zitty Shopping 2010/2011

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SHOPPING 2010/2011 6,90 EURO SCHÖNE DINGESELTENE DINGEBESONDERE DINGE NACHHALTIG Grüne Trends in Fashion, Food und Design HAUTNAH Kosmetik-Anwendungen im Experten-Test DIE BESTEN BERLINER ADRESSEN Für Mode, Wohnen und Unterhaltung 1.000 S H O P P I N G SHOPPING

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Einkaufen und die Welt verbessern! Im Schwerpunkt Nachhaltigkeit stellen wir grüne Alternativen vor - vom Motorroller bis zum Kondom - außerdem Berliner Modemacher, die Umweltfreundlichkeit und hohen Designanspruch vereinen. Der Schauspieler und Tatort-Kommissar Andreas Hoppe berichtet von seinem lokavoren Selbstversuch: ein Jahr lang hat er sich ausschließlich von Lebensmitteln ernährt, die in Berlin und direkten Umland angebaut werden. Weitere Themen: Designer-Möbel zum Selbermachen, Schönheit zum Kaufen - Kosmetik-Produkte und -Anwendungen, die wirklich etwas bringen, Wege zum Wein: diverse Möglichkeiten zum Weinkenner zu werden, Erfolgsmodel Shopping-Mall, warum es in Berlin so viele gibt und wie sie funktionieren. Wie immer: über 1000 Adressen aus den Bereichen Wohnen, Mode, Genuss, Unterhaltung, Kultur, Sport und Kinder.

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SHOPPING 2010/2011 6,90 EURO

SHOPPING2010/2011

ISBN

978-3-922158-32-5

SCHÖNE DINGE—SELTENE DINGE—BESONDERE DINGE

NACHHALTIGGrüne Trends in Fashion,Food und Design

HAUTNAHKosmetik-Anwendungenim Experten-Test

DIE BESTENBERLINER ADRESSENFür Mode, Wohnenund Unterhaltung

1.000

SHOPPINGSHOPPING

Ärgern Sie sich darüber, dassdie Regierung über Ihren Kopf

hinweg entscheidet? Würden Siegerne mehr selbst bestimmen? Gehensie shoppen! Kaum irgendwo habenSie so viel Macht wie als Konsument.Ob ein neues Kleid oder ein BundKarotten—Ihre Kaufentscheidungkann die Welt verändern. Designer-mode, Kosmetik oder Spezialitäten—all das gibt es auch in umweltfreund-licher Ausführung. Wie vielfältig undeinfallsreich die Welt nachhaltigerProdukte inzwischen ist, erfahren Siein diesem Heft. Und wenn das, wasSie sich wünschen, nicht dabei ist,machen Sie es doch einfach selbst.Einen Stuhl zu bauen, beispielsweise,ist gar nicht so schwer und kannglücklich machen. Wie auch immerIhre Entscheidungen ausfallen,wir wünschen Ihnen viel Spaßauf dem Weg dahin.

Holz-Nussknacker WE ARE THEROBOTS (Prototyp) von Matthias

Zschaler, www.zschaler.de

Vase von Glasklar, S.90,Blumen vom Winterfeldtmarkt,

S.145

Schuhe vonTrippen, S.116

Sideboard von Neue Tische,S.83

Tasche von Margarete Häusler,gesehen bei Wertvoll, S.107

Tuch von Aschön,gesehen bei Konk,

S.102

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FotosPeterLanger,StephanGanzel,PatrickHübschm

ann

KURBEIM

KLEINERBelebenZEHENZAzusätzlic

BerlinUnter dewww.NIV

INHALT

SCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT

GIBT’S DAS AUCH IN GRÜN?—Öko-Trends in Mode, Design undGenussSeite 8

DREI FARBEN GRÜN—Früher warÖkomode etwas für Allergiker,heute ist sie Design-Avantgarde.Zu Besuch in den Ateliers von dreiBerliner DesignernSeite 14

INTERVIEW: »ES MACHT KEINENSINN ALLE DREI WOCHEN EINNEUES KLEID ZU KAUFEN«—Die PR-Expertinnen Kati Drescherund Nadine Valencic über dieVermarktung von NachhaltigkeitSeite 22

WURZELKUNDE FÜRFORTGESCHRITTENE—Tatort-Kommissar Andreas Hoppeisst nur, was in der Region wächstSeite 24

Neue Ökoprodukte vonKosmetik bis Krimskrams

Tatort-KommissarAndreas Hoppe

Kati Drescher undNadine Valencic

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SCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT

GIBT’SDASAUCH INGRÜN?Öko-Trends in Produktdesign,Mode und GenussFotos Peter Langer

1 Fahrradband von Fahrer aus LKW-Plane,hergestellt in einer Berliner Behinderten-werkstatt, erhältlich bei Berlinomat,Ausberlin, Schönhauser Design,12,00 Euro.

2 Eierbecher »Mägegg« von Markus Witte,hergestellt in der VIA-Behinderten-werkstätte in Britz, erhältlich beiBerlinomat, 9,90 Euro.

3 Pfeffermühle aus dem Holz eines BerlinerStadtbaums, Sawadee Design, erhältlichbei Berlinomat, 59,95 Euro.

4 Salzstreuer, Zeng Zeng von SawadeeDesign, erhältlich bei Berlinomat,23,90 Euro.

5 Solar-Ladegerät für iPhone und iPod vonSuntrica, erhältlich beiwww.loew-energy.de, 79,94 Euro.

6 Uhr mit Wasserbatterie, erhältlich beiwww.loew-energy.de, 19,99 Euro.

7 Cougar Powerbank Generator zumStrom-Selbermachen, erhältlich beiwww.loew-energy.de, 167,49 Euro.

8 Lautsprecher aus Pappe zumSelberbauen, erhältlich beiwww.lil l igreenshop.de, 21,90 Euro.

9 Lampe von Sawadee Design, erhältlichbei Wertvoll, 99 Euro.

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1 Vectrix Elektroroller VX-1, 8.390 Euro,erhältlich bei www.vectrixgermany.de

2 Schal »Geert« von caro e, erhältlich beiWertvoll, 159 Euro

3 Putzdienst Happy MaidsFreundliche Hilfe im Haushalt, geputztwird mit ökologischen Putzmitteln. Ab 59Euro für eine Zwei-Zimmer-Wohnungwww.happymaids.de

4 Apfel aus dem Hotel Bleibtreuin der Bleibtreustraße, das ausschließlichmit schadstofffreien ökologisch korrektenMaterialien eingerichtet ist. Doppel-zimmer ab 188 Euro, www.bleibtreu.com

5 Ski-Jacke »Floated« aus recyceltemPolyester von Pyua, erhältlich beiwww.pyua.de, 360 Euro

6 Phthalatfreie Yogamatte von BioshirtCompany, erhältlich bei Spirit Yoga,Rosenthaler Str. 36, 49,90 Euro

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1 Seife aus der Tube von San Floriano,No. 18 »Buckingham Flowers«, erhältlichbei www.lil l igreenshop.de, 10,90 Euro.

2 Holzpostkarte von Nick Rübesamen, fürdie nur Holz aus nachhaltig bewirtschafte-ten Wäldern verwendet wird, erhältlichbei Berlinomat, 6 Euro.

3 Herzkette von Tinchens, Silberkette mitgehäkeltem Herz aus Biobaumwolle mitNaturfarbe gefärbt, erhältlich bei Berlino-mat 58 Euro.

4 Kondome »Lümmel-Tüten«. Die einzigenklimaneutralen und fair gehandelten Kon-dome weltweit, erhältlich bei Kaiser’sTengelmann in der Fehrbelliner Str. 12,Fürstenberger Str. 8 oder Karl-Liebknecht-Str.13 oder www.lebenslust-shop.de,12 Stück 5,99 Euro.

5 Energy-Drink Angel, erster bio-zertifizier-ter Energy Drink in den GeschmackssortenBlackcurrant und Promegranate, inausgewählten Gastronomie-Betrieben

6 Körperlotion, Duschgel »Body RefreshGrapefruit« und Nagelöl mit Vitamin E vonI+M Kosmetik, erhältlich bei Bio Company

7 Massagenkerze (das Wachs verflüssigtsich schon bei geringer Temperatur, sodass es als Massageöl verwendet werdenkann) von San Floriano sind demeter-zertifiziert und in vier verschiednen Duft-Richtungen erhältlich beiwww.lil l igreenshop.de, 14,90 Euro

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Unterscheidet sich die Ver-marktung von ökologisch kor-

rekten Produkten von herkömm-lichen? Drescher: Ja. In unseremBereich gibt es sehr viel mehr Infor-mations-Bedarf. Unswerden sehr viele kriti-sche Fragen gestellt.Wir müssen also sehrviel genauer Auskunft geben könnendarüber, wo und wie die Produkte her-gestellt werden, die wir vertreten.Valencic: Ehrlichkeit und Transparenzsind sehr wichtig. Wenn sich heraus-stellt, dass etwas behauptet wird, dasnicht stimmt, ist der Image-Schadenenorm. Für die ganz Branche.NachdemNachhaltigkeit zurzeit ziem-lich schick ist, wird sie gerne mal ein-fach behauptet. Welche Kriterien set-zen Sie an? Drescher: Wir kennen dieBranche mittlerweile sehr gut undkönnen einschätzen, aus welcher

Ecke die Kunden kommen. Bei neuenund kleinen Labels oder Unternehmenbefragen wir zum einen unser Gefühlund zum anderen sehr intensiv denKunden selbst. Es kommt dann durch-

aus vor, dass wir Unter-nehmen absagen.Valencic: Bei kleinenregional arbeitenden

Unternehmen ist es natürlich viel leich-ter, die behaupteten Standards auchnachzuvollziehen. Große Textil-Unter-nehmen können ja selbst mit gutemWillen nicht wissen, wer in welchemHinterzimmer ihre Sachen zusam-mennäht.Ist das Etikett »öko« verkaufsför-dernd?Drescher: Es ist schon so, dassimmer mehr Menschen Wert darauflegen, Dinge zu kaufen, die gesundund nachhaltig sind. Aber das Pro-dukt selbst muss überzeugen. Dasmuss eher so funktionieren, dass ein

Kunde es haben möchte, weil er es tollfindet und dann feststellt: »ach, dasist bio, um so besser.«Es darf also nicht das Haupt-Ver-kaufsargument sein? Drescher: Aufkeinen Fall. Das kann ja auch nachhinten losgehen. Gerade Mode-Desi-gner wollen oft nicht in die Öko-Ecke.ImGegensatz zu Lebensmitteln ist dasEtikett »bio« für Mode also gar nichtimmer erstrebenswert?Valencic: Nichtunbedingt. Besonders bei szenigenMode-Läden fehlt da noch dieOffenheit. Viele Ladenbetreiber rea-gieren immer noch eher abweisend,wenn sie »Öko-Mode« hören. Damuss man schon wenigstens von Eco-Fashion sprechen (lacht).Ist das auch der Grund, warum man-che Labels, die nachhaltige Modemachen, diese Tatsache lieber nicht indenVordergrund stellen?Valencic: Ja.

SCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT

»ES MACHT KEINENSINN, ALLE DREIWOCHEN EIN NEUESKLEID ZU KAUFEN«Kati Drescher und Nadine Valencic machen mit ihrer Agentur Sieben & SiebzigÖffentlichkeitsarbeit für Unternehmen aus dem Bio-Bereich, darunter viele Mode-Labels. zitty sprach mit ihnen über die Vermarktung von Nachhaltigkeit

Interview Bettina HomannFoto Stephan Ganzel

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Da gibt es noch viel Überzeugungsar-beit zu leisten. Als wir während derFashion Week im Juli einige unsererLabels im Eco Showroom vorgestellthaben, haben einige Besucher ganzerstaunt gesagt: »Wow, das ist ja wirk-lich Fashion!«Ist es aber nicht wichtig, die Nach-haltigkeit zu betonen, um zu recht-fertigen, dass die Sachen teurer sind?Drescher: Sie sind ja gar nicht teurer.Es kommt darauf an, womit man sievergleicht. Eine Gesichtscreme von Dr.Hauschka ist beispielsweise nicht teu-rer als eine von Shiseido. Eine Taschevon Ksia, deren Leder umweltfreund-lich gegerbt und gefärbt wurde,kostet nicht mehr als eine Tasche vonKaviar Gauche. Das sind beides Desig-ner-Stücke.Da bewegen wir uns eher im gehobe-nen Preis-Segment. Drescher: Billigkann nicht das Ziel sein. Man muss

ganz deutlich sagen: Ein wesentlicherAspekt von Nachhaltigkeit ist weni-ger und überlegter zu kaufen. Es machtkeinen Sinn, alle drei Wochen ein neu-es Kleid zu kaufen. Deshalb produ-zieren die meisten der Designer, diewir vertreten, auch jenseits derüblichen Kollektions-Rhythmen undentwerfen Teile, die auch in drei Jah-ren noch schön sind.Heißt das in letzter Konsequenz, dassman sich die Lust am Shoppen abge-wöhnen sollte?Drescher: Es geht über-haupt nicht darum, konsumfeindlichzu werden, sondern darum, gutinformiert bewusst zu entscheiden,was man kauft. Dann macht das Ein-kaufen vielleicht sogar noch mehrFreude.Zwar ist Nachhaltigkeit ein großesThema, der tatsächliche MarktanteilvonÖko-Produkten, insbesondere imModebereich ist aber immer noch ver-

schwindend gering. Was muss passie-ren, damit sich das ändert? Valencic:Wir brauchen einen langen Atem.Immer mehr Designer aus den Berei-chen Mode und Produkt-Design kom-men zur Nachhaltigkeit. Und zwarnicht aus dem Wunsch, die Welt zu ret-ten, sondern weil sie darüber nach-denken, sinnvolle Produkte zu machen.Diese enorme kreative Energie ist amMarkt noch nicht so sichtbar. Das liegtauch daran, dass die meisten Öko-Labels minimale Marketing-Budgetshaben. Aber es entwickelt sich. Lang-sam zu wachsen ist in Ordnung.Auch das ist mit Nachhaltigkeit ge-meint.

Ende November eröffnenKati Drescher und Nadine Valencicden Eco-Concept-Store in derAlmstadtstraße 35, Infos aufwww.sieben-siebzig.de

Kati Drescher undNadine Valencic vor ihrer Agentur

in der Almstadtstraße

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