Zeugnisse Zur Germanischen Sage in England

download Zeugnisse Zur Germanischen Sage in England

If you can't read please download the document

description

Binz, G., ‘Zeugnisse Zur Germischen Sage in England’, Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur (PBB), 20 (1895), 141–223.

Transcript of Zeugnisse Zur Germanischen Sage in England

  • 178 BINZ

    nicht mit MUllenhoff, Beov. s.26 fr eine angelschsische erfin-dung gelten lassen will, und im ersten falle wre auch der angelschsische name von ihrer und des tochter F rea-waru nicht so verwunderlich. Die erinnerung an dieses ge-schlecht, die Belminge und BeIm, wird auf einem rest alt-angelschsischer epischer tlberlieferung beruhen, auf welche auch Widll. v.29 Helm weold WuJ/inEum hinweist.

    Die betrachtung der namen lehrt uns also eher das gegen-teil von dem, was Koegel daraus folgern mchte.

    Nun bleibt noch ein llunkt zur errterung Ubrig. Dene soll im Beowulf collectivbezeichnung sein fUr die ingvischen Westgermanen, welche die spter dnischen gebiete bewohnten (Koegel, Lil-gesch. 1, 15i). Diese hypothese sttzt sich im wesentlichen auf die freilich auffallende tatsache, dass Angeln und Sachsen im Beowulf gar nicht erwhnt werden. Allein der innerste kern deI Beowulfsage, der mythus von Bcowa und Grendel, whd ja von dieser wahrnehmung gar nicht be-rOhrt; er ist ursprUnglich Uberhaupt nicht an einen menschlichen knig gebunden, dus er aber spter in Beorot localisiert und mit dem Dnenknig verknpft wurde, wh"d weniger unbegreiflich, wenn man bedenkt, daBB die weitere entwicklung der sage bei den zum teil bis ins 6. j h. in der alten heimat verbliebenen anglischen stmmen vor sich gieng. Der alte mythus wanderte schon frUher mit den Sachsen nach England hinber, das lehren uns ja die verschiedenen oben erwhnten ortsnamen wie Beowan kam nnd Grelldeles mere. Die im Beo-wulfliede zum ausdruck gelangte sage aber verdankt, so weit sie auf historischer grundlage ruht, den Angeln ihre gestalt, wenigstens knnen die zeugnisse fUr namen aus diesen teilen der sage, die sich ja zum grssten teil nur auf anglischem boden finden, in diesem sinne ausgelegt werden. Die Angeln nun llahen noch in der alten heimat mit eigenen augen das mchtige aufblUhen der dnischen herschaft, wol ohne dass sie selbst direct in feindliche berUhrung mit ihr geraten wAren; da konnte bei ihnen das gleiche eintreten, was wir bei den oberdeutschen stmmen den gotischen helden Ermenrich und Dietrich gegenber beobachten. Ein dnischer knig trat in den mittelpunkt des interesses auch fIlr die nicht dem eigenen stamme angehrenden, aber doch verwanten nachbarn und zog

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGr.AND. 179

    eine anzahl mytben und sagen, mit denen er ursprtlnglich gar nichts zu tun batte, an sicb. Die unmittelbare anknUpfung des Beowamytbus an Hrots~ar mag dabei in erster linie vom locale des kampfes gegen Grendel ausgegangen sein (vgl. Mlll1enhoft', Beov. s.26). Die mglichkeit, dass erst in England die Dnen in die Beowulfsage eingetreten wren, halte ich fltr unwahr-scheinlich; denn es ist kaum glaublich, dass die volkstltmliche tradition, nur um den widerspruch zwischen dem local der sage und den geographisch - historischen verhltnissen der sp-teren zeit zu beseitigen, die Dnen an stelle der Sachsen und Angeln gesetzt htte. Eine solche berlegung mag man bei einem gelehrten mnche, wie dem verfasser des Walthalius gelten lassen, nicbt aber bei der gerade in dieser beziehung viel weniger scrupulsen Ilberlieferung des ungelehrten volkes. Der hinweis auf den Waltharius scheint mh' auch deswegen nicht ausschlaggebend, weil doch gerade die sptere epische tradition im Nibelungenlied trotz solcher bedenken zhe die erinnerung an die Burgunden in der gegend von W orms festhAlt

    Wir kommen also zum schlusse, dass der Beowulf in der Ingeldsage die namen der beteiligten vlker richtiger als Saxo bewahrt hat und dass Hrots~ar und seine sippe in der tat Dnen sind.

    8) Finnsage. Mller, Ae. volksepos s.46-100. 151-156. MItlIenhoff, Beo-

    volf s.98. 105. teD Brink, Panis GruDdr. 2, I, 545ft". Koegel, Lit.-geaeb. I, 163 f.

    In der interpretation der verschiedenen quellen fllr die Finnsage (fragment vom I1berfall in Finnsburgj Beow. v. 1069ft'.j Widsits v. 26 ft'.) ist man leider von einigkeit noch sehr weit entfernt. Oa icb es nun hier nicht als meine aufgabe betrachten kann, die zahl der erklrer um einen weiteren zu vermehren, 1'0 beschrnke ich mich auf eine anfllhrung der in den zweifellos zu dieser sage gehrenden namen enthaltenen zeugnisse.

    Fi n n: Phin Essex Dom B. 4 t; Phin Suft'. 1 b. 395 b j Phin liber homo Essex ibid. 98 b (El1is, Introd. 2,200). Im 12. jh. in eng!.-nordischer nachbarschaft bei Piper, Libr. confr. 2,673,3 ft'.: Zore AsogOI Thola Crillpin Fin Pero Slanchel Alle (ibid. lin. 7 ft'.: Donna Cunner Bi IU burgi. [fIlr Hiltib.] Ctita Riee). Im 13. jh.: Seol

    12

    Digitized by Goog I e

  • 180 BINZ

    Agumdes sune Siguit Fi" porbem OIfin Walessi Olh Gutmer SeuritJe LV. p.51. Finsbury, Finesbery Sbarpe, Calend. 1,531. Fineberga Suff. DomB. 2, 285-.303-. 382 b 403 b 448b Finesford Suff. DomB. 2, 387-.405-. 42ib; vgl. Finlesford ibid. 2,413-. 423b j Finesham fUbrt Haigh 8.31 aus Norfolk an. Finingaham (Suff.) DomB. 2, 309b 321 a. a70b 440-. Finesteda Suff. DomB. 2,428-. Finnellhorp (Nortbants?) a.972. Bi. 3, t 130. Bei Fine-mere erregt die form bedenken, auf der audern seite ist aber nicht zu berseben, dass an zwei stellen des Dom8., wo sie auftl'itt, jedesmal noch andere der Finnsage zuzuweisende namen in nchster umgebung erscbeinen: Finemere in Nortbants Dom B. 1, 221- und nabe dabei Hocheslau, Nauesherie, Neves/undj ein zweites Finemere in Shrops. DomB. 1,259b, in derselben landschoft DomB. 1,253 b Nesfham, das wol nur verscbrieben ist fllr Nrfsham.

    Folcwald kommt einmal vor im J~V. (Sweet) 163. Hnsef ist als personenname nicht nacbweisbar, dafRr aber mcbrfach in ortsnamen: Navesberie (NortlJants) DomB. t, 225 b 226-; Ne-veslund ibid. t, 220- b. 222" b. 225 b 226 b. 228-; Nesfham fOI' Nt'fsham s. obcn. Haigh s. 27 will die beiden namen Naisbury, eine meile sUd!. von Hart, und Neasham am Tees von. H1U1!f ableiten, mit wie viel recbt, ist in ermangelung lterer formen schwer zu beurteilen, doch 8cbeint die neo gestalt der namen gegcn die )'icbtigkeit seiner erklrung zu sprechen. In Hants tIilft man im jahre 973/97 -l in einer an erinnerungen aus der heiden zeit reicben gegend auf eine localitt Hneefes scylf: His melis rus hoe gyralur: Aerest of isanhyrste ;sale on s/ahtJor tve;s, potlmt on bone norbmeeslan tve;s, tJeet on eeberedes ha;san . . andlan;s mearce on ;sistearde., tvylle .. bonon on iceeles eelfJilmas 10 eetJelbrihles mearce, rel ylfethamme, tJonon ul on bone heetJ-feld . on bedecanlea tJonon ofer ea/ne beere ',eebfeld up to hneefes sey Ife .. peel tvest to ceolbrihles slane . s1l:a on bo"e heebellan byr;sels; banan west on ba mearce peer eelfs/an ub on heetJenan byr;sels; peel 01' badecan deene, SH'a farb on sibbes tve;s, tJonan on ,,'ulfslanes mearce eel tvear;se human .. tJon on he;s/ea 10 ceolea;ses treotve Bi. 3, 1307 (vgl. J. Grimm, KI. scbr. 2, 262~ - Ein Naveslock (- Hneefes sloc?) begegnet noch spill er Sharpe, Calend. 1,493: Emma tvife of John de Navestock. Vielleicht darf man aucb aus den beiden namen lIneefleah und lIneelleah

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 181

    ein IIntBfs-, JlntBfuleah al8 richtige grundform er8cbli88llen: pis tynl pa land6emara 10 CifanJea: tBres/ of ealbeor6e andlan6 ttJe6es on Apelunes porn, ponon on pa byr6e1sas .. ponne PtBr ttJesl andlan6 ha6an on HntBf1ea6e supettJearde a.951 (Berks). Bi. 3,892 und pis synd pa land6tmtBra 10 Forda: terest of Afene andlan6 s/rtBl Oll pone anne stan, of pam slane on beonnan lehe .. of ttJibyrhl lea6e on hntu lea6e, of hntBs lea6e on cunuee lea6e, of cunuea lea6e ut on afene (Somerset) Bi. 3, 1001.

    Da88 der name der frau, welcher in der Finn8age eine hauptrolle zukommt, nur einmal (LV [Sweet] 28 ildibur~) sicb belegen I188t, i8t bei der verb1lltni8m88ig geringen zabl der un8 llberlieferten frauennamen nicht zu verwunderlich. Mit dieser berllhmten Hildeburg aber werden wir wol die orts-uamen Hildeburh1l1e11 (Norf.) DomB. 2, 167 b und RildeburhttJrthe in plaga Ware1l1ieensi a. 7tO. Bi. t,127 in beziehung 8etzen darfen.

    Der beliebteste von allen helden diese8 kreises war jedoch offenbar Hildeburg8 vater Hoc; denn nicht nur ist da8 andenken an ibn in zahlreicben ortsnamen erhalten, sein name ist auch noch lange als personenname in lebendigem gebrauch. So heisst ein presbyter et abbas Hooe a.692. Bi. 1,81; a. 66~. Bi. t,82; a.695. Bi. J, 87; ferner Hoch im DomB. (Cambl'idge) 201 b; (Lincolo) ibo 358 (Ellis, Introd. 2, 147). Verdchtig ist dagegen der diphtbong in Haue: Alnolh Guthrun Turkillus Raue Eurelhe Thorger Si1l1;n im 13. jb. LV. p.48; die form Rogge, die wir unter anderen englischen (und keltischen?) namen im J 2. jb. im Lib. eonfr. Aug. antreffen, muss wol auf recbnung des deutscben schreibers, der den ibm fremd gewordenen namen nicht genau widerzugeben verstand, gesetzt werden: Piper, L. confr.2, 639 ff.: Sigimund 639,6; Hogge 639,16; Sas1l1i 639,23; Saxe 639,30; Foldei 640,1; Protohoe 640,11; Gerveree 640, t2.

    In ortsnamen: &esl of bedeuuindan 10 haran !Tafan norpe uueardan . ponone ttJi" helmes IreottJes, ponne on hundan dene norpeRJearde, pone ttJi" hoees byr6e1s, pon"e on h1l1i1an Minees, ponon on abbatl crundel (Wilts) a.968. Bi. 3, 1213. - Dis synd Heah/URes land6emmra: of ptBre ea in 10 ttJulfstanes fleote: of IfIfAlfslmles fleo/e alldlan6 dices Oll hokes c/if: of hokes clive andlan6 mtBrces on snelles pilte, on ha{okes beorh .. of ptBm

    Digitized by Goog I e

  • 182 INZ

    scleede on Echilde hleewe, of Echde hleewe on hen6stes earas, of hen6sles earas on /ifil heaUe andlan6 mearke on Wermundes slan a.957 (Southampt.). Bi. 3,1000. - Ondecim segetes prate in loco ubi dicitur Hoceshamm a. 942. (Berks) Bi. 2, 778; Bochesham (Devons.?) DomB. 114 8 ; Hochesam Exon. DomB. 318; Robertw de Boggesham Registr. Malmesbur. 2, 207. - Hochesila (Devonf:l.) DomB. 115&. Exon. Dom. 384. - Bis synd t5a land6emeera 10 Wittani6e: eeresl andlan6 t5ees slreames on t50ne meedham be hyrnt5 into Scylflune .. of t5eem wcere ofer bone we6ean mor info 110 C sie tv, t5anon on l1a nirvan die, of t5eere dic on hornilI6fJ meere .. of eeeeres felda l1cer tJa cnihtas lic6atJ and fram ham tJe tJa cnihtas Iic6atJ on meelse6'" 8. 1044 (Oxford?). K. 4, 775.-Bocheslautv (Nortbants) DomB. 1,220&' b. 222&. 227&.228&.229&. - Banleuca Ramesiae incipit apud Homberdale . et procedil per medium Hokeslode attingens Buchmere el Obmere (Hunting-dons.) K. 6,1364. - Bocheslone DomB. (Middlessex) 128&; (Bucks) 148b, ebenda 8uch BOCSR6a 148&; BOC6esiun a.995. K. 3,694. - Bochesuuic (Yorks.) DomB.l,332&. - Bochesuuorde (Nottinghams.) DomB. 1 288 b, dagegen Hocheorde (Devon) DomB. 111 b; Bocoorde ibo 107&. - Hoces tvudu: Bis sind tJan land6tmcere to aptune otJ ~eotan andlan6 pare ealdan slrat be nordan hoces wuda, of pefre sirat .. a. \.158. Bi. 3, 1348 = 3,1029, wo die berlieferung noch verderbter it,t. (Petrus de Bo-kinges Palgr. Rot. 1,25; Hochinion [Gloucest.] DomB. 166-. HH b. 192 b. 201 &. 201 b. on Bocin6 lIucda [Hants ] a. \.109. Bi. 2, 624.)

    Anderen namen muss die schwache form Hoca zu grunde liegen: Hoche/eia (Bedford) DomB. 1,218&; Boche/ai (Derby) DomB.l,276&j Boche/eia (Ess.) DomB. 2, 18b 43 b (abei' Hoc/ei [SUJ-rey] DomB. 35 b, wie HocfeIle [Berwicks.] DomB. 58&, Hochyll a. 10flO. K. 4, 793, BoclOtl a.957. Bi. 3,997). - Hocan edisc an der 'fhemse a. 963. Bi. 3, 1123. - On Hoccan sli6e a. 964. Bi. 3, 1134. Ein solcbes schwaches Hocca, mit hypokoristiseher doppelconsonanz ist zweimal belegt: Hocca grafio a.605. Bi. 1,4; Bocca comes a. 605. Bi. 1,5.6. Hoica episcopus a. 1050. K. 4,792. 793 ist vielleicht ein anderer name.

    Bei Hen~est kann man schwanken, mit welcber sage man ibn in verbindung bringen muss, denn neben dem helden der Finnsage kommt aucb der fUhrer der ersten hrermanischen ein-wanderer in betracht. Zudem ist die mglichkeit nicht 8US-

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 183

    geschl088en, dass in einzelnen mit hen~est zusammengesetzten ortsnamen gar nicht der name eines mannes, sondern ein appel-lativum = 'hengst' steokt. Die belege sind, da Hen~esl als personen name nicbt nachgewiesen werden kann, die folgeuden:

    Hen~estes broe in einer greozbeschreibung: .. of turfhleo tefler heafdan eft andlan~ fur on pyde "'yllan: of pyde ",yUan andlan~ "'l'~es 10 pam peofdene . andlan~ fure on hen~estes broe, andlanl, brokes on fi/dene ",yllan a.967 (Warwick8.). Bi. 3,1201. - Haingheste eola Exon. DomB. 459; Eneesle cole (De-von) DomB. 102&. - Hen~estJes eumb: Bis synd tJa landl,emtero to Myelantune: .. of ptere die on Apulfes treo"" on tJa IIrtel, andlan~ ,trtele on Hy,emannes porn ... on Henl,estJes eumb, of tJam cumbe on Oppan broe andlanl, broee, on Wulf6YtJe briel,e (Gloucest.?) a. 1005. K. 3, 714. - Henl,este, dun (Wilts od. So-mers.) 8.963. Bi. 3, 1127. - Henl,estes earas in verbindung mit Hoees elif 8. oben s. 181 f. - Henl,esles ~eat: .. of Suplu-nin~a lace on Leofsi~es ~emtero on tJa hnottan die... on brembel porn .. on Henl,estes ~eat, of Henestes l,eate on tJa ea/dan dune 10 Briht",oldes ~emtera (Baots) a. 985. K. 3,648. - on Hine-stes l,rtefan: Bis synf pa landl,emere to Meone: teresl on seoles buman, . on eltenan ford, of elaman ford on hinestes ~refan, of hinestes l,rafan andlan~ riewel,es on ptere litlan beorh (Soulhampt.) a.977. Bi. 3, 1319. -- Hen~estes heafod: land-l,emrere 10 Wendies elife ... andlanl, Iyrl im mterbroe of pam broee on pone ealdan ",e~ ... of ptere burhl,es l,ele on Helll,e-,tesheafod, SNa on ptel slted 10 Cyppanhamme a. 769. 785. (WorceBl) Bi. 1,246. - Henl,este, healh: landl,emtera ;nlo aclune: teresl Oll horsll broe, of horsa broee in heafoc rycl, ... of eitel, 1fIi1lal1 in AtJelslanes !,raf, of AtJelslanes !,raue on Hen-l,esitS healh, of Henl,esles heale efl in horsa broe (Worcesl) a.972. Bi. 3, 1282 in eine.' gegend, wo auch andere volkssagen localisiert sind j in der gleichen urkunde findet man on Eomteres mteduan, on Hodes ae, of Gri71dles beee. - Hetll,esles hrie~: Aresl of ste up on htenl,esles rie~ . SNa sutJ on earnes hline, of earnes hlinee f1Jfl utt on Ste (Somerset) a. 737. Bi.l, 158. a. 938. Bi. 2, 727. - a.956 macht Eadred eine schenkung in loeo qui dicitur Henl,eSleSri~ mit folgender gl'enzbeschreibung: Aresl of horspoles heauede andlanl, dich Oll ludenham .. Bi. 3, 923; Hengestes rieh (Somerset) DomB. 91 b. - Henl,estesie loeus

    Digitized by Goog I e

  • 184 HINZ

    per/inens ad Abbelldoniam a.821. (Berb) Bi. 1,366. lJis sindon pa land6emtero pms 6eburlalldes 10 abbendune: J1 is 6fJdertan6 on preo 6enamod J1 is hen6estes i6 and seo(ocan 1I1yrtJ and 1I1ikt-kam... 10 plwnlea6e J1 on tritJela byri6 (Berke) a. 957. Bi. 3,1002. /Et hen6eslesil,e (Oxford) a.969. Bi. 3,1230, in dessen umgebung u. a.: on tidredin6 tord, panon on occan slmp ... on hornin6a mmre.

    Hen6est patJes 6eat (Southampt.) a. 961. Bi .. 3, 1080; Hell-6estrver (trom Toleyale 10 Hel&6est1l1ere, (rom Hen6esl1l1ere un/o Horn1l1ere) a.937 (Somerta.). Bi. 2, 715; Ht!116eslrvord (Haingsle-uuorie) erfords. DomB. 132-, Hainsteuuorde ibo 141, Hengste-1I10rde Palgrave Rot. 1,152,159; Henstervord ibo 1,166.300; Hen-steMlh ibo 1,303, HenzleMlk ibo 1, 143) enthalten augenschein-lich das appellativ und bedeuten 'pfad, den die hengste begehen', 'barriere zur einschrankung der pferde', 'umzunter platz fr pferde'.

    Von den f1brigen bekannten namen von helden aus dem gefolge des Finn oder Hnmf treffen wir noch an Oslaf: Oslauus minister Ae/helredi regis a. G92. Bi. 1,77; Oslat LV. (Sweet) 3; in provincia Huicciorum illo in loco quae nominatur Oslafeshlau a.825. Bi. 1,384. Dem Oslaf des Beowulf entspricht Ordlaf des fragments: es mURS eine verwechslung beider namen ein-getreten sein, ohne da88 sich entscheiden Hesse, welcher der ursprnglich richtige sei. Auch Ord/a( ist belegbar: Orlaf du:x a.891. Bi. 2,565; Ordlaf a.898. Bi. 2, 576; Ord/af duz a.901. Bi. 2, 588.590; on Ord/afes l,e1l1illlesse a.901. Bi. 2, 591; Ord/af dux a.901. Bi. 2, 594.595; a.903. Bi. 2, 600. 601; Ord/a( comes a.903. Bi. 1,603; Ordlof duz a.904. Bi. 2, 611. tH2; a.909. Bi. 2,630; Ol'lafestun (Derby) a.1004. K. 3,710; Radulphus de Or-laueston Palgrave Rot. 1,141.

    Si6efed5: Siyrith LV. (Sweet) 234; Sil,fertJ ib.452; con-senlielltibus rege et episcopis Siyrido el Beorran et Eccam concedo a. 725. Bi. 1, 145; Si6e(retJ archidiaconus a. 863. Bi. 2~ 507; Si6efretJ presb. a. 867. Bi. 2,516; Sil,efretJ archidiac. a.867. Bi. 2, 516; SiyretJ presb. a.889. Bi. 2,558; Si6efertJ mi-nister a.931. Bi. 2, 674; a.934. Bi. 2, 702; SiyertJ min. a. 942. Bi. 2, 779; SiyretJ diacon. a.958. Bi. 3, 1010; ibid. ein zweiter Sil,efretJ : SiyertJ mmisl. a. 958. Bi. 3,1030. a.959. Bi. 3, 1045. 1051. 1052; a. 970. Bi. 3, 1269; Sil,efertJ zeuge a. 973. Bi. 3, 1297;

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. t8S

    Si6e{ertJ episcop. a.l002. K. 3, 70;; ferner in einem flurnamen in Sussex a. 772 ... , and S1fJa 'lortJ 10 blacan ritJe, up andlan6 ritJe to minhamme, north andlan6 mores 10 siferpin6c Ileor{an Bi. t, 208. Was Koegel (Lit.-gesch. t, 312) veranlasst, den S;6-{rith des LV. als zeugnis fUr die Siegfriedllage in England auf-zufassen, kann icb nicht einsehen: der name an und fllr sieb allein gengt nicbt zum beweise, da er ja, wie die eben ILn-gefUbrten beispiele zeigen, echt engliscb ist und zudem eben-sogut der Finn- als der Siegfriedsage enstammen knnte. Unsere citate widerlegen aucb die meinung Goltbers (Germ. 33,474, anm. 2), Si6e{ertJ scheine das frnkische Si6e{red widerzugeben, da mnnliche naDlen auf auslautendes -(rid dem ags. und anord. nicht gelufig gewesen seien.

    Der im Wids. dem Si6e{ertJ t'ntsprecbende Smferts ist eben-falls ziemlich hufig; z. b. Se{retJ a. 831. Bi. t, 404 j a. 863. Bi. 2,507; a. 867. Bi. 2, 516; Ste{retJ a.871-889. Bi. 2, 559; SefretJ a. t 194. Palgrave Rot. t, 153; ebenso Garulf: Garuul{ LV. (Sweet) 55; Garul{ als zeuge a.863. Bi. 2, 507; a. 868. Bi. 2, 519. a.940. Bi. 2,756.

    Ueberblicken wir nun die ganze reibe der mit der Hoc-und Finnsage zusammenhngenden namen, so fllt uns auf, dass der grssere teil derselben einerseits Essex, andrerseits der land-schaft Hampsbire und den anstossenden teilen von Berkshire und Wiltehire angehrt, also einer gegend, in welcher der mit den bewohnern Kente zusammenzustellende stamm, die JUten des eda, oder richtiger die Ytas des Widsits, den g.undstock der bevlkerung bildet. t ) Aus dieser rtlicben verb.eitung der namen schliessen wir, dass wirklich, wie man auch schon aus anderen grnden vermutet hat,2) den Yten und Ostsachsen (Secgen) der hauptanteil an den in (ler Finnsage besungenen kmpfen und aucb an der ausbildung und erhaltung der epi-schen darstellung zufllt, im gegensatz zu den Ubrigen resten epischer poesie bei den Angelsachsen, die vorwiegend von den

    1) Die anliedlung von Ytal in Hanta und umgegend beweieen ortl-nameD wie Ytm6el hlau/) (Berb) a. 942. Bi. 2, 7i7; YtinXltlJc (Southampt.) a. 960. Bi. S, 1054; Etinxeshre/, Etin6helel (Wilte)? Bi. 2, 585; a.96a. Bi. 3,922.

    I) Mller, Ae. voikeepol 1.86 f. ten Brink, Panll Grundr. 2,1,549 f Koegcl, Lit.-geaeb. 1,164.

    Digitized by Goog I e

  • 166 BINZ

    anglischen stmmen berliefert sind; eines bleibt dabei freilich auffallend, dass nmlich gegen alles erwalten in Kent gar kein die verbreitung dieser sage bezeugender name nachgewiesen werden kann.

    11. Hoch- und niederdeutsche sagen. 1) Wielandsage.

    K. Meyer, German. 14,28311'. E. D. Meyer, Aoz. fda. 18,28f. Niedoer, Zs. fda. 38,2411'. Goltber, German. 88,44911'. 84,265. W. Grimm, DDS. 00.14.26. 106. MUlIenboff, Zs. fda. 6,62-69. 11,27211'. 12,263 f. Znpitu, Zs. fda. 19,130. Sijmoos, Pauls Grundr. 2, 1,59-62. Koegel, Lit.-gescb. 1,101-104.

    Die Wielandsage ist den Angelsachsen frUhe bekannt ge-wesen, da8 beweisen zeugnis8e ver8chiedener art. Auf einer niederdeutschen quelle beruht wahrscheinlich die fas8ung der-selben in DeorR klage, die mit der Vslundarkvi1Sa nahe zu-sammenstimmt; im Beowulf v.455 ist Weland als geschickter schmied vOI'ausgesetzt, und dieser ruhm des kunstreichen ver-fertigers ausgezeichneter waffen el'hlt sich bis lange in die mittel englische zeit hinein. Auf eine stelle aus dem liede von Horn Childe und Maiden Rimenild aus dem 14. jh. hat 8ehon W. Gl'imm (DHS. t'.278) hingewiesen:

    TlJan scbe lete fortb bring A swerd boogaod bi a ring

    '1'0 Boro sche it bitaught: It is tbc wake of Miming Of all swerdes it is king And Woland it wrought. Bitterfer tbo swerd higbt Hetter swerd bar Dever knight.

    mn zweites zeugni8 aus dem 'J'ol'rent of Pmtugal, einem dem 15. j h. angchrendcn gedicht aus dem nrdlichen England hat Zupitza, Zs. fda. 19, 129 mitgeteilt:

    v. 421 11'.: Davo here ruy ryng of gold My sword that so wylle ys wrowyt A better than yt know i nowght

    Witbin crystyn mold Yt ys ase glemyrryng ase the glase 1'horro V 0 Ion d wroght yt wase.

    Dagegen 8cheint, der form de8 namens und der localisierung der sage nach zu schliessen, Gottfried von Monmouth nicht aU8

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGI.AND. l8i

    volkstUmlicher englischer Uberlieferung geschpft zu haben, son-dern auf spterer entlehnung aus einer deutschen fassung zu ruhen, wenn er in der Vita Merlini von Rhydderch erzhlt:

    Afferrique jubet veatea volucreaque caneaque Quadrupedeaque citoa, aurum gemmaaque micantea Pocula quae aculpsit Guielandus in urbe Sigeni.

    Ellis, Specimens of Early Engl. Romane. l, 77; vgl. W. Grimm, DHS. s.4t.

    Zweifelhaft ist, ob wh in dem aluisc Ilmi~ Wygar in Layamons Brut (cd. Madden) 2,463, der Arthurll brUnne vel-fertigt haben soll, einfach eine entstellung von Weland zu er-kenuen haben:

    J1a dude he on hie burne ibroide of atele ~e makede on alulac emUS mid atselen his crafte ~e wes ihaten wygar ~e witege wurhte.

    Jedenfalls beruht der zusatz der letzten vier zeilen, welchen Layamon in seiner franzsischen quelle nicht ,"orfand, auf irgend einer englischen sage; kenntnis volkstUmlicher tradition velTt der verfasser auch sonst,l) z. b. v. 14902-15027 Madden 3,356; vgJ. J nicke, Zs. fda. 15, 314.

    Auch im ersten dei bei den Walderefragmente v. 2-4 wird Weland als schpfer des ausgezeichnetsten aller schwerter, des Mimming, erwhnt; im zweiten sodanD, v. 4 11'., finden wir auch Widia in die Wielandsage hineingezogen; es ist aber, falls Kocgels annahme, das8 den bruchstUcken ein deutscbes gedicht zu grunde liege (s. unten), richtig ist - und vielleicht spricht gerade auch die form Widia gegenber dem Wud6fJ dCB Widsi~ fUr eine deutsche quelle - scliwer festzustellen, wie weit diese verbindung auch in Eng land volkstUmlich war, da andele zeug-nisse dafl1r fehlen. An den sagenhaften schmied Weland er-innert sich ferner Alfred, wenn er in der bersetzung von Boe-thius' De consolatione philosophiae die worte des originals Vb;

    J) Wlilker, Beitr. 3, 551 f. scheint aber doch zu weit zu gehen, wenn er iu der schilderung des ringkampfes des Corineus mit dem riesen Goe-magog und derjenigen des todes Arthura erinnerungen Iln hnliche aeenen aus dem Beowulf erkennen will. Die dort angefUhrten hnlichkeiten sind doch zu unbestimmt und allgemein, um wirklich beweiakrftig zu sein.

    Digitized by Goog I e

  • 188 81NZ

    nunc lidelis ossa Fabricii iacellt widergibt durcb n"'tJJr sint nu pres ",;san Welandes ban pres 60Idsmipes pli! WII!S 6eo mll!rost (Grimm, DHS. s.29). Man mag damit jene stelle aus Alfrcds Orosiusbersetzung vergleicben, wo er von der gens Fabia spricht: Mon hel ea/I hiera cynn Fabiane, {Qrpon hit ealra Ro-mana renlicosl wres and CrfP{te6ast. Diesem von Alfred von sich aus ohne veranlassung durch die quelle gegebenen dunkeln zusatz muss irgend eine falsche etymologie rur Fabia zu grunde liegen, die an (aber anknpfte und so die in crre{ti6 aus-gedrUckte vorstelluDg heraufrief, ein bnlicber vorgang, wie der, welcher sicb in der ersetzung des Fabricius durch Weland Usert. 1)

    Aber nicht nur diesc schriftlichen anspielungen auf die Wielands&gc bcsitzen wir in England, auch ein product der bildenden kunst, das bekannte Clermonter runenkstchen, das jetzt im Britischen Museum als 'Franks' Casket' aufbewahrt wird,2) gibt uns kunde von der beliebtheit dieses stoffes. Die auf demselben widergegebene scene passt zu der in der Vs-lundarkvitJa bez. Deors klage erhaltenen form der sagej es scheint jedoch, besonders nach dem bilde auf dem deckel, dass hier auch schon Eigil, der treffliche schUtze, eine rolle spiele, darauf weisen die figuren der scene selbst hin und besonders die berschrift t6ili ber dem bogenschIltzen, die bis auf das auslautende i dem hochd. Eigil genau entspricht. Dann ist diese einreihung des Eigil in die Wielandsage doch lter als man gemeiniglich annimmt, denn das kstchen kann nicht Ilber das ende des 7. oder anfang des 8. jh.'s heruntergesetzt werden. Das geht weniger aus dei vermengung von rmisch-klassischer und germanisch-heidnischer sage hervol, die Brooke mit kaum genllgender begrndung in die zeit des Ilbergangs vom heidentum zum christentum setzen mchtc, als vielmehr aus den sprach formen der runeninschriften mit ihrem i fllr spteres e in unbetonter silbe, eu fUr eo und dem im auslaut erhaltenen u des nom. sing. von flodu.

    Eine durcbforscbung der altengl. namen besttigt nur die aus dcn andern zeugnissen gezogenen schlUsse. Die namen

    I) Vgl. Schilling, lElfreds Orosiu8bersetzung (Leipz. diss.) s.84. I) Literatur darber bei WUlker, Grund,. 8.356 f. Brooke, Early Eng!.

    Lil I, 64. u.unentext bei Sweet OE'!'. s. 126 f.

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 189

    Ni~had und Beadohild sind freilich nicht mit vlliger sicher-heit als unenglische, nur aus deutschen anglisierte zu bezeichnen; aber die wahrscheinlicbkeit dieser annahme ist doch gross, da

    . im englischen Ni'tJ- als erster bestandteil von namen fast un-gebruchlich ist, whrend es im deutschen hAufig verwendung findet; ich kenne ausser NitJhad nur noch einen NitJmund minister a. 854. Bi. 2, 468. 469. 470. Had kann nicht einem deutschen -had entsprechen, dieses wird im englischen im zweiten gliede aus-nahmslos durch -hrep vertreten; es bliebe somit nichts brig als -Md anzusetzen = ahd. -haid, -haU; ein solches -had wird durch doppelsehreibung des vocals als lang bezeugt in Uuighaad' a. 762. Bi. 1, 193, zu dem vielleicht auch der Hada des LV.258 zu stellen ist. Dem stehen aber zwei schwierigkeiten entgegen: erstens gelten die namen auf -haid in den andern germanischen dialekten nur von femininen (wobei freilich nicht ausser acht gela8Sen werden darf, dass im englischen allein die appella-tiven eomposita auf -had ebenfalls masculin sind), und zweitens wird das einzige unzweifelhafte beispiel fltr -Md, eben jener Uuighaad', dadurch unsicher, dass elie urkunde, iu welcher es vorkommt, nur in einer jngeren abschrift erhalten ist. Am einfachsten lsen sich diese bedenken durch die annahme auf, dass eben NitJhad berhaupt kein englischer, sondern der deutsche, ganz unverndert herbergenommene name sei; er ist brigens im englischen sonst fUr personen ebensowenig ge-bruchlich als BeadfJhild. Bei Beadohild kann jedoch der mangel an belegen auf zufall beruhen, da sowohl beadu als -hild sonst gerne zur namenbildung benutzt werden.

    Sind also Ni'tJhad und Beadohild erst aus deutschei' sage bei den Angelsachsen bekannt geworden, so zeigt uns dagegen die grosse verbreitung der namen Weland und ~6el in orts-bezeichnungen, dass diese beiden gestalten auch bei den Ger-manon Englands auf hheres altei' anspruch haben. Die zeug-nisse sind folgende: be eu/an Welandes smitJtJan aus dcm jahre 955: vgl. Mllenhoff, ZIl. fda. t 2,263 f. W. Grimm, DHS. s: 323 no.170. Ein frheres zeugnis findet sich in einer urkunde aus Bucks: andlan6 eadrices 6enul!re ~ on icenhylte, andlanl. icen-hylfe op pone haetJenan byr6e1s, panon on cyn6es sirret, up and-1an6 sirreie on Welandes sloec ... a.903. Bi. 2,603. Fernc zu halten ist dagegen der oft belegte flussoame Weland, z. b. a. 833.

    Digitized by Goog I e

  • 190 BINZ

    Bi. t, 409; 1\.851. Bi. 2,461; a. 9-l!t Bi. 3,8;2. Als personcnnawe tritt Weland noch am ende des 12.jh.'s auf: Berii-. So.r. tJersus H'eland el Albredam uxorem eius in Lincoln a. 1199. Palgrave Rot. 1, 299; Johannes Welani ib. 1, 222; terram Ricardi Wai-land, Wayland Registr. Malmesb. 2, 212. 213; BUs teslibus: Wil-lelmo le screveyn, Adam le chaumberleyn, Willelmo Welond, Gal-frido de Finemore ibo 2,227. Als zeugni88e fOr lE~el notiert Kemble, Sachsen in England 1, 34S f. A:glesbyrig, A:glesford, .lEgleslona, .lEglesrvurCJ, .lEgles1lJY/, .lEglestone. Meinen eigenen sammlungen entnehme ich noch die folgenden: Eilesberge (De-von) DomB. I, lOS&; Eglosberrie (Cornwall) ibo I, 121&; Eggles-cliff (Yorks.) Hope, Dial. Place-NomencJ. S. 27; tBt &esforda a. 972. Bi. 3, 1289; Eilesford DomB. 1, 173&; Aylsham (Hertfords.) Hope s.6; Eglesham (Oxf.) DomB. I, tOS"; Eglinham (North-umbel'land) Hope s. 2;; ~~leslona (Worcest.) a. 969. Bi. 3,1235; Aiglestorp und Aighelestorp (Lincoln) DomB. 1, 358a 368"; Ailes-ton (Leicest.) DomB. 1,23Ib 23;"; Eglestun (Yorks.) Domb. 1,301b ; ~l,lesuullan broc (Oxf.) a.958. Bi. 3, 1086; E~lestVUrCJe 1..972. Bi. 3, 1281; ~~les1lJurCJ 1..948 (Northll.mpt.) Bi. 3, S71 j Eilesuurlh a. 972. Bi. 3, 1280; Egles1IJorde DOlB. 1,2210 b j Eles1lJorde (Grente-bl"ig.) DowB. 1,192b.197&. 199& (vgl. J. Grimm, Mythol.' s.314).

    2) WeJsungensage.

    W. Grimm, DHS. s.14-16. - Mllenhoff, Die alte dichtuug von den Nibelungen: 1. Von Sigfrids ahnen. Zs. fda. 28, 113-173. -Sij mon 8, Pauls Grundr.2, 1,28 f. - Koegel, Lit.-gesch.1, 172-17& ft'.

    Der verfasser der episode des Beow. v. 806 ff., welche die einzige directe anspielung auf die Weisungensage in England enthlt, besass nut eine verschwommene kenntnis dieser sage, das beweist vor allem lUe Ubertragung des drl\chenkaDlpfes von Siegfded auf Siegmund. Daraus, wie aus dem fehlen weiterer zeugnisse, sclleint hervorzugehen, dass die WeIsungen-sage in Englnncl nicht eigentlich populr war. Zwar finden wh, die namen der haupthelden und ihres geschlechtes auch dOl"t verbreitet, aber gerade dCljenige unter ihnen, dessen vor-kommen den zweifellosen beweis fOr die verbreitung der sage bte, Fitela, ist nicht sicher nachweisbar. Die belege fr die namen sind folgende:

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENG LAND. 191

    Walsin6aham 8.1051>. K.6, 1339 1); Walsingham (Norf.) DomB. 2, 2M&' b j Walsingaham ibo 2, 23:-J& nnd alia Walsingaham ibid., Waldngeham magna ibo 2, 258&; Walsingham 8. 1348. Sbarpe, Calend. of Wills 1,506; Walsyngham a. 1351. ib.1, 658. Als per-80nenname dagegen Il.sst sicb Wtelsin~ im gegensatz zum deut-schen Welisunc im englischen kaum belegen; nur einmal im anfange des 13.jb.'s stossen wir auf einen Walessi, der aus Walsin~, Wtelsin6 verdorben sein knnte, um so eher als die ibn umgebenden namen fast alle in der heldensage nahe zu-sammen gehren: J .. V. p.51 Siguit Fin Porbem Ollin Walessi Oth Gunner SeuritJej vgl. unter Nibelungensage S. 203.

    Zwei Si6 mund fIlhrt der gleicbe LV. (Sweet) 166.250 auf, der name ist durcbaus nicht selten, icb begnltge mich mit wenigen weiteren beispielen, die mir gerade zur haud sind: Si6emund zenge a. 837. Bi. 1,417; a. 844. Bi. 2, 445; a.858. Bi. 2, 496j Si6emutld presbyter a.867. Bi. 2,516. Es ist nicht mebr als znfall, wenn in verscbiedenen urknnden Si6emund und Si6elretJneben einander vorkommen, z.b. a.831. Bi.l,404j a.867. Bi. 2, f) 16. Denn si6e- dient sowohl als el'stes wie als zweites glied sehr bAnfig zur namenbildnng nnd oft sind verscbiedene mit Si6e- beginnende namen in der gleichen urkunde vor-handen, z. b. Si6elretJ und Si;suull a. 889. Bi. 2, 558j Si6emutld nnd Si6enotJ a. 844. Bi. 2, 445j SiyertJ und Si6ric K. 4, 956. In ortenamett dentet Si6emund vielleicht auf den berl1hmten Weisung zurUck: Slmondesberg (Dorset) DomB. 78" j Simondeshale (Glouoost.) DomB. 163&; Ricardus de Northhavene reclor ecclesiae de Symon-desberghe Regisl Malmesb. 2, 419; Simondesberge Exon. DomB.36.

    Nicht weniger gebruchlicb ist Si~eferts, Si6frith, bei-spiele s. oben unter Finnsage s.184. FUeia dagegen ist nicht sicber nachweisbar. Einen Fitellus, der vielleicbt auf eine starke form litel (vgl. ahd. Fezzil Piper, Libr. confr. 2, 397, 21. 28; Ficili ibo 2, 472, 11) zurUckzuflthl'en ist, nennt das Exon. DomB. 354.357.380, einen mit ibm offenbar identiscben Vilel, dessen 11 im anlant statt I normannischem oder sIldenglischem einuss entsprungen sein knnte, ebenda 408, einen Simon (= Simund, Sigemund?) Vi/mus Boldon book 566. In Wilts liegt J'ilelelone DomB. 72b, ebenda Vi/ei tenuit t. r. E. el geldabat pro X Md.,

    I) )[UlIeDboft', ZI. fda. 12, 288.

    Digitized by Goog I e

  • 192 81NZ

    in derselben land8chaft ein filelan sladf1!s crllndf1!1 a.934. Bi. 2,705. 1) Robertus de Fiteling, Filling findet sich in den jahren 1194 und 1199 bei Palgra ve Rot. 1, 41. 278. Mit Vilelelone ein FUentone (Gloucest.) DomB. 163&' b, Fitintona Exon. DomB. 411, Fittin6tun a. 1006. K. 3,716, Fytli6f1lor K.6, 1359 zusammenzu-stellen, geht nicht an, trotzdem bei Filenlone in Gloueesl die nhe von Simondtshale dazu verlocken mchte.

    Es fehlen uns also untrllgliche zeugnisse fIlr die Wel-sungen-Siegfriedsage in England. Nach einer mitteilung von Brooke 2) wre aber diese lOcke nun ausgefollt durch die auf-findung dei' bisher vermissten vierten seite des bekannten Runenkstchenfl, welche die darstellung einer 8cene aus der Siegfriedsage enthalten soll. Leider ist es mir nicht gelungen, nheres ber die richtigkeit dieser notiz in erfahrung zu bringen.

    3) H i I des a g e. MUllonhoff, Z8. fda.12,814j Frija und der bal8bandmytbuB, ebd.

    80,217-260. - 8eer, Zur Hilde8age, Beitr. 14,522-572. - W. Meyor, Zur IIilden8age, Beitr. 16,516-582. - Sijmons, PauI8 Grundr. 2, 1, 51-56. - Koegel, Lit.-gc8cb.l, 169-ti2. - W. Grimm, DH8. 8.829 f. - MIllIenhoff, Beov. s.IOH.

    Auch ft die HildeKage bietet der Widsit5 das lteste zeug-nis in v.21 f.:

    a6eD& (weold) llolmrY6um and lIeoden Glommum, Witta weold SWlIlfum, Wada HIIl18in6um

    mit einer verschiebung des lteren locals der sage an der Nord-see iu den umkreis der Ostsee.3) Anspielungen auf eine jUngere form der berlicferung, die aber teils wegen verstUmmelung des textes, teils wegen ihrer kUrze schwer zu deuten sind und his jetzt noch keine allgemein anerkannte auffall8ung gefunden haben, enthlt des Sngers klage v.14-16 und v.35-41. Ich gehe hiet nieht nhet auf diese dinge ein, sondern wende mich gleich zur betl'achtung deI' in deu eigennamen liegenden zeugnisse.

    Iu dell ltesten urkunden erscheint widel'holt ein Ha~ona: sigPl. man. Jla60na a.676. Ui. 1,42; sign. H''l,ani a.679. Bi. 1, 45j

    1) MUlIenholf, Zs. fda. 12,307. 2) Bist. of Karly Eng\. Lit. 1, 84. IJ Koegel, Lit.-ge8cb. I, 169.

    Digitized by Goog I e

  • ZEUG~E ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 193

    Ha6Ufla abbas a. 692 .. Bi. 1,78; Hal,ona presbyt. et abbas a.692. Bi. 1, 81; a. 693. Bi. 1, 82; 8. 695. Bi. 1, 87; Hal,ona abbas a. 696. Bi. 1, 89; Hal,ana a. 697. Bi. 1, 97. 98; a. 699. Bi. I, 99; sign. Hal,e-Mn a. 701. Bi. 1, 102; Hal,ona abbas a. 704. Bi. 1, 108. Dann findet sich lange zeit dieser name nicht mehr, erst im 11. jb., vielleicht unter fremdem einflu88, taucht er wider auf: Hago seu Hagonus preposilus regis (Norf.) DomB.269b; Radullus Ha-gon;1 filius ibo 270, filius Hagana ibo 2, 372. Beide sind nor-mannischen ursprungs verdchtig, der erste schon wegen seiner stellung, der zweite wegen des unenglischen namens seines sohnes. Andere beispiele aus dem Domesd. Book sind noch: Hagana Norf. 205; Hagana liber homo Norf. 121 b; Ulricus Hagana Suff. 434b ; Hagane Norf. 173; Hagane tegnus regis Non. 130b ; Hagme Herefords.186. Ein Englnder (oder Skandinavier?) ist der Hagano bei Piper, Libr. confr. 2,577. wie aus den ihn um-gebenden namen erhellt: Colpi Zurgils Hagano Azor Gunda Damian Askatala. Einen andern Hagene treffen wir im anfange des 13. jh.'s im LV. p.56: Rodbertus Willelmus Rogerius Hagene Dunecan Gillepatric Ulfkl. Angesichts der normannischen heimat der drei vorhergehenden namen wird man sich freilich fragen mD88en, ob in diesem Hagme ein aus altenglischer zeit ver-erbter name vorliege oder nicht vielmebr eine jl1ngere ent-lehnung vom festlande her. Dlirfte man annehmen, dass Hagene mit seinem nachbarn Rogeriw in nberer beziehung gestanden htte, 80 mchte man in diesem zusammentreffen eber einen beweis fl1r die verbreitung der Nibelungensage, wenigstens in normannisch-englischen kreisen, erkennen. Da aber fl1r diese annahme kein genl1gend sicherer grund vorhanden ist, so wird man sich mit einem biuweis auf die mglichkeit einer beein-flu88ung durch die kenntnis der Nibelungensage begnIlgen ml1ssen.

    Auch ortschaften sind mehrfach nach Hildens vater be-nannt: in einer grenzbeschreibung vom jabre 970 . Iwa fortJ on tJeofford and pannon on halil,wylle on healdenes ho, 01 jJflJm ho on pollaforda on hal,ene forda bry66e, of hal,ene lorda bry66e on hore wade (Suff.) Bi. 3, 1269, vgI. Haynford in Norfolk. Im jahre 785 verleiht Offa an Eadbeorht und seine schwester Selet5rytJ land in Kent in locis qui dicitur Joccham et Perham-liede . ad porcos alendos in his locis dunuualinl, dflJnn, sand-

    Jhlwllp _ur a-hlobte der deutlolleD "Robe. u. 18

    Digitized by Goog I e

  • 194 BINZ

    hyrst, suitJhelmin6 dl1mn .. et aliud inter forren/ern heoralbunum et ha6anan treae Bi. 1,247, und im jahre 791 schenkt der gleiche kl!ig der Christuskirche in Canterbury land in der-selben gegend ... ad pascua porcorum in Mis locis Dinuualin6-den, Sandhyrste, Suithelmin6den ... et aliud inter torrentem nomine northburnam et Ha6enatreou Bi. 1,263. Hagenebi. in Lincoln8. DomS. 1, 35tb 359b verdankt seinen namen, wie das zweite compositionsglied verrt, erst den dnischen eindring-lingen. Aus8erdem finden wir im DomS. noch Hagenepend (Gloucest.) 167& = Hagepine ib.1Mb; Haganatflorda in Norfolk 2, 179b.184&; Hageneuuorde in Yorks.1,328b und da auf der gleichen seite auch Heldetune vorkommt, sind wir wohl be-rechtigt, in diesem zusammentreffen bei der namen einen voll-giltigen beweis fUr die verbreitung der Bildesage in Yorksbire zu erblicken.

    Der name der Bild i8t 8elten; mir i8t nur eine (rau dieses namen8, die berhmte btissin, bekannt; doch hat er 8ich fter in ortsnamen erhalten: tJa land6emteru tJtes landes tel Cet",uda tf: tel hildu duna (Bucks) a.949. Bi.3,883; '" o{fulan{orda on hUdes ford, o{ hUdes {orda on hildesle6e nortJe",earde of sole 6el, of sole6et to brynes cnolle .. (Devon) a. 965. Bi. 3,1323; Rogerus de Hildesham (Suff.?) Palgrave Rot. 1,288; pteS landes 6emcere tel Cumtune; terest o( hric6"'e6e on ptel ",ide 6eal .. on Aepelmes klinc .. on pa readan dic andlan6 ptere dic on hUdes Alte"" o( hildes hlte",e an bltec pytt .. on ",ide 6eat be eastan ",elandes smitJtJan (Berks) a.955. Bi. 3,908; ... andlan6 lace ;nlo haI~an broce, andlan6 broces 10 hal6an ",elle .. o{ prim 6emterum an eC6dn croft andlan6 ",yrttru-man on Hildes hlte"" o( Hildes hlte",e on tJone stan (Nortb-am pt.) a.978. K. 3, 621; Hilleslau (Berks) DomB. 5P. 58&. 59&' b. 61&. 62&. 6;P = (?) Hi/deslei ibo 58&.62&; Hildeslei (Gloucest.) DomB. 169b ; in Southampton Hildan hlte", a. 909. Bi. 2, 624; a. 955. Bi. 3, 905; Hyldan hlef 8.909. Bi. 3, 1051; Hyldan hlte", a. 961. Bi. 3,1080; &.964. Bi. a, 1144. Die localisierung der 8age in Y orkshire haben wir schon unter Ha60na erwhnt, aU8ser Heldetune DomB. 1, 301b und Heldetona ibo 1, 328b = (?) Hillona ibo 1, 299 b. 332 b, Hiltune 1,300&. 305b existieren in dieser graf-schaft noch Hildegr;p ibo 1,323& und Hildingeslei ibo 1, 300b

    Einen frauen namen Hagenild, der mit seiDer lusammen-

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 195

    setzung aus dem namen von vater und tochter der Hildesage seine entstehung zu verdanken scheint (vgl. jedoch Frstemann 1,577 die mit Hagan- beginnenden namen), finden wir in LV.: Ricard Uclred Haganild Maold Aeclreth Cunnild p. 32 und Edred, Hagenild w:or eiw, Aldith /ilia eiw, Luuith maler eiw, Ammer frater eiw ibo p. 50 aus dem 13.jh.

    Heoden begegnet als personenname in urkunden nur ein einziges mal in der form Hed"" presbyter im verzeichnis der freil&88ougen von St Petroc K. 4, 981; spAter noch einmal im 12. oder 13.jh. im I .. V. p.79: Hereberlw Oregia Aelheloldw Hereuuord Willelmw Codricw A:gelriCfU Hedne A:{riti Am-wine. Vielleicht ist auch der mnch Hedan des klosters Ebers-heim (heute Ebersmllnster) bei Sehlettstadt, Piper, Libr. confr. 2, 233, 9 ein Englnder, wenigstens steht in seiner nhe auch ein Tunberhl, und mit Tun- componierte namen sind ja sonst durchaus auf England beschrAnkt

    Aus frllherer zeit besitzen wir dagegen einige zeugnisse in ortsnamen. In der grenzbeschreibung eines landstllckes bei Nutscilling (Hants) aus dem jahre 877 heisst es: .. tionon andlan6 flioles on boddin~ed, tionon on boddanslan, tionon ul on aclieh, . tionon on hulea on tiere byri hyme, tionon ul on hedenes dene suti ul on titel hUti 6tel Bi. 2,544. Ob der name Hedensford in St&ffords., wie Haigh s. 1 05 wil~ hieher zu ziehen ist, scheint wegen der heutigen dialektischen aU88praehe als Rechford, Hedgeford I) fraglicb. In Worooster finden wir ein Heodenes sca6fJ in einer gegend, die sich durcb eine f!llle von erinnerungen an berllhmte, namentlich mercische belden aus-zeichnet, vgl. die grenzbeschreibung . deinde in ceolferlJes mor, titel ymbe ceolfertiu tecer ulan titel uf.n in enolle .. tionan in heodenes scea6an fore ",eardne andlan6 riti6es, s",a in tia /",;slihlran biricean be sutian Camberhtes ll'tefe, titel ufan be eamban erne ... a. 849. Bi. 2, 455. Unsicber oder geradezu un-mglich ist dagegen zusammenhang mit der Hildesage in hede-nan mOl in Statl'ords. a. 975. Bi. 3,1312 und in Iiednebi (Ro-ber/w de Hednebi Palgrave Rot. 1, 145), neben dem auch Hau-dnzebi ibo t, 401 begegnet.

    Der name des belden lautet in der oberdeutschen sage

    I) Bope, Dial. Place-Nomsllcl.t 8.35. 18

    Digitized by Goog I e

  • 196 BINZ

    bekanntlich Hetelei es hat nun ganz den anschein, als ob spAter eine neue einCUhrung dieses stoffes in Eng]and vom festland her unter dem auch in Obel'deutsch]and wirksam gewordenen einflusse stattgefunden habe, wenn im LV. ein name sich nach-weisen ]Asst, den man kaum anders wird auffassen knnen: Albrea et Agnes TI,omas Alanus Henricus Haitele Helkene Adam de Astinges LV. p. 110. Die zeit dieses eintrages lAsst sich nicht genau bestimmen, darf aber wegen des charakters der handschrift und der namen nicht frOher als in das 13., wahr-scheinHch eher in das 14. jh. gesetzt werden. ai fftr e kann normannisierende schreibung sein: I) und dass Hai/eie dem deutschen Hetele gleichzusetzen sei, wird besttigt durch den daneben stehendeIl namen Helkene, der nichts anderes sein kann a]s ein niederfrnkisches oder niederdeutsches Hildekenj beide namen zusammen geben also ein sicheres zeugnis fftr eine sptere, nicht auf altenglischer tradition, sondern auf frem-dem einfluss beruhende verbreitung der Hildesage.

    Nicht beweisend CUr ein solches zweites aufbll1hen der sage ist der ortsname Hegeringe (Nottinghams.) DomB. 1, 283&j Hegelinge, Heghelinge (Lincolns.) ibo 1, 342b 339b ; Hel,linl,ail, und to Hcel,lin6fJi~ce a. 956. Bi. 3,979; cel Heilincil,ce ibo 3, 980; L 1053. K. 6, 1337 (Southampt.), da er echt englische ableitung von einem deminutiv zu einem namen wie Hel,a (marisei fJ1UJs Hel,lJ anle abuerat a. 858. Bi. 2, (96) sein kann.

    Schon im Widsit5 ist auch Wada in die Bildesage ein-getretenj dass er schon frhe eine bei den Angelsachsen be-liebte figur war, beweisen verschiedene personen- und orts-namen: er scheint urspr11nglich ein mythisches wesen, ein meerriese, und bei den seeanwohnenden Germanen an der Ost-see - darauf deutet die localisierung des Widsit5 bei den Hml-singen - zu hause gewesen zu sein. Diese mythische natur schimmert noch im 14. jh. aus den anspielungen Cbaucers her-vor; denn so lange hat sich das andenken an ihn erhalten: ausser WeJand ist Wade der einzige altgermanische heros, dessen gestalt ber die normannische eroberung hinaus leben-dig geblieben ist. Von den beiden stellen, in denen Chaucer auf Wade anspielt, befindet sich die eine im Merchaunt's tale v.9297:

    J) Vgl. Dlez, Gramm 840. Elli., Early EDgl. ProD. 2,431

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNI88E ZUR GERM. SAGE IN ENG LAND. 197

    And eke 'bele olde widewel, god It wote, Tbey connin 10 mucb crafte in Wad II bote,

    die andere in Troilus und Cressida 3,615: He songe, Ibe playde, be tolde a tale of Wad e. l )

    In der Auchinleck- und Staft'ordhs. des Sir Bevis of Hamtun erfahren wir von einem kampfe Wades gegen einen drachen, einer episode aus seinem leben, die uns sonst nirgends be-richtet wird und von der es kaum einem zweifel unterliegt, dass sie nicht einen alten bestandteil der sage bildet, sondern dem einfluss der spielmannspoesie entsprungen ist:

    After Josianil crilting Beuel dede a gret figbting, Swicbe bataile ded neuer non Cristene man of flelcb and bon, Of a dragoun thar belide 1'bat Beuol slougb tber In tba' tide: Saue Sir Launeelo' de Lake, He faugbt wlth a fur drake, Alld Wade dede allo And neuer knigbtes boute thai &0 And Guy of Werwick icb understonde Slougb a dragoun in Nortbumberlonde.l )

    Und noch ~l>ter, in der vorrede zu der metrischen ltbersetzuog des Guido von Coloon3, findet Wade einen platz in einer nm-fangreichen li~te I!sgenberUhmter helden:

    Many spaken of men tbat romaunces rede

    Of Bevys, Gy and Gawayne Of Kyng Rycbard and Owayne Of Triltram and Pereyvayle Of Rowland ris and Aglavaule, Of Arcberoun and of Octavian Of ebarlel and of Calliltelan Of Haveloke, Horne and of Wade In romaUDcal tbat of bem bi made.l )

    Ausserdem findet sich nach Warton, History of Engl. Poetry 2,123 noch eine anspielung auf ihn in der metrischen Morte Arthure, die wol mit der von Detter und Heinzel (Beitr. 18,156)

    " J) MUllenboff, Za. fda. 6, 'i6. ') Weber, Metrical Romances 3,818. 3) Vgl. IlUllenboft', Za. fda. 6,67.

    Digitized by Goog I e

  • 198 BINZ

    aus Malorys Morte d'Arthur ed. Sommer 1,225 citierten iden-tisch ist: For tvere thou as tvggte as euer tvas Wade or Laun-celot, Trystram or the good knggte syr lamaryk, thou shalt not passe a paas here that Is called the paas periUous.

    Das lteste zeugnis von den namen bietet die rtlichkeit Wadanhl(lJtv: ... et sie in locum gut dicilur bebbes ham, inde in ponttm the1brye~ et sie ad aquilonem juxta palustria loca, super haee ad locum gui dieilur hglsan seohtra et sie ad orientem in uU(lJrmundeshamm, hine in uuadan h!(lJU, ab illo loeo in /ise mere et sie in brynu fleot a. 680. Bi. 1, 50.1) Wadan beor~ citiert MI111enhoff a. a. 0.; auf die ffnnng im Rmerwall in Northumberland, die Wades gap heisst, hat er schon frllher hingewiesen (Zs. fda. 6, 65); ausserdem finden wir noch ver-schiedene beispiele, besonders im Domesday Book: . in oncyt on Bea~ildestoc norp, ponon on Wadaneampe esttveardne; ponon norp to Bedesdene; forp be Bedesdene to Bedesseape, ponon on pone ~aran u{etveardne of pam tvaranford a.901 in Hante Bi. 2,597. Wadafeste EXOD. Dom. 212; Wadefeste (Cornwall) DomB. 123-. Wadeham Exon. Dom. 449; (Devons.) DomB.118 b Wa-dingeham (Lineolnl!.) DomB. 1, 338 b 359-.369-.371-. Wadehelle (Bedfords.) DomB. 1, 215 b ; Wadelle ibo 1,211-. Wadenho (North-ants) DomB. 1, 220 b 221b; Johannes de Wadenho Palgrave Rot. 1,303. Wadestan (Deyons.) DomB.107&j Exon. Dom. 278. Wa-dintune (Lincolns.) DomB. I, 349b; 363&; Wade/une (Herefordl1.) DomB. 184&. Elias de Wadetvurth Palgrave Rot. I, 298. Wading-urde (Lincolns.) DomB. I, 359 b ; mit doppeloonsonanz on Wad-dani~e a. 90t Bi. 2, 596; a.904. Bi. 2, 604. Waddans/oc a.l004. K. 3, 713; a. 1045. K. 4, 776.

    Aber auch fUr personcn bleibt der name Wada whrend der ganzcn altenglischen und bis in die mittclenglisehe zeit hinein in lebendigem gebrauche: Uada LV. (Sveet) 14. 173.326; ego Wada miles a. 709. Bi. 1,124; manus Wadan a.755. Bi. 1,181; Wada minister a. 1005. K. 3, 714; Wada mes a.l012. K. 3, 719; Wade mi/es Eadtvardi regis a. 1054. K. 6,1338; Wada et Egelrie DomB. (Dorsat) 80b ; Wade ib.84; (Herefords.) 185bj (Derbys.) 27Gb; (Nottingham) 285 b 290b; Wado (mit normannischer schrei-bung?) DomB. (Wilts.) 74; (Somers.) 92; (Devons.) 105. 105b.l06b;

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GBBH. SAGE IN ENGI.AND. 199

    Tlwrulf Sungeo~ Thora Wada Gotla W"rndilgerus OS90d im 12. jh. im LV. p.6; Wade Palgrave Rot. 1,280.285.377; Willel-aus /Uius Wade a. 1199. Palgrave Rot. 1,412; Wade als familien-name bei Sharpe, Calend. of Wi11s 1,130. 192 (a.1297 etc.)j Adam de Bandonl nephettl of Adam Wade ibo 2,212; ausserdem noch ejn Ifadda presb. a. 688. Bi. 1,72.

    FOr die annahme, dan auch in England die weitere aus-bildung der Bildesage zur Gndrunsage bekannt gewesen sei, gewhren uns die literarischen quellen keinen anhalt; auch andere zeugni88e sind nicht beizubringen, nicht einmal der name der Gudrun scheint in England bekannt gewesen zu sein. An der einzigen stelle," wo ich Guthrun habe finden knnen, ist es Oberaus zweifelhaft, ob Oberhaupt ein frauen-name vorliegt; wahrscheinlich haben wir dort den nordischen namen Guthrun = Guthrum = Guthorm vor uns: Rodberl Alnoth Guthrun 'l'urkillus Haue Eurelha Thorger Siwin im 13.jh. LV. p. 48. Nicht minder fraglich fOr eine englische trlgerin dieses namens ist das zweite beispiel Piper, Libr. confr. 2, 676, 16 Gundnm mitten in einer gesellschaft von meist nordisch -eng-lischen personen, unter denen noch einige andere berOhmte namen vertreten sind: Gotlint 2,675,1, Gunthere 2,676,3, Estrld 2, 676, 4; Haldan 2,676,4 und Harand 2,676, 1, an den Horant des Gudrunliedes erinnel'nd, den Oeo1'8 klage als Heorrenda kennt, ohne dass sich sonst eine spur dieses' namens nach-weisen liesse. Auch Herwig kommt erst nach der normanni-schen eroberung auf und ist offenbar erst spt von eingeborenen Englndern adoptiert worden: Alie;a filia Herevici Palgl'ave Rot. 1, 36j Heruicus und Berveus de Derton ibid. 1,237.276.283 uud oft. Spter wird es zum familiennamen Herv; (heute Har-vey?): Simon, Ifilliam, John lIerv; Sharpe, Calend. of Wills 1, 100.585; John, Johanna, Juliana Hervy ibid. 1, 16.

    4) Bug- und Wolfdietrichsage und Bartungensage. M U 11 e n h 0 Cf, Die merovingiache atammaage, Zs. fda. 6, 430-435;

    dera., Die auatraaiache Dietrichsage, ebda. 6, 435-459; dera., ebda. 11,193. 12,344-85-1; dera., Daa alter dea Ortnit, ebda.13, 185-192; dera., ebda. 30,238-24.4. - Beinzel, Anz. fda. 9,251. - Sijmona, Panis Grundr. 2, 1,8.34-40. - Koegel, Lit.-geach. 1, 124..

    Widerum ist es der Widsi~, der uns von der verbreitung der frnkischen Dietrichsage unter den Angelsachsen kunde

    Digitized by Goog I e

  • 200 BINZ

    gibt in v.24 Peodric ",eold Froncum und v. 115 Seccan sohte ic and Beccan, Seatolan and Peodric. Der erste Peodric ist Hug-dietrich, d. h. der Franke Dietrich; diese epische bezeichnung der Franken bewahrt auch noch Beow. v. 2502 JJfB6hrefn HU6fJ cempa. Seafola und Peodric des y. 115 entsprechen zweifellos dem Sabene und WOlfdielrich der deutschen sage, ihr platz in-mitten des inn",eorod Eormenrices erscheint zwar auffallend, aber doch als pendant zu dem paare Secca und Becca (= an. Bikki) erklrlich.l ) Wenn es nun erlaubt ist, aus der mehr oder weniger grossen seltenheit der namen auf ein geringeres oder bedeutenderes mass von beliebtheit einer sage zu schliessen, so darf man dieser frnkisch\n Dietrichsage keine sehr tief-gehende popularitt bei den Angelsachsen zuerkennen J denn von allen mit derselben zusammenhngenden namen begegnet fast keiner wider ausser dem einem ehemals besondern, alten mythus angehrenden des geschlechts der Hartunge, ae. Hear-din~as. Ob der name Peodric da, wo er vorkommt, bekannt-schaft der frnkischen oder gotischen Dietrichsage voraussetzt, wird sich kaum entscheiden lassen; fIlr die Angelsachsen lAge die erste annahme nher, da der Frankenknig Theodric, beI. dessen sohn Theodbert, als vernichter des Hy~elac im kreise der historischen eowulfsage eine gewisse rolle gespielt haben wird, und da andrerseits die gotische sage von Dietrich von BcI'D in England sich nur einer geringen verbreitung erfreut zu haben scheint. Der name Peodric ist bei den Angelsachsen ungemein sprlich vertreten: in den urkunden des sdens er-scheint er nur einmal fIlr einen bischof Teodoricus a. 939. Bi. 2,737, nur in Northumberland und in spterer zeit, vom l1.jh. an, finden wil' ihn in einiger verbreitung: Theodric in deI' nord-humbr. knigsliste, Sweet OE'l'.148, 3, und viermal im LV. (Sweet) 79. 116. 212. 354. Dass der name aus Deutschland entlehnt sei, ist deswegen nicht unmglich, weil sonst in England bildungen mit Theod- fast ganz unbekannt sind, whrend die continen-talen dialekte eine reiche entwickelung derselben aufweisen. Darum halte ich es auch fIlr wahrscheinlich, dass das hnfigere auftreten des namens im Domesday ook normannischem ein-

    1) Anders, aber fr mich nicht berzeugend, Heinzel, Ostgot. helden-lage s.8f.

    Digitized by Goog I e _

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 201

    ftU88 zugeschrieben werden muss: pro me Theodrico moneiario a. 1084. Registr. Malmesb. 1, 328j Theodricus auri{aber (Berks) DomB.63; Teodricus auri{aber (Surrey) DomB.3Ib ; (Oxf.) 160b ; Tedric, Tedricus (Essex) DomB.86; Teoddricus (Suff.) ib.342 b ; Teodericus (Suff.) ib.427j Teodric (Somerset) ib.92b ; (Derby) 275b j mansio que tJocatur terra tedrici quam tmuit tedricus Exon. Dom. 397; Tedricu ham (Hereford) DomB. 134 a.

    Hufiger ist der name der Hartungen 1), aber nur der geschlechtsname, nicht der eines einzelnen gliedes desselben. Im LV. (Sweet) 333 begegnet ein Herdin~; im jahr 1051 und spter lernen wir aus Kemble 4, 795 einen Hardyngus {aher kennen, der auch im Domesday Book von Winchester 537 als Hardigus {aber wieder zum vorsehein kommt, Herd;g' {aber ibo 549; Herdig' Brachialus ibo 545; Herdingus ib.560; Herdingus reginae pincerna a. 1062. K. 4, 813j Heardinc EadnotJe.r samu K. 4,897; Hardinc Exon. Dom. 74. 158.454.455; Hardincus ibo 9.456; H. filius Elnodi ib.453; Hardingus filius .A.lnodi ib.489. DomB. (Somerset) 981:1; Hardingus ibo 3. 4.15.16.73.481; Har-dinus ib.71; Harding DomB. (Wilts) 67 b.68 b.74; (Dorset) 82b j (Somerset) 90b ; (Leieest.) 231 b; (Warwicks.) 239b j Hardinc (Suff.) ib.404b ; Hardingus (Wilts) ib.69; (Suffo) ibo 333b j Herding (Berks) ib.63b ; (Bucks) ib.153; Herdinc (Hants) ib.43; Heardingus im 13.jh. im LV. S. 54, ein zweiter Heardingus ibo 8.55; Adam Har-di'l(J Registr. Malmesb. 1,23.264; 2,288.353; Hetiricus Hardi"g ib.2, 133; John, Roherl, William Harding ib.; Willielmus J/arding Palgrave, Rotuli 1,236; Cecilia Harding etc. Sbarpe, Cal. 1,44. 45 ete. In dieser zeit ist freilich schon lange die erinnerung an die sage erloschen, nur der name lebt noch fort: er erhlt sich auch in einigen ortsnamen: Hardyngham (Norf.) a.1352. 8harpe, Cal. of Wi1ls 1,667 j Hardyngeslhorn ibo 1,668; lenemm-lum in Hardinghorn Palgrave, Rotuli 1, 452; Hardinglon und Herdinflton in verschiedenen grafschaften, Hardingeslorp (North-ampt.) DomB. 1, 219b

    5) Iring- und Irmenfriedsage. J. Grimm, M.ythologie' a. 297ft'.; Nachtr. 107. - W. Gri mm, DHS.

    401 f. - Sij mODI, Paula Grundr. 2, I, 8.32. - Koegel, Seih'. 16,504; Lit-geach. I, 124 ft'.

    I) Vgl. auch v.70 deI RUDenliedel: Pu. (In~) Heardin6". pone "tIIU ruadlln,

    Digitized by Goog I e

  • 202 BlNZ

    Von dieser thOringisehen sage besitzen wir bei den Angel-sachsen nur noch ganz geringe spuren, die auf einen mythus von Iring zurOckdeuten, in den glossen Irin6u uuec und Iuuarin6es ",e6 als bezeichnung fOr die milehstra88e. Aoaser-dem heiut noch ein eleriker Iurin6 im LV. (8w88t) 199. Im WidsUS werden zwar die Thllringer zweimal erwlhnt (v. 30 Wald [",eold] Woin6Ufn, Wod Pyrin6Ufn und v. 64 Mid Pyrin6fAIII ic "'flJS and mid ho",endum), aber ohne die leiseste spur einer anspielung auf diese sage.

    111. Burgunder- und Nibelungensage. M. U II e nb 0 ff, Zur geacbicbte der Nibelungensage, Za. fda. 10, 146

    -180; Die alte dicbtung von den Nibelungen, ebda. 211, 113-till; Beo-vulf e.104tr. - Heinzel, Ueber die Nibelungensage, Wiener SB. 109, 671-718; Anz.fda. t5, 168.- Detter, Beitr.18,81.- Sijmona, Paule Grundr. 2, 1,22-34.

    Dass den Angelsachsen sagen von historischen Burgunder-knigen bekannt waren, wird man den zeugnissen des WidsilJ (v. 19. 65-67) gegenllber nicht bezweifeln knnen. Dieser kennt die Burgunder noch in ihren alten wohnsitzen um die Weichsel-mOndung; ihr hervorragendster knig ist Gi fiea. Dieser name ist in England zwal' selten, aber doch nachweisbar in der orts-bezeichnung Gi/ican cumb in einer grenzbeschreibung vom jahre 984: andlan6 slremes otJ Gofes dem ... on WiIlbur6e imare, on tJatle 6Tet1e ",ei on ",ermu1Ides Ire"" of ",ermundes Ire adun . on poles lea6e, tJannen on mare broe . on hieles ham . tJannm 10 6ifiean cumbe ... tJmmtn on leofriches imare ... 10 alf6ares imare K. 3,641 in Wilts. Man wird hierin nicht ohne weiteres eine localisierung der Burgundersage erkennen dllrfen, aber auffallend bleibt eine solche benennung um so mehr, als sonst die mit Geb-, Gef- zusammengesetzten namen in England nur sprlich vertreten sind. Aus86r den von Hruschka 1,44 f. naeh-gewiesenen Gebmund und Gebred kenne ich nur zwei Gefuini im LV. (Sweet) 84. 405 sowie Geferp rur Gelferp (?) in l,eferpes hlflJlV a. 962. Bi. 3, 1083 und Gifree rur Gefric(?) in 6ifrecis ham a. 947. Bi. 2, 821. Dazu kommt noch, dass in der gleichen gegend auch andere sagen in den flurnamen ausdruck gefunden zu haben scheinen, vgl. ",ermundes Ireo",. Der schluss, dass auch 6i/ican cumb einer hnlichen erinnerung entsprungen sei, wird darum nicht kurzer band abgewiesen werden knnen.

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GBRM. SAGE IN ENGI.AND. 203

    Schon im Widsib tritt jedoch die figur des Gifioa in den hintergrund gegen den freigebigen, mit begeistertem lobe ge-priesenen Gubhere, und die8en nennt auch das er8te und zweite Walderefragment al8 CutJ/aere ",ine Bur~enda. Man i8t daher er8taunt, gar nirgend8 diese echt engli8che form de8 namens anzutreffen. Nur ein einzige8, dazu noch hUch8t pro-blematische8, bei8piel bietet die urkunde Bi. 2, 535 aus dem jahre 872: :t: ea8satorum flJt FalTanforda dedi$$el BurlTedus prQ liberlale equorum eius lributariorum, flJt HrtJieea "",da id~ut hfIJres et nominalur. Das8 hier eine verderbni8 vorliegt, wird niemand bezweifeln, zumal da der ab8chreiber der urkunde in der entstellung der namen auch 80n8t da8 men8chenmgliche lei8tet; man i8t daher versucht zu Indern in id el ~/hflJres nominaltU' und flJt ~/hflJres "",da al8 zweiten namen rur flJt H",icea rtJuda anzu8eben. Andere zusammen8etzungen mit CutJ-8ind gar nicht selten, nur gerade CutJhere fehlt: im LV. findet man Cutberel, GutfritJ, GybfritJ, CUlhfrilh, CutJhelm, Cu/hmund, Cudui,", BOnst noch CutJlac, GutJmunduf a.l066. K. 4,824, Gupred in on Gujwedu bur~(Wilt8) a. 921. Bi. 2, 635, Cyprie in Gypriees JlJI a. 932. Bi. 2, 692, Guth",ald miniller a.914. Bi. 2, 638. Fremde abstammung tritt aber zu tage in formen wie Cundlaf a. 925. 941. Bi. 2, 648, Gunred in on ~nrede, ford (Berk8) a.942. Bi. 2,778, GundrtJine K. 4, 957. Gunther begegnet nur entweder in der offenbar normanni8ch-frlnki8chen gestalt Cunter: Gunle-rum Liniet et sequelam "'Gm a. 1051. K.4, 795; Gunter Winton DomB.553j Cunter Parm. ib.547j Gunlerus filius Bereng'. ib.558j Cunterus Exon. Dom. 5.11. 17.482: Cunter de Berqueya Palgrave, Rotuli 1,171: Walter Hereman Raulf Gunter Willelmus Ae",; LV. p.49 im 13.jh.j oder in der nordi8chen form Gunner: ego Gunner du:t: consensi a. 931. Bi. 2, 677; Gunner a. 949. Bi. 3, 882; Cunner minister a. 956. Bi. 3, 937j Cunner duz a.958. Bi. 3,1043; Gunar duz a. 963. Bi. 3, 1112; Cunnere duci a.963. Bi. 3, 1113. Da8 letzte, dem 13. jh. angehrige, bei8piel, da8 8chon oben 8.190 erwlhnt wurde, i8t auch da8 wichtig8te: im LV. p.51 folgen unmittelbar auf einander Waless; Oth Gunner SeuritJe, al80 alle8 namen, die der Siegfried-Nibelungen8age ent8tammen und deren zusammentreffen kaum ein .zuflliges 8ein kann. E8 acheint aU8 dieser stelle hervorzugehen, da88 das nordi8che Gunner das altheimiache GutJhere und das normanni8ch-deut8che

    Digitized by Goog I e

  • 204 BINZ

    Gunter verdrngte, denn an ein eindringen der WeIsungen-Nibelungensage auf dem umweg ber den skandinavischen norden zu denken, verbieten schon die brigen namen OIA und SeuritJe, die ja in der nordischen sage ersetzt sind durch Grimhild und SigurtJr. Es bleibt somit nur die mglichkeit einer einwanderung vom continent her. Dass wir berechtigt seien, die vel'breitung der Nibelungensage schon fIlr die altenglische zeit zu behaupten, ist unwahrscheinlich. Denn die anspielungen im Beowulf, besonders die bertragung des drachenkampfs von Siegfried auf Siegmund und die vorgeschichte des hortes, den der von Beowulf in seinem letzten kampfe erschlagene drache bewacht, sind verworren und verraten nur eine mangelhafte sagen kenntnis der interpolatoren der betreffenden partien, be-weisen aber nicht die verbreitung dieses stoffes in weiteren kreisen; zudem beziehen sie sich nur auf die mit der Nibelungen-Burgundersage noch nicht verbundene WeIsungensage. Auch die sonst wohl als beweis angefhrte situation im Waldere, die einen gemeinschaftlichen aufenthalt des Waldere und Hagene am hofe Attilas voraussetzt, scheint mir auch ohne annahme eines zusammenhangs mit der Nibelungensage verstndlich. Zudem fehlen die namen, die nur in der Nibelungensage ihren platz finden, vor allem GrimAild, Brv.nhild in der a. zeit vllig. Nur die beldenmutter VOle scheint bekannt gewesen zu sein: Ode DomB. (Hana) 49 b 5t b ; in eng1iseher umgebung bei Piper, Libr, conf.'. 2, 230, 6 ff.: Olpern Adelwart Adelbold Hademot Ba-niger Erkinbolt Billirat Adelprel Kel(rid (= Oeol(rilA) Kelral (= Ceolred) Adelwad Derelrid Vota Wol(Ivae WI(un, vielleicht auch in ortsnamen: Odf!1l ((Jcer a.946. Bi. 2, ~14; Odeborna Exon. Dom. 290; Odencolc a. 847, (DOI'lIet) Bi. 2,451; Odecoma Exon. Dom. 254; Oden(ord a. 90 1. Bi,2, 595; Oden(orda Exon. Dom. 312. 313; Oden/ea ib,392; Odellol ib.234; Odeordi ib,320; Odescllva ib.77.466; Odetreu ib.390, 457; Odellwiell (Suffolk) a.854. Bi. 2,480.

    Das isolierte vorkommen von Giselhere: ego GiselAere tpisc. a. 780. Bi. 1, 237; a, 781. Bi. 1,241; a. 791. Bi. 1,262, Gisl-heres uuyrth a. 695. Bi. 1,87 (ES8CX) kann fltr die verbreitung der Nibelungensage nicbt viel beweiBen.

    Der name Nibelung ist in England vor der normannischen eroberung gnzlich unbekanntj erst nach 1066 lsst er sich

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENG LAND. 205

    nachwciscn, aber kaum bci cingcborencn Englndcrn, chcr bci normannischen cinwanderern und ihren nachkommcn: Nuelig in Yorks. DomB. 315; Niuelin ibid.j Geruasius Roberl'." Neue-/inus Maria Gilebert", im 13. jh. LV. p. 104; Neuei", de Boele Palgravc, Rotuli 1,171; Neuol ibid.1, 449. Im Lib. confr., Pipcr 2, 656 stcht unter cincr anzahl cnglisch-nordischcr namen auch einer vcrzeichnct, dcr durch seinc augenscheinlich corrumpierte form auffAllt: I. 23 Azer Arngrim Trogod, 1. 24 Druchil Nurlang Werit, 25 Aseot Druogen Vulehel. Dieses Nurlang dOrf te ver-lesen sein aus Niuelung odcr Ni{lung.

    Whrcnd Botclunc in England nicht heimisch ist, kcnncn wir cincn Etla aus dem LV. (Sweet) 229, cinen tilie aus elem DomB. (Worcest.) 177b, AtUle (Herefords.) 136b, Attules leign", (Midd1csex) 129b

    Grimhild lAsst sich auf englischem boden nirgends nach. weiscn, Brunhild dagegen taucht in nachnormannischcr zeit hie und da aufj freilich ist es schwer zu cntscheiden, wic weit der name auch bei der cnglischen bevlkerung in auf-nahme gekommcn ist. Ieh kcnne zwei beispicle: eanoniei Woreest. Im. 11 (ra. tJosI. que {uerunt Brunild Lib. Wint.554, und im LV. p.56 aus dem 13. jb. Gealfleda Elnod Hue/erd Bi-eardus Brihtricw Godrie Brunil Ael{ild.

    Die namcn Si~efrits, Ba~ona brauchen nicht aus dcr Nibelungcnsage zu stammen, da sic auch in andcm, in England vcrbrcitetcn sagcn, dcr Finn-, Bilde- und Walthersage, vor-kommcn und von dorther cingedrungen scin knncn.

    Es scheint somit als einziger schluss aus den aufgezhlten zeugnissen allcin derjenige berechtigt, daRs unter den Angel-sachsen vor der normannischen eroberung wohl historische lieder Ilber dic Burgundcrknige im umlauf waren, dass ihnen aber die kenntnis der eigentlichen Nibelungensage crst spt, wahrscheinlich durch die Normannen, vermittelt wurde, "aber ohne dass sie eine weite verbreitung bitte erlangen knnenj ein resultat, das mit dem obcn Ilber die Siegfriedsage ermittelten Ilbereinstimmt.

    IV. Langobardische sagen. Koegel, LU.-gelob. J, 115 fl. Es ist apriori wahrschcinlich, dass dcn Angelsachsen und

    dcn benachbarten und stammverwantcn Langobardcn gewis86

    Digitized by Goog I e

  • 206 BINZ

    sagen gemeinsam waren und dass auch ein austausch der von jedem stamme besonders ausgebildeten sagen stattfand. Dafllr gewhrt uns v.32 des Widsits ein zeugniss. Es ist ebenso ganz erklrlich, dass auch nach dem wegzug der Langobarden nach silden und ihrer ansiedelung in Italien die alten nachbarn mit interesse ihr schicksal weiter verfolgten und berichten ober die sie betreffenden ereignisse, erzhlungen ber die von ihnen ge-feierten helden gerne aufnahme gewhrten. So finden wir denn im WidsifS eine ganze reihe langobardischer knige und recken aufgefllhl't: Ead",ine, ~/f",ine, Eisa, ~6elmund und Jlun6ar (Wids. v.70-74; 117j vgl. 80). Nheres aber lber den inhalt dieser langobardischen sagen erfahren wir nicht aus englischen quellen. Einer dieser namen geht vielleicht auf sehr alte, ge-meinsame angelschsisch-langobardische berlieferung zurOck: EIsa erscheint wider in den angelschsischen genealogien, als Eisa in der westsichsischen , A1usa in der northumbrischen, und ist wahrscheinlich, wie die durchaus mythischen namen der umgebenden glieder der genealogien nahe legen, eine aus dem mythus herbergenommene gestalt.!) Wie weit und wie lange diese langobardischen sagen verbreitet waren, vermgen wir nicht festzustellen, auch nicht mit hilfe der eigennamen, da diese alle in ihren bestandteilen ebenso gut angelschsisch als langobardisch sein knnen; immerhin ist die biufigkeit, in welcher diese namen zum teil auch bei den Angelsachsen auf-treten, besonderer beachtung wert. Ead",ine im LV. (Sweet) 18 mal, ferner Ead",ine abbas a.931. K. 353.357; Eadwine mini.'er a.968. K.544: a. 973. Bi. 3,1292j EadlVine ealdorman Bi. 3, 1296; Eadwine c1ericus a. 974. Bi. 3, 1299. - &fuini LV. (Sweet) 2,144. (213?); ~/f",ine miles a. 970. Bi. 3,1257; &f",ine minister a.970. Bi.3,1268. 1269; terra in Alf",ine.feld a.1194 (Northampt.) Palgrave Rot. 1,59; JElf",ine bearn JEJ{rices in Byrhtnotss faU v. 209. 211. Auf ein merkwl1rdiges zusammentreffen dieser beiden namen unter den zeugen der gleichen urkunde sei be-sonders aufmerksam gemacht: es unterschreiben ego Al{tJrytJ

    oregina, ego JElf,vine dux, ego BeorhtnotJ dux, ego Ead",ine dux, ego JElfhf1Jre dux, ego A:tJel",ine dux, ego ./EtJelweard dux, ego Gold",ine a.982. K. 3,633. - Egilmund LV. (Sweet) 109.

    I) Vgl. deD I!.'l., der deutacheD heldeDsage, Grimw, DBS. 188. 192.

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENG LAND. 207

    163. 272, d:6elmundus princeps a. 1062. K.813, beachtenswert, weil E~l- sonst im englischen selten verwendet wird. - Hun6ar findet sich zuflligerweise nicht. - Else a. 995. K. 6, 1290j EI.eiJune (Herefords.) DomB.181-. 182b 183" bete.; Elsenham (Essex) DomB. 2, 68-j /Elsaham (Norf.) DomB.2, 133&; Elsang-10M (Dorset) DomB. 80b; Elnng Sharpe, Cal. ofWills 1,362.562. 637.641.684 ete.; John de Eisyngham ibid.l, 227.

    Von andern aus langobardischen sagen bekannten namen finden wir in England wider Helm6s LV. (Sweet) 10.244 und Cynimund im LV. 13mal (Sweet OET. s.560).

    V. Gotische sagen. M U 11 e n hoff, Zeugnisse und excurse, Zs. fda. 12, 253-281. 354 f. -

    Sijmons, Paula Grundr. 2, 1,40-50.- Helnzel, Ueber die ostgotische heldensage, Wiener SB. 119. - Koege I, Lit.gesch. 1,146-152.

    1) Ermenrichsage. W. Grimm, DHS.17. 18. 21. - MUllenhoff, Za. Cda. 12,302-306.

    30,217-260. - Bugge, Beltr.12,69tr. - Bojunga, Beitr.16,548.

    Die bedeutung der zahlreichen poetischen zeugnisse Ober die Ermenrichsage bei den Angelsachsen (Beow. v.1I97-1201. Widsib v. 4-9.18.88-90.109-130. Deors klage v.21-26) hat neuerdings Koegel gewl1rdigtj ich begnl1ge mich darum mit einem hinweis auf seine darlegungen, denen ich mich im ganzen anschlies86. Nur in einem punkte bin ich abweichender meinung. Koegel fasst, wie I1brigens alle, die vor ihm I1ber den Widsits gehandelt haben, Si{ecan des v. 116 als den Sibeche der Harlungensage auf, nachdem schon l". 115 im anschluss an die Herelin6Qs Emerca und Frldla ein Secca und Becca (= Bikki der anord. sage, Bikko bei Saxo) erwhnt ist. Diese inter-pretation war mir schon lange verdchtig, da einerseits dieses Si{ecan von den in v. 112 f. genannten Barlungen ziemlich weit getrennt ist und da man andrerseits einen solchen Si{eca mit den ibn umgebenden Heaporic, HUpe und In6enpeo7IJ in gar keine beziehung zu setzen wusste. Nachdem nun Heinzel im anschluss an Grundtvig in seiner abhandlung aber die Bervarar-saga (Wiener SB. 114,464.491. 517), wie mir scheinen will oberzeugend, die identitt von Hlipe und In6enpeo7IJ mit H1'lP und Angatilyr der Hervarar- Bei~rekssaga dargetan hat, ist es mir keinen augenblick mehr zweifelhaft, dass wir auch in dem

    Digitized by Goog I e

  • 208 HINZ

    paare des ersten halbverses personen aus jener sage vor uns haben, die den v.119-130 behandelten vernichtungskampC der Goten gegen die Hunnen zum inhalt hatte, und zwar ist Hea-porie mit ersetzung eines bei den Angelsachsen weniger ge-bruchlichen namenelementes durch ein gangbareres, gleich dem HeitJrek, unll Sifeea ist Sifka, des Hunnenknigs Hu.",li tochter, die geliebte HeitJreks und mutter des Hl'lp -Hlipe. So ist die einheit des v. 116 eine vollkolJlmene und der anschluss an den zur gleichen sage gehrenden v.119 wird leicht gewonnen durch eine umstellung der vv.117 und 118 unmittelbar nach 115; diese vier langobardische namen umfassende einschiebung mitten untel' gotischen helden wird freilich auch so noch etwas stren, denn Heinzels versuch einer motivierung derselben wird kaum allgemeinen beifall finden.

    Zu dieser auffassung stimmt auch der gebrauch der eigen-namen: Beeea, Bicca ist gar nicht selten; Bieca als zeuge a.688. Bi.I,72; Bicean wif a. 995. K.6, 1290; Biccan hlelV (Wilts) a.956. Bi. 3, 962; Biccan pol (Hanta) a.961. Bi. 3, 1066; Beceen6ara a. 1062. K. 4,813; Beecanleah (Worcest.) a. 972. Bi. 3,1282; hun-dredu", de Bekenlre a. 1198. Palgrave Rot. 1, 183; Bicinc61un (Southampt.) a. 959. Bi. 3, 1045. Siteea dagegen ist fltr personen ungebruchlich, nur in einem ortsnamen, auf den schon MUllen-hoff fluchtig hingewiesen hat (Zs. Cda. 30, 225 anm.), ist er viel-leicht nachweisbar, und dieses zeugnis ist um so wichtiger, als unmittelbar neben Seofeea (= ahd. Sibbuho) auch der name eines der Barlungen, FritJela, I1berliefert ist: in Berkshire liegen in der umgebung von Hengestesig die beiden rtlichkeiten 810-fecan wyrtJ und FritJelabur6 a.957. Bi. 3, 1002. Fraglich ist, ob man auch Seoneeanden a. 971. K. 3, 570, das fUr Seouecanden verlesen sein knnte, als zeugnis beiziehen darf.

    Darnach ist nun zweierlei mglich, entweder die im WidsitJ zu grunde liegende gestalt der sage wusste nur von Becca und Seofeca wurde erst spter (von Niederdeutschland her?) den Angelsachsen bekannt, oder der name des Sibecbe ist im Wid-sit5 aus irgend einem grunde bergangen, trotzdem er neben Becca einen bedeutenden platz einnahm. Das letztere scheint wahrscheinlicher, da Sibeche doch mit dem ganzen Harlungen-

    I) Hervararaaga 8. flI5 f.

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 209

    mythus aufs engste verknpft sein drfte und da ja auch der gewis ebenso alte beschtzer der Harlungen, Eckehart, im Wid-sitJ mit keiner silbe erwhnt wird. Die ganze sage von Ermen-rieh aber ist offenbar den Angelsachsen schon bald nach der flbersiedelung nach England fremd gewor(lenj nur so lsst es sich begreifen, dass die einst im epos hervorragenden namen derselben im gebrauche des tglichen lebens gar keinen wider-hall mehl' finden. FI' Ermenrich trifft man einen einzigen vertreter in dem kentischen knig Jrminric, lurmenric. Suanild findet sich erst spAt; WilUe/mus Permenler el S",anild vel Sna",il uzor eius Sharpe, Calend. of Wills 1,54, und im 13. jh. im LV. p.49: Teorleda, Anna, Suain, Suani/d, Blacsun, Walter, Thor, Hildra. Von dem brllderpaar Sarilo und Hamideoh scheint nur der erste name in England sich erhalten zu haben und auch der nur in frnkischer, jedenfalls nicht englischer form: &rIo im Lib. Winton. 545. 556; Serlo presb. 13. jb. LV. p.8; S(I1rl LV. p.15j Serlo p. 16. 46 wohl identisch mit dem Serlo de Winton bei Palgrave Rot. 1,305.311; Serlo filius Euslacii Palgrave Rot. 1, 179.203; Serlo serviens com. de Aubemarle ibo 1, 137 und in dei' schon citierten stelle bei Piper, Libr. conlr. 2,672,4 ff.; Zorth Esa Sporr; Thola Folkis Sorli Gude Thorkil; Serleb; (Nottinghams.) DomB. 1,258&; Serlebruna (Norf.) DomB. 2,244b ; nicbt deminuiert Searu prebyter a.904. Bi. 2, 604. 612j ego Sedru (rur Searu?) a. 904. Bi. 2, 613.

    Nur die mythiscben gestalten der Hal'lungen und des Eckehart macben davon eine ausnahme. Arlingus (Essex) Dom B. 59; Herleng (Berks) DomB. 63; (Dorset) ibo 77b j (Glouoost.) ibo 163b; Horling (Berks) ibo 60b 61; Herlin6aham a. 10-t6 (Norf.) K.4,782; (111 Herlin6e a. 1055. K.6, 1339; Herlinga DomS. (Norf.) 2, 127b. 149b 209 b 223&. 262&; Herlingaflet (Sutt) ibid. 2, 284 b j Simon de Herlingge Sharpe, CaI. of Wills 1,134; Gregorius de Herlingho Palgrave Rot. 1,403; Herlinlona (Suss.) DomB. 19&; Har/ington (Middlesex) Sbarpe, Calend. 1, 382. Doch ist es frag-licb, ob alle mit Herling zusammengesetzten namen auf die Harlungensage zurckzufhren sind: eine anzahl dersclben stellen wahrscheinlich nur eine ableitung von einem bachnamen Harl dar, welchen Rieger (Zs. fda. 11, 201) rur Friesland nach-weist. Es knnten also in manchen von jenen namen an-siedler friesischer herkunft reminisoonzen an ihre alte heimat

    BelUip nr s-biobte .. deutlohu 8pnOlIe. xx. 14

    Digitized by Goog I e

  • 210 BINZ

    bnben zu worte kommen lassen, zumal da wir neben den nnmen mit Herelin6- auch Harllhorpe in Yorkshire, Harle in Northomberland, Harlton in Cambridges. finden.

    Ausser in dem schon erwhnten .FrilJelabur6 spltrt man vielleicht noch ednnerung an diesen Harlong in Fripelin6a dic (Hants) a.904. Bi. 2, 604.

    Wir haben oben angenommen, im Widsits fehle der name des Eckehart durch irgend einen zufall und glauben hiezu besonders auch deswegen berechtigt zu sein, weil EC6heard einer der wenigen namen aus der gotischen sage ist, die sich auch in England einer gewissen verbreitung erfreuen, vgl. die belege: EC6heard presbyt. a. 824. Bi. 1,379; EC6hard zeuge a.835. Bi. 1, 416; ~6heard minister a. 844. Bi. 2, 447; manus EC6heard ministri a.847. Bi. 2, 451; a.848. Bi. 2, 452; E6heard und Ec6-heard minister a.854. Bi. 2,468. 469. 470; EC6eard minister a. 854. Bi. 2, 481; Ecceard smilJ and Alstan circa a. 970. Bi. 3,1254 werden von Geatfted freigelassen. Derselbe Ecceard smilJ be-gegnet wider bei Kemble 4,925. Der LV. (Swe'et) 71. 72 fhrt zwei versclliedene Eq,heard presbyter auf; spter noch finden wil' einen Ecardus de Bleu Palgrave Rot. 1,341, und in orts-namen EC6erdes ',el (Oxfol'd) a. 969. Bi. 3, 1230.

    Whrend in Deutschland zahlreiche beispiele des namens Haicho, Haihl,o im ,crein mit anderen namen aus den gotischen sagen die alte zugehrigkeit desselben zu Eckehal't und den Hartungen bezeugen, feblt es uns in England fast gnzlich an anhaltspunkten dafltr. Da dem ahd. a ae. ~ entspricht, 80 mHsste dem bd. Haihho ein engl. HfBca oder auch mit ausser-westsAchs. lautgebung Heca gegenberstehen. Und dieser name lsst sicb wirklich belegen: Heka bisceop K. 4, 956, Hunewine Heca SUfi" a. 1046. K. 6, 1334, Hecalli6e ortsname K. 6, 1368, HfBci116aleah (Kent) a. 934. Bi. 2, 702. Davon sind aber die formen mit a zu trennen: Hache (Devon) DomB. 111; Hakenei, Hakeneye Sbarpe, Cal. of Wills passim; Hacheborne (Derks) DomB. 61 b. 63"; Hakeforda (Norf.) UomB. 2, 264 b j Hacheham (Surrey) DomB. 31 b; Hacheleia (Essex) DomB. 2, 45"; Hache-uudla, Hacuuella (Essex) DomB. 2, 45 b 51b ; Hacapenn und Hacan-pell a.938. Bi. 2, 724; a.939. Bi. 2, 734j Hacanpundfald a.961. Bi. 3, 1080; Ilacheurde (Devon) DomB. 117". Diese geben, zum teil wenigstens, auf lteres Haccan zurHck: Haccanbroc a. 944.

    Digitized by Goog I e

  • ZUR GERM. 21

    Bi. 2,801; = Haccebroc a. 891. Bi. 2, 565; Haccaburna a.891. Bi. 2, 565.

    Unter dem innweorod Eormenrices treten im Widsit5 noch eine ganze anzahl helden auf, mit denen wir teilweise gar nichts wissen: Wul{hf:f:f: und WZlnwhere, Rredhwf: und l!Ufri2ntan und Gislherny und Freoperk

    llnwenrichs sohn nume ist auch Frithuricus a. Freodoric abbtKn

    Il'retJoric aMas 442; Freothoric; abbas 8. RH. '~45; Frypericus a. Bi. :i, 875; Fripurlc LV. (Sweet) 251; ebenda auch Wul{heri 11. 280. 383; Uurmeri 196; Nimstan vielleicht verlesen bez. verschrieben fI1r Rimstan = Rumstan des Wids. ibid. 254; von den anderen namen ist keiner belegbar. Die erste stelle unter allen nimmt aber das paar W d uUf:h deutschnn sind. in den dictle bf:' ziehun:I wenigstens beweif:t :Iie englische deswegen nic:Its, weil diese bruc:Istllc:Ie, wie Koegel nachweist (s. unten), sich eng an eine althochdeutsche vorlage anschliessen und also nicht englischen, sondern deutschen stand der sage bezeugen. FrUhe dagegen gilt auch in England nach den worten von Deors klage Widia als sohn des Weland. Beide namen, W twd sind aber in nnltnn: Wudia mllnf:' meiste, grossen, Widin Il'tzralds 1., Zs. 12, 278; (ltssex) DomB. ,z8tiisse WarelVoIl' VIJ] eidem afjfjissf: WicHe eidem atifjis,zn

    550; Wdia atiYii M9. Zweifelhrz,t8 ist ein Wuda: ego Wuda el Vilbrolh consensi a. 727. Bi. t, 146, wofl1r Kemble Puda liest. Daneben erscheint Wudda a. 688. Bi. 1, 71. 72, bei des wol koseformen zu einem vornamen wie Wudeman a. 1066. K. 918; auch in ortsnamen: 10 Widianbyri6 a. 982. K. 3, 633 (vgI. Zs. fda. 12, 278}j Wodiacoma Exon. Dom.

    HHern auf den hier 1,342 auf

    auch zu den U'y,,,,,,,,,,,,, YiYirungen seien. deesen beide bestanYi,

  • 212 BINZ

    467.327; Widiandun, daneben Wudiandun monasterium a.774. Ri. 1,217 (Glouoost.)j Wudiandun monast. a. 736. Bi. 1,156. Einen LV. 167 verzeichneten Uych6a clericus will Sweet in Uydiga ndern, mit welchem recht, ist nicht ersichtlich; ch6 kann eine sonst freilich seltene schreibung fHr C6 und Uych6a somit gleich-bedeutend sein mit Wic~ Kemble 116. 159. 161. 183.

    Seines genossen Hama name ist in lterer zeit selten; erst unter continental-normannischem einfluss wird er hAufiger: On tsa tid ,,;ees Hama suan6erefa to SutJlune a. 825. Bi. 1,386; Hama LV. (Sweet) 210. 349, sonst npr in unenglischel', aber anglisierter form: Hamo dapifer (Essex) DomB. Mb. 100 b 106; Hanw seu Haimo vicecomes (Kent) Dom. 14, (Surrey) ibid. 366; Hame (Corn-wall) ibid. 120 b j Haminc (Sussex) 21. 21 b; Hamon (Devon) 110b ; Hamo de Ascot Palgrave Rot. 1,189. 197.200.453 ete.; Hamon filius Stejngrim ibid. I, 346; Hamo filius Willelmi ibid. I, 127; Hamo frater Thomae Brand ibid. 1,70; Hamo le barber a.1332. Sharpe, Calend. 1,374. a.1348. ibid. 1,533. a. 1353. ibid. 1,670; Hamo son of Geolfrey de Bodelee a. 1341. ibid. 1,448; Hamo Box a. 1281. ibid. 1,55. a. 1290. 1298. ibid. 1,91.135; Haiminc DomB. (Sussex) 20 b j Haminc (Gloucest.) 169b, (Nottingh.) 289, (Lincoln) 337.361 j Haminc homo regis (Cambr.) 19P; Hami"gus teign (Bucb.) 150; 10 hamt1l eY6e (Surrey) a.889. Bi. 2, 563; Haman fleot (Kent) a.943. Bi. 2, 780; Haman funta (Hanls) a. 935. Bi. 2,707. a.980. K. 3,624; Hamehala (Norf.) DomB. 2, 248 b 249; Hamestan (Cheshire) DomB. 1, 263 b 264 b. 265. 266 b 267b == Hamistone (Deyon) DomB. 101. 105- (?); Hameslede (Middlessex) 128-. (Suff.) 2, 134; Hametuna (Norf.) 2,184-. (Suff.) 2,363; Hamitone (Somerset) 88 b. 93-; Hamntone (Middlesex) 130; Jla-mit/geh; (Lincoln) 1,349 b. 350b 356 b j Hamingeham (Norf.) 2, 172; Hamingeheec (Suff.) 2, 396 8 ; Hamingheland (Suff.) 2, 282. 44 B ; Hamingtona ExoD. Dom. 137.294.

    2) Dietrichsage.

    MHllenhoff, Z8. fda. 12,261-268.818-886.880-384. W. G rim m, DHS.21.

    Das einzige sichere zeugni8 fUr die Dietrichsage auf angel-schsischem boden bilden, abgesehen von den fUr die engli8che Uberlieferung erst in zweiter linie zu berUcksichtigenden Wal-derebruchstUcken (s. unten), die v. 18. 19 aua Doors klage,

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 213

    die uns aber Ilber den inhalt des von Dietrich erzhlten ziem-lich im uoklaren laBBenj der text ist gerade an jener stelle veratllmmelt und trotzt allen deutungsversuchen. MUllenhotf hat dann noch eine stelle aus lElfreds Boetbiusllberaetzung, se Peodric ",(BG Amulin~a, und aus den Metren des Boetbius Peodric

    Amulin~t) herangezogen. Diese dttrften aber fIlr eine epische tradition Ilber Peodric kaum etwas beweiseD. Zuncbst ist zu bemerken, d888 die Metren neben der prosaischen ttbersetzung gar nicht in betracht kommen knnen, weil sie nichts anderes sind als eine nichts neues enthaltende, veraificierende bearbeitung der letzteren 2) und namentlich in den historischen und geogra-phischen angaben nirgends Ober lElfreds prosa hinausgeben. Wir haben uos also nur mit der stelle in der prosaiscben Boc-thiusllberaetzung zu befassen. Da kann nun ganz wol die notiz, dass Peodric dem geschlecht der Amelungen angehre, einer geschichtlichen quelle entstammen, ohne dass dem verfasser derselben eine in England volkstllmliche sage von Dietricb von Bern bekannt gewesen wre. Aus der patronymischen form Amulin~a darf man auch nicht zu viel scbliessen, denn diese formen auf -in~ sind ja im angelSchsischen gar nicbt nur episch, sondern sie Bind auch in prosaischen rein bistori-schen werken, wie der Sachsencbronik, gng und gebe. Eben-sowenig spricht der "on MUllenhotf (Zs.fdL 12,262) ausgehobene name Omolun~ (Omolin~ a. 700, K. 33, Omulun~, Homolunch ibid. 56. 58. a. 706) speeiell ftlr bekanntschaft mit der Dietrichsage, da ja auch Ermenricb, dessen sage sicher nachweisbar ist, dem geschlechte der Amelungen angebrte. Der ganze name ist aber durch seine form verdchtig, da -un6' im ags. sonst ganz unerhrt ist und stets durch -in~ vertreten wird; es ist also der trger dieses namens entweder Ilberhaupt kein ~ngelsachse, was sich schwer constatieren lsst, oder wenn er einer ist, dann beweist gerade diese fremde namensform ziemlich sicher ver-breitung der continentalen (deutscben ?) form der Amelungen-, nicbt Dietrichsage in England im anfange des 8. jh.'s.

    Es scheint vielmehr aus allem sicb zu ergeben, dass die Dietrichsage, die ja bedeutend jUnger ist als diejenige von Er-menrich, die Angelsachsen entweder Oberhaupt nicht erreichte

    1) Ze. fda. 12, 261 f. I) Leicht, Anglia 6, 126 lf.

    Digitized by Goog I e

  • 214 lNZ

    oder wenigstens nicht im stande war, ein lebhafteres interesse bei ihnen zu erwecken. Ausser den vagen andeutungen in Dcors klage finden wir keine spur davon, namentlich schweigen bier auch die namen vllig, ganz im gegensatz zu Deutschland. Nur zwei derselben, die wahrscheinlich ursprnglich mit der Dietricbsage in gar keinem zusammenhange stehen und viel- leicht eben den Angelsachsen noch aussel'halb desselben 'fr sich bekannt waren, erscheinen aucb in England, derjenige der Wlfinge und der des mythischen Ecke.

    Auch der Widsits nennt die Wlfinge: v. 29 Helm (meold) Wul{it16Umj in ortsnamen finden wir: Wol{in6es IfBm (Wilttl) a.956. Bi. 3, 922j Wyljin6a{ord (Oxford) a. 940. Bi. 2, 760; Ylfh16detl fr Wylfi716detl (?) (Berks) a.956. Bi. 3, 963. Den namen eines der angehrigen dieser familie bewahrt uns der eowulf v. 460 f.:

    wear~ he Heatsolafe to handbonan mid Wilfin6um tla hine Wara (Wedera) cyn for herebro6&n habb&n ne mihte:

    ich vermag aber sonst diesen namen HeatJolaf nirgends zu be-legen. Auch die in der deutschen sage berhmten namen lIerebrant, Hildebrant und Hadubra71t sind in England - und das bestrkt uns in der annahme von der geringen verbreitung der Dietrichsage - vor dem ende des 11. jh.'s vllig unbekannt. Die bildungen auf brand scheinen berhaupt den Angelsachsen frUhe abhanden gekommen zu sein, ausser dem In6ebrand und We6brand der genealogien kenne ich nur Co/brand, Gerbrand, Ti/brand, TllUrebralldus (Hruschka 2,55), die entweder wie Ger-bra11d und Thurebrand ausdrcklich als Dnen bezeichnet wenlen oder durch ihre umgebung oder die orsten bestandteile den ver-dacht dnischer abstammung hervorrufen. Erst im Domesday B. fangen diese namen an, sich zu zeigen.

    Herbrandus (Hants) DomB. 49. 53 b (Bucks) ibid. 147. (Wor eest.) ibid. 175. 177 b Haigh citiert 8.66 Herebrartdslon in Pem-brokeshire.

    Hildebrand lorimarius (Norr.) DomB.I77; Helrandus ( ..... Hil-debrandus?) im 13. jh. im LV. p. 77/78: in Werbeshall carrucalam et dimidiam quam tenuil Helrandus filius Forn; et modo tenet Wi/-lelmus Ingelram. Kaum hieher zu stellen ist Holdabrand LV. p.79 aus dem 12./13. jb., das nicht fr HUdebrand verschrieben

    Digitized by Goog I e

  • ZEUGNISSE ZUR GERM. SAGE IN ENGLAND. 215

    oder verlesen zu sein braucht, vgl. Holdagard, Holdigern, Bolde-lind, Boldasinda, Boldulf bei Frstem. 1,756.

    Fr HatJubrand begegnet in England zu keiner zeit ein beleg, trotzdem sonst Ba'i5u- ein in der namenbildung sehr frucht-bares element darstellt (vgl Sweet OET. s.494).

    Im gegensatz dazu ist Wulfheard sehr beliebt: eontentio inter Hea'i5oredum epise. el Wulfheardum filium Oussan a. 789. Bi. 1, 256; Wulfheard dux a. 795. Bi. 2,849; sign. man. Wlfhardi epise. a. 801. Bi. 1,302; ego Wu/fheard elericus a. 802. ibid. 1,304; ego Wulfheard epise. a.603. Bi. 1,308; a. 804. Bi. 1,313; Wulf-ardus dux a. 825. 826. Bi. 1,390-393; Wlwahrd a.844. Bi. 2,444; Wulfheard presbyt. a. 849. Bi. 2, 455. a. 855. Bi. 2, 490; lJulfeard, Uulfheatd ao 873. Bi. 2, 536; Wulfhard minister a.901. Bi. 2, 588. 589; Uulfhard presbyf. a.907. Bi. 2, 615. 616; ego Wulfheard mi-nister a. \:)09. Bi. 2,623. 627-629; Wulfheard a.965. Bi. 3, t 165 und im LV. (Sweet) 30 mal; auch in ortsnamen: (J)t Wulferdes treo (Shrops.) a.975. Bi. 3, 1315; Wulfl,eardi~ sloe K.701.

    Fraglich widemm ist das vorkommen von lElfheard = Alphart, Wolfharts bruder; denn der .IEIfheard filius reg;s Ead-weard Bi. 2, 623 ist nur schreibfehler ftl, sonstiges .IEIfweard, und A:lferd dux a.931. Bi. 2,677; .IEIferd minister ibid. knnten auch ftlr .IEIfertJ (.lElfertJ minister a. 932. Bi. 2, 689) oder fUr .IEIfred stehen, vgl. den .IEIfred minister in den folgenden nr-kunden, fast an der gleichen stelle wie .IEIferd in 2,677. An Alpharts stelle tritt spter in der deutschen sage Sigestap, sein name ist auch in England bekannt: in einer urkunde des knigs Ec~berht vom j. 828 Bi. 1, 395 unterzeichnet als zeuge ein Si~esleb (var. Si6(J)steb)jt) es ist aber wol zufall, dass unter den I1brigen zeugen auch noch ein Wulfhard dw; sich befindet.

    Die kenntnis des Hildebrant und Herebrant will freilich MOllenhotr der altenglischen sage vindicieren, gestUtzt auf daR zeugnis des afranz. gedichtes von Horn und Rimenild, in wel-chem neben jenen beiden als ihre brUder Godebrand ( ae. GutJ-brand) und Rodmund (= ae. HrotJmund) auftreten, was noch vlliges verstndnis fOr die bedeutung der namen voraussetze (Zs. fda. 12, 262 f.). Dieser schluss ist aber, wie MOllenhotr selbst zugibt, nicht zwingend, namentlich in anbetracht der spten und

    I) Ueber Sigiatab B. MWlenhotr, ZB. fda. 12, 358 f.

    Digitized by Goog I e

  • 216 BINZ

    fremden Ilberlieferung, in der auch andere als englische einfll1sse im spiele gewesen sein knnen.

    Das geschlecht der WI11finge ist also den Angelsachsen in der sage gewis nur durch lterc glieder als diejenigen der deutschen tradition bekannt gewesen; dass aber die Wyl{itl~as

  • ZEUGNl8SE ZUR GERM. SAGE IN ENG LAND. 217

    Bi. 1, 145; Ecca LV. (Sweet) 152; Echha ibid. 53.94.96; Eccha prtpOsitus DomB. (Devon) 100; Eccan treoHl, 10 Eccan treiuue a. 891. Bi. 2, 563; Eccantreo a. 972. Bi. 3, 1282; Acca episc. a. 709. 710. Bi. 1, 124.127; Ead",ald &can sunu a. 905. Sax. ehron. ed. Plummer 1,94j &ce episc. orient. Anglorum Sweet OT. 168,28; sign. man. Acce a.675. Bi. 1,40; sign. Acci a.675. Bi. 1,41 j ego Ecce episc. a. 705. Bi. 1,113; Ecci LV. (Swcet) 200j in ortsnamen: Ece",iche (?) (Somerset), Ec/,ebUNle (Devon), Echinglun passim, Ekincham (Norf.), Ecchings1Vell (Berks), EI-chingham (Sussex).

    3) Walthersage. Ml1l1enboff, Zs.fda.12,21Sff. - Helnzel, Ueber die Walther-

    aage, Wiener SB. 111, no. 2,1888. - Sij monl, Paull Grundr. 2, I, fj1-fj9. - D