ZERO CITY Report No. 1

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1 AUF DEM WEG ZU EINEM STADTMODELL FüR DIE POSTWACHSTUMSäRA REPORT NO. 1: ERSTE SCHRITTE ZUR ZERO CITY ZERO CITY Ein Projekt von: ANSTOSS FüR EINE RADIKAL NACHHALTIGE STADT

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Auf dem Weg zu einem Stadtmodell für die Postwachstumsära: Erste Schritte zur ZERO CITY.

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Auf dem Weg zu einem stAdtmodellfür die postWAchstumsärA

report no. 1: erste schritte zur zero citY

zero citY

Ein Projekt von:

Anstoss

für eine

rAdiKAl

nAchhAltige

stAdt

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Wir Werden diese stAdt noch BrAuchen.

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inhAlt

VORWORTzero citY – eine Vision für eine rAdiKAl nAchhAltige stAdtDaniel Opper, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

WARUM ZERO CITY?dAs umdenKen muss in den städten BeginnenJulian Petrin, Nexthamburg

KOMMENTARzuKunftsVisionen sind prAKtische herAusforderungenHenrik D. A. Schimkus, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

VON DER IDEE ZUR STADTVISIONeine co-KreAtion in drei schritten

REGELN, PRAKTIKEN, WERKZEUGE UND STRUKTUREN Wie funKtioniert die zero citY

WIE SIEHT DIE ZERO CITY BAULICH AUS?drei prinzipien der räumlichen orgAnisAtion

AUSBLICKWie KAnn die idee der zero citY reAlität Werden?Anna Wildhack, Nexthamburg

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ZERO CITY ist ein Ideenlabor der ZEIT-Stiftung und Nextham-burg, das die Reaktion und Anpassungsfähigkeit von Metro-polen und ihren Bevölkerungen auf Klimawandel, Wachstum sowie Ressourcenknappheit untersuchen will. Eine ZERO CITY muss sich normativ und sozial, strukturell und architekto-nisch vollkommen neu erfinden, um sich kommenden Krisen anpassen zu können. Ihre Leitfrage lautet: Doppelte Lebens-qualität bei halbem Ressourcenverbrauch – ist das möglich?

Seit der Industrialisierung üben Städte durch ihre Wirtschafts-

kraft und ihr Wohlstandsversprechen weltweit eine magnet-

artige Wirkung auf die Bevölkerung aus. Angezogen von der

Hoffnung auf ein besseres Leben, Jobs, Infrastruktur und eine

Vielfalt von Möglichkeiten ist bis heute ungefähr die Hälfte der

Weltbevölkerung, also mehrere Milliarden Menschen, in Städte

und urbane Regionen migriert. Diese Zentren verbrauchen be-

reits heute über 80 % der globalen Ressourcenströme. Zugleich

ist die Endlichkeit vieler Rohstoffe zu erwarten, die dieses

historische Wachstum getragen haben.

Dennoch ist davon auszugehen, dass die Migration der Men-

schen in Städte weiter fortschreitet. Gleichzeitig wird sich das

Wirtschaftswachstum, so die aktuellen Prognosen der OECD,

aber langfristig tendenziell abflachen und bestimmte Ressour-

cen (etwa Energieträger oder seltene Erden) werden sich stark

verteuern. Die weitere Digitalisierung und Automatisierung

unserer Wirtschaft wird zudem klassische Erwerbsarbeits-Jobs

weiter absorbieren. Wenn sich diese Trends bestätigen, stehen

Metropolen vor einer Krise, die an die Beschreibung der Stadt als

„Moloch“ erinnert.

Während die Bevölkerung zunimmt, schwindet die Substanz

dessen, was eine Stadt wirtschaftlich vital und gemeinschaftlich

lebenswert macht. Segregation, Gated Communities oder Town-

ships sind warnende Zeichen einer Zukunft, in der Lebensquali-

tät ein knappes Gut wird. Aus diesen Beobachtungen ergibt sich

eine doppelte Herausforderung: Können wir die Lebensqualität

in wachsenden und sich verdichtenden Städten noch erhalten

bzw. steigern – und gleichzeitig signifikant Ressourcen einspa-

ren, die knapper und teurer werden? Können wir unsere Städte

so „fit“ für die Zukunft machen?

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius möchte gemeinsam

mit dem Hamburger Think Tank Nexthamburg eine Diskussion

zu dieser Frage anregen. Im Rahmen der Initiative „.vernetzt# –

Wie wollen wir leben?“ bietet die ZEIT-Stiftung ein Forum für

gesellschaftspolitische Zukunftsfragen. ZERO CITY ist Teil dieser

Initiative geworden: ein partizipatives und exploratives Ideen-

labor, das Experten und Bürger zusammenbringt. Gemeinsam

soll die Vision einer Stadt formuliert werden, deren Maxime sich

in einer Frage manifestiert: Wie können wir doppelte urbane

Lebensqualität bei halbem Ressourcenverbrauch erreichen? Um

diesem ehrgeizigen Ziel näher zu kommen, müssen wir bereit

sein, gewohnte Regeln, Prozesse und Strukturen infrage zu stel-

len und – zu Gunsten einer besseren Option – aufzugeben. ZERO

steht dabei symbolisch für alles, was wir dafür zur Disposition

stellen müssen. Die Suche nach mehr Lebensqualität steht hin-

gegen dafür, dass ZERO auch attraktiv sein muss, um Menschen

für einen solchen Veränderungsprozess zu gewinnen. Für uns

als Stiftung ist das lohnende an solch einem hypothetischen

Konzept, seine gesellschaftliche Tragfähigkeit zu prüfen und

öffentlich zur Debatte zu stellen.

Dazu haben wir im Rahmen des Ideenlabors mit Bürgern, Künst-

lern und Stadtplanern zusammengearbeitet und sie gefragt, wie

sie sich eine ZERO CITY konkret vorstellen und ausgestalten wür-

den. Der folgende Report soll einen verdichteten Überblick über

die Ergebnisse der Workshops geben. Darin ging es vor allem

um die Fragen, welche Dimensionen ein Wandlungsprozess hin

zu einem sparsameren (suffizienten), nachhaltigeren, lokaleren,

(subsistenten) Handeln hat und wie wir Lebensqualität (neu)

definieren wollen. Die Ergebnisse dieser Exploration sollen nicht

in eine fertige Agenda münden, sondern Handlungsoptionen

aufzeigen.

„Vermeiden Sie eine Vorliebe für Dinge, die bald verschwunden sein werden.“ Jørgen RandersAutor des neuen Berichts an den Club of Rome, „2052“

VORWORT

zero citY – eine Vision für eine rAdiKAlnAchhAltige stAdt

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Der Wandel hin zur ZERO CITY kann auf drei Ebenen stattfinden:

Die Veränderungsprozesse, die der Report auf allen drei Ebenen

vorschlägt, werden Kontroversen hervorrufen, da beispielsweise

ein freiwilliger Ressourcenverzicht heute keineswegs mehr-

heitsfähig ist. Menschliche Verhaltensweisen und Gewohnheiten

sind „Standardeinstellungen“, wie sie der amerikanische Schrift-

steller David Foster Wallace einmal genannt hatte. „Sie sind Glau-

bensformen, in die man nach und nach einfach so hineinschlit-

tert, jeden Tag ein bisschen mehr; man wird immer wählerischer

bei dem, was man sieht und wie man Werte beurteilt, ohne

eigentlich wahrzunehmen, dass man genau das tut.“ ZERO CITY

hinterfragt genau diese durch die Zeit des Wirtschaftswachs-

tums in uns geprägten „Standardeinstellungen“ und Wert – und

somit vor allem auch die Regeln unseres Zusammenlebens.

Hierin liegt das zweite Erkenntnisinteresse dieses Projektes für

die ZEIT-Stiftung. Diese Regeln müssen wir als Gesellschaft und

Stadtbewohner immer wieder neu aushandeln.

Lassen Sie sich also von dem folgenden Report und seinen

Vorschlägen inspirieren. Sie sollen zum Nachdenken ebenso

anregen wie zum Widerspruch. Wir freuen uns auf Ihr Feedback.

Besuchen Sie dazu gerne die Seite unserer Initiative .vernetzt#:

www.vernetzterleben.de. Hier erfahren Sie auch, wie es mit

ZERO CITY weitergeht.

Im Namen der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius möchte ich

allen Teilnehmern der ZERO CITY Workshops für diese kollek-

tive Exploration ebenso danken, wie dem Expertenteam von

Nexthamburg, das die Ergebnisse editiert, bewertet und den

folgenden Report gestaltet hat.

Daniel OpperProjektleiter .vernetzt# – Wie wollen wir leben?

ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Hamburg, im April 2014

Ebene der „Werkzeuge“, die den Wandel ermöglichen (ZERO CITY Tools)

Ebene der sozialen Spielregeln (Das ZERO CITY Manifest/Charta)

Ebene der baulichen Strukturen (ZERO CITY Struktur)

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Seit Erscheinen des ersten Berichts an den Club of Rome vor über 40 Jahren gilt es als Allgemeinwissen: Wirtschafts-wachstum, das vor allem auf der Ausbeutung fossiler Ressour-cen beruht, ist endlich. So oft diese Erkenntnis zitiert wird, so wenig scheint sie unser Handeln beeinflussen zu können. Wenn wir unser Handeln ändern wollen, müssen wir in den Städten anfangen. Denn hier haben wir die Chance dazu.

Das Modell des rohstoffbasierten Wachstums herrscht unge-

brochen – abgeschwächt zwar in den früh industrialisierten Ge-

genden der Welt, dafür mit neuer Dynamik in den aufstrebenden

Regionen Asiens und des globalen Südens. Der Wachstumspfad

wird, wenn wir ihn weiter wie bisher beschreiten, immer kost-

spieliger und immer risikoreicher. Die ökonomischen und ökolo-

gischen Kosten der Ausbeutung unseres Planeten steigen mit

jedem Schritt. Obwohl wir es besser wissen: Wir haben den Pfad

in den vergangenen 40 Jahren nicht verlassen können. Und es

wird uns auch künftig nicht gelingen, solange wir nicht grund-

legend darüber nachdenken, warum wir ihn weiter beschreiten

sollten. Wachstum ist kein Selbstzweck, sondern ein Vehikel zu

gesellschaftlichem Fortschritt, zu Wohlstand und Lebenszufrie-

denheit. Aber droht das Wachstum nicht auch den geschaffenen

Fortschritt zu ersticken? Setzen wir unsere Ressourcen – die

globalen wie unsere persönlichen – noch richtig ein? Welche

Maschine füttern wir da eigentlich?

Es sind nicht nur diese Gedanken, die das Projekt ZERO CITY

inspiriert haben. Es ist auch die kühle Notwendigkeit, sich

mit einem Szenario auseinanderzusetzen, das mit unerbitt-

licher, mathematisch beschreibbarer Wahrscheinlichkeit auf

uns zukommt. Je nach Untersuchung dauert es vielleicht nur

noch einige Jahrzehnte, bis die meisten fossilen Ressourcen

erschöpft sind. Bis es soweit ist, müssen wir wissen wie wir

unsere Gesellschaft ohne sie organisieren. Wir werden sie

entweder substituiert oder noch viel weitgehender als heute ein-

gespart haben müssen. Möglicherweise wird unser materieller

Wohlstand dabei nicht weiter wachsen, sondern zurückgehen.

Wir werden vielleicht andere Quellen der Prosperität finden

müssen – oder zwangsläufig eine Effizienz im Ressourcenver-

brauch lernen, von der wir heute noch weit entfernt sind.

Elektromobilität, erneuerbare Energien und Co.: Wir befinden

uns längst auf dem Weg in die postfossile Zeit, möglicherweise

auch in eine postökonomische Zeit, in der wir nicht mehr unsere

Produktivität und damit unser wirtschaftliches Wachstum zur

Messlatte für Entwicklung nehmen, sondern unsere Lebenszu-

friedenheit. Aber wenn man genau hinsieht, sind wir immer noch

zu sehr damit beschäftigt, unsere bestehenden, extraktiven

Lebensgewohnheiten bloß effizienter zu gestalten, anstatt sie

infrage zu stellen und nach wirklich neuen Wegen der Wert-

schöpfung zu suchen. Die Grundfrage, wie eine Gesellschaft

aussieht, die sich vom Wachstumspfad verabschiedet, stellen

wir noch viel zu selten.

Nehmen wir also an, wir müssten uns als eine Gesellschaft

organisieren, in der dramatisch weniger Ressourcen zur Verfü-

gung stehen. Wie und wo würde man anfangen? Als praktischer

Urbanist und Stadtforscher fällt mein Blick auf die Städte: Hier

konzentrieren sich die Anlässe für den Ressourcenverbrauch.

Will man an die Wurzeln des Problems gehen, muss man eben

diese Anlässe infrage stellen. Dann kommt man nicht umhin,

sich mit der Organisation unseres urbanen Lebens zu beschäfti-

gen. Aus den Städten kommt ein Großteil der globalen Güternach-

frage, hier werden die Ressourcen verbraucht, die wir anderswo

extrahieren. Hier müssen wir also beginnen, unsere Gewohnhei-

ten zu ändern – durch Verhaltensänderung, Neuorganisation von

ökonomischen Aktivitäten und Umbau der Infrastrukturen.

Stadtforscher in aller Welt suchen nach Wegen aus der Knapp-

heitsfalle. Längst geht es nicht mehr alleine um Begriffe wie

„Ressourcensparen“ oder „Nachhaltigkeit“. Es geht um „Robust-

heit“, vielleicht sogar um „Antifragilität“ (Nassim Taleb), was

immer auch einschließt, dass wir gewisse Krisen nicht mehr

ausschließen können. Wir müssen vielmehr lernen, aus ihnen

sogar gestärkt hervorzugehen. Für die Stadtforschung bedeutet

das zunächst: Wir müssen über ein nicht auf Ressourcen-

extraktion basierendes ökonomisches Wachstum nachdenken.

Wir sollten andere Grundlagen des Wohlergehens finden – so

wie es der Zwergstaat Bhutan im Himalaya versucht, indem er

die Zufriedenheit seiner Bewohner als Maßstab für seinen Erfolg

nimmt. Die „Bhutanisierung“ unserer Städte könnte ein Weg

sein, das Urbane neu zu konstituieren – nicht als Akkumulation

von ökonomischer Kraft, sondern von Zufriedenheit.

WARUM ZERO CITY?

dAs umdenKenmuss in den städtenBeginnen

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Der Think Tank Nexthamburg und die ZEIT-Stiftung haben sich

unter dem Titel „ZERO CITY“ 2013 gemeinsam auf den Weg

gemacht, eine positive Vision für eine „Postwachstumsstadt“ zu

entwickeln und nach konkreten, machbaren Anfängen für den

Umstieg zu suchen. Die Null im Titel steht für das visionäre Ziel

von null Ressourcenextraktion. Die Null lässt sich aber auch

lesen als „Null Ballast“ – als Versprechen, dass die Neujustie-

rung unserer urbanen Ökonomie zugleich ein Mehr an Lebens-

qualität bedeuten kann.

In diesem Report sind die Erkenntnisse aus den bisherigen

Schritten des Projekts zusammengefasst – den ersten Work-

shops und einer Ausstellung, in denen wir Ideen gesammelt und

diskutiert haben, wie sich das Leben in einer Postwachstums-

ära organisieren lässt. Ziel ist es, gemeinsam mit Forschern,

Künstlern und Bürgern in weiteren Schritten aus diesen Ideen

konzeptionelle und praktische Grundlagen für eine reale ZERO

CITY zu machen. Dabei ist offen, wie die ZERO CITY einmal um-

gesetzt werden könnte, als Stadtquartier oder eher als räumlich

verteilte Gemeinschaft von Menschen in der Stadt. Wichtig sind

die Grundprinzipen der ZERO CITY: Was man im Alltag braucht,

muss soweit möglich innerhalb der Stadt hergestellt werden.

Und von dem, was die Stadt nicht bereitstellen kann, muss so

viel wie möglich gespart werden. Zudem herrscht das Prinzip

der Sharing Economy: Was geteilt werden kann, wird geteilt. Was

aber kann tatsächlich innerhalb eines Stadtquartiers hergestellt

werden? Auf welche Güter und Ressourcen von außen können

wir tatsächlich verzichten? Wie weit kann der ZERO CITY-Gedanke

gehen, um das Versprechen nach mehr Lebensqualität noch

einzulösen? Mit der Arbeit am Projekt ZERO CITY sollen auch die

Grenzen der Idee einer Postwachstumsstadt ausgelotet werden.

Denn der Blick in die Geschichte der Stadtutopie lehrt: Absolute

Konzepte hatten nie Aussicht auf Erfolg. Es geht immer um die

pragmatische Justierung einer visionären Idee.

Das bisherige Echo auf die hier dargestellten ersten Schritte

des ZERO CITY-Projekts hat gezeigt, dass der Wunsch nach

Umsteuerung groß ist. Die Erkenntnis, dass wir etwas ändern

müssen, um das, was wir lieben erhalten zu können, hat viele

Menschen längst zum praktischen Handeln bewegt. Machen wir

den nächsten Schritt und entwerfen wir die ZERO CITY als Rah-

men, der die vielen Anfänge der Einzelnen stark macht. Denn:

Wir werden diese Stadt noch brauchen.

Julian PetrinNexthamburg / The Next Network

Kurator ZERO CITY

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Denkt man über die ZERO CITY nach, als Name oder Sammel-begriff für Visionen einer besseren Zukunft, denkt man automatisch einen Wandel mit. Damit wir von einer Vision zur Wirklichkeit kommen, muss sich etwas verändern. Unab-hängig davon, wie wir die einzelnen Ideen und Vorschläge, die dieser Report beschreibt, bewerten, wäre ein bestimmter Grad von Wandel immer nötig. Die Formulierung „Es muss sich etwas verändern“ lenkt dabei gerne davon ab, dass gesell-schaftliche Veränderungen, so sie denn nicht höherer Gewalt geschuldet sind, immer vom Menschen ausgehen müssen.

Die Annahmen, auf denen die hier vorgestellten Ergebnisse

basieren, sind mal optimistischer und mal pessimistischer.

Manche scheinen dem Ansatz nach leichter, manche schwerer

umzusetzen. In der Regel wird man es bei den meisten gesell-

schaftlichen Veränderungsversuchen mit Widerstand zu tun

bekommen und sei es nur, weil das Bedürfnis nach Routine und

Verlässlichkeit bei Menschen deutlich ausgeprägt ist.

Der Wunsch nach Veränderung entsteht fast immer durch

Reizpunkte (in den meisten Fällen gesellschaftliche Missstän-

de), die von einzelnen Personen bis hin zu großen Gruppen

wahrgenommen werden. Doch wie kommt man von einem

solchen Punkt, über eine Zukunftsvision, zu einer tatsächlichen

Veränderung? Es gibt viele Wege, wie den Eintritt in eine politi-

sche Partei oder konfrontativeres Verhalten wie die Teilnahme

an Demonstrationen (wir sprechen hier bewusst nicht von

gewaltsamem Vorgehen). Eine in letzter Zeit häufiger benutzte

Herangehensweise lässt sich als „organisierte Überzeugungs-

arbeit“ bezeichnen. Es handelt sich dabei um eine Art Aktivis-

mus, der weniger auf Konfrontation, sondern stärker auf Koope-

ration setzt. Das Schema sieht so aus:

Reizpunkt > Veränderungswunsch > Zukunftsvision > Organisation > Kommunikation > Überzeugung > Veränderung

Nachdem der Reizpunkt zu einem Veränderungswunsch geführt

hat, entwickeln wir eine mehr oder weniger konkrete Vorstellung

von einer verbesserten Situation. Nun formuliert man diese

Vorstellung aus, kommuniziert sie und stimmt sich mit anderen

darüber ab. So festigen dieser Philosophie folgende Aktivisten

eine für sie kohärente Zukunftsvision. Anschließend organisie-

ren sie sich und identifizieren relevante Ansprechpartner.

Dann gilt es einen breiten (gesellschaftlichen) Konsens darüber

zu schaffen, dass eine Situation der Veränderung bedarf. Deckt

man beispielsweise Missstände auf, bringt man eher auch

andere Menschen dazu, sich für die Veränderung dieser Situ-

ation zu engagieren. Dies gilt im Besonderen für „unbequeme

Wahrheiten“ wie die Notwendigkeit unseren Lebenswandel stark

zu verändern, wollen wir unseren Nachfahren eine lebenswerte

Zukunft bieten. Speziell bei gesellschaftlichen Unrechtmäßigkei-

ten, gibt es meist Parteien, die von diesen profitieren. Konfron-

tationen lassen sich also nicht völlig vermeiden. Hier kommt die

Überzeugung ins Spiel. Nichtregierungsorganisationen wie etwa

Foodwatch, Oxfam oder Greenpeace bekämpfen Missstände auf

verschiedene Arten, sowohl durch direkten Protest, Charity-Akti-

onen, zivilen Ungehorsam als auch durch Überzeugungsarbeit.

Alle Betroffenen eines Umstandes oder einer Situation, aber

auch ihre Auslöser und selbst Unbeteiligte sollen dann davon

überzeugt werden, dass es bei der angestrebten Veränderung

nicht um eine „Wir gegen Euch“-Haltung geht. Es geht vielmehr

um eine Haltung, die ausdrückt, gemeinsam gegen uns alle

betreffende Probleme vorgehen zu wollen. Das zentrale Element

der „organisierten Überzeugungsarbeit“ ist es, eine Alternative

aufzeigen, die die jeweiligen Aktivisten als Verbesserung des

Ist-Zustandes ansehen und bewerben. Dabei geht es nicht unbe-

dingt darum, einem Gegenüber zu sagen, was er oder sie falsch

machen. Wird nach der Offenlegung eines Missstandes anstelle

von alleinstehender Kritik eine wohl begründete Alternative

angeboten, kann sich der Gegenüber selbst für die aus seiner

Sicht bessere Lösung entscheiden. Damit wird deutlich, was die

ZERO CITY leistet, die als Plattform dient, um Alternativen für die

zukünftige Entwicklung unserer Städte darzustellen.

Henrik D. A. Schimkus

ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

KOMMENTAR

zuKunftsVisionen sind prAKtischeherAusforderungen

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WAS MAN IM ALLTAG BRAUCHT,

MUSS SO WEITWIE MÖGLICH

INNERHALB DERSTADT HERGESTELLT

WERDEN.UND VON DEM, WAS IN

DER STADT NICHT HERGESTELLT WERDEN

KANN, MUSS SO VIELWIE MÖGLICH

GESPART WERDEN.

KOMMENTAR

zuKunftsVisionen sind prAKtischeherAusforderungen

DIE ZERO-CITY GRUNDFORMEL

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der prozess

refleKtieren

speKulieren

session 1, August 2013, unmArKed spAce festiVAl Auf der lotseninsel, mAAsholm

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zuspitzen

entWerfen

deBAttieren

session 2, septemBer 2013, loKAldesign hAmBurg

.Vernetzt# – dAs fortschritts-cAmp der zeit-stiftung, septemBer 2013, KAmpnAgel hAmBurg

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Mit diesem Ausgangsszenario startete im Sommer 2013 das Projekt ZERO CITY. Grundlagen des Szenarios bildeten die Diskurse der Postwachstumsökonomie, des Club of Rome und der Shareconomy. Zu Beginn stand die Vision einer Stadt, die nicht auf ökonomisches Wachstum setzt und versucht, mit den Ressourcen so sparsam wie möglich umzugehen. Wie würden die Menschen in einer solchen Stadt ihren Alltag organisieren? Könnte die Idee der ZERO CITY Grundlage der Entwicklung einer konkreten Stadt oder eines Quartiers werden?

Die Vertreter der Postwachstumsökonomie gehen davon aus, dass

ökonomisches Wachstum endlich ist und es nötig ist, sich heute

schon Gedanken zu machen, wie man eine Postwachstumswelt

organisiert. Zwei Prinzipien spielen dabei eine zentrale Rolle. Zum

einen geht es um Suffizienz, also das Sparen. Wir müssen lernen,

weniger und anders zu konsumieren. Zum anderen geht es um

Subsistenz, also die Selbstversorgung. Was können wir selber her-

stellen? In welchen Bereichen können wir konsequent auf lokale

und regionale Wirtschaftskreisläufe setzen?

Übertragen auf die ZERO CITY bedeutet das: Was man im Alltag

braucht, muss so weit wie möglich innerhalb der Stadt bereitge-

stellt werden. Und von dem, was die Stadt nicht bereitstellen kann,

muss so viel wie möglich gespart werden. Diese Formel bildete

die Grundlage, mit der wir in einem Prozess der Co-Kreation die

Stadtvision der ZERO CITY entworfen haben. Co-Kreation bedeutet,

dass an der Entwicklung der ZERO CITY möglichst verschiedene

Akteure mit unterschiedlichsten Interessen beteiligt sind.

Drei Monate lang haben wir gemeinsam mit Künstlern, Wissen-

schaftlern, Praktikern, Aktivisten, Entscheidungsträgern und

sonstige Interessierten an der Frage gearbeitet, wie der Alltag in

der ZERO CITY aussehen kann. Wie lässt sich Versorgung, Mobilität

und soziales Miteinander organisieren – möglichst ohne Ressour-

cen von außen? Worauf müssen wir verzichten? Was werden wir

gewinnen? Dabei haben wir Regeln für eine ZERO CITY formuliert

und eine Reihe von „Werkzeugen“ identifiziert, mit denen sich der

Alltag in der ZERO CITY organisieren lässt.

Mit diesen ersten Erkenntnissen, die auf den folgenden Seiten

präsentiert werden, sind die Grundlagen für den nächsten

Schritt gelegt: die Gründung einer ZERO CITY-Community, in der

urbane Lebensstil-Pioniere einzelne ZERO CITY-Werkzeuge im

Alltag erproben.

VON DER IDEE ZUR STADTVISION

eine co-KreAtion in drei schritten

DAS AUSGANGSSZENARIO

Über zwei Drittel der Menschen leben in Städten, fossile Ressourcen sind fast aufgebraucht und Städte müssen sich weitestgehend durch ihre Regionen versorgen. Das ökonomische Wachstum, das wesentlich auf dem Verbrauch fossiler Ressourcen beruht, ist akut bedroht und kommt an einigen Orten zum Erliegen.Wie würde sich das Leben in der Stadt verändern?

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VON DER IDEE ZUR STADTVISION

eine co-KreAtion in drei schritten

entwicklung des szenarios und von ersten regeln und strukturen

Den Auftakt des Projekts machte die erste Session im August 2013 – als Teil des

„Unmarked Space“-Festivals auf der Lotseninsel nahe Maasholm an der Ostsee.

Einmal im Jahr treffen sich an diesem abgelegenen Ort, der selbst ein Sinnbild des

ZERO CITY-Lebensstils ist, internationale Kulturschaffende, um am Meer an ihren

aktuellen Projekten zu arbeiten. Der ideale Ort, um ein erstes Szenario zu ent-

wickeln und Ideen für Regeln und Strukturen der ZERO CITY zu formulieren. Unter

freiem Himmel erarbeiteten Künstler, Forscher, Bürger und zufällig anwesende

Segelgäste gemeinsam die Grundlagen für das Projekt.

regeln und strukturen ergänzen, prüfen und mögliche praktiken fixieren

In der zweiten Session im September 2013 im Hamburger Schanzenviertel ging es

darum, die Regeln für die ZERO CITY auf Praktikabilität zu testen. Die Workshop-

Teilnehmer konnten Rollen einnehmen und dabei Aufgaben des Alltagslebens

lösen: So sollten sie zum Beispiel als Nahrhungsmittelkoordinatoren überlegen,

wo in der Stadt Lebensmittel angebaut werden können und wie Nahrungsmittel

ersetzt werden, die nicht vor Ort hergestellt werden können. Es entstand eine

reiche Sammlung von Regeln und Praktiken, die den Grundstock für die weitere

Arbeit an der ZERO CITY-Idee bildet. Dabei wurden auch drei konkrete Baustruktur-

Modelle der ZERO CITY getestet: Wie muss eine Stadt räumlich organisiert sein, um

radikal nachhaltig zu sein?

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präsentation der ergebnisse, diskussion und Ausloten der grenzen des Konzepts

Im September 2013 fand das zweite .vernetzt# Fortschritts-Camps der ZEIT-

Stiftung auf Kampnagel statt, auf dem das Kooperationsprojekt einem großen

Publikum präsentiert wurde. In einer eigenen Halle wurde eine raumgreifende,

interaktive Installation eingerichtet – Stadtmodelle und eine schwebende Wand

mit den Regeln der ZERO CITY. Die etwa 500 Besucher der Ausstellung wurden

eingeladen, in „Kritzelbüchern“ zu beschreiben, wie sie in der ZERO CITY leben

würden. Worauf würden sie verzichten? Worauf nicht? Die Ergebnisse dieser

Befragung geben erste Aufschlüsse über die Grenzen der ZERO CITY-Idee.

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REGELN,PRAKTIKEN,WERKZEUGEUND STRUKTUREN:WIE FUNKTIONIERTDIE ZERO CITY?

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die folgenden seiten illustrieren die wichtigsten ergebnisse aus dem bisherigen Arbeitsprozess: das regelwerk für die zero citY sowie Vorschläge für Werkzeuge, praktiken und strukturen, mit denen sich die zero citY organisieren lässt.

Einige der Regeln, Praktiken und Werkzeuge sind bereits Teil des Alltags urbaner Communities, andere erscheinen aus heutiger Sicht noch schwer vorstellbar. Erst wenn wir in praktischer Erprobung Erfahrungen sammeln, wird man beurteilen können, welche Regeln und Praktiken „lebbar“ sind und welche nicht. Erst dann wird man wissen, bis zu welchem Grad die Idee der ZERO CITY umgesetzt werden kann.

postwachstumsökonomie

regeln strukturen

Werkzeuge

Klimaschutz

sharing economy

ressourcensparen Ausgangsszenario

co-Kreation

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REGEL 1

produktion: in der zero citY sollte

möglichst viel für den eigenbedarf

produziert werden.

Steigende Energiekosten für Transport und Logistik werden dazu

führen, dass es wieder attraktiv erscheint, die Produktion zurück

in die Stadt zu holen. Unter dem Begriff „Urbane Wertschöpfung“

werden vor allem kleine dezentrale Produktionseinheiten gefasst,

die für den lokalen Markt produzieren. Ein Beispiel für zeitgemäße

und flexible Produktion in den Städten sind FabLabs. Das sind

öffentlich zugängliche Fabrikationslabore, zu deren Inventar übli-

cherweise 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen oder Fräsen

gehören. FabLabs ermöglichen es grundsätzlich jedem, zum

Produzenten zu werden. Der Kompetenz, kraft eigener Fertig-

keiten Grundbedürfnisse zu befriedigen, kommt in der ZERO CITY

ein hoher Stellenwert zu.

WERKZEUG Im Refurbishment Center werden alte Produkte hergerichtet und neu angeboten.

WERKZEUG Im Open Prototyping Cafe entwickeln Bürger Lösungen für ungewöhnliche Produktwünsche.

REGEL 2

stoffströme: möglichst viele der in der zero citY verwendeten materialien sollten wiederverwertbar sein.Das Cradle-to-Cradle-Prinzip wird bereits heute in der Debatte um die nachhaltige Stadt viel diskutiert. Produkte, die nach diesem Prinzip funktionieren, sind komplett wiederverwertbar. Alle Mate-rialien werden dabei in zwei Gruppen unterteilt:

Erstens – Dinge, die verrotten und zu Kompost werden. Zweitens – Dinge, die nicht verrotten und die heute noch über-wiegend in den Müllverbrennungsanlagen landen, sollen zu 100 % wieder in neue Produkte überführt werden. Zudem muss sich unser Konsumdenken ver-ändern: Gekauft wird nicht das Produkt, sondern die Leistung. Wir kaufen keine Kaffeemaschine, sondern die Leistung des Kaffeekochens. Die Maschine bleibt Eigentum des Händlers. Dieser Kreislauf funktioniert, weil auf jedes Gerät ein Pfand be-zahlt wird, den man nach Rückgabe wiedererhält.

WERKZEUG In FabLabs werden Produkte „on de-mand“ vor Ort hergestellt und sofort verkauft.

WERKZEUG Allpfand-System: Für alle Waren gilt ein Pfand, das man bei Rückgabe wiederbekommt.

WERKZEUG Urban Mining: Mikro-Kohlefaser-Fabriken stellen aus Abfall Werkstoffe her.

WERKZEUG ZERO Waste: Produkte sind kom-postierbar oder lassen sich für neue Waren wiederverwenden.

Open Prototyping Cafe

Was denkst du über die regeln und Werkzeuge?Sag es uns auf zerocityvision.net

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REGEL 3Versorgung: strom, Wasser und Wärme werden zu 100 % in der zero citY gewonnen.

„Energieautark“ heißt die Vision, von der sich immer mehr Ge-meinden aber auch Städte begeistern lassen. Dahinter steckt die Idee, dass Strom, Wärme und Gas möglichst innerhalb der Ortsgrenzen produziert werden. Gelingen soll das durch einen Mix aus Wind, Sonne und Biomasse sowie neue Speichertechnologien und intelligente Geräte. Erste Ansätze gibt es bereits, auch in Hamburg: Die Internationale Bauausstellung hat ein Konzept vor-gelegt, wie die Elbinseln energieautark werden können. Um auch den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren, kann es zudem ein Anreizsystem geben. Wer mehr Energie erzeugt als er verbraucht, erhält beispielsweise ein ÖPNV-Jahresticket.

REGEL 4

ernährung: lebensmittel werden

weitestgehend in der zero citY und

ihrem umland hergestellt.

Urbane Landwirtschaft ist in aller Munde. Die Gründe für die

Ausweitung des Nahrungsmittelanbaus in den Städten sind

vielfältig: der Anspruch auf einen nachhaltigen und gesunden

Lebensstil, die Notwendigkeit aufgrund wirtschaftlicher Krisen

oder das Ziel einer nachhaltigen Stadtplanung, die Transport-

wege vermeiden und den lokalen Kreislauf aktivieren will. Für die

Versorgung einer ganzen Großstadt reichen Brachflächen, Parks,

Dächer und Balkone flächenmäßig allerdings nicht. Eine Lösung

könnten Pflanzenfabriken sein, wie sie derzeit in Japan getestet

werden. In diesen Anlagen wird das Gemüse in bis zu 20 Etagen

in einer Nährlösung gezogen.

WERKZEUG Kleidung aus Nanostoff wandelt Körperwärme in Energie um.

WERKZEUG Erdwärme, Solar und Mikro-Windmüh-len: Jeder erzeugt mit Mikrokraftwer-ken 10 % mehr Energie als benötigt.

WERKZEUG Mit Piezo-Sensoren wird aus Alltags-bewegungen Energie erzeugt.

WERKZEUG Jeder Bürger besitzt mindestens ein Nutztier oder eine Patenschaft darauf.

WERKZEUG Heim-Molkereien und Gemein-schaftsbäckereien decken den Bedarf an Grundnahrungsmitteln.

WERKZEUG In der ZERO CITY wird jeder geeignete Freiraum für urban farming genutzt.

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REGEL 5

Besitz: Werkzeuge, transportmittel & co. – was geteilt werden kann, wird geteilt.„Nutzen statt Besitzen“ ist der neue Trend, der weltweit Einzug hält, vor allem unter jungen Großstadtbewohnern. Das zeigt sich besonders durch die Zunahme von Angeboten wie Carsharing. Aber auch das Teilen und Tauschen von so unterschiedlichen Dingen wie Wohnungen, Gärten, Werkzeugen oder Kleidern wird immer beliebter. Das „Time Magazin“ hat diese neue Konsumform zu einer der zehn großen Ideen erkoren, die die Welt verändern. Denn dieser Umgang mit Gütern schafft eine Win-Win-Situation für alle: Die Umwelt profitiert, die Qualität der Güter steigt und es stärkt die sozialen Beziehungen. Die „Shareconomy“ war nicht zuletzt Leitthema der weltgrößten Computermesse CeBIT. Die Frage ist nur, was alles sind wir bereit zu teilen? Und muss es nicht doch noch einen Rest Privateigentum geben?

REGEL 6

erwerbsarbeit: es gilt die 20-stunden-

Woche, um erwerbsarbeit gerecht zu

verteilen.

Während die einen keine Arbeit finden, arbeiten andere bis zur

vollen Erschöpfung. Weniger Arbeiten wäre daher nicht nur

ein wirksames Mittel gegen Arbeitslosigkeit, sondern würde

den Arbeitsmarkt generell freundlicher gestalten. Vertreter der

Postwachstumsökonomie halten eine 20-Stunden-Woche für

durchaus realistisch. Dreh- und Angelpunkt ihrer Argumentation

ist die Verlängerung der Nutzungsdauer von Gütern: Halten Güter

doppelt so lang, muss nur noch die Hälfte produziert werden.

Folglich brauchen wir weniger Geld für Neuanschaffungen und

können weniger arbeiten. Die verfügbare Zeit kann wiederum

genutzt werden, um in Eigenleistung Dinge zu organisieren, die

vorher finanziert werden mussten. Offen bleibt die Frage, welche

Wirtschaftsform in der ZERO CITY zum Tragen kommt.

WERKZEUG Die Online-Tausch-Plattform Niriu gehört zur Infrasturktur der ZERO CITY.

WERKZEUG

Humanity Pays: Je näher eine

Tätigkeit am Menschen ist, um so

höher wird sie bezahlt

WERKZEUG Jede Zero City hat einen eigenen Fahrzeugpool mit ausleihbaren Gefährten aller Art.

WERKZEUG

Negativsteuer: Je weniger man

arbeitet, desto mehr Zuschuss zahlt

die Gemeinschaft.

WERKZEUG In Sharecafés können Nachbarn ihre Werkzeuge und Dinge zum Ausleihen anbieten.

WERKZEUG

Die Jobbank sammelt, welche

Tätigkeiten nicht abgedeckt sind und

organisiert die Vermittlung.

Schon heute aktiv: niriu.de

Page 19: ZERO CITY Report No. 1

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REGEL 7

gemeinwesen: zur organisation der

zero citY wird gemeinnützige Arbeit

gefördert.

Die freigestellte Zeit, die aus einer 20-Stunden-Woche hervor-

geht, sollte wiederum für gemeinnützige Arbeit im lokalen Um-

feld genutzt werden. Die Frage, welche Tätigkeiten unter ge-

meinnützige Arbeit fallen und welche unter Erwerbsarbeit, ist

noch offen. Primär sind es jedoch sorgende und versorgende

Tätigkeiten, die einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaft-

lichen Zusammenhalt leisten und soziale Kompetenzen stärken.

Und wenn nun Jeder – egal ob Mann oder Frau – einer gemein-

nützigen Arbeit nachgeht, wären diese Tätigkeiten auch nicht

mehr „weiblich“ konnotiert.

REGEL 8Vorsorge: es gibt eine grundsicherung in form eines Bürgergeldes.

Die Debatte über eine Grundsicherung bleibt zwiegespalten: Einerseits ermöglicht die Grundfinanzierung ein soziales Sicherungssystem jenseits der Erwerbsarbeit und Abhängigkeit.

Wenn es gut ausgestaltet ist, kann das zudem die Einkommens-ungleichheit reduzieren. Andererseits wird damit die Notwendig-keit von Erwerbsarbeit ausgeblendet, denn je mehr Bürger eine Grundsicherung beziehen würden, ohne zu arbeiten, umso mehr müssten dies andere tun. Oder die Grundsicherung wäre so gering, dass ergänzend Lohnarbeit verrichtet werden muss. Eine

Grundsicherung kann aber den Übergang in eine ZERO CITY be-günstigen, weil Menschen auf dieser Basis flexibler sind und sich an verschiedenen anderen Tätigkeiten beteiligen können.

WERKZEUG Gemeinnützige Arbeit wird über Zeitkonten mit kommunalen Leistungen entlohnt.

WERKZEUG Jeder, der sich den Grundsätzen der ZERO CITY verpflichtet, erhält Bürgergeld.

WERKZEUG Tischlern, Reparieren, Brot backen:

Im Craftshop werden handwerkliche

Fähigkeiten geschult.

WERKZEUG Das Bürgergeld gleicht auch den Verlust an Einkommen durch die Gemeinwesenarbeit aus.

WERKZEUG Firmen, die Zeit für mehr kommunale Arbeit lassen, erhalten die ZERO Tax-Steuervorteile.

WERKZEUG Das Bürgergeld wird finanziert durch eine ZERO CITY-übergreifende Bürgerstiftung.

Welche regeln und Werkzeuge würdest du testen?

Sag es uns auf zerocityvision.net

Page 20: ZERO CITY Report No. 1

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REGEL 9

Wohnen: Auf einen Quadratmeter

privaten raum kommen zwei

Quadratmeter gemeinschaftsraum.

Mit zunehmendem Wohlstand leisten sich die Menschen auch

mehr Wohnraum. Seit den 50er Jahren steigt die Wohnfläche

pro Person kontinuierlich. Inzwischen liegt sie bei durchschnitt-

lich 45 m2. Zudem führt der Trend der Individualisierung zu

einem größeren Wohnflächenverbrauch, weil immer mehr allein

wohnen. Das Prinzip der Sparsamkeit bezieht sich in der ZERO

CITY allerdings auch auf den Flächenverbrauch. Die Lösung

sind flexible Wohnkonzepte mit gemeinsam genutzten Gemein-

schaftsräumen. Der individuelle Rückzugsraum darf allerdings

nicht außer Acht gelassen werden, denn nicht immer wollen alle

kommunizieren. Offen ist die Frage, wem der Wohnraum gehört.

Gibt es noch private Eigentümer oder werden die Häuser dem

Markt entzogen und kollektiv verwaltet?

REGEL 10

mobilität: die zero citY setzt zu 100 % auf nicht-fossile mobilität.Eine Stadt, die auf nicht-fossile Mobilität setzt, ist zwangsläufig eine Stadt der kurzen Wege. Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Erholung finden in unmittelbarer Nähe statt. Der Autoverkehr lässt sich so auf ein Minimum reduzieren, während Fahrrad- und Fußverkehr gestärkt werden. Das wiederum entschleunigt die Verkehrsströme, die ein großer Stressfaktor für viele Menschen sind. Autofreie Straßenräume ermöglichen zudem eine völlig neue Lebensqualität im urbanen Raum. Der Stadtteil Vauban in Freiburg ist hier beispielgebend.

WERKZEUG In Snooze-Cafés kann man sich alleine oder in der Gruppe zurück-ziehen und entspannen.

WERKZEUG Die Dorf WG: Freunde und Nachbarn teilen sich Arbeitsräume, Küchen und Gärten.

WERKZEUG Jedes urbane Dorf hat einen Hundert-Meter-Laden, der Produkte aus und für die Nachbarschaft anbietet.

WERKZEUG Jeder Bewohner hat ein CO

2-Kontingent für Fernreisen mit Flugzeug, Schiff und Bahn.

WERKZEUG Dachcampen, Industriegolf, Hafen-baden: ZERO CITY Tours bietet span-nende Reiseziele am Heimatort.

WERKZEUG Zurück zum Langsamverkehr: Zufuß-gehen und Fahrrad sind das Rückgrat des Alltagsverkehrs.

Wo verlaufen die grenzen des Konzepts?Sag es uns auf zerocityvision.net

Page 21: ZERO CITY Report No. 1

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KommentAre Aus der Ausstellung

Forschung und Entwicklung benötigen aber internationalen Austausch und Vernetzung.

Fernreisen sind wichtig. Sie för-dern Verständnis füreinander und erweitern den eigenen Horizont.

Es sollte einen Recycling-Contest geben: Wer kann aus Altem die bes-ten neuen Gegen-stände herstellen?

Was ist mit Jobs, die keiner machen möchte (z.B. Müllmann, Straßenreinigung)?

Kann man das CO2-Kontingent verkaufen, wie bei den Emissions-rechten?

Auch Luxus ist wichtig für das gute Leben.

Die ZERO CITY läuft Gefahr, eine Gated Community zu sein.

Gibt es eine zentrale Instanz, die meinen Energieverbrauch kontrolliert und sanktioniert?

Gibt es in der ZERO CITY noch soziale Schichten?

Bürgergeld: Wer arbeitet dann noch?

Der Wettbewerbsge-danke ist im Men-schen fest verankert. Worauf kann er sich in der ZERO CITY beziehen, wenn nicht aufs Materielle?

Die Indivi-dualität darf nicht verges-sen werden.

Das Menschenbild der ZERO CITY ist zu idealistisch, nicht jeder hat Lust auf Gemeinschaft.

Müssen alle Vegetarier sein oder wie ist das mit dem Fleischkonsum geregelt?

Was ist mit denen, die keine 20-Stunden arbeiten können?

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WIE SIEHT DIE ZERO CITY BAULICH AUS?

drei prinzipien derräumlichen orgAnisAtion

Welche räumlichen Strukturen fördern das Prinzip der

ZERO CITY? Aus den vielen Ideen und Anregungen, die

wir im Laufe der bisherigen Arbeit gesammelt haben,

haben sich drei Organisationsprinzipien herauskristalli-

siert: Die urbane Dorfbildung, die Konzentration und

die Autarkie. Wir haben diese drei Organisationsprin-

zipien in extrem überzeichneter Form in Stadtmodelle

übersetzt, um deutlich zu machen, welche Beiträge

sie zur ZERO CITY leisten können.

Diese Strukturen sind nicht als eins zu eins umsetzbare

Blaupausen für die Stadtentwicklung zu verstehen. Sie

sind vielmehr organisatorische Grundprinzipien, die sich

in bestehenden wie neuen Stadtstrukturen realisieren

lassen. Bei der Entwicklung eines ZERO CITY-Quartiers

können alle drei Prinzipien zum Einsatz kommen – sie

schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Wie

konsequent sie sich umsetzen lassen – und inwieweit

sie die Architektur der Stadt verändern, soll in weiteren

Schritten des Projekts untersucht werden.

RäUMLICHES ORGANISATIONSPRINZIP:

urBAne dorfBildung

In den Städten bilden sich urbane Mikrodörfer – kleine

Nachbarschaften mit 20 bis 100 Haushalten. Diese

Mikrodörfer sind weitgehend selbstversorgend und

nicht-hierarchisch organisiert. Sie sind ökonomisch

spezialisiert und stehen in engem Austausch mitein-

ander. Durch die urbanen Dörfer entsteht eine extrem

widerstandsfähige und vielfältige Stadtstruktur.

STADTTYP: die „cell“

Was denkst du über die räumli-chen strukturen?Sag es uns auf zerocityvision.net

so funKtioniert die cell

SELBSTVERSORGUNG DEZENTRALITÄT

HANDEL

SPEZIALISIERUNG

VIELFALT

DORF 2DORF 4

DORF 1 DORF 3

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RäUMLICHES ORGANISATIONSPRINZIP: AutArKie

Die Selbstversorgung ist ein Grundpfeiler der Postwachs-tumsökonomie. Sie findet ihren konsequenten Ausdruck in der baulichen Autarkie. Der „Monolith“ ist das maximal autarke Stadtmodell der ZERO CITY. Er beinhaltet alles, was die Bewohner brauchen und ist zugleich gegen Um- welteinflüsse geschützt – ein Modell, das besonders im Fall einer Verschlechterung der Umweltbedingungen seinen Nutzen zeigen würde.

STADTTYP: der „monolith“

RäUMLICHES ORGANISATIONSPRINZIP: KonzentrAtion

Das zweite Organisationsprinzip hat das primäre Ziel,

Fläche und Wege zu sparen. Dazu werden möglichst

viele Nutzungen „gestapelt“. Entlang von Infrastruktur-

achsen beispielsweise entstehen hochkonzentrierte,

mitunter in die Höhe ragende „Stadtbäume“, in denen

die meisten der alltäglichen Bedarfe gestillt werden

können – bis hin zu urbanen Anbauflächen.

STADTTYP: der „tree“

SO FUNKTIONIERT DER TREE

ETAGENDÖRFER

VIELFALT

HANDEL

ZENTRALE INFRASTRUKTUR

SELBSTVERSORGUNG

SO FUNKTIONIERT DER MONOLITHSELBSTVERSORGUNG

VIELFALT

SUPERBLOCKS ALS DÖRFER

KAUM HANDEL

AUTARK

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Page 24: ZERO CITY Report No. 1

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AUSBLICK

Wie KAnn die ideeder zero citY reAlität Werden?Die Mehrheit der Bürger glaubt nicht mehr daran, dass Wachs-

tum auch automatisch mehr Lebensqualität bedeutet, so lautet

das Ergebnis einer Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag der

Bertelsmann Stiftung im Jahr 2010. Gesundheit, soziale Bezie-

hungen und Umweltbedingungen gelten für den überwiegenden

Teil der Befragten als Quellen persönlicher Lebensqualität und

werden mit Abstand für wichtiger gehalten, als Geld und Besitz

zu mehren. Tatsächlich gibt es aber jedes Jahr einen neuen Re-

kord im Material- und Energieverbrauch, in den Emissions- und

Müllmengen. Wie schaffen wir es, diese Kluft zwischen Einstel-

lungen und Verhalten zu überwinden? Wie kann ein Wandel hin

zu einer ZERO CITY gelingen?

Maximale Sparsamkeit und Selbstversorgung sind die Grund-

prinzipien der ZERO CITY. Aber der Wandel hin zu einem anderen

Lebensstil kann nicht allein auf Minimierungs- und Verzichts-

ziele setzen. Die Idee der ZERO CITY muss ihre ganze Kraft als

positive Stadtvision ausspielen: den Zugewinn von Lebensqua-

lität durch den Ausstieg aus der Logik des „immer höher, immer

weiter, immer schneller“. Wie aber sehen die nächsten Schritte

hin zur ZERO CITY aus? Auf zwei Ebenen gilt es die offenen

Fragen zu adressieren: Auf der praktisch-empirischen und auf

der konzeptionellen.

Gründung einer ZERO CITY Community

Auf der praktisch-empirischen Ebene geht es um das expe-

rimentelle Erproben der Grundlagen für die ZERO CITY: Die in

diesem Report vorgestellten Regeln und Werkzeuge sollen

durch ein Netzwerk von ZERO CITY-Pionieren experimentell im

Alltag getestet werden. Das Netzwerk soll Menschen zusam-

menbringen, die ihr Leben anders bestreiten und bereits heute

Handlungsprinzipien der ZERO CITY in die Tat umsetzen wollen.

Erst durch die Erprobung wird sich herausstellen, wo Sparen und

Verzichten wirklich machbar sind und Erleichterung bringen –

und wo die Grenzen des Konzepts verlaufen.

Um diese vielen Akteure des Übergangs aus der Unsichtbarkeit

zu holen, möchten wir eine Online-Plattform einrichten, auf der

die Menschen und ihre alltäglichen Praktiken im Vordergrund

stehen. Nach dem Motto „tue Gutes und sprich darüber“ sollen

die Akteure die Vorteile ihrer ressourcenschonenden Lebenswei-

se darstellen und in Austausch mit anderen Menschen treten.

Wie organisiert man beispielsweise seinen Alltag, wenn man

versucht, möglichst keine neuen Gegenstände mehr zu kaufen,

sondern alles gebraucht zu erwerben? Was gewinnt man durch

diese Lebensweise? Worauf fällt es schwer, zu verzichten? Und

was sind die Grenzen des ZERO CITY-Konzepts? Ziel der Platt-

form ist ein Vorrat an Praktiken zu schaffen, auf die auch andere

zurückgreifen können.

Weiterführung des wissenschaftlichen Diskurses

Die wissenschaftliche Ebene des ZERO CITY-Projekts knüpft

unmittelbar an die praktische Ebene an. Denn das experimen-

telle Erproben der Regeln und Werkzeugen gibt unmittelbare

Erkenntnisse darüber, welche Strukturen, welche Räume und

welche Gemeinschaften eine ZERO CITY braucht. In engem

Austausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern wollen

wir zum einen herausfinden, welche Regeln und Werkzeuge sich

eignen, um maximal sparsam und selbstversorgend in der Stadt

zu leben. Zum anderen wie eine Stadt räumlich organisiert sein

muss, um das ZERO CITY-Prinzip zu fördern. Und schließlich geht

es um die Frage, welche Form des Zusammenlebens diese Stadt

braucht. Denn langfristiges Ziel des Projekts ist die tatsächliche

Entwicklung einer konkreten Stadt oder eines Quartiers nach

dem Muster der ZERO CITY.

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Viele Fragen sind noch

völlig ungeklärt. Inwiefern muss sich beispielsweise unsere

Gesellschaft politisch und kulturell verändern, um die Wachs-

tumslogik außer Kraft zu setzen. Welche Rolle kann die „öffentli-

che Hand“ spielen? Soll sie lenkend in den Veränderungsprozess

eingreifen, indem sie Anreizsysteme etabliert oder geeignete

Räume bereitstellt, die Experimente abseits der gängigen

Versorgungsstrukturen zulassen? Diese offenen Fragen bilden

die Grundlage des weiteren Forschens und der experimentellen

Erprobung.

Anna WildhackNexthamburg

Page 25: ZERO CITY Report No. 1

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AUSBLICK

Wie KAnn die ideeder zero citY reAlität Werden?

Kuratierung des Gesamtprojekts ZERO CITY: Julian Petrin (Nexthamburg)

Daniel Opper (ZEIT-Stiftung), Anna Wildhack (Nexthamburg)

Gestaltung des Reports: Julian Petrin (Verantwortlich für den Inhalt)

Redaktion: Anna Wildhack

Texte: Daniel Opper, Julian Petrin, Henrik D. A. Schimkus, Anna Wildhack

Fotos: Peter Fey (c)

Visualisierungen: Julian Petrin

Modellbau: Suitbert Schmitt, Alexander Breit, Melih Kös, Anita Laukart, Felix Nebel

Druck: Druckerei Weidmann GmbH & Co. KG

Der Report ist ein Gemeinschaftsprojekt von:

ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Feldbrunnenstraße 56

20148 Hamburg

Wir danken unseren Partnern, insbesondere Timo von Kriegstein (unmarked_

space Festival) und dem Kampnagel Team sowie Lena Bührer, Katharina Bothe,

Jessica Kellner und dem Nexthamburg-Team für ihre Unterstützung unseres

Workshops. Wir danken allen Workshop-Teilnehmern für ihre Beiträge, Ideen und

Interventionen.

ZERO CITY-Team v.l.: Elena Mozgovaya, Lale Welker, Felix Nebel, Melih Kös, Anita Laukart, Astrid Groß-mann, Alexander Breit, Anna Wildhack, Peter Fey, Daniel Opper, Julian Petrin, Sven Lohmeyer

impressum

Nexthamburg Plus

Bäckerbreitergang 14

20355 Hamburg

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Wir Werden diese stAdt noch BrAuchen.

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Mehr zum Engagement der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius: www.zeit-stiftung.de www. v e r n e t z t e r l e b e n . d e

Internet und Globalisierung verändern unsere Gesellschaft radikal. Neuen Ideen von Kunst und Kultur, Partizipation und Gemeinwesen, Arbeit und Ökonomie, Stadt und Öffentlichkeit bietet die ZEIT-Stiftung mit der Initiative .vernetzt# – Wie wollen wir leben? ein Forum: So wollen wir .vernetzt# leben!