Zukunft. Aus der Nähe betrachtet. Geschäftsbericht 2015 · 2017-06-03 · Sie alle geben in einer...

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Zukunft. Aus der Nähe betrachtet. Geschäftsbericht 2015

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Zukunft. Aus der Nähe betrachtet.Geschäftsbericht 2015

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Volksbanken und Sparkassen leiden unter der anhaltenden Niedrigzinsphase, der Hoch- geschwindigkeit im Digitalisierungsprozess und den neuen globalen Wettbewerbern. Manche Entwicklungen können existenzbe-drohend sein, wenn man nicht früh genug die richtigen Schritte einleitet.

Zu Fragen der Zeit, wie dem Umgang mit den neuen Medien, der Präsenz in der Fläche und der Sicherung des genossenschaftlichen Auftrages geben die Verantwortlichen der Volksbank Heilbronn richtungsweisende Antworten.

Jeder aus seiner Perspektive – aus der Sicht des Vorstandsvorsitzenden Thomas Hinder- berger, seiner beiden Vorstandskollegen Matthias Hellmuth und Jürgen Pinnisch so-wie des Aufsichtsratsvorsitzenden Karl Seiter und dessen Vertreter Ralf Klenk.

Sie alle geben in einer Kombination aus jun-gem Denken und alte Werte bewahrendem Fotostil Einblicke in ihre Aufgaben als Vor-stände und Aufsichtsräte und sprechen klar und unverschlüsselt über die Veränderun-gen, die auch die Volksbank Heilbronn vor völlig neue Herausforderungen stellen.

Innovation gestalten und alte Werte erhalten – der Weg in eine neue Bankenwelt.

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Die Köpfe der Volksbank Heilbronn

Entwicklung der Bank

Die Standorte

Jahresabschluss

Lagebericht

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Bericht des Aufsichtsrats

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Banken in historischem Wandel: vom Wissensvermittler zum Lösungsanbieter.

Ein Vollblutgenossenschafter! Sein ganzes Berufsleben lang widmet sich Thomas Hinderberger den Prinzipien seiner Vor-bilder Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Konsequent und erfolgreich. Seit 2001 ist er bei der Volksbank Heilbronn. Zunächst als Be-reichsleiter, dann als Vorstand und Vor-standssprecher. Seit 2009 lenkt er die Bank als Vorstandsvorsitzender.

Herr Hinderberger, wie darf man sich den Aufgabenbereich eines Vorstandsvorsit-zenden vorstellen?

Nun, neben den Repräsentationsaufgaben gilt es als oberste Maxime, die Zukunft vorzudenken. Entwicklungen zu erkennen, notwendige Veränderungen in die Bank zu bringen. Dann gilt es, die Veränderungen an die Führungskräfte zu tragen und diese wiederum zu unterstützen, es den Mitarbei-tern zu vermitteln. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Individualisierung kom-men da weitreichende neue Aufgaben auf uns alle zu.

Für Ihr Foto haben Sie unter anderem das Symbol des Schlüssels gewählt. Warum?

Der Schlüssel steht in der Heraldik für Auf-geschlossenheit. Und die ist zum Anpacken der genannten Aufgaben unerlässlich. Mich reizen diese neuen Herausforderungen, ich freue mich auf neue Ideen und neue Ziele.

Apropos neue Ideen: Wie sieht es mit der Digitalisierung in Ihrer Bank künftig aus?

Das muss man zunächst historisch betrach-ten. Eine Bank hat sich dadurch ausgezeich-net, dass sie Wissen vermittelt. Finanzwissen. Kunden sind zur Bank, um sich beraten zu las-sen, was in ihrer Lage sinnvoll zu tun sei. Das konnte man sehr standardisiert bedienen,

weil die Bedarfe gleich waren und die meis-ten Menschen die gleichen Fragen hatten. Und jetzt haben wir auf der einen Seite die Digitalisierung und auf der anderen die Individualisierung. Das Wissen ist jederzeit überall abrufbar. Wenn ich etwas über Zins-sicherung wissen will, gehe ich ins Internet und bekomme Antworten, und zwar von allen Banken, von Hochschulen, in Blogs und was weiß ich noch woher. Und danach will ich auf Basis dieser Information die beste Lösung. Das bedeutet, Banken wandeln sich vom Wissensvermittler zum Lösungsanbie-ter. Und da ist Digitalisierung insofern hilf-reich, weil alles, was wenig Komplexität hat, über digitale Kanäle sofort angeboten wer-den kann.

Das bedeutet im Kehrschluss, sobald es komplexer wird, braucht es die persönli-che Beratung?

Natürlich. Das zeigt sich doch heute schon. Überall dort, wo es wenig Komplexität gibt, geht es übers Internet, beispielsweise im Handel, also bei standardisierten Gebrauchs-gütern. Sobald es komplex wird, braucht es die menschliche Kreativität. In unserem Fall die Beratung. Denn da reicht das Computer- wissen alleine nicht mehr. Deshalb die Devise: Digitalisierung plus Beratung, nicht anstatt.

Welchen Rat haben Sie denn für die Spa-rer? Bei der anhaltenden Niederzinspolitik der EZB lohnt sich doch das Sparen gar nicht mehr.

Das stimmt so nicht. Sparen rentiert sich immer. Wenn ich investiere, ohne das Geld zu haben, muss ich in Zukunft immer Zin-sen bezahlen. Nicht so, wenn ich es ange-spart habe. Die Differenz zwischen Sollzins und Habenzins bleibt enorm. Es ist ein Un-terschied, wenn ich mir das Vermögen am Ende anschaue, ob ich vorher gespart habe oder ob ich Schulden gemacht habe.

Thomas Hinderberger, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Heilbronn

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Mitglieder setzen auch in den neuen Medien auf Vertrauen, Historie und Präsenz vor Ort.Matthias Hellmuth, Vorstand der Volksbank Heilbronn

Matthias Hellmuth ist Finanzfachmann mit ganzem Herzen. Seit fünfzehn Jahren ist er bei der Volksbank Heilbronn, seit fünf Jahren als Vorstand. Er verantwortet die Bereiche Kreditgeschäfte – speziell das Risiko-Controlling – sowie Rechnungswe-sen, Regulatorik, IT und Betriebsservice.

Herr Hellmuth, wenn die berühmte Fee kommen würde und Sie hätten für Ihren Verantwortungsbereich einen Wunsch frei. Was würden Sie sich wünschen?

Eine faire Regulatorik. Die setzt uns richtig zu – von der Technik her, der Komplexität, vom Mitarbeitereinsatz, von der Verände-rungsgeschwindigkeit. Das ist gigantisch! Wir sind doch keine Großbank. Da wäre eine differenziertere Betrachtung angebracht, sodass die sogenannte Proportionalität auch von der Regulatorik praktiziert wird. Für Ihr Foto haben Sie unter anderem das Symbol der Wasserkaraffe gewählt. Warum?

Weil es mir gefiel, etwas zu finden, was sich mit meiner Aufgabe verbindet. Glas steht für Reinheit, Tranparenz, Lichtdurchlässig-keit, Klarheit. Aber auch das ebenfalls ge-wählte Schild steht dafür, denn es symboli-siert Schutz, Ehre und Pflicht.

Wie darf man sich die Übertragung dieser Symbolik auf Ihre spezielle Aufgabe vor-stellen?

Transparenz, Klarheit, Reinheit sind gerade im Bereich des Risiko-Controllings essen tiell. Der Wegfall der Zinsspanne zwingt dazu, andere Ertragsquellen zu erschließen. Da hört man schon mal von Banken, die bei der Kreditvergabe höhere Risiken eingehen als wir. Bei uns gibt es keine „schlechten Kre-dite“, nur um Geld damit zu verdienen. Das Einhalten eines konsequenten Vier-Augen-Prinzips schützt unsere Bank und unsere

Mitglieder vor zu hohen Risiken. Das gilt auch für die Geldanlage. Auch dort lassen sich nur noch Zuwächse generieren, wenn man mehr Risiko geht, also durch eine Ver-breiterung der Assetklassen. Früher haben Banken nur in Zinspapieren angelegt, heu-te geht es nicht mehr, ohne auch in Aktien, Unternehmensanleihen und Rohstoffe zu investieren. Und die haben allesamt ein hö-heres Risiko als der Rentenmarkt. Auch hier gilt es, auf ein ausgewogenes Chancen-Risi-ken-Verhältnis zu achten.

IT-Konzerne und Start-ups machen mehr und mehr Bankgeschäfte. Ist dies das Ende der klassischen Bank?

In den USA gibt es den Spruch „Wenn du Geld brauchst, Bankensoftware zu entwi-ckeln, findest du keinen Investor. Wenn du allerdings eine Software entwickelst, die Banken überflüssig macht, bekommst du überall Kredit.“ Aber natürlich greifen die neuen Wettbewerber das Geschäftsmodell der klassischen Banken an. Im Onlinebereich sind die Kosten wesentlich niedriger. Diesen Kostenvorteil kann man in die Konditionen geben. Wir haben da als Qualitätsanbieter – Universalbank, Beratungsbank, Offlinebank – natürlich eine andere Kostenstruktur. Bei aller Beratungsqualität, auch Sie wer-den nicht an der Digitalisierung vorbei-kommen. Wo sind da noch Differenzie-rungsmerkmale?

Im Vertrauen, in der Historie, in der Präsenz vor Ort. Das projizieren Kunden zu Recht auch ins Onlineangebot. Es fühlt sich einfach besser an, mit einer Bank zu arbeiten, die in der Re- gion verwurzelt ist, als wenn man etwas über einen der Global Player macht. Kun- den erwarten auch unsere Präsenz im Inter-net. Sie sind längst daran gewöhnt, abends mit dem Tablet auf der Couch zu sitzen und dabei Bankgeschäfte zu betreiben. Diesen Kanal werden wir konsequent ausbauen.

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Die letzte Bank in der Region mit einem lupenreinen, kostenlosen Girokonto.Jürgen Pinnisch, Vorstand der Volksbank Heilbronn

Jürgen Pinnisch ist von der Pike auf Bank-berater. Seit zehn Jahren ist er bei der Volksbank Heilbronn, seit fünf Jahren als Vorstand. Dort zeichnet er für das Bera-tungsgeschäft sowohl bei privaten als auch bei Unternehmenskunden verantwortlich.

Nicht gerade die übliche Struktur, Privat-kunden und Firmenkunden unter einer Verantwortung zu haben. Warum geht das in Ihrer Bank?

Letztlich sind die Bedarfe durchwegs gleich. Schließlich geht es immer darum, dass man den Kunden erfolgreich macht. Mit welchem Instrument ist unerheblich, ob das nun Le-bensplan heißt oder Businessplan. Wichtig ist nur, dass die Maßnahmen, die man damit erstellt, zum definierten Ziel führen. Die von uns exklusiv entwickelten Instrumente sind dabei unerlässliche Orientierung.

Stichwort Orientierung, Sie haben für Ihr Foto unter anderem das Symbol der Kerze gewählt. Warum?

Nun, die Kerze steht ja für eine ganze Menge toller Eigenschaften. Nehmen wir zum Bei-spiel das Dämmern einer guten Idee. Kann man als Kundenberater immer ganz gut ge-brauchen. Kerzen schaffen besondere Mo-mente, feierliche zumal. Sie haben auch die Fähigkeit, einen Funken zu schlagen und ihn am Brennen zu halten. Das ist doch was.

Funken schlägt derzeit auch die Europä-ische Zentralbank. Brennt da etwas an? Und ob. Nehmen wir nur das Beispiel der Baufinanzierung. Das ist unser Hauptge-schäft im privaten Sektor. Dort geht der Zinssatz weiter in Richtung 1,40. Unser Ge-schäftsmodell braucht aber eine Zinsspanne von zwei Prozent. Ein Delta von 0,60 Pro-zent bei 1,3 Milliarden Euro Kundenkrediten bedeutet millionenschwere Verluste. Das

können wir nicht durch Einsparungen bei den Sachkosten bewältigen. Wir müssen un-ser Geld woanders verdienen. Die Heraus-forderung wird sein, das Standardgeschäft über neue Onlineservices so zu gestalten, dass mehr qualifiziertes Personal zur bes-seren Beratung unserer Kunden frei wird. Gute Beratung ist eine hochwertige Dienst-leistung, also wird sie auch etwas kosten müssen.

Läuft das hinaus auf die Abkehr von den Werten einer Genossenschaftsbank?

Beileibe nicht. Genossenschaft heißt Solidar- gemeinschaft. Hilfe zur Selbsthilfe. Ver- mögende Kunden bezahlen für eine Dienst-leistung ein angemessenes Honorar. Dafür bekommen weniger Verdienende zum Bei- spiel ein kostenloses Girokonto. Unsere Kunden verstehen, dass wir Leistungen der Bank bepreisen. Sei es im gewerblichen Bereich für die Unterstützung bei einer Li-quiditätsplanung oder einer Maßnahme im Finanzierungsbereich oder auch im privaten Sektor, wo wir Aufgaben für einen Kunden managen, Daten für ihn analysieren oder auch bei der Vermögensübertragung un-terstützen.

Gibt es bei so viel Umbruch eigentlich noch unumstößliche Bastionen?

Wir haben als vermutlich letzte Bank in der Region ein echtes kostenloses Girokonto – völlig ohne Gebühren. Wenn man mal rech-net, was es der Bank bringen würde, für diese etwa 30.000 Kunden auch nur eine Jahresgebühr von 24,00 Euro zu erheben, dann kommen da schnell mal ein paar Hun-derttausende zusammen. Das wäre eine einfache Gelegenheit, zusätzlich Geld zu verdienen. Aber für einfach gibt’s andere. Und auch das Berechnen von Negativzinsen bei unseren Kunden wird es in unserer Bank möglichst nicht geben.

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Bankgebäude werden in Zukunft eine geringere Rolle spielen als früher.Karl Seiter, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Heilbronn

Als Geschäftsführer von Deutschlands größ- ter Einzelgenossenschaft, der Genossen- schaftskellerei Heilbronn-Erlenbach- Weins- berg, ist Karl Seiter Genossenschaftler durch und durch. 2002 wurde er erstmals von den Mitgliedern der Volksbank Heil-bronn in den Aufsichtsrat gewählt. Seit zehn Jahren ist Karl Seiter im Amt des Auf-sichtsratsvorsitzenden. Er weiß um die He-rausforderungen, die den Banken ins Haus stehen.

Herr Seiter, für Ihr Foto haben Sie unter anderem das Symbol des Steins gewählt. Warum?

Weil unsere genossenschaftliche Ausrich-tung in Stein gemeißelt ist! Ihr Amt in der Volksbank Heilbronn passt also sehr gut zu Ihrer Überzeugung?

Natürlich macht es mir gerade als Genossen-schaftler Freude, diesem Gremium vorzusit-zen, in einer Zeit, wo sich das geschäftliche Umfeld durchaus recht positiv entwickelt. Man kann nun wirklich nicht sagen, uns ginge es schlecht. Wir haben in Heilbronn und seiner Region eine prosperierende Stadtentwicklung einerseits und einen Wirt-schaftsraum, der sich in Baden-Württem-berg überdurchschnittlich entwickelt.

Wie sehen Sie denn die Entwicklung der Volksbank Heilbronn?

In 2015 konnte die Volksbank Heilbronn ein ordentliches Ergebnis erzielen. Operativ ge-wohnt erfolgreich. Die Zuwächse im Kredit-geschäft liegen bei vier, im Einlagegeschäft über fünf Prozent. Auch die Kundenanzahl ist wieder gewachsen. Die Bank hat ope-rativ die Dividende erwirtschaftet, und es reicht sogar zu einer kleinen Ausschüttung an die Mitarbeiter. Das unterstreicht, wie

konsequent die Volksbank Heilbronn in den letzten Jahren ihr Standing verändert hat. Das hat bereits mit Adolf Oppermann ange-fangen und setzt sich jetzt mit dem neuen Vorstand fort. Das sehr engagierte Agieren im Markt steht uns gut zu Gesicht und ent-spricht auch unserem Anspruch. In einem schwierigen Marktumfeld liegt es doch an uns, es besser zu machen als andere.

Besser als andere. Ist das nicht ein zu ho-her Anspruch in einem derzeit unüber-schaubaren Markt?

Die Situation ist für alle Banken gleich – und da ist die Volksbank Heilbronn keine Aus-nahme: Die Geschäftsmodelle der histo-rischen Banken funktionieren nicht mehr, weil das lange Geld einfach keinen anderen Ertrag bringt als das kurze. Und das schon viel zu lange. In den letzten Jahren hat-ten wir noch den kleinen Vorteil, dass wir langfristige Kredite geben und kurzfristig bereits billiges Geld haben konnten. Das ist heute nicht mehr der Fall. Das heißt, wir leben von kleinsten Margen. Und dennoch kann ich mir keine Zeit vorstellen, in der eine Volksbank einem Sparer einen Nega-tivzins berechnet. Aber Sie können sich eine Zeit vorstellen mit weniger Filialen als heute?

Wir werden unserem Grundauftrag gerecht bleiben. Wir sind eine Bank in der Fläche, dort sind unsere Mitglieder. Dort gehören auch wir hin – in welcher Form auch immer. Denn es ist doch auch klar, dass Bankgebäude – und damit auch Filialen – eine geringere Rolle spielen als früher. Das werden wir berück-sichtigen. Einerseits werden wir uns konzen-trieren mit einem Fullservice an wenigen Standorten mit technisch und personell bes-ter Ausstattung. Andererseits werden sich unsere Berater mehr zum Kunden begeben. Es ist also Bewegung angesagt.

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Ohne Gewinne kann genossenschaftliches Handeln auf Dauer nicht funktionieren. Ralf Klenk, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Heilbronn

Ralf Klenk ist Gründer der Stiftung „Gro-ße Hilfe für kleine Helden“ und zugleich Vorsitzender deren Stiftungsrats. Als Gründungsgesellschafter und ehemals Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG bringt er das unternehmerische Momen-tum in den Aufsichtsrat der Volksbank Heilbronn ein. Ralf Klenk gehört diesem Gremium seit 2002 an und ist heute stell-vertretender Aufsichtsratsvorsitzender.

Herr Klenk, für Ihr Foto haben Sie unter anderem das Symbol des Spiegels ge-wählt. Warum?

Der Spiegel ermöglicht die Auseinanderset-zung mit dem eigenen Abbild. Man erkennt sich selbst darin. Er ist Symbol der Selbster-kenntnis, des Verstandes, der Klarheit und Wahrheit und der Seele. Ich meine, für einen Aufsichtsrat ein unerlässliches Instrument. Es ist ja von Zeit zu Zeit hilfreich, den Vor-ständen einen Spiegel vorzuhalten.

Den Spiegel vorhalten klingt nach Kritik. Gibt es denn Anlass dazu?

Ein klares Nein. Betrachtet man die Entwick-lung der Bank, so ging es – zumindest in der Zeit, in der ich die Bank beobachte – immer steil nach oben. Das ist eine Leistung, die hier von der Führung, vor allem aber von den Mitarbeitern erbracht worden ist. Das ist sensationell. Nun gibt es aber im Leben Phasen, da treten unerwartet Probleme auf – sei es, dass ein Unternehmen in Schwierig-keiten kommt, sei es, dass im Privatbereich oder im Mitarbeiterstamm etwas passiert – und dann wird man wieder geerdet.

Steht die Volksbank Heilbronn vor einer neuen Erdung?

Wir haben die Bodenhaftung zu keiner Zeit verloren. Wir sind eine extrem gut aufge-

stellte, sehr stabile und auch ertragsstarke Genossenschaftsbank. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die größten Herausforderungen, die die Bank jemals hat-te, sehr rasch auf uns zukommen. Weil das ureigenste Geschäft keine Erträge mehr ab-werfen wird, die das Überleben in der her-kömmlichen Art ermöglichen. Unter ande- rem aufgrund der Politik der Niedrigzinsen müssen gravierendste Veränderungspro-zesse beschleunigt werden.

So gravierend, dass man auch über den Umfang des Filialnetzes nachdenkt?

Auf der einen Seite muss sich auch eine Volksbank Heilbronn genau überlegen, in-wieweit eine mit Menschen besetzte Filiale in einer kleineren Gemeinde überhaupt noch wirtschaftlich ist. Auf der anderen Sei-te verändern sich auch die Anforderungen an die Ausgestaltung einer Filiale. Der heuti-ge Bankkunde ist anspruchsvoller und kennt das Potenzial der Technologie. Deshalb er-wartet er von einer Bank die bewährten traditionellen Leistungen zusammen mit der Innovationskraft der neuen Finanzdienst-leister, die vielfältige Onlinedienste und Apps für Mobile Banking und Mobile Pay-ment zur Verfügung stellen. Die Frage ist also nicht, ob man Filialen reduziert, son-dern, wie man sie umbaut und in die kom-plexe IT-Architektur einer Omni-Kanal-Bank integriert, um damit dem Kunden rund um die Uhr Service zu gewährleisten. Das klingt nach Gewinnstreben. Ist die Genossenschaft ein Auslaufmodell?

Sie ist aktueller denn je. Genossenschaft schließt ja ein professionelles Zielstreben und Wachstumsdenken nicht aus. Am Ende des Tages kann nur eine Genossenschaft, die erfolgreich wirtschaftet, auch den genos-senschaftlichen Gedanken umsetzen. Das eine bedingt das andere.

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Bilanzsumme. Die gute Entwicklung der Vorjahre hat sich auch 2015 nahtlos fort-gesetzt. Um 57 Millionen Euro oder 2,5 % stieg die Bilanzsumme. Eine Bestätigung für unsere am genossenschaftlichen Förderauftrag ausgerichtete Arbeit. Sie beschert uns eine solide Entwicklung in einem schwierigen Umfeld.

Kundeneinlagen. Ein Zuwachs von über 96 Millionen Euro oder 6,1 % auf insgesamt 1,678 Milliarden Euro: Die Volksbank Heilbronn trotzt dem extrem niedrigen Zinsniveau. Über einen Zeitraum von fünf Jahren betrachtet, konnten die Einlagen sogar um über 18 % gesteigert werden.

Kundenkredite in Mio. €

Kundenkredite. Das niedrige Zinsniveau stellte für alle Banken eine Herausforderung dar. Die Volksbank Heilbronn hat sie gemeistert, im Privatkunden- ebenso wie im Firmenkun-densegment. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag wuchs das Volumen um 24 Millionen Euro oder 1,8 % auf 1,342 Milliarden Euro. Eine erneute Steigerung, mit der die Kunden-forderungen in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 16 Prozent erhöht werden konnten.

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Bilanzsumme der Volksbank Heilbronn in Mio. €

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1150 2011 2012 2013 2014 2015

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Kundeneinlagen in Mio. €

Entwicklung der Verbundbilanz. Starke Gemeinschaft, starke Partner: Gemein-sam mit den Verbundpartnern erreichte die Volksbank Heilbronn in 2015 ein Kunden-volumen von 3,952 Milliarden Euro, inklusive aller Kredite, Einlagen und Wertpapiere.

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3500

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37343952

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Entwicklung der Verbundbilanz in Mio. €

Die Zukunft kann kommen: mehr Mitglieder,mehr Kunden, mehr positive Zahlen.

ENTWICKLUNG DER BANK.Erfolg der Gemeinschaft.

Mitgliederneuzugänge

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3000

2500

2000

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1000

2011 2012 2013 2014 2015

2003

26452336

3.844

2141

Mitgliederneuzugänge. Insgesamt 3.844 neue Mitglieder konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr begrüßt werden. Mit 49.754 Mitgliedern zum Jahresende verzeichnete die Volksbank Heilbronn den höchsten Mitgliederstand ihrer Geschichte. Die Steigerung zum Vorjahr lag bei über 39 %. Erfolg einer starken Gemeinschaft, die Vertrauen schafft, weil sie Nähe erlebbar macht.

400

375

350

325

300

275 2011 2012 2013 2014 2015

Mitarbeiterentwicklung

336 332 332 341

317

28 29 30 2929

Beschäftigte Auszubildende

Mitarbeiterentwicklung. Übernahmequote 100 %: Die Volksbank Heilbronn stellt sich der Verpflichtung, jungen Menschen eine qualifizierte Berufsausbildung zu geben. Zugleich bilden wir fachkundige und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die unsere Zukunft als Bank der Nähe sichern. Insgesamt beschäftigte die Volksbank Heilbronn zum Jahresende 2015 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Das Rüstzeug für eine Bank der Nähe:dort sein, wo die Menschen sind.

Bad Friedrichshall-Jagstfeld Deutschordenstraße 25 · 74177 Bad Friedrichshall

Bad Friedrichshall-Kochendorf Kocherwaldstraße 17–19 · 74177 Bad Friedrichshall

SB-Filiale · Hauptstraße 16 · 74177 Bad Friedrichshall

SB-Standort · Industriestraße 12 (im Kaufland) · 74177 Bad Friedrichshall

Bad Rappenau SB-Standort · Raiffeisenstraße 25 (im Kaufland) · 74906 Bad Rappenau

Bad Wimpfen Hauptstraße 77–79 · 74206 Bad Wimpfen

SB-Standort · Brühlstraße 2 (im REWE) · 74206 Bad Wimpfen

Gundelsheim Obergriesheimer Straße 2 · 74831 Gundelsheim

Heilbronn Hauptstelle · Allee 20 · 74072 Heilbronn

Schmollerstraße 19 (bei EDEKA) · 74074 Heilbronn

Fleiner Straße 7 · 74072 Heilbronn

SB-Standort · Berliner Platz 10 (im K3) · 74072 Heilbronn

SB-Standort · Kaiserstraße 46 (im Klosterhofareal) · 74072 Heilbronn

SB-Standort · Olgastraße 55 (im Kaufland) · 74072 Heilbronn

SB-Standort · Waiblinger Straße 2 (im Silcherkarree) · 74074 Heilbronn

Heilbronn-Böckingen Hans-Multscher-Straße 8 · 74080 Heilbronn

SB-Standort · Friedrichstraße 40 · 74080 Heilbronn

SB-Standort · Neckargartacher Straße 111 (im Kaufland) · 74080 Heilbronn

Heilbronn-Frankenbach Backhausstraße 10 · 74078 Heilbronn

Heilbronn-Kirchhausen Deutschritterstraße 12 · 74078 Heilbronn

Heilbronn-Klingenberg Theodor-Heuss-Str. 203 (beim Netto-Markt) · 74081 Heilbronn

Heilbronn-Neckargartach Frankenbacher Straße 24–26 · 74078 Heilbronn

SB-Standort · Grundäckerstraße 2 (beim Cafe Bistro Eibauer) · 74078 Heilbronn

Heilbronn-Sontheim SB-Filiale · Kreuzäckerstraße 6 · 74081 Heilbronn

Neckarsulm Deutschordensplatz 2 · 74172 Neckarsulm

SB-Standort · Rötelstraße (im Kaufland und toom Baumarkt) · 74172 Neckarsulm

SB-Standort · Stiftsbergstraße 1 (Lidl Parkhaus) · 74172 Neckarsulm

Neckarsulm-Amorbach Lautenbacher Straße 4 · 74172 Neckarsulm

Neckarsulm-Dahenfeld SB-Standort · Kreuzstraße 10 · 74172 Neckarsulm

Neckarsulm-Neuberg Stuttgarter Straße 9 · 74172 Neckarsulm

Neckarsulm-Obereisesheim Hauptstraße 16 · 74172 Neckarsulm

Oedheim Hauptstraße 27 · 74229 Oedheim

Offenau Hauptstraße 14 · 74254 Offenau

Untereisesheim Brunnenstraße 6 · 74257 Untereisesheim

Untergruppenbach Heilbronner Straße 12 · 74199 Untergruppenbach

Weinsberg Bahnhofstraße 21 · 74189 Weinsberg

SB-Standort · An den Spitzäckern (im Kaufland) · 74189 Weinsberg

Volksbank Heilbronn eG Allee 20 · 74072 Heilbronn · Postfach 3655 · 74026 Heilbronn Telefon 07131 634-0 · Fax 07131 634-5000 [email protected] · www.volksbank-heilbronn.de SWIFT-Code GENODESG · BLZ 62090100 · BIC: GENODES1VHN

DIE STANDORTE.37-mal in der Region.

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Das Einmaleins erfolgreicher Arbeit:gute Zahlen, gute Perspektiven.

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Passiva 2015 2014 in € in T€

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

a) täglich fällig 42.072.199,78 169.010

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 427.406.630,58 469.478.830,36 343.320

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

a) Spareinlagen

aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 342.333.760,73 355.784

ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr

als drei Monaten 84.244.997,24 426.578.757,97 73.132

b) andere Verbindlichkeiten

ba) täglich fällig 1.053.310.662,67 987.170

bb) mit vereinbarter Laufzeit

oder Kündigungsfrist 185.632.871,66 1.238.943.534,33 1.665.522.292,30 151.074

3. Verbriefte Verbindlichkeiten

a) begebene Schuldverschreibungen 12.577.471,97 14.687

b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 12.577.471,97 0

darunter: Geldmarktpapiere 0,00 (0)

darunter: eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)

3a. Handelsbestand 0,00 0

4. Treuhandverbindlichkeiten 63.576,18 87

darunter: Treuhandkredite 51.576,18 (75)

5. Sonstige Verbindlichkeiten 4.753.174,49 3.636

6. Rechnungsabgrenzungsposten 262.759,38 238

6a. Passive latente Steuern 0,00 0

7. Rückstellungen

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.441.523,00 2.755

b) Steuerrückstellungen 0 1.120

c) andere Rückstellungen 9.787.454,18 13.228.977,18 10.109

8. [gestrichen] 0,00 0

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0

10. Genussrechtskapital 0,00 0

darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 0,00 (0)

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 44.380.000,00 44.380

darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 71.000,00 (71)

12. Eigenkapital

a) Gezeichnetes Kapital 23.928.385,00 23.629

b) Kapitalrücklage 0,00 0

c) Ergebnisrücklagen

ca) gesetzliche Rücklage 41.550.000,00 39.800

cb) andere Ergebnisrücklagen 48.900.000,00 90.450.000,00 47.150

d) Bilanzgewinn 4.596.061,29 118.974.446,29 4.798

Summe der Passiva 2.329.241.528,15 2.271.879

1. Eventualverbindlichkeiten

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und

Gewährleistungsverträgen 41.387.702,10 43.303

c) Haftung aus der Bestellung

von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 41.387.702,10 0

2. Andere Verpflichtungen

a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten

Pensionsgeschäften 0,00 0

b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0

c) unwiderrufliche Kreditzusagen 117.484.844,97 117.484.844,97 79.550

darunter: Lieferverpflichtungen

aus zinsbezogenen Termingeschäften 0,00 (0)

Jahresbilanz zum 31.12.2015 – Kurzfassung

Aktiva 2015 2014 in € in T€

1. Barreserve

a) Kassenbestand 17.908.110,79 12.854

b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 13.633.883,51 19.621

darunter: bei der Deutschen Bundesbank 13.633.883,51 (19.621)

c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 31.541.994,30 0

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind

a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0

darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00 (0)

b) Wechsel 0,00 0,00 0

3. Forderungen an Kreditinstitute

a) täglich fällig 13.402.290,25 6.541

b) andere Forderungen 6.334.084,72 19.736.374,97 6.407

4. Forderungen an Kunden 1.341.555.272,38 1.318.211

darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 59.437.789,95 (75.501)

darunter: durch Schiffshypotheken gesichert 400.000,00 (0)

darunter: Kommunalkredite 21.205.543,21 (23.894)

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

a) Geldmarktpapiere

aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0)

ab) von anderen Emittenten 0,00 0,00 0

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0)

b) Anleihen und Schuldverschreibungen

ba) von öffentlichen Emittenten 28.986.193,44 25.559

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 28.986.193,44 (25.559)

bb) von anderen Emittenten 192.035.504,86 221.021.698,30 231.182

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 182.338.658,13 (219.616)

c) eigene Schuldverschreibungen 6.175,39 221.027.873,69 0

Nennbetrag 6.000,00 (0)

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 586.121.551,35 523.911

6a. Handelsbestand 6.607.112,59 5.018

7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften

a) Beteiligungen 48.505.657,02 48.477

darunter: an Kreditinstituten 1.003.878,00 (1.004)

darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)

b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 1.040.795,64 49.546.452,66 1.040

darunter: bei Kreditgenossenschaften 1.000.175,00 (1.000)

darunter: bei Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)

8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0

darunter: an Kreditinstituten 0,00 (0)

darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)

9. Treuhandvermögen 63.576,18 87

darunter: Treuhandkredite 51.576,18 (75)

10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand

einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0

11. Immaterielle Anlagewerte

a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte

und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0

b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und

ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 259.478,00 198

c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0

d) geleistete Anzahlungen 0,00 259.478,00 0

12. Sachanlagen 52.520.017,04 54.415

13. Sonstige Vermögensgegenstände 20.244.796,34 18.324

14. Rechnungsabgrenzungsposten 17.028,65 35

Summe der Aktiva 2.329.241.528,15 2.271.879

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Gewinn‑ und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2015 bis 31.12.2015

2015 2014 in € in T€ 1. Zinserträge aus

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 44.355.090,36 46.088

b) festverzinslichen Wertpapieren und

Schuldbuchforderungen 4.463.344,63 48.818.434,99 7.022

2. Zinsaufwendungen 12.985.171,86 35.833.263,13 17.457

3. Laufende Erträge aus

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 9.990.297,86 11.260

b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 979.378,14 712

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 10.969.676,00 0

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften,

Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0

5. Provisionserträge 13.190.506,83 10.673

6. Provisionsaufwendungen 2.920.313,57 10.270.193,26 1.664

7. Nettoaufwand des Handelsbestands 196.279,25 –184

8. Sonstige betriebliche Erträge 2.388.261,10 1.804

9. [gestrichen] 0,00 0

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

a) Personalaufwand

aa) Löhne und Gehälter 16.983.379,23 16.513

ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für

Altersversorgung und für Unterstützung 4.676.367,36 21.659.746,59 4.732

darunter: für Altersversorgung 1.621.500,68 (1.607)

b) andere Verwaltungsaufwendungen 13.560.454,34 35.220.200,93 13.320

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen

auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 4.112.828,58 3.541

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.292.924,00 4.017

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen

auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie

Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 12.629.255,52 4.010

14. Erträge aus Zuschreibungen

zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der

Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 –12.629.255,52 0

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen

auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen

und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 0

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,

Anteilen an verbundenen Unternehmen und

wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0,00 0

17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0

18. [gestrichen] 0,00 0

19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 6.009.905,21 12.489

20. Außerordentliche Erträge 0,00 0

21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0

22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 (0)

23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.298.502,30 5.191

darunter: latente Steuern 0,00 (0)

24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 126.463,85 1.424.966,15 126

24a. Einstellungen in Fonds für allgemeine Bankrisiken 0 2.389

25. Jahresüberschuss 4.584.939,06 4.784

26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 11.122,23 14

4.596.061,29 4.798

27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen

a) aus der gesetzlichen Rücklage 0,00 0

b) aus anderen Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0

4.596.061,29 4.798

2015 2014 28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen in € in T€ a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 0

b) in andere Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0

29. Bilanzgewinn 4.596.061,29 4.798

Anhang – Kurzfassung

I. Mitgliederbewegung

Anzahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile Haftsumme in € Anfang 2015 46.806 145.996 23.359.360 Zugang 2015 3.844 4.738 758.080 Abgang 2015 896 3.256 520.960 Ende 2015 49.754 147.478 23.596.480

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr vermehrt um € 272.680 Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermehrt um € 237.120 Höhe des Geschäftsanteils € 160 Höhe der Haftsumme je Anteil € 160

II. Der Name und die Anschrift des zuständigen Prüfungsverbands lauten:

Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V. · Lauterbergstraße 1 · 76137 Karlsruhe

III. Mitglieder des Vorstands, ausgeübter Beruf

Hinderberger, Thomas, Vorsitzender, Geschäftsleiter · Hellmuth, Matthias, Geschäftsleiter · Pinnisch, Jürgen, Geschäftsleiter

IV. Mitglieder des Aufsichtsrats, ausgeübter Beruf

Seiter, Karl, Vorsitzender, Geschäftsleiter der Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg eG · Klenk, Ralf, stellvertretender Vorsitzender, geschäftsführender Gesellschafter der Flinspach Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG · von Briel, Dr. Ralf, Mitglied der Geschäftsleitung der Gebrüder Lotter KG · Drautz, Monika, Geschäftsführerin des Weinguts Drautz-Able GbR · Huss, Wolfgang, Wolfgang Huss Hausverwaltung (Einzelunternehmen) · Lehleiter, Prof. Dr. Robert, Hochschul-professor an der Dresdner Hochschule für Technik und Wirtschaft · Nitsche, Heinz, Vorstand a. D. · Ruoff, Ulrich, Bürgermeister a. D. · Schnizer, Marc, Geschäftsführer der Multi Packaging Solutions GmbH

V. Bestätigungsvermerk des Prüfungsverbands

Der vollständige Jahresabschluss 2015 trägt den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands e. V. Karlsruhe. Er wird im Bundesanzeiger sowie beim Amtsgericht Stuttgart (Genossenschafts-register) offengelegt.

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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 der Volksbank Heilbronn eG

I. Geschäftsverlauf

1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Volkswirtschaftliches Umfeld

Auch 2015 war ein ereignisreiches Jahr in der Wirtschaft: Deutschland führte den Mindestlohn ein, Griechenland kämpfte gegen die Krise, die EZB flutete die Märkte mit noch mehr Geld, der Ölpreis fiel und die FED leitete die Zinswende ein. Die Weltkonjunktur litt an der Schwächephase Chinas. Das robuste Wachstum in den USA und die starke Binnennachfrage in Deutschland waren die Licht-blicke des Jahres. Schließlich steht Europa aufgrund der Flüchtlingskrise vor einer die Gemeinschaft bedrohenden Zerreißprobe.Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2015 durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet (jeweils + 0,3 % im dritten und vierten Quartal und + 0,4 % in den ersten beiden Quartalen des Jahres). Für das gesamte Jahr 2015 ergibt sich daraus ein durchschnittlicher Anstieg von + 1,7 % (kalenderbereinigt + 1,4 %).Positive Impulse kamen wiederum aus dem Inland: Der Staat erhöhte seine Konsumausgaben deutlich, die privaten Haushalte noch einmal leicht. Darüber hinaus entwickelten sich auch die Investitionen positiv: vor allem in Bauten wurde deutlich mehr investiert als 2014. Nach vorläufigen Berechnungen wurde das Wachstum dagegen von der außenwirtschaftlichen Entwicklung gebremst, weil weniger Waren exportiert wurden. Der gleichzeitige Rückgang der Importe war weniger stark ausgeprägt.Die Notenbanken weltweit haben nach der tiefen Finanzkrise seit 2007 die Zinsen immer weiter gesenkt. Mit dem Ziel, Geld billiger zu machen und die Inflation zu erhöhen. Weil das offensichtlich nicht reichte, griff EZB-Chef Mario Draghi im Jahr 2015 zu einem drastischen Mittel: Er legte ein Anleihekaufprogramm in Höhe von 1,5 Billionen Euro auf. Seit März kauft die EZB jeden Monat für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen von Euroländern – und bläht ihre Bilanz immer stärker auf.Den gewünschten Effekt hatte diese Maßnahme – jedenfalls in Deutschland – bisher nicht. Die Verbraucherpreise sind hierzulande kaum gestiegen – im Jahresdurchschnitt 2015 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber 2014 lediglich um 0,3 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist die Jahresteuerungsrate somit seit 2011 rückläufig (2011: + 2,1 %). Zuletzt hat-te es eine derart niedrige Teuerungsrate im Jahr 2009 mit + 0,3 % gegeben.Im Jahresdurchschnitt 2015 waren rund 43,0 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Damit liegt die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2015 um 324 000 Personen oder 0,8 % höher als im Vorjahr. Damit setzte sich der seit über zehn Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit fort, wenn auch die Zunahme im Jahr 2015 geringfügig niedriger ausfiel als im Jahr 2014 (+ 0,9 %). Insgesamt wird für die Zahl der Erwerbstätigen nunmehr der höchste Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung sowie die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte glichen negative demografische Effekte aus.Aktienbesitzer mussten 2015 mental einiges aushalten. Erst freuten sie sich, dass der Dax zu Beginn des Jahres einen Rekordstand nach dem anderen erreichte. Anschließend fiel der Dax bis September auf einen Jahrestiefstand von 9427 Punkten, um dann am Jahresende doch noch mit einer Jahresrendite von knapp 10 % zu schließen.Genauso volatil verlief die Entwicklung an den Zinsmärkten: Die zehnjährige Bundesanleihe bewegte sich im Jahresverlauf vom Tief bei 0,05 % zu einem Hoch bei ca. einem %.

2. Entwicklung der Volksbank Heilbronn eG

Unsere Volksbank Heilbronn eG kann auf ein zwiespältiges Jahr 2015 zurückblicken. Auf der einen Seite entwickelte sich das Geschäft mit unseren Kunden sehr gut. Besonders bemerkenswert ist die Gewinnung von Neumitgliedern. Auf der anderen Seite drücken die Auswirkungen der Niedrigzinsphase und die Kosten der Regulatorik auf das Ergebnis. Des Weiteren belastete die turbulente Entwicklung an den Kapitalmärkten im Eigengeschäft die Ertragslage.

Gesamtgeschäft in T€

2015 2014 Veränderung in %

Bilanzsumme 2.329.242 2.271.879 57.363 2,5 Außerbilanzielle Geschäfte* 448.766 344.161 104.605 30,4* Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten), 2 (andere Verpflichtungen) und Derivatgeschäfte.

Die Bilanzsumme lag erneut über dem Vorjahreswert. Grund hierfür war die positive Entwicklung im Kundengeschäft. Das Außer- bilanzielle Geschäft haben wir durch den Abschluss zusätzlicher optionaler Absicherungsinstrumente, neue Microhedges für Kun- dendarlehen und die Ausweitung der unwiderruflichen Kreditzusagen um 105 Mio. Euro deutlich gesteigert.

Aktivgeschäft in T€

2015 2014 Veränderung in %

Kundenforderungen 1.341.555 1.318.211 23.344 1,8 Wertpapieranlagen 807.149 780.652 26.497 3,4 Forderungen an Kreditinstitute 19.736 12.948 6.788 52,4 Handelsbestand 6.607 5.018 1.589 31,7

Das Wachstum der Kundenkredite mit 1,8 % liegt unter den Werten der Vorjahre, da wir einen Großteil der privaten Wohnungs-baudarlehen an unsere Verbundpartner vermittelt haben. Rechnet man die Vermittlung in die Steigerungsrate ein, ergibt sich für das Jahr 2015 ein Wachstum von 4,2 %.Deutlich ausgeweitet haben wir das Eigengeschäft durch die Steigerung der Wertpapieranlagen um 26,5 Mio. Euro, die Forde-rungen an Kreditinstitute um 6,8 Mio. Euro und den Handelsbestand um 1,6 Mio. Euro. Begründet war diese Entwicklung mit der aktiven Steuerung der neuen regulatorischen Liquiditätskennziffer „LCR“ und der Ausweitung des Fremdmanagements in Form von Fondsanlagen, um dem aktuellen Niedrigzinsniveau entgegenzuwirken.

Passivgeschäft in T€

2015 2014 Veränderung in %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 469.479 512.330 –42.851 –8,4 Spareinlagen 426.579 428.916 –2.337 –0,5 andere Einlagen 1.238.944 1.138.244 100.700 8,8 verbriefte Verbindlichkeiten 12.577 14.687 –2.110 –14,4

Ganz erfreulich entwickelte sich wiederum das Kundengeschäft auf der Passivseite der Bilanz. Die Kundeneinlagen wuchsen überdurchschnittlich um 6,1 % oder absolut um 96 Millionen Euro. Insofern wurde der im Vorjahr prognostizierte Wert, getragen von einem großen Vertrauen in die Sicherheit der Volksbank, deutlich überschritten.Trotz historisch niedriger absoluter Zinsen legten diese Kunden erhöhten Wert auf eine jederzeitige Verfügbarkeit. Somit erhöh-ten sich vor allem die anderen Einlagen zu Lasten von Spareinlagen und verbrieften Verbindlichkeiten.Da die Steigerung der Kundeneinlagen höher ausfiel als die Steigerung der Kundenkredite und wir die Eigenanlagen nicht entspre-chend erhöht haben, konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 42,8 Mio. Euro bzw. 8,4 % reduziert werden.

Mitgliedergeschäft (Anzahl der Mitglieder)

2015 2014 Veränderung in %

Anfang Geschäftsjahr 46.806 45.308 Zugang 3.844 2.336 Abgang 896 838 Ende Geschäftsjahr 49.754 46.806 2.948 6,3

Besonders stolz sind wir auf die Entwicklung unserer Mitglieder. Der Zielwert von 50.000 Mitgliedern konnte mit dem aktuellen Stand von 49.754 Mitgliedern fast erreicht werden. Im Jahr 2015 wurden 3.844 Neumitglieder geworben und stellt somit den Rekordwert in der Historie der Bank dar.

Dienstleistungsgeschäft in T€

2015 2014 Veränderung in %

Erträge aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften 1.872 1.816 56 3,1 Vermittlungserträge 4.399 3.426 973 28,4 Erträge aus Zahlungsverkehr 3.876 3.739 137 3,7

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Kundenadressenausfall-, das Marktpreis- (inklusive Zinsänderungs- und Adressenausfallrisiko Eigenanlagen), das GuV-Zinsän-derungsrisiko, das Beteiligungsrisiko und das operationelle Risiko. Das Liquiditätsrisiko wird als wesentliches Risiko beurteilt, je-doch nicht in die Limitierung einbezogen. Die Risikodeckungsmasse enthält Ergebnisbestandteile des laufenden Geschäftsjahres. Das Vertriebsrisiko des laufenden Jahres wird durch eine konservative Ergebnisvorschaurechnung und durch den Risikopuffer abgedeckt. Durch interne Vorkehrungen, das Vorhalten hochliquider Wertpapiere und die gruppeninterne Versorgung mit Liqui-dität gewährleisten wir, dass die Liquidität jederzeit ausreichend gegeben ist.

Andere Risikoarten werden als unwesentlich eingestuft.

Mithilfe von Kennzahlen- und Limitsystemen planen und steuern wir die Entwicklung unseres Instituts. Aufgabe der Risikosteuerung ist nicht die vollständige Risikovermeidung, sondern eine zielkonforme und systematische Risikohandhabung. Dabei beachten wir folgende Grundsätze:- Verzicht auf Geschäfte, deren Risiken vor dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit und der Risikostrategie unserer Bank nicht

vertretbar sind.- Systematischer Aufbau von Geschäftspositionen, bei denen Ertragschancen und Risiken in angemessenem Verhältnis stehen.- Weitestgehende Vermeidung von Risikokonzentrationen.- Schadensbegrenzung durch Versicherung.- Hereinnahme von Sicherheiten zur Absicherung von Kreditrisiken.- Verwendung rechtlich geprüfter Verträge.

Die Früherkennung von Risiken ist vor dem Hintergrund wachsender Komplexität der Märkte im Bankgeschäft von erheblicher Bedeutung und sehr großer Wichtigkeit. Wir verstehen dies als eine zentrale Aufgabe, die von der Funktion Risikoüberwachung wahrgenommen wird. Zum Zwecke der Risikoberichterstattung sind Kommunikationswege und Informationsempfänger bestimmt. Die für die Risikosteuerung relevanten Daten werden von der Risikoüberwachung zu einem internen Berichtswesen aufbereitet und verdichtet. Die Informationsweitergabe erfolgt dabei entweder im Rahmen einer regelmäßigen Risikoberichterstattung oder in Form einer Ad-hoc-Berichterstattung an den Vorstand und den Aufsichtsrat.Durch Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen und die Tätigkeit unserer Internen Revision haben wir die Zuverlässigkeit der Steuerungsinformationen aus der ordnungsgemäßen Geschäftsabwicklung sichergestellt.Auf der Grundlage der vorhandenen Geschäfts- und Risikostrategie bestimmt der Vorstand, welche hohen und existenzbedro-henden Risiken beispielsweise durch den Abschluss von Versicherungsverträgen oder durch das Schließen offener Positionen mithilfe von Derivaten auf andere Marktteilnehmer übertragen werden. Dadurch werden bestimmte Risiken abgesichert oder in ihren Auswirkungen gemindert. Die Risikoüberwachung überprüft, dass die beschlossenen Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden und überwacht laufend die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen.Im Management der Risiken unterscheiden wir zwischen Adressenausfall-, Marktpreis-, Zinsänderungs-, Beteiligungs-, Liquiditäts- und operationellen Risiken, wobei die Kredit- und Marktpreisrisiken einen Schwerpunkt bilden. Für die Steuerung der Risiken ist die Funktionseinheit Gesamtbanksteuerung und die Funktion Beratung, Betreuung Mittelstand (Spezialist Anlagegeschäft) ver-antwortlich, für die Überwachung die Funktionseinheit Risikoüberwachung. Mithilfe eines auf die Risikotragfähigkeit zugeschnit-tenen Limitsystems werden die Risiken der Gesamtbank gesteuert. Im Folgenden stellen wir die Berechnungssystematik und die verwendeten Parameter für das Berichtsjahr 2015 dar.Das Adressenausfallrisiko im engeren Sinne beinhaltet das Risiko des Ausfalls bzw. der Bonitätsverschlechterung eines Kreditneh-mers. Die Kreditrisikoüberwachung, d.h. die Kontrolle der Kreditrisiken nach den Grundsätzen und Leitlinien für die Kreditpolitik, ist in der Funktionseinheit Marktfolge MaRisk/Problemkreditbearbeitung angesiedelt. Der Funktion Risikoüberwachung kommt dabei die Aufgabe der Risikofrüherkennung zu, insbesondere die frühzeitige Identifikation von Liquiditätsengpässen und Boni-tätsverschlechterungen.Daneben nimmt die Funktion Marktfolge MaRisk/Problemkreditbearbeitung die intensive Betreuung, Sanierung und Abwicklung problembehafteter Engagements sowie die Sicherheitenverwertung und die Engagementabwicklung von gekündigten bzw. in-solventen Krediten vor. Im Bereich der Problemkreditbearbeitung bedienen wir uns darüber hinaus externen Spezialisten des Verbundes, die sowohl das Inkasso als auch die Sanierung und Abwicklung problembehafteter Kreditengagements durchführen.Unter Einhaltung von „Kreditmindeststandards“ (Mindestrating, Kapitaldienst, Sicherheiten, Diversifikationsvorgaben etc.) legt die Volksbank Heilbronn eG ihren Schwerpunkt zum einen auf ein breit diversifiziertes Kreditgeschäft mit Privatkunden. Zum anderen achtet die Bank im Unternehmenskreditgeschäft auf ein breit diversifiziertes Kreditgeschäft in allen Branchen. Weiterhin werden in Abhängigkeit des Risikogehaltes Größenbeschränkungen vorgenommen.Die Genossenschaft ist als Kreditinstitut, insbesondere aufgrund von bestehenden Inkongruenzen zwischen ihren aktiven und passiven Festzinspositionen, dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Sie misst dieses Zinsänderungsrisiko nach der Bar-wertmethode anhand der von der Bankenaufsicht (BaFin) vorgegebenen Änderungen der Zinsstrukturkurve. Dabei werden so-wohl ein Anstieg des Zinsniveaus ad-hoc um 200 Basispunkte (BP) als auch ein Rückgang des Zinsniveaus ad-hoc um 200 BP simuliert.

Der Trend nach bankeigenen, sicheren Anlagen setzte sich weiter fort. Jedoch hat sich im Jahr 2015 die Trendwende in der Ent-wicklung der Investmentfonds zum Besseren gewandelt. Somit konnten die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft um 3,1 % bzw. TEUR 56 gesteigert werden.

Die Steigerung in den Vermittlungserträgen war auf die Kreditvermittlung von privaten Baufinanzierungen an unsere Verbund-partner, das starke Bauspargeschäft und die Steigerung der Erträge beim Außenhandel (geänderter Ausweis gegenüber dem Vorjahr) zurückzuführen. Im Versicherungsbereich traten wir leider auf der Stelle, während das Immobiliengeschäft wieder einen konstant hohen Ergebnisbeitrag beisteuerte. Zusätzlich wurde das traditionelle Vermittlungsgeschäft durch Erträge aus der Ver-mittlung von Derivaten und der Vermögensverwaltung ergänzt.

Durch höhere Verfügungen an unseren Geldausgabeautomaten und die Ausweitung anderer Dienstleistungen konnten die Er-träge im Zahlungsverkehr erfreulich gesteigert werden.

Investitionen 2015 haben wir in moderne Technik bzw. Software und Selbstbedienungsautomaten investiert. In Klingenberg verlagerten wir unsere SB-Stelle auf den Parkplatz des örtlichen Nahversorgers, während die Modernisierung der Filialen Schmollerstraße und Kirchhausen aus 2014 abgeschlossen wurde. Bei den Investitionen wurden im Jahr 2015 auch die in 2014 begonnenen Umbau-maßnahmen in der Zweigstelle Kirchhausen und im Neubau an der Allee verbucht. Durch diese Maßnahmen und die in den letzten Jahren ausgeführten Filialmodernisierungen erfüllen wir die Anforderungen unserer Kunden nach umfassender und per-sönlicher Beratung auf der einen Seite und guten Service auf der anderen Seite.

Personal- und Sozialbereich Zum Jahresende 2015 beschäftigten wir 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon waren 227 Vollzeit-, 114 Teilzeitbeschäftigte und 29 Auszubildende. Die Ausbildung junger Menschen zum/zur Bankkaufmann/Bankkauffrau, zum Finanzassistenten bzw. zur Finanzassistentin oder zum Bachelor hat für uns unverändert hohen Stellenwert. So haben wir auch im vergangenen Jahr insgesamt 10 jungen Menschen ermöglicht, eine fundierte Ausbildung in unserem Haus zu beginnen. Der Weiterbildung unserer Mitarbeiter haben wir auch im Jahr 2015 einen hohen Stellenwert beigemessen, wobei wir eine gute Mischung aus Fachseminaren und akade-mischen Qualifikationen unterstützen. Der Schwerpunkt in der Personalentwicklung 2015 lag in der Fortführung der Schulungsmaß-nahmen bezüglich umfassender Beratung und Analyse der Mitglieder und Kunden im privaten wie auch im gewerblichen Bereich. Ein weiterer Schwerpunkt war die Schulung der Mitarbeiter zur Optimierung und Verschlankung von Prozessen. Weiterhin führen wir kontinuierlich Qualifizierungsmaßnahmen zur Umsetzung rechtlicher Vorgaben durch.

II. Darstellung der Lage sowie der Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Volksbank Heilbronn eG

1. Gesamtbanksteuerung, Risikomanagement

Die Ausgestaltung des Risikomanagementsystems ist bestimmt durch unsere festgelegte Geschäfts- und Risikostrategie. Für die Ausarbeitung dieser Strategien ist der Vorstand verantwortlich. Die Unternehmensziele unserer Bank und unsere geplanten Maß-nahmen zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolges sind in der vom Vorstand festgelegten Geschäftsstrategie be-schrieben. Darin ist das gemeinsame Grundverständnis des Vorstands zu den wesentlichen Fragen der Geschäftspolitik dokumen-tiert. Risiken gehen wir unter Beachtung eines effizienten Chancen-Risiko -Verhältnisses ein, um gezielt Erträge zu realisieren. Der Vorstand hat eine mit der Geschäftsstrategie konsistente Risikostrategie ausgearbeitet, die insbesondere für die wesentlichen Risiken die Ziele der Risikosteuerung der wesentlichen Geschäftsaktivitäten sowie die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele umfasst.In unserer Unternehmenskonzeption haben wir uns klar auf die Bedarfssituation unserer Mitglieder ausgerichtet und daraus eine langfristige Unternehmensplanung entwickelt, die eine dauerhafte Begleitung unserer Mitglieder in allen Finanzierungs- und Vermögensanlagenfragen sicherstellt.Planung und Steuerung der Risiken erfolgen auf der Basis der Risikotragfähigkeit der Bank. Die Risikotragfähigkeit, die periodisch und barwertig berechnet wird, ist gegeben, wenn die wesentlichen Risiken durch das Gesamtbank-Risikolimit laufend gedeckt sind. Aus der Risikodeckungsmasse leiten wir unter Berücksichtigung bestimmter Abzugs- und Reserveposten das Gesamtbank- Risikolimit ab. Durch die Abzugsposten stellen wir insbesondere die Fortführung des Geschäftsbetriebs sicher und treffen Vorsor-ge gegen Stressverluste und für nicht explizit berücksichtigte Risiken. Das ermittelte Gesamtbank-Risikolimit verteilen wir auf das

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Das so berechnete Risiko wird den anrechenbaren Eigenmitteln der Bank gegenübergestellt. Daneben misst die Bank das Zinsän-derungsrisiko GuV-orientiert. Die Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos auf die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) waren im Jahr 2015 vertretbar und stellen nicht nur eine strenge Nebenbedingung für die Barwertsteuerung dar.Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos setzt die Genossenschaft verschiedene Zinssicherungsinstrumente ein. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Macro-Hedge-Geschäfte mit Zinsswaps bzw. optionale Zinsabsicherungsgeschäfte, sog. Swaptions. Da-neben werden einzelne große Transaktionen, z. B. Kredite institutioneller Kunden, durch Micro-Hedge-Geschäfte gegen das spe-zielle Zinsänderungsrisiko abgesichert, wobei auch hierzu Zinsswaps verwendet werden. Die Marktpreisrisiken misst die Bank zum einen nach der Barwertmethode anhand der sog. Value-at-Risk-Kennziffer, die auf der Basis der historischen Zinsentwick-lung seit dem Jahr 1997 mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % den möglichen Barwertverlust innerhalb eines Zeitraums von 65 Tagen angibt (historische Simulation). Zum anderen wird die Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) anhand einer Prognosewertsimulation zum 31. Dezember des Geschäftsjahres und des folgenden Geschäftsjahres mit einem Konfidenz-niveau von 100 % simuliert. Dabei simulieren wir die Einzelrisiken unserer Eigenanlagen, d. h. die Marktpreis-, Zins-, Adressenaus-fall- und Währungsrisiken, integriert über die Historie hinweg. Im Rahmen der Marktpreisrisiken kommt den Risiken aus dem Fondsbuch eine wesentliche Bedeutung zu. Die Bank misst die Risiken des Fondsbuches barwertig und GuV-orientiert. Das Fonds-buch wird nach einem Absolute-Return-Managementansatz gesteuert. Bei diesem Managementansatz wird mittels eines dyna-mischen, auf Konjunkturindikatoren regelbasierten Investitionsansatzes in unterschiedlicher Höhe in die Anlageklassen Renten, Aktien, Rohstoffe und High Yields investiert.Der Vorstand der Genossenschaft hat den maximal akzeptablen Barwert- bzw. GuV-Verlust in Abhängigkeit von der Risikode-ckungsmasse, die der Genossenschaft zur Verfügung steht, auf ein vertretbares Maß begrenzt. Turbulenzen an den Finanzmärk-ten berühren uns im Eigenanlagefonds durch die Aktienquote verstärkt sowie im Zinsbuch in einem vertretbaren Umfang, weil wir im Rahmen unserer Risikostrategie unsere Steuerung auf die geänderte Situation an den Finanzmärkten angepasst haben. Deshalb wurden ungesicherte Bankschuldverschreibungen außerhalb des genossenschaftlichen Garantieverbundes der Höhe nach streng limitiert.Das Beteiligungsrisiko entsteht durch Schwankung des Wertes der strategischen Beteiligungen der Bank, insbesondere an der DZ BANK. Wir messen dabei das Risiko der Beteiligungen an der Volatilität des gemeinen Wertes der DZ-BANK-Aktien nach den offiziellen Bewertungsgutachten der Wirtschaftsprüfer. Wir unterstellen zur Unterlegung mit Risikolimit den größten Rückgang aus der Historie des festgestellten gemeinen Wertes.Das Liquiditätsrisiko wird durch die aufsichtsrechtliche Liquiditätskennziffer und interne Normen (Liquiditätspuffer) begrenzt. Durch hochliquide Anlagen, Refinanzierungslinien und Wertpapierleihen bei Banken tragen wir diesem Risiko Rechnung. Die Einbindung in den genossenschaftlichen Liquiditätsverbund stellt darüber hinaus einen Risikopuffer dar. Im Geschäftsjahr war die Zahlungsfähigkeit jederzeit gegeben. Darüber hinaus setzen wir ein vereinfachtes Liquiditätskostenverrechnungssystem zur ver-ursachungsgerechten Verrechnung von Liquiditätsnutzen und -kosten ein. Auch haben wir eine Liquiditätsmanagementstelle eingerichtet.Das Betriebsrisiko (Operational Risk) wird zum einen unter dem Blickwinkel der verschärften bankenaufsichtsrechtlichen Rege-lungen gesteuert. Unser Haus verwendet den Basisindikatoransatz (BIA) zur Ermittlung der Eigenkapitalunterlegung. Weiterge-hende Verfahren wären aufgrund der vorhandenen Risikoerfassungs- und Steuerungssysteme zwar grundsätzlich möglich, für den Einsatz eines statistisch validen Verfahrens fehlt allerdings die Anzahl entsprechender Fallausprägungen. Zum anderen be-gegnen wir dem Betriebsrisiko mit laufenden Investitionen in neue DV-Systeme über die von uns beauftragte Rechenzentrale sowie in Systeme zur Sicherstellung der Betriebssicherheit (auch bei einer Notfallsituation) und der Optimierung der Arbeitsab-läufe. Im Bereich der Handelstätigkeit wird die Minimierung des Betriebsrisikos darüber hinaus u.a. durch die klare funktionale Trennung von Handel, Abwicklung, Rechnungswesen und Überwachung unterstützt. Dem Rechtsrisiko wird durch die Verwen-dung der im Verbund entwickelten Formulare begegnet. Weiterhin binden wir bei Rechtsfragen und Rechtsstreitigkeiten die Rechtsabteilung unseres Verbandes bzw. externe Rechtsanwaltskanzleien rechtzeitig in die Abwicklung ein.Über die Steuerung bzw. Minimierung dieser Risikoarten hinaus prüft die eigene Interne Revision, die mit sieben Mitarbeitern besetzt ist, regelmäßig die Wirksamkeit der internen Kontrollsysteme und Verfahren sowie die Fehlerfreiheit der wichtigsten Arbeitsabläufe. Die Volksbank Heilbronn eG verfügt als weiteren Baustein des Risikomanagements über eine Compliance-/Zentrale-Stelle-Funktion, die von den ertragsorientierten Geschäftsaktivitäten unabhängig ist. Diese Funktion beinhaltet die Compliance-, Geldwäsche-Funktion, d. h. sie identifiziert und beurteilt Verstöße gegen Vorschriften im Wertpapier- und Geldwäschebereich. Weiterhin nimmt sie auch die neuen Aufgaben nach § 25 h KWG zur internen und externen Betrugsprävention und der erweiter-ten Compliance-Funktion nach MaRisk wahr. Dieser umfassende Ansatz erlaubt die bewusste Steuerung von Risiken, die wesent-lichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, und somit die Sicherstellung, dass diese Risiken die vorhandene Risikodeckungsmasse nicht übersteigen. Die Volksbank Heilbronn eG unterhält nur im Eigenanlagefonds unbedeu-tende Fremdwährungspositionen. Im Kundengeschäft werden Fremdwährungspositionen durch entsprechende Gegengeschäfte geschlossen und durch entsprechende Risikoaufschläge zusätzlich abgeschirmt. In unserer Unternehmenskonzeption haben wir uns klar auf die Bedarfssituation unserer Mitglieder ausgerichtet und daraus eine langfristige Unternehmensplanung entwickelt, die eine dauerhafte Begleitung unserer Mitglieder in allen Finanzierungs- und Vermögensanlagenfragen sicherstellt.

Mithilfe von Kennzahlen- und Limitsystemen planen und steuern wir die Entwicklung unseres Instituts. Der Begrenzung der Risiken aus unserer Geschäftstätigkeit messen wir besondere Bedeutung bei. Durch Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen und die Tätigkeit unserer funktionsfähigen Internen Revision haben wir die Zuverlässigkeit der Steuerungsinformationen aus der ord-nungsgemäßen Geschäftsabwicklung sichergestellt. Zur Deckung von Margin-Forderungen und Kurswertschwankungen bei deri-vativen Finanzinstrumenten haben wir Wertpapiere im Sperrdepot bei der Zentralbank hinterlegt.

2. Vermögenslage

Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar:

Eigenmittel, Solvabilität in T€

2015 2014 Veränderung in %

Eigenkapital laut Bilanz 1) 163.354 159.756 3.598 2,3 Eigenmittel (Art. 72 CRR) 199.237 194.337 4.900 3 Harte Kernkapitalquote 2) 9,7 % 9,5 % Kernkapitalquote 2) 9,7 % 9,5 % Gesamtkapitalquote 12,3 % 12,2 %

* 1) Hierzu rechnen wir die Passivposten 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital). 2) Übergangsregelung nach Art. 465 CRR für 2014.

Durch den zufriedenstellenden Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr konnten die Eigenmittel um 3 % gesteigert werden und betragen nun 199,2 Mio. Euro. Diese Entwicklung trägt zur Erfüllung der schärfer werdenden Eigenmittelanforderungen aus Basel III bei. Eine angemessene Eigenmittelausstattung, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bildet neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Die vorgegebenen Anforderun-gen der CRR wurden von uns im Geschäftsjahr 2015 mit der Kernkapitalquote von 9,7 % und der Gesamtkapitalquote von 12,3 % gut eingehalten. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Vertreterversammlung zur kontinuierlichen Stärkung des Eigenkapitals eine Gewinnverwendung zu den Rücklagen von 3,3 Mio. vor. Nach der Zustimmung der Vertreterversammlung beträgt unser Kernkapital 161,3 Mio. Euro; das sind 7,2 % der Bilanzsumme. Die anrechenbaren Eigenmittel gemäß CRR belaufen sich dann auf ca. 203 Mio. Euro. Damit können wir die Verschärfungen der Eigenkapitalanforderungen nach Basel III abdecken. Nach unserer Unternehmensplanung ist von einer Einhaltung der Eigenmittelanforderungen bei dem erwarteten Geschäftsvolumenszuwachs durch die geplanten Rücklagenzuführungen und die vorgesehene Einwerbung von Geschäftsguthaben auch zukünftig auszugehen.

Kundenforderungen

Die Kundenforderungen betragen 57,6 % der Bilanzsumme. Struktur und räumlicher Umfang unseres Geschäftsgebietes, unterstützt durch die Immobiliensonderkonjunktur, ermöglichten uns weitgehend eine ausgewogene branchen- und größenmäßige Streuung unserer Ausleihungen.Durch unsere Liquiditätsplanung und den hohen Einlagenüberschuss konnten wir allen vertretbaren und berechtigten Kreditwün-schen unserer mittelständischen Kundschaft entsprechen.Aufgrund von Investitionen unserer Firmenkunden in Immobilien entfallen überdurchschnittliche Teile unseres Kreditvolumens auf das Grundstückswesen, gefolgt von den in etwa gleichgewichteten Branchen Dienstleistung und verarbeitendes Gewerbe. Durch die breite Diversifikation und die gute Bonität der Kreditnehmer in diesen Branchen halten wir die eingegangenen Risiken für vertretbar.Die konjunkturell stabile Lage in 2015 wirkte sich auch auf die Problemkreditengagements positiv aus. Neubildungen und Auflösun-gen von Risikovorsorge hielten sich grundsätzlich die Waage. Durch einen größeren Ausfall zum Jahresende konnte das prognostizierte ausgeglichene Risikoergebnis nicht erreicht werden. Demnach mussten wir 1,7 Mio. Euro saldiert für die Risikovorsorge aufwenden. Durch intensive Betreuung und Überwachung von Risikoengagements halten wir die Risiken weiterhin für überschaubar. Die For-derungen an unsere Kunden haben wir zum Jahresende 2015 nach kaufmännischen Grundsätzen entsprechend der handelsrechtli-chen Vorschriften bewertet. Akute Risiken im Kreditgeschäft sind vollständig durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Für er-kennbare bzw. latente Risiken bestehen Pauschalwertberichtigungen, Vorsorgereserven und ein Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB.Die für erkennbare bzw. latente Risiken in angemessener Höhe gebildeten Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wurden von den entsprechenden Aktivposten abgesetzt.Die durch die Vertreterversammlung festgesetzten Kredithöchstgrenzen für die einzelnen Kreditnehmer sowie sämtliche Kreditricht-linien des KWG/CRR wurden während des gesamten Berichtszeitraumes eingehalten.

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Unser Kreditvolumen weist Konzentrationen im Bereich der Blankoanteile bei Einzelkrediten auf. Im Rahmen unserer Risikostrategie beabsichtigen wir, die Größenstruktur unseres Kreditportefeuilles in den kommenden Jahren entsprechend anzupassen. Dabei setzen wir bereits Instrumente der Risikoverteilung im genossenschaftlichen Finanzverbund, z. B. Metakredit oder VR-Circle, ein.

Wertpapieranlagen

Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft setzen sich wie folgt zusammen:

Wertpapieranlagen in T€

2015 2014 Veränderung in %

Anlagevermögen 9.605 0 9.605 ***.*

Liquiditätsreserve 797.544 780.652 16.892 2,2

Die Wertpapieranlagen betragen 34,7 % der Bilanzsumme. Die Zielsetzung im Rahmen der Vermögensallokation unserer Eigenan-lagen, die zum erheblichen Teil in einem Spezialfonds gehalten werden, ist weiter eine möglichst hohe Risikodiversifikation durch die Streuung über verschiedene Anlageklassen. Unter Annahme eines weiter niedrig bleibenden Zinsniveaus kann eine Ertragsverstetigung der Eigenanlagen lediglich durch eine breite Assetdiversifikation inklusive Aktien-, Rohstoff- und High-Yield-Investitionen erfolgen. Die Umsetzung dieser Strategie erfolgte in einem Spezialfonds unter Vorgabe der in der Risikostrategie definierten Risiko-Rendite-Zielposition. Im Zuge dessen bauten wir das Anlagevolumen im Eigenanlagefonds bzw. den Spezialfonds 2015 weiter aus. Alle Wertpapiere des Handelsbe-standes sowie der Liquiditätsreserve wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip, also mit aktuellen Marktwerten, bewertet.

Derivatgeschäfte

Zum Bilanzstichtag bestanden noch nicht abgewickelte Zinsswaps, Zinsoptionen, Devisentermingeschäfte, Aktienoptions- geschäfte und Kreditderivate des Nichthandelsbestandes. Die Bank führte zur Ertragssteigerung bei den Eigenanlagen zusätzlich Wertpapierleihgeschäfte durch. Die Zinsderivate wurden weitgehend als Sicherungsinstrumente im Rahmen der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Bankbuch (Aktiv/Passiv-Steuerung) abgeschlossen und belaufen sich auf 255,5 Mio. Euro. Die aktien- und währungsbezogenen Geschäfte belaufen sich auf 14,5 Mio. Euro und die Kreditderivate als Summe aus Siche-rungsgeber und Sicherungsnehmer auf 19,8 Mio. Euro.Wir rechnen mittelfristig mit einem Fortbestehen des niedrigen Zinsniveaus und haben uns entsprechend positioniert. Für den Fall steigender Zinsen haben wir uns teilweise optional abgesichert und nehmen bei gleichbleibender Zinsentwicklung Optionsprämien ein. Bei einer abweichenden Zinsentwicklung ist die Belastung der Ertragslage gut tragbar. Aufgrund der liquiden Märkte und unserer Steuerungsinstrumentarien erwarten wir, die Risiken auf ein vertretbares Maß reduzieren zu können.

Mitgliedschaft in der Sicherungseinrichtung des BVR

Unsere Genossenschaft ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht. Mit Inkrafttreten des Einlagensicherungsgesetzes (EinSiG) am 3. Juli 2015 ist die neue BVR Institutssicherung (BVR-ISG-Sicherungssystem), eine Einrichtung der BVR Institutssiche-rung GmbH, Berlin (BVR-ISG), als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem neben die weiterhin bestehende Sicherungsein-richtung des BVR (BVR-SE) getreten. Die BVR-SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz im sogenannten dualen System parallel zum BVR-ISG-Sicherungssystem tätig. Zur Erfüllung von § 1 EinSIG i.V.m. § 1 Abs. 3d Satz 1 KWG ist die Bank mit Wirkung zum 3. Juli 2015 dem BVR-ISG-Sicherungssystem beigetreten.

3. Finanz- und Liquiditätslage

Aufgrund der Mittelzuflüsse bei den Kundeneinlagen und den gegebenen Refinanzierungsmöglichkeiten bei der Europäischen Zentralbank, dem Repomarkt, bei Großkunden und unserer genossenschaftlichen Zentralbank (DZ BANK), ist jederzeit eine hohe Liquidität gegeben.Von den Verwerfungen an den Interbank- und Kapitalmärkten ist unsere Bank in ihrer Liquiditätslage nicht betroffen. Unsere Bank profitiert vielmehr von einem tragfähigen Geschäftsmodell, welches überwiegend aus der Geschäftsbeziehung mit den

regionalen Privat- und Unternehmenskunden resultiert. Bezüglich der Finanzlage waren unsere Eigenanlagen im Spezialfonds den Turbulenzen vor allem des Aktienmarktes unterworfen und führten zu Kursverlusten. Die Zahlungsbereitschaft der Volks-bank Heilbronn eG war jederzeit gegeben. Die aufsichtsrechtlich festgelegten Bestimmungen der Mindestreservehaltung und auch der Liquiditätskennzahl gemäß Liquiditätsverordnung wurden jederzeit eingehalten und bieten ausreichend Freiraum für die Ausweitung des Bankgeschäftes im Rahmen der strategischen Planung. Zur Verbesserung der Liquiditätssituation wurden Wertpapierleihgeschäfte getätigt.

4. Ertragslage

Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft stellen sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar:

Erfolgskomponenten in T€

2015 2014 Veränderung in %

Zinsüberschuss 46.769 47.617 –848 –1,8 Provisionsüberschuss 10.268 9.001 1.267 14,1 Handelsergebnis –196 184 –380 –206,5 Verwaltungsaufwendungen 37.210 37.061 149 0,4 a) Personalaufwendungen 21.478 20.806 672 3,2 b) andere Verwaltungsaufwendungen 11.985 12.714 –729 –5,7 c) planmäßige Abschreibungen 3.748 3.541 206 5,8Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen 262 –2.005 2.267 146,6Betriebsergebnis vor Bewertung 19.893 17.735 2.158 12,2 Bewertungsergebnis –12.629 –4.010 –8.619 214,9 Steueraufwand 1.310 5.172 –3.862 –74,7 Jahresüberschuss 4.585 4.784 –199 –4,2 Zum besseren Verständnis haben wir die Werte aus der betriebswirtschaftlichen Erfolgsübersicht dargestellt.

Der Jahresüberschuss liegt leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres. Die Reduzierung des Zinsüberschusses um TEUR 848 resul-tiert aus der Verlängerung von auslaufenden Festzinskrediten auf Basis des aktuellen Niedrigzinsniveaus. Die Auswirkungen der bestehenden Niedrigzinsphase konnten durch die überdurchschnittliche Steigerung des Kundenkreditgeschäfts der letzten Jahre, verbunden mit den weiter gefallenen Refinanzierungssätzen am Geldmarkt und den Erträgen aus den Eigenanlagen, abgefedert, aber nicht vollständig kompensiert werden.Die Steigerung des Provisionsüberschusses ist durch die vermehrten Provisionseinnahmen im Wertpapiergeschäft und im Ver-mittlungsgeschäft begründet. Die nachlassende Risikoaversion der Kunden führte zu einem Anstieg der Wertpapierumsätze und demnach zu einer Steigerung der Provisionserträge.Im Bereich der Vermittlungserträge steigerte sich sich das Bauspargeschäft auf Rekordniveau, während das Versicherungsgeschäft stabil blieb. Besonders erfreulich entwickelten sich wiederum das Immobilienvermittlungsgeschäft und die Kreditvermittlungen.Insgesamt sind die Löhne und Gehälter gemeinsam mit den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung gegenüber dem Vorjahr um TEUR 672 gestiegen. Hierbei machten sich die erhöhte Mitarbeiterzahl und die Ge-haltssteigerungen bemerkbar. Den Herausforderungen der zunehmenden Masse an regulatorischen Anforderungen begegneten wir durch den Aufbau von Mitarbeitern in den Bereichen Melde- und Beauftragtenwesen.Mit der Entwicklung der anderen Verwaltungsaufwendungen können wir nicht ganz zufrieden sein. Der in der Erfolgsübersicht ausgewiesene Rückgang um TEUR 729 beruht auf der Anrechnung des Beitrags zur Sicherungseinrichtung des BVR zu den sons-tigen betriebswirtschaftlichen außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 962. Ohne diesen Sonderfaktor wären die anderen Verwaltungsaufwendungen um TEUR 233 auf TEUR 12.947 gestiegen. Alleine die Belastung aus dem neuen europäischenBankenrettungsfonds betrug hierbei TEUR 348. Somit reichten die eingeleiteten Kosteneinsparungsmaßnahmen in 2015 noch nicht zur Kompensation der Sonderausgaben aus.Bei den planmäßigen Abschreibungen machten sich der Neubau in voller Höhe und die Modernisierung der Filialen mit einer Steige-rung von TEUR 206 bemerkbar.Im Ergebnis erwirtschafteten wir ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 19,893 Mio. Euro. Im Jahr 2014 waren 2,7 Mio. Euro Bund-Future-Verluste realisiert worden, sodass unter Herausrechnung dieses Sondereffektes schließlich für 2015 ein annähernd gleiches Ergebnis wie im Vorjahr zu Buche stand.

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Die Bewertung unserer Wertpapieranlagen erfolgte zum aktuellen Zeitwert. Der größte Teil der Abschreibungen entfiel auf die Niederstwertbewertung der Eigenanlage- und Spezialfonds. Hierbei machte sich die turbulente Entwicklung an den Kapitalmärkten bemerkbar. Insgesamt wurden alle Finanzmarktinstrumente nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft konnte nicht mehr ausgeglichen gestaltet werden. Durch die EWB-Bildung von zwei größeren Kreditkunden zum Jahresende erfolgte eine Nettoneubildung bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Alle erkennbaren Risiken im Kreditgeschäft wurden durch entsprechende Wertberichtigungen abgedeckt. Insgesamt mussten wir für das Bewertungsergebnis gegenüber dem Vorjahr 8,6 Mio. Euro mehr aufwenden.Der Steueraufwand war im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Mio. niedriger. Der Hauptteil liegt an der steuerlichen Aufrech-nung des Risikoaufwandes.Insgesamt wurde erneut ein zufriedenstellender Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 4.585 erreicht, der die Zahlung einer Dividende von 5,5 % und eine angemessene Dotierung der Rücklagen und Reserven ermöglicht.Die Kapitalrendite (Jahresüberschuss nach Steuern/Bilanzsumme) betrug im Geschäftsjahr 0,20 % (Vorjahr 0,32 %).

5. Zusammenfassende Beurteilung der Lage

Unsere Bank verfügt über eine solide Finanz- und Vermögenslage. Die Ertragslage im vergangenen Jahr war gut. Durch konsequente und frühzeitige Risikoidentifizierung sind alle Risiken der Bank vollständig abgeschirmt. Die Anforderungen an die Eigenmittel und die Liquidität wurden jederzeit eingehalten.

III. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Keine

IV. Voraussichtliche Entwicklung (Prognosebericht)

Die Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre sind alles andere als günstig. Die anhaltende Niedrigzinsphase, die Unwägbarkeiten über die weitere Zins- und Aktienmarktentwicklung, die verstärkte Regulatorik und die dynamische Entwicklung der Digitalisierung machen unser Geschäft zunehmend schwieriger. Abzuwarten bleibt weiterhin, inwieweit die aktuell stabile Konjunkturlage anhält und in den nächsten Jahren auch im Geschäftsgebiet unserer Bank zu einer anhaltenden Entspannung bei den Insolvenzen und der Arbeitslosenquote und damit zu weiter steigender Kaufkraft führt. Erklärtes Ziel der Volksbank Heilbronn eG bleibt es, trotz des anhaltend schwierigen Preiswettbewerbs und des Kostendrucks durch verstärkte Aktivitäten im Bereich der umfassenden Kunden-betreuung und -beratung die gute Marktposition weiter zu festigen und auszubauen. Den gestiegenen Erwartungen der Potenzial-kunden an die individuelle Beratung werden wir durch den Einsatz entsprechender Planungsinstrumente gerecht.Ein Schwerpunkt in der Kundenbetreuung stellt das Geschäftsfeld Vermögensmanagement dar, in dem neben den Kernthemen Finanz- und Nachfolgeplanung und Vermögensoptimierung weitreichende Serviceangebote, wie z. B. Office- oder Immobilien-servicedienstleistungen, angeboten werden.Insgesamt setzen wir weiterhin auf eine ambitionierte Zielsetzung in der Betreuungsintensität unserer Kunden und zum anderen auf eine konsequente Risiko- und Ressourcensteuerung. Die Verbesserung des Kundengeschäftsergebnisses sowie eine weitere Produktivitätssteigerung stellen hierbei die wesentlichen Ansatzpunkte dar. Dabei kommt dem Kostenmanagement in allen Bereichen eine entscheidende Rolle zu. Sämtliche Kostenpositionen werden in Frage gestellt, um das Ziel der Kostenkonstanz in 2016 zu erreichen.Diese Maßnahmen werden flankiert durch hohe Qualitätsansprüche in der Beratung als auch in der Sachbearbeitung. Die Aus-richtung auf solides Wachstum unter Berücksichtigung eines konsistenten Risikomanagements setzen wir fort. Um den gesetz-lichen Anforderungen auch in Zukunft gerecht werden zu können, werden wir weiterhin auf eine ausreichende Eigenkapital- dotierung achten.Durch unsere besondere Vertrauensstellung bei unseren Mitgliedern und Kunden, die auch durch Marktumfragen bestätigt wurde, ergeben sich durch die Umsetzung unserer am Mitgliederbedarf ausgerichteten Strategie Chancen für die weitere positive Ge-schäftsentwicklung der Volksbank Heilbronn eG.Gleichzeitig steigt die Zahl der Online-Banking-Nutzer kontinuierlich. Die Bereitschaft zum Abschluss von Bankprodukten über das Internet wächst ständig. Die digitale Revolution hat die Finanzbranche erfasst und stellt auch uns vor eine völlig neue Heraus-forderung. In den nächsten Jahren geben wir unserer Omnikanalstrategie eine besondere Bedeutung und gleichzeitig werden

wir unsere Strukturen im Verlauf des Jahres überprüfen. Die Konzentration unserer Ressourcen und Kompetenzen wird zu den wesentlichen Maßnahmen des Jahres 2016 zählen.Durch das anhaltende Niedrigzinsniveau wird unser Zinsüberschuss voraussichtlich um 1 Mio. Euro fallen. Wir rechnen jedoch mit einem entscheidenden Beitrag zum Zinsüberschuss durch unser Eigengeschäft.Im Provisionsergebnis werden sich die verstärkte Kontakt- und Beratungsfrequenz und das Geschäftsfeld Vermögensmanage-ment positiv auswirken.Wir rechnen mittelfristig mit weiter niedrigen Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt. Dementsprechend haben wir uns über Deri-vate ausgerichtet. Aufgrund der liquiden Märkte und unserer Steuerungsinstrumentarien sind wir in der Lage, die Risiken auf ein vertretbares Maß zu reduzieren und somit mit unserem Risikodeckungspotenzial abdecken zu können. Nach den zum 31.12. gemessenen Zinsänderungsrisiken kann die Ergebnisentwicklung nur im Falle eines deutlichen Anstiegs der kurzfristigen Geld-marktzinsen oder einer deutlichen Senkung der langfristigen Kapitalmarktzinsen wesentlich beeinträchtigt werden.Weiterhin versprechen wir uns durch unsere diversifizierte Eigenanlagestrategie Zusatzerträge gegenüber dem aktuell niedrigen Zinsniveau. Diese wollen wir zur weiteren Stärkung der stillen Reserven nutzen.Auch im Bereich der Eigenanlagen haben wir ein effektives Risikomanagement eingerichtet. Ein weiterer Eckpfeiler der zukünf-tigen Entwicklung wird ein konsequentes Kostenmanagement sein. Dies betrifft sowohl die Personal- wie auch die Sachkosten. Für das Jahr 2016 rechnen wir mit zumindest gleichbleibendem Personal- wie auch Sachkostenaufwand.Durch die anhaltende Niedrigzinsphase und das schwierige Umfeld erwarten wir für 2016 trotz der eingeleiteten Maßnahmen eine Reduzierung des Ergebnisses. Dabei unterstellen wir, dass die Risiken mit dem rechnerisch-statistischen Wert eintreten. Viel wird in 2016 davon abhängen, wie es uns gelingt, Mindereinnahmen durch die anhaltende Niedrigzinsphase aktiv zu kompen-sieren. Dieser Aufgabe stellen wir uns.

V. Zweigniederlassungen

Die Genossenschaft unterhält Zweigniederlassungen in:Neckarsulm, Deutschordensplatz 2Untereisesheim, Brunnenstr. 6Untergruppenbach, Heilbronner Str. 12Weinsberg, Bahnhofstr. 21

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von EUR 4.584.939,06 – unter Einbezie-hung eines Gewinnvortrages von EUR 11.122,23 (Bilanzgewinn von EUR 4.596.061,29) – wie folgt zu verwenden:

Verwendung Jahresüberschuss in €

Ausschüttung einer Dividende von 5,50 % 1.295.615,18 Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen a) gesetzliche Rücklage 1.645.000,00 b) andere Ergebnisrücklagen 1.645.000,00 Vortrag auf neue Rechnung 10.446,11

4.596.061,29

Heilbronn, 29. März 2016 Volksbank Heilbronn eG

Der Vorstand: Thomas Hinderberger (Vorsitzender) · Matthias Hellmuth · Jürgen Pinnisch

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Impressum Herausgeber: Volksbank Heilbronn eG Konzeption: Klaus Habann – Zudenker Gestaltung: Baumann & Baltner GmbH & Co. KG Fotografie: Stefan Milev Druck: Druckerei Otto Welker GmbH

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion in sechs Sitzungen wahr und fasste die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse. Zwei Ausschüsse, bestehend aus Mitgliedern des Aufsichtsrats, tagten bei Notwendigkeit und berichteten dem gesamten Auf-sichtsrat über die durchgeführten Prüfungen, Beratungen und Beschlüsse.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in regelmäßig stattfindenden Sitzungen umfassend über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über besondere Ereignisse. Darüber hinaus wurde dem Aufsichtsrat über die Risikostrategie, das Risikomanagementsystem, die Risikotragfähigkeit der Bank und die Auslastung der Risikolimite berichtet. Ferner hat sich der Aufsichtsrat mit der Geschäftspolitik, den regulatorischen Anforderungen und der operativen Planung für das Geschäftsjahr 2015 intensiv auseinandergesetzt. Vorgänge, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden in-tensiv geprüft, mit dem Vorstand erörtert und entsprechend entschieden. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand. Darüber hinaus stimmte der Vorstand mit dem Aufsichtsrat grund-sätzliche Fragen zur strategischen Ausrichtung und zum Geschäftsmodell der Bank im Hinblick auf die andauernde Niedrigst-zinspolitik der Europäischen Zentralbank und den Trend zur Digitalisierung in einer zweitägigen Klausur im Oktober 2015 ab.

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31.12.2015 mit Lagebericht wurde vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsver-band e. V. geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet.

Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und für in Ordnung befunden. Den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses – unter Ein-beziehung eines Gewinnvortrags – hat der Aufsichtsrat geprüft und für in Ordnung befunden. Der Vorschlag entspricht den Vorschriften der Satzung.

Der Aufsichtsrat empfiehlt der Vertreterversammlung, den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 31.12.2015 festzu-stellen und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Arbeit Dank und Anerken-nung aus.

Nach § 24 Abs. 3 unserer Satzung scheiden zum 20.06.2016 turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat aus: Herr Wolfgang Huss und Herr Ulrich Ruoff.

Die Herren Wolfgang Huss und Ulrich Ruoff stellen sich zur Wiederwahl. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Vertreterversammlung ihre Wiederwahl. Sie liegt im wohlverstandenen Interesse der Genossenschaft.

Heilbronn, 2. Mai 2016Volksbank Heilbronn eG

Der Aufsichtsrat

Karl SeiterVorsitzender des Aufsichtsrats

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