten Tmnoren gleiehen Alters erhaltenen vergliehen. Der Vergleich wurde aueh auf die naeh der Exstirpation bestrahlten ausgedehnt. Die RSntgenhestrahlung erfolgte gem~g der yon K. S u g i u r a (vgl. diese Z. 46, 247) angewandten Teehni];. Die einzelnen Dosen wechselten zwisehen 1500 und 2800r (harte Strahlung). -- Die Befunde der Veri[. zeigen, dab die Be- strahlung des Sarkoms 180 )~_nderungen verursacht, die im Tumor eine periphere An- h~ufung yon Blutgranuloeyten hervorrufen. Es bleibt jedoeh noeh immer die Frage offen, ob diese Anhgufung die Ursaehe oder die Folge der nekrotischen Ver~Lnderungen sein kSnne. Hans Fre?/ta~/ (Berlin).

�9 Scott, C. M.: Some quantitative aspects on the biological action on X and y rays. (Med. Res. Couneil, spec. Rep. Ser. Nr. 2230 (Einige quantitative Gesiehtspunkte der biologisehen Wirkung yon R6ntgen- und Gammastrahlen.) London: His Majesty's star. off. 1937. XIV, 99 S. u. 2I Abb. 1/6.

Der 1. Tell dieser verdienstvollen Sehrift gibt eine ~bersieht fiber den heutigen Stand der Forsehung auf dem Gebiet der biologisehen Wirkung der R6ntgen- und Gammastrahlen. Bemerkenswert ist die Klarheit der Darstellung und die Pr~zision der Formulierung. Die Darstellung gipfelt in der Gegenfiberstellung der Treffertheorie und der Theorie der individuellen Variabilitgt. Es ist kein Naehteil, dab die Seh~rfe der Formulierung bier zu Aussehliel31iehkeiten Iahrt, die in dieser Weise tats~tehlieh nieht bestehen. Theoretiseh wird so der zweite expereimentelle Tell vorbereitet, in dessen Mittelpunkt Untersuehungen stehen, die eine grunds~itzliehe Entseheidung zwisehen beiden Auffassungen gestatten sollen. Sie bernhen auf folgender liJberlegung: Man kann die abtStende Wirkung yon RSntgenstrahlen mit derjenigen eines anderen Agens Y in der Weise kombinieren, dal3 man u so dosiert, dal~ es allein gerade 50% abtSten wi/rde, und hierzu gleiehzeitig oder naehtri/glieh versehiedene RSntgenstrahlendosen einstrahlen. Dann gibt es 4 MSgliehkeiten: 1. Die beiden Sehgdigungen addieren sieh. Die Ober- lebendenkurve C w.!rd yon derjenigen bei R6ntgenstrahlen allein (A) dadureh abweiehen, dal3 sie bei 50% Uberlebenden anstatt bei 100% anfgngt und dann sofort wesentlieh steiler abfiillt als A. 2. Die beiden Seh~tdigungen steigern sieh gegenseitig. Dann wfirden die MeBpunkte noeh welter yon A entfernt liegen. 3. Die beiden Sehi~digungen sind ganz unabh~ngig voneinander. Dann wfirde die Kurve B vom Punkte 50% Uberlebende ab naeh der Gesetzmgl3igkeit yon A abfallen und offenbar zwisehen A und C verlaufen. 4. Die beiden Sehgdigungen mind identiseh. Dann warden Xr RSntgenstrahlen, die allein 50% abtSten, keine Wirkung haben auf die 50% Uberlebenden yon u weft die 50% Eier, auf die die RSntgendosis Xr normalerweise wirken wtirde, sehon yon Y ab- get6tet sin& Die Kurve D wfirde von dem Punkt 50% Oberlebende parallel der Abszisse his zur Kurve A verlaufen und dann dieser folgend abfallen. Das Ergebnis der Kombi- nation yon K~tlte- und R6ntgenstrahlenwirkung bei Eiern yon Calliphora erythroeephala entspraeh im wesentliehen einer Kurve vom Typus D, mit der Abweiehung, daf} der abfallende Ast nieht genau der Kurve A folgte, sondern etwas zur Kurve D bin ver-

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schoben war. Dies bedeutet, dal] die beiden Scb/idigungen sich nicht addieren und nichf steigern. 8ie sind nicht vSllig unabhgngig voneinander und auch nicht ganz identisch, d. h. die Eier, die mehr kiilteresistent sind, sind auch mehr resistent gegen RSntgen- strahlen, Das Ergebnis t r i t t deutlicher hervor, wenn die Y-Schgdigung dutch Er- sticken der Eier in N-Atmosph/ire oder dutch C02 gesetzt wird. Bestrahlt man Eier, die zu 50% abgetStet sind, mit einer R6ntgendosis, die allein ebenfalls 50% abtStet, so wird. die Zahl der abgetSteten nicht bzw. nu t ganz geringfiigig erhSht. Zellen, die die erste Schiidigung iiberleben, sind sehr viel widerstandsfghiger gegen die zweite Sehiidi- gang als die getSteten. Calliphoraeier variieren also stark in ihrer Empfindlichkeit gegen R5ntgenstrahlen. Das experimenfelle Ergebnis sehlieBt die Treffertheorie aus zugunsten der individuellen Variabilitgt der Empfindliehkeit. Dutch Chloroform, Xthyliither und Pentan wird die abtCtende Wirkung der /~Sntgenstrahlen gesteigerg, N20 hat keJne Wirkung, abgesehen von einer VerzSgerung des Ausschliipfens.

W. NoethIC~g (BerIin).o Forfota, Erieh: b'ber die biologisehe Allgemeinwirkung der Rgntgeustrahlen vom

Gesiehtspunkte einer dureh Histamin oder iihnlieh wirkende Substanzen verursaehten Shoekwirkung. II. Mitt. Zur Frage einer ltistaminprophylaxe der Katererseheinungen. (Mcd. KIi~., Univ. SzeFe& ) Strahh.nther. 59, r (t937).

In For~setzung eiuer frfiheren Arbeit (vgl. diese Z. 4]. 236) suchte der Verf. ex- per~mentelle Best/itigm/gen daffir zu erbril~em dab bei P,,iehtigkeit der Ammhme, (:lie bio- logisehe Allgemeinwirkung naeh ~Cnt~enbestrahhmg" sei eine Shoekreaktion, im Verlaufe dieser hisga, minactige Wirkunge~l beob~teIltbar seiu miil.~ten, (lie dnreh circe vorbeugende His~ami~behandhm~ aufhebb~r wi~re~, Die T~t~ache, dr~g dicse hiat~mim~rtige Wirkmlg bereit.s ganz kurze Zei~ n~eh der P~Ont.genbesfca.hhmg (25 Mimlbeti tract/her) mit. mlr 0,2,3 })is 0,5 HED. eintritt, zwit,~t, zu dora Sehlusse, dM3 H-Se.bsta.nzeI~ ~ls dicektc I,'ol~e der Bestxah- lung in den Kreishulf ~el;tn~em Naeh vocbengender liislt~minbelmndltmg b|ieben, sowoh/ bei HmMen ~[s aueh bei 3lt, nschetl, (lie Symptome (starke Abnahme der zirkuliereadc, n Blut- merige, Zti[tatlttle (let' ,'ofeIi [~!!!tkOrper~,llet/. Hypecg]yldimie, Hypercalc,~mie and Leukopenie) ~tls. ZII self[ell Vel'sll~.hon vevwetldele der VeFf. ill Nneht~hmung clot' Versae}ls:/IIOFdtllli1}l' v(In M a r a y n m a 16 Meersehweinchen, die in 3wik'higen Zt,it~d~schnit[et~ mit 0.33 HEI). v<m der R/~ekseite a~ts zur {li~ttze rih/t~cnbestvahlt win'den. Die Stcahhmg war miitelhar~, 150 kV, 4~ mA, 3 mm Al-Filtel'. Fokus-Haut-Abstand 35 era. 6 waren Kontrollen, die a nderen Tiere warden in den ]3es~xahltmgsp~msen (zwisehen 21. und 2,. i~l einige~t F/ilIen ~ueh zwtsehen 2. und 3. Bestrahhmg) einer Hisfami~behandlung m~erworfen. Die anbelmndelten Tiere er- lit.ten n~eh der 2. oder 3. Bestrahiung einen sehweren ~n~phylaktisehen Shock, die behandelten jedoeh nieht, was veto Verf. als ]3eweis der Verhinderung des Ausbraehs der RSntgenkater- symptome dureh Histamin gewerte~ wird. Im fibrigen -waren die Ergebnisse sehr unbefrie- digend, d~ (tie Tiere die :3real t'3glieh subeutan verM)reiehten 0,5 mg Histamin. nieht, bzw. sch|eeht vertrugen. Es d~cften hierbei aueh jahreszeitliehe Einfltisse eine Rolle spielen. Des- halb wurden die gleiehen Versuehe mit tIunden wiederho|t, die Bm~ehfelder mit 0,5 liE]). nnter so~st gleiehea VerhMtnisse~ (nur mit einem Filter yon 0.5 mm Cu und 1 mm AI) be- strahlt erhielfen. Die 8 Versue, hstiere (4: weft,ere waren Konfrollen) beknmen zwisehen der 1. und 2. Bestr~hlnng 14 bzw. 20 Tage lang t,~t~lieh je 2--;3 mg Histamin sube~tam A]s In(lieafor der mff~retenden Wirkungen diente die Menge des zirkulierenden Blutes (Kongorotverfahren n~eh t I e i l m e y e r ; Mess,rag mit Stupho). Die ]3esbinlnlungen erfolgten s~ets 24 St, unden vor und 30 3Iinuten nach der Bestrahlm~g an nfiehternen Tieren. 2Die Verminderung der zirku- lierenden BIutmenge betrug naeh der 1. Bestr~hhmg durehsehnit~lieh 14%. Die 2. Bestrah- hmg der Kontrolltiere ha tte sogar eine 20proz. Abnahme zur Folge. i[n diesem Stadium zeigte sieh dagegen bei einigen histaminbehandelten Tieren sogar eine, wem~ uueh geringe Zunahme der Blut.menge. Die Versaehstiere blieben friseh m~d nmnter, die der Kontrolle waren stunden- lang sichtlieh angegriffen. Katersymptome wie helm Mensehen wurden an den Hunden nieht, beobaehtet. Der Verf. hofft, dab sieh eine vorsiehtige liistaminbehandhmg als Prophylaktieum des mensehliehen l~Cntgenkafers bew~ihren dtirf~e. Hans Freytag (Berlin).~

~ermer, W. D.: Der Riintgenkater, sein Wesen und seine Behandlung. (S~rah- lenab:., Um;'v.-In.~t. /. (;ewiichs/or~eh., C/~ari:6, Be,rl'i'n.) Med. Welt, 1937, 1642--1643.

Die Intensiti~t der Katererseheinungen ist einmal yon den ~Bestrahhmgsbedingun- gen, dann abet auch yon individuelIen Faktoren abhgngig. Am 2. odor 3. Bestrahlungs- Cage sind die Beschwerden am grSl3ten and gul]ern sieh in Kopfsehmerzen, Ubelkeit, Kreislaufsymptomen. Auffglligerweise treten mi tunfer aneh Katererscheinungen auf bei Strahlendosen, die welt unter dem t~bliehen Schwellenwert liegen. ~be r einen

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besonders eindrucksvollen Fall wird berichtet. ~ber die Ursache der Erscheinungen sind viele Vermutnngen aufgestellt: das Auftreten yon Nekrohormonen und yon Eiwei6- spaltprodukten mit anaphylaxieihnlichen Symptomen, Elektrolytverschiebungen mit Beeinflussung des vegetativen Nervensystems, insbesondere erh6hter Vagustonus. Daher die giinstige Wirkung vagusl~hmender oder sympathicuserregender Mittel. Gegen die Hyperglyk~mie und Glykogenverarmung der Leber Insulin, der Erfolg der Zufuhr ,con Kochsalz oder Calciumchlorid bei der w~hrend des Katers auftretenden Alkalose des Blutes, gegen den Cholesterinstnrz das Colsil, das aber die Erwartungen nieht roll erfiillen konnte. Das Hepatrat wirkt mit an der Hebung des Cholesterinspiegets und steigert die Entgiftungsf~higkeit der Leber, es hat sich bei derBekiimpfung des RSntgen- katers sehr bewg~hrt. Es werden 1--2 cem nach der Bestrahlung gespritzt. N61ke.o

Hahn, A.: Die Rolle der Vitamine in der Riintgenologie. (Zentr.-RSntgen-Inst., Med. Fak., Zagreb.) Radiol. Glasnik Nr 8, 129--131 (1937) [Serbo-kroatiseh].

Der Autor berichtet iiber einige allgemeine Anschauungen betreffs Vitamine und vitamin~hnliche K6rper mit besonderer Betrachtnng des C-Vitamin in vitro und bei bestimmten Krankheiten. Dutch Bestrahlung wird der Zerfall der Ascorbins~ure ver- mindert. Bei Krebskranken und iiberhaupt nach der Bestrahlung kann es leicht zu hypo- oder avitaminSsen Zust~nden kommen, die zu weiteren Komplikationen fiihren kSimen (Blutungen, sekund~re Angmie). Diese k6nnen dutch gr5gere Dosen C-Vitamin per os oder noeh besser intravenSs mit Erfolg bek~mpft werden. Autore/erat.o

Mikawa, M.: Effect of heat and ultra-short wave rays on radiosensitivity. Pt. I. Effect of combined heating and radiation on the development of fowl embryos. (Hitze- und Kurzwelleneinflul~ auf die Sensibilisierung fiir RSntgenstrahlen. Tell I. Kom- bination yon Hitze nnd R6ntgenstrahlen auf die Entwicklung yon Gefliigelembryonen.) (Obstetr. a. Gynecol. Inst., Imp. Univ., Kyoto.) Jap. J. Obstetr. 20, 515--518 (1937).

An Gefliigelembryonen wird am 5. his 6. Tag nach Beginn der Bebrtitung in ver- sehiedenen Versuehsserien folgendes festgestellt: 1. Hitzeeinwirkung yon 47 ~ und K~Llte yon 5 ~ fiir 1 Stunde lang hat keinen Einflul] auf die Entwicklung. 2. Harte RSntgenstrahlen mit einer Dosis yon 300--600 r hat eine geringe Hemmung zur l%lge. Die letale Dosis ist 900 r. 8. Dis Kombination yon gitze und RSntgenstrahlen bewirkt Hemmungen des Wachstums, und zwar um so mehr, je hSher die Temperatur gehalten wird. Die RSntgensensibilit~t wird also durch Hitze gesteigert. Kis ,ver- mindert die Sensibilit5t. Da der Stoffwechsel der Embryonen ebenfatls sich mit steigen- tier Temperatur erhSht, glaubt VerL diesen als Ursache iiir die ErhShung der RSntgen- sensibilisierung ansprechen zu mfissen. Raab (Berlin).~

Mikawa, M.: Effect of heat and ultra-short wave rays on radiosensitivity. Pt. II. Effect of heat on the radiosensitivity of transplanted animal tumor. (tIitze- und Kurz- welleneinflul~ auf die Sensibilisierung fiir R6ntgenstrahlen. Tell II. Hitzewirkung auf die RSntgensensibilit~t yon transplantierten tierischen Tumoren.) (Obstetr. a. Gynecol. Inst., Imp. Univ., Kyoto.) Jap. J. Obstetr. 20, 519--524 (1937).

An Rattensarkomen wird der Effekt der W~rme in bezug auf das weitere Wachs- turn festgestellt. Zu diesem Zweeke wird 30 Tage nach der Inplantation das betreffende Bein in einen Thermostaten gebracht. Lokale Hitze yon 50--55 ~ iiir 30 Minuten je 3mal begiinstigt das Wachstmn. Nut bei Temperatursteigerungen bis zur unertr~g- lichen Hitze und RSntgenstrahlen (200 r u n d 50 ~ fiir 30 Minuten, 3real) zerstSrt den Tumor. Verf. stellt sich den Meehanismus der RSntgensensibilisierung folgendermagen vor. Dutch Hitze fiber 42 ~ wird der Zellstoffwechsel stark erh6ht, wobei die nach- folgende R6ntgenbestrahlung das Gef~Bsystem des Tumors dutch StSrung der biolo- gischen Gef/~$reaktion in ungtinstige Arbeitsbedingungen bringt. Auf diese Weise kann der erhShten Anforderung des gesteigerten Stoffwechsels an das Gef/~l~system ~icht in dem n6tigen Mal]e entsprochen werden, so da/] die Tumorzelle zugrunde geht.

Raab (Berlin).o

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Mikawa, M.: Effect of heat and ultra-short wave rays on radiosensitivityo Pt. III. Biological action of hard X-rays on the tissue culture. (Hitze- und Kurzwelleneinflufl auI die Sensibilisierung fiir RSntgenstrahlen. Teil I I I . Biologisehe Reaktion von hasten R6ntgenstrahlen auf Gewebskulturen.) (Obstetr. a. Gyneco[. Inst., Imp. Univ.. Kyoto.) Jap. J. Obstetr. 20, 525--532 (1937).

An Gewebekulturen yon Rattenmilz wird die RSntgenstrahlenwirkung (166 kV und 600 r) festgestellt. Es zeigt sich eine StSrung der Fibroblasten im Wachstum, wenn direkt nach Ansetzen der Kul turen bestrahlt wird. Bereits 24 Stunden spSter jedoch ist dos Gewebe schon strahlenresistent. Verf. betont hier, dab diese Resultate aussehlieBlieh fits Versuche in vitro gelten und keine Beziehungen z~lm Gewebe in r ive haben, we g~inzlieh andere Bedingungen vorherrschen. Raab (Berlin).~

Mikawa, M.: Effect of heat and ultra-short wave days on radiosensitivity. Pt. IV. Effect of heat on the radiosensitivity of eultured tissues. (Hitze- und Kurzwelleneinflufl auf die Sensibilisierung ffir R5ntgenstrahlen. Tell IV. EinfluB des Hitze auf die RSnt- gensensibilitgt yon Gewebskulturen.) (Obstetr. a. Gynecol. Inst., Imp. Univ., Kyoto.) Jap. J. Obstetr. 20, 533--535 (1937).

Bei Konlbination yon RSntgenstrahlen und Hitze in ihrem Ehfflu/3 auf Gewebs- kulturen zeigt es sich, daB, je hSher die Telnperatur ist, um so intensives die R6ntgen- sensibilisierung sich :mswirkt. Wird die Temperatur erniedrigt, so sinkt ouch die Sen- sibilisierung ab. Es )iegen u vor bei 42 ~ fiir 8(l Minuten mit und ohne 600 r R6ntgenstrahlen, sowie bei 3 ~ Als Ursaehe bierffir wird ebenfMls des bei Hitze ge- steigerte Stoffweehsel angesehen, der entspreehend den Versuehen im 2. Tell die Zellen (Fibroblasten) far R6ntgenstrahlen empfind/ieh macht. Raceb (Berlin).~

Nakamura, It.. C. lto, II. Oliamura and W. I~akabayasbi: A study on lhe influence o|' short and ullra-slmrt waves on the [unction o[ cells, especially on tl~e relation :trauma' the tissue respiration, the rise o[ lomperature and the morpholoaieal chano'e. (Unter- suctmng fiber den EinfluB yon kurzen und ultrakurzen Wellen ~uf (lie ZelltStigkeit, im besonderen fiber die Beziehung zwischen {lewebstrtmun~:, Temperaturanstieg und mor- phologischen VerSnderungen.) (P,t/~. a. Pb!/sio[. D~.st., I.bdz,., fia/~floro.) (27. yen. meet., i'o/7/o, 3.--5. IV. lf)37.) Tr~lnsm'tiom,s See. path, j;t D. 27, 76--85 (1937).

In friiheren Versuchen, in denen die Leber weiger Rotten mit Kurzwellen (KW) beein- flugt worden war, zeigte sieh bei liingeren Wellen ein hOherer Temperaturanstieg und dem- entspreehend aueh eine Beeinflussung des Gewebestoffweehsels. Es konnte jedoeh nieht entsehieden werden, ob bei der letztgemmnten Erseheinung blog die Wgrmewirkung des KW odes irgendeiu spezifiseher EinfluB eine Belle spielt. Bei den vorliegenden Untersuchungen wird dieser Frage naehgegangen, wobei Leber nnd Niere einem KW-Feld (1nit 13,5 m Wellen- l/inge, 300 Watt, Kondensatorplatten 3 • 4cm, Plattenabstand 6 era) ausgesetzt wurden. In den Versuehen an beiden Ot\ganen konnten Temperatursteigerungen yon 4,7 ~' bzw. wm 5,2--5,8 ~ hervorgerufen werden; dabei zeigfe sieh ein verminderter Sauerstoffverbraueh, bzw. eine sehnelle Abnahme des G|ykogens und eine Verminderung des Nadi-Oxydase- Reakt.ion. Die Verff. beriehten leMer nieht ausfiihrlieh, ob (lie Durehflutung dec genannten Organe in situ odes in vitro vorgenommen wurde; jedenfalls wurden die Tiere zur EntnMmle der O~gane dureh Naekensehlag get6tet. Da bei Bespreehung der histologischen Verfinderm~gen auf Sehwellung der Zellen, leiehte Degeneration nnd ouch ant Hypergmie hingewiesen wird, diirfte die Durchflutung in situ w)Nenommen women sein. In weiteren Versuehen haben die Verff. eine Temperatursteigerung wghrend des Durehflutung dutch Anbbrsen des zwist,hen Kondensatorplatten befindliehen Gewebes verhindert., andererseits (lie TemperaturerhShung dutch Vermeidung von W/trmeabstmhlung begfinstigt. Sehlieglieh wurden gleieh starke TemI)eratnrerhOhungen ouch ohne KW mit Hilfe eines elektrischen Ofens hei'vorgebraeht. Zusammenfassend kommen die Verff. arts allen diesen Versuehen zu dem Schluft, dab die Wirkung des KW auf Leber und Niere der weiBen Ratfien ausseh!ieglieh auf die Wfirme- wirkung zurfickzuf/ihren ist. Im zweiten Tell des Mitteilung wird fiber weitere Versuehe mit K a t o s l~al;tensarkom beriehteI, bei denen in ~i.hnlieher Weise des Einflng der KW auf den Stoffweehsel untersueht wnrde. Es zeigte sieh jedoeh in diesem Fall, daB starke Ande- rungen des Gewebestoffweehsels bei g e r ing en TemperaturerhOlmngen auftreten, bei weiterer Temper~turstei~erung jedoeh wieder auf kleinere Werte zurtickgehen. Demnaeh seheint es, daft des EinfluB des KW je naeh des Art des Gewebes ein versehiedener ist und daft bei Leber und Niere die Wgrmeerzeugung eine wesentliche ]~olle spielt, wghrend sic beim Rattensarkom yon geringem Einflug ist. F. Scheminzky (Wien).o

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Dickens, Frank, Stanley F. Evans and Hans Weil-Malherbe: The action o[ short radio waves on tissues. II. Treatment of animal tumours in vivo. (Die Wirkung yon K u r z w e l l e n auf Gewebe. I I . Behandlung yon Tumoren be im Tier in ~ivo.) (Cancer Research Inst., North o/ England Council o/ the Brit. Empire Cancer Campaign, Roy. Victoria Infirm., Newcastle-upon-Tyne.) Amer. J . CallC. 80, 341- -354 (1937).

In einer frtiheren Mitteilung (vgl. diese Z. 46, 51) hubert die Verff. in vitro Tiergewebe den Kurzwellen (KW.) ausgesetzt, wobei sich zeigte, dab deren Wirkung uusseMieBlich auf Wi~rme beruht. In der vorliegenden Mitteilung werden die Versuche hinsiehtlich tieriseher Tumoren in vivo erweitert, obwohl verschiedene andere Autoren bereits in ~hnlichen Vet- suehen die Wirkungslosigkeit der KW.-Behandhmg bei fehlender Erhitzung des Gewebes n~chgewiesen haben und die KW.-Behandlmlg demnach Ms reine Wi~rmebehandiung nu t einem giiekschrit t gegenfiber undereu Beeinflussungsverfahren gleichsetzten. Mit Rfieksieht duruuf, dab KW.-Behandlung nieht als Wimnezufuhr sehlechtweg ungesehen werden kann, sondern eine Wi~rmeerzeugung im Gewebe in ganz besonderer, sonst nicht zu erzielender Art ermSglicht, haben die Verff. vorliegender Mitteilung ihre Versuche trotzdem fortgesetzt. Verwendet wurden Wellenli~ngen zwischen 3,0 und 4,0 m, Versuehe an 300 Rat ten mit J e n s e n - Surkom und W~lker -Care inom 256 sowie un 600 Mi~usen mit C r o c k e r - S u r k o m 180 sowie spontan uufgetretenen Tumoren. Einmalige Behandlung yon 4 Minnten D,~uer, Tmnor zwi- schen die Kondensatorplutten eingeklemmt, besondere in der Mitteilung uusfiihrlich behan- delte MuBnahmen zur genauen l%eproduzierbarkeit der Dosen. - - E r g e b n i s s e : Erreicht die Temper~tur im Tumor nicht einen gewissen kritischen Wert, so treten Riickbildungen nut selten ein; wird diese Grenztemperatur erreicl~t, so l~Bt sich bei Rat ten in 88 %, bei Mi~nsen in 70% Heilung erzielen. Die genunnte Grenztemperutur liegt bei etwu 50 ~ gilt ifir nile angewendeten Wellenls so dM] nichts daffir sprieht, dM] eine Wellenl~inge vorgezogen werden miiBte. Unmittelbur nuch der Beeinflussung tr i t t eine starke Hyperhmie im Tumor auf, und es lasseu sich histologiseh, wie in der Mitteihmg beschrieben, ehurukteristische Rtiek- bildungsvorg~nge nachweisen. Die Vcrff. haben ferner Stoffwechseluntersuchungen an den Tumoren nueh der KW.-Beeinflussung uusgefiit~rt. Auch dubei zeigte sich die friiher genannte kritische Temperaturgrenze yon Bedeutung; bei g~berschreiten treten schwere Stoffweehsel- stSrungen auf, bei Unterschreiten win'den nur jene _~nderungen beobachtet, die schon in der eingungs angefiihrten ersten Mitteilung beschrieben worden sind, F. Seheminzky (Wien).o

~ebesta, u und ]. Bougka: Experimcntcller Bcitrag zur Frage des Kreis- laufes der Radiumemanation in menschlichen Organcn. V6stn. balneol, klimatol. spol. 6eskoslov. P raha 15, Nr 2/6, 84- -89 u. franz. Zusalnmenfassung 89 (1936) [Tscheehiseh].

Nach St. M e y e r verhMt sich die Aufnahme und Abscheidung der Ra-Emanation im KSrper entsprechend einer Exponentialkurve. An diesen Befund kniipften die Verff. an. - - Nach dem Genui] yon etwu 20--100 g des emunationshultigen Wassers yon 100000 ME. wurden die Ausatmungen der Versuchspersonen in zylindrischen GlusgefaBen yon etw~ 1/3 1 Inhult aufgefangen. Diese miindeten mit der Gegenseite in einer kurzen GlasrShre yon 0,5 cm lichter Weite. Auf ihnen wuren Kautsehukr(ihrchen uufgesetzt, die mit Quetschern versehlossen werden konnten. Die Emanation wurde in sie wie folgt ausgeatmet : Mit der :Nase in die Lungen eingeatmete t u f t wurde dutch den Mund in dus am underen Ende offene Gefi~B ausgeatmet. Damit sich die emanationshMtige Ausutmungsluft nicht mit der dureh die Nase eingeatmeten Luft vermischen kSnne, stand die Versuchsperson beim offenen Fenster oder ging im Ver- suchsruum auf and ab. Nach einigen Ausatmungen in das Auffanggefi~B wurde dieses beider- seitig mit den Quetsehern verschlossen. Die anschlieBenden Messungen warden mit dem Becke r schen Emanometer durehgefiihrt. Es konnten lunge MeBreihen in verh~ltnismi~Big kurzer Zeit erledigt werden. Deshalb wurden bereits in der ersten Minute naeh dem Trinken des radioaktiven Wassers die ersten Messungen vorgenommen. Die weiteren dann in Minnten- intervallen bis zur 15. Minute. Von du an warden 5minutige Intervalle gew~hlt. Die Melt- zeit erstreckte sich auf 30--60 Minuten. Schon die ersten Versuche ergaben, dab sieh selbst im Falle des auf niichternen Magen gereichten radioaktiven Wassers an Stelle eines, zwei l{6chstwerte zeigten, die nahe beieinanderlagen. 1)er zwisehen ihnen befindliche Tiefstwert erscheint allerdings nicht so ausgepriigt wie in den yon M e y e r angefiihrten FMlen. Da die Verff. vermuteten, dab die Ursache der eigentiimlichen I-ISchstwerte der Magen sein kSnnte, so wurde die RadiumsoIe, um den Mageneinflui] auszuschalten, per rectum gegeben. Hierbei wurde so verfahren, dab die auf KSrpertemperatur gebraehte emanutionshaltige Fliissigkeit mittels des Gummiballes des Klysmas und einer Gummisonde in den Colon descendens ein- gefiihrt wurde. Daruuf wurde minutlich die Ausatmung anf Emanation nntersucht. Auch in diesen FMlen zeigten die Schaulinien die gleiche Anordnung der beiden I-ISchstwerte. Eine Erk|i~rung hierfiir zu geben, fMlt sehr schwer. Ob es sich um die Wirkung der Verd~uungs- oder Atmungsorgane handelt, mtissen weitere Versuche entseheiden. Hans Freytag. o