Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz...

16
INTERNACIONAL Preis in Kuba: 1,00 CUC 59. JAHR DER REVOLUTION Zettungy iy wn (20S KbgAND MARZ 2017 < Jahrgang 52 nummer 3 Euro 1,70 ‘SPANISH | FRANZOSISCH | ENGLISCH | PORTUGIESISCH | ITALIENISGH PES Madelaine Sautié * NACHDEM die26. Internationale Buchmesseam 19. Februar ihre Tore in der kubanischen Hauptstadt schloss, begann nun ihre Etappe in verschiedenen Teilen der ganzen Insel. In Havanahates Uber 1.100 Veranstaltungen gegeben, darunter etwa 900 Buch- vorstellungen, 28 Foren und 106 Poesielesungen. Auf der Abschlussveranstaltung der Messein Havan- na Im Beisein von Kulturminister Abel Prieto, Juan Ro- driguez Cabrera, Prasident des kubanischen Buchins- tituls, und Anna Lise Domanski, zweite Botschaftsse- kretérin der Botschaft Kanadas, wurde gewirdigt, dass 301.500 Bucher verkauft wurden, 111.540 mehr als in der gleichen Etappeder vorjahrigen Messe. Die Besucherzahl lag mit 415.599 um 25.000 hdher als im Vorjahr. Rodriguez Cabrera hobdie Tellnahme von 536 Ver- tretern aus 46 Landern mit 232 Ausstellern, 173 Schriftstellern, 48 Herausgebern, acht Kunstlern und 75 Funktionaren an derdiesjahrigen Buchmesse her- vor und sagte, dass Kanada als Ehrengast uns mit seiner Kultur erfreut habe. Er wies aufdie erfolgten Enrungen sowohl fur Co- mandante en Jefe Fidel Castro, den Grinder und Schépfer der Buchmesse, als auch fur Dr. Armando Hart hin. In den folgenden Wochenerreicht die Messe alle welteren Provinzen Kubas und endet am 16. April in Santiago de Cuba. + (Weitere Informationen auf den Seiten 4 bis 6) aa) SEITEN 8 ae) B3 Oa faa} ERKLARUNG DES MINREX Antikubanische Provokation gescheitert FITCUBA 2017 Tourismusmesse in Holguin mit Gastland Deutschland Energie- Kuba strebt unabhangigkeit an 3. Internationaler Triathlon von Havanna

Transcript of Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz...

Page 1: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

INTERNACIONAL

Preis in Kuba: 1,00 CUC

59. JAHR DER REVOLUTION

Zettungy iywn (20S KbgAND

MARZ 2017 <Jahrgang 52nummer 3Euro 1,70

‘SPANISH | FRANZOSISCH | ENGLISCH | PORTUGIESISCH | ITALIENISGH

PES

Madelaine Sautié

* NACHDEMdie26.Internationale Buchmesseam 19.Februar ihre Tore in der kubanischen Hauptstadtschloss, begann nun ihre Etappein verschiedenenTeilender ganzenInsel. In Havanahates Uber 1.100Veranstaltungen gegeben, darunter etwa 900 Buch-vorstellungen, 28 Foren und 106 Poesielesungen.Auf der Abschlussveranstaltung der Messein Havan-na Im Beisein von Kulturminister Abel Prieto, Juan Ro-

driguez Cabrera,Prasident des kubanischen Buchins-tituls, und Anna Lise Domanski, zweite Botschaftsse-kretérin der Botschaft Kanadas, wurde gewirdigt,dass 301.500 Bucherverkauft wurden, 111.540 mehrals in der gleichenEtappedervorjahrigen Messe. DieBesucherzahllag mit 415.599 um 25.000 hdher als imVorjahr.Rodriguez Cabrera hobdie Tellnahmevon 536 Ver-

tretern aus 46 Landern mit 232 Ausstellern, 173Schriftstellern, 48 Herausgebern, acht Kunstlern und

75 Funktionarenan derdiesjahrigen Buchmesseher-vor und sagte, dass Kanada als Ehrengast uns mitseiner Kultur erfreut habe.Er wiesaufdie erfolgten Enrungen sowohlfur Co-

mandante en Jefe Fidel Castro, den Grinder undSchépfer der Buchmesse,als auch fur Dr. ArmandoHart hin.In den folgenden Wochenerreicht die Messe alle

welteren Provinzen Kubas und endet am 16. April inSantiago de Cuba. +

(Weitere Informationen auf den Seiten 4 bis 6)

aa) SEITEN8 ae) B3

Oa faa}

ERKLARUNG DES MINREX

AntikubanischeProvokation gescheitert

FITCUBA 2017

Tourismusmesse in Holguinmit Gastland Deutschland

Energie-Kubastrebt

unabhangigkeit an

3. InternationalerTriathlon vonHavanna

Page 2: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

KUBA2 GRANMA INTERNACIONALMÄRZ 2017 |

BETREUENDER VERLAG DER DEUTSCHEN AUSGABE: Verlag 8. Mai GmbH Torstr. 6, 10119 Berlin, BRD

NACHDRUCKKANADANational Publications Centre C.P. 521, Station C, Montréal, QC H2L 4K4 Tel/Fax: (514) 522-5872

BRASILIENINVERTACooperativa de Trabalhadores em Serviços Editoriales e Noticiosos Ltda. Rua Regente Feijó, 49 - 2o andar CEP 20060 Rio de JaneiroTel-Fax: (021) 222-4069ARGENTINIENMovimiento Cultural AcercándonosBuenos AiresTel.: (011) 4862-3286

GENERALDIREKTORPelayo Terry Cuervo

STELLVERTRETENDEDIREKTORIN

Arlin Alberty Loforte

REDAKTIONSCHEFJuan Diego Nusa Peñalver

ITALIENISCHE AUSGABEM.U. Gioia Minuti

Tel.: 832- 5337 / 881- 6265

ENGLISCHE AUSGABEMarie Chase

Tel.: 881-1679

FRANZÖSISCHE AUSGABEFrédéric Woungly-Massaga

Tel.: 881-6054

PORTUGIESISCHE AUSGABEMiguel Angel Alvarez Caro

Tel.: 881-6054

DEUTSCHE AUSGABEUte Michael

Tel.: 881-1679

VERTRIEB UND ABONNEMENTSOmar Quevedo Acosta

Tel.: 881-9821

WEBSITE INTERNET E-MAILhttp://www.granma.cu [email protected]

Druck: Zeitungsverlag Granma, Havanna/Kuba

REDAKTION UND VERWALTUNG

Avenida General Suárez y Territorial

Plaza de la Revolucion “José Martí”,

Apartado Postal 6260,

La Habana 6, Cuba. C.P. 10699

Tel.: (53-7) 881-6265 / 881-7443

Zentrale: 881-3333 App 119 /176

ISSN 1563 - 8286

SPANISCHE AUSGABE Inés Míriam Alemán Aroche

Tel: 881-6265

Iramsy Peraza Forte und Lisandra Fariñas Acosta

• ALS Fidel Castro dem damaligen Premierminister Ostti-mors, Mari bim Amude Alkatiri, die Hand reichte und ihm ver-sprach, Kuba werde 1.000 junge Menschen aus Osttimor zuFachleuten im Gesundheitsbereich ausbilden, damit sie ihrVolk gesundheitlich betreuen könnten, hatte Isabel de JesúsAmaral noch nicht damit gerechnet, dass sie einmal Ärztinwerden würde.

Aber nicht nur, dass sie Ärztin geworden ist, ist bemerkens-wert, sondern auch, dass sie es in ihrem Land wurde. Isabelgehörte nämlich zur ersten Gruppe von 54 Ärzten, die ihreAusbildung gänzlich in der Medizinischen Fakultät diesessüdostasiatischen Landes absolviert haben, die auf Initiativeder dort arbeitenden kubanischen Ärztebrigade im Jahr2005 ins Leben gerufen wurde und von Professoren ausKuba geleitet wird.

Ein Jahr zuvor, im Jahr 2004, waren die ersten 15 unsererÄrzte in Osttimor eingetroffen, wo die hygienisch-sanitärenVerhältnisse schwierig und die Gesundheitsdienste unzurei-chend waren.

Es war dies das erste Ergebnis einer Beziehung, die mit Ge-sprächen zwischen dem Comandante en Jefe und dem damali-gen Präsidenten der Demokratischen Republik Osttimor, XananaGusmao, auf dem 13. Gipfel der Blockfreien in Kuala Lumpur inMalaysia begonnen hatte, wo nicht nur freundschaftliche Bezie-hungen geknüpft wurden, sondern auch die medizinische Zu-sammenarbeit zwischen beiden Ländern ihren Anfang nahm.

***

Dreizehn Jahre nach der Ankunft der ersten kubanischenMitarbeiter ist die Realität in Osttimor eine völlig andere. So-wohl das Volk als auch seine Regierenden erkennen an,dass die Ärzte- und Lehrerbrigaden aus Kuba die historischeEntwicklung und die Umgestaltung einer im 21. Jahrhundertentstandenen Nation beeinflusst haben, nachdem das frü-here Timor fünf Jahrhunderte der Kolonisierung durch diePortugiesen und eine über 20 Jahre währende Annexiondurch Indonesien erdulden musste.

Nicht mehr als 25 Ärzte waren Osttimor geblieben, als esendlich seine Unabhängigkeit erreicht hatte. Hinzu kam,dass keiner von ihnen im Land ausgebildet worden war.Daran erinnert man sich in diesem Volk und davon erzähltjetzt Herminio Noronha, der sein Chemiestudium abbrachund zu der Gruppe junger Leute gehörte, die nach Kubakamen, um Medizin zu studieren.

Noronha gehört jetzt zu den nahezu 900 Medizinern, diees inzwischen im Land gibt. Zwei Jahre lang arbeitete er inArztpraxen und Polikliniken, um dabei zu helfen, den Pflege-bedarf seines Landes abzudecken und „nicht nur von derHeilung her, sondern auch durch Belehrung und Erziehungder Menschen den sanitären Bereich umzugestalten, der ineinem Zustand ist, dass er zu Todesfällen führt, die völligvermeidbar wären“.

Er wurde sich in dieser Zeit auch klar darüber, dass er wei-terstudieren müsse, wenn er wirklich den Erfordernissen desLandes gerecht werden will. Wie die Mehrheit seiner Gefähr-ten absolvierte er die ersten fünf Studienjahre in Kuba undreiste dann ab, um die Laufbahn in seinem Land zu beenden– in der „von den Kubanern geschaffenen medizinischen Fa-kultät“. Jetzt ist er, zusammen mit weiteren acht Kollegen, wie-der zurück in Kuba, um eine Weiterbildung zum Facharzt fürAnatomie des Menschen zu absolvieren.

„Wir sind die Jungen, die über die Lehrtätigkeit das Gesund-heitswesen für die Zukunft Osttimors entwickeln werden, dasfähig sein muss, seine Mediziner selbst auszubilden. Darumsind wir zurückgekehrt, um uns als Fachkräfte zu profilieren

und einmal ein besseres Land haben zu können. In Kuba habe ich eine Menge gelernt, vor allem ein Gefühl

für Patriotismus, dafür, was es heißt, unabhängig von denBedingungen die Verpflichtung zu spüren, deinem Volk zuhelfen, zu arbeiten, um die Situation zu verändern“, erläutertNoronha.

„Außerdem haben wir vom kubanischen Gesundheitssys-tem gelernt. Wir haben gelernt, den Kranken mit Respektund Liebenswürdigkeit zu behandeln, ohne eine Distanz her-zustellen.“

„Die beste Art, die Auswirkung der kubanischen Zusam-menarbeit mit Osttimor zu bemessen, ist es, die Verände-rung der Gesundheitsindikatoren im Land zu betrachten“,fügt Acacio de Jesús, ein Physiologe, hinzu.

Seit es diese Vereinbarung gebe, führt er aus, seien die Kin-

der- und Müttersterblichkeit in bemerkenswertem Umfang zu-rückgegangen. „Die in Kuba ausgebildeten Mediziner sindpraktisch aufs ganze Land verteilt, was dazu geführt hat, dasswichtige Gesundheitsindikatoren sich verbessert haben unddie Lebenserwartung sich erhöht hat.

Das Volk von Osttimor, das viele Jahre lang keinen Doktorgesehen hat, verehrt die Kubaner, die bis in die verborgens-ten Winkel der Insel vordringen. Die kubanischen Ärzte su-chen die Kranken auf und das weiß die Gemeinschaft zuschätzen.“ Für Acacio ist gerade das Gefühl der Menschlich-keit das Unterscheidungsmerkmal der kubanischen Medizin.

***

„Kuba hat sich unser angenommen“, sagt Joaninha da Costavoller Dankbarkeit. „Es hat es dort getan, als es uns seineÄrzte schickte, es tat es, als hier erstmalig die Kunst des Hei-lens gelehrt wurde, und es tut es jetzt wieder mit unserer Wei-terbildung. Ich wollte Ärztin werden, um nützlich für mein Volkzu sein, und Kuba hat mir diese Gelegenheit gegeben“, sagtdie junge Ärztin, die sich derzeit auf Physiologie spezialisiert.

Dann erzählen die jungen Leute von einer Vergangenheit,von der sie versichern, dass sie auf viele ihrer Kollegen zu-trifft, mittelloser junger Leute, die nicht vergessen haben, dasssie am anderen Ende der Welt ihre Träume erfüllen konnten.Sie reden vom Projekt der Lateinamerikanischen Medizin-schule (ELAM), wo sie „sich gegenseitig als auch künftige Me-diziner aus anderen Ländern, Kulturen und Ideologien ken-nenlernten“.

Aber sie sprechen vor allem von Fidel. „Dank dem Coman-

dante en Jefe und der kubanischen Revolution trage ich heuteeinen weißen Kittel“, versichert Manuel Francisco da Costa,der aus einer Familie stammt, die keinerlei Möglichkeitenhatte, ihm ein Medizinstudium zu finanzieren. „Ich bin Arztdank dem humanistischen Denken Kubas und Fidels.“

Für Grigorio Belo sind die Ärzte aus Osttimor auch sein Ver-mächtnis. Belo, im zweiten Jahr seiner Facharztausbildung inKlinischer Biochemie, sieht diese erneute Gelegenheit, inKuba zu studieren, als Chance, „in unser Land zurückzukeh-ren, um die vom Revolutionsführer konzipierte und von derKubanischen Medizinbrigade initiierte Arbeit fortzusetzen.“

***

Isabel de Jesús Amaral bildet sich heute in der Fakultät derMedizinischen Wissenschaften Victoria de Girón im Fachge-biet Menschliche Embryologie weiter. Sie wurde in ihrem ei-genen Land zur Ärztin ausgebildet, gesteht aber, dass dieTatsache, dass fast alle ihre Ausbilder Kubaner „mit dieserfür sie so charakteristischen Liebe und Geduld“ waren, ausihr eine andere Frau gemacht habe, „etwas, wovon ich niegeträumt hätte“ - eine Ärztin.

Die Medizinschule in Osttimor, die seit dem Jahr 2011 alsFakultät Nr. 13 der Nationalen Universität fungiert, ist eineInstitution, in der zur Zeit ungefähr 170 kubanische Lehrkräf-te tätig sind.

Ein großer Teil der Studenten aus Osttimor, die in Kuba ihremedizinische Laufbahn begonnen haben, kehrten im 5. Stu-dienjahr nach Hause zurück und schlossen ihr Studium inder von den Kubanern gegründeten Fakultät ab. Einige vonihnen lindern die Schmerzen vieler ihrer Landsleute. Andere,wie die von uns Interviewten, statten sich mit dem notwendi-gen Rüstzeug aus, um die Kontinuität der ersten Medizin-schule in Osttimor zu gewährleisten.

Und mehr noch, sie, die sie wissen, dass es nur von ihnenabhängt, es möglich zu machen, sehnen sich danach, dassaus dieser Schule – und warum auch nicht? – ein Projekt wiedie ELAM für den Asiatisch-Pazifischen Raum hervorgeht. •

Ein von Kuba erfülltes Versprechen

Im Jahr 2005, während des Kubabesuchs des damaligenPremierministers von Osttimor, Mari Alkatiri, versprach ihm Fidel,Kuba werde 1.000 junge Menschen aus Osttimor zu Ärztenausbilden

Die Ärzte aus Osttimor, die derzeit eine Facharztausbildung inKuba absolvieren

ALBERTO BORREGO

IRAMSY PERAZA FORTE

MEDIZINISCHE ZUSAMMENARBEIT MIT OSTTIMOR

Page 3: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

KUBA 3GRANMA INTERNACIONALMÄRZ 2017 |

• INTERNATIONALE Pressemedien verbreite-ten in den letzten Wochen die Absicht des Ge-neralsekretärs der OAS, Luis Almagro Lemes,nach Havanna zu reisen, um einen „Preis“ inEmpfang zu nehmen, der von einer illegalen an-tikubanischen Gruppierung erfunden wordenwar, die im Bunde mit der ultrarechten „Stiftungfür Panamerikanische Demokratie“ arbeitet, wel-che in den Tagen des siebten Gipfels amerikani-scher Staaten in Panama geschaffen wordenwar, um Anstrengungen und Mittel gegen legiti-me und unabhängige Regierungen in „UnseremAmerika“ zu kanalisieren.

Der Plan, ausgebrütet auf mehreren Reisenzwischen Washington und anderen Hauptstäd-ten in der Region, bestand darin, in Havannaeine offene und schwere Provokation gegen diekubanische Regierung zu veranstalten, innereInstabilität zu schüren, das internationale Imagedes Landes zu schädigen und gleichzeitig denguten Verlauf der diplomatischen BeziehungenKubas zu anderen Staaten zu beeinträchtigen.Vielleicht haben sich einige verrechnet unddachten, dass Kuba dem Schein zuliebe dasWesentliche opfern würde.

In die Show sollten Almagro selbst und einigeandere rechtsgerichtete Gestalten hineingezo-gen werden, die der sogenannten Demokrati-schen Initiative für Spanien und Amerika (IDEA)angehören, die in den letzten Jahren auchgegen die Bolivarische Republik Venezuela undandere Länder mit progressiven und linken Re-gierungen in Lateinamerika und der Karibik ag-gressiv vorgegangen ist.

Der Versuch hatte die Mitwisserschaft und Un-

terstützung von anderen Organisationen mit um-fangreichen antikubanischen Referenzen, wiedem „Zentrum Demokratie und Gemeinschaft“und dem „Zentrum für Studien und Manage-ment für die Entwicklung Lateinamerikas“(CADAL), sowie dem „Interamerikanischen Insti-tut für Demokratie“ des Terroristen und CIA-Agenten Carlos Alberto Montaner. Darüber hi-naus ist seit 2015 die Verbindung bekannt, diezwischen diesen Gruppen und der NationalenStiftung für Demokratie der Vereinigten Staaten(NED) besteht, die Mittel von der Regierungjenes Landes erhält, um ihre subversiven Pro-gramme gegen Kuba umzusetzen.

Nach Bekanntwerden dieser Pläne und inDurchsetzung der Gesetze, die die Souveränitätder Nation erhalten, beschloss die kubanischeRegierung, den mit den beschriebenen Sach-verhalten verbundenen ausländischen Bürgerndie Einreise in das Land zu verweigern.

Auf tadellos transparente Weise und in Ein-haltung der Grundsätze, die die diplomati-schen Beziehungen zwischen den Staaten be-stimmen, kontaktierten die kubanischen Be-hörden die Regierungen jener Länder, ausdenen diese Personen abreisen würden, undinformierten diese und versuchten, von derAusübung dieser Handlungen abzuraten unddiese zu verhindern.

Wie die Verordnungen der internationalen Zivil-luftfahrt festlegen, stornierten die Fluggesell-schaften die Buchungen der Passagiere, als sieerfuhren, dass diese nicht willkommen sein wür-den. Einige wurden zurückgeflogen. Es gab je-manden, der versuchte, die Fakten in Bezug auf

die engen politischen Interessen in seinem eige-nen Land zu manipulieren, mit Blick auf die inter-nen Prozesse, die in ihnen stattfinden .

Es fehlte nicht an Äußerungen von Verteidi-gern angeblicher Verfolgter, Angehöriger ver-gangener Diktaturen und arbeitsloser Politiker,die bereit sind, sich mit vulgären Söldnern zuverbünden, die im Dienst ausländischer Inte-ressen und auf deren Gehaltsliste stehen undinnerhalb Kubas über keinerlei Anerkennungverfügen, von unhaltbaren Verleumdungenleben, sich als Opfer geben und entgegen denInteressen des kubanischen Volkes und despolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Sys-tems handeln, das dieses frei gewählt und hel-denhaft verteidigt hat.

Was Almagro und die OAS betrifft, so überra-schen uns seine Aussagen und offen antikubani-sche Handlungen nicht. In sehr kurzer Zeit an derSpitze dieser Organisation hat er sich hervorge-tan, indem er ohne jegliches Mandat der Mitglied-staaten eine ehrgeizige Agenda der Eigenwer-bung mit Angriffen gegen progressive Regierun-gen wie Venezuela, Bolivien und Ecuador schuf.

In diesem Zeitraum haben sich die imperialis-tischen und oligarchischen Angriffe auf die la-teinamerikanische und karibische Integrationund gegen demokratische Institutionen in vie-len unserer Länder verdoppelt. In einer neoli-beralen Offensive sind Millionen Lateinameri-kaner zur Armut zurückgekehrt, haben Hun-derttausende ihren Arbeitsplatz verloren, wur-den zur Emigration gezwungen, von kriminel-len Banden und Drogenhändlern getötet oderverschwanden. Währenddessen breiten sich in

der Hemisphäre isolationistische und protektio-nistische Ideen aus, die Umwelt verschlechtertsich, Deportationen, religiöse und Rassendis-kriminierung, Unsicherheit und brutale Repres-sion wachsen an.

Wo ist die OAS gewesen, die angesichts die-ser Realitäten immer komplizenhaft geschwie-gen hat? Warum schweigt sie? Man mussschon sehr veraltete Ansichten haben, wennman versucht, den Kubanern „die Werte undPrinzipien des interamerikanischen Systems“zu verkaufen, angesichts der harten und anti-demokratischen Realität, die eben dieses Sys-tem erzeugt. Man muss ein schlechtes Ge-dächtnis haben, um sich nicht daran zu erin-nern, dass sich Kuba im Februar 1962 einsamgegen das „unmoralische Konklave“ erhob, wieFidel es in der Zweiten Deklaration von Havan-na bezeichnete. Fünfundfünfzig Jahre späterund unter dem Beistand von Völkern und Re-gierungen aus der ganzen Welt ist es notwen-dig zu wiederholen, wie Präsident Raúl Castroversicherte, dass Kuba niemals in die OAS zu-rückkehren wird.

José Martí hatte eindringlich darauf hingewie-sen, dass „weder Völker noch Menschen jeneachten, die keine Achtung gebieten (...) Men-schen und Völker durchlaufen diese Welt, indemsie den Finger in das Fleisch anderer bohren,um zu sehen, ob es weich ist oder ob es wider-steht, und man muss das Fleisch zäh machen,damit es die frechen Finger hinausjagt“.

In Kuba vergessen wir die Lehren der Ge-schichte nicht.

Havanna, 22. Februar 2017 •

Antikubanische Provokation scheitert

• DIE Antwort der kubanischen Regierung auf die Absicht des Ge-neralsekretärs der OAS, Luis Almagro, die Insel zu besuchen, umeinen von einer illegalen antikubanischen Gruppierung erfundenenPreis entgegenzunehmen, hat auf der Welt verschiedenartige Reak-tionen hervorgerufen. Der Plan schloss außerdem den ehemaligenPräsidenten Mexikos Felipe Calderón und die ehemalige chilenischeMinisterin Mariana Aylwin mit ein.

Von Bolivien aus drückte Präsident Evo Morales seine Bewunderungfür das kubanische Volk aus, das der Einmischung des ImperiumsEinhalt geboten und eine von rechtsgerichteten Organisationen derRegion ausgeheckte Provokation zum Scheitern verurteilt habe.

„Danke dafür, dass die Würde des lateinamerikanischen Volkes ge-wahrt wurde“, schrieb der Regierungschef über Twitter.

Die Nicaraguanische Vereinigung der Freunde Kubas (AAC) wies inMangua die von der regionalen Rechten initiierten provokativen Manö-ver zurück und bezeichnete die Aktionen als barabarisch.

„Wir betrachten den Plan als aberwitzig, mit einer lächerlichen Preis-vergabe an Almagro die Souveränität Kubas verletzen zu wollen“, heißtes in einer Erklärung der AAC.

„Wir wissen zur Genüge, dass die Regierung Kubas niemals die De-mütigung einer Preisverleihung an einen Feind im eigenen Lande zu-lassen und sich zwingen lassen wird, sich bei der OAS anzubiedern,einem Organismus, der den Völkern der Dritten Welt nichts gebrachthat und der Zugehörigkeit in welcher Kuba in keiner Weise bedurfte“,betonte sie.

Die Nationale Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN) El Salvadorszeigte sich angesichts der Provokationen und medialen und interven-tionistischen Manöver gegen die Insel ebenfalls solidarisch mit Kuba.

Die FMLN versicherte, dass besagte politische und mediale Provo-kation eine weitere Diffamierungskampagne darstelle, mit der ver-sucht werden solle, den ausgezeichneten Beziehungen Kubas mit denLändern der Region Schaden zuzufügen.

„Wir weisen jeden Versuch der Einmischung in die inneren Angele-genheiten eines souveränen Staates zurück und unterstützen Kuba,das auf Grundlage der im Völkerrecht festgelegten Vollmacht ent-scheiden kann, wen es in seinem Territorium akzeptiert und wennicht“, erklärte die FMLN.

Die Botschaft Kubas in Chile gab eine Erklärung heraus, in der in ka-tegorischer Form die „schwerwiegende internationale Provokation“gegen die Regierung Kubas zurückgewiesen wurde.

„Sie wurde von einer illegalen antikubanischen Gruppierung initiiert,

die gegen die verfassungsmäßige Ordnung agiert und die mit ihrer Cli-quenwirtschaft und der Finanzierung durch ausländische Politiker undInstitutionen auf Ablehnung im Volk stößt“, versicherte die diplomati-sche Vertretung in der chilenischen Hauptstadt.

In Chile war in die Angelegenheit die ehemalige Ministerin und Par-lamentarierin Mariana Aylwin involviert, deren Einreise nach Havannaabgelehnt wurde.

„Die Botschaft Kubas der Republik Chile lässt wissen, dass die ku-banische Regierung, in respektvoller Erinnerung an den Ex-Präsiden-ten Patricio Aylwin, auf diskrete und konstruktive Weise mit allen ihrzur Verfügung stehenden Mitteln versucht hat, diese Provokation zuverhindern, und bedauert zutiefst ihre Verwendung für interne politi-sche Ziele in Chile“, hieß es dort.

Außerdem hob sie das souveräne Recht Kubas hervor, zu entschei-den, welche ausländischen Bürger Zutritt zu seinem nationalen Terri-torium haben, und sich gegenüber jeglicher interventionistischenHandlung zu verteidigen, die auf die Umstürzung der in Kuba gültigenRechtsordnung gerichtet ist.

SOUVERÄNITÄT UND RESPEKT

Die große Mehrheit der Kommentare, die über die Website der Ta-geszeitung Granma eingingen, ist übereinstimmend der Auffassung,dass die kubanische Haltung von den Prinzipien der Souveränität unddes Respekts geprägt sei.

„Angemessene Antwort Kubas, sein Volk darf niemals gedemütigtwerden“, schreibt Roberto Lloch.

Der User Francisco fügt hinzu, dass das Ganze ein Vorwand sei, dieäußerste lateinamerikanische Rechte in Kubas eigenem Territoriumgegen das Land zu vereinen.

„Nicht einen Schritt zurück angesichts der Hinterhalte der Rechtenund des überholten und mörderischen Imperialismus“, schreibt JoséLuis Valdés Lozano.

Jesús Alquisira verweist darauf, dass das kubanische Volk ein Volkmit Würde sei, Produkt einer siegreichen Revolution, das niemand de-stabilisieren könne, und ganz bestimmt nicht die Winkeladvokaten derinternationalen Rechten.

Efi Barrera hebt die Charakterfestigkeit Kubas hervor, das er als vonWürde geprägt und mutig bezeichnet, und er fragt: „Wann lernen sieendlich, dass man Kuba respektieren muss? Wenn Demokratie dasRecht der Mehrheit impliziert zu entscheiden, haben sich die Kubanerschon für den Sozialismus entschieden.“

Verschiedene Kommentare stimmen darin überein, dass die OASweiterhin ein Mechanismus in Diensten der Pro-Yankee- und imperia-listischen Oligarchien sei. Die Redaktion erreichten ebenfalls Botschaf-ten der Solidarität aus anderen Ländern der Welt. Antonio Rodríguezaus Paraguay kommentierte, dass er vollkommen mit dem einverstan-den sei, was die kubanische Regierung verfügt habe.

„Es wäre dumm, wenn man die ins Haus einlassen würde, die ganzoffen in der Absicht kommen, Konflikte mit denen zu schüren, die dortwohnen“, sagte er.

Bianca schrieb aus Uruguay: „Als Uruguayerin schäme ich mich fürdas Verhalten Almagros. Ganz offensichtlich ist er eine Marionette derimperialistischen Interessen.”

Ebenfalls aus Uruguay fragte sich Iván Quintana: „Was kann manschon von einem Verräter wie Almagro erwarten, einem Anwalt, des-sen einziges Prinzip das Geld ist, und unglücklicherweise stammt die-ser Lakai auch noch aus meinem Land.“

Belén Araujo Díaz schrieb von Mexiko aus: „Ich habe schon immerdie Würde des kubanischen Volkes bewundert.“ •

Widerstand Kubas angesichts Provokationen vonaußen hervorgehoben

Erklärung des Ministeriums für Auswärtige Beziehungen Kubas

Page 4: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

THEMA MAnz 2017] GRANMA INTERNACIONAL

Fidel und die Festung der BücherMireya Castaneda

* FIDEL war es, der bei der Eröffnungder XI. Internatio-nalen Buchmesse von Havanna, im Jahr 2002, die Ideehatte und den Satz prägte, dass San Carlos de La Caba-Aha zur „Festung der Bücher“ werden sollte

In seiner Eröffnungsredeerwähnte der damalige kubani-sche Präsident, dass er beim Betreten der Kolonialfes-tungvoller alter Kanonen überlegt habe, dass man denGebrauch der Waffen der Vorgeschichte überlassen undstattdessendie Ideen verwenden solle.„Aus diesen Geschützen in La Cabana wurde früher mit

Schießpulver gefeuert‘ sagte er, „aber ich denke,in die-sem Jahrhundert werden die Buchmessen dazu führen,dass die Festung eines Tages als die des Buches be-zeichnet wird!Der RevolutionsführerFidel Castro (1926-2016) und sein

außergewöhnliches Gedankengut wurden in dieser 26.Ausgabe der Buchmessemit einem Kolloquium und derHerausgabe mehrerer seinem Leben und Werk gewidme-ter Bücher geehrtHier nur einige Titel: Fidel Castro ‚Que se encontrö al

triunfo de la Revoluciön?(Fidel Castro. Was fand er beimSieg der Revolution vor?, Verlag Capitan San Luis), ver-fasst von Juan Carlos Rodriguez, der einige wenig be-kannte Elemente der Persönlichkeit des kubanischenFührers aufzeigt; Fidel periodista (Fidel - Journalist, Ver-lag Pablo de la Torriente Brau), eine von Ana Nünez Ma-chin erstellte Zusammenstellung von Texten Fidels zwi-schen 1952 und 1958, und Diccionario de pensamientosde Fidel Castro (Wörterbuch des Gedankenguts von FidelCastro, Verlag Editora Politica) von SolomonSusi Sarfati.Dabei handelt es sich um die zweite, überarbeitete und

erweiterte Auflage des Buches, jetzt mit über 920 Kon-zepten und 3020 Gedanken des Comandanteen Jefe.Man hat auch aneinen Fidel für Kinder und Jugendliche

gedacht. So hat zum Beispiel der Verlag Verde Olivo Un

ifo Ilamado Fidel Alejandro (Ein Junge namens FidelAlejandro) von Maria Luisa Garcia und Rafaela Valerinoherausgebracht, in dem Geschichten seiner Kindheit undJugenderzählt werden. Der Verlag Editorial Pablo de laTorriente Brau veröffentlichte die Comics Tiempo de co-cuyo (Glühwürmchen-Zeit), von Omar Felipe Mauri undil-lustriert von Wimar Verdecia Fuentes, Maria EstherLemus und Irän Hernändez Castillo, und Fidel, e1 rebeide(Fidel, der Rebell), von Ängel Velazco mit Zeichnungenverschiedener Grafiker, inspiriert von Episoden aus demLeben des Revolutionsführers.Im Nicoläs-Guillen-Saal der Cabana fand das Symposi-

um Politik und Kultur statt. Der Schriftsteller RolandoRodriguez, Träger des Nationalpreises der Sozialwissen-schaften, betonte in seiner Rede, dass Fidels Kultur-Kon-zept ökumenisch seiAnwesend waren auch die Helden der Republik Kuba

Gerardo Hernändez und Fernando Gonzälez, die an Bei-spielen den Humanismus des Comandante en Jefe ver-deutlichten. Der Historiker Mario Mencia(La Prision Fe-cunda — Der fruchtbare Gefängnisaufenthalt) erinnertedaran, dass das Plädoyer La historla me absolverä (DieGeschichte wird mich freisprechen) das erste antimperia-listische Programm darstellte, das zur nationalen Freiheitführen würde, unddie Schriftstellerin und Journalistin Ka-tiuska Blanco (Todo el tiempo de los cedros -Alle Zeit derZedern) hob die absolute Achtung der Menschenwürdedurch Fidel hervor.Als weiteres Beispiel der vielfältigen Ehrung des Co-

mandante en Jefe auf der 28. Internationalen Buchmessevon Havannasei außerdem die Ausstellung Figel, Schildund Fahne im Ausstellungssaal K-5 der Cabana genannt,wo Werke wie Fidel en rojo (Fidel in rot) von Nelson Do-minguez, Fidel von Kamyl Bullaudy, Comenzaron losci-lones (Die Zyklone begannen) von Flora Fong oderMontunos (Die Bergbewohner) von Eduardo Roca(Choco) zu sehen waren. «

ArmandboHart, das Unmögliche möglich machenMadelaine Sautie

« EINE der Ehrungen, die innerhalb der26. Buchmesse Armando Hart galten,fand am 14. Februar im Saal Che Gueva-ra der Casa de las Americas stattIm Beisein von Jose Ramon Fernändez,

Berater des Präsidenten des Staats- unddes Ministerrates, von Roberto FernändezRetamar, Präsident der Casa de las Ame-ricas, und von Maria Elena Salgado,Vize-ministerin für Kultur, kamen die Intellektu-ellen Graziella Pogolotti, Vorsitzende derStiftungAlejo Carpentier, Lesbia CänovasFabelo, Ehrenvorsitzende des Pädagogen-verbandes Kubas, und Fernando MartinezHeredia, Präsident des Instituts Juan Ma-inello, zum Kolloquium „Armando Hart,ein Revolutionär aller Zeiten“ zusammen.In Hart setzte man Vertrauen, als es

darum ging, einem ganzen Volk, in demAnalphabetentum herrschte, Bildung zuvermitteln, das aber, wenn mansich dieszum Ziel setzte, zunächstfast vollständigalphabetisiert werden musste. Diesemjungen Mann oblag es damals, die Alpha-betisierungskampagnezuleiten, die einwahres Beispiel der revolutionären De-mokratie darstellt, und später auch dieumfassende Reform des Bildungswe-sens, einschließlich der Reform der Uni-versitäten, beider sich nicht nur die Kon-zeption von Lehre, sondern auch die vonPolitik änderte.In ihrer Rede bezog sich Cänovas auch

auf das beständige Streben Harts, dieLehrer zu vereinen und die Schule zueiner offenen Einrichtung zu machen,diefähig sei, als das wichtigste Zentrum derKultur der Gesellschaft zu fungieren. Inseiner Zeit als Bildungsminister habe erdie Grundlagen für den kulturellen undsozialen Entwicklungsstand gelegt, den

Kuba gegenwärtig hatGraziella Pogolottiließ in lebhaften Wor-

ten das turbulente Szenario der erstenJahre der Revolution wiedererstehen, alses „eine vollig verrückte Sache“ zu seinschien, ein ganzes Land umzugestaltenund von Großem zu träumen. Sie erinner-te daran, dass sie an der Fakultät fürKunst und Literatur lehrte, als bekanntwurde, dass Hart zum Kulturminister be-rufen worden war, und daraufhin eineMenschenmenge erlebte, die dieser Ent-scheidung begeistert Beifall zollteHart, sagte die Rednerin, verkörperte die

‚Aufgeschlossenheit, die für eine Umge-staltung notwendig war, da er über diegeistige Kapazität und die Fähigkeit ver-fügte mitzureißen. Eben diese Instrumentesetzte er ein, um Wunden zu heilen, denKünstlern die Hofinung wiederzugebenund zu erreichen, dass unterschiedlicheDenkweisen und ästhetische Konzepteversöhnt wurden. Es galt, Schriftstellerund Rezipienten miteinanderins Gesprächzu bringen. Hart habe zutiefst den inte-grierenden Faktor der Kultur erfasst undverstanden,dass die Kultur eint und dassman sie deshalb anregen und ein schöpfe-risches Klimafördern müsse. Graziella Po-golotti hob außerdem Harts dekolonisie-rende Denkweise und seinen Zukunfts-geist sowie seine Fähigkeit hervor, in gro-Bem Maßstab zu denken und zu träumen.Besonders betonte sie, wie stolz sie sei

mit ihm zusammengearbeitet und an sei-ner Seite arbeiten gelernt zu haben, da erseine Kollegen und Freunde lehrte, Ver-trauen in sich selbst zu haben und sichauf dem Wegder Kultur zu stählen,Martinez Heredia kam die Aufgabe zu

auf Harts politische Haltung und dessensoziales Denken einzugehen. Er sah inHart das Beispiel, das die jungen Men-

schen brauchen, indem sie sein Denkenund seine politischen Erfahrungen zurGrundlage nehmen. Deswegen sei esnotwendig, darüber nachzudenken, wieman diese in der gegenwärtigen SituationKubas besser nutzen könneMartinez Heredia erkannte den Geehr-

ten als einen der großen Denker des ku-banischen Sozialismusan, derals leiden-schaftlicher Jurist kaum dazu kam, alssolcher zu arbeiten, weil er darum be-müht war, dass alle ihre Rechte erhielten.In einer kurzen Zusammenfassung resü-

mierte er die Bereitschaft und HingabeHarts an die aufständische Bewegung,alsdiesernoch sehr jung undbereit war, „zukämpfen und sein Leben hinzugeben, alswäre es etwas Selbstverständliches“ Erführte aus, dass so „Armando Hart ge-stählt wurde im Kampf darum, Unmögli-ches möglich zu machen: und erinnerteunter anderem an „jene so schönen Zei-ten,in denendie Besten keine Chefs sein,sondern vor allem nützlich sein wollten‘

In einem Absatz fügte er hinzu, dass Hart,beseelt vom Geiste Martis und Fidels, in-nerhalb der Bewegung des revolutionären‚Aufstandes stets ein hervorragender Kamp-fer war, sowohl ale Untergeordneter alsauch als Anführer der Bewegung. Er hobdessen führende Rolle in den Kämpfen fürdie revolutionärsten Ideeninnerhalb des re-volutionären Bereiches hervor, sowie seineMeisterschaft beim Aufbau der Kommunisti-schen Partei, zu deren Sekretär für Organi-sation er ernannt wurde.Seine große Bescheidenheit, sein bei-

spielhafter Fleiß sowie seine enorme po-Iitische Kultur waren Fakten, die vomRednerhervorgehoben wurden. Indem erweitere Stärken dieses außerordentlichenMannes hoch einschätzte, erinnerte erdaran, dass er aufgrund dieser „in der

Armando Hart während des Kolloquiums inder Casa de las Americas. Ihm war die 20.Internationale Buchmesse von Havannagewidmet

Lage war, mit entschiedener Gelassen-heit einen so ausgedehnten Weg zugehen, der von Schmerzen und Klippen,sehr harten Kampfen und unzähligenSchwierigkeiten übersät war!Aus den Händen von Alberto Lara Ba-

zaldua, Generalsekretär der Industriege-werkschaft von Reynosa Tam. Mx, einermexikanischen Organisation, erhielt Hartam Ende des Kolloquiums die Auszeich-nung „Prohibido rendirse‘ (Aufgebenver-boten) für all das, was er Lateinamerikaundder Welt gegebenhat.Brausender Beifall beendete die tief

empfundene Ehrung, nachdem die Dan-kesworte Harts von dessen PartnerinEloisa Carreras verlesen worden waren,in denenes hieß, dass nur, weil er um dieriesige Zuneigung wisse, mit der dieseausgesprochen werden, er so viele Wortedes Lobs akzeptieren könne,die ihm indiesen Tagen zuteil wurden, in denen die28. Buchmesseihm gewidmet wurde. »

Page 5: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

THEMA 5

Von der kanadischen Schriftstellerin M:

ja Ombasie wurde inColecelön 21 (Verlag Gente Nueva) deren Kinderhuch Un diadespuds de habel(Ein Tag nach Babel) vorgestellt

Der Stadihistoriker von Havanna, Euseblo Leal (links), und derBotschafter Kolumbiens in Kuba, Gustavo Bell, enthüllten im Garten desKünstlerisch-Literarischen Lyzeums auf der Straße Mercaderes Nr.10eine Bronzestatue von Gabriel Gareia Märquez

pe

Auf der Buchmesse Havanna 2017Kinderliteratur « Margaret Atwood « Studienzentrum Marti « Gabriel Garcia Märquez

Mireya Castafida

* DIE Buchmesseist ein besonderer Momentim Jahr. Neue Bücher werden vorgestellt undandere wieder aufgelegt. Es ist ein verblüffen-der Augenblick. Menschen, die sich für ge-wöhnlich nicht um Bücher kümmern, fühlensich motiviert, sie zu kaufen, zu lesen, an Kol-loquien teilzunehmen und sich mit Schrfstel-lern auszutauschen.Die Buchmesse 2017 konnte einem wie ein

Marathon erscheinen, und das nicht ohneGrund: Ein Blick auf das Programmder Buch-präsentationen und Debatten oder auf dasgroßeVerkaufszelt genügte. Sie war erneuteinTreffpunkt des Lesers mit dem Buch, mitSchriistellern und Gästen und wurde zu einerbereichernden Erfahrung.

AUSSCHAU NACH KINDERLITERATUR.

Überdie Bedeutung der Messesprachen wirmit Enrique Perez Diaz, Erzähler, Kritiker, He-rausgeber und Forscher der Kinderiteratur,Mitglied der IBBY (Internationale Organisationfür Jugendbücher) und Autor eines umfassen-den Werkes für Kinder und Jugendliche:.Seubllan las hadas?(Gehen Feen in Rente?), In-Ventarse un amigo (Einen Freund erfinden)und Escuelta de los homores (Die kleineSchreckensschule) sind nur einige Beispielevon vierzig Büchern.„Ich habe ein direktes Publikum, die Kinder,

und dazu kommen die Erwachsenenhinzu,die,Vermitler, um gelesen zu werden. Deshalbräumeich der Buchmesse immergroße Bedeu-tung ein. Darüber hinaus dient dieser Kontaktdazu, Autorenrechte auszuhandeln, die Per-spektive zu ändern und zur Aktualisierung‘‚Als Berater des Präsidenten des kubanischen

Buchinstituts und als Autor behalt Pörez Diazine enge Verbindung zur Kinderiteratur beiHeißt es noch Immer,sie wäre eine „klel-

nere”Literatur?„Dies war immerein fehlerhaftes Konzept. Es.

istdie schwierigste Literatur und heutzutageistsie zur am meisten angeforderten, der lukra-{ivsten, am ausgiebigsten erforschten und po-lemischsten Literatur geworden. Ich glaube,dass dies ein Konzept ist, das einige der elitä-ren Schriftsteller vertreten. Wir schreiben fürKinder, deshalb sind wir diejenigen, die vonallen gelesen werden. Die Bücher, die dieSchriiteller für Kinder schreiben, helfen beimWachsen!Es ist gerade die Kinderlteratur, der auf der

Messe besondere Aufmerksamkeit gewidmetwurde, mit exklusiven Räumen für Verkauf undPräsentation der Neuausgaben. Im fünfzigstenJahr des Bestehens des Verlages GenteNueva gab es viele Neuerscheinungen, aberauch das Buch Escuellta de los homoreswurde 20 Jahre nach dessen Erstausgabe er-neut aufgelegt.

DER FEINE HUMOR VON MARGARET ATWOOD,

Im Pavilon von Kanada, dem Ehrengastland,wardie Kinderiteratur ebenfalls vertreien.Derku-banische Leser konnte zwei Bücher von Autorendieses Landes finden: Un dia despues de Babel(Einen Tag nach Babel) von Maya Ombasic, dieeine schöne und traurige Jugenderfahrung inBosnien und Herzegowina beschrieb, und Un ve-ano de amory cenizas (Ein Sommer aus Liebeund Asche)von Alne Apostolska, ein Romaneiner Jugendiebe,Die Schritstelerin Margaret Atwood bedarf ei-

gentich keinerVorstellung. Die Werke der Dichte-rin, Romanschritstelerin. Literaturkriikerin, Do-zentin und poliischen Aktivist wurden in 30Sprachen übersetzt. Sie wurde mit 16 Ehrendok-orttein und zahlreichen anderen Preisen wiedem Prinz=von-Asturien-Preis geehrt.

Unterihren zahlreichen Werken befinden sichmindestens zehn Titel für Kinder, darunter Wan-dering Wenda and Widow Walop's Wunder-ground Washery (2011) der inzwischen zu einerFemsehserie wurde.Drei Bücher von Atwood wurdenin Ihrem Bei-

sein vorgestelt: El quetzal resplandeciente (Derleuchtende Quetzal), wo einige der vielen Ge-schichten gesammelt sind, die von ihrem feinenund unverwechselbaren Humor zeugen.‚Antologia postica (Poetische Anthologie), in

Zweisprachiger Ausgabe, wurde von Nancy Mo-rejön vorgestelt, die zusammen mit Pablo Ar-mando Fernändez (beide Poeten und beide Na-onalpreisträger für Literatur) die Übersetzungausgeführt hatte,Die Anthologie Desde el inviermo (Aus dem

Winter), die Atwood zusammen mit ihrem Ehe-mann und Schritsteller Gragme Gibson zusam-mengestelt hatte, beinhaltet 23 kanadische Auto-ren, die auf Englisch schreiben. Von Gibsoner-folgte darüber hinaus die Präsentation des Ro-mans Movimiento perpetuo (Fortwährende Be-wegung).

MODERNISMUS UND MODERNITÄT DESISMAELILLO

‚Auf den Spuren der Literatur für Kinder und Ju-gendiche kommen wir in das Centro de Estudios.Martianos, das Zentrum, in dem die Werke von‚Jose Marti erforscht werden. Es wurde 1977 ge-gründet, set 1982 hat es seinen Sitz in dem Haus.in Vedado,in dem der Sohn des Nationalpoeten,‚Jose Francisco Marti Zayas Bazan (Havanna 1878- 1945) gelebt hatte, durch den Marti zu dem Ge-dichtband Ismaeiloinspiriert wurde.Die Direktorin des Zentrums, Ana Sänchez, ver-

weist auf die Bedeutung des Zentrums, das in die-sem Jahr seinen 40. Jahrestag begeht, und bringtihre Freude darüber zum Ausdruck, dass die dies-jährige Buchmesse Dr.Armando Hart gewidmet stder maßgeblich zur Entwicklung dieses Zentrumsbeigetragen hatSänchez erklarte, dass es in diesem Jahr sechs

Neuerscheinungen und sieben Neuaufagen vonBüchern Joss Martis gibt, „Texte, die gerade heutesehr wichtig sind; zum Beispieldie Briefe an MariaManila, La Ecad de Oro,die Versos sencilos (Ein-fache Verse), in zweisprachiger Version spanisch -englisch, sowie die Verse des Ismaelilo, alles Bü-cher, die den Kindern und der Jugend gewidmetsind,„Wir sorgen immer dafür, dass wiraußer den Prä-

sentationen auch ein wissenschafliches Progammhaben, und deshalb habenwi ein Kolloquium überModemismus und Modemnität organisiert, dain die-sem Jahr sich zum 125. Male die Veröfentichungdes Gedichtbandes Ismaeiio jährt:

ERINNERUNG AN GABO

Hundert Jahre Einsamkeit, der Roman von Ga-briel Garcia Märquez, der zweilelos ausschlag-gebendfür die Vergabe des Nobelpreises für L-Heratur war, wird in diesem Jahr 50 Jahre alt.Doch es gibt noch andere Anlässe aus dem

Leben des Gabo, wie ihn seine Freunde undLeser nennen,die in diesem Jahr besonders be-‚gangen werden, wie der neunzigste Jahrestagseiner Geburt (1927.2014) und der 35. Jahrestagder Nobelpreisverleihung,Die 26. Internationale Buchmesse von Havan-

na hätte diese Ereignisse unmöglich außer Achtlassen können.So wurde am Morgen des 16. Februar im Gar-

ten des Künstlerisch-Lierarischen Lyzeums aufder Straße Mercaderes Nr.16 im historischenStadtzentrum von Havannaihm zu Ehren eineStatue enthüllt,Die in natürichen Abmaßen in Bronze ausge-

führte Skulptur des kubanischen Bildhauers Jos®

MÄRZ 2017 |GRANMAINTERNACIONAL

Kane

Vila Soberön stelt Ihn mit zwei Büchern untereinem Arm und einer Rosein der anderen Hand(dar, und so gekleidet, wie er den Nobelpreis für Liferatur in Empfang nahm, im traditionellen Anzugder kolumbianischen Ebenen, dem Liguiligi.Die Statue wurde vom Stadthistoriker Euse-

bio Leal enthüll, der sagte, dass der Titel Por-rät im Garten lautet, und der Botschafter Ko-lumbiens in Kuba, Gustavo Bell, dankte insbe-sondere Leal dafür, „mit viel Enthusiasmus dieIdee aufgenommen zu haben, mitten im Her-zen des kolonialen Zentrums den berühmtes-ten Sohn des Telegrafisten von Aracataca auf-‚genommen zu haben!‚Am Nachmitag erfolgte zu Ehren von Gar-

cia Märquez und des halben Jahrhundertsvon dessenMeisterwerk in Casa de las Am&-ricas eine Gesprächsrunde unter der Leitungvon Jorge Fornet, Direktor des LiterarischenForschungszentrums der Casa, an der derBotschafter Bell, der Vertreter der Herausge-bergruppedes Verlags Planeta auf der Buch-messe (Verlag, der das Werk von GarciaMärquez in Mexiko herausgibi), Jose Calafell,sowie der kubanische Schrifsteller und Natio-nalpreisträger für Literatur Leonardo Padurabeteiligt waren.Die 26. Internationale Buchmesse 2017, die

vom 9.bis 19. Februar in Havanna statfand undnun noch bis zum 16. Apri die gesamte Inselurchfährt, legt Zeugnis davon ab, dass diejeni-gen, die dem Buch eine unsichere Zukunft vo-aussagen, nicht Recht behalten.DemgroßenArgentinier Jorge Luis Borges ver-

danken wir folgende Meinung: ‚Ich habe mirimmervorgestell, dass das ParadiesirgendeineArt von Bibliothek sein muss!«

Avvena saannevan

Page 6: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

THEMAMÄRZ 2017 | GRANMA INTERNACIONAL6

René Camilo García Rivera

• GEWISS ist Abel Prieto einer der zugänglichsten Minis-ter der kubanischen Regierung. Er erscheint überall, injedem Winkel der Kulturwelt. Er tritt auf mit der Sicherheiteines Menschen, der sich in seiner Materie auskennt.Einmal habe ich ihn in Pogolotti, wo ich wohne, bei einemhumoristischen Programm gesehen, das von der Ge-meinde veranstaltet wurde.

In Zeiten der Buchmesse kann man ihn in der Caba-ña finden. Dort geht er in seinen tadellosen dunklenAnzug gekleidet über die gepflasterten Straßen. Mit derGewandtheit, wie sie einer guten Prosa zueigen ist, be-gibt er sich von Saal zu Saal, von Event zu Event.

Abel Prieto stellt keine Barrieren um sich auf. Wennman sich ihm nähert, deutet er ein Lächeln an undstreckt die Hand aus und wenn er spricht, erkenntman in ihm den Intellektuellen. Zu Beginn des Treffensfragt er nach deinem Namen und dann im Verlauf desGesprächs spricht er dich mit diesem an.

Herr Minister, was sagen Sie zur diesjährigenBuchmesse?

Bedauerlicherweise konnte ich sie noch nicht voll-ständig durchlaufen. Ich bin nicht an allen Ständen ge-wesen, jedoch bei vielen verschiedenen Veranstaltun-gen. Ich glaube, sie ist auch diesmal ein Erfolg. LautBerichten des Kubanischen Buchinstituts sind dieLeute sehr froh darüber, dass es die Zentrale Büchereiwieder gibt, wo der Leser die Möglichkeit hat, alle Neu-erscheinungen an ein und demselben Ort zu finden.

Haben Sie irgendeinen Unterschied zum vorigenJahr bemerkt?

Ich stelle fest, dass das Ambiente mehr Kultur aus-strömt, mehr Integration der Künste. Bei der letztenMesse gab es diese Poster von Messi, von Sportlernund von Komikfiguren. Die stammten nicht von unse-ren Verlagen. In diesem Jahr, so scheint es mir, ist diesweniger zu beobachten.

Seit einiger Zeit kann man eine Fülle von Marke-tingprodukten wie auch wenig geschmackvolleund Wegwerfliteratur sehen. Sind Sie der Auffas-sung, dass die Buchmesse sich hin zur Kommer-zialisierung verschiebt?

Wenn dem so ist, wenn es zu einer solchen Verzer-rung gekommen ist, so gab es in diesem Jahr einenVersuch des Organisationskomitees, hier korrigierendeinzugreifen. Was ist geschehen? Mir scheint, dassder Rückgang beim Lesen, den es im Land gegebenhat, mit einer bestimmten pragmatischen Haltung ein-herging. Es wurden kommerzielle Angebote geschaf-

fen, die nicht mehr nur mit Lesestoff in Verbindungstanden, wie Kunstgewerbe, Souvenirs …

Wenn man all die Jahre betrachtet und Vergleiche zufrüheren Messen anstellt, so ist dieses Phänomen si-cher festzustellen. Wir haben bei den ausländischenAusstellern, denen, die Walt Disney und den Kultur-müll gebracht haben, Konzessionen gemacht. DieseDeformation gibt es und man muss sie stoppen.

Die Messe ist ein Raum für Bücher, für die Lektüre,für die Künste. Sie ist ein kultureller Faktor. Zu vieleMarketingprodukte könnten jenen Traum, den Fidel beider Gründung der Buchmesse hatte, in eine Karikaturverwandeln. Das dürfen wir nicht zulassen.

Trotz aller Aktionen erfreut sich die Lektüre imLand nicht der gleichen Gesundheit wie in frühe-ren Zeiten. Würden Sie dem zustimmen?

Ich glaube, dass es sicher einen Rückgang gegebenhat. Wir müssen an einer Strategie arbeiten, um dasTerrain zurückzugewinnen. Wir studieren Möglichkei-ten, wie man die Jugendlichen zum Lesen anregt. Ichdenke, dass in diesem Jahr die digitalen Versioneneine Stärkung erfahren haben. Wir sind dabei, gratisein Terabyte an Informationen auf Wechselfestplattenzu verteilen.

Aber es gibt nicht nur schlechte Nachrichten. Siehmal die Liste der am meisten verkauften Bücher imJahr 2016 an. Da ist kein mittelmäßiges oder ober-flächliches Buch darunter. Da gibt es historische Bü-cher wie Raúl Castro, un hombre en Revolución, aberauch Romane u. a. von einem der wichtigsten Autoren,die wir in Kuba haben, Daniel Chavarría, mit La piedradel rapé und ausländische Schriftsteller wie GeorgeOrwell mit 1984.

Bei allen Schwierigkeiten ist die Messe weiterhinbeim Publikum ein voller Erfolg. Wie erklären Siesich das?

Ich glaube, dass Fidel an erster Stelle und das ganzekulturelle und soziale Werk der Revolution etwas im ku-banischen Volk gesät, ein Substrat hinterlassen habenund das gilt es zu erhalten. Die Tatsache, dass die ku-banische Familie, wie bescheiden auch die Verhältnis-se sein mögen, in denen sie lebt, in ihrer WohnungRaum für Bücher hat, für eine kleine Bibliothek – dasist etwas Einzigartiges in der Welt und es wird so blei-ben, weil das Buch in Kuba ein großes Gewicht hat.

Es trifft zu, dass viele Menschen jetzt nicht mehrlesen, dass sie lieber Videos ansehen, dass die Kindersich lieber Videospiele aussuchen als sich an eineernsthaftere intellektuelle Herausforderung zu wagen.Trotzdem gibt es da eine Saat, die Früchte trägt.

Was unternimmt der kubanische Staat, um dieseSaat zu erhalten?

Auf der ganzen Welt hat sich das Buch in eine Wareverwandelt. Man handelt damit, man bewertet es undbewirbt es als Ware. Wir sehen das nicht so. In diesemLand subventionieren wir das Buch weiterhin. Mögli-cherweise sind die Preise in der letzten Zeit etwas an-gestiegen, aber kein Preis deckt die Produktionskos-ten. Es wird auf einen Beschluss der RevolutionärenRegierung hin subventioniert, die die Lektüre und dasWissen als Rechte ansieht.

An diesem Werk muss ganz bewusst gearbeitet wer-den, damit es nicht verloren geht. Noch ist es trotzaller Schwierigkeiten vorhanden. Daran sind die Fami-lie, die Schule, die kulturellen Einrichtungen an derBasis und die Bibliothekare beteiligt.

Wir müssen daran arbeiten, dass es nicht im luftlee-ren Raum stehen bleibt, damit die berühmten Worte Fi-dels „Wir sagen dem Volk nicht, dass es glauben, son-dern dass es lesen soll“ oder die Martís „Lesen istWachsen“ sich nicht auflösen und ihren Sinn verlieren.(Juventud Rebelde) •

Abel Prieto: Die Messe ist ein Raum fürBücher, für die Lektüre, für die Künste

Kulturminister Abel Prieto bei der Übergabe des National-preises für Literatur 2016 an die Schriftstellerin MargaritaMateo Palmer

ACN/RAFAEL HERNÁNDEZ

Gabriela Ávila Gómez

• KUBA und Irland haben unbestreitbar ge-meinsame historische Wurzeln, die von derKolonisierung und den Kämpfen um die Un-abhängigkeit geprägt sind, sagte am 16. Feb-ruar der Präsident dieses europäischen Lan-des, Michael D. Higgins.

Bei der Eröffnung der Ausstellung „Die Irenin Lateinamerika“ stellte Higgins fest, dass,obwohl beide Länder im Schatten eines sehrmächtigen Nachbarlandes gelebt hätten, esihnen gelungen sei die Dunkelheit hinter sichzu lassen.

Der Staatschef führte aus, dass die Unab-hängigkeit Kubas und Irlands von zwei Dich-tern beeinflusst worden sei, nämlich vonJosé Martí bzw. Patrick Pearse.

Er betonte außerdem, dass es in Kuba Erin-nerungen gebe, die die beiden durch Tausen-de von Kilometern getrennten Inseln mitei-nander teilen. Dabei bezog er sich auf denMarschall Alejandro O’Reilly, der sich wäh-rend der Kolonialzeit an der Stärkung der Ver-teidigungseinrichtungen in Kuba beteiligte.

Heute trägt eine Straße in Havanna seinenNamen (O’Reilly) und auf einer Gedenktafelkann man lesen: „Zwei Inselvölker im glei-chen Meer des Kampfes und der Hoffnung:Kuba und Irland“.

Bei der Ausstellungseröffnung im Rahmendes Sechsten Internationalen Kongressesder Irischen und Lateinamerikanischen Stu-diengesellschaft waren auch der kubanischeKulturminister Abel Prieto und der Kulturmi-nister Venezuelas, Adan Chávez, anwesend.

Die Ausstellung ist eine Zeitreise, die zumersten Mal eine Grafik über die Teilnahmeder Iren an den revolutionären und um dieUnabhängigkeit kämpfenden BewegungenLateinamerikas sowie deren Beitrag in ver-schiedenen Bereichen der Gesellschaft auf-zeigt.

Im Rahmen der Veranstaltungen der 26. In-ternationalen Buchmesse in Havanna stellteder Präsident der europäischen Nation auchdas Buch El crimen del Estrella de Mar,(Star of the Sea) des irischen Autors JosephO’Connor vor.

Nach Auffassung von Higgins bricht dieserRoman das Schweigen über ein Gescheh-nis, das so tragisch und traumatisch war,dass man sich nicht daran erinnern möchte:die Hungersnot, die Irland im 19. Jahrhun-dert heimsuchte.

Das Buch, das in Kuba vom Verlag GenteNueva herausgegeben wurde, erzählt dieGeschichte eines Schiffes, das während derJahre der Hungersnot in Irland, „der größtensozialen Katastrophe im Europa des 19.

Jahrhunderts“, wie der irische Präsident siebezeichnete, Migranten von Liverpool nachNew York brachte.

Als Folge dieser Katastrophe starben indem europäischen Land über eine MillionMenschen und weitere zwei Millionen wan-derten aus, so dass sich die Bevölkerung aufein Drittel reduzierte. Trotzdem, sagte Hig-gins, „hat dieses Ereignis in unserer Literaturkaum Widerhall gefunden und wird gelegent-lich als fehlendes Glied angesehen.“

Deswegen könnten sie sich als Landglücklich schätzen, Schriftsteller wie JosephO’Connor zu haben, denen es gelinge, dieGeschichte aufzugreifen. Joseph O’Connorwerde als einer „der großen Diplomaten derLiteratur“ Irlands angesehen, sagte er weiter.

Der Präsident betonte, dass dieser Anlassdazu beitrage, die kulturellen Bindungenzwischen Kuba und Irland zu stärken und erwies darauf hin, dass Star of the Sea nachUlysses von James Joyce der erste irischeRoman sei, der in Kuba veröffentlicht wurde.

Joseph O’Connor sagte dazu, dass es fürihn eine Ehre sei, sein Buch in Kuba vorzu-stellen und er las einen Ausschnitt daraus vor. El crimen del Estrella de Mar, (Star of the

Sea) wurde in Irland zum ersten Mal im Jahr2004 herausgegeben und hat seitdem aufder ganzen Welt Auszeichnungen erhalten. •

Kuba und Irland: das gleiche Meer an Kampf und Hoffnung

Der irische Präsident sagte, dass dieserAnlass dabei helfe, die kulturellenBeziehungen zwischen Kuba und Irland zustärken

JOSE M. CORREA

Page 7: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

KUBA7GRANMA INTERNACIONALMÄRZ 2017 |

Danae González Del Toro Fotos: José M. Correa

• UM die Bedürfnisse nach systematischer Nutzung derTechnologien im Alltag zu befriedigen, sieht es die ku-banische Regierung als eine Priorität an, bei der Infor-matisierung der kubanischen Gesellschaft voranzu-schreiten.

Vor einigen Jahren wurde in der Ersten Nationalen Kon-ferenz der Partei abgesteckt, dass ein Ziel darin bestehe,die Vorteile der Informations- und Kommunikationstech-nologie als Werkzeuge für die Entwicklung des Wissens,der Wirtschaft und der politischen und ideologischen Ak-tivität zu nutzen, sowie dazu, das wahre Bild Kubas zuverbreiten und die gegen unser Land gerichteten subver-siven Aktionen zu bekämpfen.

Als Teil dieses Prozesses entstand ein Projekt, das imLand einmalig ist. Über die neue Generation von Tabletsund Laptops, die in Havanna zusammengebaut werden,sprach der Leiter der Initiative mit Granma Internacional.

Wie ist dieses Programm entstanden?Es ist aus einem der Entwicklungsprojekte der Elektro-

nikgruppe heraus entstanden, das den Bestrebungen derRevolution bezüglich der sicheren Informatisierung derkubanischen Gesellschaft Nachdruck verleihen soll.

Daher wurden Arbeits- und Kooperationsverträge mitdem chinesischen Unternehmen Haier und der Universi-tät für Informatikwissenschaften (UCI) unterzeichnet, mitletzterer zur Entwicklung aller Apps und der Software, umeine größere Integration und eine größere Wertschöpfungder Produkte zu fördern, die wir entwickeln. Wir würdendamit bereits über eine bestimmte Hardware mit einer inKuba produzierten Software verfügen.

Welche Rolle spielt jedes einzelne in diesem Projektinvolvierte Unternehmen?

In dem Vertrag wird Haier damit beauftragt, das gesam-te Rohmaterial für die ersten Jahre der Produktion zu lie-fern und außerdem die Technologie, d.h. die Produktions-linie, die Ausstattung für einen Zertifizierungstest und dieallgemeine Qualitätssicherung. Außerdem obliegt Haierdie Vermittlung des Know-hows für das gesamte Projektund den Produktionsprozess.

Die UCI wird alle Software und alle Apps bereitstellen,sowohl für die Betriebssysteme NOVA (im Fall der Lap-tops) und NovaDroid (was die Tablets angeht), sowie diedem Betriebssystem eigenen Apps, d.h. die Software derKontrolle der Seriennummer, damit das Endprodukt zu-rückverfolgt werden kann.

Das Industrieunternehmen für Informatik, Kommunikati-on und Elektronik (GEDEME) ist für die Produktionsketteund die Kommerzialisierung verantwortlich, die in einerersten Etappe über den Großhandel verläuft, in diesemFall hauptsächlich über Copextel, Cuba Electrónica undüber staatliche Organismen und Betriebe.

Welche Eigenschaften hat die Fabrik?Dies war ein ziemlich straff durchgeführtes Projekt, bei

dem wir die chinesischen Einrichtungen besucht haben,in denen diese Art von Produktion stattfindet. Die Produk-tionslinie, die wir erworben haben, entspricht den inter-nationalen Standards und ist damit konkurrenzfähig, d.h.man kann sie für die Produktion jeglicher Art von elektro-nischer High Tech Ausrüstung benutzen, mit Ausnahmeder von Servern, die auf einer anderen Technologie ba-sieren.

Was hat sich die Fabrik vorgenommen?Heute haben wir eine jährliche Produktionskapazität

von 120.000 Geräten, Laptops oder Tablets. Wir stellenam Tag 500 Geräte her und haben maximal 80 Arbeiter.

Unser Ziel ist es, diese Produktionskapazität beizuhal-ten, um den Markt mit dieser Anzahl beliefern zu können.Zur Zeit sind dem wegen der beschränkten Kaufkraft,über die das Land bei der Finanzierung verfügt, Grenzengesetzt, aber die Möglichkeiten sind gegeben und dasausgebildete Personal steht zur Verfügung.

Wie sieht ihre Verkaufsstrategie aus?In einer ersten Etappe gliedern wir uns in die nationalen

Verteilungsprojekte ein, in die Großhandelsketten, haupt-sächlich Copextel und Cuba Electronica, die an kubani-sche Einrichtungen liefern; für eine andere Art von Marktmüssten andere Bedingungen geschaffen werden.

Wieviel werden die Tablets und Laptops kosten?Der Preis hängt davon ab, wieviel für das Rohmaterial

ausgegeben werden muss, das vollständig importiertwird und das uns der chinesische Anbieter über Krediteund Finanzmechanismen, über die das Land verfügt, be-schafft. Aber man geht davon aus, dass ab dem Jahr2018 hier in Kuba damit begonnen wird, die Grundstoffefür die Verpackung zu produzieren: Kartons, Nylon, Poly-schaum und Halterungen für Stoßfestigkeit.

Was sind die Eigenschaften dieser Produkte?Es sind kommerzielle Produkte, es sind keine Hochleis-

tungsprodukte, weil diese zu teuer wären.Wir vermarkten Laptops der sechsten Generation in drei

Modellen mit unterschiedlichen Konfigurationen: Celeron,Core i3 und i5, alle mit 500 Gigabyte Festplatte, vier Gi-gabyte RAM (als Arbeitsspeicher in PCs, Tablets undSmart Phones genutzt) mit allen Möglichkeiten für WIFI,BLUETOO Verbindungen, HDMI, USB 3 Anschlüsse, d.h.die technischen Standards, die typisch sind für jedesähnliche Produkt auf dem internationalen Markt.

Was die Tablets angeht, so vermarkten wir zwei haupt-sächliche Modelle, acht oder zehn Zoll, beide OCTA-CORE (acht Core Prozessor) mit zwei Gigabyte RAM Ar-beitsspeicher und 16 Gigabyte Speicher mit Zubehör wieTastatur und Mauszeiger. Außerdem verfügen sie überUSB und mini HDMI Ausgänge und können bis zu einemTerabyte von einer externen Festplatte verarbeiten.

Wie sieht die Produktionskette der Fabrik aus?Sie verfügt über einen peinlich sauberen Raum für die

Herstellung und die Erzeugung aller Touchscreens aufLaptops und Tablets. Von hier aus geht der produktiveFluss in halbautomatische Produktionslinien. Zuerst be-schäftigen wir uns damit, das Produkt insgesamt zusam-menzusetzen. Danach geht das Team hinunter in denRaum, in dem die zwei bis drei Stunden langen Probe-tests und die Belastungstests von jedem einzelnen Teilund Stück durchgeführt werden, je nachdem, was mitdem Kunden vereinbart wurde. Wenn diese Tests erfolg-reich abgeschlossen sind, werden detaillierte Versuchean den Geräten durchgeführt. Es werden etwa 35 Quali-tätsprüfungen ausgeführt.

Anschließend erfolgt die Etappe der Verpackung undVersiegelung. Zusammen mit der Produktionslinie wurdeein Zertifizierungstestverfahren erworben, für das essechs Maschinen gibt, die darauf spezialisiert sind, so-wohl mechanische wie auch Umgebungstests an Kompo-nenten und Geräten durchzuführen. Wir haben eine Ma-schine, die die Scharniere überprüft, eine andere, die alleUSB Verbindungen der Tablets und Laptops überprüft,eine weitere, die auf das Testen der Kontrollknöpfe derTablets spezialisiert ist. Wir verfügen über einen Ofen, andem Temperatur und Feuchtigkeit eingestellt werden kön-nen, und wir haben eine Kammer mit Salzsprühung, inder die Saliniät der Umwelt unseres Landes simuliertwird.

Wieviele Leute arbeiten hier zur Zeit?In diesem Jahr produzieren wir etwa 50.000 Geräte und

die Anzahl der Beschäftigten passt sich dieser Zahl an. Indiesem Augenblick sind hier 32 Angestellte mit einemDurchschnittsalter von 26 Jahren, ein sehr junges Kollek-tiv, das einem strengen Auswahlverfahren unterworfenwird. Für diesen Zweck haben wir das Nationale SoftwareUnternehmen (Desoft) unter Vertrag, das auf diese Aus-wahlverfahren spezialisiert ist.

Hier wurden psychometrische Tests gemacht und Testszur Überprüfung von Fertigkeiten, Auffassungsgabe undKonzentration. Die Mitarbeiter wurden entsprechend die-ser Ergebnisse ausgewählt.

Was ist der aktuelle Stand der Fabrik?Sie wurde am 23. Dezember 2016 im Beisein des ersten

Vizepräsidenten des Staats- und des Ministerrats, MiguelDíaz-Canel Bermúdez, eingeweiht.

Bis zu diesem Augenblick wurden 2.000 Laptops fertig-gestellt, mit deren Vermarktung in diesem Monat begon-nen werden soll, und außerdem wurden 1.700 Tablets

produziert. Diese Zahl wird im Verlauf des Monats nochansteigen.

Was bringt die Fabrik dem Land ein?Dieses Projekt geht aus dem Programm der Informati-

sierung der Kubanischen Gesellschaft hervor und dererste große Vorteil besteht darin, unserem Land ein Pro-dukt zu liefern, das sowohl dem nationale Umfeld alsauch unseren Anforderungen besser gerecht wird. Aberdas Hauptziel ist, dass wir uns in Lieferanten dieser Artvon Ausrüstung für dieses Land verwandeln und die Im-porte vollständig ersetzen können. •

Ein Schritt nach vorn in Kubas Technologie

Mitarbeiter bei der Überprüfung und der Verpackung

Mitarbeiter von Gedeme bei der Zuverlässigkeitsüberprüfungeines Laptops

• unter www.jungewelt.de/granma

• per Abotelefon: 0 30/53 63 55-80/-81/-82

• oder nutzen Sie untenstehenden Coupon:

Ja, ich bestelle die deutschsprachige Ausgabe der Zeitung GranmaInternacional für mindestens ein Jahr. Das Abo verlängert sich um ein weiteres

Jahr, wenn ich es nicht sechs Wochen vor Ende des jeweiligen Liefer-

/Rechnungsjahres (Poststempel) bei Ihnen kündige. Für Lieferungen außerhalb

der BRD werden 5,00 €/Jahr Zusatzporto berechnet.

⃝ Frau ⃝ Herr

Vorname/Nachname: ______________________________________

Straße/Nr: ______________________________________________

PLZ/Ort.: ______________________________________________

Land: ______________________________________________

Telefon: ______________________________________________

E-Mail: ______________________________________________

Ich bestelle das ⃝ Normalabo (18 €/Jahr) ⃝ Förderabo (33 €/Jahr)

Das Abo bezahle ich per Rechnungslegung.

Datum/Unterschrift : _________________________________________

Coupon einsenden an: Verlag 8. Mai GmbH, Torstraße 6, 10119 Berlin,

oder faxen an die 0 30/53 63 55-48.

E-Mailadresse für alle Fragen zum Abo: [email protected]

BESTELLUNG

Page 8: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

TOURISMUS mAnz 2017 | GRANMA INTERNACIONAL.

Erin ERPlaya Pesquero wird der offizielle Austragungsort von FITCuba 2017 sein

Die Stadt Gibara zeigt eines der schönsten Gesichter der Provinz Holguin

Das zumNatlonal-denkmalerklärte

Barlay stellt

Holguin Isteine der

kubanischen

Touristen ammeisten

besucht wird

Holguin,der deutsche

Tourist und dieRundreisen

Katheryn Felipe

« DIE für den 3. bis 6. Mai geplante 37. Aufla-ge der wichtigsten Fachmesse im kubani-schen Tourismusbereich wird mit Besonder-heiten aufwarten. Dies kündigte der Leiterdes Ministeriums für Tourismus (Mintur), Ma-nuel Marrero, vor kurzem auf dem Facebook-Konto der Institution an.Die kommende Internationale Tourismus-

Messe, FITCuba 2017, steht vor der Heraus-forderung, die Ergebnisse der Messe desVorjahrs in Havanna zu übertreffen, die mitmehrals 5.000 Teilnehmern aus 59 Ländernin fast vier Jahrzehnten der Geschichte dieam stärksten besuchte war.Es wird das erste Mal sein, dass der Event

im Osten des Landesstattfindet, und zwarinder Provinz Holguin, in dem Gebiet, in dem(speziell in Bariay) im Jahr 1492 ChristophKolumbus gelandet war. Der Großadmiralverewigte das Gebiet als ‚das schönste Land,das menschliche Augenje gesehen haben:Zu den Besonderheiten der diesjährigen

Messe zählt, dass Deutschland zum Ehren-gast des Treffens gewählt wurde. Damit wirdder Tatsache Rechnung getragen, dassDeutschland nach Kanada, der Gemeinschaftder im Ausland lebenden Kubaner und denVereinigten Staaten bis Oktober 2016 als derviertgrößte Emittent von Besuchern der Inselregistriert wurde und die Liste der traditionellen.Quellmärkte des Alten Kontinents anführtDie Messewird sich besonders dentourist

schen Rundreisen widmen, eines der ammeisten beworbenen Produkte in Kuba. Dabeiist es bemerkenswert, dass es nach Angabendes Tourismusministeriums Mintur geradediedeutschenTouristen sind, die diese Modalitätbesonders bevorzugen.

In einem Jahr, in dem 4,1 Milionen Besu-cher erwartet werden, um den im Jahr 2016erreichten historischen Rekord (vier Milio-nen) noch zu brechen, ist FITCuba dazu auf-gerufen, einenpositiven Einfluss auf die Qua-Ität der touristischen Angebote auszuüben,weiteres Interesse ausländischer Unterneh“merfür die Zusammenarbeit zu wecken, zumAnstieg der Besucherzahl beizutragen unddie Entdeckung der kubanischen natürlichen,historischen und kulturellen Werte zu fordern.Zu diesem Zweck wird FITCuba erneut

Treffpunkt von Fluggesellschaften, Reisever-anstaltern, Reisebüros, Medien, Hotel-, Ver-kehrs-, Tourismus- und Dienstleistungsunter-nehmen ausaller Welt sein und die Dynamikeines Industriezweigs mit hohen Devisener-trägen ankurbein, der in den letzten zweiJahrzehnten an Reile gewonnen hat und alswesentlich für die wirtschaftliche EntwicklungKubasgil:

REISEZIEL HOLGUIN

Die drittgrößte Provinz Kubas, die fast 10 %der Oberfläche derInsel einnimmt, zeigt imNordosten Kubas Landstriche,die sich durchnatürliche Schönheit und geschichtliche Be-deutung auszeichnen.Besonders zu erwähnen sind die Strände

Holguins, die von einer dichten Vegetation

und Korallenformationen geschützt sind undan denenes etwa fünfzig Tauchplätze gibt.Guardalavaca, Don Lino, Esmeralda und

Pesquero sind die bekanntesten Strände,Und speziell Playa Pesquero wird als Ausstel-lungsgelände für die Tourismusmesse FITCu-ba 2017 dienen, die an ihrem letzten Tag,dem Tag der Öffentlichkeit, den kubanischenInlandsmarkt gewidmet sein wird. Weitere Se-henswürdigkeiten in der Provinz Holguin,‚dem Hauptsitz von FITCuba 2017, sind dasMuseum EI Periquera, der Hügel Loma de laCruz, der Platz Plaza de la Marqueta, dieStädte Banesund Gibara, das Nationaldenk-mal Bariay, das Taino-Dori, der Naturpark Na-ranjo-Bucht, Cayo Saetia und Pinares deMayariDas so genannte „Land desNickels; das mit

der Produktion dieses Minerals den fünftenTeil des kubanischen Exports stellt und aucheine große landwirtschaftliche Tradition auf-weist, hat im Bereich Tourismus ständig anBoden gewonnen und nimmt heute den dri-ten Platz unter den touristischen Gebietendes Landesein.

GASTLAND: DEUTSCHLAND

Da derdeutsche Markt eine der wichtigstenTouristen-Quellen für Kuba ist und, was nochvielversprechenderist, stetig wächst, lohntes,ihn im Detail zu betrachten.Angaben des Nationalen Statistikamts zu-

folge waren im ersten Halbjahr 2016 125.438Deutsche nach Kuba gekommen,eine Zahl,die die des gleichen Zeitraums von 2015 um144,8 % übertrft. Bis Ende Oktober Iag dieZahl der deutschen Besucher bei etwa200.000.Die MinturBehörden haben mehrfach die

Aufnahmebereitschaft der deutschen Touristenfür das kubanische Angebot anerkannt.Gleichzeitig zeichnen sich die Deutschen alsdie Touristenmit den durchschnitlich längsten.Aufenthalten (ca. 14 Tage) aus und sie ent-scheiden sich in erster Linie für den Besuchvon Havanna, Holguin und Santiago de Cuba.Nach Worten der für Marketing zustandi-

‚gen Generaldirektorin des Tourismusminis-teriums, Maria del Carmen Orellana,nimmtder Zustrom der Deutschennach Kubastarkzu. Sie betont, dass dieser Markt verstärktnach kulturellen Angeboten und Umwelttou-rigmus verlange.Deutschland, das im Tourismus als einer

der wichtigsten Handelspartner der Insel an-erkanntsei, besitze eine viel genutzte Lufiver-kehrsplattform, die auch die Ankunft von Tau-senden von Passagieren aus anderen euro-äischen Ländern ermögliche. Ein Beispielfür diese Expansion in Kubasei, dass im Jahr2018 die deutschen Fluggesellschaften Con-dor, Air Berlin und Eurowingsihr Flugangebotnach Kuba erweitert hätten.

TOURISMUSPRODUKT: RUNDREISEN

‚Aus einer anderen Perspektive wird FITCu-"ba die Rundreisenin den Mittelpunkt der Dis-kussion stellen, da diese ein Ausdruck des-sen sind, was die Veranstalter als „die Vielfalt

Page 9: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

TOURISMUS 9GRANMA INTERNACIONALMÄRZ 2017 |

der in Kuba verfügbaren Optionen“ definierthaben, geboten durch eine „andersartige,vielfältige und in Erwartungen unbegrenzte“Tourismus-Industrie.

Mit anderen Worten bieten die Eigenschaf-ten Kubas als schmales und langgestrecktesLand vielfache Möglichkeiten für diejenigen,die verschiedenste Erlebnisse in einer touris-tischen Reise kombinieren wollen. Warum?Weil die wichtigsten Sehenswürdigkeiten imganzen Land verteilt sind, aber relativ nahbeieinander liegen .

Wie in der offiziellen Website von FITCubaangegeben ist, sind 16 touristische Regionenfestgelegt worden, die die Sehenswürdigkeitender Insel gruppieren. Zu den am weitesten ent-wickelten zählen Havanna, Varadero, der Nor-den Camagüeys, der Norden Holguíns, Santi-ago de Cuba, die Südküste Mittelkubas unddie Archipele Canarreos und Jardines del Rey.

Diese Entwicklung ist im Wesentlichen mitden über viertausend kleinen Inseln und denüber 300 Stränden in Kuba verknüpft, vondenen einige zu den besten in der Welt gehö-ren. So erkennt die Website an, sei der Sonneund Strand Tourismus „die wichtigste touristi-sche Berufung unseres Landes und eingrundlegendes Element für die Existenz derRundreisen“, eine „anspruchsvolle“ Modalität,die „hohe Strenge und Disziplin“ erfordere.

Zu diesen Attraktionen gesellen sich diehistorischen Zentren einiger der ältestenStädte auf dem Kontinent, d.h. die erstensieben Städte, die während der Kolonialzeitauf der Insel gegründet wurden: Nuestra Se-ñora de Asunción de Baracoa (1511), SanSalvador de Bayamo (1513), La SantísimaTrinidad, Santa María del Puerto del Prínci-pe und Sancti Spíritus (1514), Santiago deCuba (1515) und San Cristóbal de La Haba-na (1519).

Außerdem sind die von der Unesco alsWeltkulturerbe erklärten Stätten hervorzuhe-ben: die Stadt Trinidad und das Tal der Zu-ckermühlen, die Festung Castillo de San

Pedro de la Roca del Morro, der National-park Desembarco del Granma, das Viñales-Tal, die archäologische Landschaft der ers-ten Kaffeeplantagen im Südosten von Kuba,der Nationalpark Alexander von Humboldt,die Tumba Francesa und die historischenStadtzentren von Havanna (einschließlichihres Befestigungssystems), Cienfuegosund Camagüey.

Themen der jüngsten Rundreisen inKuba sind Harley Davidson Motorräder,die Tabakernte, die kubanische Musik unddie jüngste Geschichte der Revolution.

WAS HAT ES VOR DER 37. AUSGABEGEGEBEN?

Vor FITCuba 2017 hat es in der Tourismus-Landschaft eine Menge gegeben. Die ersteinternationale Veranstaltung im Zusammen-hang mit der Freizeit- und Reiseindustrie inKuba fand im Oktober 1959 in der kubani-

schen Hauptstadt statt. Es war die IX. Touris-muskonvention, bei der mehr als zweitau-send Teilnehmer aus 82 Ländern anwesendwaren.

Aber erst die I. Konvention Cubatur-Reisenim Jahr 1980 gilt als Beginn der Internationa-len Tourismus-Messe FITCuba. Das Treffenfand nun jährlich statt, wobei sich die Veran-staltungsorte zwischen Havanna und Varade-ro abwechselten.

Von 2005 bis 2011 fungierte HavannasMorro-Cabaña-Park als offizieller Sitz von

FITCuba. Dann beschloss das Mintur, durchden ständigen Wechsel des Veranstaltungs-ortes neue Destinationen zu stärken.

Zunächst zog FITCuba nach Villa Clara aufden Cayo Santa María. Dann fand dieMesse im Jahr 2013 in Varadero statt, imJahr 2014 in Havanna und im Jahr 2015 aufCayo Coco und Cayo Guillermo (Jardinesdel Rey). Im vergangenen Jahr war wiederdie kubanische Hauptstadt die Gastgeberin,die kurz davor zu einer der Weltwunder-Städte erklärt worden war. •

Das Museum La Periquera ist ein Muss für diejenigen, die das so genannte „Land des Nickels“ besuchen

Guardalavaca ist einer der berühmtesten Strände des drittwichtigsten Touristenziels inKuba

MINTUR

WWW.TRIPADVISOR.COM

Page 10: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

KUBA10GRANMA INTERNACIONALMÄRZ 2017 |

Text und Fotos: Ventura de Jesús García

• VARADERO — Jeder kann sich leicht vorstellen, wieschwierig eine Ölbohrung sein kann. Es handelt sich hiernämlich um eine Arbeit die ständig weitergeht, die nie unter-brochen wird und der Dutzende von Spezialisten die größteAufmerksamkeit schenken.

Die dafür erforderliche Zeit wird in langen Monaten bemessenund bedauerlicherweise ist es oft so, dass die lange Zeit derSelbstdisziplin am Ende nicht die erhofften Ergebnisse bringt. An-ders ausgedrückt: Bohrungen nach fossilen Brennstoffen sind einkostspieliges und mit hohem Risiko verbundenes Unternehmen.

Es ist einleuchtend, dass es sich hier nicht um ein landläufigesLoch handelt. Es ist dies ein Kampf, um an die Eingeweide derErde zu gelangen, ein Prozess, der fortgeschrittene Technik undimmense finanzielle Ressourcen erfordert.

Für den Ingenieur Julio Jiménez Vázquez, bei der KubanischenErdölgesellschaft (Cupet) zuständig für Bohrungen, ist das se-gensreiche Loch nichts anderes als ein Weg, um die Vorkom-men, die sich unten befinden, mit der Oberfläche in Verbindungzu bringen und er behauptet, um dies zu einem glücklichen Endezu bringen, sei es unerlässlich, zu wissen wie man sich mit Hoff-nung und Geduld wappnet, während man sehnsüchtig auf diegroße Nachricht wartet.

Er weist darauf hin, dass die täglichen Kosten sich je nach Artdes Bohrlochs sehr wohl auf zehntausende Peso belaufen kön-nen (CUP und CUC zusammen) und dass man jeden Tag auf diewinzigsten Details achten und eine Menge unvorhergesehenerProbleme lösen müsse.

„Das Bohrloch wird danach Jahre lang ausgebeutet werdenund die Informationen, die man daraus erhält, sind wichtig für zu-künftige Perforationen“, sagt Jiménez Vázquez.

HORIZONTALE BOHRUNGEN

Die Schwierigkeiten werden noch größer, wenn es sich umtechnisch komplexe horizontale oder direktionale Bohrungenhandelt, wie die letzten, die im Gebiet von West Varadero vondem Bohr- und Förderunternehmen EPEP-C durchgeführt wur-den. Sie beginnen an Land und erreichen Rekordentfernungen inden territorialen Gewässern.

Experten erkennen an, dass das in diesem geographischenAbschnitt von Matanzas durchgeführte Programm eine Schulefür Geologen und mit der Förderung und der Bohrung in Verbin-dung stehende Personal des Landes gewesen sei.

„Die Suche nach Erdöl war vorher vergleichsweise einfach. DieBohrungen waren vertikal, zwischen 1.200 und 2.000 Meter tiefmit geringem Neigungswinkel. So war das bis zum Jahr 2000, alsseismische Studien und Probebohrungen enthüllten, dass dieVorkommen in Varadero sich nordwestlich unter dem Meeresbo-den erstreckten.“

Jiménez Vázquez erklärte, dass ab dann das Verfahren geän-dert wurde und mit den Bohrungen der horizontalen Löcher inder Nähe von Boca de Camarioca, einer Ausdehnung der Vor-kommen von Varadero, begonnen worden sei, den ergiebigstendes sogenannten Nordstreifens des Schweröls zwischen Havan-na und Matanzas, wo 97 % der Produktion der fossilen Brenn-stoffe und des Gases des kubanischen Archipels lagern.

„Das erste erweiterte Bohrloch war das Varadero 1000. Manhatte bereits insgesamt neun abgeschlossen, mit bemerkens-werten Produktionsergebnissen. Zur Zeit bohren wir das Varade-

ro 1008, das mit über acht Kilometer Länge die ausgedehntest eBohrung ist und so unser Land zur Weltelite bei den horizontalenBohrungen großer Reichweite gehören lässt.“

Er betonte, dass seit dem Beginn der Bohrungen am 18. De-zember 2016 alles gemäß den international herrschenden Rege-lungen erfolge und man bis heute etwas über 1,3 km gebohrthabe. Er sagte, dass nicht alles so verlaufe, wie man es gernehätte, denn der tägliche Fortschritt liege unter dem vorher errech-neten.

„Wir trafen auf kein ernsthaftes Hindernis, aber das unterirdi-sche Felsengestein ist extrem hart und verlangsamt das Fort-kommen jeden Tag mehr; es zwingt uns, vorsichtig zu verfahren,um das Auswechseln des Bohrers zu verhindern“, sagte der Inge-nieur, nachdem er auf die heterogenen geologischen Formatio-nen der Region hingewiesen hat, die eine Bohrung erschweren.

Aber um dieses ambitionierte Ziel der Perforation dieser Erdöl-felder zu erreichen, muss das Land für einige höchst spezialisier-te Dienstleistungen Verträge mit ausländischen Unternehmenabschließen.

Es geht dabei um äußerst kostspielige Spitzentechnologie, dienur für die reichen Länder erschwinglich ist. Dabei handelt es sichum eine Kombination von Technik, die unerlässlich ist, wenn manbis zu den unterirdischen Feldern vorstoßen will, wo das Erdölgelagert ist.

So war es z.B. für die Bohrung des Varadero 1008 notwendig,von der staatlichen chinesichen Gesellschaft „Große Mauer“einen Turm mit einer Kraft von 3.000 PS zu mieten, denn die Aus-rüstung, über die Cupet verfügt, hat nicht die Kraft, in einer Ent-fernung von über 8.000 Metern zu bohren.

VARADERO 1008

Wenn man sich dem Bohrloch Varadero 1008 nähert, fällteinem ein gigantisches Gebilde ins Auge.

Von großem Arbeitseifer angetrieben, scheinen einige in rotenund blauen Overalls davon besessen zu sein zu erfahren, wasunter der Erde vor sich geht.

Das gesamte Team ist sich der wahrhaften Herausforderungbewusst, die dieses, das ausgedehnteste Ölfeld Kubas, in sichbirgt.

Einer der Männer, der Prüfungsleiter Ingenieur Elber Smith Ar-menteros, analysiert die Daten von seinem Häuschen aus. Erverfolgt die Entwicklung der Bohrung und wird dabei von den üb-rigen Experten unterstützt, die Tag und Nacht von anderen Häu-sern aus den Prozess überwachen.

„Wir arbeiten in Schichten von 12 Stunden. In meinem Häus-chen ist die Überwachungsgruppe. Von hier aus wird der ganzeProzess verfolgt und es besteht die Verbindung mit allen ande-ren Bereichen. Jeden Tag um acht Uhr morgens machen wireine Art Überprüfung, um Abstimmungen vorzunehmen undmögliche Eventualitäten zu analysieren.“

Der Bürgermeister, wie ihn alle nennen, legt besonderen Wertdarauf, dass sich alle wohl fühlen. Die Ernährung ist gut und dieUnterbringungsmöglichkeit nah am Arbeitsplatz ist angemes-sen.

An jedem Tag werden alle von ihm herzlich begrüßt. Alle sindsich sicher, alle Anforderungen zu erfüllen, und alle haben dieHoffnung, bald Erdöl zu finden.

Aber in diesem Fall ist der Tag noch entfernt, an dem sie dieschwarze Flüssigkeit fließen sehen können. Vor ihnen liegt nocheine lange Zeit unermüdlicher Arbeit. •

Horizontale Ölbohrungen

Der Ingenieur Julio Jiménez Vázquez, eine Autorität auf diesem Gebiet, versichert, dass diehorizontalen Bohrungen von äußerst hoher technischer Komplexität sind

Geologen und das mit der Förderung und der Bohrung in Verbindung stehende Personal arbeitenunermüdlich

Grafik einer horizontalen Erdölbohrung

GRANMA

Page 11: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

KUBA11GRANMA INTERNACIONALMÄRZ 2017 |

Katheryn FelipeFotos: Cupet

• SO wie Kuba ausländisches Ka-pital einlädt, in die heimische Öl-und Gas-Industrie zu investieren,bekräftigt es auch immer wiederdie Richtlinien, die für die Ge-schäftstätigkeit im Energiesektorder Insel gelten.

Cuba Oil & Gas 2017, ein Treffen,das kürzlich in Havanna stattfandund an dem mehr als 250 Vertreteraus Ländern wie Kanada, USA,Mexiko, Venezuela, Brasilien, Ar-gentinien, Großbritannien, Frank-reich, Italien, Deutschland, Spa-nien, Russland, China, Indien undAustralien teilnahmen, diente dazuzu betonen, dass das Entwick-lungsprogramm für die Ausbeu-tung und rationelle Nutzung aller inKuba zur Verfügung stehenderEnergiequellen vor allem die Ener-gieunabhängigkeit anstrebt.

Bei dem vom britischen Interna-

tional Research Networks (IRN) inZusammenarbeit mit Cuba Petró-

leo (Cupet) organisierten Eventwaren rund 70 spezialisierte Un-ternehmen dazu aufgerufen, beiVorträgen, Diskussionen, Busi-ness-Runden und BesichtigungenInformationen auszutauschen undsich aus der Nähe die inländischeEnergielandschaft und die Mög-lichkeiten anzuschauen, die dasGesetz 118 für Ausländische In-vestitionen bietet, das seit 2014 inKraft ist.

Laut der Direktorin für Geschäfts-entwicklung des IRN, Paola Ga-lanti, war das Treffen „speziell aufKuba ausgerichtet worden, da dieZeit gekommen zu sein scheint,dass die Insel alle Karten in derHand hat, um Investitionen anzu-ziehen, und niemand will dabeidraußen bleiben“.

Für die kubanische ÖlgesellschaftCupet, die verantwortlich zeichnetfür die Exploration und Produktionsowie den Import und Export vonBrennstoffen, die Raffination vonRohöl, die Herstellung von Ölenund Schmierfetten und die Ver-marktung von Kraftstoffen undSchmiermitteln, sind die staatlicheUnterstützung, die politische Stabili-tät, die Sicherheit, die Erfahrungund Qualifikation des Personals,das Energiepotenzial, die geringenBetriebskosten, die Vorteile derSteuerpolitik und die Existenz einer

logistischen und betrieblichen Infra-struktur die wichtigsten Vorteile, diedas Gesetz bietet.

Die Präsenz von ausländischemKapital im Energiesektor ist jedochnicht neu. Im Jahr 1995 öffnetensich der Tourismus und die Ölin-dustrie als erste Bereiche in Kubafür Investitionen. Die Ölindustrieakzeptiert jedoch keine völlig aus-ländischen Kapitalgesellschaften.

Rubén Cid, Vizeminister des Mi-nisteriums für Energie und Berg-bau, erklärte, dass Anfang der1990er Jahre eine neue Ära fürdie Ölindustrie der Insel begann,denn seit dem sind über Tausen-de von Kilometern seismische2D- und 3D-Studien durchgeführt,Dutzende Bohrlöcher sowohl anLand als auch im Meer gebohrtund mehr als 42 Verträge (unter-schiedlicher Art) mit Beteiligungvon internationalem Kapital unter-zeichnet worden.

Alberto Ramos, Vertreter von Pe-

tróleos de Venezuela S.A., fügtehinzu: „Wir sind seit 2007 in Kuba,wir hatten intensive Kampagnenseismischer Untersuchungen undwerden weitere Studien durchfüh-ren, denn das kubanische Ölpo-tenzial ist wahrlich ansprechend.“

INVESTIEREN HEISST NICHTHERRSCHEN

Cid ging auf die Hauptlinien fürdie Produktion von Öl und Gas ein.Diese seien Teil der globalen Ener-giestrategie des Landes, welches„ein ehrgeiziges Projekt für eine er-hebliche Verbesserung der elektri-schen Infrastruktur und die Instal-lation neuer Wärmekraftwerke“ an-treibe, ebenso wie die beschleu-nigte Nutzung erneuerbarer Ener-giequellen.

Er erinnerte daran, dass vor dreiJahren die Politik für Energieeffi-zienz angenommen wurde, die vor-sieht, dass 2030 ca. 24 % der Ener-gie aus diesen sauberen Quellenstammen soll. Derzeit liegt der An-teil nur bei etwas mehr als 4 %. Zudiesem Zweck schreite der Bau vonWind- und Photovoltaik-Parks unddie Verwendung von Biomasse ausZuckerrohr voran.

Kuba erreicht derzeit eine jährli-che Produktion von etwa vier Mil-lionen Tonnen Öläquivalent. Letz-teres ist ein Äquivalenzfaktor, derverwendet wird, um die Mengen an

Öl und Gas anzugeben, die benö-tigt wird, um die gleiche Menge anElektrizität zu erzeugen. Die Inselproduziert alle 24 Stunden etwa75.000 Barrel Öläquivalent und proBarrel Rohöl zwischen 60 und 75Kubikmeter Gas.

Der stellvertretende Cupet-Direk-tor Roberto Suárez berichtet, dass97 % des in Kuba produziertenGases der Stromerzeugung undder direkten Nutzung der Bevölke-rung der Hauptstadt diene. Kubaerzeuge mehr als 95 % seinesStroms aus Öl und seinen Deriva-ten, aus Erdöl in den Wärmekraft-werken oder aus Gas in den Gas-kraftwerken.

Der Experte hebt hervor, dassdie staatliche Ölgesellschaft, ohnedass es neue Entdeckungen seitBeginn des Jahrhunderts gegebenhabe, eine stabile Produktion er-reicht habe, was vor allem dankder „Optimierung der bereits aus-gebeuteten Lagerstätten“ und derMinderung der natürlichen Abnah-me in ihnen erreicht worden sei.

Zu den Plänen bis zum Jahr2030 der 1992 gegründeten Orga-nisation gehöre aber auch, das Vo-lumen der Ausbeutung von Res-sourcen an Land und in flacherSee und das Niveau der Rückge-winnung von bestehenden Feldernim Land (die jetzt nur zwischen 6und 7% liegt) zu erhöhen. Erreichtwerden soll dies durch die Einfüh-rung verbesserter Technologiender Rückgewinnung, Extraktionvon unkonventionellen Reservoirsund die Verwendung von horizon-talen Bohrlöchern, um neue Ge-biete in der Nähe von bereits aus-gebeuteten Feldern zu erkunden.

Die verbesserte Rückgewinnungvon Förderstellen erfordert hohe fi-nanzielle Aufwendungen und um-fasst Verfahren wie die Injektionvon Wasser und den Einsatz vonChemikalien, Heißdampf oderSchäumen, die verwendet werden,wenn das Erdöl nicht auf natürli-chem Wege oder durch Pumpengefördert werden kann.

Cupet, bestehend aus 35 inländi-schen und fünf Joint-Venture-Un-ternehmen und mit mehr als63.200 Beschäftigten, betätigt sichbereits in der Gewinnung von un-konventionellen Vorkommen, jenerdichten Rohöle, die als Folge desÖlausflusses aus tiefen Zonen inGesteinen mit hoher Porosität über

den Ölfeldern gespeichert sind.Die Schlüssel liegen also in der

gemeinsamen und verbessertenProduktion, in der Entwicklung vonInfrastruktur und Finanzdienstleis-tungen, die zum Hightech-Transferund zur Zunahme der nutzbarenRessourcen führen.

Speziell in der Ölindustrie solltendie Investitionen auf die Erhöhungder Lagerkapazitäten, den spezia-lisierten Transport und die Brenn-stofftransfersteuer sowie auf dieVerbesserung der Technologienfür die Herstellung von Schmier-stoffen konzentriert werden.

Andererseits bleibe es eine Prio-rität, langfristige Finanzierung fürdie Modernisierung der vier kuba-nischen Raffinerien und die Ein-führung von Flüssiggas als Brenn-stoff für die Stromerzeugung inkombinierten Zyklen zu finden.Dies führe, wie Cid sagt, zu größe-rer Wirtschaftlichkeit und wesent-lich geringeren Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre.

UNTER DER LUPE:AUSSCHLIESSLICHEWIRTSCHAFTSZONE

Auch wenn sich die kubanischeErdölproduktion fast vollständigauf den Schweröl-Nordstreifenkonzentriert, der sich über 750Quadratkilometer zwischen Ha-vanna und der Hicacos-Halbinselin der Provinz Matanzas erstreckt,so bestehen doch Experten ausKuba und der Welt darauf, dass

der kubanische Bereich im Golfvon Mexiko „große Öl- und Gas-vorkommen beherbergt und dieEntdeckung großer Ablagerungenin diesem Bereich wahrscheinlichist“, ergänzt Cid.

Die seit 1999 für Investitionenoffene Ausschließliche Wirt-schaftszone (AWZ) im Golf vonMexiko umfasst eine Fläche, diegrößer ist als der kubanische Ar-chipel: über 114.000 Quadratkilo-meter. Sie ist in 59 Blöcke von jeetwa 2.000 Quadratkilometer un-terteilt.

Die Wassertiefe variiert in demBereich zwischen 500 und 3.600Metern. Bisher sind vier (nichtkommerzielle) Explorationsboh-rungen vorgenommen worden,eine im Jahr 2004 und drei imJahr 2012, „alle mit Ölnachwei-sen“, versichert Suárez.

Da die AWZ zur ausländischenBeteiligung an der Tiefsee-Explo-ration ermutigt, hat es erheblicheseismische Studien gegeben: 2D-seismische Messungen übermehr als 30.000 km und 3D-seis-mische Messungen über mehr als10.000 km.

Es muss betont werden, dassKuba ein nahezu unerforschtesGebiet der Ölförderung darstelltund etwas mehr als 40 % seinesÖl- und Gasverbrauchs produ-ziert. Die AWZ zieht wegen ihrerZugehörigkeit zu einem Öl produ-zierenden Mega-Becken vor derkubanischen Küste die meistenBlicke auf sich. •

Kuba strebt Energieunabhängigkeit an

Die der kubanischen Küste vorgelagerte Ausschließliche Wirtschaftszone zieht die meisten Blicke auf sich

Die Suche nach langfristiger Finanzierung für die Modernisierung derkubanischen Raffinerien ist eine Priorität für den Energiesektor

Kuba erzeugt mehr als 95 % seines Stroms aus Erdöl und Erdgas

CUBA OIL & GAS 2017

Page 12: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

1 KULTUR MARz 2017 ] GRANMA INTERNACIONAL

Richtig sehen heißt assoziieren könnenRoland Perez Betancourt

«ES gibt kaum eineeinfachere Erklärung des kreativen Prozesses.als die,die Charie Chaplin angeboten hat, als er sich auf die Metho-de bezog, die Handlung seiner Filme aufrechtzuerhalten: ‚die Leute,in Schwierigkeiten bringen und sie danach wieder herausholen‘Das Rezept scheint einfach, aber es brachte - mit Talent ein

universelles Symbol hervor(den Vagabunden Charlot und seineGeschichten), das heute nicht nur von jenenstudiert wird, dieam Kinointeressiert sind, sondern auch von denen,die für sichin Anspruch nehmen, den Puls einer Epoche in ihren diversen‚Ausprägungen zu fühlen, den Börsenkrach von 1928 einge-schlossen, der someisterhaft in Modern Times(1936) zum Aus-druck gebracht wirdDer Chaplin, derals ein Stereotypeines sich immerverheddern-

den Clowns begonnenhatte, entwickelte sich, bis ersich in einen,überzeugenden Künstler verwandelte, der Menschlichkeit und so-ziale Empathie im Einklang mit einer Wahrheit ausstrahlte, die ergesucht hat und die wenigein Zweifelstellen: Die Kultursol sichnicht an den Menschen anpassen, sondernihn erheben.Hundert Jahre nach jenen ersten Versuchen von Chaplin und ei-

nigen wenigen anderen, den Unterschied zu einem Hollywoodaufzuzeigen, das immerdie gleichen plumpen Formeln wieder-holt, regiert in der Welt weiter eine Subkultur der Ignoranz, dieimmervon denenbelebt wird, die den Aufrag habensie zu fütternDie sogenannte Große Unterhaltungsindustrie, die, wenn sieauch viele mit ihren wiederholenden undin Zellophan gewickeitenProdukten befriedigt, doch in Wirklichkeit daran interessiert ist,feinentypischen Konsumenten zu schaffen, der ohne Vorbehaltedieintellektuelle Mittelmäßigkeit, die man ihm bietet, nicht nur ak-zeptiert, sondern sich sogar noch damit brüstetDie Arroganz einiger dieser Zufriedenen, die nichts mit per-

sönlichem Geschmackzu tun hat, sonst würde sie größerenRespekt verdienen, sondern bei der es darum geht, sich miteiner zermalmenden Totaliät über alle Unterschiede und Er-kenntnissehinweg durchzusetzen. Kultur Light, hergestellt vonSpezialisten, die einen glauben machen wollen, dass man‚das beste‘ und dasattraktivste sieht und dassie, von der Wer-bung und dem leichten Konsum auf derenSeite gezogen,mitgroßeralles ausklammender Eloquenzverfechten, ohne zuzu-lassen, dass jemand mit altmodischen Theorien daherkommt,

Irakere,

B “REFotogramm des Films Modern Times

um ihnendas Schemazu vermasseln.Es handelt sich bereits nicht mehr darum,die Hollywood Fime

zu bewerten, wie mandies mit Filmen aus anderen Ländern tt,sondern dass man sie sieht, ohne etwasfür oder gegen sie vor:Zubringen; das, was aus dieser Industrie stammt,ist das einzige,was zahlt, weil dies die am meisten gesehenen Fime sind, mitden besten special effects, die einzigen,die mit einem Etat von,150 oder 200 Milionen Dollar gedreht wurden, die man letztenEndes überall auf der Welt verfolgen kann. Als ob geradediese,‚Welt: zu der sie gehören, nicht das Ziel wäre,auf das die milio-henschweren Promotions- und Marketingkampagnen ausgerich-ist sind(die ideologische Symbolik eingeschlossen), auch wenn.diejenigen nichtfehlen, die weiterhin das Märchen vom „Ende derIdeologien" schlucken und es fortgesetzt wiederholen, sei es un-bewusst oder weil sie den Geschmack auf dem Löffelnicht iden-(zieren können, alsonicht merken, um was es eigentlich geht.Die Geschichte ist so alt, dass diejenigen, die diese Art Kino bis

zum äußersten verteidigen — undfür alles andere nur Verachtung(übrig haben-, sie nicht zu kennen scheinen. Die Zuschauer, die,schon etwas älter sind,könnten jedoch bezeugen: In Kuba sahman hauptsächlich dreiArten von Filmkunst: die aus den USA, dieHerrscherin par exoellence, die argentinische und die mexikani-,sche. Letztere wurden hauptsächlich von denjenigen bevorzugt,

38 Jahre danachPedro de la Hoz

« MIT der Vergabe des Grammy2017 fürdas beste Latin-Jazz-Album an dasAlbum Tribute to Irakere-Live in Mareiac.von Chucho Valdes und den Afro CubanMessengers, ist man der universellenGröße des phänomenalen kubanischenOrchesters des letzten Jahrhunderts ge-recht gewordenAufgenommen während eines Konzerts

Wer sind wir?

die kaum oderschlecht die Untertitel lesen konnten. EuropäischeFime gab es wenige undsie stießen hauptsächlichbeijenen aufInteresse, die mit dem Kulturbereich beiasst waren. AsiatischeFime wurden im chinesischen Viertel gezeigt und wiesenein sehreinfaches Erzählmusterauf.Erst nach der Revolution konnte man in den Kinosälen auch

Fime verschiedeneranderer Länder sehen, was nicht ohneTrau-mata für die Zuschauerablis, die an die Formen und den klassi-schen Ahythmus des Nordens gewöhnt waren, die aber nach undnach verstanden(nicht alle natürlich), dass Fimschaffen, wenn esaufeiner Kunst mit Anspruch basiert, auch zu einer höheren Stufeder Kultur und der ästhetischen Befriedigung führen kann.Es gibt durchaus gute und ausgezeichnete Fime aus den USA

und es waren auch der Zuschauernicht wenige, die den Über-‚gang von Tarzan zu Bergman nicht verkraftet haben.Aber da viele den andersartigen Geschmack probierten und

intellektuell zu wachsen begannen, konnten sie schon nichtmehr einen Schrit' rückwärts machen, ohne sich im Vergleichals einem unerlässlichen Werkzeug des Wissens zu üben. Gol-dene Zeiten, in denen man zum Kinolief, um Fime von Fellinioder Kurosawa zu sehen, damit man anschließend mitdiskutie-ren konnte,In den 70em, mit dem Hereinbrechen des Videos, unseres

Fernsehens — das gezwungen war, die Programme abzudecken-, fülten sich bis heute Räume mit Filmen aus Holywood. Gute,mitelmäßige undschlechte, zum Glück nicht mit ganz schlechten.Ins Kino ging man weniger, währendgleichzefig der allmähliche

Einbruch der neuen Technologien den massiven Konsum voneinfachen Produkten ermöglichte, über die mansich weniger denKopf zerbrechen musste, was das größe Interesse der Superpro-duktionenist, die leidenschaftlich von den Verteidigern einesein-Zigen Typs von Film beschützt werden, nämlich dem, dass sie„unterhaltsam sind; egal ob sie immerwiederdie gleicheninfanti-Ien Argumente wiederholen, die durch die technologische Ent-wicklung des special efscts begleitetwirdPyrotechnik des Bildes, das man genießen kann - daran gibt es

keinen Zweifel -, denn Kino ist auch Spektakel, aberin den 120.‚Jahren seit seiner Geburt zum Wohl der Menschheit und der Kurtur, zu dem das Talent der Künstler und Technikereines gutenTeils der Welt beigetragen hat, solte niemandsich einfach nur mitder simplen Schale zufrieden geben.«

199

[

‚|AMISTUR CUBAS.n.

er

Eine Brücke zwischen den Völkern

Serviceleistungen:

im August 2015 beim Jazz-Festival in derfranzösischen Stadt Mareiac und vertrie-ben durch das Label Jazz Village lasstder Tonträger den Klang der 1973 vonChucho gegründeten Originalband wie-dererleben.Das Album beginnt mit Juana 1000, einWerk, das die Eigenschaften der ur-sprünglichen Irakere zusammenfasstund setzt sich fort mit fünf Stücken, diedas kreative Genie von Chuchoin seinemEifer zeigen, in Kuba und Lateinamerikabeliebte volkstümliche Genres in die ak-tuelle Jazz-Sprache einfließen zu lassen:Lorenas Tango, Congadanza, Afroco-manche,Afrofunk und Yansa.Der Klang der Blasinstrumente - ManuelMachado, Carlos Sarduy und ReinaldoMelian, Trompeten; Ariel Bringuez, Tenor-saxophon; Rafael Aguila, Altsaxophon -und ein Rhythmus, getragen von BassistGaston Joya und den PerkussionistenRodney Barreto, Yaroldi Abreu und Drei-ser Durruti, bringen die Bravour, die in-strumentale Farbe und die Polyrhythmikder unvergesslichen Band in Erinnerung.Der Grammy kam 38Jahre, nachdem Ira-kere zum ersten Mal mit dem Preis für

das beste Latin Music Album ausgezeich-net wurde, wie die Kategorie damals ge-nannt wurde. Das Album mit dem nüchter-nen Titel des Namens der Gruppe,Irake-re, war Teil des Katalogs von EGREM(Areito LD-3788) und CBS Records (JC-35655) und war im Sommer 1978 bei denFestivals in Montreaux, Schweiz, undNewport, USA, aufgezeichnet worden.Der neunfache Grammy Preis Gewinner- sechs Grammy Awards und dreiGrammy Latinos, Dionisio Jesüs„Chucho* Valdes Rodriguez wurde 1941in Quivicän in Kuba geborenEr ist Pianist, Komponist, Musikprofes-sor, Arrangeur und musikalischer Direk-tor. Sein Vater war „der große BeboVal-des“ und seine Mutter Pilar Rodriguezwar Klavierlehrerin und Sängerin. «

Amistur Cuba 8.A., das Reisebüro des kubanischenInstituts für Völkerfreundschaft (CAP), Anbietervonspezlalisiertem Tourismus, fördert, organisiert undkommerziaisiert taurisische Produkte undLeistungen, die durch den direkten Kontakt mit demVoik den Genuss und das Kennenlemen derkubanischen Realtät garantieren.Was tun wir?Amistur Cuba 5.A,biele ine große Palette anProdukten und Leistungenan:= Brigaden der Soldartät und FrewiligenArbeitsinsätze, Gelegenheit für den Austausch mitden Solidantäsbewegungen mit KubaSpeziiierte Rundreisen,bei denen Geschichte, Kulturnd entät vermiftt werden und ale eine Welt neuerErfahrungen röfenOrganisation und Förderung von

= Events und Kongressen= Spezaliierten komplementären Austlügen. Kreuzahrten und SegeltaurenIndviduelem Tourismus+ Diensten von kompetenten Reiseführer undDoimeischen

«Touritenkaren+ Diensteistungeninnerhalb und außerhalb.von Hotels= Transfers und Buchung von Ticketfür Flügeund Schiireisen«Transfers und Buchung von TicketfürTransport auf dem LandKontaktieren Sie uns:Adresse: Call 19 No. 306 e/ HeVedado, Plaza de la Revoluciön,La Habana, CubaTelefone,(63 7) 834 4944 / 833 2374 /830 1220Fax: (83 7) 838.3758.E-Mail [email protected]: muw.amistureuFB: Amistureuba TW: @Amisturcuba

+ Unsere TourismusdlensteGaraniereneinen angenehmen,instrukiven und aut Ihre Bedürfnisse,abgestimmten Aufenthalt, ei dem Siesich unter Freunden fühlenwerden.

Amistur Cuba 5.4. dient als Brücke zwischen den Völkern und vermittelt lebensbejahend undZukunfisorientiert die Einzigartigkeit, die Schönheit und den Humanismus Kubas.

Page 13: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

SPORT 13MÄRZ 2017 | GRANMA INTERNACIONAL

3. Internationaler Triathlon von Havanna«DER Kubaner Michel Gonzälez gewann am Samstag, dem 25.Februar, die Halb-Ironman-Distanz der 3. Iberoamerikanischen Trthlon-Meisterschaft, die am letzten Februanwochenendein Havan-na ausgetragen wurde.‚Auf den Plätzen zwei und drei folgten der Italiener Alberto Casadei(4:14:16) und der Costa-RicanerJohn Garita (4:23:02).An diesem Tag fand auch der Breitensport-Wetbewerb über dieKurzdistanz (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen)tat, den bei den Männern der Mexikaner Daniel Ramiro (1:00:48)vor Daniel Ermesto Perez (1:01:01) aus Kuba und Klevin ThomasMartinez (1:02:24) aus der Dominikanischen Republik gewann.Die ersten drei Platze unter den Frauen belegten in dieser Reihen-folge Camila Romero (1:09:21) aus der Dominikanischen Repubik,ie Jamaikanerin Liori Sharpe (1:10:39) und die Kubanerin DaylnManero (1:11:32).

KOLUMBIANER QUINCHARA WIEDERHOLT TITELGEWINN DESVORJAHRS

‚Am Sonntag, dem 26. Februar, wiederholte der Kolumbianer CarlosJavier Quinchara seinen Vorjahressieg beim Elte-Wettbewerb überie so genannte Sprintdistanz, die 33 Teinehmerhate.Quinchara zog auf den letzten Metern der Laufstrecke an seinen Riva-

EUERseit1929

len vorbei und gewannin einerZeit von 55:29 Minuten, während dichthinterihm der Portugiese Alexandre Nobre (55:92) Zweiterwurde. Der‚Japaner Shinuba Taniguchibelegte in 55:57 den driten Rang.Mit diesem Sieg sammelte der Triathlet aus Kolumbien 200 Punktefür das Welranking. Derbeste kubanische Athletauf dieser Streckewar Eddy Santiesteban,derin 57.25 den16. Platz erkämpfe.In diesem Jahr war der Gegenwind sehrstark. Ich befolgte die Stra-Tedie, beim Schwimmen und beim Radfahren in der vorderen Grup-pe zu bleiben, um dann mit einem Endspurt auf der letzten Teistre-(ke erneut hier in Havanna erfolgreich zu sein? erklärte Quincharagegenüber der Presse.Der südamerkanische Sportler fügte hinzu, dass dieser Sieg ein‚Ansporn für seine diesjährigeTrainingsarbeit sei. Eines seinergro-Ben Ziele seien im Jahr 2018 die Zentralamerika- und Karbikspiele,(die sein Landin der Stadt Barranguila organisiert.Im Wetbewerb der Frauen über die Sprintdistanz eroberten dieUS-Amerikanerinnen das gesamte Siegerpodium. Es gewannKKaitin Donner(1:02:39)vor Erin Storie (1:03:08) und Sarah Ale-ander(1:03:26).Die Kubanerin Leslie Amat(1:04:26) errang einen guten sechstenPlatz, womit sie ihren elften Rang vom Vorjahr verbesserte, wäh-rend Tania Rizo (1:07:20), wie schon bei der vergangenen Aufia-ge, Zehnte wurde.

MCARDn Loezner

&%INTERNATIONAZ

DerInternationale Wissenschafliche Orthopädiekompiex:vorfFlatanna iöt.der weltweitgrößte und umfassendste Krankenhauskomplex auf dem Gebiet der Orthöpadie,.derekonstruktven Unfallchirurgie und der Rehatiltation des Knochen-Gelank-Systams.

Er bietet Behandlungen bei Wirbelsäulenerkrankungen;Bändscheibenvorfllan;{raumatischen, angeboren oder erworben Rückenmarkslähmungen; peripherischen

|Nervenlähmungen; Knochen- und Weichteilumofen; Fraktufen und Folgen vonFrakturen; Pseudarthrose; Knochen- und Gelafikinfsktionen;angeborenen und,

erworbenen Deformitälen der Gliedmaßen:Darüber hinaus widmet er sich der rekonstrukliyen Chirurgie Bahhjand“ undFußverletzungen; der Knochentransplantation ünd der parfellen' und toalerı

Gelenkimplantation; dem prothetischen Ersatz von Gelankensder Mikrochirurgie; derArthroskopie; derVerlängerung von Knochen bei.angeborön oder emworben.Verkürzungen, Kleinwuchs oder Zwergwuchssund der, Revaskularisation und

Eu

International angesehene kubanische bildende Künstler hattenWerke gespendet, die den Siegern als zusätzliche Anerkennungüberreicht wurden.‚Arm driten Trathlon von Havanna nahmen 750 Athletinnen und Ath-Ieten aus 35 Ländernteil, (ACN) «

WISSENSCHAFTLICHER OR:

Älvarez Cambras

Direktor: Professor Rodrii 2%,

u)Ave. 51 No. 19609, La Lisa

SiTal: (597) 274.86461 294 V0SS1.273 6100 —Fax: (saT) 27a 6isay Pradazeı 2788444 ITI

E-Mait [email protected] [email protected]

www rankpais-ortop.com oOwihy.ocortoptpais.sicit

ur

mx

8. Oktober 1929(Gründung der Compafiia Nacional Cubana de Aviaciön Curtiss, 5.A.

N

Zentriro: Curtera Murges No ED E Carrera PanamercanaTat. (837) 898 A446 ie 40

ww eubena cuFinal, Repano: El Wajay Muncipo Boyeron. La Haan.

“Transplantation bei Rückenmarksverlatzungen Und Gelenkaekrose.Er bietet spezialisierte Dienstleistungen im Bereich FikletungsteChniken und Zur

Behandlung von Sportverletzungen und -unfälen.Zum Komplex gehört auch das Zentrum für Körperliche Gasundheit und SportORTOFORZA, das der Förderung, Wiederherstellung und Aufreehterhaltüng.der

körperlichen Gesundheit durch medizinische Überwächung/der Rehabilitation ungeSports dient; dies ales In einer komfortablen Einrichtung mit mecizinischen Praxen.

Fitnesscenter mit verschiedenen Geräten, Squasht- und Paddle-Tannis-Plätzen,Schwimmbad, Minigolt, Jogging-Piad, Restaurant. und Cafeteria-Servies und anderen

AnnehmlichkeitenEbenfalls zum Komplex gehören die Iberoamerikanideh@,Sähule für Orthopädie und

"Traumatologie, wo Kurse und Praktika organisiert werten, und dasVeranstaltungszentrum ORTOP, in dem Fachkongresse und vefschledene Konferenzenstattinden. Dazu verfügen diese Einrichtungen überentsprechand alsgestattete Säle

und technisch qualifiziertes Personal.

VERANSTALTUNGSZENTRUMorTRoP

eeORTOFORzA

Page 14: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

INTERNATIONALES14 GRANMA INTERNACIONALMÄRZ 2017 |

Elson Concepción Pérez

• WO bereits ein hoher elektrifizierter Zaun be-steht, der 1.000 Kilometer der 3.200 km lan-gen Grenze einnimmt, die Mexiko seit der US-Besetzung im 19. Jahrhundert, als das Landüber 50 % seines Gebiets verlor, von den Ver-einigten Staaten trennt, hat jetzt genau diesesUsurpator Land beschlossen, mit einer Inves-tition von über 10 Milliarden Dollar eine Mauerzu errichten.

Natürlich wird man in keinem der von derneuen Regierung verwendeten Argumente,die diese Maßnahme rechtfertigen sollen,einen Bezug zur Geschichte und zu den De-mütigungen feststellen können, die man demNachbarland zufügte, als man ihm über zweiMillionen Quadratkilometer seines Territori-ums entriss.

Was Washington allerdings vom ersten Au-genblick an deutlich gemacht hat, ist, dass„Mexiko die Mauer auf die eine oder andereWeise bezahlen muss“.

Und obwohl jetzt bereits fast zwei Jahrhun-derte vergangen sind, seit man die aztekischeNation ihres Landes und ihrer Bodenschätzeberaubte, die heute der imperialen MachtGlanz verleihen, scheint die neue Auflage zusein, sowohl was Methode und Zielsetzungangeht, dem im Jahr 1804 durch den ehema-ligen Präsidenten John Adams zum Ausdruckgekommenen Bestreben Kontinuität zu verlei-hen. Dieser sagte, dass „die Leute in Kentuckyvoller Unternehmungslust sind, und wenn sieauch nicht arm sind, so verspüren sie doch diegleiche Gier zur Plünderung, die die Römer zuihren besten Zeiten auszeichnete. Mexiko fun-kelt vor unseren Augen. Das einzige, was wirerhoffen ist, die Herren der Welt zu sein“.

In einer am 10. August 2009 veröffentlichtenReflexion mit dem Titel „Die Yankee Basen unddie lateinamerikanische Souveränität“ schriebder Revolutionsführer Fidel Castro: „1848 ent-rissen sie Mexiko 50 % seines Territoriums ineinem Eroberungskrieg gegen das militärischschwache Land, der zur Besetzung der Haupt-stadt und zur Aufzwingung demütigender Be-

dingungen für einen Frieden führte. In dem ent-rissenen Gebiet befanden sich große Erdöl-und Gasvorkommen, die später über ein Jahr-hundert lang die Vereinigten Staaten versorgtenund dies immer noch tun ...“

Und um nichts auszulassen, hat die Regie-rung der Vereinigten Staaten Mexiko 1882einen Vertrag aufgezwungen, der beinhaltet,dass die Streitkräfte der Vereinigten Staatenfrei in mexikanisches Gebiet einfallen können.

Das ist Teil einer Geschichte, die weder Latein-amerika noch die Welt vergessen sollte, vor allemdann nicht, wenn wir mitten im 21. Jahrhundertdeutliche Anzeichen des Wiederauffrischens im-perialer Aspirationen erkennen können, erneutdie Methoden jener Zeiten anzuwenden.

In dem Fall, der uns jetzt beschäftigt, ist lautBBC eine der Finanzierungsoptionen für dasBauwerk – neben der Möglichkeit, eine Steu-

er von 20 % auf mexikanische Importe zu er-heben – auch die, sich an den Geldüberwei-sungen zu vergreifen, die die in den USA le-benden Mexikaner an ihre Familien in der Hei-mat schicken.

Das wird natürlich die finanzielle Lage vielerMenschen in Mexiko erschweren, die von die-sem Geld abhängig sind, denn dabei handeltes sich laut Daten der mexikanischen Zentral-bank um über 25 Milliarden Dollar jährlich.

Sean Spicer, der Sprecher des gegenwärti-gen US-Präsidenten, hat laut RT offengelegt,Washington könne allein mit den Steuern aufmexikanische Importe „10 Milliarden Dollarjährlich gewinnen. Das wird eine wahrhafte Fi-nanzquelle sein“.

Der Präsident Mexikos, Enrique Peña Nieto,hat seinerseits gewarnt: „Ich bedauere undmissbillige die Entscheidung der USA, mit der

Errichtung einer Mauer fortzufahren, die schonseit Jahren weit davon entfernt ist, uns zueinen, sondern uns teilt. Mexiko schafft keineMauern. Ich habe es schon wiederholt gesagt:Mexiko wird für keine Mauer bezahlen.“

Es geht darum, eine Mauer von über 3.218Kilometern zu bauen, die bis zum jetzigenZeitpunkt durch hohe elektrifizierte Metallzäu-ne geschützt waren, stumme Zeugen desTodes vieler Menschen, die bei ihrem Streben,das Gebiet des Nachbarlandes zu erreichen,Opfer der Kugeln von US-Soldaten wurden,die Tag und Nacht Wache halten.

Ein anderer Aspekt dieses Themas ist dieKorruption, wie sie aus einer Untersuchungder Tageszeitung New York Times hervorgeht,die versichert, dass Tausende von Gerichtsak-ten und internen Dokumenten existierten, dieoffenlegen, dass in den letzten zehn Jahrenfast 200 vom Ministerium für Nationale Sicher-heit unter Vertrag genommene Angestellteund Arbeiter rund 15 Millionen Dollar an Be-stechungsgeldern erhalten haben.

„Es macht keinen Sinn, über die Errichtungvon Mauern oder die Anwendung härtererStrafen zu sprechen, wenn die Integrität desEinwanderungssystems nicht gewährleistetwird, wenn die eigenen Angestellten betrügenund korrupt sind“, sagte ein mit internen Ange-legenheiten des Ministeriums beschäftigterBeamter besagter Nachrichtenagentur, der esvorzog, anonym zu bleiben.

Das Thema der langen Grenze zwischen Me-xiko und den Vereinigten Staaten ist so komplexwie seine Geschichte. Aber die aztekische Na-tion hegemonialen, diskriminerenden und ras-sistischen Maßnahmen auszusetzen wird, an-statt zur Lösung des Problems beizutragen, nurdazu führen, das in Erinnerung zu rufen, wasvor zwei Jahrhunderten mit der Aneignung derHälfte des mexikanischen Territoriums durchdas Nachbarland geschehen ist, eine immernoch offene Wunde, die nicht verheilt ist.

Es kann nicht die Lösung sein, das univer-selle Recht auf Transit von Personen undWaren über die Grenzen hinter einer kostspie-ligen Mauer einzuschließen. •

USA – MEXIKO

Die Mauer und alte nicht verheilte Wunden

Der Bau von Mauern an der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten (rechts) und Mexiko (links) isteine heikle Angelegenheit zwischen beiden Ländern

NOTIMEX

Adalys Pilar Mireles

• BOGOTA — Mit dem vor kurzem begonnen Programm derSubstitution des illegalen Koka-Anbaus nehmen die kolumbia-nische Regierung und die FARC-EP eine weitere gemeinsameAufgabe in Angriff. Dem vorausgegangen waren bereits dieBemühungen, verschiedene Territorien des Landes von Minenzu befreien.

Im ersten Jahr ist vorgesehen, die etwa 50.000 HektarBoden von Koka zu säubern und durch andere Pflanzungenzu ersetzen.

Besagter Plan verfolgt die Absicht, mit einem neuen Ansatz,bei dem der freiwilligen Mitarbeit der Gemeinden Priorität ein-geräumt wird, zur Lösung des Problems des Drogenhandelsbeizutragen.

Das Projekt wird unter der Leitung der Regierung stehen,während die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC-EP) dafür verantwortlich sein werden, auf direktem Wege dieInitiative in den von dieser Geißel am meisten betroffenen Ge-bieten zu begleiten und zu fördern.

Auf diese Weise werden die Regierung, die sich in der Phaseder Demobilisierung befindliche Guerillabewegung und dieBevölkerung den ersten Schritt zur strukturellen Umgestaltungauf dem Land tun, eine unverzichtbare Bedingung zur Schaf-fung eines stabilen und dauerhaften Friedens, wie Koordinato-ren dieser Kampagne erklärten.

Vorgesehen ist, dass die an diesem Programm beteiligtenBauern eine Million Peso monatlich, das entspricht etwa 300Dollar, für die Dauer von bis zu einem Jahr dafür erhalten,

dass sie den Anbau substituieren und die Böden für legaleAussaaten oder öffentliche Arbeiten vorbereiten, sowie 1,8 Mil-lionen Peso, über 500 Dollar, für die Anwendung von Strate-gien, die gleichzeitig der Selbstversorgung und der Ernäh-rungssicherheit dienen.

Solch ein Vorschlag sieht auch die Finanzierung für dieUmsetzung von sogenannten Projekten des kurzen Zyklusund schnellen Ertrags vor, wie dies z.B. bei der Hühner-zucht der Fall ist. Vom zweiten Jahr an wird die Regierungbis zu 10 Millionen Peso, ca. 3.300 Dollar, pro Familie fürProduktionsinitiativen investieren, eine besondere Kreditli-nie schaffen und, neben anderen Vorteilen, technische Un-terstützung garantieren.

Kolumbien ist der weltweit größte Lieferant von Kokain. Eineder Prioritäten in dem mit der FARC-EP unterzeichneten Frie-densabkommen ist die fortschreitende Substitution der Koka-Anbauwirtschaft zugunsten legaler Einnahmequellen für dieBewohner ländlicher Gebiete.

Am 24. November vergangenen Jahres paraphierten Präsi-dent Juan Manuel Santos und der Führer der FARC-EP Timo-león Jiménez diesen Konsens, mit dem sie sich verpflichteten,die lange Auseinandersetzung zwischen beiden Seiten zu be-enden. Nach seiner Bestätigung durch den Kongress beganndie postkonfliktive Periode oder die der Umsetzung all dessen,worauf man sich geeinigt hatte.

Vor der Presse kommentierten Vertreter der Regierung undder FARC-EP die Herausforderungen, die die neue Etappestellt, um das Panorama auf dem Land auf nationaler Ebenezu verändern.

Die Pressekonferenz mit kolumbianischen Journalisten undKorrespondenten ausländischer Nachrichtenagenturen wurdevon Guerillakommandant Pastor Alape und dem Minister fürdie postkonfliktive Phase, Rafael Pardo, geleitet.

Es hat im Land bereits ermutigende Erfahrungen gegeben,denn Bauern des Departements Putumayo ließen von der Kok-ablatternte ab und säen jetzt Pfeffer aus, ein Gewürz, an dem indieser südamerikanischen Nation großer Bedarf besteht.

Die erste gemeinsam vom Staat und der FARC-EP durchge-führte Maßnahme war die Entminung des zur Gemeinde Bri-ceño gehörenden Dorfes El Orejón im Departement Antioquia,eine humanitäre Mission, die bereits vor dem Abschluss derFriedensverhandlungen begann, um die Bewohner von durchden Krieg besonders gestraften Orten zu entlasten. (PL) •

Kolumbianische Regierung und FARC-EPbeginnen gemeinsamen Kreuzzug auf dem Land

Der Frieden in Kolumbien steht vor zahlreichenHerausforderungen

EFE

KOLUMBIEN

Page 15: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

UNSER AMERIKAMÄRZ 2017 | GRANMA INTERNACIONAL 15

Carmen Esquivel Sarría

• LA PAZ - Das Thema einer erneuten Amtszeit des Präsidenten EvoMorales steht nach den großen Mobilisierungen zum 1. Jahrestagder Volksabstimmung am 21. Februar wieder zur Debatte.

An diesem Tag kam es in den Straßen von La Paz und anderenwichtigen Städten des Landes wie Santa Cruz, El Alto, Cochabam-ba, Oruro, Potosí und Tarija zu Aufmärschen gewaltigen Ausmaßes,in denen die Unterstützung einer erneuten Kandidatur des Staats-chefs bei den Wahlen im Jahr 2019 zum Ausdruck gebracht wurde.Mit den Demonstrationen, zu denen die sozialen Bewegungen auf-gerufen hatten, sollte außerdem der Medienkrieg verurteilt werden,der das Wahlergebnis des 21. Februar beinflusst hatte, ein Tag, derin Bolivien den Namen „Tag der Lüge“ bekommen hat.

Auch die Opposition nutzte dieses Datum, um über die sozialenNetze unter dem Slogan „Bolivien hat Nein gesagt“ zu mobilisieren.

Am 21. Februar 2016 waren die Bolivianer zu den Urnen gerufenworden, um über eine Änderung der Magna Charta abzustimmen,mit der es dem Präsidenten und Vizepräsidenten ermöglicht würde,zweimal hintereinander wiedergewählt werden zu können. Trotz derhistorischen Unterstützung der Regierung von Evo Morales, die aufden großen Erfolgen beruht, die seine Amtszeit auszeichnet, setz-te sich das Nein (51 %) knapp gegen das Ja (49 %) durch. DiverseAnalysten und politische Führer schrieben dieses Ergebnis denAuswirkungen des schmutzigen Krieges zu, der von der Rechtenund der Botschaft der Vereinigten Staaten entfesselt wurde, umdemjenigen Schaden zuzufügen, der den Schwerpunkt dieses Ver-änderungsprozesses bildet: dem Präsidenten Evo Morales.

In der Zeit vor der Abstimmung beschuldigte der Journalist undverdeckte US-Agent Carlos Valverde den Regierungschef des Ne-potismus zugunsten einer Frau, Gabriela Zapata, mit der der Präsi-dent früher einmal zusammen war, einer ehemaligen Vertriebsleite-rin des Unternehmens CAMC Engineering Co, und versicherte,dass sie und Evo Morales einen gemeinsamen Sohn hätten.

Ausgehend von dieser Behauptung wurde vom 3. Februar aneine Kampagne gegen den Präsidenten geführt, die bis zum 16.Mai andauerte, als Valverde selbst auf seinem Twitter Accountzugab, dass dieser Sohn von Zapata und Morales nie existiert habeund dass die Regierung dem Angriff eines journalistischen Fakes(Betrugs) ausgesetzt gewesen sei.

„Unserer Meinung nach war dies kein gültiges Referendum“, sagteder Regierungsminister Carlos Romero in einem Beitrag im sonntäg-lichen Programm „El pueblo es Noticia“ (Das Volk ist die Nachricht).

Er erinnerte daran, dass, während die regierende Bewegungzum Sozialismus (MAS) mit einer Entwicklungsagenda bis zumJahr 2025 in diese Volksbefragung gegangen sei, die Rechte essich zur Aufgabe gemacht habe, die Debatte auf den Fall Zapa-ta zu reduzieren.

Dabei handelte es sich um eine Montage, an der Analysten,Journalisten, Politiker der Opposition und Rechtsanwälte beteiligtwaren, die angebliche Verbindungen von Zapata mit dem Präsi-denten erfanden, Lügen über die Existenz eines Sohnes der bei-den in die Welt setzten, ja, sogar so weit gingen, zu diesem Zweckein Kind auszuleihen.

„All das wurde von den Vereinigten Staaten aus angestoßen, wasauch die aktive Beteiligung von CNN und die des Journalisten Fer-nando del Rincón erklärt, der nach Bolivien gereist war, um eineReportage über das Kind zu machen, um einen Skandal nationa-len und internationalen Ausmaßes zu provozieren und so zu versu-chen, dem Image, der Glaubwürdigkeit und der Ethik des Präsiden-ten Schaden zuzufügen“, sagte Romero.

Beweise dafür waren am 18. Dezember die Feiern zum Tag derDemokratischen und Kulturellen Revolution und am 22. Januar dieFeierlichkeiten zum 11. Jahrestag der Plurinationalen Staates.

Was den Aktionstag des 21. Februar betrifft, so betonte der Minis-

ter, dass diese Demonstrationen die Unterstützung für den Präsi-denten Evo und den Prozess der Veränderung deutlich machenwürden.

Sie widerspiegelten ebenfalls eine breite Verbundenheit der städ-tischen Mittelklasse. Dies lasse sich daran erkennen, dass die Auf-märsche mit der größten Beteiligung in den Haupstädten der De-partements stattfanden.

Die Demontage dieser Kampagne hat außerdem dazu geführt,dass die MAS das Thema der Wiederwahl auf ihrem im Dezemberin Montero im Departement Santa Cruz abgehaltenen Kongresswieder aufgenommen hat.

Das höchste Treffen der MAS genehmigte vier Wege, die es demRegierungschef ermöglichen würden, bei den Wahlen im Jahr 2019eine neue Amtsperiode anzustreben.

Der erste betrifft eine Reform des Artikels 168 der von der Plurina-tionalen Gesetzgebenden Versammlung angenommenen MagnaCharta, die durch die Unterschrift von mindestens 20 % der imWahlregister eingetragenen Personen unterstützt werden muss.

Eine weitere Option ist die Modifizierung dieses Artikels durch ein imParlament von zwei Dritteln der Stimmen verabschiedetes Gesetz.

Es besteht ferner die Möglichkeit, dass der Staatsschef sechs Mo-nate vor Ablauf seines Mandats, das am 22. Januar 2020 zu Endegeht, zurücktritt und sich erneut zur Wahl stellt.

Der vierte Weg ist eine Kandidatur über das sogenannte „Gesetzder Gesetze“, die durch das Verfassungsgericht ermöglicht würde.

Für den Journalisten und ehemaligen Minister Hugo Moldiz sinddie vier Wege absolut verfassungsgemäß.

„Unsere Verfassung ist glücklicherweise eine lebendige Verfas-sung“, sagte Moldiz und er fügte hinzu, dass das Gesetz zu keinemZeitpunkt davon ausgehe, dass das Einschlagen eines Weges dieNegierung der anderen bedeute.

Dieser Auffassung schließt sich auch der politische Analyst Ricar-do Paz an, der darauf hinweist, dass die Magna Charta ein weite-res Referendum über die Wiederaufstellung von Evo Morales zurWahl nicht verbietet.

Der erste indigene Präsident Boliviens kann sich darauf berufen,Bolivien in das Land mit dem größten Wirtschaftswachstum in Süd-amerika verwandelt zu haben und mit seiner Politik zur Verstaatli-chung der fossilen Brennstoffe erreichen konnte, dass 2,5 MillionenMenschen aus der Armut befreit wurden.

Die Bolivianer heben auch die Rolle des Regierungschefs auf derinternationalen Bühne sowie dessen an Chile gestellte Forderungnach einem souveränen Zugang zum Meer hervor. (PL) •

Bolivien: Wiederwahl steht erneut zur DebattePL

Page 16: Zettungy iy wn (20S KbgANDfgbrdcuba.de/granma/ausgaben/2017-03-granma-internacional.pdf2kuba mÄrz 2017 | granma internacional betreuender verlag der deutschen ausgabe: verlag 8. mai

Erscheint auf Spanisch, Englisch,Französisch, Portugiesisch, Deutsch

und nallen Sprachenauch im Internet

[email protected]

WEBSITE INTERNETIp: /uw.granma.cu

Avenida General Sudrezy TerrorPlaza de Revahckin“Jose Marl

AriaPostal 6280,La Habana 8, Cuba. CR 10080

INTERNACIONAL

Fax: (03-7) 83-5178 / 33-5828.Tel: (93-7) 881-8288 / 881-7443

Zentrale: (83-7) 881-3333App. 23 und 381

ZEITUNG AUS KUBA UND LATEINAMERIKA | HAUANNA MÄRZ 2017 | DEUTSCHE AUSGABE

NACH HURRIKAN MATTHEW IN GUANTÄNAMO

Vertreter von Unicef zeigen sichbeeindruckt vom Einsatz beimWiederaufbauJorge Luis Merencio Cautin

* GUANTÄNAMO - Der große Einsatzder Guantanameros - mit landesweiterund internationaler Unterstützung — beider Behebung der von Matthew verur-sachten Schäden hinterlasse einen star-ken Eindruck, sagte Victoria Colamarco,Koordinatorin von Uniesf-ProgrammenDie Repräsentantin dieser Agentur der

Vereinten Nationen bezog sich auch aufdie Nutzung von Hilfsgütern in den be-troffenen Gebieten - sowohl für die Kin-der als auch für die Gemeinden - unddie Dankbarkeit, die sie derHilfe entge-genbrächten. In gleicher Weise stelltesie fest, dass Unicefin seinen Bemühun-gen fortfahren werde, Hilfsfonds für dieWiederherstellung Guantänamoszu mo-bilisieren.Colamarco stand an der Spitze einer

Besuchergruppe von Unicef-Repräsen-

HEBERFERON - NEUES MEDIKAMENT GEGENHAUTKREBS

‚Auch wenn das Basalzellkarzinom nicht dieKrebsart ist, die die höchste Sterblichkeitsra-te unter den bösarigen Hauttumoren auf-weist, so ist es doch der Hautkrebs, der inKuba undweltweit am häufigsten aufrit. Fürseine Behandlung stellt das neue ProduktHeberferon eine äußerst wirksame Alternati-ve dar. Wie die nationale Koordinatorin derSonderarbeitsgruppe im Gesundheitsminis-terium für diese Krankheit, Dr. Olainy GreyLovio, mitteite, ist das neuartige Arzneimittelein wirksames Mittel für das fortgeschritteneStadium dieser Krankheit. Es reduziert dieTumormasse und ist an schwierigen Stellenwie etwa um die Augenherum, wo ein chirur-gischer Eingriff äußerst kompliziert ist, oderbei ausgedehnten Flächen von besondersgroßem Nutzen. Auch vom ästhetischenStandpunkt aus erweist sich das Medika-mentals positiv. Ferner hemmt es die Metas-tasierung des Tumors und das Erscheinenvon Rezidiven und verbessert die Lebens-qualität der Patienten. Da es seit Ende 2016zur medikamentösen Grundversorgung desLandes gehört, kommtes in jedem Kranken-haus Kubas zur Anwendung. Jährlich kommtes in Kubazu acht- bis neuntausendFällenvon Hautkrebs, eine Ziffer, die in den letztenzehn Jahren allmählich angestiegen ist(acn)

505 FÜR KUBANISCHE FLORA

Eine alarmierende Nachricht für die Um-weltspezialisten Kubas. Nachdem über 60 %der existierenden Flora des Landes unter-sucht wurde, hat sich ergeben, dass fast dieHälfte vom Aussterben bedroht ist. DieDaten, die kürzlich in der Roten Liste derFlora Kubas veröffentlicht wurden, stammenvon 80Experten, die 30 verschiedenenEin-richtungendes Landes angehören.Danach sind25 PflanzenartenderInsel be-

reits für ausgestorben erklärt worden und beifast 20 % ist der Zustand kritisch.

tanten in Kuba,die zwei Tage lang eineRundreise durch die von dem Wirbel-sturm geschädigten Zonen absolvierthatten, um die Zusammenarbeit mit denlokalen Entscheidungsträgern für dievier am heftigsten betroffenen Kreise zuverstärken und fortzusetzen„Wir sind zufrieden mit der Kontrolle,

der Ernsthaftigkeit und der Disziplin, mitder die kubanischen Regierungsbehör-den und insbesondere die dieser östli-chen Provinz die Hilfsgüter der Unicef andie von Hurrikan Matthew Betroffenenverteilt haben‘ sagte Colamarco amEndeder Reise,‚Aufgeteilt in zwei Gruppen, hatten dieBeamten des Kinderfonds der VereintenNationen Schulen und einige Gemein-den in Baracoa, Maisi, Imias und SanAntonio del Sur besucht, um sich mitKindern, Lehrern und Ortsbewohnernauszutauschen. Außerdem kam es zu

KubaPinar del Rio, Holguin, Santiago de Cuba

und Guantanamo sind die Provinzen mit dergrößten Anzahl an gefährdeten Arten.‚Wie aus der wissenschaftlichen Studie her-

vorgeht, sind die Hauptursachen dafür imVordringen exotischer invasiver Arten, in der‚Abholzung,der Fragmentierung des Bodens,der Viehzucht, der Aufforstungundder Land-wirtschaft zu sehen.Die Fachleute sind der Auffassung, dass

manaus diesem Grund die Naturgebiete mit-einander verbinden und die gegenwärtigpraktizierte Handlungsweise überdenkenmüsse. Außerdem sollte man die Bewaldungals Indikator für den Schutz der Vegetationnicht überbewertenDer Präsident der Kubanischen Gesell-

schaft für Botanik, Alejandro Palmarola Beje-rano, führte aus, dass in der Roten Liste derStand des Artenerhalts von 1.627 verschie-denenPflanzenarten enthalten seiEr sagte, dass aufgrund dieser Studie den

zuständigen Organenjetzt die wirkliche Lageder kubanischen Flora bewusst geworden seiund dringlich Maßnahmen ergriffen werdenmüssten, damit die natürlichen Werte desLandes nicht verloren gingenKubaist weltweit das pflanzenreichste insu-

lare Gebiet, eines der sieben Ländermit derhöchsten Prozentzahl an endemischenPflanzen undes ist die Insel mit der höchstenZahl an Arten pro Quadratkilometer. (ACN)

VENEZUELA SCHICKT MATERIAL ZUMWIEDERAUFBAU DER BRÜCKE ÜBER DEN TOA

Am 23. Februartraf das venezolanischeSchiff AB Esequibo Tango 62 der Bolivari-schen Flotte mit Material und Ausrüstung fürden Wiederaufbau dervon Hurrikan Matthewzerstörten Brücke über den Toa Fluss imHafen der Bergbaustadt Moaein. Diese erstevon fünf geplanten Lieferungen enthielt 444.Tonnen an Baumaterial bestehend aus Well-blech, Rohrleitungen und verschiedenartigenMaterialien und besonderer Ausrüstung. Ma-Tinekapitän Henry Javier Gamarra, der dasSchiff von Venezuela nach Kuba steuerte,

Verschiedene Agenturen der UNO und andere Länder haben zu der Beschaflung von Hilfsgüternfürdie durch den Hurrikan Matthew betroffenen Bewohner Guantänamos beigetragenTreffen mit lokalen Entscheidungsträ-gern und Vertretern der Sektoren Ge-sundheit, Wasser und ErziehungWährend der Rundreise nahmen sie

Kenntnis von derVerteilung der gesam-melten Lieferungen mittels des CERF(Zentralfonds für das Handeln in Notfal-len), der Verteilungsstrategie sowie derWirkung in Familien und SchulenUnter den Lieferungen durch besagten

Kurzsagte, dass diese Ladung einen großen revo-Iutionaren Inhalt habe; es ermögliche die Be-ziehung zwischen beiden Bruderländern zukonsolidieren und entspreche der von HugoChävez und Fidel Castro erarbeiteten Strate-gie, der beiden Männer, die wegenihrerKämpfe für die Freiheit die Geschichte derWelt geprägt hätten.Der Chef derinternationalen Hilfsorganisa-,

ion Simön Bolivar, Major Germain Veloz, deran der Spitze einer Gruppe venezolanischerTechniker reiste, sagte, dass man zusammenmit kubanischen Fachkraften am Aufbaueiner neuen höheren Brücke arbeiten werde.Für den Bau dieser neuen Brücke wird zurErrichtung der Pfeiler, auf denen der Über-bau aus jeweils 50 Meter mit Stahlbeton ver-kleideten langen Metallträgern ruht, mit einerSpezialausrüstung gearbeitet. Die alte Brü-cke war während des Hurrikans Matthew imOktober 2016 zerstört worden. (Granma)

ZUCKERMUSEUM ALS TOURISTISCHE OPTION.

Mehr als 38.400 Touristen besuchten im Jahr2016 das Museum der Zuckerindustie Marcelo.Salado in Caibarien. Angezogen wurden sie vonder Sammlung aus Lokomotiven und Mühlen derkubanischen Zuckerproduktio.Der Themenpark stelt! 30 Dampfiokomofven

aus, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts und‚Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Dienst versarhen. Die Leiterin des Museums, List Diaz, versi-‚chert, sie seien einzigartig in Kuba undstellen dieHauptatraktion des Zentrums dar. Sie sagte, dassbesonders viele Arbeiter aus dem Eisenbahn- unddem Zuckerrohrbereich verschiedener Länder dasMuseum besuchten. Sie alle würden die Qualtatder Ausstellung loben und sich mit den Spezilis-ten über technische Themen austauschen,Zu den Angeboten des Museums zählt

auch eine Rundfahrt zum äußeren Teil desOrtes in einem Zug, derdurch eine vom Be-ginn des 20. Jahrhunderts stammendeDampflok gezogen wird.Die größte Zahl der Besucher kommt aus

den Vereinigten Staaten, Frankreich und Ka-nada. (ACN)

Fonds befanden sich Entwicklungskitsfür die frühe Kindheit mit Materialien, umMädchen und Jungen Zugang zu Spielundfrühem Lernen zu verschaffen, Aus-rüstung zu Erholung und psychosozialerHilfe für Jungen und Mädchen, die durchden Notfall unmittelbar betroflen waren,und die Schulkästen mit Heften, Kreiden,Kladden, Pinseln, Bleistiften und ande-

HAITIANISCHE FLUGLINIE SUNRISE AIRLINESFLIEGT NACH HAVANNA

Die haitianische Fluglinie Sunrise Airwayshat am 23. Februar mit einem Airbus 320 ihreFlüge vom Flughafen der haitianischen Haupt-stadt Port-au-Prince nach Havanna aufge-nommen. In einer Pressekonferenz in Havan-na sagte der Präsident der Fluggesellschaft,Philippe Louis Bayard, dass zweimal proWoche, jeweils donnerstags und sonntags,diese Flüge durchgeführt würden. Die seitüber zwei Jahrhunderten bestehende Freund-schaft zwischen Kubaund Haiti könnte durcheinen Austausch erweitert werden, wozu eineFlugverbindung zwischen beiden Hauptstäd-ten enorm wichtig seiDie haitianische Botschafterin in Kuba, Geri

Benoit, erinnerte daran, dass es die Ideen undInitiativen des Comandante en Jefe Fidel Cas-{ro waren, die den kubanischen Missionen inHaiti den Antrieb gabenSunrise Ainways hatte seine Flüge nach

Kuba mit Reisen nach Santiago de Cuba be-‚Sonnen, dann Camagüey seiner Route hinzu-gefügt und jetzt mit Havanna ein drtes Zielaufgenommen. (PL)

STELLVERTRETENDE AUSSENMINISTERINDEUTSCHLANDS ZU BESUCHIN KUBA

Die stellvertretende AußenministerinDeutschlands Maria Böhmersprach mit ihremkubanischen Kollegen Rogelio Sierra undbeide bekräftigten den Wunsch zur Konsoli-dierung und zum Ausbau der bilateralen Be-ziehungen. Der Besuch der deutschen Minis-terin ist ein weiteres Zeichen für das InteresseDeutschlands, seine Präsenz in Kubazu er-weitern und die Chancen zu nutzen, dieKubas Wirtschaft ausländischen Investitionenbietet.Wie aus der Website der deutschen Bot-

schaft in Havanna hervorgeht, erreichte imJahr 2014 der bilaterale Handelsaustausch224 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraumkamen 140.000 deutsche Touristen nachKuba. (ACN) «