Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung · 2 Phase 1 der klinischen Untersuchung...

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1 Propädeutik Rind - Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung von Rindern von Harald Kümper Wikipedia: Propädeutik (griech . pró vor, paideúein unterrichten) bedeutet Vorbildung, Vorübung, Vorunterricht, Einführung in eine Wissenschaft. In der klassischen Wissenschaftstheorie dient die Propädeutik der Einführung in wissenschaftliche Methodik und Sprache. Als allgemeine Propädeutik wird dabei die Logik angesehen. Davon abgeleitet werden Leistungskurse der gymnasialen Oberstufe als Propädeutik für ein wissenschaftliches Studium verstanden. Ein propädeutisches Seminar an der Universität soll für ein Studium wichtige Grundkenntnisse vermitteln. Propädeutik Propädeutik Rind Fachausdrücke (Medizinische Terminologie). Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung. • Praktische Durchführung der klinischen Untersuchung: • Umgang mit Tieren, • Techniken der Befunderhebung: • Adspektion, • Palpation, • Perkussion, • Auskultation. • Anwendung bisher erworbener Kenntnisse auf den Patienten z.B. Anatomie – Ziel: „Die durchsichtige Kuh“. • Lehrmaterialien zum Selbststudium. Ziel der Klinischen Untersuchung ist es Informationen zu sammeln, die sich nicht am Patienten erheben lassen (Vorbericht), • klinische Befunde zu erheben (Allgemeine und spezielle klinische Untersuchung), und eine klinische Diagnose zu formulieren. Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung Mit differentialdiagnostischen Überlegungen wird geklärt, warum bei dem untersuchten Patienten eine bestimmte Krankheit wahrscheinlicher ist als andere Erkrankungen mit ähnlichem klinischen Verlauf, und es wird festgelegt, • welche weiterführenden Untersuchungen notwendig sind um eine ätiologische (= ursächliche) Diagnose zu stellen. Gliederung der klinischen Untersuchung von Rindern 1. Vorbericht. 2. Signalement. 3. Allgemeine klinische Untersuchung. 4. Spezielle klinische Untersuchung der Organsysteme: Haare, Haut, Unterhaut, sichtbare Schleimhäute, Lymphapparat, Kreislaufapparat, Atmungsapparat, Verdauungsapparat, Harn- und Geschlechtsapparat, Nervensystem und Sinnesorgane, Bewegungsapparat. 5. Weiterführende Untersuchungen, z.B. Labor, bildgebende Verfahren. Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung Die klinische Untersuchung erfolgt in 3 Phasen: 1. Vorbericht, Signalement und allgemeine klinische Untersuchung. 2. Spezielle klinische Untersuchung. 3. Weiterführende Untersuchungen.

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Propädeutik Rind-

Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung von

Rindern

von Harald Kümper

Wikipedia:

Propädeutik (griech. pró vor, paideúein unterrichten) bedeutet Vorbildung, Vorübung, Vorunterricht, Einführung in eine Wissenschaft. In der klassischen Wissenschaftstheorie dient die Propädeutik der Einführung in wissenschaftliche Methodik und Sprache. Als allgemeine Propädeutik wird dabei die Logik angesehen. Davon abgeleitet werden Leistungskurse der gymnasialen Oberstufe als Propädeutik für ein wissenschaftliches Studium verstanden. Ein propädeutisches Seminar an der Universität soll für ein Studium wichtige Grundkenntnisse vermitteln.

Propädeutik

Propädeutik Rind

• Fachausdrücke (Medizinische Terminologie).• Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung.• Praktische Durchführung der klinischen Untersuchung:

• Umgang mit Tieren,• Techniken der Befunderhebung:

• Adspektion,• Palpation,• Perkussion,• Auskultation.

• Anwendung bisher erworbener Kenntnisse auf den Patientenz.B. Anatomie – Ziel: „Die durchsichtige Kuh“.

• Lehrmaterialien zum Selbststudium.

Ziel der Klinischen Untersuchung ist es• Informationen zu sammeln, die sich nicht am Patienten

erheben lassen (Vorbericht),• klinische Befunde zu erheben (Allgemeine und spezielle

klinische Untersuchung),• und eine klinische Diagnose zu formulieren.

Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung

Mit differentialdiagnostischen Überlegungen wird geklärt, warum bei dem untersuchten Patienten eine bestimmte Krankheit wahrscheinlicher ist als andere Erkrankungen mit ähnlichem klinischen Verlauf, und es wird festgelegt, • welche weiterführenden Untersuchungen notwendig sind• um eine ätiologische (= ursächliche) Diagnose zu stellen.

Gliederung der klinischen Untersuchung von Rindern

1. Vorbericht.2. Signalement.3. Allgemeine klinische Untersuchung.4. Spezielle klinische Untersuchung der Organsysteme:

• Haare, Haut, Unterhaut, sichtbare Schleimhäute,• Lymphapparat,• Kreislaufapparat,• Atmungsapparat,• Verdauungsapparat,• Harn- und Geschlechtsapparat,• Nervensystem und Sinnesorgane,• Bewegungsapparat.

5. Weiterführende Untersuchungen, z.B.• Labor,• bildgebende Verfahren.

Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung

Die klinische Untersuchung erfolgt in 3 Phasen:

1. Vorbericht, Signalement und allgemeine klinische Untersuchung.

2. Spezielle klinische Untersuchung.

3. Weiterführende Untersuchungen.

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Phase 1 der klinischen Untersuchung

Vorbericht und allgemeine klinische Untersuchung dienen zur

• Eingrenzung der am Krankheitsgeschehenbeteiligten Organsysteme, zum

• Feststellen von Schweregrad(Allgemeinbefinden ungestört bzw. leicht, mittel,oder hochgradig gestört) und

• zeitlichem Verlauf(perakut, akut, subakut, chronisch) der Erkrankung.

Die Bezeichnung eines Leidens als:• Perakut = Krankheitsdauer einige Stunden bis 2 Tage,• Akut = Krankheitsdauer 3 – 14 Tage, • Subakut = Krankheitsdauer 2 – 4 Wochen,• Chronisch = Krankheitsdauer länger als 4 Wochen,hat primär nichts mit dem Schweregrad der Erkrankung zu tun.

Zeitliche Einteilung von Erkrankungen (STÖBER, 1964)

Akute Erkrankungen treten oft plötzlich auf und verlaufen schnell und heftig (z.B. eine Harnröhrenobstruktion beim Bullen). Akut erkrankte Tiere hatten keine Zeit um viel Gewicht zu verlieren.

Chronische Erkrankungen (z.B. Arthrosen) entwickeln sich mit der Zeit (Chronos) und hinterlassen sichtbare Spuren am Patienten: z.B. Gewichtsverlust, Muskelatrophie, stumpfes Haarkleid, Liegeschäden.

Phase 2 und 3 der klinischen Untersuchung

Im Rahmen der speziellen klinischen Untersuchungwerden alle verdächtigen Organsysteme genau und oft auch mit Hilfe weiterführender Untersuchungen (Labor, bildgebende Verfahren, usw.) untersucht. Die klinische Untersuchung wird abgeschlossen mit:

• Differentialdiagnostischen Überlegungen,• einem Therapiekonzept (individuell auf den untersuchten

Patienten zugeschnitten) mit Angaben zurWirtschaftlichkeit der Therapie,

• individueller Prognose des untersuchten Patienten • und Angaben zu möglichen Prophylaxemaßnahmen.

Vorberichtdient der Beschaffung von Informationen, die nicht durch Untersuchung des Patienten erhoben werden können:

Bestandsanamnese:• Bestandsgröße, • Verwendungszweck,• Herdenleistung,

• Milchleistungskontrolldaten ?• Stallbau, z.B.

• Kalt- / Warmstall,• Lauffläche,• Liegeboxengestaltung.

• Fütterung• TMR bis wie viel kg Milch,• Mehrere Leistungsgruppen ?• Trockensteherfütterung ? • Kolostrummanagement ?• Fütterung der Kälber ?

Vorbericht

Einzeltieranamnese• Krankheitserscheinungen (Symptome)

• Dauer der Erkrankung, • bisheriger Krankheitsverlauf.

• Vorbehandlung • durch wen ?• Womit ?• Wie oft ?

• Trächtigkeit ?• Kalbetermin,

• Geburtsverlauf,• Nachgeburtsabgang.

• Frühere Erkrankungen des Tieres oder des Bestandes (evtl. gleichartig) ?

Vorbericht

Ätiologische Anamnese• Zeitraum der Beobachtungen. • Anzahl der betroffenen Tiere

• bestimmte Gruppen ?• Ausbreitungstendenz• Ausbreitungsgeschwindigkeit.

•Todesfälle • Mortalität • Sektionsbefunde ?

• Kontakt zu Tieren aus anderen Betrieben• Zukauf

• Wann ? • Woher ?

• Ausstellungen, Märkte, • Transporte.

• andere Tierarten im Betrieb (v.a. Schafe, Ziegen, Schweine) ?

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Vorbericht

Prophylaxemaßnahmen• Impfstatus:

• IBR, • BVD,• Mutterschutzimpfung.

• Serologische- bzw. Tankmilchkontrollen• IBR, BVD, Paratuberculose.

• Parasitenkontrolle.• Nabelhygiene.• Kolostrumversorgung der Kälber.• Klauenpflege bei Kühen

• Wie oft,• in welchem Zeitabstand,• durch wen?

• weitere Beobachtungen.

Signalement

• Rasse.• Altersbestimmung

• Nabel,• Hörner,• Zähne.

•Farbzeichnung• Grundfarbe,• Abzeichen.

• Ohrmarken.• Gewichtschätzung / Wiegen.

Allgemeine klinische Untersuchung

Ziel der allgemeinen klinischen Untersuchung ist es, einzugrenzen,

• welche Organsysteme (vermutlich) erkrankt sind,• wie schwer das Allgemeinbefinden des Patienten

gestört ist und• wie der Habitus (akut, subakut, chronisch krank)

des Patienten ist.

Hierzu werden die Informationen des Vorberichtesausgewertet, und es werden grundlegende Untersuchungen am Tier durchgeführt.

Allgemeine klinische Untersuchung

Um das Tier nicht durch die Untersuchung zu beunruhigen, werden zunächst die aus der Distanz zu erhebenden Befunde berücksichtigt:

• Körperhaltung:• z.B. Hinweis auf Erkrankung desBewegungsapparates.

• TypischeSchmerzvermeidungshaltungen.

Aufgekrümmter Rücken

Eingefallene FlankenKlammer Gang

Allgemeine klinische Untersuchung

Um das Tier nicht durch die Untersuchung zu beunruhigen, werden zunächst die aus der Distanz zu erhebenden Befunde berücksichtigt:

• Verhalten.• Hinweis auf Erkrankung des ZNS, • auch Hinweis auf das Temperament des Patienten.

• Ernährungszustand• BCS = Body conditioning score.

Videoaufnahmen © Klinik für Wiederkäuer der Universität München (http://www.vetmed.uni-muenchen.de/med2)

Body – Conditioning - Score

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Body – Conditioning - Score Allgemeine klinische Untersuchung

Um das Tier nicht durch die Untersuchung zu beunruhigen, werden zunächst die aus der Distanz zu erhebenden Befunde berücksichtigt:

Pflegezustand:• Klauenzustand.• Technopathien. • Massive Verschmutzungen.• Befall mit Ektoparasiten.

Allgemeine klinische Untersuchung

Um das Tier nicht durch die Untersuchung zu beunruhigen, werden zunächst die aus der Distanz zu erhebenden Befunde berücksichtigt:

Entwicklungszustand.• Habitus:

• Akut ?• Subakut ?• Chronisch krank ?

• Atemfrequenz. • Atemtyp.

Am Patienten zu erhebende Befunde:• Körperinnentemperatur,• Körperoberflächentemperatur,• Herzfrequenz (kurze Auskultation des Herzens),• Pansentätigkeit.

Zum Abschluss der allgemeinen klinischen Untersuchung erfolgt eine Zusammenfassung und Bewertung der erhobenen Befunde –Zwischenergebnis der klinischen Untersuchung.

Allgemeine klinische Untersuchung

Zwischenergebnis:• Der vermutliche Sitz der Erkrankung liegt im

Organsystem xyz: diese/s Organsystem/e wird dann bei der speziellen Untersuchung besonders genau (Adspektion, Palpation, Auskultation, Perkussion) gegebenenfalls auch mit weiterführenden Untersuchungsmethoden (Klauenuntersuchungsstand, Labor, bildgebende Verfahren) untersucht.

• Das Allgemeinbefinden des Patienten ist: Ungestört, leicht, mittel oder hochgradig gestört.

• Der Habitus des Patienten entspricht dem eines frisch (perakut; akut) oder länger (subakut; chronisch) erkrankten Tieres.

• Bei Bestandsproblemen wird hier auch noch der Gesamteindruck der Herde erwähnt.

Allgemeine klinische Untersuchung Allgemeine klinische Untersuchung

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Phase 2: Spezielle klinische Untersuchung

• Je nach den durch Vorbericht und allgemeiner Untersuchung festgestellten möglichen Organbeteiligungen werden die Schwerpunkte der speziellen Untersuchung auf unterschiedliche Organsysteme gesetzt: • Haare, Haut, Unterhaut, sichtbare Schleimhäute,• Lymphapparat,• Kreislaufapparat,• Atmungsapparat,• Verdauungsapparat,• Harn- und Geschlechtsapparat,• Nervensystem und Sinnesorgane,• Bewegungsapparat.

Bei unklaren Fällen müssen alle Organsysteme untersucht werden.

Auswertung der klinischen Befunde führt zur

Diagnose (gr. Entscheidung) =

Zuordnung der im Untersuchungsgang erhobenen klinischen Befunde zu einem bekannten Krankheitsbegriff.

Nach der ersten klinischen Untersuchung kann oftmals nur eine auf klinischer Erfahrung beruhende „Verdachtsdiagnose“ gestellt werden, die dann durch weiterführende Untersuchungen abgeklärt wird.

Diagnoseschema

• Klinische Diagnose – beschreibt die Krankheit möglichst genau anhand von klinisch zu erhebenden Befunden.

Beispiel: Lungenentzündung

Beurteilt werden:• Schweregrad der Erkrankung (hochgradig, mittel, geringgradig)• Zeitlicher Verlauf der Erkrankung (perakut, akut, subakut, chronisch)• Ausbreitungstendenz (sporadisch / enzootisch / endemisch) • Charakter der Erkrankung (bei Entzündung z.B. katarrhalisch oder eitrig)• Art der Erkrankung (z.B. Entzündung, degenerative Erkrankung)• Sitz (z.B. Lunge, Bronchien, Pleura, usw.)

Diagnoseschema

• Ätiologische Diagnose – beschreibt dieKrankheitsursache -> z.B. Schadgase,Bakterien, Viren oder Parasiten alsUrsache einer Pneumonie.

• Pathologisch – anatomische Diagnosemorphologisch feststellbare Veränderungen.

• Differentialdiagnose – nennt Krankheiten, die mit ähnlichen klinischen Symptomen einhergehen und Wege um sie nachzuweisen bzw. auszuschließen.

• Blutuntersuchungen (hämatologisch, biochemisch, serologisch).• Kotuntersuchungen (parasitologisch, bakteriologisch, virologisch).• Harnuntersuchung.• Pansensaftuntersuchung.• Hautabstrich, Hautgeschabsel.• Nasentupfer / Trachealspülproben.

• Bildgebende Verfahren, z.B.• Ultraschall,• Röntgen.

• Sektionen: Überweisung zur Pathologie mit detailliertem Vorberichtund klinischer Verdachtsdiagnose. Möglichst frisch tote Tiere einsenden, da bei fortgeschrittene Autolyse des Kadavers kaum noch verwertbare Sektionsergebnisse zu erwarten sind.

– Histologische Untersuchung (bes. Gehirn: Tollwut, Listeriose),– bakteriologische und virologische Untersuchung von Organproben.

• Toxikologische Untersuchung von Organproben und Panseninhalt.• Futterprobenuntersuchung.

Phase 3: Weiterführende Untersuchungen

Eine korrekt formulierte klinische Diagnose umfasst folgende Kriterien:

Hochgradigeakuteansteckende fibrinös - eitrigeEntzündungvon Lunge und Brustfell(vermutlich durch) Pasteurella multocida

Schweregrad →Dauer →Ausbreitung →Charakter →Art →Sitz →Ätiologie →

Diagnoseschema

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Propädeutik Rind

• Fachausdrücke (Medizinische Terminologie).• Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung. • Praktische Durchführung der klinischen Untersuchung:

• Umgang mit Tieren.• Techniken der Befunderhebung:

• Adspektion,• Palpation,• Perkussion,• Auskultation.

• Anwendung bisher erworbener Kenntnisse auf den Patientenz.B. Anatomie – „Die durchsichtige Kuh“.

• Lehrmaterialien zum Selbststudium.

Propädeutik Rind – Umgang mit Rindern

• Bei der Arbeit mit Rindern ist Schutzkleidung erforderlich• Gummistiefel mit Stahlkappen,• Kittel oder Overall,• Gummischürze.

• Ruhiger Umgang und Ansprechen der Tiere vermeidet Schreckreaktionen.• Nie allein am Tier arbeiten.• Eine abgestufte Palette an Beruhigungs- Zwangs- und Bändigungsmaßnahmen ermöglicht auch dem Umgang mit ängstlichen oder widersetzlichen Tieren.

Propädeutik Rind

• Fachausdrücke (Medizinische Terminologie).• Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung. • Praktische Durchführung der klinischen Untersuchung:

• Umgang mit Tieren.• Techniken der Befunderhebung:

• Adspektion,• Palpation,• Perkussion,• Auskultation.

• Anwendung bisher erworbener Kenntnisse auf den Patientenz.B. Anatomie – Ziel: „Die durchsichtige Kuh“.

• Lehrmaterialien zum Selbststudium.

Propädeutik Rind - Befunderhebung

• Adspektion = Beobachtung.• Palpation = Betasten (mit beiden Händen):

• Ödem,• Emphysem,• Phlegmone,• Fluktuation,• abnorme Beweglichkeit,• rektale Untersuchung.

• Perkussion = Schallqualität beim Beklopfen verschiedener Körperregionen• Leerer Schall.• Gedämpfter Schall.• Tympanischer Schall.

• Auskultation, auch mit Schwingen oder gleichzeitiger Perkussion• Lunge.• Herz.• Bauchhöhle.

Propädeutik Rind

• Fachausdrücke (Medizinische Terminologie).• Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung. • Praktische Durchführung der klinischen Untersuchung:

• Umgang mit Tieren.• Techniken der Befunderhebung:

• Adspektion,• Palpation,• Perkussion,• Auskultation.

• Anwendung bisher erworbener Kenntnisse auf den Patienten z.B. Anatomie – Ziel: „Die durchsichtige Kuh“. • Lehrmaterialien zum Selbststudium.

Topographie = Schlüssel zur Chirurgie

• Topos: Position, Lage• Graphein: einkratzen,

schreiben.

• Position/Lage der inneren Organe -“situs“.

• Projektion auf die Körperwand.• Räumliche Lagebeziehung

zueinander,zum Skelett,zur Körperwand.

Folie von Prof. Ch. Mülling, Institut für Veterinär-Anatomie der FU-Berlin

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Orientierung durch Knochenpunkte

Folie von Prof. Ch. Mülling, Institut für Veterinär-Anatomie der FU-Berlin

Linke Bauchwand

Folie von Prof. Ch. Mülling, Institut für Veterinär-Anatomie der FU-Berlin

?

Pansen - Rumen

Budras/Wünsche: Atlas d. Anatomie d. Rindes

Folie von Prof. Ch. Mülling, Institut für Veterinär-Anatomie der FU-Berlin

Rechte Bauchwand

?

Folie von Prof. Ch. Mülling, Institut für Veterinär-Anatomie der FU-Berlin

3-dimensionale Vorstellung

Dyce/Sack/Wensing: Veterinary Anatomy

Folie von Prof. Ch. Mülling, Institut für Veterinär-Anatomie der FU-Berlin

3-dimensionale Vorstellung

Folie von Prof. Ch. Mülling, Institut für Veterinär-Anatomie der FU-BerlinKoch, Lehrbuch der Veterinär-Anatomie

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Lage der von außen nachweisbaren Klingel- und Plätschergeräusche beim Labmagenvolvulus

Wenn ein rechts verlagerter Labmagen rektal tastbar ist, dann ist die Diagnose abgesichert und der Patient muss operiert werden.

Das Vorliegen einesLabmagenvolvulus istnahezu ausgeschlossen, wenn dasLeberdämpfungsfeld imBereich des letzten ICR nachweisbar ist.

er bewegt sich im Dunkeln

und er hinterlässt einen Grabhügel

Chirurgie ist Arbeit für Spezialisten

Ein Chirurg

ohne anatomische Kenntnisse

ist wie ein Maulwurf

Punktionsstellen von Knie- und Tarsalgelenken

Punktion des Kniescheibengelenkes:Einstich zwischen medialem und mittlerem geraden Kniescheibenband mit Stichrichtung unter die Kniescheibe.Punktion des lateralen Kniekehlgelenksackes:zwischen Crista tibiae und langem Zehenstrecker nach proximal in Richtung auf den Sulcus muscularis in die distaleAussackung des Gelenks.

Punktion des Talokruralgelenks:Horizontaler Einstich von medial her zwischen dem medialem Seitenband und der Endsehne des M. tibialis anterior (Spatsehne), dort wo die Gelenkausbuchtung sich bei vermehrter Füllung bereits unter der Haut abzeichnet.

Punktionsstellen von Fessel- und Karpalgelenken

Punktion der dorsalen Ausbuchtung des Fesselgelenks:Einstich von medial oder lateral her 1 fingerbreit oberhalb des Fesselgelenks am seitlichen Rand der Strecksehne bei horizontaler, leicht nach distalgerichteter Stichrichtung.Punktion der volaren gemeinsamen Gelenkausbuchtung:Einstich von medial oder lateral her 2 fingerbreit oberhalb des Fesselgelenks zwischen Mittelfußknochen und Interosseus-Seitensträngen bei horizontaler Stichrichtung.

Punktion des Karpalgelenks:Horizontaler Einstich von dorsolateral zwischen der Sehne des M. extensor digitalis communis und der Sehne des M extensor carpi radialis, am Besten bei leicht gebeugtem Gelenk.

Propädeutik Rind

• Fachausdrücke (Medizinische Terminologie)• Ziele und Systematik der klinischen Untersuchung • Praktische Durchführung der klinischen Untersuchung:

• Umgang mit Tieren• Techniken der Befunderhebung

• Adspektion• Palpation• Perkussion• Auskultation

• Anwendung bisher erworbener Kenntnisse auf den Patienten z.B. Anatomie – „Die durchsichtige Kuh“• Lehrmaterialien zum Selbststudium

Lehrbücher und Lehrmaterial Propädeutik Rind

Gustav RosenbergerDie klinische Untersuchung des RindesBeiträge von Gerrit Dirksen / Hans Gründer / Eberhard Grunert et al. Hrsg. von Gerrit Dirksen / Hans Gründer / Matthaeus Stöber3., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 1990. 742 Seiten mit 676 Abbildungen im Text und auf 21 farbigen Tafeln und 76 Übersichten. 19 x 27 cm. Gebunden.109,00 €ISBN 3-8263-2652-0

Walter Baumgartner (Hrsg.)Klinische Propädeutik der inneren Krankheiten und Hautkrankheiten der Haus- und Heimtiere5., aktualisierte Auflage. 2002. 482 Seiten mit 103 Abbildungen und 35 Tabellen. 17 x 24 cm. Broschiert.44,95 €ISBN 3-8263-3427-2

InternetSkript zur Vorlesung und Anleitung zu den praktischen ÜbungenII. Medizinische TierklinikLehrstuhl für Innere Medizin und Chirurgie der Wiederkäuer(A. Friedrich, T. Grude, W. Klee, I. Lorenz, K. Matthies, M. Metzner,G. Rademacher, H. Wendel) Ausgabe WS 2006/07http://www.vetmed.uni-muenchen.de/med2/skripten/p0.htmlhttp://www.vetmed.uni-muenchen.de/med2/skripten/propaesk.pdf