Zu Gast in den Tirasbergen

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9. Dezember 2012 WOCHENPOST 7 AUS ALLER WELT Zu Gast in den Tirasbergen Entlang der namibischen Traumstraße „D707“ Von SILKE SANDKÖTTER Die D707 gehört zu den schöns- ten und sehenswertesten Straßen in Namibia. Die Schotterpiste liegt am Rande der Tirasberge und verbindet den Fishriver- Canyon mit dem Sossusvlei (Dünenlandschaft im Namib- Naukluft-Park). Auf der einen Seite der Straße befinden sich steile Berge, auf der anderen Seite weite Ebenen, kleine Hügel und viel Farmland. WINDHOEK Rund 120 Kilometer ist diese Traumstraße Namibi- as. Immer wieder zweigen klei- ne Wege auf Farmen ab. Auf der Hälfte der Strecke weist ein Weg zur Koiimasis-Ranch. 20 Kilometer über Staubpisten schlängelt sich die „Einfahrt“ auf dem Grundstück der Ranch zur „Fest Inn Fels Farm Lodge“. Unterwegs sind etliche Gatter zu öffnen und zu schließen, hier gra- sen Rinder, wenig später sind Oryx- antilopen zu sehen und Wildpferde laufen über den Weg. Es scheint fast so, also würde der Weg nie enden. Und das wäre gar nicht so schlimm, denn er ist traumhaft schön. Nach 20 Kilometern erahnt man schließlich erstmals die Lodge in den Tirasbergen. Sie ist kaum zu erkennen, so natürlich liegt sie in den leuchtend roten Felsen. Die „Fest-Inn-Fels-Lodge“ liegt am Rande der Namibwüste innerhalb des Dreiecks Fishriver-Canyon, Sossusvlei und der Lüderitzbucht. Die Lodge wurde erst vor wenigen Jahren von dem Deutschen Roland eigenhändig mit seinem Team ge- baut. Unendlich viele kleine Details wurden beim Bau der Lodge ver- arbeitet. Heute haben die Gäste einen traumhaften Blick in den Naturpark Tirasberge. Der Initiative mehrere Farmer ist es zu verdanken, dass der Natur- park Tirasberge heute für Touristen zugänglich sind. Sie haben sich 1998 zusammen getan, um das 125.000 Hektar große privates Naturschutzgebiet in Namibia zu schützen und es ökologisch zu bewirtschaften. Eine der Farmen ist die Ranch Koiimasis, auf deren Gelände heute die „Fest Inn Fels- Lodge“ beheimatet ist. Insgesamt vier verschiedene Vege- tationszonen stoßen im Naturpark Tirasberge aufeinander. Für jeden Foto- und Naturfan ein unvergess- liches Erlebnis, denn auf engstem Raum gibt es hier eine unglaub- liche Vielzahl an Pflanzen und Tie- ren. Die Farmen werden natürlich allesamt bewirtschaftet Besucher können viel über das Farmleben und die Natur in Namibia lernen. Zudem gibt es verschiedene Mög- lichkeiten, die Tirasberge zu erle- ben. Dazu gehören beispielsweise Reitausflüge oder Wanderungen. Unbedingt teilnehmen sollte man an einer Sundownertour. Auf der „Fest Inn Fels Lodge“ geht es mit Roland über die Farm. Er vermittelt unglaublich viel Wissenswertes über Flora und Fauna. Antike Fels- malereien und Arbeits- und Jagd- stätten der Buschmänner (San) sind zudem heute noch auf dem Gelände zu besichtigen. Und mit etwas Glück sieht man bei diesen Touren sogar einen Leoparden. Ein Highlight der Sundownertour ist zweifelsohne der Blick vom höchsten Berg. Ein Köcherbaum steht - fast kitschig - auf der Gip- fel des Hügels. Unendliche Weite, eine atmenberaubende Ruhe und der Blick auf eine traumhafte Landschaft gerichtet, dazu pas- send ein Sundowner-Getränk. Und während im Vordergrund noch die Sonne langsam am Horizont ver- schwindet, ist im Hintergrund be- reits der Mond zu sehen. Schönere Momente gibt es kaum. Nach zwei Tagen geht es zurück auf die „Hauptstraße“ D707. Wie- der 20 Kilometer, wieder jede Menge Gatter, die zu öffnen und zu schließen sind. Und irgendwie das Gefühl, sehr viel gelernt zu haben. • www.namibia-farm-lodge.com • www.tirasberge.de Wunderschön und nahezu kitschig: Ein Köcher- baum im Sonnenuntergang im Naturpark Tiras- berge. Fotos: Sandkötter Weitläufige Landschaft auf der Ranch Koiimasis in den Tirasbergen. Blick auf ein Chalet der „Fest Inn Fels Lodge“, die natürlich einge- bettet in den roten Felsen liegt. Ein Felsen-Restaurant, eine Poolan- lage mit Sonnendeck und eine Sky-Bar gehören ebenfalls zur Lodge. Während am Horizont die Sonne untergeht ist im Hintergrund bereits der Mond zu erkennen. Sundownertour: Viel Wissenswertes vermittelt Roland auf der Tour über das Ranchgelände.

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Zu Gast in den Tirasbergen in Nambia.

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9. Dezember 2012 WOCHENPOST 7A U S A L L E R W E LT

Zu Gast in den TirasbergenEntlang der namibischen Traumstraße „D707“

Von SILKE SANDKÖTTER

Die D707 gehört zu den schöns-ten und sehenswertesten Straßen in Namibia. Die Schotterpiste liegt am Rande der Tirasberge und verbindet den Fishriver-Canyon mit dem Sossusvlei (Dünenlandschaft im Namib-Naukluft-Park). Auf der einen Seite der Straße befinden sich steile Berge, auf der anderen Seite weite Ebenen, kleine Hügel und viel Farmland.

WinDhoek Rund 120 Kilometer ist diese Traumstraße Namibi-as. Immer wieder zweigen klei-ne Wege auf Farmen ab. Auf der Hälfte der Strecke weist ein Weg zur Koiimasis-Ranch. 20 Kilometer über Staubpisten schlängelt sich die „Einfahrt“ auf dem Grundstück der Ranch zur „Fest Inn Fels Farm Lodge“.

Unterwegs sind etliche Gatter zu öffnen und zu schließen, hier gra-sen Rinder, wenig später sind Oryx-antilopen zu sehen und Wildpferde laufen über den Weg. Es scheint fast so, also würde der Weg nie enden. Und das wäre gar nicht so schlimm, denn er ist traumhaft schön. Nach 20 Kilometern erahnt man schließlich erstmals die Lodge

in den Tirasbergen. Sie ist kaum zu erkennen, so natürlich liegt sie in den leuchtend roten Felsen.

Die „Fest-Inn-Fels-Lodge“ liegt am Rande der Namibwüste innerhalb des Dreiecks Fishriver-Canyon, Sossusvlei und der Lüderitzbucht. Die Lodge wurde erst vor wenigen Jahren von dem Deutschen Roland eigenhändig mit seinem Team ge-baut. Unendlich viele kleine Details wurden beim Bau der Lodge ver-arbeitet. Heute haben die Gäste einen traumhaften Blick in den Naturpark Tirasberge.

Der Initiative mehrere Farmer ist es zu verdanken, dass der Natur-park Tirasberge heute für Touristen zugänglich sind. Sie haben sich 1998 zusammen getan, um das 125.000 Hektar große privates Naturschutzgebiet in Namibia zu schützen und es ökologisch zu bewirtschaften. Eine der Farmen ist die Ranch Koiimasis, auf deren Gelände heute die „Fest Inn Fels-Lodge“ beheimatet ist.

Insgesamt vier verschiedene Vege-tationszonen stoßen im Naturpark Tirasberge aufeinander. Für jeden Foto- und Naturfan ein unvergess-liches Erlebnis, denn auf engstem Raum gibt es hier eine unglaub-

liche Vielzahl an Pflanzen und Tie-ren. Die Farmen werden natürlich allesamt bewirtschaftet Besucher können viel über das Farmleben und die Natur in Namibia lernen. Zudem gibt es verschiedene Mög-lichkeiten, die Tirasberge zu erle-ben. Dazu gehören beispielsweise Reitausflüge oder Wanderungen.

Unbedingt teilnehmen sollte man an einer Sundownertour. Auf der „Fest Inn Fels Lodge“ geht es mit Roland über die Farm. Er vermittelt unglaublich viel Wissenswertes über Flora und Fauna. Antike Fels-malereien und Arbeits- und Jagd-stätten der Buschmänner (San) sind zudem heute noch auf dem Gelände zu besichtigen. Und mit etwas Glück sieht man bei diesen Touren sogar einen Leoparden.

Ein Highlight der Sundownertour ist zweifelsohne der Blick vom höchsten Berg. Ein Köcherbaum steht - fast kitschig - auf der Gip-fel des Hügels. Unendliche Weite, eine atmenberaubende Ruhe und der Blick auf eine traumhafte Landschaft gerichtet, dazu pas-send ein Sundowner-Getränk. Und während im Vordergrund noch die Sonne langsam am Horizont ver-schwindet, ist im Hintergrund be-reits der Mond zu sehen. Schönere Momente gibt es kaum.

Nach zwei Tagen geht es zurück auf die „Hauptstraße“ D707. Wie-der 20 Kilometer, wieder jede Menge Gatter, die zu öffnen und zu schließen sind. Und irgendwie das Gefühl, sehr viel gelernt zu haben.

• www.namibia-farm-lodge.com• www.tirasberge.de

Wunderschön und nahezu kitschig: Ein Köcher-baum im Sonnenuntergang im Naturpark Tiras-berge. Fotos: Sandkötter

Weitläufige Landschaft auf der Ranch Koiimasis in den Tirasbergen.

Blick auf ein Chalet der „Fest Inn Fels Lodge“, die natürlich einge-bettet in den roten Felsen liegt. Ein Felsen-Restaurant, eine Poolan-lage mit Sonnendeck und eine Sky-Bar gehören ebenfalls zur Lodge.

Während am Horizont die Sonne untergeht ist im Hintergrund bereits der Mond zu erkennen.

Sundownertour: Viel Wissenswertes vermittelt Roland auf der Tour über das Ranchgelände.