ZIELMARKTANALYSE KASACHSTAN - AHK...
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ZIELMARKTANALYSE KASACHSTAN Energieeffizienz in der Industrie 2015 Mit Profilen der Marktakteure http://www.efficiency-from-germany.info
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ZIELMARKTANALYSE KASACHSTAN Energieeffizienz in der Industrie 2015 Mit Profilen der Marktakteure
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Impressum Herausgeber Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien 050022 Almaty, Kurmangasi Str.84 A, Tel: +7-727 267 42 42, 267 46 63, 267 42 11 Fax: +7-727 250 11 39 http://zentralasien.ahk.de Verantwortlich Jörg Hetsch, [email protected] Stand 12.08..2015 Bildnachweis © Budimir Jevtic - Fotolia.com
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Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 5
Tabellenverzeichnis 6
Abkürzungen 7
Währungsumrechnung 8
Maßeinheiten 8
1 Zusammenfassung 9
2 Allgemeiner Überblick zum Zielmarkt Kasachstan 10
2.1 Politischer Hintergrund 10
2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung in Kasachstan 11
2.3 Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan 13
2.4 Investitionsklima und -förderung in Kasachstan 14
3 Energiemarkt 16
3.1 Energiepolitische und strategische Rahmenbedingungen 16
3.1.1 „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“ (2011) 16
3.1.2 Strategie „Green Economy“ (2013) 16
3.1.3 Staatliches Programm „Energieeinsparung 2020“ (2013) 17
3.1.4 Branchenprogramme 18
3.1.5 Im Energiesektor tätige Behörden 19
3.1.6 Politik für Energieeffizienz 20
3.2 Energieerzeugung und Energieverbrauch 21
3.2.1 Erdöl 25
3.2.2 Erdgas 25
3.2.3 Kohle 26
3.2.4 Erneuerbare Energien 27
3.3 Energiepreise 28
3.4 Gesetzgebung im Bereich Energieeffizienz 29
3.4.1 Gesetze 30
3.4.2 Regierungsverordnungen und weitere Regelungen 30
3.5 Netzanschlussbedingungen und Genehmigungsverfahren 32
3.6 Staatliches Energieregister und Energieaudit 35
4 Energieeffizienz in Kasachstan 37
4.1 Gesamtwirtschaftlicher Überblick zur Energieeffizienz 37
4.2 Branchenstruktur: Industrie 39
4.3 Branchenstruktur: Wohnungs- und Kommunalwirtschaft 44
4.4 Projektbeispiele 51
4.4.1 Energieeffizienz bei der kasachischen Bahn Kazakhstan Temir Zholy 51
4.4.2 Energieeffiziente Straßenbeleuchtung in Almaty 52
4.4.3 Energieeffiziente Sanierung von Bildungseinrichtungen und Krankenhäusern 53
4
5 Markteintritt deutscher Unternehmen im Bereich Energieeffizienz 54
5.1 Öffentliche Vergabeverfahren und Ausschreibungen 54
5.2 Marktchancen für deutsche Unternehmen 54
5.3 SWOT-Analyse 57
5.4 Geschäftspraxis in Kasachstan 58
6 Profile der Marktakteure 61
6.1 Staatliche Institutionen und Unternehmen 61
6.2 Energieversorgung, -Vertrieb 66
6.3 Consulting, Auditing, Zertifizierung 70
6.4 Fachverbände 71
6.5 Forschungseinrichtungen 72
7 Messen im Zielland 74
8 Literatur und Quellenverzeichnis 76
8.1 Literatur 76
8.2 Internetquellen 76
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Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Übersichtskarte Kasachstan ......................................................................................................................10 Abb. 2 Schema des Energieverbundnetzes in Kasachstan, 2011 ....................................................................... 24 Abb. 3 BIP-Energieintensität in Kasachstan und Vergleichsländern. 2008 und 2014 .....................................37 Abb. 4 BIP-Struktur Kasachstans nach Sektoren, 2014 .................................................................................... 40 Abb. 5 Durchschnittlicher Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken im Vergleich zu anderen Ländern, in t/GJ (Öleinheit/erzeugte Energie) .............................................................................................................................. 43 Abb. 6 Gegenwärtiger Zustand des Wohnungsbestandes in Kasachstan ......................................................... 48 Abb. 7 Vergleich des Verbrauchs von Wärmeenergie in Gebäuden unterschiedlicher Länder ....................... 50
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Tabellenverzeichnis
Tab 1 Wirtschaftsindikatoren ............................................................................................................................... 12 Tab 2 Übersicht aktueller Branchenprogramme im Bereich Energieeffizienz in Kasachstan .......................... 19 Tab 3 Entwicklung des Strom- und Wärmeverbrauchs, 2007-2013 .................................................................. 21 Tab 4 Prognose der Entwicklung von installierter und Arbeitsleistung im kasachischen Stromverbundnetz, 2015-2021, in GW, *tatsächliche Werte ............................................................................................................. 22 Tab 5 Stromerzeugung in Kasachstan, in Mio. KWh ......................................................................................... 22 Tab 6 Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung in Kasachstan, 2014 ................................................ 22 Tab 7 Kasachstans größte Kraftwerke ................................................................................................................. 23 Tab 8 Installierte Leistung der Kraftwerke des größten Stromproduzenten in Kasachstan Samruk-Energy im Jahr 2013 .............................................................................................................................................................. 23 Tab 9 Produktion im Energiebereich in Kasachstan 2014 ................................................................................ 26 Tab 10 Durchschnittliche Preise für Energie für private Verbraucher (in KZT) .............................................. 28 Tab 11 Verbraucherpreise für Energieressourcen im industriellen Gewerbe (in KZT, jeweils zum Ende der Periode) ................................................................................................................................................................ 29 Tab 12 Anteile der wichtigsten Energieträger am Gesamt-Primärenergie-Verbrauch in Kasachstan, 2011 bis 2013 ...................................................................................................................................................................... 38 Tab 13 Energieintensität der Wirtschaft Kasachstans (Energieverbrauch in Tonnen Öl-Äquivalent je 1.000 USD Wirtschaftsleistung in Preisen von 2000) ................................................................................................. 38 Tab 14 Energieverluste in Kasachstan, 2009-2013 ............................................................................................ 39 Tab 15 BIP-Struktur Kasachstans nach Sektoren .............................................................................................. 39 Tab 16 Elektroenergieverbrauch in Kasachstan nach Wirtschaftsbereichen, 2014 ......................................... 40 Tab 17 Die 30 größten Verbraucher von Elektroenergie in Kasachstan 2014 ................................................... 41 Tab 18 Vergleich des Energieeffizienz-Niveaus eines kasachischen Maschinenbau-Betriebs mit Unternehmen in Deutschland ............................................................................................................................ 42 Tab 19 Energieverbrauch der im staatlichen Energieregister registrierten Industriebetriebe und öffentlichen Einrichtungen in Kasachstan, 2014 .................................................................................................................... 43 Tab 20 Potenzial für das Einsparen von Energie in der kasachischen Industrie, 2014 ................................... 44 Tab 21 Anzahl staatlicher Gesundheitseinrichtungen in Kasachstan nach Verwaltungsgebieten, 2003 bis 2013 ...................................................................................................................................................................... 45 Tab 22 Anzahl der Bildungseinrichtungen in Kasachstan, 2003 bis 2013 ....................................................... 46 Tab 23 Anzahl weiterer ausgewählter öffentlicher Einrichtungen in Kasachstan............................................ 46 Tab 24 Übersicht über für verschiedene Kommunalbauten zuständige Ministerien ...................................... 47 Tab 25 Durch den Kommunalsektor in Kasachstan verbrauchte Wärmeenergie in Gcal ................................ 47 Tab 27 Verbrauch von Elektroenergie und Wärmeenergie in der Wohnungswirtschaft, nach Regionen ...... 49
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Abkürzungen
AG Aktiengesellschaft
AO Russ. für Aktiengesellschaft (AG)
BIP Bruttoinlandsprodukt
EAWR Eurasische Wirtschaftsunion
EDB Eurasische Entwicklungsbank (Eurasian Development Bank)
EBRD Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (European Bank for Reconstruction and
Development)
EE Erneuerbare Energien
ENRC Eurasian Natural Resources Corporation
GES Russ. für Wasserkraftwerk
GTAI Germany, Trade and Invest
GTES Russ. für Gasturbinenkraftwerk
GUS Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
JSC Joint Stock Company
KazEE Institut für die Entwicklung der Elektroenergie und der Energieeinsparung
KazMunaiGas Kasachischer Staatlicher Erdöl- und Erdgaskonzern
KEGOC Kasachische Gesellschaft für die Verwaltung der Stromnetze
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
KOREM Kasachischer Betreiber für den zentralisierten Stromhandel
KZT Kasachischer Tenge
MINT früheres Ministerium für Industrie und neue Technologien der Republik Kasachstan, seit September
2014 Ministerium für Investitionen und Entwicklung
Oblast Russ. für (Verwaltungs-)Gebiet
OIC Organisation für Islamische Zusammenarbeit
OSZE Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
OVKS Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit
Rayon Russ. für (Verwaltungs-)Kreis
SOZ Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit
TES Russ. für Wärmekraftwerk
TOO Russ. für GmbH
UNDP United Nations Development Programme
UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization
USD US-Dollar
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Währungsumrechnung Stand: 30.07.2015 / Quelle: Kasachische Nationalbank http://www.nationalbank.kz/ Kasachischer Tenge (KZT) 1 US-Dollar = 187,45 KZT 1 Euro = 207,36 KZT
Maßeinheiten Wh Wattstunde J Joule RÖE Rohöleinheit SKE Steinkohleeinheit
Energieeinheiten und Umrechnungsfaktoren
1 Wh 1 kg RÖE 1 kg SKE Brennstoffe (in kg SKE)
= 3.600 Ws
= 3.600 J
= 3,6 kJ
= 41,868 MJ
= 11,63 kWh
≈ 1,428 kg SKE
= 29.307.6 kJ
= 8,141 kWh
= 0,7 kg RÖE
1 kg Flüssiggas = 1,60 kg SKE
1 kg Benzin = 1,486 kg SKE
1 m3 Erdgas = 1,083 kg SKE
1 kg Braunkohle = 0,290 kg SKE
Weitere verwendete Maßeinheiten
Gewicht Volumen Geschwindigkeit
1t (Tonne)
= 1.000 kg
= 1.000.000 g
1 bbl (Barrel Rohöl)
≈ 159 l (Liter Rohöl)
≈ 0,136 t (Tonnen
Rohöl)
1 m/s (Meter pro Sekunde) = 3,6 km/h
1 mph (Meilen pro Stunde) = 1,609 km/h
1 kn (Knoten) = 1,852 km/h
Präfixe
k = Kilo = 103 = 1.000 = Tausend T
M = Mega = 106 = 1.000.000 = Million Mio.
G = Giga = 109 = 1.000.000.000 = Milliarde Mrd.
T = Tera = 1012 = 1.000.000.000.000 = Billion Bill.
P = Peta = 1015 = 1.000.000.000.000.000 = Billiarde Brd.
E = Exa = 1018 = 1.000.000.000.000.000.000 = Trillion Trill.
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1 Zusammenfassung Kasachstan ist ein Transformationsland, das aus der Sowjetunion hervorgegangen ist. Den wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahre verdankt es dem immensen Rohstoffreichtum — nun ist es dabei, sein Wirtschaftssystem weiter zu reformieren und zu diversifizieren sowie marktwirtschaftliche Bedingungen zu schaffen, um auch langfristig wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
Als eine Säule für die erfolgreiche wirtschaftliche Modernisierung hat der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew die „grüne“ Ausrichtung der gesamten Volkswirtschaft ausgemacht. Die Erhöhung der Energieeffizienz, energiesparende Technologien und der Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien haben in den letzten Jahren in Kasachstan oberste Priorität gewonnen.
Im Jahr 2013 hat die kasachische Regierung eine Strategie zur Entwicklung einer „Green Economy“, das Programm Energieeinsparung 2020 und eine Gesetzesnovelle zur Förderung der erneuerbaren Energien verabschiedet. Seitdem wurden weitere 22 Gesetze und technische Regelwerke verabschiedet1, um die umweltschonende und energiesparende Ausrichtung der kasachischen Wirtschaft gesetzlich zu untermauern und den Entwicklungsprozess so zu fördern.
Auch die Weltausstellung Expo, die im Jahr 2017 von der kasachischen Hauptstadt Astana ausgerichtet werden wird, steht programmatisch unter dem Motto „Energien der Zukunft“. Der Bau des Expo-Geländes wird schon jetzt als Leuchtturmprojekt für innovative, energieeffiziente und energiesparende Technologien gehandelt.
Dem politischen Willen zum Aufbau einer „grünen“ Wirtschaft stehen ganz einfache, aber dringende wirtschaftliche Notwendigkeiten gegenüber. Zwar hat Kasachstan einen großen Reichtum an fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und Kohle, der die Energieversorgung des Landes sicher noch auf Jahrzehnte hinaus sichern könnte. Zum einen aber fehlen die verarbeitende Industrie und damit die Wertschöpfung im eigenen Land, zum anderen sehen sich auch die kasachischen Industrieunternehmen einem weltweiten Kosten− und Wettbewerbsdruck gegenüber. Bisher ist der Energieverbrauch im Verhältnis zum BIP bis zu viermal so hoch wie in Industrieländern. Der Grund sind überalterte technische Anlagen und Ausrüstungen, die einen hohen Energiebedarf haben, sowie Netzverluste, ebenfalls aufgrund alter Anlagen.
Dringend geboten ist deshalb die Modernisierung aller Wirtschaftsbereiche, die − entsprechend der Vorgabe des kasachischen Präsidenten − modernen, internationalen umweltgerechten Standards entsprechen soll.
Für deutsche Unternehmen bestehen nicht nur aufgrund des derzeitigen Bedarfs an energieeffizienten Technologien und Ausrüstungen gute Chancen in Kasachstan. Sie genießen in Kasachstan ganz allgemein einen exzellenten Ruf in Sachen Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit.
Die Ausgangslage für einen Markteintritt im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien ist derzeit also ausgesprochen günstig.
Die vorliegende Studie entstand im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz im Vorfeld der AHK-Geschäftsreise Energieeffizienz in der Industrie in Kasachstan vom 23.11. bis 27.11.2015 nach Kasachstan und wurde aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert.
1 Ministerium für Investitionen und Entwicklung der Republik Kasachstan, Energieeffizienz, Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015 http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_1_150714_KAZ_dena_Praesentation_Rau_ru.pdf, 27.07.2015
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2 Allgemeiner Überblick zum Zielmarkt Kasachstan
2.1 Politischer Hintergrund
Kasachstan ist der neuntgrößte Flächenstaat der Erde und ein Binnenland, das keinen direkten Zugang zu einem der großen Weltmeere hat. Die West-Ost-Ausdehnung beträgt mehr als 2.000 Kilometer, die in Nord-Süd-Richtung mehr als 1.500 Kilometer.
Kasachstan grenzt im Westen an das Kaspische Meer und hat gemeinsame Grenzen mit Aserbaidschan im Westen, mit Russland im Norden, mit China im Osten, mit Kirgistan im Südosten, mit Usbekistan im Süden und mit Turkmenistan im Südwesten.
Es ist in 16 Verwaltungsgebiete eingeteilt, die 14 Oblaste Almaty, Akmola, Aktobe, Atyrau, Mangystau, Nordkasachstan, Ostkasachstan, Pawlodar, Kustanaj, Kyzylorda, Zhambyl, Südkasachstan, Westkasachstan sowie die beiden Städte Astana und Almaty.
Abb. 1 Übersichtskarte Kasachstan2
2 Weltkarte http://www.weltkarte.com/asien/kasachstan/uebersichtskarte-kasachstan.htm, 27.07.2015
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Basisdaten
Fläche 2,725 Mio. km2
Einwohner 17,50 Mio. (1. Mai 2015)
Bevölkerungsdichte 6 Einwohner/km2
Bevölkerungswachstum +1,5% (1. Mai 2015 zu 1. Mai 2014)
Analphabetenrate 0,3%
Geschäftssprachen Kasachisch, Russisch, Englisch
Kasachstan ist seiner Verfassung aus dem Jahre 1995 nach eine Präsidialrepublik. Die Amtszeit des Staatsoberhauptes beträgt fünf Jahre und ist auf zwei Amtszeiten beschränkt – diese Regelung gilt nicht für den derzeitigen Präsidenten Nursultan Nasarbajew, der das Amt seit der Staatsgründung im Jahre 1991 innehat.
Der Präsident ist das Staats- und Regierungsoberhaupt in Kasachstan. Er bestimmt nahezu allein die Richtlinien der Politik, da er mit weitgehenden Vollmachten für Gesetzesinitiativen, -verabschiedungen und Personalbesetzungen ausgestattet ist.
Das kasachische Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Oberhaus (Senat) und dem Unterhaus (Madschilis). Es hat das Gesetzesinitiativrecht, obwohl die meisten Gesetze des Parlaments auf Vorschlag der Regierung erlassen werden.
Der Senat hat 47 Sitze, von denen 32 durch die 16 regionalen Parlamente der 14 Gebiete sowie der Städte Astana und Almaty gewählt und 15 direkt vom Präsidenten ernannt werden.
Das Unterhaus Madschilis hat 107 Sitze. 98 werden alle vier Jahre durch Parlamentswahlen im direkten Wahlverfahren gewählt, neun als Vertreter ethnischer Minderheiten direkt durch den Präsidenten ernannt.
Bis Anfang 2012 war lediglich eine Partei im Parlament vertreten, die Präsidentenpartei Nur Otan. Bei den Parlamentswahlen am 15. Januar 2012 allerdings errangen zwei weitere Parteien den für einen Einzug ins Unterhaus nötigen Wähleranteil von sieben Prozent. Seitdem sind erstmals drei Parteien im Unterhaus vertreten: Nur Otan (83 Sitze), Ak Zhol (8 Sitze) sowie die Kommunistische Volkspartei Kasachstans (7 Sitze).
2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung in Kasachstan
Kasachstan ist ein klassisches Transformationsland, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, der Unabhängigkeit im Jahr 1991 und den von einer wirtschaftlichen Talfahrt geprägten 1990er Jahren schnell den Weg zur Entwicklung einer Marktwirtschaft einschlug und nötige Reformen in die Wege leitete.
Anders als die zentralasiatischen Nachbarn Usbekistan und Turkmenistan hat die politische Führung Kasachstans das Land schon frühzeitig für internationale Investoren und Wirtschaftspartner geöffnet und in der internationalen Zusammenarbeit eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gesehen.
Kasachstan gehört zu den Ländern mit den weltweit größten Vorkommen an Erdöl und Erdgas. Zu den noch nicht erschlossenen Rohstoffvorkommen gehören auch Uran, Kupfer, Kohle, Gold, Zink oder seltene Erden.
Das Hauptexportgut Kasachstans ist Erdöl – daher ist das Land ausgesprochen abhängig von den Preisbewegungen am Erdölmarkt. Im Jahr 2000 wurde ein Nationaler Erdölfond zur Stabilisierung der staatlichen Einnahmen gegründet, der sich aus den Einnahmeüberschüssen speist, die über dem Referenzwert von 49 USD pro Barrel Erdöl liegen3.
Die größte Herausforderung für das Land besteht darin, sich aus der einseitigen Abhängigkeit von Rohstoffen zu lösen und ausgewogene Wirtschaftsstrukturen zu entwickeln. Kasachstan strebt seit einigen
3 GTAI, Delegation der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, Kasachstan in Zahlen, Frühjahr 2015, http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_05_Publikationen/C_Kasachstan_in_Zahlen/2015-Fruehjahr_KAS-in-Zahlen.pdf, 27.07.2015
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Jahren gezielt die wirtschaftliche und soziale Modernisierung an. Die verarbeitende Industrie soll intensiv auf- und ausgebaut werden. Hinzu kommen die Entwicklung von Infrastruktur und agroindustriellem Sektor. Mit der 1997 verkündeten „Strategie 2030“ ist Kasachstan zu den 50 am weitesten entwickelten Ländern der Welt aufgerückt.
In seiner Rede an das Volk Kasachstans am 14. Dezember 2012 erklärte Präsident Nasarbajew die „Strategie 2030“ für erfüllt und rief als neue politische und wirtschaftliche Marschrichtung die „Strategie 2050“ aus.4
Diese neue Vision von der Entwicklung Kasachstans stellte allerdings keinen radikalen Kurswechsel dar, im Gegenteil: Die Realisierung der in der „Strategie 2030“ formulierten Aufgaben werde auch innerhalb der neuen Strategie fortgesetzt, so Nasarbajew.
Die schrittweise politische Liberalisierung und Demokratisierung Kasachstans solle Nasarbajew zufolge auch weiterhin nach der Formel „Zuerst die Wirtschaft, dann die Politik“ erfolgen. Die Außenpolitik Kasachstans solle Nasarbajew zufolge „konsequent und vorhersagbar“ sein. Russland, China und die Staaten Zentralasiens nannte er als wichtigste Partner – erst danach die USA, die Europäische Union und weitere asiatische Länder, eine vorsichtige, aber deutliche Distanz zum Westen.
Dass Russland für Kasachstan nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strategisch wichtiger Partner ist und bleibt, hat die Gründung der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWR) am 29. Mai 2014 in Astana gezeigt. Aus der 2011 von Kasachstan, Russland und Belarus gegründeten einstigen Zollunion ist mit dem Inkrafttreten der EAWR am 1. Januar 2015 und dem mittlerweile erfolgten Beitritt von Armenien und Kirgistan ein wirtschaftliches Bündnis geworden, das deutlich auf die Fortsetzung früherer Verbindungen, aber auch auf neue Kräfteverhältnisse gegenüber dem Westen setzt.5
Tab 1 Wirtschaftsindikatoren6
2011 2012 2013 2014 vorläufig
2015 vorläufig
BIP (nominal, Mrd. KZT) 27.571 30.347 35.275 38.711 7.933
BIP (nominal, Mrd. USD) 188,1 203,5 231,9 216,0 43,0
BIP-Wachstum, real in % 7,5 5,0 6,0 4,3 2,0
BIP pro Kopf (nominal, USD) 11.358 12.121 13.612 12.496 2.459
Inflation in % 7,4 6,0 4,8 7,4 1,3
Außenhandelsüberschuss, Mrd. USD 50,1 40,1 35,9 37,0 5,4
4 Rede an das Volk des Präsidenten der Republik Kasachstan vom 14.12.2012, http://www.akorda.kz/ru/addresses/addresses_of_president/page_poslanie-prezidenta-respubliki-kazakhstan-n-nazarbaeva-narodu-kazakhstana-14-dekabrya-2012-g_1357813742, 27.07.2015 5 Cicero, Stefan Meister, http://www.cicero.de/kapital/eu-und-die-eurasische-wirtschaftsunion-sachlich-verhandeln-statt-politisch-feilschen/59441, 27.07.2015 6 Zusammenstellung aus GTAI, Wirtschaftsdaten kompakt: Kasachstan, Stand: Mai 2015; IMF, Economic Indicators of Kazakhstan, http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2012/01/weodata/weoselser.aspx?c=916&t=1, 27.07.2015; Statistikagentur der Republik Kasachstan, Basis-Indikatoren des kasachischen Außenhandels 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101847; 27.07.2015
13
Währung
Tenge (KZT), 1 Tenge = 100 Tiyn
Wechselkurse (Jahresdurchschnitt)
USD EUR
2013 150,04 199,26
2014 177,44 235,82
2015 (Jan. - Juli) 183,19 204,21
2.3 Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan
Die gesamten kasachischen Exporte erreichten 2014 einen Umfang von 79,459 Mrd. USD und nahmen damit um 6,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 (84,700 Mrd. USD)7 ab. Die wichtigsten Ausfuhrgüter sind mineralische Brennstoffe, Metalle und Metallerzeugnisse und chemische Erzeugnisse.8 Die wichtigsten Hauptabnehmerländer sind Italien (1), China (2), die Niederlande (3) und Russland (4).9
Die kasachischen Importe wiesen im Jahr 2013 wie schon im Vorjahr eine zweistellige Wachstumsrate auf. Von 48,806 Mrd. USD im Jahr 2013 sanken sie im Jahr 2014 auf 41,295 Mrd. USD – ein Minus von 5,4 Prozent.10 Die wichtigsten Einfuhrgüter sind Maschinen und Ausrüstungen, Transportmittel und chemische Erzeugnisse.11 Die wichtigsten Hauptlieferländer sind Russland, China und Deutschland.12
Kasachstan ist weiterhin deutscher Exportpartner Nummer eins in der Region. 2014 hat das Land laut Statistischem Bundesamt Waren im Wert von 2,16 Mrd. Euro aus Deutschland importiert, ein Fünftel weniger als im Vorjahr (2013: 1,72 Mrd. Euro). Deutschlands Importe aus Kasachstan lagen 2014 bei 4,60 Mrd. Euro, ca. 3% weniger als 2013 mit 4,44 Mrd. Euro.13
Die wichtigsten deutschen Einfuhrgüter aus Kasachstan sind Erdöl und Erdölerzeugnisse, Eisen und Stahl und Nichteisenmetalle. Die wichtigsten deutschen Exportgüter für Kasachstan sind Maschinen und Anlagen, Chemische Erzeugnisse sowie Kfz und Kfz-Teile.
Kasachstan nahm im Jahr 2014 bei den Herkunftsländern von Importen nach Deutschland den 35. Platz ein (2013: Platz 39) und bei den Zielländern für deutsche Exporte Platz 58 (2013: Platz 51) und mit 6,50 Mrd. Euro Rang 44 beim Gesamtumsatz (2013: Platz 45).14
Im Jahr 2015 sind in Kasachstan etwa 250 deutsche Unternehmen tätig.15 In der Regel betreiben die deutschen Firmen Repräsentanzen oder Verkaufsbüros mit lokalem Personal.
Typische Branchen sind:
• Bau- und Baustoffmaschinen • Landwirtschaftstechnik • Pharmazeutische Industrie • Medizintechnik
7 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Außenhandel 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101840, 27.07.2015 8 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Struktur des kasachischen Außenhandels 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101841, 27.07.2015 9 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Basis-Indikatoren des kasachischen Außenhandels 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101847, 27.07.2015 10 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Außenhandel 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101840, 27.07.2015 11 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Struktur des kasachischen Außenhandels 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101841, 27.07.2015 12 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Basis-Indikatoren des kasachischen Außenhandels 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101847, 27.07.2015 13 Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2015 14 Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2015 15 Delegation der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, eigene Information
14
Nennenswerte deutsche Investitionen gab es bisher in folgenden Bereichen:
• Baustoffproduktion (HeidelbergCement – Zementwerke, Knauf – Produktion von Gipskartonplatten und Mörtelmischungen, Isoplus – Kunststoffrohre, Funke – Fensterprofile)
• Landwirtschaftstechnik (Claas – Traktorenproduktion) • Petrochemie (Linde Gas – Produktion von Industriegasen) • Chemische Industrie (ThyssenKrupp – Herstellung von Silizium) • Groß- und Einzelhandel (Metro Cash & Carry – Betrieb mehrerer Einkaufszentren)
2.4 Investitionsklima und -förderung in Kasachstan
Kasachstan hat auf einer Fläche, die fast achtmal so groß wie Deutschland ist, nur etwa 17 Millionen Einwohner. Dennoch ist es aufgrund seiner Rohstoffe eines der wirtschaftlich bedeutendsten Länder nicht nur innerhalb Zentralasiens, sondern auch unter den GUS-Ländern. Aufgrund umfassender Reformen im Wirtschafts- und Finanzsektor in den 1990er Jahren, die die Privatisierung vormals staatlicher Betriebe nach sich zogen, erholte sich das Land relativ schnell von der Wirtschaftskrise in Folge der Auflösung der Sowjetunion.
Dank der raschen, durch die kasachische Regierung forcierten Entwicklung des Rohstoffsektors, insbesondere der Erschließung von Erdöl- und Erdgasvorkommen, sowie steigender Rohstoffpreise, löste Kasachstan seinen Nachbarn Usbekistan, das zuvor als „wirtschaftliche Lokomotive“ Zentralasiens galt, in seiner Führungsrolle ab.16
Im Gegensatz zu Usbekistan, das ab 1996 eine zunehmend restriktivere Wirtschaftspolitik mit einem handelshemmenden System der Devisenbewirtschaftung verfolgte, öffnete sich Kasachstan internationalen Investoren. Die außenpolitisch verfolgte Multivektorpolitik Kasachstans, bei der keiner der internationalen Partner bevorzugt wird, sondern Beziehungen zu allen Großmächten als gleichberechtigt bewertet werden, spiegelt sich so auch wirtschaftlich wieder.
Seit Ende der 1990er Jahre konnte Kasachstan ein stetig anteigendes Wirtschaftswachstum verzeichnen, zu Beginn der 2000er Jahre mehrfach auch im zweistelligen Prozentbereich. Die weltweite Finanzkrise im Jahr 2008 erreichte Kasachstan durch das Platzen der lokalen Immobilienblase bereits einige Monate früher und bremste die positive wirtschaftliche Entwicklung weitestgehend aus.17
Im Jahr 2009 betrug das BIP-Wachstum nur 1,2%, stieg im darauffolgenden Jahr allerdings bereits wieder auf 7% an und lag auch im Jahr 2011 bei etwa 7%. Im Jahr 2014 lag das Wachstum bei 4,3%, für 2015 wird ein nochmals um die Hälfte sinkendes Wachstum von nur 2,0% erwartet.18 Grund für das derzeit geringere Wachstum sind der sinkende Ölpreis, der Wertverlust des Rubel sowie die Russland-Ukraine-Krise und die damit verbundenen wechselseitigen Sanktionen, die sich auch auf Kasachstan auswirken.
Die internationalen Rating-Agenturen sehen für Kasachstan weiterhin eine stabile Entwicklung. Fitch Ratings bewertete Kasachstans langfristiges Fremdwährungsrating im November 2014 und im Mai 2015 mit BBB+.19 Standard & Poors senkte die Aussicht im Februar 2015 von BBB+ im Jahr 2014 auf BBB.20
Diese auf den ersten Blick beeindruckenden Zahlen sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die kasachische Wirtschaft weiterhin staatlich dominiert und keineswegs voll diversifiziert ist. Das Wachstum resultiert in erster Linie aus den steigenden Rohstoffpreisen.
Die Entwicklung eines freien Unternehmertums hat in Kasachstan bestenfalls begonnen. Kleine und mittelständische Betriebe sind bisher kaum entwickelt, die wichtigsten Branchen Kasachstans werden durch Monopole dominiert, die nur auf dem Papier privatwirtschaftlich agieren, tatsächlich aber staatlich reguliert werden.
16 Delegation der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, eigene Bewertung 17 Vlast, http://vlast.kz/article/kak_proshel_krizis_v_kazahstane-692.html, 13.04.2015 18 GTAI, Wirtschaftsdaten kompakt: Kasachstan, Stand: Mai 2015 19 Fitch Ratings, http://www.fitchratings.ru/ru/rws/press-release.html?report_id=984132, 27.07.2015 20 Interfax, http://www.interfax.ru/business/422937, 27.07.2015
15
Folgende Faktoren behindern die Entwicklung einer freien Marktwirtschaft und bringen für in Kasachstan aktive deutschen Unternehmen entsprechende Schwierigkeiten mit sich:
• enge Verschränkung von Staat und Politik, die zum einen zwar eine staatliche Unterstützung systemrelevanter Industrien garantiert, oft auch jenseits wirtschaftlicher Effektivität, die andererseits aber stets staatliche Regulierung ermöglicht
• Bürokratie und Korruption • relativ hohe, wieder steigende Kreditzinsen (p.a. 15-18%) • Kaum Entwicklung von KMU
Bezüglich der Kreditzinsen in Kasachstan ist im letzten Jahr erneut eine Verschlechterung zu vermerken. Nach einem leichten Rückgang von durchschnittlich zwölf bis 16 Prozent im Jahr 2011 auf 10-14% im Jahr 2013 sind sie nun wieder deutlich im Steigen begriffen. Derzeit (Stand Juli 2015) liegen sie bei rund 15-18%. Grund dafür sind die Abwertung des Tenge und die Kopplung an den ebenfalls an Wert verlierenden Rubel.21
Die Stärkung des Mittelstands, die aktive Gestaltung und technische Modernisierung wichtiger Wirtschaftsbereiche wie Landwirtschaft, Infrastruktur und verarbeitender Industrie folgen der Strategie der kasachischen Regierung, sich von der immer noch bestehenden Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen zu befreien und die Wertschöpfung im Lande zu erhöhen.
Weitere perspektivische Wachstumsbranchen:
• Erdölförderung und -verarbeitung • Erdgasförderung und -verarbeitung • Bergbau und Verarbeitung zahlreicher Bodenschätze wie Uran, Kupfer, Zink, Kohle,
Eisenerz u. a. • Stromerzeugung und -verteilung • Modernisierung/Ausbau der Transportinfrastruktur, der Chemie-, Baustoff- und
Lebensmittelindustrie sowie der Landwirtschaft • Mobilfunk • Trinkwasserversorgung und Bewässerungswirtschaft • Agrarsektor und Lebensmittelverarbeitung • Modernisierung/Neubau sowie Ausstattung von allgemeinbildenden Schulen und
Berufsschulen sowie medizinischer Einrichtungen wie Krankenhäuser und Polikliniken
Hier existieren gute Geschäftschancen, zumal auch in Kasachstan das Bewusstsein für qualitativ hohe Handelsgüter wächst. Allerdings ist Kasachstan vorwiegend an ausländischen Investitionen interessiert. Insofern ist die Beteiligung an Investitionsprojekten nicht nur in Form von Lieferungen, sondern auch durch entsprechende Investments und Beteiligungen an Produktion und Vertrieb eine gängige Möglichkeit für ein ausländisches, auch deutsches Engagement.
Mit der im Februar 2012 geschlossenen Rohstoffpartnerschaft zwischen Deutschland und Kasachstan soll Deutschland besseren Zugang zu Rohstoffen bekommen. Kasachstan erhofft sich breite Unterstützung bei der Entwicklung und Nutzung von Technologien durch kasachische Unternehmen – und erwartet sicher ganz konkrete Investitionsprojekte.22
Auch vor dem Hintergrund der Russland-Ukraine-Krise und der engen wirtschaftlichen Verbindung Kasachstans mit Russland durch die Eurasische Wirtschaftsunion ist weiterhin mit Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan zu rechnen.
21 GTAI, Wirtschaftstrends Kasachstan, Jahresmitte 2015 22 OWC, https://owc.de/2014/06/16/kazatomprom-in-berlin-rohstoffpartnerschaft-mit-inhalt-fuellen/, 27.07.2015
16
3 Energiemarkt 3.1 Energiepolitische und strategische Rahmenbedingungen
Kasachstan ist eines der Länder mit den größten Ressourcen an fossilen Energieträgern sowie einem überdurchschnittlich hohen Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energien. Dennoch leidet das Land gleichzeitig an Energieknappheit und Energieverschwendung in allen Wirtschaftsbereichen.
Um wirtschaftlich auch hinsichtlich der effizienten Nutzung von Energieressourcen wettbewerbsfähig zu bleiben, verfolgt die Regierung Kasachstans daher zwei Hauptziele: Die Entwicklung der Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern sowie die Entwicklung und Steigerung der Energieeinsparung und Energieeffizienz.
Von der Relevanz einer umweltschonenden Energiewirtschaft im Speziellen und der „grünen“ Ausrichtung der Wirtschaft im Allgemeinen zeugen entsprechende in den vergangenen Jahren verabschiedete Strategien und Branchenentwicklungsprogramme.
3.1.1 „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“ (2011)
2011 verabschiedete die kasachische Regierung den so genannten „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“23, dessen Umsetzung die Senkung der Energieintensität um 10% sichern sollte. Angestrebt waren eine jährliche Ersparnis von 16 Mrd. kWh Strom und 7 Mio. t Steinkohle bzw. 1,3 Mrd. USD. Die geplante Senkung des Primärenergieverbrauchs sollte durch folgende Maßnahmen realisiert werden:
1. Reduzierung des für die Produktion von elektrischer Energie verwendeten spezifischen Primärenergieverbrauchs auf 300 g SKE/kWh von aktuell 350 g SKE/kWh;
2. Reduzierung des für die Produktion von Wärmeenergie verwendeten spezifischen Primärenergieverbrauchs von 190 kg/Gcal auf 170 kg/Gcal;
3. Reduzierung der Gesamtverluste elektrischer Energie in Verteilernetzen auf 15,1% von heute 25,9%;
4. Reduzierung der Gesamtverluste von Wärmeenergie in Verteilernetzen auf 18% von heute 32,8%;
5. Reduzierung des absoluten Stromverbrauchs in der Industrie um 10% von aktuell 42,1 Mrd. kWh (ohne Berücksichtigung des Stromverbrauchs für Eigenbedarf der Kraftwerke von 6 Mrd. kWh);
6. Erhöhung des Anteils von aus erneuerbaren Energiequellen erzeugter Energie von heute 0,5 Mrd. kWh auf 1,5 Mrd. kWh bis 2015;
7. Stabilisierung der Emission von Treibhausgasen auf dem Niveau von 2008 (229 Mio. t CO2-Äquivalent).24
Im „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz für 2012-2015“ wurden zudem erstmals regionale Maßnahmen und Zuständigkeiten der Regionalorgane bei der Realisierung bestimmt.
3.1.2 Strategie „Green Economy“ (2013)
Im Juni 2013 verabschiedete der kasachische Präsident ein Konzept zur Entwicklung einer „Green Economy“, das heißt zur umweltfreundlichen Ausrichtung aller Wirtschaftsbereiche in Kasachstan. Dieser
23 Regierungsverordnung № 1404 vom 30. November 2011 „Über die Verabschiedung des Komplexplans für die Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015, http://adilet.zan.kz/rus/docs/P1100001404#z9, 27.07.2015 24 MINT: „Komplexplan für die Erhöhung der Energieeffizienz für 2012-2015“
17
Plan zur Entwicklung einer grünen Wirtschaft soll die Grundlage für einen tiefgreifenden Systemwandel mit dem Ziel der Schaffung einer Volkswirtschaft neuen Formates in Kasachstan sein.25
Der Wohlstand und die Lebensqualität der kasachischen Bevölkerung könnten so erhöht werden, Kasachstan solle zu den 30 höchstentwickelten Staaten der Welt gehören, gleichzeitig aber sollten die Umweltbelastung und der Verlusts von natürlichen Ressourcen minimiert werden.
Wesentliche Aufgaben während des Übergangs in eine grüne Wirtschaft sollen sein:
• die effektivere Nutzung von Ressourcen (Wasser, Boden u. a.), • die Modernisierung bestehender Infrastrukturobjekte sowie der energieeffiziente Neubau
von Infrastrukturobjekten, • die Erhöhung der Lebensqualität mithilfe marktgerechter Instrumente zur Senkung der
Umweltbelastung und • die Sicherstellung der nationalen Sicherheit, bspw. in Bezug auf die Wasserversorgung.
Die Strategie soll in drei Etappen umgesetzt werden. Bereits bestehende Programme der kasachischen Regierung werden in das Konzept der grünen Wirtschaft eingepasst. Dazu gehören das Programm zur Entwicklung des Landwirtschaftssektors 2013–202026, das Programm zur Förderung der industriell-innovativen Entwicklung Kasachstans 2010–2020, dessen zweite Umsetzungsphase (2015-2019) im Januar 2015 begonnen hat27, das Programm für Wassermanagement und -versorgung für die Jahre 2014–202028, das Programm zur Entwicklung des Bildungssystems 2011–202029 sowie verschiedene Programme zur Regionalentwicklung, strategische Pläne staatlicher Behörden und einige weitere branchenbezogene Programme.
Die kasachische Regierung geht davon aus, dass durch die nachhaltige Ausrichtung der kasachischen Wirtschaft bis 2050 mehr als 500.000 neue Arbeitsplätze und neue Industrie- und Dienstleistungsbranchen geschaffen werden.
Des Weiteren ist geplant, dass Kasachstan im Rahmen der Strategie zur nachhaltigen Entwicklung bis zum Jahr 2020 den gesamten Energiebedarf des Landes aus eigenen Energiequellen deckt.
3.1.3 Staatliches Programm „Energieeinsparung 2020“ (2013)
Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist das am 27. August 2013 verabschiedete staatliche Programm „Energieeinsparung 2020“30.
Das Programm sieht die Realisierung von Maßnahmen für die Gesamtsumme von 1.182,2 Mrd. KZT (5,6 Mrd. Euro) vor. Vorhaben im Rahmen des Programms sind:31
• die Erhöhung der Energieeffizienz von Industriebetrieben um 30%, • Verringerung der spezifischen Energieaufwände für die Erzeugung elektrischer Energie um
14%, • Energieeffizienzerhöhung in der Wohnungswirtschaft und Senkung des spezifischen
Energieaufwandes pro m² um 30%, • Verschärfung der Baunormen und -vorschriften zur Sicherung energieeffizienten Bauens,
25 Regierung der Republik Kasachstan, Grüne Wirtschaft http://egov.kz/wps/portal/Content?contentPath=/egovcontent/bus_nat_eco/ecologiya/article/green_ekonomika&lang=ru, 27.07.2015 26 Programm zur Entwicklung des Landwirtschaftssektors 2013–2020, http://mgov.kz/proekt-programmy-po-razvitiyu-apk-v-respubliki-kazahstan-na-2013-2020-gody/, 27.07.2015 27 Programm zur Förderung der industriell-innovativen Entwicklung Kasachstans 2015–2019, http://www.mid.gov.kz/ru/pages/gosudarstvennaya-programma-industrialno-innovacionnogo-razvitiya-respubliki-kazahstan-na-2015, 27.07.2015 28 Programm für Wassermanagement und -versorgung für die Jahre 2014–2020, http://www.khabkrai.ru/khabarovsk-krai/Proekty/Gosudarstvennye-celevye-programmy/596, 27.07.2015 29 Programm zur Entwicklung des Bildungssystems 2011–2020, http://www.akorda.kz/ru/category/gos_programmi_razvitiya, 27.07.2015 30 Programm Energieeinsparung 2020, http://strategy2050.kz/ru/news/194/, 27.07.2015 31 Kazenergy, № 4 (59) 2013, http://www.kazenergy.com/ru/4-59-2013/11548--2020.html, 27.07.2015
18
• Förderung des Kaufs kraftstoffsparender Fahrzeuge zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs um 30%,
• Modernisierung der Straßenbeleuchtung in Städten und Gemeinden u.a.
Sparsamer Energieverbrauch und die Steigerung der Energieeffizienz in allen Wirtschaftsbereichen sind konkrete Handlungsfelder, denen von der kasachischen Regierung große Bedeutung beigemessen wird. Energieeffizienz gilt derzeit in Kasachstan in allen Wirtschaftsbranchen als prioritäre Aufgabe. Dadurch sollen gleichzeitig energiepolitische, ökologische und wirtschaftliche Probleme gelöst und die Entwicklung des Landes beschleunigt werden können.
Mit dem staatlichen Programm „Energieeinsparung 2020“ wurde erstmals auch das konkrete Ziel benannt, den Energieverbrauch des Landes bis zum Jahr 2020 um 25%, bis zum Jahr 2050 um 50% zu senken.32
3.1.4 Branchenprogramme
Wichtig ist darüber hinaus das gesamtwirtschaftliche Programm „Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“33. Es wurde als einer der grundlegenden Bestandteile der strategischen Entwicklung Kasachstans erarbeitet und gilt als Eckpfeiler, um das „Programm zur beschleunigten industriellen Entwicklung der Republik Kasachstan 2015-2019“ (davor das Vorgängerprogramm bis 2014) umzusetzen.34
Das Ziel des Vorgängerprogramms, die Stromerzeugung bis zum Jahr 2014 auf 97,9 Mrd. kWh zu steigern, bei einem prognostiziertem Stromverbrauch in Höhe von 96,8 Mrd. kWh, hat sich als zu ehrgeizig erwiesen.35
Auch die angestrebte Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung von mehr als 1% ist in weiter Ferne. 2014 lag die gesamte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bei 578.170 MWh – immerhin 8,9% mehr als im Jahr 2013 mit 530.900 MWh. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromproduktion lag aber dennoch auch 2014 erst bei 0,62%.36 Trotz der bisher mageren Bilanz will Kasachstan den Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 auf 3% erhöhen. Dazu wurde der Maßnahmenplan für die Entwicklung alternativer und erneuerbarer Energien in Kasachstan für 2013 bis 2020 aktualisiert.37
Die Etappen zur Umsetzung des Programms „Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“ dürften daher auch als Ziele für die nächsten Jahre bestehen bleiben:
• Modernisierung und Rekonstruktion der vorhandenen und Bau von neuen Kraftwerken. • Bau, Modernisierung und Rekonstruktion von Stromnetzen. • Entwicklung der Kohlebranche und Einbeziehung von erneuerbaren Energien in die
Stromerzeugung.
Die kasachische Regierung hat zudem weitere Branchenprogramme verabschiedet, mit denen die gesamtwirtschaftliche Ausrichtung hin zu einem energieeffizienten Modell umgesetzt werden soll (siehe Tab. 2). 32 Kapital, http://kapital.kz/economic/41967/v-kazahstane-sozdadut-novyj-invest-fond-energoeffektivnosti.html, 27.07.2015 33 Programm „Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“, http://www.kazee.kz/userfiles/ufiles/kp.pdf, 27.07.2015 34 MINT: Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014 35 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 36 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 37 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018
19
Tab 2 Übersicht aktueller Branchenprogramme im Bereich Energieeffizienz in Kasachstan38
Name Inhalt Indikatoren
Energieeffiziente Industrie Erhöhung der Energieeffizienz von Industriebetrieben
Erhöhung der Energieeffizienz von Industriebetrieben um 30%
Innovative Energie Erhöhung der Energieeffizienz im Energiesektor
Senkung der Kosten zur Produktion von Elektroenergie um 14%
Energieeffektive Wohnungs- und Kommunalwirtschaft
Umsetzung branchenweiter komplexer Programme zur Erhöhung der Energieeffizienz in Wohnungs- und Kommunalwirtschaft
Senkung der Energieintensität pro Quadratmeter um 30%
Energieeffiziente Bauwirtschaft
Begutachtung und Verschärfung aller Baunormen und -standards
100-prozentig energieeffiziente Bauwirtschaft
Energieeffizienter Verkehr Erhöhung der Energieeffizienz bei Pkw, Eisenbahn und Flugzeugen sowie im gesamten Verkehrssystems
Senkung des Treibstoffverbrauchs im Verkehrssektor um 30%
Energieeffizienter öffentlicher Sektor
Umsetzung branchenweiter komplexer Programme zur Erhöhung der Energieeffizienz bei öffentlichen Einrichtungen
Senkung des Energieverbrauchs im öffentlichen Sektor um 25%
Energieeffiziente Beleuchtung Schrittweiser Übergang zu Energiesparlampen (Verbot herkömmlicher Glühlampen)
Begrenzung der Ausgaben für Elektroenergie zur Beleuchtung auf 60%
Energieeffiziente Gesellschaft Öffentliches Monitoring der Umsetzung von Programmen zur Energieeinsparung. Awareness raising und Ausbildung von Fachkräften im Bereich Energieeffizienz
20 Ausbildungszentren, 90% Problembewusstsein bei der Bevölkerung
Wirtschaftliche Bezahlung Bildung eines sparsamen wirtschaftlichen Modells für den Energieverbrauch
Sicherstellung einer 100%-igen Bezahlung für die Nutzung von Energie
3.1.5 Im Energiesektor tätige Behörden
Programme im Energiesektor wurden bis August 2014 vom Ministerium für Industrie und neue Technologien (MINT) ausgearbeitet, das bis dahin für energiepolitische Entscheidungen und alle themenverwandten Maßnahmen zur Förderung der industriellen Entwicklung des Landes sowie die Forschung und Entwicklung rund um Energiefragen zuständig war. Mit der Umstrukturierung der Ministerien im August 2014 wurde das MINT zum heutigen Ministerium für Investitionen und
38 Kasachischer Verband der Energieauditoren, Energieaudit in Kasachstan: Erfahrungen beim Auditieren von Industriebetrieben, (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_4_150714_KAZ_dena_Praesentation_Tokbaev_ru.pdf, 04.08.2015
20
Entwicklung; alle energiepolitischen Fragen sind auf das neu geschaffene Energieministerium übergegangen.39
An der Umsetzung von staatlichen und Branchenprogrammen im Energiesektor beteiligen sich darüber hinaus weitere staatliche Behörden wie das Ministerium für Finanzen und das Komitee für Staatliche Energieüberwachung und -kontrolle. Weiterhin gehören dazu die Agentur zur Regulierung natürlicher Monopole, die regionalen und kommunalen Exekutivorgane, die Staatsholding Samruk-Kasyna und zu ihr gehörende staatliche im Energiesektor tätige Unternehmen wie Samruk-Energy (Energieerzeugung), KEGOC (Energieverteilung) und KOREM (Stromhandel). Zudem sind staatliche Forschungsinstitute aus dem Energiebereich wie das Institut für die Entwicklung der Elektroenergie und der Energieeinsparung (KazEE), das Kasachische Forschungsinstitut Energoprom, KasNIPIITESEnergia (Energieanlagenbau) und das Kasachische Institut für Industrieentwicklung beteiligt.
Auch für die Ausgestaltung der staatlichen Politik im Erdöl- und Erdgassektor inklusive der Petrochemie ist heute das Energieministerium zuständig, in das das frühere Ministerium für Öl und Gas integriert wurde.
3.1.6 Politik für Energieeffizienz
Die Entwicklung und Umsetzung aller Programme, Strategien, Konzepte und Maßnahmenpläne der kasachischen Regierung im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Auge zu behalten, ist nicht leicht. Mit der Zunahme der Popularität des Themas entstehen bei den verschiedenen Akteuren ständig weitere Initiativen, die nicht immer kongruent in das bestehende Maßnahmenwerk passen müssen.
Im Juli 2015 gab der stellvertretende Minister für Investitionen und Entwicklung Kasachstans, Albert Rau, bei Deutsch-Kasachischen Energieforum in Astana bekannt, dass Kasachstan einen Fonds für Energieeffizienz zu gründen beabsichtige. Der Fonds solle Prozesse zur Senkung des Energieverbrauchs und von Kosten im Energiesektor beschleunigen.40 Einzelheiten zur Gründung und zur Tätigkeit des Fonds sind bisher noch nicht bekannt.
Als wichtigste bereits umgesetzte Schritte für den Beginn einer gesamtwirtschaftlichen Politik für Energieeffizienz nennt das Ministerium für Investitionen und Entwicklung derzeit folgende Maßnahmen41:
1. Verabschiedung des Gesetzes „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ vom 13. Januar 2012
2. Aufsetzen einer rechtsnormativen Basis von 22 Gesetzen und Regelungen auf dem Gebiet der Energieeffizienz
3. Staatliche Kontrolle im Bereich Energieeffizienz laut Artikel 9 des Gesetzbuches der Republik Kasachstan über Ordnungswidrigkeiten
4. Umsetzung des Programms „Energieeinsparung 2020“ mit 16 regionalen und 5 Branchen-Programmen zur Energieeinsparung und dem Programm Energieeinsparung der staatlichen Holding Samruk-Kazyna
5. Bildung eines staatlichen Energieregisters und Verpflichtung bestimmter Unternehmen zu Energieaudits
6. Bildung von fünf wissenschaftlichen und 18 Bildungsinstituten, durch die bisher rund 500 Spezialisten für Energieeffizienz ausgebildet wurden
39 Delegation der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, Kasachstan strukturiert Ministerien um http://zentralasien.ahk.de/news/suche-im-nachrichten-archiv/suche-in-nachrichten-einzelansicht/artikel/kasachstan-strukturiert-ministerien-um/?cHash=a1ad85be1fbe1cc9f29c0e0af40f12c9, 27.07.2015 40 Kapital, http://kapital.kz/economic/41967/v-kazahstane-sozdadut-novyj-invest-fond-energoeffektivnosti.html, 27.07.2015 41 Ministerium für Investitionen und Entwicklung der Republik Kasachstan, Energieeffizienz, Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015, http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_1_150714_KAZ_dena_Praesentation_Rau_ru.pdf, 27.07.2015
21
7. Gründung des Instituts für die Entwicklung des Energiesparens, das unter anderem das staatliche Energieregister betreibt und Programme im Bereich Energieeffizienz koordiniert
8. Einführung technischer Standards für energieeffizientes Bauen
9. Beginn der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Energieeffizienz, z.B. Projekte mit Weltbank, EBRD, UNO, dena u.a. mit einer Investitionssumme von ca. 100 Mio. USD
3.2 Energieerzeugung und Energieverbrauch
Im Jahr 2014 belief sich der Stromverbrauch in Kasachstan auf 91,6 Mrd. kWh, 2,2% mehr als im Vorjahr. Die Stromerzeugung betrug 93,9 Mrd. kWh, 2,1% mehr als 2013. 644,2 Mio. kWh Strom wurden 2014 importiert, der Export betrug 2.918,5 Mio. kWh.42
Wichtigster Akteur im Bereich Energieerzeugung und -verteilung ist das staatliche Energieversorgungsunternehmen KEGOC (Kazakhstan Electricity Grid Operating Company), Betreiber des landesweiten Energieversorgungsnetzes. Dieses besteht aus 297 Leitungen mit einer Spannung von 35 bis 1.150 kW, einer Gesamtlänge von 24.900 km und 77 Unterstationen mit einer Spannung von 35 bis 1.150 kW.43 Die installierte Gesamtleistung beträgt 36.240 MW44.
Die Verteilung von Strom übernehmen in Kasachstan 20 regionale Energieversorgungsunternehmen und 150 kleine Energieversorger, die Stromnetze von 0,4 bis 220 kV betreiben. Die unmittelbare Versorgung der Endverbraucher erfolgt durch 180 Stromversorgungsunternehmen.
Tab 3 Entwicklung des Strom- und Wärmeverbrauchs, 2007-201345
Verbrauch 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Strom (in Mrd. kWh) 79,9 83,1 80,4 85,6 81,3 87,8 89,2
Wärme (in Mio. Gcal) 83,203 82,687 93,381 96,104 96,825 99,852 94,743
Im Stromsektor sind in Kasachstan laut kasachischem Energieministerium Ende 2014 mehr als 114.000 Menschen beschäftigt, darunter mehr als 70.000 in Unternehmen der Energieerzeugung, -übertragung und -versorgung sowie mehr als 30.000 in branchennahen Dienstleistungen. Der künftige durch das kasachische Energieministerium prognostizierte Personalbedarf liegt bei 6.500 neuen Stellen pro Jahr.46
Wärmekraftwerke mit kombinierter Erzeugung von Strom- und Wärmeenergie sind in Kasachstan, wie überall in der ehemaligen Sowjetunion, weit verbreitet. Die Heizkraftwerke versorgen die Bevölkerung mit Wärme durch Fernwärmenetze und erzeugen gleichzeitig Strom aus fossilen Brennstoffen.
Die gesamte installierte Leistung von Kraftwerken zur Stromerzeugung betrug in Kasachstan im Jahr 2013 19,443 GW, die tatsächlich nutzbare Arbeitsleistung 13,308 GW.47
42 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 43 dena Deutsche Energieagentur, Länderprofil Kasachstan, 2012 44 KEGOC, Modernisierung des Elektronetzes der KEGOC AG, (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/II_1_150714_KAZ_dena_Praesentation_KEGOC_ru.pdf, 29.07.2015 45 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Brennstoff- und Energiebilanz (2014) 46 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 47 KEGOC, Leistungsbilanz des elektrischen Verbundnetzes in Kasachstan 2015-2021, http://www.kegoc.kz/balans_m_do_2015-2021.pdf, 29.07.2015
22
Hauptgründe für die niedrige Leistung sind in erster Linie der Verschleiß der Anlagen wie Kessel, Turbinen, Schornsteine und Kühltürme, elektrotechnischer Ausrüstung sowie die Verbrennung von nicht dafür vorgesehenen Treibstoffen.
Tab 4 Prognose der Entwicklung von installierter und Arbeitsleistung im kasachischen Stromverbundnetz, 2015-2021, in GW, *tatsächliche Werte 48
2012* 2013* 2014 2015 2016 2021
Installierte Leistung
19,443 19,592 19,578 19,600 19,600 19,360
Arbeitsleistung 13,308 12,745 13,250 13,335 12,807 11,570
Kasachstans Strombedarf wächst unaufhörlich. Im Jahr 2014 wurden knapp 94,6 Mrd. kWh erzeugt. Der größte Teil davon stammt aus Kohlekraftwerken. Bis 2030 könnte der Verbrauch auf 145 Mrd. kWh pro Jahr steigen.49
Tab 5 Stromerzeugung in Kasachstan, in Mio. KWh50
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
gesamt, davon 76.621 80.348 78.729 82.647 86.586 90.614 92.616 94.567
Wärmekraftwerke 68.425 72.866 71.827 74.599 78.651 82.900 84.760 k. A.
Wasserkraftwerke 8.171 7.460 6.879 8.022 7.883 7.637 7.731 k. A.
Tab 6 Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung in Kasachstan, 201451
Energieträger Mrd. kWh Prozent
Kohle 68,55*** 73**
Wasserkraft (Große Wasserkraftwerke) 7,51*** 8**
Gas 16,90*** 18**
Erneuerbare Energien 0,58* 0,62*
gesamt 93,9*
Es gibt in Kasachstan über 40 Gesellschaften unterschiedlicher Eigentumsformen, die Strom erzeugen und denen 63 Kraftwerke gehören. Oft sind dies Bergbau- oder Metallurgieunternehmen, die eigene Kraftwerke betreiben, um den Eigenbedarf zu decken, gleichzeitig aber auch die Region mit Strom versorgen wie der Stahlproduzent Arcelor Mittal oder der kasachische Kupferproduzent Kasachmys.
48 KEGOC, Leistungsbilanz des elektrischen Verbundnetzes in Kasachstan 2015-2021, http://www.kegoc.kz/balans_m_do_2015-2021.pdf, 29.07.2015 49 GTAI, Delegation der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, Kasachstan in Zahlen, Frühjahr 2015, http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_05_Publikationen/C_Kasachstan_in_Zahlen/2015-Fruehjahr_KAS-in-Zahlen.pdf, 27.07.2015 50 GTAI, Delegation der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, Kasachstan in Zahlen, Frühjahr 2015, http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_05_Publikationen/C_Kasachstan_in_Zahlen/2015-Fruehjahr_KAS-in-Zahlen.pdf, 27.07.2015 51 * Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018; ** Tesiais, http://tesiaes.ru/?p=10502, 29.07.2015; *** eigene Zahlen auf Basis der belegten prozentualen Anteile
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Tab 7 Kasachstans größte Kraftwerke52
Kraftwerke Eigentümer
Aksu Wärmekraftwerk Euroasiatische Energiekorporation (EEK), ENRC
Ekibastus Wärmekraftwerk-1 Kasachmys, Samruk-Kasyna
Karagandy Wärmekraftwerk-2 Kasachmys
Ekibastusskaja Wärmekraftwerk-2 Samruk-Energy, InterRAO
Karaganda Wärmekraftwerk-2 ArcelorMittal Temirtau
Almaty Elektronetze (Wärmekraftwerke 1-3) Samruk-Energy
Temirtau Wärmekraftwerk Arcelor Mittal
Petropawlowsk Wärmekraftwerk-2 SewKazEnergy
Astana Wärmekraftwerke 1-2 Astana-Energia
Karaganda Wärmekraftwerke 1-3 Karaganda-Energozentr
Buchtarminskaja Wasserkraftwerk Samruk-Energy
Schulbinskaja Wasserkraftwerk Samruk-Energy
Ust-Kamenogorskaja Wasserkraftwerk Samruk-Energy
Zhambylskaja Wärmekraftwerk Samruk-Energy
Schymkent Wärmekraftwerk-3 Energoortalyk
Station ASFS Kaschrom
Schardarinskaja Wasserkraftwerk Samruk-Energy
Tab 8 Installierte Leistung der Kraftwerke des größten Stromproduzenten in Kasachstan Samruk-Energy im Jahr 201353
Kraftwerke Installierte Leistung in GW
Ekibastus Wärmekraftwerk-1 4
Ekibastus Wärmekraftwerk-2 1
Zhambylskaja Wärmekraftwerk 1,230
Almaty Elektronetze (Wärmekraftwerke 1-3) 1,239
Wärmekraftwerk Aktobe 0,088
Schardarinskaja Wasserkraftwerk 0,100
Moinakskaya Wasserkraftwerk 0,300
Buchtarminskaja Wasserkraftwerk 0,675
Ust-Kamenogorskaja Wasserkraftwerk 0,331
Schulbinskaja Wasserkraftwerk 0,702
Gesamte installierte Leistung der Kraftwerke von Samruk-Energy 9,665
52 Kasachenergoexpertisa, „Elektroenergetika Kasachstana“ Nr.1 [1] 2011, http://www.samruk-energy.kz/, 27.07.2015 53 Quelle: Samruk-Energy, http://www.samruk-energy.kz/index.php?option=com_content&view=article&id=47&Itemid=115&lang=ru, 29.07.2015
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Der wichtigste Akteur auf dem Markt ist Samruk-Energy AG, eine Holding für die Verwaltung des staatlichen Besitzes im Stromsektor. Samruk-Energy ist eine der Gesellschaften, die durch die Staatsholding AG Samruk-Kasyna verwaltet werden. Zur AG Samruk-Energy gehören die wichtigsten Wärmeenergie und Strom erzeugenden Unternehmen des Landes. Im Jahr 2013 produzierten die Kraftwerke von Samruk-Energy 14,251 Mrd. kWh Strom (16,0% der gesamten Stromerzeugung) und 7,867 Mio. Gcal Wärmeenergie (8,3% der gesamten erzeugten Wärmeenergie).54
Eine Besonderheit des kasachischen Stromsystems stellt seine historisch entstandene Dreiteilung dar. Die Südzone ist in das Energieverbundsystem Zentralasiens integriert und verfügt über direkte Stromleitungen nach Kirgistan und Usbekistan. Die wirtschaftlich boomende, öl- und gasreiche Westzone ist von Stromlieferungen aus Russland abhängig. In der Nordzone befindet sich wegen der ergiebigen Kohlevorräte im Ekibastus-Becken das Gros der Stromerzeugungskapazitäten des Landes. Allein auf den Brennstoff- und Energiekomplex des Verwaltungsgebietes Pawlodar entfallen zwei Fünftel der kasachischen Stromerzeugung.55
Abb. 2 Schema des Energieverbundnetzes in Kasachstan, 201156
Das kasachische Energieverbundnetz besteht aus drei administrativen Regionen:
• Die Nord- und Zentralregion, zu der die Gebiete Akmola, Ostkasachstan, Karagandy, Kostanai und Pawlodar gehören, mit einer Anbindung an Russland.
• Die Südregion, zu der die Gebiete Almaty, Zhambyl, Kysylorda und Südkasachstan gehören, mit Anbindungen an Kirgisistan und Usbekistan.
• Die Westregion, zu der die Gebiete Aktobe, Atyrau, Westkasachstan und Mangistau gehören, mit einer Anbindung an Russland.
Die größten und wichtigsten Kraftwerke befinden sich in Nord- und Zentralkasachstan, Grund dafür sind die Kohlevorkommen in dieser Region. Hier stehen beispielsweise die großen Kohlekraftwerke von Ekibastus und Aksu.
Südkasachstan verfügt kaum über eigene Primärenergieressourcen, die Stromerzeugung in dieser Region basiert auf Lieferungen von Kohle und Gas aus anderen Landesteilen. Das Stromdefizit in Südkasachstan wird unter anderem durch Stromimporte aus Kirgistan gedeckt.
54 Samruk-Energy, http://www.samruk-energy.kz/index.php?option=com_content&view=article&id=47&Itemid=115&lang=ru, 29.07.2015 55 Actemium BEA Kasachstan GmbH, mündliche Information 56 KEGOC, http://www.kegoc.kz/o-kompanii/natsionalnaya-energosistema/, 29.07.2015, eigene Bearbeitung
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3.2.1 Erdöl
Die nachgewiesenen abbaubaren Erdöl-Vorkommen in Kasachstan betragen 8 Mrd. t. Nach Meinung kasachischer Experten können bis zum Jahr 2015 90 bis 100 Mio. t produziert werden, etwa 1,8 bis 2,0 Mio. Barrel pro Tag.57 Bei den gesicherten Erdölreserven gehört Kasachstan zu den 15 führenden Ländern weltweit, es verfügt über 3,3% der weltweiten Ressourcen an kohlenwasserstoffhaltigen Rohstoffen.58
Die erdöl- und erdgasreichen Regionen des Landes, in denen die bisher bekannten 172 Erdöl- und 42 Kondensatvorkommen liegen, nehmen eine Fläche von ca. 62% des kasachischen Territoriums ein. Die bedeutendsten Erdölvorräte Kasachstans (über 90%) sind in den 15 größten Vorkommen konzentriert: Tengiz, Kaschagan, Karachaganak, Usen, Shetybai, Shanashol, Kalamkas, Kenkijak, Karashanbas, Kumkol, Busatschi Sewernyje, Alibekmola, Prorwa Zentralnaja und Wostotschnaja, Kenbai und Korolewskoje. Die Vorkommen befinden sich in sechs der insgesamt 14 Gebiete (Oblaste) Kasachstans: Aktobe, Atyrau, Westkasachstan, Karagandy, Kyzylorda und Mangistau. Dabei liegen etwa 70% der Vorkommen im Westen Kasachstans.59
Über die größten Erdölvorräte verfügt das Gebiet Atyrau, auf dessen Territorium mehr als 75 große Lagerstätten entdeckt wurden. Über 15 Vorkommen mit Kohlenwasserstoffen befinden sich im Gebiet Westkasachstan.
Zu einer voraussichtlich weiteren Erhöhung der gesicherten Erdöl- und Erdgasvorkommen wird die Lagerstätten-Erkundung im kasachischen Teil des Kaspischen Meeres sowie am Aralsee beitragen. Die Entdeckung des Feldes Kaschagan im Norden des Kaspischen Meeres im Jahr 2000 war der größte Fund weltweit in den letzten 30 Jahren.
Die größten Erdölförderer in Kasachstan sind die TOO Tengizchevroil (nachstehend TSchO), TOO Karachaganak Petroleum Operating (nachstehend KPO), AG KasMunaiGas EP (nachstehend KMG EP), AG Mangistaumunaigas (nachstehend MMG) und AG CNPC-Aktobemunaigas.
Die meisten kasachischen Onshore-Vorkommen an Erdöl und -gas haben die Phase des Fördermaximums bereits erreicht. Eine weitere Steigerung der Gewinnung an Land ist vor allem durch größere Fördermengen bei den Vorkommen Tengiz und Karachaganak möglich.60
In Kasachstan gibt es drei erdölverarbeitende Raffinerien mit einer Gesamtleistung von 18 Mio. t Erdöl im Jahr. Das sind die Raffinerie Atyrau, die das Erdölchemische Werk Pawlodar und das Erdölverarbeitende Werk Schymkent. 2014 wurden in den drei Raffinerien 14,9 Mio. t Erdöl verarbeitet. Es wurden 2,98 Mio. t Benzin, 4,17 Mio. t Diesel, 3,40 Mio. t Heizöl und 414.000 t Flugkerosin hergestellt.61
Zur Verbesserung der Qualität der in einheimischen Raffinerien produzierten Erdölprodukte sind verschiedene Maßnahmen zur Rekonstruktion und Modernisierung der Betriebe geplant.
3.2.2 Erdgas
Die Erdgasproduktion belief sich im Jahr 2014 auf 43,2 Mrd. m³, 2,2% mehr als im Vorjahr. Der Erdgasverbrauch des Landes lag 2014 bei 12,5 Mrd. m³, 13,9% mehr als im Jahr zuvor. 11,1 Mrd. m³ wurden 2014 exportiert. 2,5 Mio. t Flüssiggas wurden 2014 in Kasachstan produziert, 7% mehr als im Vorjahr. Die Entwicklung des Gasvorkommens Amangeldy im Gebiet Zhambyl wird weitergeführt. Bis 1. Januar 2015 wurden hier 327,820 Mio. m³ Erdgas und 20,652 t Gaskondensat gewonnen.62
57 KazMunaiGas, Key Facts http://www.kmgep.kz/rus/about_kazakhstan/key_facts/, 29.07.2015. Daten zur Überprüfung dieser Einschätzung dürften frühestens ab Mitte 2016 verfügbar sein. 58 KazMunaiGas, Der Öl- und Gassektor http://www.kmgep.kz/rus/about_kazakhstan/oil_and_gas_sector/, 29.07.2015 59 KazMunaiGas, Der Öl- und Gassektor, http://www.kmgep.kz/rus/about_kazakhstan/oil_and_gas_sector/, 29.07.2015 60 Delegation der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, eigene Information 61 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 62 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018
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Bis 2030 sollen 56% der Bevölkerung in mehr als 1.600 Ortschaften an die Erdgasversorgung angeschlossen sein. Der prognostizierte gesamte Erdgasverbrauch pro Jahr wird bis dahin bei 18 Mrd. m³ liegen, zum Vergleich, im Jahr 2013 lag er bei 10,9 Mrd. m³.
Im Erdöl- und Erdgasbereich sind in den nächsten Jahren zahlreiche Projekte geplant, die vor allem die Weiterverarbeitung im eigenen Land ausbauen sollen.
Für 1,1 Mrd. USD soll in der Raffinerie Atyrau eine Anlage zur Herstellung von aromatischen Kohlenwasserstoffen gebaut werden. In Aktau ist eine Anlage für die Produktion von Straßenbitumen für 290 Mio. USD geplant, und für insgesamt 6,18 Mrd. USD wird in Atyrau derzeit ein Gaschemiekomplex, unter anderem für die Herstellung von Polypropylen, gebaut.63
3.2.3 Kohle
Der größte Teil der Energieerzeugung in Kasachstan erfolgt durch Kohle. Insgesamt wurden im Jahr 2014 107,6 Mio. t Kohle abgebaut, 5,2 Mio. t bzw. 5,6% weniger als im Jahr 2013.64 30,4 Mio. t Kohle wurden exportiert, auch das etwas weniger als 2013.
Tab 9 Produktion im Energiebereich in Kasachstan 201465
Einheit Faktisch
Produktion Prozentualer Anteil
Prozentualer Anteil
Jan. – Dez. 2014
Dez. 2014 Jan. – Dez. 2014 geg. 2013
Dez. 2014 geg. Dez. 2013
Kohle, einschl. Kohlekonzentrat
1.000 t 113.843,5 12.093,0 95,2 99,1
Steinkohle und Lignit 1.000 t 108.673,9 11.625,8 95,0 98,8
Steinkohle 1.000 t 102.477,7 10.590,5 95,2 97,8
Kohlekonzentrat 1.000 t 5.169,6 467,2 99,6 107,4
Rohöl, einschließlich Öl aus bituminösen Mineralien
1.000 t
67.927,2 67.927,2 97,8 100,6
Gaskondensat 1.000 t
12.918,2 1.148,6 105,0 102,5
Erdgas Mio. m² 21.272,3 1.916,9 103,4 100,2
Ölgas Mio. m² 21.561,2 2.139,1 99,5 94,7
Benzin und Kerosin 1.000 t 3.020,0 255,9 110,0 88,2
Diesel 1.000 t 5.009,7 388,9 97,4 81,4
Heizöl 1.000 t 3.660,9 308,0 98,0 94,4
Elektroenergie Mio. kWh 94.567,4 9.487,3 102,1 107,1
Wärmeenergie 1.000 Gcal 97.622,8 12.656,5 103,8 103,2
63 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 64 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 65 Quelle: Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014
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Der Verbrauch lag 2014 in Kasachstan bei 72,1 Mio. T. Davon wurden 52,6 Mio. t (73,0%) für die Energieerzeugung genutzt.66
Die geringer als im Vorjahr ausgefallenen Exporte sind laut dem kasachischen Energieministerium auf die geringere Nachfrage aus Russland zurückzuführen. In Russland sei in den letzten Jahren ein stetiger Rückgang der Nachfrage nach Kraftwerkskohle als Hauptbrennstoff zur Erzeugung von Strom und Wärme zu verzeichnen.
Kasachstan zählt zu den zehn größten Kohleproduzenten und -exporteuren weltweit. Die Kohlebranche ist heute für 75% der Stromproduktion in Kasachstan verantwortlich, liefert den Rohstoff für die Koks-Chemie und deckt den Bedarf an Brennstoff im kommunalwirtschaftlichen Sektor und der Bevölkerung vollständig.67
Gegenwärtig sind in Kasachstan 33 Gesellschaften im Kohleabbau tätig. Die größten Akteure der Branche sind: die AG ArcelorMittal Temirtau, TOO Bogatyr Komir, AG Euroasiatische Energetische Korporation, TOO Angrensor, TOO Korporation Kasachmys, AG Schubarkol Komir, TOO Karashyra LTD, TOO Maikuben-West, TOO Saryarka-ENERGY, TOO Edelweiss, AG Samruk-Energy, der Tagebau Wostotschny und das Kohledepartement Borly der Korporation Kasachmys.68 Fast alle im Kohlebergbau tätigen Gesellschaften sind großen Energie- oder Metallurgieunternehmen angegliedert.
3.2.4 Erneuerbare Energien
Mit der Verabschiedung des Gesetzes „Über Änderungen und Ergänzungen in bestimmten Gesetzen der Republik Kasachstan zur Förderung erneuerbarer Energien“ vom 4. Juli 201369 wurde die rechtliche Grundlage für die Ausrichtung der kasachischen Wirtschaft auf die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien gelegt.
Seitdem wurden 15 Verträge mit Energieerzeugern geschlossen, die erneuerbare Energiequellen nutzen70. Um den Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 auf 3% zu erhöhen, wurde der Maßnahmenplan für die Entwicklung alternativer und erneuerbarer Energien in Kasachstan für 2013 bis 2020 aktualisiert.71
Bis Ende 2020 sollen in Kasachstan 106 Erneuerbare-Energien (EE)-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3054,55 MW in Betrieb genommen werden, darunter
• 34 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 1.787 MW • 41 Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 539 MW • 28 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 713,5 MW • drei Anlagen zur Nutzung von Bioenergie mit einer installierten Leistung von 15,05 MW
Im Jahr 2014 wurden laut Energieministerium neun Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien mit einer Gesamtleistung von 53,62 MW abgeschlossen (drei Windkraftanlagen - 49 MW; drei Photovoltaikanlagen - 2,42 MW; zwei Wasserkraftanlagen - 2,15 MW, eine Anlagen zur Nutzung von Bioenergie -50 kW). Die volle Inbetriebnahme der Objekte soll in der ersten Jahreshälfte 2015 erfolgen.72
66 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 67 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Wärme- und Energiebilanz der Republik Kasachstan, 2009-2013, 2014 68 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 69 Gesetz der Republik Kasachstan „Über Änderungen und Ergänzungen in bestimmten Gesetzen der Republik Kasachstan zur Förderung erneuerbarer Energien“ vom 4. Juli 2013, http://online.zakon.kz/document/?doc_id=30445263, 27.07.2015 70 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 71 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 72 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018
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Bisher gibt es in Kasachstan insgesamt 43 EE-Anlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 177,52 MW. Dazu gehören Windkraftanlagen mit 52,81 MW, Wasserkraftanlagen mit 119,27 MW, Photovoltaikanlagen mit 5,04 MW und eine Biogasanlage mit 0,4 MW Leistung.
Die gesamte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien belief sich 2014 auf 578.170 MWh – 8,9% mehr als im Jahr 2013 mit 530.900 MWh. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromproduktion lag damit im Jahr 2014 bei 0,62%.73
3.3 Energiepreise
Im Rahmen von umfangreichen Marktreformen werden derzeit auch die Regularien zu Preis- und Tarifbildung im Energiesektor überarbeitet — bisher ist Energie in Kasachstan staatlich subventioniert, insbesondere die Preise für Privatverbraucher werden nicht von den Märkten bestimmt.
Für Großabnehmer werden Produktion, Übertragung und Verbrauch von Strom und Wärme anhand von individuellen Verträgen geregelt. Unabhängig davon existiert ein dreigeteilter Großmarkt für den Stromhandel, an dem Energieerzeuger, Energieversorger und Industriebetriebe, die über 5 MWh verbrauchen, beteiligt sind. Er besteht aus:74
10. Einem Markt mit dezentralisiertem Handel von Strom, der durch beidseitige Kaufverträge geregelt wird;
11. Einem Markt mit zentralisiertem Handel von Strom, auf dem Vereinbarungen über den Kauf und Verkauf elektrischer Energie auf der Grundlage eines kurzfristigen (Spothandel), mittelfristigen (Woche, Monat) oder langfristigen (Quartal, Jahr) Handels getroffen werden;
12. Einem Markt für elektrische Energie im Echtzeitmodus. Ziel ist die Regelung der stundenweise entstehenden Schwankungen zwischen den tatsächlichen und per Vertrag vereinbarten Mengen von Produzenten und Verbrauchern im kasachischen Stromnetz. Dieser Markt wird vom Staatsunternehmen KEGOC (Kasachische Gesellschaft für die Verwaltung der Stromnetze) betrieben.
Tab 10 Durchschnittliche Preise für Energie für private Verbraucher (in KZT)75
Ware, Dienstleistung 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Strom, für 100 kWh 745 832 915 967 1 043 1.100
Gas, für 1 m³ 10,34 10,86 11,15 10,31 11,15 13,15
Wärme, für 1 Gcal 2.395 2.458 2.585 2.746 2.920 3,009
Flüssiggas, für 50 l 2.182 2.433 2.676 2.609 2.601 2,629
2009 erarbeiteten Netzbetreiber und Regierung einen Mechanismus zur Tarifbildung für energieerzeugende Betriebe, der für die Energieerzeuger sogenannte Grenztarife vorsieht und bei dem die Absatzpreise für Strom- und Wärmeenergie einen Investitionsbestandteil enthalten. Diese Tarifbildung wurde mit dem Regierungsbeschluss vom 25. März 2009 „Über die Einführung von Grenztarifen“ in Kraft gesetzt. Ziel dieses Investitionsbestandteils ist, dass die Energieerzeuger Geld in die nachhaltige Modernisierung der Erzeugungsanlagen investieren.76 Gemäß der Regierungsverordnung „Über die Einführung von Grenztarifen“ stieg der Preis für Strom auf dem Großmarkt allein im Jahr 2009 um 30 bis 50% an. Der danach folgende jährliche Preisanstieg für elektrische Energie auf dem Großmarkt soll bei 7% liegen. Für private Verbraucher stiegen die Preise für Nebenkosten wie Strom, Gas und Heizung in den letzten Jahren kontinuierlich an. Auch die Preise für die Strom-, Gas- und Wärmeversorgung von Industriebetrieben behielten in den letzten Jahren einen gleichmäßigen Aufwärtstrend. 73 Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018 74 Gesetz der Republik Kasachstan „Über die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen“ http://online.zakon.kz/document/?doc_id=30445263, 29.07.2015 75 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Verbraucherpreise in der Republik Kasachstan 2009-2013, 2014 76 Kazakhstan. The International Business Magazine, 2013/2
29
Tab 11 Verbraucherpreise für Energieressourcen im industriellen Gewerbe (in KZT, jeweils zum Ende der Periode)77
Ware, Dienstleistung 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Rohöl, für 1 t 77.428 81.763 111.478 114.216 111.806 105,73
Gaskondensat, für 1 t 28.733 38.295 57.941 61.638 31.398 27,384
Benzin, für 1 t 61.646 65.708 93.029 92.845 97.771 107,37
Diesel, für 1 t 51.137 63.136 93.302 99.643 104.584 95,95
Masut 36.811 29.037 42.891 46.929 59.723 57,545
Steinkohle, für 1 t 1.419 1.699 1.608 1.893 2.187 2,164
Erdgas, für 1 m³ 3.405 3.273 4.519 5.169 5.427 4,776
Strom, für Taus. kWh 5.487 6.176 6.352 6.808 7.220 7,532
Auch zu Beginn des Jahres 2015 sind die Verbraucherpreise für Energie wieder gestiegen. In Almaty und im Gebiet Almaty beispielsweise kostet eine Kilowattstunde derzeit 20 KZT und nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 7,5% zu. In Pawlodar stieg der Preis um 3,5%, in Schymkent um 7,5% und in Aktau um 10%. Laut dem Energieministerium sollen die Preise für die nächsten fünf Jahre gelten.78
3.4 Gesetzgebung im Bereich Energieeffizienz
Am 13. Januar 2012 wurde vom kasachischen Präsidenten das Gesetz „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ unterschrieben und ersetzte das bis dahin wirkende Gesetz „Über Energieeinsparung“. Das aktuelle Gesetz sieht u.a. seit 1. Januar 2013 die Durchführung von Energieaudits für alle Unternehmen in Kasachstan vor.
Das Gesetz „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ bestimmt die rechtlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Handlungsgrundlagen natürlicher und juristischer Personen im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz und legt die Zuständigkeiten verschiedener Behörden und ausführender Organe bei der Umsetzung des Branchenprogramms für die Energiewirtschaft „Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014“, des gesamtwirtschaftlichen Programms „Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“ und des Programm „Energieeinsparung 2020“ fest.
Verantwortlich für die Ausarbeitung und Entwicklung der Programme zeichnet das Ministerium für Industrie und neue Technologien. Dem Gesetz „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ nach sollen die regionalen lokalen Exekutivorgane Energiesparmaßnahmen in Entwicklungsprogramme der jeweiligen Regionen einschließen und regelmäßig deren Umsetzung kontrollieren und erörtern.
Wichtig – im Gesetz fehlt bisher der Hinweis auf die Finanzierung von Energieeinsparprogrammen aus Staats-, Branchen- oder Regional-Haushalten. Die Abwesenheit klarer Formulierungen und die Unbestimmtheit in Finanzierungsfragen erschweren die Umsetzung der Entwicklungsmaßnahmen noch.
Gegenwärtig gibt es folgende, den Energiesektor, Energieeffizienz und erneuerbare Energien betreffende Gesetze und Rechtsverordnungen, die alle von Relevanz sind, da sie jeweils bestimmte Teilbereiche der wirtschaftlichen Tätigkeit im Energiebereich bzw. die Politikrichtung vorgeben.
77 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Preise in der Industrie und Tarife für Produktionsdienstleistungen in der Republik Kasachstan 2009-2013, 2014 78 Neftegaz, Energieministerium gibt Erhöhung der Preise für Elektroenergie bekannt http://www.neftegaz.kz/kazaxstanskie-novosti/minenergo-kazaxstana-oproverglo-povyishenie-czen-na-elektroenergiyu-s-1-fevralya-2015-g.html, 29.07.2015
30
3.4.1 Gesetze
• Gesetz der Republik Kasachstan vom 9. Juli 2004, № 588-II „Über den Energiesektor“ (mit letzten Änderungen vom 15.Juni 2015)
• Gesetz der Republik Kasachstan vom 9. Juli 1998, № 272-I „Über natürliche Monopole“ (mit letzten Änderungen vom 05. Mai 2015)
• Gesetz der Republik Kasachstan vom 4. Juli 2009, № 165-IV „Über die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen“ (mit letzten Änderungen vom 29. Dezember 2014)
• Gesetz der Republik Kasachstan vom 8, Januar 2003, № 373-II „Über Investitionen“ (mit letzten Änderungen vom 29. Dezember 2014)
• Gesetz der Republik Kasachstan vom 15. Juli 2011, № 461-IV „Über Änderungen und Ergänzungen in einigen Gesetzesakten zur Verbesserung des Rechtsrahmens“ (unter anderem für das für das Umweltgesetzbuch, mit letzten Änderungen vom 10. Juli 2012)
• Gesetz der Republik Kasachstan vom 13. Januar 2012, № 541-IV „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ (mit letzten Änderungen vom 15. Juni 2015, ersetzt das frühere Gesetz „Über Energieeinsparung“ vom 25. Dezember 1997, Nr. 210-1) http://online.zakon.kz/Document/?doc_id=31112351
• Gesetz der Republik Kasachstan vom 13. Januar 2012, № 542 „Über Änderungen und Ergänzungen in einigen Rechtsakten der Republik Kasachstans zu Fragen der Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz" (mit letzten Änderungen vom 27. April 2012)
• Gesetz der Republik Kasachstan vom 14 Januar 2015, № 279-V „Über Änderungen und Ergänzungen in einigen Gesetzesakten der Republik Kasachstan zu Fragen der Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“
Das Gesetz „Über Änderungen und Ergänzungen in einigen Rechtsakten der Republik Kasachstan zu Fragen des Übergangs in Kasachstan zu einer ‚grünen Wirtschaft‘“ liegt bisher nur als Gesetzentwurf79 vor und wird derzeit im kasachischen Parlament diskutiert.80 Das Gesetz soll verschiedene Fragen aus den Bereichen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zusammenführen und wird die Grundlage für eine abgestimmte Gesetzgebung sein.
3.4.2 Regierungsverordnungen und weitere Regelungen
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 9. April 1999, № 384 „Über das Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft bis 2030“ (mit Ergänzungen vom 8. August 2007)
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 4. Februar 2000 № 16 „Richtlinien zur Begutachtung der Energieeinsparung von betriebsbereiten und sich im Bau befindlichen Gebäuden" (mit letzten Änderungen vom 5. August 2013)
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 25. März 2009, № 392 „Über Bestimmungen zu Grenztarifen“ (mit letzten Änderungen vom 29. Dezember 2014)
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 5. Oktober 2009, № 1529 „Über Bestimmungen zum Monitoring bei der Nutzung erneuerbarer Energien“ (mit letzten Änderungen vom 9. Juli 2014)
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 25. Dezember 2009, № 2190 „Über Genehmigungsverfahren für Machbarkeitsstudien und Bauprojekte von Erneuerbare-Energien-Anlagen“ (mit letzten mit Änderungen vom 29. April 2014)
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 19. Januar 2012, № 119 „Über Bestimmungen zum Netzanschluss von Objekten zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen“ (mit letzten Änderungen vom 29. Januar 2014)
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 29. November 2013, № 1281 „Über Bestimmungen für das Abrechnungsfinanzzentrum zur Förderung erneuerbarer Energiequellen“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 27. März 2014, № 271 „Über die Bestätigung der Regelungen zur Festsetzung fester Tarife“
79 Regierung der Republik Kasachstan, http://mir.gov.kz/ru/kategorii/koncepciya-proekta-zakona-respubliki-kazahstan-o-vnesenii-izmeneniy-i-dopolneniy-v, 04.08.2015 80 Zakon.kz, http://online.zakon.kz/Document/?doc_id=31414252, 04.08.2015
31
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 12 Juni 2014, № 645 „Über die Bestätigung fester Tarife“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 3. April 2014, № 290 „Über die Genehmigung der Regelungen des Tarifs zur Unterstützung erneuerbarer Energiequellen“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 18. April 2014, № 376 „Über Änderungen und Ergänzungen in der Verordnung der Regierung der Republik Kasachstan vom 29. November 2012, № 1508 ,Genehmigung der Regelungen für das Funktionieren des Ausgleichsmarkts für elektrische Energie‘“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 30. April 2014, № 419 „Über die Festlegung der Tarife, die die Höhe des Verkaufspreises nicht übersteigen, der durch die zuständige Behörde oder das lokale Exekutivorgan zur Genehmigung der Machbarkeitsstudie für den Bau von EE-Anlagen vereinbart wurde und entsprechend der Machbarkeitsstudie noch gültig ist“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 12. Juni 2014, № 644 „Über die Genehmigung der festen Tarif für Projekte von Solaranlagen, die mit Photovoltaik-Modulen auf Basis von in Kasachstan hergestelltem Silizium arbeiten“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 28. Juli 2014, № 834 „Über die Genehmigung der Regelungen zur Verwendung von zielgerichteten Transfers aus dem republikanischen Budget für 2014 in Regionalbudgets sowie in die Budgets der Städte Astana und Almaty für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 28. Juli 2014, № 835 „Über Änderungen und Ergänzungen zur Verordnung der Regierung der Republik Kasachstan vom 25. Januar 2013 № 43 ‚Über die Genehmigung des Aktionsplans für die Entwicklung alternativer und erneuerbarer Energien in Kasachstan für 2013-2020‘“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 5. August 2014, № 878 „Über die Festlegung von Standardverträgen zwischen dem Abrechnungsfinanzzentrum und Unternehmen, die Energie aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen, sowie konventionellen Verbrauchern“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 29. August 2013, № 904 „Über die Umsetzung des Programms ‚Energieeinsparung 2020‘“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 26. Januar 2009, № 50 „Über die Festlegung von Richtlinien zur Nutzung von Energie“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 24. Januar 2005 ? 10; "Über die Festlegung von Richtlinien zur Nutzung von Energie" und "Richtlinien für die Nutzung von Wärmeenergie"
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 30. November 2011, № 1404 „Über die Umsetzung des Komplexplans für die Erhöhung der Energieeffizienz 2012-2015“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 10. August 2012, № 1040 „Anforderungen an die Energieeffizienz von elektrischen Antrieben“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 15. August 2012, № 1047 „Über Verfahren zur Bewertung der Arbeit von regionalen Exekutivorganen zur Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 15. August 2012, № 1048 „Über Anforderungen an Energieeffizienz im Bereich Transport und Verkehr“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 31. August 2012, № 1115 „Über Richtlinien zur Durchführung von Energieaudits“
• „Richtlinien zur Bestimmung der Energieeffizienz-Klasse von Gebäuden, Einrichtungen, Bauten“, Regierungsbeschluss vom 31. August 2012 Nr. 1117
• „Über die Akkreditierungskommission im Bereich der Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“, MINT vom 3. Oktober 2012 Nr. 358
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 24. Oktober 2012, № 1346 „Über Normen und Kennwerte des Energieverbrauchs“
• Regierungsverordnung der Republik Kasachstan vom 18 Februar 2013, № 146 „Über Akkreditierungsrichtlinien im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz“
• Erlass des Ministeriums für Investitionen und Entwicklung der Republik Kasachstan vom 31. März 2015, № 405 „Über die Genehmigung der Anforderungen an Energieeffizienz für Gebäude“
• „Richtlinien für die Durchführung der Expertise“ vom 10. September 2004 № 214
32
• „Empfehlungen zur Berechnung von Kennwerten und Bewertung der Energieeffizienz“, Statistikagentur Kasachstans vom 27. März 2009 № 52
• „Richtlinien zu Bildungseinrichtungen für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in den Bereichen Energie-Audit, Energieeinsparung, Energieeffizienz und Energiemanagement“ vom 11. September 2012 Nr. 1179.
• Erlass des Ministeriums für Industrie und neue Technologien (heute Ministerium für Investitionen und Entwicklung) der Republik Kasachstan vom 12. Januar 2012, № 6 „Über Richtlinien für die Akkreditierung von Organisationen zur Durchführung von Energie-Expertisen“
3.5 Netzanschlussbedingungen und Genehmigungsverfahren
Als Hintergrund zum Thema Energieeffizienz sollen die normativ-rechtlichen Rahmenbedingungen für den Netzanschluss von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien dienen. Kasachstan hat diesbezüglich in den letzten Jahren viele Änderungen vorgenommen und ein rechtliches Regelwerk geschaffen, das permanent aktualisiert und an die technische Entwicklung angepasst wird. Das Energieministerium setzt die Politik fort, erneuerbare Energien durch Schaffung günstiger Bedingungen für den Anschluss an Strom- und Wärmenetze zu fördern.
Die hier aufgeführten Netzanschlussbedingungen und Genehmigungsverfahren sind im Gesetz „Über die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen“ vom 4. Juli 2009 mit letzten Änderungen vom 29. Dezember 2014 erläutert.81
Neue EE-Anlagen werden an den nächstmöglichen Anschlusspunkt des Strom- oder Wärmeversorgungsnetzes der entsprechenden Spannungsklasse bzw. des entsprechenden Wärmeträgers im Wärmeversorgungsnetz angeschlossen. Dabei sind für den Betreiber der EE-Anlage folgende Unterstützungsmaßnahmen zu leisten:
1. Die Netzbetreiber in Kasachstan sind verpflichtet, Energieerzeugern den Zugang zur Bestimmung des nächstliegenden Anschlusspunktes an das Elektroenergie- oder Wärmeversorgungsnetz sowie den Anschluss zu ermöglichen;
2. Bei Einschränkung der Durchlassfähigkeit der Strom- oder Wärmenetze soll die Priorität den Energieerzeugern, die den Strom oder Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen erzeugen, eingeräumt werden; Energie aus Erneuerbaren ist demnach vorrangig gegenüber der konventionellen zu behandeln.
3. Die finanziellen Aufwände für die Modernisierung oder die Rekonstruktion der elektrischen oder Wärmenetze für den Anschluss der EE-Anlagen haben die Netzbetreiber zu tragen.
Sollte die Kapazität des Netzsystems begrenzt sein, besteht das Vorrecht des Zugangs für den Stromerzeuger, der auf der Basis erneuerbarer Energien produziert.
Für den Anschluss an die Strom- und Wärmenetze hat der potenzielle Energieerzeuger bei dem Netzbetreiber die Bestimmung des nächstmöglichen Anschlusspunktes zu beantragen.
Innerhalb von 15 Tagen nach dem Eingang des Antrags hat der Netzbetreiber eine Entscheidung zu treffen, die danach als ein Rechtsakt zur Bestimmung des nächstmöglichen Anschlusspunktes an Strom- bzw. Wärmenetz ausgestellt wird. Als nächstes beantragt der potenzielle Energieerzeuger beim Netzbetreiber die Ausstellung von technischen Bestimmungen.
Nach dem Eingang des Antrags hat die netzbetreibende Organisation innerhalb einer Frist von 15 Tagen, jedoch höchstens innerhalb von einem Monat, die technischen Bestimmungen zum Anschluss der EE-Anlage an das Strom- bzw. Wärmenetz mit der Anweisung des Anschlusspunktes auszustellen.
Bei der Antragstellung für die Bestimmung des nächsten Anschlusspunkts gibt der Investor/Betreiber folgende Angaben über das EE-Projekt an:
1. Bezeichnung und Typ der Anlage; 81 Gesetz der Republik Kasachstan Gesetz „Über die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen“ , http://online.zakon.kz/document/?doc_id=30445263, 27.07.2015
33
2. Bevorzugter Ort für die Aufstellung der Anlage (Aufzählung von Alternativvarianten für die Unterbringung von Aggregaten);
3. zulässige Übertragungsleistung der Gesamtanlage;
4. die zu erwartende Energiemenge (MWh im Monat);
5. der zu erwartende Energieverbrauch;
6. Konstruktion/Konfiguration der Anlage;
7. Technologie, die von der vorgeschlagenen Energieanlage benutzt wird;
8. Datum der vermutlichen Inbetriebnahme;
9. Mindestleistung in MW;
10. Typ der Energiequelle;
11. die Art einer eventuellen Last;
12. Nennwerte wie Megavoltampere, Megawatt, Widerstand, Auftreten von Kurzschlüssen, Trägheitsmomente von Synchrongeneratoren/Motoren und Aufwärtstransformator
13. ggf. weitere technische Details auf Anforderung.
Die EE-Anlage wird durch den Netzbetreiber an das Strom- oder Wärmenetz angeschlossen.
Eine der wichtigsten Bedingungen für den Bau von EE-Anlagen ist das Vorhandensein von bereits ausgearbeiteten Machbarkeitsstudien mit Angaben über durchgeführte Messungen von Potenzialen.
Die Errichtung einer Anlage zur Nutzung erneuerbarer Energien und deren Inbetriebnahme erfolgt in folgenden Schritten:
1. Ausarbeitung der Planungs- und Projektierungsunterlagen;
2. Vorbereitung von Machbarkeitsstudien;
3. Ausarbeitung, Abstimmung und Genehmigung von Machbarkeitsstudien;
4. Beantragung des Anschlusses an Strom- und/oder Wärmenetze und Erhalt von Informationen zu technischen Anforderungen für den Anschluss, Erhalt der Anschlussgenehmigung;
5. Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP);
6. Erhalt von Genehmigungen für den Bau und Inbetriebnahme
7. Abschluss eines Vertrages zwischen Netzbetreiber und Energieerzeuger zur Abnahme von Strom bzw. Wärme und deren Verkauf;
8. Berichterstattung über die Anlage im Rahmen des Monitoring der Nutzung von EE-Anlagen - vierteljährlich vom Energieerzeuger an das Energieministerium und seine Abteilungen auf regionaler und lokaler Ebene.
Planungs- und Projektierungsunterlagen bestehen aus:
1. Dokumenten zum Erhalt eines Grundstücks durch Gebiets- oder Stadtverwaltungen;
2. Bestätigung des Projektierungsauftrags (die Projektorganisation muss eine staatliche Lizenz zur Ausführung von Projektarbeiten haben);
3. Bestätigung des Planungs- und Bauauftrags und Erhalt von Informationen zu den technischen Anforderungen für den Anschluss an kommunale Versorgungsnetze (Strom, Wasser, Kanalisation). Diese Unterlagen werden bei den Gebiets- oder Stadtverwaltungen beantragt. Der Planungs- und Bauauftrag enthält Anforderungen und mögliche Beschränkungen zur Bebauung kommunaler Flächen, die sich nach den Städtebaurichtlinien richten. Die Betreiber der Versorgungsnetze müssen während des Baus den benötigten Strom, Wasser etc. zur Verfügung stellen;
Machbarkeitsstudien von EE-Anlagen sind zur Abstimmung in folgenden Behörden vorzulegen:
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1. dem hygienisch-epidemiologischen Dienst (beim Gesundheitsministerium)
2. dem staatlichen Komitee für Energieaufsicht (beim Ministerium für Energie)
3. dem Energieministerium und der Gebiets-, Rayon- oder Stadtverwaltung
Das EE-Projekt wird bis zu dessen Genehmigung in folgenden staatlichen Einrichtungen abgestimmt:
der lokalen Feuerwehr (dem Innenministerium unterstellt); den lokalen Behörden des hygienisch-epidemiologischen Dienstes (beim Gesundheitsministerium); den lokalen Behörden des staatlichen Komitees für Energieaufsicht (beim Ministerium für
Energie).
Nach dem verbindlichen Abstimmungsverfahren muss das EE-Projekt noch eine staatliche Prüfung durch einen unabhängigen, staatlich beauftragten Betrieb für Projektexpertise durchlaufen.
Die Projektexpertise wird gebührenpflichtig auf Grundlage eines Vertrages durchgeführt. Der Vertrag zur Durchführung der Expertise wird zwischen dem potentiellen Energieerzeuger bzw. Investor und der staatlichen Behörde für Expertise und Begutachtungen Gosexepertisa geschlossen. Preise und Tarife für Staatsexpertisen werden von Gosexpertisa festgelegt.
Die Ausarbeitung der Planungs- und Projektdokumentation ist mit dem Erhalt der Genehmigung durch die Verwaltung für Architektur und Städtebau (bei Gebiets-, Rayon- oder Stadt-Akimat) abgeschlossen. Die Genehmigung wird durch die Verwaltung für Architektur und Städtebau unentgeltlich innerhalb von 15 Arbeitstagen erteilt.
Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist in Kasachstan für jedes wirtschaftliche Projekt obligatorisch, das einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Umwelt und den Gesundheitszustand der Bevölkerung haben könnte. Die UVP wird von juristischen oder natürlichen Personen vorgenommen, die eine staatliche Lizenz für die Ausübung von Dienstleistungen im Bereich des Umweltschutzes besitzen.
In der UVP wird der Einfluss auf:
1. Atmosphäre;
2. Oberflächen- und Grundwasser;
3. See- und Flussböden;
4. Landschaften;
5. Boden;
6. Pflanzenwelt;
7. Tierwelt;
8. Ökosysteme;
9. den Gesundheitszustand der Bevölkerung;
10. den sozialen Sektor (Arbeitsplätze, Bildung, Transportinfrastruktur) geprüft.
Mit der Ausführung der Bau- und Montagearbeiten hat der Investor einen darauf spezialisierten Betrieb zu beauftragen. Dieser Betrieb muss über eine staatliche Lizenz für die Ausführung von Bau- und Montagearbeiten im Energiebereich verfügen. Die Genehmigung (oder begründete Ablehnung der Genehmigung) für die Bau- und Montagearbeiten wird von den Stadt- und Gemeindeverwaltungen vorgenommen, die die staatliche Bauaufsicht in diesem Gebiet wahrnehmen.
Die Inbetriebnahme der EE-Anlage wird von einer staatlichen Kommission für die Abnahme der Funktionstüchtigkeit durchgeführt, die Kommission wird abhängig von der Projektgröße von folgenden Instanzen bestimmt:
1. Der Regierung der Republik Kasachstan;
2. Dem zentralen Vollzugsorgan (Energieministerium);
3. Stadt-, Gemeindeverwaltung (Akimat) des Gebietes;
4. Stadt-, Gemeindeverwaltung (Akimat) der Kreise, Städte
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Die Abnahme und Prüfung der Funktionstüchtigkeit des EE-Objekts wird von einer staatlichen Kommission für die Inbetriebnahme durchgeführt. Diese wird abhängig von der Bedeutung und vom Wert des Bauprojekts durch die Regierung der Republik Kasachstan, dem Energieministerium oder den Stadt- und Gemeindeverwaltungen bestimmt. Während der Abnahme der Einsatzbereitschaft entstandene Aufwände werden vom Investor/Auftraggeber getragen.
Die Ausfertigung und Ausstellung aller Genehmigungen wird unentgeltlich geleistet.
3.6 Staatliches Energieregister und Energieaudit
Eine der wichtigsten Maßnahmen Kasachstans zur Neuorientierung der Wirtschaft hin zu energieeffizienten Technologien, niedrigerer Energieintensität und einem höheren Wirkungsgrad bei der Nutzung von Energie war die Schaffung eines staatlichen Energieregisters (Государственный Энергетический Реестр, ГЭР) und die Verpflichtung von Industrieunternehmen – unter bestimmten Bedingungen – zu Energieaudits.
Damit soll eine Datenbasis zur Kontrolle des tatsächlichen Energieverbrauchs einzelner Unternehmen sowie des Gesamtenergieverbrauchs aller Industrieunternehmen im Land geschaffen werden.82 Zudem sollen die so gesammelten Daten der Prognose von Energieeffizienz und Energieintensität in der kasachischen Wirtschaft und darüber zur Bestimmung gesamtwirtschaftlicher Maßnahmen für eine Verbesserung der Energienutzung dienen.
Das Energieregister ist eine Datenbank, in der alle kasachischen Industrieunternehmen, die pro Jahr Energie in Höhe von 1.500 oder mehr Tonnen Brennstoffeinheiten verbrauchen, sowie alle staatlichen, quasistaatlichen und öffentlichen Organisationen und Unternehmen registriert sind.83
Geführt wird das Register im Auftrag der kasachischen Regierung vom Institut für die Entwicklung der Elektroenergie und der Energieeinsparung (KazEE). Das Institut soll zudem die Umsetzung der Gesetzgebung im Bereich Energieeffizienz in Kasachstan begleiten und dient als Anlaufstelle und Kompetenzzentrum für kasachische Unternehmen.
Eine Umrechnungstabelle für die korrekte Ermittlung der Brennstoffeinheiten aufgrund der tatsächlich aufgewendeten Energieressourcen wird vom KazEE auf folgender Website zur Verfügung gestellt: http://kazee.kz/calc/calc.html
Rechtliche Grundlage für das staatliche Energieregister sowie für die Durchführung der Energieaudits sind das Gesetz № 541-IV vom 13. Januar 2012 „Über Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“ sowie das Gesetz № 279-V vom 14 Januar 2015 „Über Änderungen und Ergänzungen in einigen Gesetzesakten der Republik Kasachstan zu Fragen der Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz“.
Zum Energieaudit verpflichtet sind alle im stattlichen Energieregister registrierten Unternehmen, außer staatlichen Institutionen und Einrichtungen. Die Kosten haben die Unternehmen selbst zu tragen. Energieaudits müssen mindestens alle fünf Jahre durchgeführt werden.
Für die Durchführung von Energieaudits müssen Dienstleister per Akkreditierung zugelassen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand 14. Juli 2015) sind dies etwa 100 Energieauditoren.84
Als Energieaudit nach kasachischer Gesetzgebung gilt das Sammeln, Bearbeiten und die Analyse von Daten zur Nutzung von Energieressourcen mit dem Ziel, Möglichkeiten und Potenziale für die Einsparung von Energie zu ermitteln und einen entsprechenden Maßnahmenplan für die Erhöhung der Energieeffizienz im
82 KazEE http://kazee.kz/gosudarstvennyy-energeticheskiy-reestr/chasto-zadavaemye-voprosy-i-otvety/, 04.08.2015 83 ebda. 84 Institut für die Entwicklung der Elektroenergie und der Energieeinsparung, Energieeffizienz – Instrument zur Modernisierung der kasachischen Wirtschaft, (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_3_150714_KAZ_dena_Praesentation_Bohenbayev_ru.pdf, 27.07.2015
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Unternehmen zu erarbeiten. Der Maßnahmenplan als Resultat des Energieaudits ist von den betreffenden Unternehmen selbst zu erarbeiten und umzusetzen. Dazu gehören technische und Management-Umstrukturierungen, Sanierungen etc. sowie die Erarbeitung von Effizienzprogrammen mit Angabe der Energieeinsparziele und die Einführung von Energiemanagementsystemen nach dem internationalen Standard ISO 50001.
Insgesamt sind zum jetzigen Zeitpunkt (Stand 14. Juli 2015) 5.275 Unternehmen im Energieregister registriert.85 Eine aktuelle Liste kann ebenfalls beim KazEE auf folgender Website eingesehen werden: http://kazee.kz/gosudarstvennyy-energeticheskiy-reestr/subekty-gosudarstvennogo-energeticheskogo-reestra-/
Ursprünglich sollten bis zum Jahr 2015 rund 2.000 zu einem Energieaudit verpflichtete Industrieunternehmen ein solches auch vorgenommen haben. Allerdings wurde der Zeitrahmen bis 26. Juli 2016 verlängert.86 Denn von den 2.309 zu einem Energieaudit verpflichteten Unternehmen des Energieregisters hatten in den Jahren 2012 bis 2014 lediglich 179 Unternehmen ein Energieaudit durchgeführt, bis Mitte 2015 waren es rund 300.87
85 KazEE, http://kazee.kz/userfiles/ufiles/GEER/perechen_5275_dlya_sayta.pdf, 04.08.2015 86 Kasachischer Verband der Energieauditoren, Energieaudit in Kasachstan: Erfahrungen beim Auditieren von Industriebetrieben, (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_4_150714_KAZ_dena_Praesentation_Tokbaev_ru.pdf, 04.08.2015 87 ebda.
37
4 Energieeffizienz in Kasachstan 4.1 Gesamtwirtschaftlicher Überblick zur Energieeffizienz
Die Steigerung der Energieeffizienz in allen Wirtschaftsbereichen ist eines der Hauptziele Kasachstans in den nächsten Jahren – nicht allein der Umweltfreundlichkeit wegen, sondern aus rein ökonomischen Überlegungen. Gegenwärtig zeichnet sich die Wirtschaft Kasachstans durch einen ausgesprochen hohen Energieaufwand aus – mehr als zwei Drittel der im Inland verbrauchten Energie gehen verloren. Der
Grundstein für die Entwicklung einer staatlichen Politik zur Erhöhung der Energieeffizienz wurde bereits mit dem 1997 verabschiedeten Gesetz „Über Energieeinsparung“ gelegt.
Kasachstan ist ein traditionell durch Energieüberschüsse geprägtes Land und eines der wichtigsten Exportländer von Energieträgern weltweit. Fossile Energieträger sind das wichtigste Exportgut Kasachstans. Allein Erdöl machte im Jahr 2013 70,8% und 201472,4% der Exporte des Landes aus88. Von 1990 bis 2008 wurde das Niveau der Selbstversorgung Kasachstans mit Primärenergie um mehr als zwei Drittel erhöht.
Die Effizienz des Verbrauchs von Primärenergieträgern im Inland allerdings ist seit Jahren ausgesprochen niedrig. Die Industrie Kasachstans ist von energieintensiven Produktionsbetrieben (über 60% der Industrie) geprägt. Branchen- und gesamtwirtschaftliche Kennziffern für den Energieverbrauch pro produzierte Wirtschaftseinheit übertreffen die von Industrieländern um das Drei- bis Vierfache. Kasachstans Industriebetriebe verbrauchen 2,5-mal mehr Energie als Betriebe in den USA und 3,5-mal mehr als in Japan89.
Die spezifische BIP-Energieintensität in Kaufkraftparität (KKP) liegt um das 2,5-Fache über dem durchschnittlichen Kennwert von OECD-Ländern und um das 3,5-Fache über der BIP-Energieintensität der Europäischen Union.
Abb. 3 zeigt einen Vergleich der Energieintensität verschiedener Länder in den Jahren 2008 und 2014. Trotz einer leichten Verbesserung im Jahr 2014 liegt Kasachstan nicht nur weit hinter den entwickelten Ländern zurück – diese Länder haben 10- bis 15-mal weniger energieintensive Volkswirtschaften als Kasachstan. Auch die beiden GUS-Republiken Russland und Weißrussland stehen in Sachen Energieeffizienz besser da als Kasachstan. Lediglich die Ukraine und Usbekistan nutzen Energie noch uneffektiver.
Abb. 3 BIP-Energieintensität in Kasachstan und Vergleichsländern. 2008 und 201490
88 United Nations Statistics Division http://comtrade.un.org/db/dqBasicQueryResults.aspx?cc=33,%20total&px=S3&r=398&y=2012,%202013,%202014&p=0&rg=2&so=9999, 04.08.2015 89 EDB: Erhöhung der Energieeffizienz in Staaten des Einheitlichen Wirtschaftsraumes und der Ukraine, Branchenübersicht Nr. 17, 2013 90 Quelle: Ministerium für Investitionen und Entwicklung der Republik Kasachstan, Energieeffizienz, 2015 (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_1_150714_KAZ_dena_Praesentation_Rau_ru.pdf, 27.07.2015
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Wesentliche Gründe der besonders hohen Energieintensität der kasachischen Volkswirtschaft sind:
1. Der hohe Anteil energieintensiver Produktionsbetriebe, die seit Sowjetzeiten in Betrieb sind und bis heute veraltete Produktionstechnologien verwenden;
2. Der erhebliche Anteil veralteter Energie- und Industrieausrüstungen, was zu enormen Energieverlusten in allen Produktionsphasen führt.
Eine wesentliche Größe zur Bestimmung der Energieintensität ist der Primärenergieverbrauch eines Landes. Tab. 12 zeigt die Anteile der wichtigsten Energieträger am Gesamt-Primärenergie-Verbrauch für die Jahre 2011 bis 2013. Der Verbrauch elektrischer Energie wird hierbei nicht berücksichtigt. Der Anteil der fossilen Brennstoffe Kohle, Öl und Gas am Gesamtverbrauch von Primärenergie liegt etwa bei zwei Dritteln.
Tab 12 Anteile der wichtigsten Energieträger am Gesamt-Primärenergie-Verbrauch in Kasachstan, 2011 bis 201391
Bezeichnung
2011 2012 2013 Verbrauch von Primärenergie in Mio. t Öl-Äquivalent
Anteil am Gesamt-Primärenergie-Verbrauch in %
Verbrauch von Primärenergie in Mio. t Öl-Äquivalent
Anteil am Gesamt-Primärenergie-Verbrauch in %
Verbrauch von Primärenergie in Mio. t Öl-Äquivalent
Anteil am Gesamt-Primärenergie-Verbrauch in %
Verbrauch von Kohle 40,1 29,6 40,1 29,3 41,9 30,0
Verbrauch von Erdöl und Erdölprodukten
19,7 14,5 18,8 13,7 20,9 15,0
Erdgasverbrauch 27,5 20,3 28,1 20,5 27,3 19,6 Gesamtverbrauch von Kohle, Erdöl und Erdgas
87,3 64,3 87,6 64,0 90,1 64,5
Verbrauch von Primärenergien insgesamt
135,7 Mio. t Öl-Äquivalent 136,9 Mio. t Öl-Äquivalent 139,6 Mio. t Öl-Äquivalent
Zwar verringerte sich nach Angaben der kasachischen Statistikagentur die Energieintensität in Kasachstan im Jahr 2013 (1,44) gegenüber 2008 (1,77) um 19,6%.
Tab 13 Energieintensität der Wirtschaft Kasachstans (Energieverbrauch in Tonnen Öl-Äquivalent je 1.000 USD Wirtschaftsleistung in Preisen von 2000)92
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
1,71 1,77 1,48 1,82 1,73 1,53 1,44
Dennoch geht die kasachische Regierung von einem gesamtwirtschaftlichen Potenzial für die Energieeinsparung in Höhe von rund 30% aus. Rund 4,7 Mio. Tonnen Treibstoff könnten pro Jahr eingespart werden.93
Durch überalterte Anlagen in Industrie und Energiewirtschaft – die durchschnittliche Dienstdauer von Kraftwerken, Strom- und Fernheizleitungen beträgt mittlerweile mehr als 30 Jahre – führt zudem zu großen Übertragungsverlusten, die im Prinzip nur grob geschätzt werden können. Laut der Statistikagentur der Republik Kasachstan betrugen die Verluste bei der Verteilung von Elektroenergie im Jahr 2013 12,5% vom
91 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Brennstoff- und Energiebilanz Kasachstans 2009-2013 (2014) 92 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Brennstoff- und Energiebilanz Kasachstans 2009-2013 (2014) 93 Kazinform, http://www.inform.kz/rus/article/2732191, 04.08.2015
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gesamten Stromverbrauch, bei der Wärmeenergie gingen 9,3% des gesamten Verbrauchs verloren.94 Nach Experteneinschätzungen übertreffen die tatsächlichen Verluste die offiziellen Angaben jedoch noch.
Tab 14 Energieverluste in Kasachstan, 2009-201395
2009 2010 2011 2012 2013
Elektroenergie in Mio. kWh
6.471,6 6.633,2 6.367,5 7.141,9 11.173,6
Wärmeenergie in Mio Gcal.
11,092 10, 579 10,728 10,806 8,852
4.2 Branchenstruktur: Industrie
Das BIP ist in Kasachstan von 6,0% im Jahr 2013 auf 4,3% im Jahr 2014 gesunken. Die Prognose für 2015 liegt bei einem Wachstum von noch 2,2%96. Die gesamte Wirtschaft befindet sich derzeit in Stagnation. Zum einen ist dies der Russland-Ukraine-Krise und dem schwachen Rubel geschuldet – Kasachstan ist durch seine Mitgliedschaft in der Eurasischen Wirtschaftsunion wirtschaftlich eng mit Russland verbunden. Zum anderen werden Wirtschaftsklima und Kaufkraft durch den niedrigen Stand des Ölpreises gedämpft.
Tab 15 BIP-Struktur Kasachstans nach Sektoren97
Bezeichnung Anteil der Sektoren an gesamtem BIP-Volumen, in %
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Industrie u.a. Baubranche 39,3 37,7 40,3 38,5 40,6 38,2 37,1 34,4 33,9 Landwirtschaft 5,4 5,7 5,3 6,2 4,5 5,0 4,3 4,6 4,2 Handel 11,4 12,4 12,3 12,1 13,0 13,8 15,2 15,4 16,2 Transport und Kommunikation
11,5 11,5 11,0 11,0 11,1 9,6 10,1 10,4 10,4
Sonstige Dienstleistungen 32,4 32,7 31,1 32,2 30,8 33,4 33,3 35,2 35,3
Dennoch beträgt der Anteil der Industrie an der BIP-Struktur des Landes stabil rund zwei Drittel (Tab. 13). Der abnehmende Anteil, gegenüber noch rund 40% in den Jahren 2008 und 2009, ist dem wachsenden Anteil des Dienstleistungssektors an der Gesamtwirtschaft geschuldet.
94 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Brennstoff- und Energiebilanz Kasachstans 2009-2013 (2014) 95 ebda. 96 GTAI, Wirtschaftsdaten kompakt: Kasachstan, Stand: Mai 2015 97 Statistikagentur der Republik Kasachstan, BIP-Struktur (2014)
40
Abb. 4 BIP-Struktur Kasachstans nach Sektoren, 201498
Tab 16 Elektroenergieverbrauch in Kasachstan nach Wirtschaftsbereichen, 201499
Bezeichnung Anteil am Stromverbrauch, in %
Industrie 69
Wohnungswirtschaft 11
andere 20
Obwohl die Entwicklung der Wirtschaft gedämpft ist, wird der Energieverbrauch in den nächsten Jahren deutlich steigen. Daran hat die Industrie den weitaus größten Anteil. Die Industrie verbrauchte 2014 rund 69% der Elektroenergie des Landes, gefolgt von der Kommunal- und Wohnungswirtschaft mit 11%. Weitere Wirtschaftszweige machen insgesamt nur rund 20% aus.100
Insgesamt wurden im Jahr 2014 in Kasachstan 91.660,9 Mio. kWh Strom verbraucht, 2,35% mehr als im Jahr 2013.101 29.082,9 Mio. kWh, rund 32%, davon wurden von den 30 größten Industrieunternehmen des Landes verbraucht (Tab. 16). Bisher ist die verarbeitende Industrie in Kasachstan wenig entwickelt. Die kasachische Regierung versucht, das zu ändern, dennoch überwiegt innerhalb der Industrieproduktion in Kasachstan der Rohstoffsektor bei weitem. Entsprechend sind vor allem Bergbau und Metallurgie die großen „Energiefresser“ des Landes.
98 Statistikagentur der Republik Kasachstan, BIP-Struktur (2014) 99 Ministerium für Investitionen und Entwicklung der Republik Kasachstan, Energieeffizienz, 2015 (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_1_150714_KAZ_dena_Praesentation_Rau_ru.pdf, 27.07.2015 100 Ministerium für Investitionen und Entwicklung der Republik Kasachstan, Energieeffizienz, 2015 (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_1_150714_KAZ_dena_Praesentation_Rau_ru.pdf, 27.07.2015 101 Kegoc, http://www.kegoc.kz/o-kompanii/natsionalnaya-energosistema/, 04.08.2015
Landwirtschaft 4,3%
Industrie inkl. Baubranche
37,1%
Handel 15,2%
Transport und Kommunikation
10,1%
Sonstige Dienstleistungen
33,3%
41
Tab 17 Die 30 größten Verbraucher von Elektroenergie in Kasachstan 2014102
Bezeichnung des Unternehmens Verbrauch pro Jahr, in Mio. kWh
АО Transnationale Gesellschaft KazChrom 6.561, 6
АО Kasachisches Elektrolysewerk 3.043,2
АО Lokomotiv 2.942,7
АО KEGOC 2.609,5
ТОО KazPhosphat 2.126,5
АО Alatau Zharyk Company 1.115,8
АО Bergbaugesellschaft Sokolovsko-Sarbay 1.003,5
АО Transport- und Energiegesellschaft Taldykurgan 780,3
ТОО KazZink 745,4
АО OzenMunaiGas 727,8
ТОО KazakhMys Smelting 708,6
ТОО KSP Steel 542,3
АО MangystauMunaiGas 500,8
АО Titan- und Magnesiumwerk Ust-Kamenogorsk 451,8
АО Ostkasachische regionale Energiegesellschaft 439,1
АО Regionale Energiegesellschaft Astana 436,1
ТОО Altyntau Kokshetau 407,0
АО KazTransOil 406,6
ТОО Ölchemisches Werk Pavlodar 401,3
АО Eisenbahngesellschaft Kazakhstan Temir Zholy 389,6
ТОО Karaganda Zharyk 364,7
ТОО Bogatyr Komyr 322,9
ТОО KasAzot 296,0
АО TurgaiPetroleum 279,3
АО SNPS AktobeMunaiGas 255,3
АО «KarazhanbasMunai 253,2
ТОО Energosystema 245,5
АО Energieversorgungsgesellschaft Pavlodar 245,3
ТОО Energienetze Zhambyl 244,0
ТОО Kasachisches Gasverarbeitungswerk 235,9
Gesamt 29 082,9
Im Jahr 2011 entwickelte die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) im Auftrag des damaligen Ministeriums für Industrie und Neue Technologien der Republik Kasachstan Empfehlungen für staatliche
102 KEGOC, http://www.kegoc.kz/o-kompanii/natsionalnaya-energosistema/, 08.06.2015
42
Instrumente und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in der kasachischen Wirtschaft. Die dena ermittelte in einem ersten Schritt durch systematische Energieeffizienzanalysen in zwei typischen kasachischen Industrieunternehmen die Effizienz- und Einsparpotenziale für die metallverarbeitende Industrie und die Maschinenbaubranche und konnte diese vergleichbaren Unternehmen in Europa gegenüberstellen. 103
Zum einen wurden ein Energieaudit und eine Analyse eines typischen kasachischen Unternehmens der Metallverarbeitung vorgenommen. 104 Das untersuchte Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Produzenten von Ferro-Legierungen und hat eine Jahresproduktion von rund einer Million Tonnen. Der Energieverbrauch des Unternehmens liegt bei 6,431 Mio. MWh pro Jahr. Das entspricht der Hälfte des gesamten Energiebedarfs der Region Pawlodar, in der das Unternehmen ansässig ist. Der Vergleich mit europäischen Legierungsherstellern ergab, dass die Energiekosten im kasachischen Unternehmen um ein Drittel höher sind als im europäischen Durchschnitt. Gegenüber den Kosten eines vergleichbaren Unternehmens in Europa liegen die Mehrkosten bei der Produktion von Ferrochrom in Kasachstan laut dena bei 96,1 Mio. Euro pro Jahr.
Um ein weiteres Beispiel für die Energieeffizienz kasachischer Industriebetriebe aufzuzeigen, führte die dena noch ein weiteres Energieaudit und die Analyse eines typischen kasachischen Unternehmens des Maschinenbaus durch. Untersucht wurde ein mittelständisches Unternehmen der Maschinenbaubranche. mit einem Energieverbrauch von 10.400 MWh pro Jahr. Der hohe Strom- und Wärmeverbrauch entsteht nach Aussage der dena durch veraltete und ineffiziente Druckluftkompressoren und Heizungsanlagen in den Produktionshallen. Würde man zum Vergleich deutsche Strompreise zugrunde legen, wären die Energiekosten des Maschinenbaubetriebs in Kasachstan neunmal so teuer wie in einem durchschnittlichen Vergleichsbetrieb in Deutschland (Tab. 17). Aus den Untersuchungen leitete die dena Maßnahmepläne zur Steigerung der Energieeffizienz der beiden Betriebe ab. Zudem fanden die Ergebnisse der Analysen und die Empfehlungen der dena Eingang in die asachische Gesetzgebung zur Energieeinsparung und Energieeffizienz sowie in die gesetzliche Regelung zur Verpflichtung von Industriebetrieben zu regelmäßigen Energieaudits.105
Tab 18 Vergleich des Energieeffizienz-Niveaus eines kasachischen Maschinenbau-Betriebs mit Unternehmen in Deutschland 106
Vergleich Energieeffizienzniveau Unternehmen in
Kasachstan Mittelwert von 120
deutschen Unternehmen
Strompreis in Euro / kWh 0,0277 0,0115
Energiekosten in % des Umsatzes bei kasachischen Strompreisen
2,0
0,3
Energiekosten in % des Umsatzes bei deutschen Strompreisen
8,1 0,9
Der durchschnittliche Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken zur Erzeugung von Strom und Wärmeenergie ist in Kasachstan deutlich niedriger als der vergleichbarer ausländischer Kraftwerke (Abb. 5). Für die Erzeugung von 1 GJ Energie werden in kasachischen Wärmekraftwerken 0,38 t Öleinheit verbraucht.
103 dena Deutsche Energieagentur, Aktivitäten der dena in Kasachstan http://www.dena.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Internationales/13-03-15_FS_Kasachstan_KOMM_final.pdf, 27.03.2014 104 dena Deutsche Energieagentur, Deutsch-Kasachische Zusammenarbeit im Bereich Energieeffizienz – Aktivitäten/Erfahrungen der dena http://zentralasien.ahk.de/uploads/media/20130702_Praesentation_Deutsche_Energie-Agentur_dena.pdf, 27.03.2014 105 ebda. 106 ebda.
43
Abb. 5 Durchschnittlicher Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken im Vergleich zu anderen Ländern, in t/GJ (Öleinheit/erzeugte Energie)
Quelle: MINT – Ministerium für Industrie und neue Technologien, Energieeinsparung 2020 (2013)
Im Jahr 2014 waren im staatlichen Energieregister Kasachstans 5.275 Industriebetriebe und öffentliche Einrichtungen registriert. Diese verbrauchten im selben Jahr 48,3 Mio. Tonnen Brennstoffeinheiten.107 Laut KazEE, dem mit dem Führen des Energieregister beauftragten Instituts, entsprach dies
• 40,6 Mrd. kWh Elektroenergie • 12,5 Mio. Gcal Wärmeenergie • 45,6 Mio. Tonnen Kohle • 7,2 Mrd. m3 Erdgas und • 2,5 Mrd. Litern Benzin
Tab 19 Energieverbrauch der im staatlichen Energieregister registrierten Industriebetriebe und öffentlichen Einrichtungen in Kasachstan, 2014108
Wirtschaftsbereich Anzahl der registrierten Unternehmen und Organisationen
Energieverbrauch in Mio. Tonnen Brennstoffeinheiten
Energiewirtschaft 160 21,4
Industrie 316 15,4
Bergbau 76 6,2
Bildung 2.927
1 Gesundheitswesen 661
Kultur 238
Laut den bisherigen Analysen des staatlichen Energieregisters ist in der kasachischen Industrie und Energiewirtschaft ein erhebliches Potenzial für das Einsparen von Energie und eine höhere Effizienz bei der Energienutzung ermittelt worden (Tab. 20).
107 Institut für die Entwicklung der Elektroenergie und der Energieeinsparung, Energieeffizienz – Instrument zur Modernisierung der kasachischen Wirtschaft, (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_3_150714_KAZ_dena_Praesentation_Bohenbayev_ru.pdf, 27.07.2015 108 ebda.
0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
0,3
0,35
0,4
Kasachstan Kanada USA Russland Schweiz
44
Tab 20 Potenzial für das Einsparen von Energie in der kasachischen Industrie, 2014109
Industriesektor Durch Energieaudits ermitteltes Potenzial zur Einsparung von Energie
Bergbau 3-7%
Metallurgie 20-30%
Maschinenbau 20%
Produktion von Elektroenergie 5-10%
Übertragung und Verteilung von Elektroenergie 10-15%
Übertragung und Verteilung von Wärmeenergie 17-23%
Lebensmittelindustrie 15-20%
Allerdings räumen kasachische Spezialisten ein, dass das tatsächliche Potenzial für Energiesparmaßnahmen und zur Erhöhung der Energieeffizienz noch gar nicht ermittelt werden konnte und möglicherweise weit über den bisherigen Schätzungen liegt.
Als Gründe hierfür werden genannt:110
• geringe Qualifikation der Energieauditoren, da diese Dienstleistung bisher noch ein völlig neues Geschäftsfeld ist; den meisten der für Energieaudits akkreditierten Organisationen oder Unternehmen fehlt die Erfahrung auf dem Gebiet
• Wettbewerbsverzerrungen (Dumping), Fehlende Rechenschaftspflicht der Auditoren bei mangelhaften Ergebnissen des Energieaudits (niedriges Leistungsniveau)
• geringes Interesse der Top-Managements von im Energieregister registrierten Unternehmen an Energieaudits und der Analyse der Ergebnisse, wenn Energieaudit doch durchgeführt wurde
• völlig neuer Organisationsbereich für die im Energieregister registrierten Unternehmen, Fehlen von Energiemanagern innerhalb der Unternehmen
• Unklarheit darüber, was Energieaudit überhaupt bedeutet, und in Folge dessen Diskreditierung dieser staatlichen Maßnahme
• die Verlängerung des Zeitraums, um Energieaudits durchzuführen, bis zum Jahr 2016 wird von im Energieregister registrierten Unternehmen als falsch empfunden
Dies zeigt, gerade in der Industrie besteht nicht nur ein Potenzial für deutsche Unternehmen, energieeffiziente Ausrüstungen und Anlagen zu verkaufen. Auch der gesamte Dienstleistungsbereich um Energieaudits ist ein Tätigkeitsgebiet, bei dem deutsche Unternehmen ihre Erfahrungen einbringen können.
4.3 Branchenstruktur: Wohnungs- und Kommunalwirtschaft
In Kasachstan sind Wohnungs- und Kommunalwirtschaft administrativ eng miteinander verbunden. Während Wohnungswirtschaft, Wohnungsbau oder der gesamte Wohnungssektor beispielsweise in Statistiken oft gesondert ausgewiesen werden, gibt es im Prinzip wenig verlässliche Daten nur für Kommunalbauten im klassischen Sinne.
109 Kasachischer Verband der Energieauditoren, Energieaudit in Kasachstan: Erfahrungen beim Auditieren von Industriebetrieben, (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_4_150714_KAZ_dena_Praesentation_Tokbaev_ru.pdf, 04.08.2015 110 ebda.
45
Letztere sind:
• öffentliche Bildungseinrichtungen: Schulen, Kindergärten, Universitäten • öffentliche Einrichtungen des Gesundheitssystems: Krankenhäuser, Polikliniken • Sport- und Kulturstätten: Stadien, Turnhallen, Schwimmhallen, Museen, Konservatorien,
Bibliotheken, Theater, Oper, Ballett, Galerien • öffentliche Einrichtungen für Transport und Verkehr: Bahnhöfe, Busbahnhöfe, Flughäfen • nationale, regionale und lokale Verwaltungseinrichtungen und Bürogebäude (kasachisch/russisch:
Akimat) von Stadt, Kreis/Bezirk (russisch: rayon), Verwaltungsgebiet (russisch: oblast), Ministerien und ihnen zugeordneten Behörden
Die Wohnungs- und Kommunalwirtschaft in Kasachstan definiert sich wie folgt:
• Wohnungssektor und Haushalte, einschließlich Mehr- und Einfamilienhäuser, die gleichzeitig Hauptabnehmer kommunaler Dienstleistungen sind, sowie Einrichtungen des Sozialsystems (Bildungseinrichtungen und medizinische Einrichtungen)
• Kommunalwirtschaft mit Unternehmen der Wärme-, Gas-, Wasser- und Stromversorgung und die durch sie betriebenen Versorgungsnetze, -leitungen und -systeme
Die für diesen Sektor zuständige Behörde ist das Ministerium für Nationale Ökonomie mit seinem Komitee für Bauwesen, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft.
Obwohl sich die Privatwirtschaft in Kasachstan langsam entwickelt, ist das Land in vielen Teilen staatlich reguliert. Das zeigt sich deutlich bei den Zuständigkeiten für Kommunalbauten. Die oben genannten Gebäudetypen fallen in aller Regel unter staatliche Administration. Selbst die hierarchisch unterhalb der nationalen Ebene angesiedelten Verwaltungsgebiete, Kreise/Bezirke und Kommunen sind gegenüber der Zentralregierung in Astana rechenschaftspflichtig und beziehen große Teile ihres Budgets aus dem Staatsetat. Selbst große Infrastrukturobjekte wie Bahnhöfe oder Flughäfen sind eng an die staatliche Verwaltung gebunden, da sie zu staatlichen Konzernen wie der kasachischen Bahn (Kazakhstan Temir Zholy) oder zur staatlichen Fluggesellschaft Air Astana gehören.
Tab 21 Anzahl staatlicher Gesundheitseinrichtungen in Kasachstan nach Verwaltungsgebieten, 2003 bis 2013111
Verwaltungsgebiet 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Akmolinsk 52 53 54 62 59 48 51 50 44 41 40 Aktubinsk 52 54 56 59 58 60 57 54 52 52 51 Almaty (Gebiet) 83 82 87 82 85 89 88 90 88 93 77 Atyrau 39 39 41 43 40 40 40 40 41 41 40 Ost-Kasachstan 104 105 106 114 116 117 102 103 97 101 99 Zhambyl 58 58 58 61 61 59 62 60 58 57 62 West-Kasachstan 56 54 54 53 51 50 45 44 42 40 41 Karaganda 91 100 103 106 104 105 100 102 97 100 93 Kustanai 51 52 56 64 64 57 57 57 59 56 57 Kyzylorda 64 66 67 70 70 69 68 61 53 46 56 Mangystau 35 36 33 33 30 30 30 27 33 31 37 Pavlodar 69 69 70 64 61 63 60 60 60 59 51 Nord-Kasachstan 49 49 49 49 49 36 36 29 32 31 35 Süd-Kasachstan 154 154 155 153 133 130 135 133 153 138 139 Astana (Stadt) 19 19 21 22 23 24 26 26 31 31 23 Almaty (Stadt) 53 52 53 51 51 64 63 62 69 73 94 Kasachstan gesamt 1029 1042 1063 1086 1055 1041 1020 998 1009 990 995
111 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft Kasachstans 2009-2013 (2014)
46
Die Entscheidung über Bau, Reparatur oder Modernisierung von Kommunalbauten sowie für die deren Finanzierung wird in den jeweiligen Behörden von Staat, Verwaltungsgebieten, Kreisen/Bezirken und Kommunen gefällt. Die Finanzierung erfolgt aus den jeweiligen Budgets dieser Verwaltungseinheiten. Geht es um Objekte von nationaler Bedeutung, fließen die Mittel zur Finanzierung aus dem republikanischen Etat (Staatsetat ohne Regionaletats), bei Objekten von regionaler oder lokaler Bedeutung aus den Etats von Verwaltungsgebieten oder Kommunen.
Das Bildungs- und das Gesundheitssystem unterliegen in Kasachstan der Zuständigkeit des Staates und werden komplett aus dem republikanischen Etat finanziert. Seit der Unabhängigkeit Kasachstans ist die Anzahl staatlicher medizinischer Einrichtungen, einschließlich Krankenhäuser und Polikliniken, um rund die Hälfte gesunken, von 1.805 im Jahr 1991 auf 995 im Jahr 2013. Ursachen sind der Niedergang vieler ländlicher Ortschaften, die Sowjetzeiten fast alle über eigene Gesundheitseinrichtungen verfügten und, noch in den 1990er Jahren, die fehlende Finanzierung für Erhalt und Betrieb.
Tab 22 Anzahl der Bildungseinrichtungen in Kasachstan, 2003 bis 2013112
Art der Einrichtung 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Kinderkrippen und Kindergärten
1.106 1.120 1.179 1.327 1.500 1.692 1.852 4.781 6.133 7.221 k.A.
Ganztagsschulen 8.254 8.221 8.157 8.055 7.958 7.859 7.811 7.755 7.706 7.636 7.561
Lyzeen 288 296 307 312 313 296 306 309 310 184 288
Colleges 357 385 415 442 460 471 480 494 494 610 357
Hochschulen 180 181 181 176 167 143 148 149 146 139 180
Durch die staatlichen Programme „Bau von 100 Schulen und 100 Krankenhäusern“ sowie „Bau von 350 Ambulanzen, ländlichen Gesundheitszentren und Polikliniken“ soll vor allem die Versorgung ländlicher Gebiete wieder verbessert werden.113
Beim ersten Projekt sollen von 2014 bis 2016 noch 25 Kliniken fertiggestellt werden, davon sechs mit Hilfe öffentlich-privater Partnerschaften (PPP). Im Rahmen des zweiten Programmes steht bis Ende 2016 der Bau von 213 Gesundheitszentren an, darunter 17 Polikliniken mit PPP-Finanzierung. In der Hauptstadt Astana sind in den vergangenen Jahren sechs neue Krankenhäuser und Forschungsinstitute entstanden. Sie sind in der 2008 gegründeten Nationalen Medizinischen Holding zusammengefasst und sollen zu einem Modell für die Modernisierung des Gesundheitssystems werden.
Tab 23 Anzahl weiterer ausgewählter öffentlicher Einrichtungen in Kasachstan114
2001 2008 2010 2011 2012 2013
Museen 103,0 198 205 216 221,0 224,0
Theater 44 57 59 64 60 62
Bibliotheken 3.220 4.071 4.137 4.171 4.192 4.185 davon sanierungsbedürftig 2006: 236 k.A. 117 116 137 123 Fläche in m2 485.603 276.888 574.180 580.196 579.286 580.227
Kinos 68 77 87 94 97 97 Fläche in m2 k.A. 101.528 126.307 128.535 133.229 135.725
112 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft Kasachstans 2009-2013 (2014) 113 GTAI: Branche kompakt Medizintechnik, Kasachstan (2014) 114 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft Kasachstans 2009-2013 (2014)
47
Die Ausgaben für Bildungs- und Gesundheitssystem speisen sich aus dem Staatsbudget sowie aus Aufwendungen der lokalen und regionalen Verwaltungen.
Aufträge für Bau, Sanierung oder Modernisierung von Kommunalbauten erfolgen durch öffentliche Auftragsvergabe über das übergeordnete Ministerium, bei Infrastrukturobjekten in Abstimmung mit dem für Transport und Verkehr zuständigen Ministerium für Investitionen und Entwicklung auch die Staatskonzerne Kasachstan Temir Zholy (kasachische Bahn) und die Fluggesellschaft Air Astana.
Tab 24 Übersicht über für verschiedene Kommunalbauten zuständige Ministerien115
Behörde Kommunalbauten Ministerium für Investitionen und Entwicklung
Flughäfen, Bahnhöfe
Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung
Krankenhäuser, Polikliniken
Ministerium für Kultur und Sport Theater, Museen, Kinos, Ministerium für Bildung und Wissenschaft
Vorschuleinrichtungen, Schulen, Einrichtungen der Berufsausbildung, Hochschulen und Universitäten, wissenschaftliche Einrichtungen und Forschungsinstitute
Bisher spielt der Faktor Energieeffizienz für Kommunalbauten so gut wie keine Rolle. Energieeffiziente Technologien und Konzepte werden laut dem kasachischen Institut für Elektroenergie und Energieversorgung beim Bau oder der Modernisierung von kommunalen Gebäuden wie Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern praktisch nicht berücksichtigt.116
Für den gesamten Wohnungs- und Kommunalsektor sieht der kasachische Energiekonzern Samruk Energy bei einem Anteil von rund einem Drittel am Gesamtenergieverbrauch des Landes ein Einsparpotenzial von rund 25 Prozent.
Tab 25 Durch den Kommunalsektor in Kasachstan verbrauchte Wärmeenergie in Gcal117
2009 2010 2011 2012 2013
Akmolinsk 1 065,3 1 053,6 1 057,2 1 079,5 910,80
Aktubinsk 173,10 582,20 614,20 574,00 583,50
Almaty (Gebiet) 198,70 236,20 230,80 266,90 283,50
Atyrau 128,30 104,70 135,80 134,70 98,00
Ost-Kasachstan 168,40 175,90 163,60 180,90 179,10
Zhambyl 247,90 242,50 245,20 236,20 293,60
West-Kasachstan 1 374,9 1 251,5 1 265,6 909,20 1 167,3
Karaganda 539,20 577,10 609,40 502,40 534,70
Kustanai 148,70 143,70 143,30 143,50 172,60
Kyzylorda 405,60 330,50 460,80 470,50 432,20
Mangystau 189,00 175,60 173,10 174,70 160,40
Pavlodar 488,40 548,10 991,60 984,20 1 196,6
Nord-Kasachstan 513,30 534,30 549,60 528,80 390,60
Süd-Kasachstan 949,90 916,60 904,00 917,10 1 025,8
Astana (Stadt) 1 533,2 1 672,4 1 773,6 1 937,9 1 549,7
Almaty (Stadt) 889,90 879,50 802,70 809,20 723,40
115 eigene Zusammenstellung 116 Samruk Energy, http://samruk-energy.kz/index.php?option=com_content&view=article&id=1114%3A1-2014---l-&catid=44%3Anews&Itemid=64&lang=ru, 04.08.2015 117 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft 2009 bis 20013 (2014)
48
Kasachstan 9 013,8 9 424,4 10 120,5 9 849,9 9 701,8
Ein wichtiges Pilotprojekt für die Anwendung energieeffizienter Technologien bei Kommunalbauten in Kasachstan wird derzeit durch eine gemeinsame Initiative von GEF (Global Environment Facility), das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung EBRD umgesetzt. Das Projekt läuft seit 2008 auch in Armenien, Kirgistan, Turkmenistan und Usbekistan und soll den Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden senken. 118
In Kasachstan wurde im September 2014 ein Teilprojekt abgeschlossen. Die Schule № 25 in Astana wurde dafür mit neuen energieeffizienten Fenstern und einem modernen, automatisierten Heizungssystem ausgestattet. Die EBRD finanzierte die Umbauten im Wert von 160.000 Euro. UNDP hatte die Bauaufsicht und schulte das Personal der Schule für den Betrieb der neuen Heizungsanlage.
Als Ergebnis wird eine Senkung des Verbrauchs von Wärmeenergie um 32 bis 37 % pro Jahr und der CO2-Emissionen um 150 bis 200 Tonnen pro Jahr erwartet. Zudem sollen durch die Modernisierung die Betriebskosten für die Schule gesenkt, die Lebensdauer des Schulgebäudes verlängert werden.119
Nach Angaben von Kommunal- und Regionalverwaltungen bedürfen 50,1 Mio. m² oder rund 32% des Wohnraums in Kasachstan der Sanierung.
Reparaturbedürftig sind
• Hausfassaden und Wandverkleidungen • Dächer • Balkons • Hausflure und Treppenaufgänge • sowie Versorgungsleitungen aus Zentralheizungen, Heiß- und Kaltwasserversorgung und
Kanalisation.
Im Prinzip abrissreif sind rund 3,8 Mio. m² oder 2% des gesamten Wohnungsbestandes in Kasachstan (Abb. 6).
Abb. 6 Gegenwärtiger Zustand des Wohnungsbestandes in Kasachstan120
Gründe für das Ausbleiben der dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen sind die schlecht entwickelten Wohnungsverwaltungsstrukturen als auch das fehlende technische Knowhow am Markt. Als Ergebnis der kostenlosen Übertragung der Wohnungen des vormals staatlichen Wohnungsbestandes an die Mieter zu Beginn der Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre, beträgt die Wohnungseigentümerquote heute 97,6%. Weniger als 10% dieser neuen Wohnungseigentümer sind jedoch in
118 Energy Efficient Design and Construction of Residential Buidlings BEECA, http://kz.beeca.net/news/367, 04.08.2015 119 EBRD http://www.ebrd.com/pages/news/press/2014/140908c.shtml, 04.08.2015 120 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft 2009 bis 20013 (2014)
Abrissreif 2%
Sanierungs-bedürftig
31% Bauten im
Sollzustand 67%
49
Selbstverwaltungsstrukturen organisiert.121 Zudem erschwert die fehlende Erfahrung in Selbstverwaltung die fachgerechte Instandhaltung und Modernisierung der Häuser.
Den Wohnungseigentümern fehlt das Fachwissen zur zielorientierten Verwaltung einer Eigentümerverwaltungsgesellschaft, den Wohnungsverwaltungsgesellschaften und den Projektbüros fehlt das Knowhow zur technischen Planung und Durchführung einer energetischen Gebäudesanierung. Eine Zusammenarbeit mit Stadtverwaltungen und Banken in Hinblick auf Zuschüsse und Kredite für Wohnungseigentümer existiert nicht. Zudem gibt es keine oder nur schlecht ausgebildete Spezialisten, die in der Lage sind, eine energetische Gebäudesanierung nach europäischen Standards und mit optimalen Energieersparnissen durchzuführen.122
Tab 26 Verbrauch von Elektroenergie und Wärmeenergie in der Wohnungswirtschaft, nach Regionen123
Nr. Verwaltungsgebiete Elektroenergie in Mio.
kWh (2013) Wärmeenergie in Tausend
Gcal (2013)
1 Akmolinsk 422,5 1.029,7
2 Aktjubinsk 403,5 1.089,5
3 Almaty (Gebiet) 1.111,7 647,8
4 Atyrau 387,0 404,1
5 Westkasachstan 328,6 729,3
6 Schambyl 357,9 571,2
7 Karaganda 1.436,9 4.110,9
8 Kostanaj 401,4 1.715,2
9 Kysylorda 327,8 234,5
10 Mangystau 627,5 624,6
11 Südkasachstan 812,2 491,3
12 Pawlodar 518,4 2.336,6
13 Nordkasachstan 351,2 1.059,9
14 Ostkasachstan 1.097,9 2.535,6
15 Stadt Astana 724,2 2.410,8
16 Stadt Almaty 1.241,0 3.503,9
Gesamt 10.549,6 23.495,1
Die bestehende Situation im Wohnungssektor soll das von der kasachischen Regierung am 27. September 2010 beschlossenes „Programm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft der Republik Kasachstan 2011-2020“ ändern. Das Programm soll aus Haushaltsmitteln sowie durch kasachische Public-Private-Partnership-Projekte (PPP) realisiert werden.
Für die erste Etappe im Zeitraum von 2011 bis 2014 wurden 54,3 Mrd. KZT (ca. 285,1 Mio. Euro) zur Verfügung gestellt. Dafür wurden bisher 2.655 km Ver- und Entsorgungsleitungen und 30 Kesselanlagen mit einer Leistung bi 100 Gcal/h gebaut oder saniert.124
121 Programm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft der Republik Kasachstan 2011-2020 122 ebda. 123 Statistikagentur der Republik Kasachstan, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft 2009 bis 20013 (2014)
50
Darüber hinaus sieht das Programm z.B. ein Fördermodell mit zinsgünstigen Darlehen und die Bildung eines Fonds zur Entwicklung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft vor. Darüber hinaus soll der Aufbau eines effizienten Systems zur Aus- und Fortbildung im Bausektor unterstützt werden, um einen Experten- und Trainerpool zu schaffen. Ergänzend sollen in den Regionen Kompetenzzentren gebildet sowie ein Forschungsinstitut der Wohnungswirtschaft etabliert werden.
Der Wohnungssektor verbraucht ungefähr 11% der gesamten in Kasachstan verbrauchten Elektroenergie und 40% der Wärmeenergie. Nach Experteneinschätzungen entsprechen die wärmetechnischen Eigenschaften von ca. 70% der Gebäude nicht modernen Anforderungen.125
In besonderem Ausmaß sind hiervon zwischen 1950 und 1980 gebaute Häuser betroffen. Aufgrund der schlechten wärmetechnischen Eigenschaften geht bei den betroffenen Gebäuden in manchen Fällen bis zu über 30% der zur Heizung genutzten Wärmeenergie verloren.
Die Mehrheit der untersuchten Gebäude entspricht den internationalen Energieeffizienz-Klassen „M-N“. Der durchschnittliche Verbrauch an Wärmeenergie für Heizung beträgt 270 kWh/m² pro Jahr. Somit liegt der kasachische Kennwert im Vergleich zum durchschnittlichen europäischen Verbrauch von rund 100-120 kWh/m² wesentlich höher (Abb. 7).
Aufgrund fehlender klar verteilter Zuständigkeiten und unklarer Finanzierungswege als Folge der Selbstverwaltungsstruktur fehlen der Wohnungswirtschaft in Kasachstan sowohl technische als auch finanzielle Impulse für die Modernisierung. Wohnungseigentümern verfügen gerade über Mittel für Reparaturarbeiten, um den aktuellen Wohnungsstand aufrechtzuerhalten, nicht aber für notwendige umfassende Sanierungen.
Abb. 7 Vergleich des Verbrauchs von Wärmeenergie in Gebäuden unterschiedlicher Länder126
Energieeffizienz-Klasse A B C D E F G H I J K L M N
Band-bereich
<15 15
-
45
45
-
75
75
-
90
90
-
105
105-120
120-135
135
-
150
150-165
165-180
180-195
195-225
225-270
>270
Der gesamte Wohnungs- und Kommunalsektor ist durch einen hohen Verschleißgrad der Versorgungsnetze und -leitungen gekennzeichnet, der zu erheblichen Energieverlusten bei Transport und Verbrauch führt. Die Mehrheit der Versorgungsnetze wurde vor mehr als 25 Jahren noch zu Sowjetzeiten in Betrieb genommen, viele wurden seitdem nie generalüberholt oder saniert.
124 ZHKH, http://zhkh.kz/news/?ELEMENT_ID=1145, 04.08.2015 125 Programm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft der Republik Kasachstan 2011-2020 126 ebda.
0
50
100
150
200
250
300
Schweiz Deutschland Frankreich Großbritanien Finnland Russland Weißrussland Kasachstan
51
Deutliches Anzeichen für den Verschleiß sind häufige Leitungsbrüche und Versorgungsausfälle, hinzu kommt die oft einhergehende Umweltverschmutzung.
Neben der Modernisierung bei Technik und Technologie in der Wohnungswirtschaft besteht in Kasachstan großer Reformbedarf hinsichtlich Unternehmensorganisation, Verwaltung und der Finanzierung von Unternehmen in Wohnungs- und Kommunalwirtschaft.
Gegenwärtige Probleme in der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft:
• fast die Hälfte der Kommunalbetriebe arbeiten wirtschaftlich unrentabel und sind auf staatliche Zuschüsse angewiesen
• die Modernisierung von kommunalen Versorgungssystemen führt zu Tariferhöhungen zur finanziellen Amortisation
• der Staat hat keine direkte Einflussnahme auf privatwirtschaftliche Unternehmen der Wohnungswirtschaft, die ca. 70% aller Unternehmen der Wohnungswirtschaft ausmachen
• grundlegender Bedarf der Branche langfristigen Finanzierungsmodellen • kaum eigene Aktivitäten kommunaler Unternehmen, um Finanzierungsquellen aufzutun,
Verlassen auf staatliche Zuschüsse
Öffentliche Einrichtungen verbrauchen ca. 5% der im Inland erzeugten elektrischen Energie und ca. 15% der Wärmeenergie, haben also einen vergleichsweise geringen Anteil am Landesenergieverbrauch. Dennoch spielen sie angesichts unzureichender staatlicher Finanzierung eine zunehmend wichtige Rolle, zumal das Potenzial für Energieeinsparung erheblich ist.
Im Landesvergleich ist der Energieverbrauch hier aus folgenden Gründen unverhältnismäßig hoch:
• schwache bis keine Kontrolle über den Energieverbrauch durch fehlende Zähler; • fehlende Energiepässe bzw. Energieprofile, der tatsächliche Verbrauch ist oft gar nicht
bekannt; • Fehlen automatisch regulierter Beleuchtungssysteme und Nutzung energieintensiver und
unpassender Beleuchtung; • Fehlen automatisch regulierter Heizungssysteme, Heißwasserversorgung, Belüftung und
Kühlung; • enorme Wärmeverluste durch fehlende Dämmung an Fassaden und Fenstern durch alte
Baumaterialien und teilweise Jahrzehnte zurückliegende oder nie durchgeführte Sanierungen
• fehlende Kostenkontrolle, da öffentliche Einrichtungen nicht selbst wirtschaften sondern staatlich finanziert werden
4.4 Projektbeispiele
Neben der Anpassung der Gesetzgebung, der Einführung des staatlichen Energieregisters und der Verpflichtung zu Energieaudits sind in Kasachstan derzeit einige umfassende Pilotprojekte für eine breit gefächerte Implementierung energieeffizienter Technologien geplant bzw. bereits angelaufen.
4.4.1 Energieeffizienz bei der kasachischen Bahn Kazakhstan Temir Zholy
Finanzierung: EBRD Projektsumme: 40 Mio. USD Laufzeit: 2014-2017
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung finanziert über einen Zeitraum von 2014 bis 2017 die energieeffiziente Modernisierung der staatlichen kasachischen Eisenbahngesellschaft Kazakhstan Temir Zholy (KTZ).127 Mit dem Kreditrahmen über 40 Mio. USD soll KTZ – größtes Transportunternehmen
127 Kazakhstan Temir Zholy, http://railways.kz/ru/node/8053, 04.08.2015
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Kasachstans und eines der größten Unternehmen überhaupt – energieeffiziente Technologien einführen und somit seinen Energieverbrauch deutlich senken.
Konkret sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
• Einführung von Solarkollektoren • Einführung von Wärmepumpen • Umstellung von Heizkesseln auf Erdgas • Sanierung von landesweit mehr als 100 Depots und Bahnhöfen, u.a. Einsatz von LED-
Beleuchtungssystemen
Dabei soll das Modernisierungsprogramm nicht nur reine technische Erneuerungen und damit Energieersparnis bringen. Auch ein unternehmensweites besseres Energiemanagement wird angestrebt.
Hinter dem Programm steht zudem das Konzept, durch die große Prominenz des Unternehmens die Akzeptanz der kasachischen Bevölkerung für Energieeffizienz und Energiesparen zu erhöhen. Zudem soll so der Markt für energieeffiziente Technologien und Ausrüstungen wie auch für die Nutzung erneuerbarer Energie besser erschlossen werden. Man erhofft sich also eine deutliche Vorbild-Funktion durch die Eisenbahngesellschaft KTZ, die als Multiplikator wirken soll.
Außerdem sollen durch das Programm neue Standards für Unternehmensführung bei Management und Rechenschaftslegung im Bereich Energie eingeführt werden.128
Zum Programm gehören deshalb auch
• die Einführung von Energie-Benchmarking und Wirtschaftsprüfung im institutionellen Management
• die Prüfung alternativer Finanzierungsmechanismen für die Aufstockung der Investitionen für Energieeffizienz
• Schulungen in internationalem Energiemanagement
4.4.2 Energieeffiziente Straßenbeleuchtung in Almaty
Finanzierung: EBRD Projektsumme: 34 Mio. USD Laufzeit: 2015-2017
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung finanziert ein derzeitig laufendes Projekt für die Modernisierung der Straßenbeleuchtung in Almaty, der größten Stadt Kasachstans im Süden des Landes. Das Darlehen in Höhe von 34 Mio. USD wird dem lokalen Betreiber der Straßenbeleuchtungsanlagen Kala Zharyk zur Verfügung gestellt.129
Der Kredit setzt sich aus zwei Tranchen jeweils 17 Mio. USD großen Tranchen zusammen, einmal aus den Ressourcen der EBRD, einmal bereitgestellt aus dem Green Energy Special Fund, den die EBRD für besonders umweltfreundliche Projekte aufgelegt hat und der durch internationale Geber bestückt wird.
In Almaty wurden bisher 25% des Energieverbrauchs für Straßenbeleuchtung aufgewandt. Mit neuen, energieeffizienten und energiesparenden Beleuchtungssystemen soll der Verbrauch an Energie um rund 30% gesenkt werden.130
Mit dem Projekt sollen über die gesamte Laufzeit 34 Mio. kWh Energie und 4 Mio. USD eingespart werden. Experten gehen von einer Amortisationszeit von neun Jahren aus.131
128 EBRD, http://www.ebrd.com/work-with-us/projects/psd/ktz-energy-efficiency-loan.html, 04.08.2015 129 EBRD, http://www.ebrd.com/news/2014/ebrd-finances-modern-city-lights-in-almaty.html, 04.08.2015 130 Newskaz, http://newskaz.ru/economy/20140610/6591729.html, 04.08.2015 131 Ministerium für Investitionen und Entwicklung der Republik Kasachstan, Energieeffizienz, 2015 (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_1_150714_KAZ_dena_Praesentation_Rau_ru.pdf, 04.08.2015
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4.4.3 Energieeffiziente Sanierung von Bildungseinrichtungen und Krankenhäusern
Finanzierung: Weltbank Projektsumme: 21,7 Mio. USD Laufzeit: 2014-2017
Bei einem dieser Pilotprojekte sollen mit Hilfe der Weltbank bis Mitte 2017 in ganz Kasachstan insgesamt 80 Kindergärten und Schulen sowie 20 Krankenhäuser mit moderner Haustechnik ausgestattet werden, um Energie zu sparen. Zudem soll in fünf Städten energiesparende Straßenbeleuchtung installiert werden.132
Die Weltbank wird sowohl die Finanzierung des Projekts im Rahmen eines Zuschusses von 21,7 Mio. USD als auch technische Assistenz bei der Umsetzung der Einzelprojekte zur Verfügung stellen.133
Um an dem Projekt zu partizipieren, müssen die staatlichen Einrichtungen bzw. Regional- oder Lokaladministrationen sich an öffentlichen Ausschreibungen der Weltbank beteiligen. Ausgewählt wird unter den Bewerbern nach entsprechenden Kriterien. Unter anderem muss belegt werden, dass das Objekt in öffentlichem Besitz ist, das Objekt in baulich einwandfreiem Zustand ist und dass es keine Pläne gibt, das Objekt zu privatisieren, zu verkleinern oder zu schließen.
Bis Ablauf des Projektzeitraumes soll pro Jahr eine bestimmte Anzahl an Einzelprojekten umgesetzt werden, die im Paket ausgeschrieben werden. Dadurch werde ermöglicht, dass die Baumaßnahmen jeweils zwischen den Heizperioden stattfinden können. Entsprechend der Erfahrung aus dem ersten Jahr der Umsetzung, 2014, und der Entwicklung des Markts fürs Energieeffizienz können die Auswahlkriterien in den Folgejahren noch angepasst werden.
Die technische Assistenz der Weltbank umfasst:134
• Unterstützung bei der Realisierung der Projekte und den Aufbau von Kapazitäten bei den beteiligten Organisationen und öffentlichen Einrichtungen wie z.B. hinsichtlich Projektleitung und Weiterbildungen
• Technische Studien • Informationskampagnien • rechtliche, institutionelle und regulatorische Bewertungen des Projektverlaufs und
Workshops • Gestaltung nachhaltiger Energie-Finanzierungsmechanismen für die jeweiligen
Organisationen und öffentlichen Einrichtungen
132 ebda. 133 Weltbank, http://www.vsemirnyjbank.org/projects/P130013/energy-efficiency-project?lang=ru, 04.08.2015 134 Weltbank, http://www.vsemirnyjbank.org/projects/P130013/energy-efficiency-project?lang=ru, 04.08.2015
54
5 Markteintritt deutscher Unternehmen im Bereich Energieeffizienz
5.1 Öffentliche Vergabeverfahren und Ausschreibungen
Die kasachische Regierung legt zurzeit großen Wert auf so genannten Local Content, d. h. Waren, Ausrüstungen, Anlagen und sonstige Produktionsmittel für Industriebetriebe sollen möglichst aus einheimischer Produktion stammen. Staatliche Betriebe und Behörden beauftragen demnach bei mit öffentlichen Mitteln finanzierten Aufträgen bevorzugt oder ausschließlich eigene Hersteller.
Das betrifft auch den Energiesektor und den als strategisch wichtig angesehenen Bereich der Energieeffizienz und die in diesem Bereich tätigen Unternehmen wie beispielsweise die Energieauditoren.
Für alle diese Unternehmen gelten die „Richtlinien für Wareneinkäufe, Tätigkeiten und Dienstleistungen“ die von der Staatsholding AG Samruk-Kazyna erarbeitet wurden.135 Durch darin enthaltene Anreizsysteme sollen lokale Hersteller gezielt gefördert werden. So wird beispielsweise bei staatlichen Ausschreibungen, allen lokalen Herstellen, ein Preisaufschlag von 20% bis 30% gestattet.
Das Gesetz „Förderung innovativer Technologien“ beinhaltet folgende Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung von Local Content:136
• Aufwandserstattung für die Markteinführung von Waren (Zertifizierung, Werbung u. a.); • Erhöhung des Anteils von langfristigen Verträgen zwischen Auftraggebern (Bestellern) und
Auftragnehmern (lokale Hersteller); • Befreiung von Zollgebühren für importierte Ausrüstungen, Rohstoffe und Materialen; • Zuschüsse; • Steuererleichterungen; • Subvention von Kreditzinsen.
Für die Bewilligung von Mitteln zur Förderung von Investitionen ist ein entsprechender Antrag an das Komitee für Investitionen beim Ministerium für Investitionen und Entwicklung (bis August 2014 Ministerium für Industrie und neue Technologien) zu stellen und ein Vertrag über die Inanspruchnahme abzuschließen.137
Aufträge können generell von allen staatlichen Einrichtungen und staatlichen Unternehmen ausgeschrieben werden.
Ausschreibungen und Informationen zu den nötigen Ausschreibungsunterlagen werden durch periodisch und landesweit erscheinende Publikationen, die mindestens drei Mal pro Woche herausgegeben werden, sowie meist auch auf der Internetseite ausschreibender Unternehmen oder Behörden veröffentlicht.
5.2 Marktchancen für deutsche Unternehmen
Ungeachtet der schier unüberschaubaren staatlichen Programme, Strategien und Branchenpläne darf man eins nicht vergessen — Kasachstan steht gerade am Anfang in Sachen Energieeffizienz.
In nahezu allen von dem Thema tangierten Bereichen besteht deshalb enormer Entwicklungs- und Investitionsbedarf.
135 Samruk-Kazyna, Richtlinien für Wareneinkäufe, Tätigkeiten und Dienstleistungen, http://sk.kz/section/81, 08.08.2015 136 Zakon, Gesetz zur Förderung innovativer Technologien, http://online.zakon.kz/Document/?doc_id=31112371, 04.08.2015 137 Komitee für Investitionen, http://invest.mid.gov.kz/ru, 04.08..2015
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Energieaudits und Umweltverträglichkeitsprüfungen
Wie selbst vom Kasachischen Verband der Energieauditoren eingeräumt fehlt es bisher an strukturellen Voraussetzungen, Standards und Erfahrungen zur Durchführung von international anerkannten Energieaudits. Das fachliche Niveau der Energieauditoren selbst ist bisher nicht auf internationalem Niveau. Die Frist für die Durchführung von Energieaudits bei energieintensivsten Industriebetrieben wurde bis 26. Juli 2016 verlängert. In vier Jahren wurden von 2.309 zum Energieaudit verpflichteten Unternehmen erst etwa 300 zertifiziert. Es ist daher durchaus denkbar, dass die Frist im kommenden Jahr nochmals verlängert wird. Allein in diesem Bereich sind deshalb ausländische Experten, Energieaudit- und Consulting-Unternehmen gefragt.
Die bekanntesten ausländischen Dienstleister, die ihre Dienstleistungen in diesem Bereich in Kasachstan schon anbieten, sind die Deutsche Energieagentur dena und die Global Environmental Facility (GEF).
Energieeffiziente Anlagen, Ausrüstungen und Technologien für die Industrie
Die Modernisierung von Industriebetrieben ist eine der wichtigsten Aufgaben in Kasachstan. Ein Großteil der Anlagen sind seit den 1980er Jahren nicht ausgewechselt oder saniert worden. Hier besteht enormer Bedarf, vor allem in Petrochemie und chemischer Industrie, Stromerzeugung und -verteilung, Metallurgie und Bergbau, Lebensmittelverarbeitung.
Durch die Einführung von Grenztarifen für energieerzeugende Betriebe im Jahr 2009 wurde die finanzielle Lage dieser Betriebe verbessert. Gegenwärtig werden viele Energieerzeuger modernisiert, die Kapazitäten ausgebaut.
Die sich aus den Energieaudits und den daraus abgeleiteten Energiesparplänen ergebenden technischen Maßnahmen erfordern eine Umsetzung, d.h. in den meisten Industriebetrieben steht in den kommenden Jahren ein mehr oder weniger umfassender Austausch energieintensiver Anlagen und Ausrüstungen und der Energieversorgung an.
Auch hier bestehen Ansatzpunkte für deutsche Anbieter energieeffizienter Lösungen.
Energieeffiziente Baumaterialien und -technologien für Neubau und Sanierungen
In den nächsten Jahren steht die großflächige Sanierung von Gebäuden in der Wohnungswirtschaft, des öffentlichen Dienstes und in der Industrie an. Beim Neubau von Gebäuden wird Energieeffizienz ebenso eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Dafür werden energieeffiziente Baumaterialien und -technologien benötigt. Gerade im Bausektor wird in Kasachstan häufig auf billige Lösungen gesetzt, Langlebigkeit und energiesparende Eigenschaften sind bisher kaum Kaufkriterien.
Die Erfahrung, dass billige Lösungen hohe sekundäre Kosten nach sich ziehen, und das zunehmende Bewusstsein für die langfristigen Vorteile energieeffizienter Lösungen erhöhen die Chancen deutscher Anbieter, mit ihren Produkten – trotz höherer Preise – Marktanteile zu übernehmen.
Gebäudetechnik, Heiz- und Kühltechnik, Gebäudemanagement
Integrierte, energiesparende Lösungen für Gebäudetechnik sind in Kasachstan bisher so gut wie unbekannt. Nach wie vor ist in den meisten Häusern die Heizung nicht durch Thermostate regelbar, abgerechnet wird pauschal. Hier besteht enormer Nachholbedarf, sowohl bei der technischen Ausstattung als auch beim Gebäudemanagement, und ist Potenzial für Um- und Aufrüstungen. Betroffen sind die Wohnungswirtschaft und der öffentliche Sektor.
Erschwerend für die Finanzierung erforderlicher Maßnahmen allerdings kommen die bisherigen Eigentums- und Verwaltungsstrukturen in der Wohnungswirtschaft hinzu. Eigentümergemeinschaften treten bisher eher über Umwege als Auftraggeber in Erscheinung und haben keine Marktkenntnis, weder technisch noch finanziell.
Für deutsche Anbieter bieten sich kommunale Verwaltungen als anfängliche Auftraggeber an. Über lokale und regionale Entwicklungsprogramme sowie Pilotprojekte kann der Markt erschlossen werden.
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Haushaltsgeräte
Nicht zu unterschätzen ist der künftige Bedarf energiesparender Haushaltsgeräte. Da die Strompreise ihren Aufwärtstrend behalten werden, wird für Konsumenten das Potenzial des eigenen energiesparenden Verhaltens wichtiger werden.
Qualifikation, Fachkräfte, Aus- und Weiterbildung
Die Qualifikation von Fachkräften im technischen Bereich ist Kasachstan in allen Branchen mangelhaft bis nicht vorhanden. Entsprechend sieht es auch im Bereich Energieeffizienz aus, lokale Spezialisten gibt es so gut wie keine.
In Universitäten gibt es bisher, bis auf wenige Ausnahmen, keine spezialisierten Studiengänge. Die praktische Berufsausbildung erfolgt überwiegend nach Bedarf im Unternehmen, und dort nur entsprechend der Geschäftsfelder – werden keine energieeffizienten Lösungen angeboten, gibt es entsprechend keine Spezialisten.
Es besteht also ein enormer Bedarf an Fachkräften, angefangen vom technischen Know How bis hin zum komplexen Projekt-Management.
Deutsche Unternehmen, die hier Lösungen für die Qualifikation lokaler Mitarbeiter mitbringen, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern.
Consulting
Der Beratungsbedarf zur Umsetzung von Projekten im Bereich Energieeffizienz ist angesichts der Fülle von Plänen und Vorhaben und der dünnen Experten-Decke in Kasachstan gewaltig.
Adressen für deutsche Consulting-Unternehmen sind in erster Linie staatliche Behörden, sowohl auf nationaler als auch auf regionaler und kommunaler Ebene, da sie den Großteil der Vorhaben koordinieren und über die entsprechende finanzielle Ausstattung verfügen. Die großen staatlichen Unternehmen mit Sanierungsbedarf sind ebenso potenzielle Auftraggeber. Erst in zweiter Linie sind mittelständische Unternehmen interessant, da sie in der Regel finanziell weniger gut ausgestattet sind.
57
5.3 SWOT-Analyse
Strengths (Stärken) Weaknesses (Schwächen) • politischer Wille zur Entwicklung der
Energieeffizienz und strategische, branchenübergreifende Unterfütterung durch staatliche Programme
• gute, stetig aktualisierte normativ-rechtliche Grundlage für die Entwicklung der Energieeffizienz
• großer wirtschaftlicher Bedarf zur Senkung der Energiekosten und Steigerung der Rentabilität in den wichtigsten Wirtschaftssektoren
• Notwendigkeit für internationale Zusammenarbeit und Beratung aufgrund fehlender lokaler Experten
• Bedarf an Modernisierung der Wirtschaft • Vorhandensein des Fachkräftepotentials • leistungsfähigste Volkswirtschaft unter
allen fünf zentralasiatischen GUS-Republiken
• vergleichsweise gut organisierter Markt, liberales Wirtschaftsumfeld und gut ausgebaute Business-Infrastruktur
• insgesamt stabile politische Lage und große Offenheit gegenüber ausländischen Partnern
• technisch und technologisch veraltete Ausrüstungen und Anlagen mit hohem Energieaufwand
• fehlendes Bewusstsein in der Bevölkerung zu Fragen der Energieeinsparung und Energieeffizienz
• fehlende Mechanismen staatlicher Förderung im Bereich Energieeffizienz
• schwache institutionelle Grundlage • mangelnde Rechtssicherheit,
intransparentes Gerichtswesen, große Bürokratie und Korruption
• Intransparenz bei staatlichen Ausschreibungen, ausufernde Schattenwirtschaft (inoffiziell bis zu 40% des BIP)
• Regierungsführung mit wachsender Tendenz zu Interventionismus und Protektionismus
• großer und weiter wachsender Mangel an qualifizierten Fachkräften in technologieorientierten Sektoren
• verschultes, wenig praxisorientiertes Ausbildungssystem; seitens der Regierung keine langfristige Entwicklungsstrategie für das Ausbildungssystem in Aussicht
Opportunities (Chancen) Threats (Risiken) • Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit der
kasachischen Volkswirtschaft durch Steigerung der Energieeffizienz und nachhaltige Nutzung von Energieressourcen
• Schaffung von zusätzlichen Märkten und Arbeitsplätzen in der Volkswirtschaft
• Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von Unternehmen durch Modernisierung
• Qualifizierung lokaler Fachkräfte • Steigerung des Bewusstseins für
Energieeffizienz in der Bevölkerung • Verbesserung der wissenschaftlichen und
methodischen Datenbasis im Bereich der Energieeffizienz
• Reduzierung von Treibhausgasemissionen • zunehmende Diversifizierung im
verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor
• wachsende Mittelschicht und Kaufkraft • guter Ruf Deutschlands, deutscher
Unternehmen und Produkte
• sinkende Konkurrenzfähigkeit der Volkswirtschaft ohne Modernisierung
• zunehmendes Veralten von Bausubstanz, Anlagen und Ausrüstungen ohne Sanierungen bzw. Modernisierungen
• fehlende Notwendigkeit für eine nachhaltige Ressourcennutzung aufgrund riesiger Vorkommen an fossilen Brennstoffen
• Protektionismus und stark wachsender staatlicher Einfluss auf die Gesamtwirtschaft
• keine Verbesserung bei Bekämpfung der Korruption
• zu wenig Erfolge bei der Sanierung des krisengeschüttelten Bankensystems, keine spürbare Verbesserung bei Zugang zu Krediten
• mangelnde Konsequenz bei der Diversifizierung der Wirtschaft infolge hoher Rohstoffpreise
• zunehmende und massiv staatlich gelenkte Bevorzugung kasachischer Anbieter bei Ausschreibungen
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5.4 Geschäftspraxis in Kasachstan
Wer als deutscher Unternehmer den Schritt nach Kasachstan wagt und hier Geschäftsbeziehungen aufbauen will, stellt sich aufgrund der Unterschiede in der Geschäftspraxis einer Herausforderung. Hilfreich ist es, wenn ein paar Grundregeln der postsowjetischen Wirtschaftskultur von Anfang an verstanden werden.
Andere Kommunikationskultur
In Kasachstan sind, vor allem außerhalb der Metropolen aufgrund der noch verhältnismäßig schlecht ausgebauten Kommunikationsinfrastruktur elektronische Kommunikationsmittel wie E-Mail, Internet und Social Media viel weniger verbreitet als in Deutschland oder Westeuropa. Zudem sind sie kaum als verbindlicher und verlässlicher Weg des Informationsaustauschs etabliert. Obwohl — zumindest in den Metropolen — der alltägliche Informationsaustausch oftmals per E-Mail abgewickelt wird, ist sie nicht als zuverlässiges Kommunikationsmittel etabliert. Geschäftsanbahnungen und selbst einfache Kontaktanfragen sollten daher am besten immer persönlich vorgenommen werden. Meist führen erst stabile persönliche Beziehungen zu wirtschaftlichem Erfolg.
Lokale Partner
Kasachstan ist eine beziehungs- und personenorientierte Kultur. Wer in Kasachstan erfolgreich sein will, muss Präsenz zeigen, das heißt, selbst so oft wie möglich vor Ort sein und das über einen langen Zeitraum! Erst dann werden ausländische Geschäftspartner von lokalen Partnern ernst genommen. Wer wiederkommt, hat bereits einen Vertrauensvorschuss, wer mehrfach wiederkommt, gehört fast zur Familie. Eine Alternative zur eigenen, persönlichen Präsenz ist der Aufbau eines zuverlässigen Kontaktpartners. Deutsche Unternehmen sollten sich deshalb unbedingt verlässliche und vertrauensvolle lokale Partner suchen. Kasachstan im Alleingang und von Deutschland aus zu erobern, ist aufgrund der sprachlichen und Mentalitätsunterschiede schwierig.
Geschäftssprache ist Russisch, nicht Englisch
Englisch hilft in Kasachstan in den meisten Fällen nicht weiter. Noch ist Russisch dominierende Geschäftssprache. Vor allem in ländlichen Gebieten wird das Russische allerdings zunehmend von Kasachisch verdrängt. Geschäftliche Verhandlungen allerdings werden nach wie vor in russischer Sprache geführt.
Pünktlichkeit wird wichtiger, Zeit knapper
Pünktlichkeit wird in Kasachstan im privaten Bereich nicht streng genommen. Bei hochrangigen Treffen allerdings sollte man, sobald eine Verspätung absehbar ist, sofort anrufen. Je höher der Rang des Gastgebers, desto weniger wartet er. Umgekehrt ist das anders: Wenn Minister, Akime oder hochrangige Firmenvertreter irgendwo erwartet werden, lassen sie sich oft Zeit und lassen warten.
Bei Ministerien und Behörden wie auch bei Unternehmen wird Pünktlichkeit zunehmend wichtiger und Zeit knapper. Ein Geschäftstreffen ist normalerweise zeitlich bemessen, bei Terminvereinbarung wird man oft gefragt, wieviel Zeit man braucht. Während des Gespräches ist es möglich, dass Persönliches angesprochen wird, das kasachische Gegenüber erinnert sich an eine Reise nach Deutschland oder an Bekannte oder Verwandte, die dort leben.
Entscheidungen fallen „oben“
Berücksichtigen Sie die Hierarchie, beispielsweise in Ihrem Begrüßungsritual oder bei der Auswahl eines Geschenkes, zeigen Sie, dass Sie die Kultur Kasachstans und seiner Menschen achten. Diese Hochachtung, echtes Interesse und die Bereitschaft, sich auf die kasachische Kultur einzulassen, sind die besten Voraussetzungen für Ihren Erfolg in Kasachstan.
Halten Sie zudem ständigen Kontakt zu staatlichen Entscheidungsträgern wie Ministerien oder großen Marktführern, zu staatlichen Komitees, Verbänden und anderen wichtigen Organisationen aus Ihrer Branche. Kasachstan ist trotz aller Fortschritte in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen zentralistisch geprägt, Entscheidungen fallen „ganz oben“.
Zum einen kann diese enge Verschränkung von Politik und Wirtschaft die Unterstützung für Geschäfte in bestimmten systemrelevanten und „gerade auf der Agenda stehenden“ Wirtschaftsbereichen sichern — auch
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jenseits wirtschaftlicher Effektivität und bis hin zum Protektionismus. Andererseits kann sich dieses System auch zum Gegenteil verkehren, so dass selbst laufenden Projekten plötzlich und ohne plausible Erklärung die bisherige Unterstützung entzogen wird.
Seien Sie ein guter Gast
Gast oder Gastgeber zu sein, ist für einen Kasachen gleichermaßen eine Ehre. Denn ein Gast wird traditionell als eine Bereicherung, als ein Geschenk Gottes, betrachtet. Davon zeugt auch der übliche Satz „Kudaj konakpyn!“ (wörtlich „Ich bin von Gott gesandt“), mit dem ein Gast seine Gastgeber grüßt. Bei der kasachischen Landbevölkerung wird heutzutage immer noch zu Ehren des Besuches der beste Hammel geschlachtet. Der Gast bekommt dann die besten Hammelstücke und die Ehrenaufgabe, sie zu zerschneiden und an die Gastgeberfamilie zu verteilen — dem Status entsprechend.
Kommen Sie zu einer geschäftlichen Verhandlung, können Sie davon ausgehen, dass man Sie ebenfalls überschwänglich und warmherzig aufnimmt — wenn das erste Eis gebrochen ist. Denn als Fremder gehören Sie eben noch nicht zu der Gruppe, zum Klan. Um diesen Anschluss sollten Sie sich unbedingt bemühen, falls Sie an einem langfristigen geschäftlichen Erfolg in Kasachstan interessiert sind.
Die erste Begegnung läuft üblicherweise sehr formell ab. Man grüßt sich mit einem leichten Kopfnicken oder mit Händeschütteln (das letztere nur bei Männern) und berücksichtigt dabei unbedingt die Hierarchie (zuerst den Vorgesetzten begrüßen). Kennt Ihr kasachischer Geschäftspartner Sie bereits, wird er Sie möglicherweise überschwänglicher mit beiden Händen begrüßen.
Die höfliche Form der Anrede ist ähnlich wie im Russischen der Vor- und Vatersname. Dieser ist für die deutsche Zunge meist schwierig, und man sollte sich deshalb nach Möglichkeit im Voraus vorbereiten. Die andere Möglichkeit ist die Benutzung des Titels zusammen mit dem Nachnamen. In der Kennenlernphase sind Visitenkarten sehr wichtig. Sie sind wichtige Türöffner, werden jedoch mit wenig Ritual überreicht.
Kasachische Geschäftsessen
Als eine vertrauensbildende Maßnahme, die viel Raum für private Gespräche (z.B. über das Land, Jagd, Pferde, Urlaub, Familie) bietet, werden unbedingt auch die Geschäftsessen gebraucht. Ihre kasachischen Geschäftspartner werden Sie in ein teures Restaurant einladen, und der Tisch darin wird übervoll sein mit Essen und Getränken.
Der Gastgeber wird am Tischende sitzen und der Gast sowie die anderen Ältesten in seiner Nähe. Der Älteste oder ein Tamada, eine Art Moderator, sorgt dafür, dass die Gäste gut unterhalten werden. Bei Geschäftsessen oder bei kleineren Veranstaltungen ist oft der Gastgeber der Tamada oder eine Person aus seinem engeren Kreis, den er dazu ernennt.
Die Highlights des abendlichen Programms sind traditionell die Trinksprüche, die, wie die Kasachen selbst meinen, noch blumiger und opulenter sind als bei Russen. Toasts werden sehr wichtig genommen, denn genau sie können helfen, das Eis zu brechen, Schwingungen und Stimmungen aufzufangen, die in der Luft liegen, oder einfach sich ganz persönlich zu zeigen — ohne Gefahr zu laufen, dass man lächerlich wirkt. Denn hier sind viele Mittel erlaubt: In einen Trinkspruch integriert man Anekdoten, Zitate von Philosophen, Geschichten aus dem Leben oder einfach emotionale, blumige Wendungen.
Generationenwechsel beim „Nein“
Spätestens in dieser Situation des Geschäftsessen werden Sie noch eine Eigenheit der Kasachen bemerken: Ein Nein ist unhöflich. Sie werden feststellen, dass man Ihnen jedes Mal noch mehr Essen auf den Teller legt, obwohl Sie nein gesagt haben. In diesem Fall sollten Sie einfach etwas Essen auf dem Teller liegen lassen und danken. Gelobt wird das Essen mit Worten, nicht etwa durch Schmatzen oder Schlürfen.
Die jüngere Generation von Unternehmern trinkt fast keinen Alkohol. Gäste werden auch nicht gezwungen auszutrinken. Ältere Unternehmer trinken gewöhnlich mehr, akzeptieren aber, wenn man „nein“ sagt. Keinen Alkohol zu trinken — und dies auch freundlich zu sagen — gilt nicht als unhöflich.
Im geschäftlichen Bereich galt ein „Nein“ lange als grob und die Harmonie störend. Scharfkantige Verneinungen wurden mit Formulierungen wie „möglicherweise“ oder „vielleicht später“ umgangen. Auch hier bahnt sich ein Generationenwechsel an. Junge kasachische Unternehmer sind höflich, aber auch direkt
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und sagen sofort, was ihnen passt oder nicht. Selbst nach deutschem Verständnis kann diese Direktheit — manchmal bis zur Unhöflichkeit — schockierend sein.
Dennoch gilt: Offene Kritik – auch höflich vorgetragen – wird nicht immer als konstruktiv verstanden. Je nach Vertrauensverhältnis und Situation sollte man hier einkalkulieren. dass das kasachische Gegenüber sein Gesicht wahren sollte.
Nutzung klassischer deutscher Export-Finanzierungsinstrumente
Die Finanzierung Ihres Auslandsgeschäfts ist ein zentrales Thema beim Schritt nach Kasachstan. Die Kapitaldecke kasachischer KMU ist ausgesprochen dünn, die Finanzierung aufgrund des labilen Bankensystems zumindest in Kasachstan nach wie vor schwierig.
In Kasachstan führen die Schwierigkeiten bei der Vergabe von Krediten ortsansässiger Banken an Importeure dazu, dass deutsche Exporteure oftmals eine Finanzierung mitanbieten müssen, wenn sie nach Kasachstan liefern wollen. Allerdings sind deutsche Kreditinstitute nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit, gegenüber Exportgeschäften nach Kasachstan mittlerweile ausgesprochen zurückhaltend.
Nutzen Sie deshalb die klassischen deutschen Finanzierungsinstrumente so genannte „CIRR-Kredite“ (Commercial Interest Reference Rate), die über Hermesdeckungen abgesichert sind und über die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW und die AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft vergeben werden.
Nutzung lokaler Finanzierungsinstrumente
Informieren Sie sich bei lokalen Investment-Fördergesellschaften, z.B. Kaznex Invest, über mögliche Finanzierungsinstrumente auf lokaler Seite. Führen Sie Ihre lokalen Partner an diese Finanzierungsmöglichkeiten heran. Bei vielen Unternehmern in Kasachstan herrscht ein enormes Informationsdefizit hinsichtlich der sich langsam entwickelnden Förderinstrumente des Staates!
Einzig bindend: Der Vertrag
Verträge werden in der Regel nur mit Akkreditiv oder Vorkasse abgeschlossen. Lieferungen sollten nicht ohne einen gut ausgearbeiteten Vertrag erfolgen. Verlassen Sie sich nicht auf mündliche Verträge oder Versprechungen, die während eines üppigen Geschäftsessens versprochen wurden. Einzig bindend ist letztlich der schriftliche Vertrag.
Beim Abschluss von Verträgen mit kasachischen Partnern sollten Sie in jedem Fall Spezialisten zur Ausarbeitung heranziehen. Die kasachische Gesetzgebung verändert sich und hält so manchen Fallstrick für in der Region unerfahrene deutsche Unternehmen bereit.
Teilnahme an staatlichen Programmen
Nutzen Sie gemeinsam mit Ihren lokalen Partnern staatliche Förderprogramme, um Gelder und Unterstützung für Ihre Projekte zu bekommen. Staatliche Programme gibt es sowohl von deutscher als auch von kasachischer Seite, sie werden allerdings von Unternehmen viel zu selten in Anspruch genommen. Über Fördermöglichkeiten wie Public Private Partnership (PPP) informieren Sie in Kasachstan Kaznex Invest oder das Kazakhstan Public-Private Partnership Center.
In Deutschland läuft bereits seit mehreren Jahren das Programm DeveloPPP.de (http://www.developpp.de) mit vierteljährlichen Wettbewerben, bei denen Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien oder zur Steigerung der Energieeffizienz in Kasachstan mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden können.
Darüber hinaus bietet Deutschland über die KfW, die Deutsche Entwicklungsgesellschaft DEG oder die Entwicklungsorganisation Sequa zahlreiche Fördermöglichkeiten für außenwirtschaftliches Engagement deutscher Unternehmen.
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6 Profile der Marktakteure In Kasachstan gibt es in Ministerien, anderen staatlichen Behörden und Institutionen wie Forschungseinrichtungen und Verbänden für den Erstkontakt keine persönlichen Ansprechpartner. Offizielle Anfragen müssen immer an den Minister, Direktor, Vorstandschef o.ä. gerichtet werden, auch wenn die Bearbeitung dann auf niedrigerer Hierarchieebene erfolgt. Aus diesem Grund sind bei den Profilen der Marktakteure keine direkten Ansprechpartner angegeben.
6.1 Staatliche Institutionen und Unternehmen
Ministerium für Investitionen und Entwicklung Prospekt Kabanbai Batyr 47 (Transport Tower) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel./Fax: 007 7172 240475, 240476, 241213 E-Mail: [email protected]
Das Ministerium für Investitionen und Entwicklung ist das zentrale Exekutiv-Organ im Bereich Industrie, Entwicklung, Investitionen und Technologie. Die Zuständigkeiten des Ministeriums umfassen Bergbau und Metallurgie, Maschinenbau, chemische Industrie, Pharmazie, Leichtindustrie, Bau- und Baustoffindustrie, Transport und Verkehr. Zu den Aufgaben gehören die staatliche Förderung der Industrie, die Koordinierung von Investitionen, Sonderwirtschaftszonen, Exportkontrolle, technische Regulierung und Arbeitssicherheit in der Industrie. Ministerium für Energie Orynborstr. 10 (Haus der Ministerien / №14) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 740075
Das Ministerium für Energie ist das zentrale Exekutiv-Organ für die staatliche Politik in den Branchen Öl und Gas, Petrochemie und Transport von Kohlewasserstoffen und Atomenergie. Darüber hinaus verantwortet es die Koordination sämtlicher staatlicher Maßnahmen, die diese Branchen betreffen, und die Erschließung kasachischer Energieressourcen. Das Ministerium ist zudem für alle Belange zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zuständig. Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung Orynborstr. 5 (Haus der Ministerien) 010000, Astana Tel.: 007 7172 742851, 007 7172 742869 Fax: 007 7172 753613, 007 7172 753653 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.enbek.gov.kz
Das Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung ist das zentrale Organ für alle Belange der Gesundheits- und Sozialpolitik. Alle medizinischen Einrichtungen des Landes unterstehen direkt dem Ministerium. Mit seinen Ausschüssen deckt es Fragen für die Bezahlung medizinischer Leistungen, die Kontrolle medizinischer und pharmazeutischer Tätigkeiten sowie Fragen zu Arbeit, sozialem Schutz und Migration ab. Ministerium für Bildung und Wissenschaft Orynborstr. 12 (Haus der Ministerien) 010000, Astana Tel.: 007 7172 742428, 007 7172 742416 E-Mail: [email protected]
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Internet: http://www.edu.gov.kz
Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft ist das zentrale Organ für alle Belange rund um Bildung, berufliche Bildung und Wissenschaft und regelt die staatliche Politik in diesen Bereichen. Alle wissenschaftlichen und Forschungseinrichtungen sowie alle Ausbildungseinrichtungen des Landes sind dem Ministerium unterstellt. Es übt darüber hinaus die Kontrolle der Umsetzung staatlicher Vorgaben im Bereich der Ausbildung und Wissenschaft und ist für die Wahrung der Rechte von Kindern zuständig. KEGOC AG (staatlicher Netzbetreiber) Bejbitschilikstr. 37 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 319522 / 970455 Fax: 007 7172 970455 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.kegoc.kz/
KEGOC ist das kasachische Staatsunternehmen für den Betrieb und die Verwaltung der Stromnetze. Die Hauptaufgabe des Unternehmens ist die Sicherung der Betriebsbereitschaft des Einheitlichen Verbundnetzes Kasachstans und die zuverlässige Stromversorgung des Landes, alles unter Berücksichtigung moderner technischer, wirtschaftlicher und ökologischer Standards. Samruk-Kasyna AG (Holding staatlicher Großkonzerne) Prospekt Kabanbai Batyr 19, Block A,C,E 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 554002 / 554001 / 552630 E-Mail: [email protected] Internet: http://sk.kz/
Der kasachische „Wohlfahrtsfond“ Samruk-Kasyna vereint alle großen staatlichen Wirtschaftsunternehmen, die teilweise als Monopolisten unterschiedliche Bereiche der kasachischen Wirtschaft beherrschen. Das Unternehmen wurde offiziell zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit und nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung Kasachstans geschaffen. Haupttätigkeit von Samruk-Kazyna ist das Management der zugehörigen staatlichen Unternehmen mit dem Ziel der Modernisierung, Diversifizierung und Stabilisierung der kasachischen Volkswirtschaft und der Steigerung der Effizienz staatlicher Unternehmen. Einziger Anteilseigner der Holding ist der kasachische Staat. Zu den wichtigsten Aufgaben von Samruk-Kazyna gehören die Erarbeitung und Umsetzung von Investitionsprojekten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene, die Förderung und Modernisierung der der Unternehmensgruppe angehörenden staatlichen Unternehmen und Institute, die Entwicklung der Regionen, die Umsetzung von Sozialprojekten und die Förderung lokaler Hersteller, Produkte und Dienstleistungen. JSC KasMunaiGas Exploration Production Prospekt Kabanbai Batyr 17 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 979 997 Fax: 007 7172 977 426 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.kmgep.kz/
Erdölexplorations- und -fördergesellschaft, Tochter der staatlichen KasMunaiGas AG. Das Unternehmen hält Anteile an den Erdölförderunternehmen Osenmunaigas und Embamunaigas, den Joint Ventures PetroKazakhstan, Karazhanbasmunai und KazGerMunai und hält darüber hinaus Anteile an vier weiteren Explorationsunternehmen. Komitee für Investitionen (beim Ministerium für Investitionen und Entwicklung) Prospekt Kabanbai Batyr 47 (Transport Tower)
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010000 Astana Republik Kasachstan Tel./Fax: 007 7172 241540/ 242124
Ist dem Ministerium für Investitionen und Entwicklung (früher MINT) unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen hinsichtlich staatlicher und privater Investitionen aus. Komitee für industrielle Entwicklung und Betriebssicherheit (beim Ministerium für Investitionen und Entwicklung) Prospekt Kabanbai Batyr 47 (Transport Tower) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 299073 Fax: 007 7172 290867 Internet: http://www.comprom.kz
Ist dem Ministerium für Investitionen und Entwicklung (früher MINT) unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen bei der industriellen, wissenschaftlichen und technischen Entwicklung des Landes, bei der Exportkontrolle und bei der Lizensierung von Aktivitäten der Energiewirtschaft aus. Das Komitee für Industrie ist für die Umsetzung der staatlichen Politik in folgenden Sektoren zuständig: Bergbau und Metallindustrie, Maschinenbau, chemischer Industrie, Leichtindustrie, Pharmazie, Bauwirtschaft und Baustoffwirtschaft, Arbeitssicherheit, sowie für die Umsetzung der internationalen Zusammenarbeit in den genannten Branchen zuständig. Komitee für Geologie und Nutzung von Bodenschätzen (beim Ministerium für Investitionen und Entwicklung) Orynborstr. 8 (Haus der Ministerien / №12, 12. Etage) Astana, 010000 Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 742904 Fax: 007 7172 743540 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.geology.kz
Ist dem Ministerium für Investitionen und Entwicklung (früher MINT) unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen bei der staatlichen geologischen Erkundung, der Nutzung von Bodenschätzen und der staatlichen Verwaltung von Rohstoffvorkommen aus. Hauptaufgaben des Komitees sind: Nutzung von Bodenschätzen, Überwachung und Kontrolle der Nutzung von Rohstoffvorkommen, Recycling von Rohstoffen. Komitee für die Überwachung und Kontrolle des Atom- und Energiesektors (beim Ministerium für Energie) Orynborstr. 10 (Haus der Ministerien / №14) 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 740075
Ist dem Ministerium für Energie unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen im Bereich Energie und Atomenergie und bei der Umsetzung der staatlichen Politik für die Nutzung von Energieressourcen und Atomenergie aus.
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Kazyna Capital Management AG Prospekt Dostyk 291/3A, 2. Etage 050020 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 3341417 Fax: 007 727 3341418 E-Mail: [email protected] Internet: http://kcm-kazyna.kz
Wurde von der kasachischen Regierung gegründet, um einen kasachischen Markt für privates Beteiligungskapital zu entwickeln, das Investitionsklima zu verbessern und Kasachstans verschiedene Wirtschaftsbereiche attraktiv für Investoren zu machen. Koordiniert und entwickelt die institutionelle Entwicklung des Investment-Marktes und die Schaffung von staatlichen und privaten Investmentgesellschaften. Institut für die Entwicklung der Elektroenergie und der Energieeinsparung AO, KazEE (beim Ministerium für Energie) (ehem. KazakhEnergoExpertise AO) Kenesarystr. 40, Business-Zentrum „7. Kontinent“ 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 968609 Fax: 007 7172 968612 E-Mail: [email protected] Internet: http://kazee.kz
Mit der Gründung des Instituts wollte die kasachische Regierung hochqualitative Dienstleistungen im Bereich Energiewirtschaft und Energieeinsparung anbieten sowie der Sicherheit von Objekten der Energiewirtschaft eine wissenschaftliche Grundlage geben. Mit der Umbenennung sollte ein Zeichen im Sinne einer modernen staatlichen Politik im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz gesetzt werden. Das Institut ist staatlich beauftragt, die Datenbank des staatlichen Energieregisters zu führen. Zu den wichtigsten Dienstleistungen des Instituts gehören darüber hinaus: Forschung zum Betrieb von Stromkraftwerken (mit einer Leistung von 201 bis 300 MW); technische Prüfung der Anlagen von Wärmeübertragungsnetzen und kommunalen Einrichtungen zur Wärmeerzeugung; technische Prüfung von Stromnetzen (0,4-1150 kW); Expertise zu Reparaturarbeiten an Energieausrüstungen und Netzen; technische Prüfung von Anlagen nichtstaatlicher Verbraucher von Strom- und Wärmeenergie; Untersuchungen im Vorfeld der Lizenzierung von Projekten für die Produktion, Übertragung und Verteilung von Strom- und Wärmeenergie, für den Betrieb von Stromkraftwerken, Stromnetzen und Umspannwerken; Dienstleistungen im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz. Kaznex Invest Syganakstr. 25 / Business Zentrum "Ansar" 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 799393 Fax: 007 7172 799392 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.kaznexinvest.kz
Die staatliche Agentur für Export und Investitionen Kaznex Invest beim Ministerium für Industrie und neue Technologien ist eine der wichtigsten kasachischen Institutionen zur Entwicklung der Volkswirtschaft durch internationale Investoren und Förderung der Außenwirtschaft. Kaznex Invest koordiniert Maßnahmen zur Diversifizierung der kasachischen Wirtschaft, der Verbesserung des Investitionsklimas und zur Akquirierung von Direktinvestitionen aus dem Ausland. Kaznex Invest ist im Rahmen des staatlichen Programms zur beschleunigten industriell-innovativen Entwicklung Kasachstans für 2010-2014 tätig.
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Nationale Agentur für Technologieentwicklung Sagynakstr. 29 / Business Zentrum "Eurozentrum" 010017 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 516982 Fax: 007 7172 517021 E-Mail: [email protected] Internet: www.nif.kz
Die Agentur für Technologieentwicklung soll die technologische Modernisierung der kasachischen Wirtschaft koordinieren und begleiten. Die Tätigkeit der Agentur ist auf folgende Bereiche ausgerichtet: Analyse von Innovationsprozessen, Schaffung wirtschaftlicher Modelle im Zuge der Industrialisierung, Förderung von Innovationsprozessen durch Investitionen, Popularisierung von Innovationstätigkeit. Dabei bietet die Agentur folgende Instrumente zur Unterstützung von Unternehmern: Innovationszuschüsse, Projektfinanzierung, Venture-Fonds, Bereitstellung der Dienstleistungen von Ingenieurbüros, Bereitstellung der Dienstleistungen internationaler Zentren für Technologietransfer. Agentur für die Regulierung natürlicher Monopole AREM Orynborstr. 8 (Haus der Ministerien / №13) 010000 Astana Tel.: 007 7172 741198 Fax: 007 7172 741197 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.arem.gov.kz/
Ist das staatliche Organ für die Regulierung und Kontrolle natürlicher Monopole und regulierbarer Märkte, außer für Telekommunikation und Post. Komitee für Bauwesen, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft und die Verwaltung von Bodenressourcen Prospekt Orynbor, 10 Ministries House" 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 742243 Fax: 007 7172 742243 E-Mail: [email protected] Internet: http://ads.gov.kz/
Ist dem Ministerium für Nationale Ökonomie unterstellt und übt im Rahmen der Ministeriumskompetenz regulative, Koordinierungs-, Förder- und Kontrollmaßnahmen im Bereich in den Bereichen Architektur, Bau und Städtebau, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft, Wasserver- und -entsorgung, Strom-, Wärme- und Gasversorgung aus. Staatliche Projektexpertise Gosexpertisa Kultobe Lane 7 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 521477 Fax: 007 7172 521493 E-Mail: [email protected] Internet: http://gosexpertiza.kz/
Staatliche Einrichtung für Projektprüfung. Aufgabe ist die Bewertung von Projekten des Städtebaus, von Bebauungsplänen und Baulandentwicklung, des Baus von Sozial- und Infrastrukturobjekten (inkl. Energieversorgung, Wasserversorgung, Wärmeversorgung)
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KOREM AG Prospekt Turan 18, Block A 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 559462 Fax: 007 7172 559467 E-Mail: [email protected], [email protected] Internet: http://www.korem.kz
KOREM ist in Kasachstan der staatliche Dienstleister für den zentralisierten Stromhandel. Kunden sind Kraftwerke, Energieversorgungsunternehmen und Großverbraucher. Samruk-Energy AG Kabanbai Batyr Str. 17 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 55 30 21 Fax: 007 7172 55 30 30 E-Mail: [email protected] Internet: http://samruk-energy.kz
Ist der größte staatliche kasachische Energiekonzern und Kraftwerksbetreiber, gegründet im Jahr 2007 mit dem Ziel der Umsetzung der staatlichen Politik zur Modernisierung des Energieversorgungssystems. Haupttätigkeiten sind die Erzeugung von Strom- und Wärmeenergie und deren Verteilung bis zum Endverbraucher. TOO Samruk-Green-Energy Kabanbai Batyr Str. 17 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 55 30 98 Fax: 007 7172 55 30 02 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.samruk-green.kz Tochterunternehmen von Samruk-Energy. Wurde 2012 mit dem Ziel der Förderung erneuerbarer Energien gegründet. Aufgabe ist die Entwicklung von Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie und Geothermie zur Nutzung weiträumigen und industriellen Nutzung.
6.2 Energieversorgung, -Vertrieb
Die regionalen und kommunalen Versorgungsunternehmen für Energie, Wasser und Gas sind zwar privatwirtschaftlich organisiert, unterstehen aber de facto dem Ministerium für Investitionen und Entwicklung sowie dem Energieministerium und treffen wirtschaftliche Entscheidungen nur in begrenztem Rahmen selbst. Sie werden durch die entsprechenden 16 Gebiets- und zwei Stadtverwaltungen (Astana, Almaty) koordiniert.
AO „Astanaenergoservice“ (Kommunaler Energieversorger, Stadt Astana) Otyrarstr. 5 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 771010 Fax: 007 7172 210167 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.aes.kz
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AO „Astana-Energija“ (Energieversorger) Kenesarystr. 82 010008 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 364522 Fax: 007 7172 364520 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.astana-energiya.kz AO „Astana-Tjeplotransit“ (Wärmeversorger) Utshilischtschnaja Straße 10 010009 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 771274 / 771202 Fax: 007 7172 355865 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.tranzit-a.kz AO „Astana-Regionalnaja Elektosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) Sauranstr. 7B 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 796949 Fax: 007 7172 796943 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.astrec.kz AO „Akmolinskaja Raspredelitelnaja Elektrosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) Zielkowskistr. 2 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 373755 Fax: 007 7172 371037 E-Mail: [email protected] Internet: http://akmolinskaya-raspredelitelnaya-elektrosetevaya-kompaniya.kz24.net/ TOO „Kokshetau Energo“ (Regionaler Netzbetreiber) Mkr. Zentralnyui 5 020000 Kokshetau Republik Kasachstan Tel.: 007 7162 422936 E-Mail: [email protected] Internet: http://kokshetau-energo.kz/ AO „Aktobeenergo“ (Regionaler Energieversorger) 463006 Aktjubinsk Republik Kasachstan Tel.: 007 3132 537632 / 500893 Fax: 007 3132 532823
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АO „Alatau Sharyk Kompanijasy“ (Kommunaler Netzbetreiber, Stadt Almaty und Gebiet Almaty) Manasstr. 24b 050008 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 3569999 Fax: 007 727 277-54-87 Internet: http://www.azhk.kz/ TOO „Atyrauenergosatu“ (Regionaler Netzbetreiber) Machambeta Str. 10 060002 Atyrau Republik Kasachstan Tel.: 007 7122 994244 Fax: 007 7122 994191 Internet: http://www.atyrauenergo.kz/page.php AO „Atyrauskaja Elektroteplozentral“ (Regionaler Wärmeversorger) Goworowstr. 9 060005 Atyrau Republik Kasachstan Tel.: 007 7122 994175 / 994396 Fax: 007 7122 994314 Internet: http://www.atyrauenergo.kz/page.php АО „WK REK“ (Regionaler Netzbetreiber) 490026 Semipalatinsk Republik Kasachstan Tel.: 007 3222 632346 / 666707 Fax: 007 3222 666417 AO „Shambylkije Elektritscheskije Seti“ (Regionaler Netzbetreiber) Taras Republik Kasachstan Tel.: 007 7262 451632 Fax: 007 7262 453781 AO „Zapadno-Kasachstanskaja Raspredelitelnaja Elektrosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) 090002 Uralsk Prospekt Eurasija 181 Republik Kasachstan Tel.: 007 7112 544671 Internet: http://en.kz/ TOO „Karaganda Energozentr“ (Regionaler Elektro- und Wärmenetzbetreiber) Prospekt Buchar Shyrau 22 470055 Karganda Republik Kasachstan Tel.: 007 7212 420077 Fax: 007 7212 419138 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.zhylu.kz/
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TOO „Karaganda Distribution“ (Regionaler Netzbetreiber) Prospekt Buchar Shyrau 22 470055 Karganda Republik Kasachstan Tel.: 007 7212 420077 AO „Karagandinskaja Raspredelitelnaja Elektrosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) Boulevard Mira 74 Rayon im. Kasybek 470055 Karaganda Republik Kasachstan Tel.: 007 7212 494600 АО „Kysylordynskaja REK“ (Regionaler Netzbetreiber) Aiteke bi Str. 25 127014, Kysylorda Republik Kasachstan Tel.: 007 7242 270720 TOO „Kostanajskaja Elektrosetewaja Kompanija“ (Regionaler Netzbetreiber) Kurganskaja Straße 8 458016 Kostanai Republik Kasachstan Tel.: 007 3142 554033 / 554454 Fax: 007 3142 554777 AO „Kostanaisbytenergo“ (Regionaler Elektroanbieter) Kiewer Straße 28 Kostanai Republik Kasachstan Tel./Fax: 007 3142 176827 / 428642 / 171171 AO „Kazatomprom Mangystau“ (Regionaler Energie- und Wasserversorger) Promsona Sd.201 130000 Aktau Republik Kasachstan Tel.: 007 729 2564821 Fax: 007 729 2314364 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.kazatomprom.kz/ru/pages/maek-kazatomprom ТОО „Access Energo“ (Regionaler Netzbetreiber) 642023 Petropawlowsk Republik Kasachstan Tel.: 007 3152 411451 / 410552 Fax: 007 3152 410940 AO „Shesgaskanskja REK“ (Regionaler Netzbetreiber) Mametowa Str. 33 107009 Shesgaskan Republik Kasachstan Tel.: 007 7102 762929 / 761692 Fax: 007 7102 762928 E-Mail: [email protected]
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6.3 Consulting, Auditing, Zertifizierung
Energy Partner TOO 89 Dosmukhamedov Str - Office No. 102/3 Business center Kaspiy 050012 Almaty, Kazakhstan Tel: +7 727 292-84-99 Mob.: +7 775 999 92 12 Fax: +7 727 250 47 01 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.energypartner.kz
Führende kasachische Consulting-Gesellschaft für Ingenieur- und Beratungsdienstleistungen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien. TOO EnergoAuditKazakhstan Katajewastr. 18, office 405 Pavlodar Republik Kasachstan Tel.: 007 7182 684991 Mob: 00 7 7016207933 Fax: 007 7182 684991 E-Mail: [email protected] Internet: http://e-audit.kz/
Privater Dienstleister für Energieaudits nach internationalem Standard TOO DQS Kazakhstan District Samal-2, House 58, Building A, Office 7 050059 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 2668357, 007 727 2666207 E-Mail: [email protected] Internet: https://www.dqs-ul.com/en/pages/contact/dqs-international/kazakhstan.html
Offizieller Vertreter der deutschen DQS Holding GmbH, eines internationalen Zertifizierers von Managementsystemen, in Kasachstan. Gesellschafter der DQS sind das Deutsches Institut für Normung (DIN) und die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ). Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Internationale Kooperation Nargis Wieck, Projektleiterin Chausseestraße 128 a 10115 Berlin Tel: 0049 (0)30 726165-826 Fax: 0049 (0)30 726165-699 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.dena.de
Die dena ein deutsches Unternehmen, das als Kompetenzzentrum für Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und intelligente Energiesysteme sowie im Consulting für die genannten Bereiche arbeitet. Seit 2011 ist die dena in Kasachstan im Auftrag des kasachischen Ministeriums für Industrie und Neue Technologien tätig.
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6.4 Fachverbände
Kasachischer Verband der Energieauditoren Satpayeva Str. 30A/3, office 157 050040 Almaty Tel.: 007 727 3297394, 007 727 3507484 E-Mail: [email protected]; [email protected] Internet: http://www.kazae.kz
Verband von Unternehmen, die Energieaudits anbieten. Gegründet zur Popularisierung von Energieeffizienz und zu deren technischer Umsetzung. Ist auch in der Politikberatung tätig und gibt Empfehlungen zur Umsetzung der staatlichen Politik im Bereich Energieeffizienz. Derzeit (Stand 14. Juli 2015) sind von den 31 Mitgliedern des Verbandes 21 akkreditiert, um Energieaudits anzubieten. Verband für Elektroenergie der Republik Kasachstan Kunajewstr. 12/1, ВП-44, Block 5 B 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 689651/689657 Fax: 007 7172 689651 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.kea.kz
Verband von privaten und staatlichen energieerzeugenden Betrieben, regionalen und kommunalen Netzbetreibern, Energieversorgern, branchenrelevanten Wissenschafts- und Forschungsinstituten und Herstellern von Energieausrüstungen. Der Verband dient als Link zwischen private Unternehmen und staatlichen Behörden und organisiert regelmäßig Veranstaltungen, die die Zusammenarbeit zwischen Staat und Unternehmen der Energiebranche verbessern sollen. Verband der Ingenieure und Energetiker der Republik Kasachstan Dosmuhamedovstr. 89 050012 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 3272573, 2929576; Fax: 007 727 2922029, 2935380 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.kazenergy.kz
Im Verband der Ingenieure und Energetiker sind private und staatliche Industrieunternehmen und Hersteller von Anlagen zur Energieversorgung. Er bearbeitet Fragen zur Energieversorgung, zur Verbesserung der fachlichen Qualifikation und zur Rechtsbasis. Ist beteiligt an der Schaffung von Gesetzesgrundlagen, erstellt Empfehlungen für die Energieversorgung von Industrieunternehmen, Landwirtschaftsunternehmen, Unternehmen und Betrieben der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft. Der Verband besteht aus 185 Unternehmen und Institutionen aus Kasachstan und dem Ausland. Verband „KAZENERGY“ Kabanbaj Batyr Str. 19, B-15 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 979398 Fax: 007 7172 979391 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.kazenergy.com Wurde 2005 gegründet und ist ein Zusammenschluss von privaten und staatlichen Unternehmen aus dem Erdöl- und Erdgassektor sowie dem Energiesektor Kasachstans. Vereint über 50 große Unternehmen der Öl-, Gas- und Energiebranche, unter anderem Unternehmen aus Rohstofferkundung und -förderung, Transport, Geophysik, dem Nuklearsektor u.a.
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6.5 Forschungseinrichtungen
Nationale wissenschaftlich-technologische Holding Parasat Prospekt Respubliki 18 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 333368 Fax: 007 7172 333375 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.parasat.com.kz
Die Holding Parasat wurde 2008 gegründet, einziger Aktieninhaber ist der Staat. Die Holding vereint zwölf Institutionen, zu deren Tätigkeitsfeldern die wissenschaftliche Forschung; Finanzierung von wissenschaftlichen und angewandten Forschungsprojekten sowie die Verwaltung wissenschaftlicher Informationen gehören. Ziel ist die Entwicklung neuer Technologien für verschiedene Wirtschaftssektoren und -bereiche, darunter Öl und Gas; Bergbau und Metallurgie; Solar- und Wasserstoffenergie, Photovoltaik; Seismologie; Hydrogeologie und Hydrophysik; Geoinformatik; Nutzung von Wasserressourcen; Entwicklung der Mineral- und Rohstoffbasis Kasachstans, Umwelttechnik. Wissenschaftsfond der Nationalen wissenschaftlich-technischen Holding Parasat Prospekt Respubliki 24 010000 Astana Republik Kasachstan Tel.: 007 7172 216125 / 214594 Fax: 007 7172 216125
Fond zu Finanzierung von Projekten der Tochterinstitutionen der Holding Parasat Komitee für Erneuerbare Energien Schevchenkostr. 162 050008 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 2982326 Fax: 007 727 2982266 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.windenergy.kz
Wurde im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit von UNDP, GEF und der kasachischen Regierung zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien gegründet. Koordiniert die Verbreitung von Informationen zum Thema sowie verschiedene wissenschaftliche und angewandte Projekte im Bereich erneuerbarer Energien.
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Institut für Hydrogeologie und Geoökologie U.M. Achmedsafin Ualihanovstr. 88 050000 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 291468 Fax: 007 727 2918825 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.igg.kz
Ist die einzige kasachische wissenschaftliche und Forschungsinstitution für Hydrogeologie und Geoökologie. Die Arbeiten des Instituts sind anwendungsorientiert und sollen staatliche Maßnahmen im Rahmen eines integrierten Wasserressourcenmanagements unterstützen. Kasachischer Fond für Nachhaltige Energie KAZSEFF Zenkovstr. 32 050010 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 2930339 Fax: 007 727 2919456 E-Mail: [email protected] Internet: http:/www.kazseff.kz
Kreditinstitut, das von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) für die Unterstützung von Industrieunternehmen bei der Erhöhung der Energieeffizienz und Erschließung erneuerbarer Energien geschaffen wurde. Mögliche Formen der Förderung sind die Kreditvergabe an Industrieunternehmen sowie unentgeltliche technisch-technologische Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten. Physikalisch-Technisches Institut 050032 Almaty Republik Kasachstan Tel.: 007 727 386 55 36 Fax: 007 727 386 53 78 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.sci.kz
Forschungsinstitut für Physik, Materialkunde, Energie und Strahlung. Betreibt Grundlagenforschung.
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7 Messen im Zielland ReEnergy Kazakhstan nächster Termin: 27.10 – 29.10.2015 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.powerexpo.kz/en/reenergy-kazakhstan/about-the-exhibition
Größte kasachische Messe für Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Anwendung energiesparender Technologien KazBuild Kazakhstan nächster Termin: 02.09. – 05.09.2015 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://kazbuild.kz/en/
Messe für Baumaterialien und Baustoffe, Gebäudetechnik, Heiz- und Kühltechnik, Sanitärtechnik, Keramik, Fenster, Türen, Fassaden usw. Power-Kazindustry 2016 nächster Termin: voraussichtlich Mai 2016 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Atakent expo, www.atakentexpo.kz Internet: www.powerkaz.kz
Größte kasachische Messe für Energie und Elektrotechnik
Power Kazakhstan nächster Termin: 27.10 – 29.10.2015 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.powerexpo.kz/en/power-kazakhstan/about-the-exhibition
Größte zentralasiatische Messe für Ausrüstungen und Anlagen für den Energiesektor KazInterPower 2015 nächster Termin: 24.05 – 26.05.2016 Ort: Pawlodar, Tenniszentrum „Energetik“ Turnus: einmal jährlich Veranstalter: KazExpo, www.kazexpo.kz/ Internet: www.kazexpo.kz/rus/power/power.htm
Kasachische Messe für Energie und Elektrotechnik EcoTech nächster Termin: 16. – 18.09.2015 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.ecotech.kz/en/
Größte kasachische Messe für Umwelttechnologien, Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und Recycling
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AstanaBuild nächster Termin: 18.05. – 20.05.2016 Ort: Astana, Expo Centre Korme Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.astanabuild.kz/index.php/en/
Größte kasachische Messe für Bauwirtschaft und Straßenbau, darunter auch für Baustoffe und Gebäudetechnik, Heiz- und Kühltechnik, Fenster, Türen, Fassaden usw. Kazakhstan Construction Materials nächster Termin: 16.03. – 18.03.2016 Ort: Almaty, Atakent Exhibition Centre Turnus: einmal jährlich Veranstalter: Iteca, http://www.iteca.kz/en/ Internet: http://www.kcmexpo.kz/index.php/en/
Größte kasachische Einzelmesse für Baumaterialien und Baustoffe, Gebäudetechnik, Heiz- und Kühltechnik, Sanitärtechnik, Keramik, Fenster, Türen, Fassaden usw.
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8 Literatur und Quellenverzeichnis 8.1 Literatur
EDB: Erhöhung der Energieeffizienz in Staaten des Einheitlichen Wirtschaftsraumes und der Ukraine, Branchenübersicht Nr. 17, 2013
GTAI, Wirtschaftsdaten kompakt: Kasachstan, Stand: Mai 2015
GTAI, Wirtschaftstrends Kasachstan, Jahresmitte 2015
Kazakhstan. The International Business Magazine, 2013/2
Ministerium für Energie, Bericht über die Umsetzung des strategischen Plans des Ministeriums für Energie der Republik Kasachstan für 2014-2018
MINT: Programm für die Entwicklung der Stromwirtschaft 2010-2014
Programm für die Modernisierung der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft der Republik Kasachstan 2011-2020
Statistikagentur der Republik Kasachstan, BIP-Struktur (2014)
Statistikagentur der Republik Kasachstan, Brennstoff und Energiebilanz Kasachstans 2009-2013 (2014)
Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Brennstoff- und Energiebilanz (2014)
Statistikagentur der Republik Kasachstan, Jahresbericht Strombilanz Kasachstans (2014)
Statistikagentur der Republik Kasachstan, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft 2009 bis 2013 (2014)
Statistisches Bundesamt, Rangfolge der Handelspartner im Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland (2014)
8.2 Internetquellen
Cicero, Stefan Meister, http://www.cicero.de/kapital/eu-und-die-eurasische-wirtschaftsunion-sachlich-verhandeln-statt-politisch-feilschen/59441, 27.07.2015
dena Deutsche Energieagentur, Aktivitäten der dena in Kasachstan http://www.dena.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Internationales/13-03-15_FS_Kasachstan_KOMM_final.pdf, 04.08.2015
dena Deutsche Energieagentur, Deutsch-Kasachische Zusammenarbeit im Bereich Energieeffizienz – Aktivitäten/Erfahrungen der dena http://zentralasien.ahk.de/uploads/media/20130702_Praesentation_Deutsche_Energie-Agentur_dena.pdf, 04.08.2015
EBRD http://www.ebrd.com/pages/news/press/2014/140908c.shtml, 04.08.2015
EBRD http://www.ebrd.com/pages/news/press/2014/140908c.shtml, 04.08.2015
EBRD, http://www.ebrd.com/news/2014/ebrd-finances-modern-city-lights-in-almaty.html, 04.08.2015
EBRD, http://www.ebrd.com/work-with-us/projects/psd/ktz-energy-efficiency-loan.html, 04.08.2015
Energy Efficient Design and Construction of Residential Buidlings BEECA, http://kz.beeca.net/news/367, 04.08.2015
Fitch Ratings, http://www.fitchratings.ru/ru/rws/press-release.html?report_id=984132, 27.07.2015
GTAI, Delegation der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, Kasachstan in Zahlen, Frühjahr 2015, http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_05_Publikationen/C_Kasachstan_in_Zahlen/2015-Fruehjahr_KAS-in-Zahlen.pdf, 27.07.2015
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IMF, Economic Indicators of Kazakhstan, http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2012/01/weodata/weoselser.aspx?c=916&t=1, 27.07.2015
Institut für die Entwicklung der Elektroenergie und der Energieeinsparung, Energieeffizienz – Instrument zur Modernisierung der kasachischen Wirtschaft, (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_3_150714_KAZ_dena_Praesentation_Bohenbayev_ru.pdf, 27.07.2015
Interfax, http://www.interfax.ru/business/422937, 27.07.2015
Kapital, http://kapital.kz/economic/41967/v-kazahstane-sozdadut-novyj-invest-fond-energoeffektivnosti.html, 27.07.2015
Kasachischer Verband der Energieauditoren, Energieaudit in Kasachstan: Erfahrungen beim Auditieren von Industriebetrieben, (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_4_150714_KAZ_dena_Praesentation_Tokbaev_ru.pdf, 04.08.2015
Kazakhstan Temir Zholy, http://railways.kz/ru/node/8053, 04.08.2015
KazEE http://kazee.kz/gosudarstvennyy-energeticheskiy-reestr/chasto-zadavaemye-voprosy-i-otvety/, 04.08.2015
KazEE, Liste der im staatlichen Energieregister registrierten Unternehmen und Institutionen, http://kazee.kz/userfiles/ufiles/GEER/perechen_5275_dlya_sayta.pdf, 04.08.2015
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Ministerium für Investitionen und Entwicklung der Republik Kasachstan, Energieeffizienz, 2015 (Präsentation anlässlich des Deutsch-Kasachischen Energieforums in Astana, 14.07.2015), http://zentralasien.ahk.de/fileadmin/ahk_zentralasien/A_Material_Website_neu/B_03_Veranstaltungen/20150715_dena_Energieforum_Astana_mit_Gabriel/Praesentationen_Energieforum/I_1_150714_KAZ_dena_Praesentation_Rau_ru.pdf, 27.07.2015
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Samruk-Kazyna, Richtlinien für Wareneinkäufe, Tätigkeiten und Dienstleistungen, http://sk.kz/section/81, 08.08.2015
Statistikagentur der Republik Kasachstan, Außenhandel 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101840, 27.07.2015
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Statistikagentur der Republik Kasachstan, Basis-Indikatoren des kasachischen Außenhandels 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101847, 27.07.2015
Statistikagentur der Republik Kasachstan, Struktur des kasachischen Außenhandels 2014, http://stat.gov.kz/getImg?id=ESTAT101841, 27.07.2015
Weltbank, http://www.vsemirnyjbank.org/projects/P130013/energy-efficiency-project?lang=ru, 04.08.2015
Weltkarte http://www.weltkarte.com/asien/kasachstan/uebersichtskarte-kasachstan.htm, 27.07..2015
Zakon, Gesetz zur Förderung innovativer Technologien, http://online.zakon.kz/Document/?doc_id=31112371, 04.08.2015
ZHKH, http://zhkh.kz/news/?ELEMENT_ID=1145, 04.08.2015
