Zu Pausanias und Caracalla

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Zu Pausanias und Caracalla Author(s): Joseph Vogt Source: Historia: Zeitschrift für Alte Geschichte, Bd. 18, H. 3 (Jun., 1969), pp. 299-308 Published by: Franz Steiner Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/4435079 . Accessed: 07/04/2014 15:54 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Franz Steiner Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Historia: Zeitschrift für Alte Geschichte. http://www.jstor.org This content downloaded from 81.152.52.202 on Mon, 7 Apr 2014 15:54:02 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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Zu Pausanias und CaracallaAuthor(s): Joseph VogtSource: Historia: Zeitschrift für Alte Geschichte, Bd. 18, H. 3 (Jun., 1969), pp. 299-308Published by: Franz Steiner VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/4435079 .

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ZU PAUSANIAS UND CARACALLA

Als die Wiederkehr groBer weltgeschichtlicher Konstellationen habe ich es zu deuten versucht, wenn griechische und romische Herrscher die Verbindung mit der Tochter des GroBk6nigs suchten, um den Westen und den Osten der antiken Welt zu vereinigen'. Fuir Alexander den Grol3en steht diese dynasti- sche Heirat fest. Auch fur Pausanias, den Regenten von Sparta, und fur Kaiser Caracalla, den wahnbesessenen Nachahmer Alexanders, ist der Wunsch einer solchen Verbindung gut uberliefert, und diese Nachrichten sind von der modernen Forschung bis zur Gegenwart hin zumeist iubernommen worden2. Nur vereinzelt sind Einwande erhoben worden, vor allem bei Pausanias3. In den letzten Jahren nun haben Adolf Lippold und Dieter Timpe energische Versuche gemacht, fur Pausanias und Caracalla die Nachrichten uiber den Gedanken einer dynastischen Heirat als unhaltbar zu erweisen.4 Diese Ver- suche weisen, obgleich ganz unabhangig von einander entstanden, in Anlage und Durchfiihrung gemeinsame Ziige auf. Beide Forscher bestreiten die Glaubwiirdigkeit der Zeugnisse, die von der Werbung um die Tochter des GroBk6nigs sprechen, und bemiihen sich, die Entstehung dieser falschen Nachrichten nach Zeit und Ort zu bestimmen; sodann machen sie sich daran, die Unmoglichkeit eines solchen Heiratsprojekts aus der jeweils gegebenen politischen Gesamtlage nachzuweisen; gemeinsam ist ihnen dabei auch die Annahme, daB man bei Pausanias und bei Caracalla einen genau iiberlegten Plan, ein im Rahmen der politischen Konventionen realisierbares Vorhaben voraussetzen mllBte.

Diese trefflichen Untersuchungen sind reich an Gesichtspunkten, die Be- achtung verdienen. Es ist nicht meine Absicht, alle Argumente im einzelnen zu priifen. Ich beschranke mich darauf, einige Einwande zu formulieren, die sich bei der Erwagung dieser entgegengesetzten Thesen eingestellt haben,

' Satura. Fruchte aus der antiken Welt, Otto Weinreich dargebracht, Baden-Baden 1952 S. i63ff. J. Vogt, Gesetz und Handlungsfreiheit in der Geschichte, Stuttgart I955 S. 55ff.

2 Fur Pausanias verweise ich auf H. Berve, Die Tyrannis bei den Griechen, Munchen i967, I S. I79, II S. 620, fur Caracalla auf K.-H. Ziegler, Die Beziehungen zwischen Rom und dem Partherreich, Wiesbaden I964 S. 133.

3 So von H. Reuther, Pausanias, Diss. Munster 1902 S. 24ff.; J. Wolski, Pausanias et le probl6me de la politique spartiate 480-470, Eos 47 (I954/5) S. 75ff.; Ch. W. Fornara, Some Aspects of the Career of Pausanias of Sparta, Historia I5 (I966) S. 26Iff.

' A. Lippold, Pausanias von Sparta und die Perser, Rhein. Mus. io8 (I965) S. 320ff.;

D. Timpe, Ein Heiratsplan Kaiser Caracallas, Hermes 95 (I967) S. 470ff.

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und die Gruinde hervorzuheben, die mich auch weiterhin an Pausanias und Caracalla als Freier um die Tochter des GroBk6nigs glauben lassen.

Fur Lippold geht es (S. 332ff.) vor allem um den Exkurs des Thukydides uber Pausanias und Themistokles (i, I28, 3-I38). Er weist auf die oft behan- delten anekdotischen Ziige dieses Exkurses hin, weiterhin auf das Ungewohn- liche der Briefeinlagen, und will aus der besonderen Aktualitat der Charakte- ristik der beiden Staatsmanner gerade zu der Zeit, in der dieser Exkurs im Geschichtswerk begegnet, eine ,,bewuBte Tendenz" des Geschichtsschreibers gewinnen: Idealisierung des Themistokles und Abwertung des Pausanias. Es sei m6glich, daB der Exkurs bereits um 430 oder etwa zwischen 42I und 4I5 geschrieben sei, doch spreche einiges dafur, daB er erst gegen Ende des Krie- ges oder gar nach 404 konzipiert, zumindest iuberarbeitet worden sei (S. 336f.). Als Ergebnis aller tOberlegungen stellt sich die These ein, ,,daB hier eine Er- findung der Gegner des Pausanias in Athen oder Sparta vorliegt", und am Ende heiBt es: ,,Thukydides ubernimmt die Legende vom Freien um die Tochter des Grolk6nigs, weil sie ihm zur wirksamen Gestaltung seiner von tendenziosen Absichten getragenen Gegeniiberstellung des Pausanias und des Themistokles auBerst willkommen war" (S. 338). So wird die ,,Erfindung" der Gegner des Pausanias bei Thukydides zur ,,Legende" verklirt, doch bei folgerichtigem Durchdenken dieser Interpretation ergibt sich wohl dasselbe, was H. Munch in seinen Studien zu den Exkursen und im Besonderen zu den Briefeinlagen des Thukydides formuliert hat: Thukydides wuBte, daB die Briefe nicht echt waren, trotzdem setzte er sie dem Leser wbrtlich vor; also ,,Lockerung des strengen Wahrheitsbegriffs"5. Unverbluimt sollte es doch hei3en: absichtliche Falschung bei Thukydides - und das ist eine Behauptung, die den ganzen Thukydides trifft.

Uns geht es vor allem um den Brief des Pausanias an den Grof3k6nig, in dem die in der historischen tSberlieferung spater mehrfach bezeugte Werbung um die Hand einer K6nigstochter zum ersten Mal ausgesprochen ist (i, I28, 7), und um die Antwort des Xerxes (I, I29, 3). Es ist unbestritten, daB Thukydides beide Briefe, indem er sie mit 'r&8e einfiihrt, im Wortlaut wiedergeben will. Die Form der Briefe und ihre Ausdrucksweise sind einwandfrei; im Brief des Xerxes ist das persische Kolorit deutlich wahrnehmbar. Nun stellt sich, wenn wir es mit Originalen zu tun haben, sofort die Frage ein, wie Thukydides zu ihrer Kenntnis gelangt sein kann. Die Angabe zum Wortlaut des ersten Briefes, cog 6aepov av upk, sagt nichts Genaues uber die Herkunft der Dokumente aus. Man mag an den zweiten ProzeB gegen Pausanias und damit an dessen Gegner denken; aber es gab auch Freunde und Verwandte des Regenten, es gab auch die Moglichkeit, persische Quellen zu suchen, da die Verbindung

5 H. Munch, Studien zu den Exkursen des Thukydides (Quellen und Studien zur Ge-

schichte und Kultur des Altertums und des Mittelalters, D 3) 1935 S. 24.

I Vgl. A. W. Gomme, A Historical Commentary on Thucydides, I Oxford I945 S. 432.

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zwischen Griechen und Persern nie abriB7. Wenn Thukydides dem Exkurs erst nach 404 bei der Retraktation seiner Darstellung des Kriegsausbruchs die Form gegeben hat, die wir besitzen, so ist nicht anzunehmen, daB er in Riickwendung zu herodotischer Freude an biographischem Detail seine kriti- sche Wahrheitsermittlung ganz verloren hatte. Viel wahrscheinlicher ist es, daB er durch die Aufnahme von wortgetreu wiedergegebenen Briefen als Urkunden die klare Erkenntnis der Vergangenheit in methodisch neuartiger Weise zu f6rdern unternahm'. Er hat mit seiner Darstellung bei den Geschichtsschreibern des Altertums Glauben gefunden. Fur uns Heutige ist ein spater Thukydides, der Filschungen nicht erkannt oder sie gar wissentlich seinen Lesern als Ur- kunden vorgesetzt hatte, nicht vorstellbar.

Ausschlaggebend fur unsere Stellungnahme ist der Inhalt der Briefe, ihre politische Aussage und die Priifung dieser Aussage an gesicherten Tatsachen. Pausanias, der dem Xerxes zu Gefallen vornehme persische Gefangene zuruck- sendet, erkiart sich bereit, eine Tochter des GroBkdnigs zu heiraten und ihm Sparta und das uibrige Hellas untertan zu machen. Diese beiden Angebote sind mit -r - xcd als gleichwertig und zusammengeh6rig bezeichnet: die Werbung bedeutet zugleich den Eintritt in die persische Politik der Eroberung Grie- chenlands. Der Briefschreiber stellt den Erfolg seines Vorgehens in Aussicht durch gemeinsame Beratung und durch weitere Verhandlungen, wofuir er einen verlaflichen Mittelsmann erbittet. Das Wesentliche des Angebots ist also die Erklarung, mit dem K6nig gemeinsam Politik zu machen. Auch die Werbung um eine Tochter des Xerxes ist rein politisch zu verstehen, sie hat mit Liebe nichts zu tun, und es ist belanglos, ob Pausanias ,,un marn excellent" war'. Das Angebot an Xerxes erging im Jahr 478. Es spricht einiges dafur, daB Pausanias im folgenden Jahr oder spater - offenbar nach seinem ersten Pro- zeB - eine griechische Frau geheiratet hat; sicher ist, daB er drei Sohne hatte10. Der Antwortbrief des Grofkdnigs spricht in persischer Weise den Dank fur die Riucksendung der Gefangenen aus, er begrii3t ganz allgemein das Angebot des Regenten, ohne im Besonderen auf die Werbung einzugehen, und ermahnt zu unablassigem Handeln in dem versprochenen Sinn; es soll an Geld und an Truppen nicht fehlen, und Artabazos, der dem Pausanias das k6nigliche Schreiben zustellt, soll fur das weitere gemeinsame Vorgehen der Mittelsmann sein. Die Korrespondenz bezeugt also nicht mehr und nicht weniger als die erste Herstellung des Kontakts zwischen dem Regenten Spartas und dem GroBkonig.

7 K. Rohrer, Wiener Studien 72 (I959) S. 52.

8 Vgl. C. Meyer, Die Urkunden im Geschichtswerk des Thukydides (Zetemata Io) 1955 S. 98. - K. von Fritz, Die griechische Geschichtsschreibung, I I, 2 Berlin I967 geht auf dieses Problem nicht ausfuhrlich ein; vgl. immerhin I I S. 274 und I 2 S. 141.

" Wolski a.O. S. 86. 10 Schaefer, R E XVIII 2573.

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Diese sehr geheim gehaltene politische Wendung des Mannes, der noch Oberfeldherr der verbiindeten Griechen war, hatte ihre Folgen. Xerxes hat Megabates, den bisherigen Satrapen von Daskyleion, durch Artabazos, den Sohn des Pharnakes, abgel6st. Herodot (5, 32) gibt das Geriicht wieder, Pau- sanias habe um eine Tochter dieses Megabates geworben, der sehr wahrschein- lich ein Angehoriger des Achamenidenhauses war. Wenn dies zutrifft, dann hat Pausanias jetzt durch die Wendung zum GroBkdnig selbst seine Anspriiche und zugleich seine Angebote noch gesteigert - und dies mit Erfolg. Der neue Satrap Artabazos hatte sich 480 beim Feldzug des Xerxes, 479 beim letzten Kampf des Mardonios als Truppenbefehlshaber auf griechischem Boden ver- dient gemacht, er konnte als Experte in griechischen Angelegenheiten gelten und als Vertrauter des GroBkonigs die Chance wahrnehmen, die durch den verwegenen Schritt des Pausanias aufgegangen war. Er hat dies offenbar bis zum Sturz des Pausanias getan; auch sein Sohn Pharnabazos und dessen Nachkommen haben die phrygische Satrapie als eine Kontaktstelle zu Grie- chenland auszuwerten verstanden1t. Was Pausanias selbst betrifft, so hat er sich jetzt eine Leibwache nach persisclier Art zugelegt und persische Sitte angenommen, was doch wohl seinen Eintritt in das persische Lehenssystem andeuten konnte11. Sicher ist, daf3 er sich tUbergriffe gegen die hellenischen Bundesgenossen zuschulden kommen lieB und den Verdacht erweckte, eine tyrannische Herrschaft uiber Griechenland aufzurichten, wie dies auch Hero- dot erkennen laBt (5, 32; 8, 3). Dies hatte seine Abberufung durch Sparta zur Folge.

Das Vorgeheni des Pausanias, das wir hier nur bis zu diesem ersten ProzeB zu verfolgen haben, ist von seinen Gegnern als Verrat der griechischen Sache an die Perser, als Medismos verstanden worden. Was aber die Werbung um eine Tochter des Gro3kdnigs betrifft, so ist mit Lippold (S. 329) daran zu er- innern, dal3 es in den vorausgehenden Jahrzehnten wiederholt zu Heiraten zwischen griechischem und persischem Adel gekommen war. Auch hatten sich Tyrannen und K6nige, die in Griechenland gescheitert waren, nicht vor dem politischen Zusammengehen mit dem GroBk6nig gescheut. Hippias hatte die Landung der Perser bei Marathon veranla3t; Demarat verfolgte in der Urngebung des Xerxes die Wiedererlangung der Herrschaft und wurde so bei- nahe zum Vertreter einer Exilregierungl8. Die Reihe der beim GroBkonig wir- kenden Griechen geht vom Reichsgriinder Kyros ununterbrochen bis zum letzten Dareios. Wenn ihre politische und kulturelle Leistung nach den Vor- arbeiten von A. Wiedersich die von Gerold Walser in Angriff genommene

11 Judeich, RE II I298f.; A. E. Burn, Persia and the Greeks, London I962 S. 324. 12 So Schaefer, RE XVIII 2569, wo die Zeugnisse genannt sind; zurtickhaltend Berve

a.O. S. i8o. 1U W. Burkert, Demaratos, Astrabakos und Herakles, Mus. Helv. 22 (I965) S. I66ff.

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historische Auswertung gefunden haben wird'4, diirfte das moderne Urteil iiber den so haufigen Medismos eine Wandlung erfahren. Sicher war Pausanias ein hochfahrender Abenteurer, doch sein Unternehmen verdient, einmal als groBe Alternative zur athenischen Politik gepriift zu werden: ,,bringing an undefeated Hellas into the Persian peace"'5. Schwebt uiber ihm nicht das Traumbild der Atossa aus Aischylos' Persernml, vielmehr die erste Phase dieses Traumgeschehens? Man darf bei der Werbung um eine Tochter des GroBk6nigs wohl an die dichterische Vision von den zwei naheverbundenen Frauen erinnern: ,,Die eine angetan mit persischem Gewand,

Die andere mit solchem nach der Dorer Art...... An Schonheit makellos, und Schwestern Vom gleichen Stamm".

Alexander hat versucht, die beiden so lange verfeindeten Welten von Hel- las und Persien zu vereinigen, und nach ihm ist der Gedanke der west-6stlichen Einheit nie mehr ganz vergessen worden, auch als die Herrschaft uber den Osten an die Parther gelangt war und Kaiser Augustus die Koexistenz des romischen und des parthischen Reiches begriindet hatte. Das Vorbild Alexan- ders hat auf Realisten wie Trajan und auf Phantasten wie Caracalla gewirkt, und bei diesem kehrt das Wunschbild der dynastischen Heirat wieder.

Timpe stiitzt seinen Versuch, den Heiratsplan Caracallas als unhistorisch zu erweisen, zunachst auf quellenkritische Untersuchungen zum xiphilinischen Excerpt Dio 78, i, zu Herodian 4, iiff. und zu Historia Augusta, Vita Carac. 6, 4f. (S. 47Iff.). Er will feststellen, daB in der tYberlieferung bei Dio und Herodian zwar der Gedanke der Eheverbindung gesichert ist, daB aber die Verknupfung dieses Gedankens mit dem geschichtlichen Zusammenhang un- gewil3 bleibt. Was die Einzelheiten des Partherkriegs von 2I6 betrifft, glaubt er, alle unsere Quellen auf den kaiserlichen Feldzugsbericht, der in die acta senatus und in einer gewissen Auswahl auch in die acta urbis eingegangen sei, zuruickfiihren zu konnen. Aus dieser Urquelle habe Dio gesch6pft und seinen kritisch verarbeiteten Bericht gewonnen, von Dio sei das Wesentliche wohl auch zu Herodian gelangt, der seine Erzahlung romanhaft ausgestaltet habe. Da in der Vita der Heiratsplan nicht vorkommt, vermutet Timpe, daB auch bei Marius Maximus, der vermeintlichen Vorlage des Biographen, nichts dar- iiber verlautet habe. Er folgert weiter, daB dieser Plan mit dem Bericht des Kaisers ,,nicht in notwendigem inneren Zusammenhang" gestanden habe und ,,als Bestandteil der kontrollierbaren Haupttradition" auszuscheiden sei, und

14 G. Walser, Griechen am Hof des GroBkfnigs, Festgabe Hans von Greverz. Bern ix67 S. x8Qff. 15 Burn a.0. S. i6i.

16 v. x8off. - Ich gebe die folgenden Verse in der Qbersetzung von W. Schadewaldt, Griechisches Theater, Frankfurt '956 S. 14.

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kommt zu dem SchluB, ,,daB wir in dem Heiratsplan am ehesten ein zeitgen6s- sisches on-dit, ein miindlich tradiertes Geriicht, einen politischen Witz oder ein Element der politischen Pamphletliteratur zu sehen haben" (S. 482f.). Diese scharfsinnige Untersuchung hat gewiB zur Klarung des tVberlieferungs- gangs beigetragen, aber durch ihre allzu kunstvolle Konstruktion neue Ratsel hervorgebracht. Es sei zunachst nur die Frage gestellt: wie ist es zu erklaren, daB der Autor der Historia Augusta, dieser skurrile Grammatiker, dessen Gelehrsamkeit, dessen Freude an Tauschung und dessen Lust an Klatsch- geschichten und b6sen Witzen wir neuerdings immer genauer kennenlernen17, auf ein so lohnendes Motiv verzichtet hat, gerade wenn es nur eine hohnische Erfindung war?

Im zweiten Teil seiner Untersuchung behandelt Timpe die Verknupfung des Heiratsplans mit der romischen Orientpolitik dieser Zeit (S. 483ff.). Hier ist zunachst auf die Interpretation des ersten Satzes des dionischen Excerpts einzugehen: CUvra 8 &r 'rok H&akpOU4 CMP5aoLreu, = 7rpO6paLv 6'n OGUx

XaevM acuvrp O 'ApTr&Bocvog 'rv Uywrkpx xv-a'reuaaqAvw auvoLxaLao (xOCL

yasp C5 rt=rOCTro 6'rt X6y(p tLe' IMM)vr y71OE AFt pu8 n; U lPf caLtXtcxv 7ropxa%&asotacct &brCe LC . . . .). Indem Timpe (S. 473ff.) die Begrun-

dung Caracallas fur sein Unternehmen und die entgegengesetzten Argumente des Artabanos leicht vermischt, kommt er zu der Behauptung, Dio selbst habe Caracallas Kriegsgrund, namlich die Ablehnung seiner Werbung, als Vorwand

gekennzeichnet und den Heiratsplan nicht als ernsthaftes Projekt beurteilt. Nun gibt es bei Dio gewif sehr viele Stellen, an denen Vorwand und wirklicher Grund in mannigfacher Variation einander gegenuibergestellt werden. Das

hindert nicht, daB -xp6cpqaq bei Dio, wie auch sonst, so viel bedeuten kann

wie: vorgebrachter Grund, in einer Rede oder in einer Urkunde genannter Grund. Der absolute Gebrauch 7rp6cpmaL 6'rt kommt noch 43, I, 2 vor, wo Dio berichtet, daB Caesar seinen magister equitum Lepidus nach dessen

Ruckkehr aus Spanien mit Siegerehrungen ausgezeichnet habe, ohne daB er

gesiegt oder gekampft hatte: 7cp69atmv 6L 'roS0 U'c6re rc OU Aoyytvou XXL U7r6 TOV M0cpxWX,ou 7rpMyJctaL M-ripyvero, d. h. mit der Begriindung, daB er

die Streitigkeiten des Longinus und Marcellus geschlichtet hatte. Die Bewilli-

gung des Triumphes fuir Lepidus bedurfte eines Senatsbeschlusses, und in

diesem BeschluB war die von Dio berichtete Leistung als Grund der Ehrung angegeben. So legt in unserem Fall die sprachliche Wendung Dios die Annahme

nahe, daB Caracalla die Ablehnung seiner Werbung als Kriegsgrund gebraucht und in seinem Feldzugsbericht als causa belli genannt hat18. Es besteht kein

17 R. Syme, Ammianus Marcellinus and the Historia Augusta, Oxford I968, besonders

S. 2IIff. In seinem Kapitel zur Vita Carac. geht Syme auf das Fehlen des Heiratsplans

nicht ein. 18 Ich freue mich, fiur diese Interpretation die pers6nliche Zustimmung von Reinhard

Haussler gefunden zu haben.

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Zweifel, daB Dio an die Authentizitat dieser Begriindung geglaubt hat. Im Fortgang des Satzes erfahren wir, daB auch Artabanos das Angebot des Kai- sers ernst genommen, aber es abgelehnt hat in der Erkenntnis, ,,daB dieser dem Worte nach die Tochter heiraten, in Wirklichkeit aber das Reich der Parther sich anschliessen wollte". So interpretiert, verschwindet die ,,Unlogik der Gedankenfiihrung" im dionischen Excerpt (S. 474). Der Partherkonig lehnte ab, weil er die Herrschaft zu verlieren fiirchtete. Von der Seite Cara- callas aber enthielt das Angebot keine ,,complexio oppositorum" (S. 484): er bot die Heirat und, wie wir aus der Antwort des Kdnigs sehen, den Zusammen- scliluB der Reiche, etwa in der Form der Samtherrschaft. Es ist richtig, daB dieser Vorschlag mit der Tradition gebrochen hatte; es mag auch sein, daf der Einfall nicht ,,ernsthaft durchdacht" war. Doch diese beiden Einwande sind einem Caracalla gegeniuber hinfallig. Mit seinem tollkuihnen Gedanken hat der Kaiser fur die Politik der beiden Machte einen neuen Weg angedeutet, aihnlich wie Pausanias gegeniiber Xerxes, jedoch hoher greifend: als Kaiser neben dem GroBkonig. So viel laBt sich aus dem kurzen Bericht des Dio ge- winnen, ohne daB wir Herodian in Anspruch nehmen.

Bei genauerem Zusehen erscheint Caracallas Plan der geltenden v6lker- rechtlichen Ordnung mehr angepaBt und der augenblicklichen Lage besser entsprechend, als Timpe glauben will. Die Gleichberechtigung der Reiche stand seit langem fest; Gesandte gingen hin und her, Vertrage wurden abge- schlossen, Geiseln ausgetauscht. Wenn es bisher nie zu einer dynastischen Verbindung gekommen war, so bedeutete die Werbung Caracallas um so ent- schiedener die Anerkennung der Ebenbiirtigkeit der Herrscherhauserl9. Es ist nicht richtig, daB das parthische Problem in der severischen Zeit nicht mehr so wichtig, das Interesse der Gebildeten fur das Reich des Orients nicht mehr so lebendig gewesen sei wie im i. Jahrhundert (Timpe S. 485f.). Die Feldziige des Verus und des Septimius Severus haben die Zeitgenossen und die nach- folgende Generation wieder auf das rivalisierende Reich hingewandt; dazu kamen die durch das syrische Kaiserhaus neu entfachten religiosen und allge- mein kulturellen Einfluisse des Orients. In der Vita des Apollonios des Philo- strat, die auf Anregung der Kaiserin Julia Domna geschrieben wurde und wohl kurz nach ihrem Tod 2I7 erschien, wird nicht nur die Weisheit des Ostens verherrlicht, auch das an Syrien angrenzende Reich des Orients wird vorge- stellt. Zwar werden die Parther nicht mit Namen genannt2?, es ist vielmehr - um der Gelehrsamkeit willen - von Babyloniern, Assyrern und Medern die

19 Ziegler a.O. S. 136ff.; J. Gage, L'empereur romain et les rois, Rev. Hist. 12I (I959) S. 234f. - Zur Heiratspolitik der hellenistischen K6nige jetzt J. Seibert, Historische Bei- trage zu den dynastischen Verbindungen in hellenistischer Zeit (Historia, Einzelschriften io) i967.

20 Ed. Meyer, Apollonios von Tyana und die Biographie des Philostrat, N. Jbb. f. d. klass. Alt. 52 (I917) S. 374.

2o Historia XVIII/3

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Rede. Aber einige Ziige dieses Reiches entsprechen der Wirklichkeit fur die Zeit der Reisen des Apollonios, also fur die Generation von Nero bis Domi- tian, und andere geben die Anschauungen der severischen Zeit wieder. Ein Krieg mit dem Herrscher des Ostens wird von Apollonios als ungefahrlich

hingestellt (8, 7, i); dem Konig Vardanes - der Babylonier fiuhrt also einen arsakidischen K6nigsnamen - sagt Apollonios, er dulrfe es nicht um ein paar Dorfer, ja auch nicht um groBe Dinge zum Krieg mit den Romern kommen lassen (i, 38). Ganz klar wird die Gleichberechtigung der beiden Reiche anerkannt: wahrend alle Fremdlinge beim Eintritt in Babylon vor dem Bild des K6nigs die Proskynese zu vollziehen haben, werden die Gesandten des r6mischen Kaisers nicht dazu gen6tigt (I, 27).

Mit dieser Aufgeschlossenheit der Zeitgenossen fulr den Orient ist der Partherkrieg des Caracalla in Verbindung zu bringen. Die neue Politik des Kaisers erklkrt sich in einem gewissen Grade aus der damaligen Lage des Partherreichs. Vologaeses V. war 208 seinem Vater in der Regierung gefolgt, doch 2I3 hatte sich sein Bruder Artabanos gegen ihn erhoben. Der Usurpator nahm Residenz in Ekbatana und hielt seine Stellung im Norden des Reichs. Wahrend Vologaeses 2I5 auf die Forderung Caracallas, der seit Winter 2I4/5 sich im Orient aufhielt, Fluchtlinge auslieferte und so zwar einen r6mischen VorstoB nach Babylon vermied, aber an Ansehen verlor, gewann jetzt eben Artabanos noch mehr an Macht, wie die Munzen und die schriftlichen Quellen des Partherreiches zeigen21. Als nun Caracalla seit dem Winter 2I5/6 von Antiochia aus'2 die endgiiltige Ldsung der parthischen Frage betrieb, muBte ihm der machtige Artabanos, nicht mehr Vologaeses, als Reprasentant des Ostreiches erscheinen. So trug er ihm die Verbindung der Herrscherhauser und der beiden GroBreiche - und damit auch, wie sich versteht, die siegreiche Beendigung des parthischen Bruderkrieges - an. Durch die Initiative des Entgegenkommens gig er ein Risiko ein, wie sich rasch zeigen sollte. Vielleicht darf man - nur nach den Gesichtspunkten der Diplomatie - sein Vorgehen mit dem zweiten Angebot des Dareios an Alexander nach der Einnahme von

Tyros vergleichen: Dareios versprach neben anderen Leistungen die Hand seiner Tochter und damit Freundschaft und Biindnis (Arrian, Anab. 2, 25, I). Auch hier erfuhr der Anbietende eine hochfahrende Ablehnung.

Dieser Vergleich kann freilich nur die Aussichten und Gefahren des aufs

Ganze gehenden politischen Spiels erhellen. Caracalla hat sich bei seinem Auftreten im Orient als siegreicher Eroberer, als iiberlegener Gestalter der

21 A. von Gutschmid, Geschichte Irans, Tilbingen I888 S. I54f.; N. C. Debevoise,

A Political History of Parthia, Chicago 1938 S. 263ff.; D. Magie, Roman Rule in Asia

Minor, I, II Princeton I950 S. 686; B. Simonetta, A Note on Vologeses V, Artabanus V

and Artavasdes, Num. Chron.i6 (1956) S. 77f. 22 Zur Chronologie von Caracallas bstlichen Unternehmungen in diesen Jahren A.

Maricq, Syria 34 (1957) S. 297 ff.

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Zukunft gefuhlt. Der letzte Grund seines Verlangens nach der Vereinigung der Reiche war seine Besessenheit vom Damon des groBen Alexander. Diese Manie ist denn auch allgemein als eine Triebkraft seiner Politik anerkannt (vgl. Timpe S. 483, 492). Die Imitation geht aber so weit, daB die Aktionen des Kaisers vielfach als theatralische Wiederholungen der Taten Alexanders erscheinen23. Kaum hatte er auf dem Weg in den Orient Thrakien betreten, so gab er sich in Kleidung und Gehabe als Alexander und schuf sich eine Phalanx von Makedonen (Dio 77, 7, if.). Die tOberfahrt uiber den Hellespont (Dio 77, i6, 7; Vita 5, 8) wurde zu einem tragikomischen Spiel4. In einem an den romi- schen Senat gerichteten Brief sprach er es fbrmlich aus, daB Alexander, dieser Augustus des Orients, wieder in den Leib des romischen Augustus eingegangen sei, um durch ihn ein langeres Leben zu gewinnen (Dio 77, 7, 2). Die Renais- sance des Alexandermythos, die wir in der Literatur dieser Zeit beobachten, vor allem bei Philostrat in der Vita des Apollonios und im Dialog Heroikos25, hat die Illusionen des Kaisers getragen und ist von diesen wiederum so ge- starkt worden, daB wenige Jahre nach dem Ende Caracallas in Thrakien und am Bosporus ein Pseudo-Alexander groBes Aufsehen erregen konnte (Dio 79, i8, iff.). So durfen wir das Heiratsangebot des Kaisers gewil als einen Akt des im romischen Augustus wieder auflebenden Alexander verstehen.

Alexandrisch ist denn auch die Reaktion auf die Absage des Artabanos; hatte doch der Makedone dem Dareios geantwortet, daB er seine Tochter heirate, wenn er selbst es wolle, auch weiin Dareios es nicht wolle (Arrian, Anab. 2, 25, 3). Selbst der Kriegszug bewegte sich auf den Spuren Alexanders: er ging auf Arbela, wo die Graber der K6nige von Adiabene zerstdrt und ge- schandet wurden (Dio 78, I, 2), und erreichte dieses Ziel per Cadusios et Baby- lonios (Vita Carac. 6, 4) in einer Marschrichtung, die sich an das Itinerar Alexanders hielt. Denn die Cadusier sind nicht ein in dieser Zeit obsoletes Volk28, sondern eine Volkerschaft Mesopotamiens, deren Sprache bei Philo- strat neben dem Medischen, Persischen und Armenischen als eine lebende Sprache genannt wird, und mit dem Namen der Babylonier sind die Bewoh- ner des nichtromischen Mesopotamien gemeint27.

Das Ergebnis des Feldzugs war klaglich, doch dies hinderte Caracalla nicht, einen Siegesbericht an den Senat zu richten. Die romische Munze verkiindete denn auch willfahrig Victoria Parthica und zeigte den Kaiser mit Globus und

23 Vgl. A. Bruhl, Le souvenir d'Alexandrc Ic Grand et les Romains, M61. d'arch. et d'hist. 47 (1930) S. 213ff. - Zum Alexanderbild der SpUtzeit L. Cracca Ruggini, Un rifiesso dcl mito di Alessandro nella ,,Historia Augusta", Bonner Historia-Augusta-Colloquium 1964/5, Bonn 1966 S. 79ff.

?A F. Millar, A Study of Cassius Dio, Oxford I964 S. 215. 25 Solmsen, R E XX 152, I58. 26 So Syme a.O. S. 35f.

27 L. Dillemann, Haute M6sopotamie orientale et pays adjacents (Inst. frang. d'arch. de Beyrouth, Bibl. d'arch. et d'hist. 72) I962 S. 97f., i6o; auch Timpe S. 477ff.

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Zepter, von der Siegesgottin bekrinzt2g. Schon seit dem Jahr 2I5 hatte die Munzpragung als ein Organ der kaiserlichen Publizistik durch das Bild des Sonnengottes, der auf der Quadriga aus den Wogen aufsteigt, auf den im Orient beginnenden neuen Tag hingewiesen2, ebenso wohl auch durch das Bild des Sonnenlowen, dessen Haupt mit Strahlen umkranzt ist, wahrend aus seinem Rachen der Blitz hervorgeht3O. Nach der Deutung von Mattingly und Sydenham begegnet in der Miinzpragung noch im Jahr 2I5 ein Bild, das unmittelbar mit dem Heiratsplan des Kaisers in Verbindung zu bringen ist. Mit der Legende Venus Victrix und Veneri Victrici erscheint Venus, die sich an den Schild lehnt und mit den Handen das Bild der Siegesgottin und den Speer halt, oder, mit Gefangenen zu ihren Fiissen, Helm und Zepter halt3l.

Die Legende Venus Victrix ist sonst den mit dem Muinzrecht ausgezeichneten kaiserlichen Frauen vorbehalten. Hier also hat der Kaiser feierlich in Anspruch genommen, mit Venus zu siegen, Legende und Typus kehren in der Pragung des Jahres 2I6 nicht wieder; ihr groBes Versprechen blieb auf die kurze Zeit beschrankt, in der Caracalla als Freier um die Tochter des GroBk6nigs auftrat.

Tubingen JOSEPH VOGT

28 H. Mattingly - E. A. Sydenham, The Roman Imperial Coinage, IV I London 1936

S. 257 No. x99. 2 Mattingly - Sydenham a.O. Caracalla No. 265, 282, 294, 543, 551, 566, 570. 30 ebda No. 273, 283, 296, 548, 566A, 571. - Zu diesen Typen und ihrem Zusammen-

hang mit dem Orient vgl. auch Z. KAdAr, Acta Class. Univ. Scient. Debrecen 2 (I966)

S. io6. 31 ebda No. 310, 3II, dazu S. 88.

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