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Zukunft? Beste Aussichten! Lebenswertes Land. Mit Bildung und Forschung.

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Zukunft? Beste Aussichten! Lebenswertes Land. Mit Bildung und Forschung.

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„Nie gab es mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland, nie waren Wissenschaft und Forschung so exzellent aufgestellt wie heute. Das Erreichte treibt uns an – für eine gute Zukunft aller Menschen in unserem Land.“

Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 7

Kennzahlen zu Bildung und Forschung in Deutschland 8

Bildungswege entdecken 10

Das deutsche Bildungssystem schafft neue Chancen .................................................................................. 12 Deutschland fördert das Lernen in allen Lebensphasen ............................................................................. 14 Berufliche Bildung sichert Beschäftigungsperspektiven ............................................................................ 16

Lehren, lernen, forschen 18

Forschung in Deutschland ist spitze und international ............................................................................... 20 Perspektiven für Neugierige ................................................................................................................................................. 22 Gemeinsam die Welt erforschen ...................................................................................................................................... 24

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Wenn gute Ideen in Serie gehen 26

Deutschland ist Vorreiter in der Nachhaltigkeitsforschung .................................................................... 28 Erfolgreiche Grundlagenforschung dank modernster Großgeräte ................................................... 30 Gesundheitsforschung verbessert die Lebensqualität bis ins hohe Alter .................................... 32 Transfer und Vernetzung beschleunigen Innovationen .............................................................................. 34 Deutschland wird Leitanbieter für nachhaltige Mobilität ......................................................................... 36

Digital unterwegs 38

Bildung und Wirtschaft nutzen digitale Chancen ............................................................................................. 40 Forschung macht den Arbeitsmarkt fit für die Zukunft .............................................................................. 42 Sicherheitsforschung ist die beste Antwort auf Zukunftsrisiken ........................................................ 44

Impressum ........................................................................................................................................................................................... 47

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Die eigene Geschichte schreiben, sein Leben selbstbestimmt gestalten – je mehr wir wissen, je mehr wir können, desto leichter wird uns das gelingen. Und je früher wir anfangen, Fähigkeiten in uns und in anderen zu entdecken und zu fördern, desto besser. Wir brauchen alle Talente: die Mathegenies, die handwerklich Begabten, die Musikalischen, die Sprachtalente, die Sportlichen. Viele Wege führen zum Erfolg; eine Berufs­ausbildung ebenso wie ein Hochschulstudium. Wir wollen, dass jede und jeder in unserem Land sich bis ins hohe Alter selbst verwirklichen und unsere gemeinsame Zukunft mitgestalten kann.

Lehren, lernen, forschen sind dafür wesentliche Voraussetzungen. Wir bringen kluge Köpfe aus aller Welt zusammen und bieten ihnen beste Möglichkeiten, an unseren Hochschulen zu lernen, zu lehren und zu forschen. Wir setzen der Freiheit des Denkens keine Grenzen, damit unsere Hochschulen und Forschungs­institute weltweit in der Spitzenklasse spielen. So entstehen neue Ideen, die Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit bieten.

Und wenn gute Ideen in Serie gehen, dann will Deutschland ganz vorne mit dabei sein. Unsere Mediziner forschen, um die großen Volkskrankheiten zu besiegen. Wir unterstützen sie und fördern, dass ihre Forschungs­ergebnisse schnell beim Patienten ankommen. Wir sind Vorreiter, wenn es darum geht, die Energiewende zu ermöglichen. Und egal, ob unsere Autos in Zukunft autonom fahren oder wir selbst am Steuer sitzen, wir bleiben mobil und entwickeln die Mobilität der Zukunft.

Gleichzeitig sind wir digital unterwegs – weltweit. Das bedeutet manchmal, die eigene Geschichte neu zu schreiben. Dazu wollen wir Jung und Alt befähigen. Wer bereit ist, sich auf Unbekanntes einzulassen und weiterzulernen, dem eröffnen sich neue Perspektiven. Innovative technische Möglichkeiten können unseren Alltag erleichtern. Das beginnt bei autonomen Rasenmähern und hört bei Assistenzsystemen für die Pflege nicht auf. Technik soll dem Menschen dienen.

Es gibt viele Geschichten, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung schreibt. Einige dieser Geschichten stellen wir Ihnen in dieser Broschüre vor. Sie alle tragen dazu bei, das Leben in unserem Land lebenswerter zu machen. Lassen Sie uns gemeinsam unsere Zukunft in Deutschland gestalten.

Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung

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Rund

10 Milliarden Euro

stellt der Bund von 2014 bis 2023 zusätzlich bereit, um bis zu 760.000 weitere Studienmöglichkeiten zu schaffen. Die Länder unternehmen vergleichbare Anstrengungen.

1,9Millionen

berufliche Aufstiege wurden durch das Aufstiegs-BAföG (früher: Meister-BAföG) seit 1996 gefördert.

Auf

17,65 Milliarden Euro

hat die Bundesregierung den Haushalt 2017 für Bildung und Forschung erhöht.

735 Euro

pro Monat bekommen derzeit Studierende, die mit dem BAföG-Höchstsatz gefördert werden.

1,45 Milliarden Euro

hat die Bundesregierung im Jahr 2015 im Rahmen der neuen Hightech-Strategie in die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen investiert.

Mit

820 Millionen Euro fördert der Bund zwischen 2016 und 2020 156 Hochschulen bei der Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität.

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Knapp

44.000 Personen

mehr als 2014 waren 2015 in Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft beschäftigt (umgerechnet in Vollzeitstellen).

3 Prozent

des Bruttoinlandsprodukts haben Staat und Wirtschaft 2015 in Forschung und Entwicklung investiert. Damit erreichte Deutschland als eines der ersten Länder dieses Kernziel der Europäischen Union.

Bis zu

10

.000 Flüchtlinge

erhalten mit der Initiative „Wege in Ausbildung für Flüchtlinge“ eine berufliche Perspektive im Handwerk.

12,4Mit

Prozent

ist Deutschland Weltmarktführer beim Export forschungsintensiver Waren.

Deutschland v

1.318 erzeichnete

wissenschaftliche Veröffentlichungen

pro eine Mio. Einwohner im Jahr 2014 und liegt damit vor den USA.

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Bildung und Teilhabe

Bildung und Ausbildung, Wissen und Können öffnen Türen, ermöglichen neue Chancen und sichern Teilhabe am öffentlichen und sozialen Leben. Gute Bildung soll deshalb für alle und jeden zugänglich sein. Ein Leben lang.

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12 LEBENSWErTES LAND. MIT BILDuNG uND ForSChuNG.

Das deutsche Bildungssystem schafft neue Chancen Von klein auf die Welt entdecken: Wenn junge For­scherinnen und Forscher unterwegs sind, wird es richtig spannend. Mit den Tipps und Tricks aus dem Haus der kleinen Forscher lernen sie schon in Kita und Grundschule, wie die Löcher ins Brot kommen oder wie Federn funktionieren. Die vom Bundesbil­dungsministerium geförderte Stiftung ist die größte Frühbildungsinitiative in Deutschland und hilft bereits seit elf Jahren Pädagoginnen und Pädagogen dabei, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik kindgerecht zu vermitteln. Viele Kinder nutzen diese Chance im späteren Leben: So wächst zum Beispiel das Interesse an den entsprechenden Studienfächern, und die Zahl der Absolventinnen und Absolventen steigt.

Jede

zweiteKita

in Deutschland gehört bereits zum bundesweiten Netzwerk der Stiftung Haus der kleinen Forscher.

Entscheidend dafür, dass Neugier geweckt wird und das Lernen schon in der Schule Spaß macht, sind Lehrerinnen und Lehrer. Die Anforderungen an sie sind in den vergangenen Jahren beständig gestiegen. Deshalb hat das BMBF mit den Bundesländern die Qualitätsoffensive Lehrerbildung gestartet, die Aus­und Weiterbildung von Lehrkräften unterstützt. Damit auch Kinder mit Lernschwächen ihre Chancen nutzen können, wird darüber hinaus die Qualifizie­rung von pädagogischen Fachkräften für inklusive Bildung gefördert. Denn auf gute Erzieherinnen und Erzieher kommt es an.

Sprache ist der Schlüssel

Deutsch lesen und schreiben zu können ist eine Voraussetzung dafür, sich im Alltag selbstbestimmt zu bewegen. Das Bundesbildungsministerium und die Länder helfen mit ihren Programmen Kindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen, diese Schlüssel­kompetenzen aufzubauen. Auch Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen, werden beim Lernen der deutschen Sprache unterstützt.

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13BILDuNG uND TEILhABE

Etwa

460.000 Kinder und Jugendliche

werden mit dem Programm Kultur macht stark. Bünd­nisse für Bildung erreicht, das bundesweit und außer­halb der Schule durch kulturelle Bildungsmaßnah men benachteiligte Kinder und Jugendliche fördert.

Besonders engagierte und leistungsstarke Studierende können sich zum Beispiel bei den 13 Begabtenförde­rungswerken um ein Stipendium bewerben, das vom Bundesbildungsministerium finanziert wird und sie bei ihrer akademischen Ausbildung unterstützt. Oder sie bewerben sich für das Deutschlandstipendium bei ihrer Hochschule. Das Besondere dabei: Die eine Hälfte der monatlich 300 Euro zahlen private Förderer, die andere Hälfte die Bundesregierung. Dadurch entsteht eine neue Stipendienkultur in Deutschland.

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14 LEBENSWErTES LAND. MIT BILDuNG uND ForSChuNG.

Deutschland fördert das Lernen in allen Lebensphasen Ob mit dem Abitur in der Tasche oder nach bestande­ner Gesellenprüfung, ob als Berufsaufsteiger oder mit jahrelanger Erfahrung im Job: In jedem Alter und jeder Lebenssituation gibt es die Chance, sich weiterzubil­den und beruflich den nächsten Schritt zu gehen. Die Förderprogramme des Bundesbildungsministeriums tragen dazu bei, dass aus Chancen Wirklichkeit wird.

190,7 Milliarden Euro

investierten Bund, Länder und Kommunen 2014 in Bildung – das entspricht 6,5 Prozent des Brutto­inlandsprodukts.

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15 BILDuNG uND TEILhABE

Dass ein Studium nicht am Geldbeutel der Eltern scheitert, garantiert seit über 45 Jahren das BAföG. Rund 611.000 Studierende bezogen im Jahr 2015 in Deutschland BAföG. Dank der kräftigen Anhebung der Fördersätze und Einkommensfreibeträge durch das 25. BAföG­Änderungsgesetz wird diese Zahl noch erheblich steigen. Die Studierenden bekommen bis zu 735 Euro im Monat, die zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als zinsloses Darlehen gewährt werden. So fällt es leichter, sich aufs Studium zu konzentrieren und es erfolgreich abzuschließen.

Mit dem Aufstiegsstipendium lässt sich auch ohne Abitur studieren. Mit dieser Förderung unterstützt das Bundesbildungsministerium engagierte Fachkräfte mit Ausbildung und Berufserfahrung bei einem ersten Hochschulstudium.

Fast

50.000 Menschen

konnten 2014 in Deutschland studieren, ohne zuvor eine Hochschul- oder Fachhochschulreife erworben zu haben.

Aufstieg wagen

Berufsbezogene Fortbildungen unterstützt das Bundes­bildungsministerium ebenfalls. Wer sich auf einen Fortbildungsabschluss etwa als Meisterin oder Meister, Fachwirtin oder Fachwirt, Erzieherin oder Erzieher vorbereiten will, kann das Aufstiegs-BAföG beantragen, das früher Meister­BAföG hieß und bereits 1,9 Millionen berufliche Aufstiege ermöglicht hat.

Fachkräfte, die ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und unter 25 Jahre alt sind, können sich eben­falls mit staatlicher Unterstützung weiterbilden, um ihre Berufschancen zu verbessern: mit einem Weiter­bildungsstipendium. Ob Fremdsprachen­, Computer­oder Technikkurs oder ein anderes Weiterbildungs­angebot – wer sich beruflich weiterentwickeln will, findet hier seine Chance.

Fragen kostet nichts: Unter der kostenlosen Telefon­nummer 0800 2017909 ist die Weiterbildungsberatung erreichbar.

87 Prozent

der deutschen Bevölkerung verfügen über einen Hochschulabschluss, die Hochschulreife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Das ist deutlich mehr als der EU-Durchschnitt von 81 Prozent.

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16 LEBENSWErTES LAND. MIT BILDuNG uND ForSChuNG.

Berufliche Bildung sichert Beschäftigungsperspektiven Praxis im Betrieb, Theorie in der Berufsschule – dieses Rezept macht die duale Ausbildung in Deutschland zum Erfolgsmodell. Dieses findet auch im Ausland viel Beachtung. Mit der europäischen und internationalen Berufsbildungskooperation berät das Bundesbildungs­ministerium Nachbarländer und hilft bei der Qualifi­zierung der Auszubildenden in Schulen und Betrieben.

Bei rund 330 dualen Ausbildungsberufen in Deutsch­land ist für jede und jeden etwas dabei. Nur – welche Ausbildung passt am besten zu mir? Macht es mir zum Beispiel Spaß, handwerklich zu arbeiten?

Ab der achten Klasse lernen Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms des Bundesbildungsministeriums verschiedene Berufe kennen. Wer seine Kompetenzen, Neigungen und Stärken kennt und einen praktischen Einblick in verschiedene Berufsfelder bekommt, kann eine quali­fizierte Entscheidung treffen. Berufseinstiegsbegleiter­innen und ­begleiter helfen Jugendlichen, die noch etwas mehr Unterstützung beim Schritt von der Schule ins Berufsleben brauchen. Erfahrene Senior­expertinnen und ­experten helfen bei Schwierigkeiten in der Ausbildung. Mit der Initiative Bildungsketten bündelt das Bundesbildungsministerium gemeinsam mit den Ländern die Unterstützung von der Schule bis zum Ende der Ausbildung, damit Jugendliche die Hilfe erfahren, die sie individuell benötigen.

Keine Stelle? Keine Panik!

Manche Jugendliche finden nicht auf Anhieb eine Stelle. Manche Betriebe wiederum finden keine Aus­zubildenden. Das Programm Jobstarter plus schließt diese Lücke und unterstützt kleine und mittlere Unter­nehmen, die ausbilden möchten. In Jobstarter­plus­Projekten werden Know­how und organisatorische Dienstleistungen gestellt, damit die Firmen geeignete Bewerberinnen und Bewerber finden und ihre Fach­kräfte selbst ausbilden können. Auf die Berufsberatung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind die vom Bundesbildungsministerium geförderten KAUSA-Servicestellen spezialisiert. Sie kooperieren mit örtlichen Betrieben, verfügen über gute Netzwerke und können so jungen Menschen helfen, einen Ausbil­dungsplatz zu finden.

Mitunter kann es während einer Ausbildung zu Pro­blemen oder unvorhergesehenen Schwierigkeiten kommen. In diesen Fällen können sich Jugendliche an die erfahrenen Expertinnen und Experten der vom Bundesbildungsministerium geförderten Initiative VerA wenden. Voreilig oder ohne Plan B sollte nie­mand seine Ausbildung abbrechen: Denn langfristig gewährt sie beste Berufsaussichten.

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Mit

4,3Prozent

hat sich die Arbeitslosenquote für beruflich Qualifizierte seit 2005 mehr als halbiert.

Jugendnah und bundesweit: Das Bundesbildungsministerium informiert auch in Schulen, bei Festivals und auf Messen über die duale Berufsausbildung. Mehr auf www.praktisch-unschlagbar.de

BILDuNG uND TEILhABE 17

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Studium und Hochschule

Neugier ist die treibende Kraft: Ob Studierender an der Fachhochschule, Professorin an der Universität oder Wissenschaftler an einem außeruniversitären Forschungsinstitut – alle eint der Wille, Neues zu entdecken, offene Fragen zu beantworten und Wissen zu schaffen, das den Menschen nützt. Weil diese Leistungen allen Menschen im Land zugutekommen sollen, fördert das Bundesministerium die Wissenschaft und die Forschung.

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Forschung in Deutschland ist spitze und international Wer hierzulande forschen möchte, kann das an mehr als 420 Universitäten und Fachhochschulen in Deut­schland tun. Im Kern stellen die Länder die Finan­zierung der Hochschulen sicher. Der Bund fördert wissenschaftliche Spitzenleistung und innovative Konzepte: zum Beispiel durch die neue Exzellenz­strategie. Mit den Exzellenzuniversitäten wird erst­mals die Möglichkeit des geänderten Artikels 91b des Grundgesetzes genutzt, in Fällen überregionaler Bedeutung auch dauerhaft Hochschulen zu fördern. Voraussetzung ist, dass die Hochschulen ihre außer­gewöhnliche Leistungsfähigkeit in Wissenschaft und Forschung im nationalen wie internationalen Vergleich unter Beweis stellen.

Fachhochschulen orientieren ihre Forschung eng an der Berufs­ und Arbeitswelt. Auch hier unterstützt das Bundesforschungsministerium, etwa mit den Programmen Innovative Hochschule und Starke Fachhochschulen – Impuls für die Region.

Immer mehr Hochschulen öffnen sich auch für beruflich Qualifizierte. Mit dem Wettbewerb „Auf­stieg durch Bildung: Offene Hochschule“ werden seit 2011 beispielsweise berufsbegleitende Studiengänge entwickelt und erprobt. Das fachliche Spektrum der Angebote ist breit: Es reicht von der Mechatronik bis zur Pflegewissenschaft und von nachhaltiger Land­wirtschaft bis zur IT­Sicherheit. Jede vierte Hoch­schule in Deutschland ist bereits auf dem Weg zur offenen Hochschule.

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Gemeinsam Nachwuchs fördern

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die vier großen außeruniversitären Forschungsorganisationen Fraunhofer­Gesellschaft, Helmholtz­Gemeinschaft, Max­Planck­Gesellschaft und Leibniz­Gemeinschaft erhalten pro Jahr zusammen rund 5,4 Milliarden Euro für ihre wissenschaftliche Arbeit und für den Betrieb ihrer Organisation. Um die Forschungs­ und Arbeits­bedingungen weiter zu verbessern, haben sie sich im Pakt für Forschung und Innovation dazu verpflichtet, den wissenschaftlichen Nachwuchs noch intensiver zu unterstützen. Außerdem fördern sie mehr Frauen

in Führungspositionen und vernetzen sich enger untereinander und mit der Wirtschaft. Für ihre Arbeit stehen ihnen von 2016 bis 2020 zusätzlich 3,9 Milliar­den Euro zur Verfügung. Diese Steigerung wird allein durch den Bund finanziert.

Mehr als

600.000 Vollzeitstellen

schaffen Forschung und Entwicklung in Deutschland.

Etwa

530Millionen Euro

investieren Bund und Länder ab 2018 pro Jahr im Rahmen der neuen Exzellenzstrategie zur Stärkung der Spitzenforschung an Universitäten.

STuDIuM uND hoChSChuLE 21

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22 LEBENSWErTES LAND. MIT BILDuNG uND ForSChuNG.

Perspektiven für Neugierige Deutsche Universitäten und Fachhochschulen sind beliebt: Jedes Jahr nehmen rund 500.000 Menschen ein Studium auf. Damit bei steigenden Studierendenzahlen die Bedingungen für das Studium gut bleiben, stellt allein die Bundesregierung mit dem Hochschulpakt zwischen 2015 und 2023 zusätzlich rund 10 Milliarden Euro bereit. Die Länder erbringen vergleichbare Leis­tungen. Damit finanzieren Bund und Länder bis zu 760.000 weitere Studienmöglichkeiten.

Damit Studierende erfolgreich ins Studium starten und Studienabbrüche möglichst vermieden werden, unterstützt der Bund mit dem Qualitätspakt Lehre die Betreuung und Beratung von Studierenden und die Lehrqualität. Bis 2020 fließen zwei Milliarden Euro über den Hochschulpakt an die Hochschulen.

1Milliarde Euro stellt der Bund ab 2017 für 1.000 neue Tenure-Track-Professuren zur Verfügung, um neben dem klassischen Berufungsverfahren einen weiteren Karriereweg für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu eröffnen.

Wohl keine andere Initiative hat eine ganze Generation von Europäerinnen und Europäern so geprägt wie das EU­Förderprogramm Erasmus. Im Ausland erfahren, was Europa bedeutet: Allein aus Deutschland nutzten in den vergangenen 30 Jahren 1,3 Millionen Studie­rende diese Chance. Mit Erasmus+ besteht seit 2014 ein integriertes EU­Förderprogramm für die europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Hochschule, Schule, Berufsbildung, Erwachsenenbildung, Jugendarbeit und Sport. Bis 2020 wird Erasmus+ rund vier Millionen Menschen aus allen Bildungsbereichen Lernaufent­halte im Ausland und die Teilnahme an europäischen Projekten ermöglichen.

Nach dem Studium entscheiden sich einige Absol­ventinnen und Absolventen dafür, an der Hochschule zu bleiben, um dort zu lehren und zu forschen. Damit diese Nachwuchswissenschaftlerinnen und ­wissenschaftler ihre Karriere längerfristig planen können, fördert das Bundesforschungsministerium als Alternative zum klassischen Berufungsverfahren bis zu 1.000 Tenure-Track-Professuren. Wer sich erfolgreich darauf bewirbt, erhält – gute Leistungen vorausgesetzt – nach sechs Jahren direkt eine Stelle auf Lebenszeit. Diese Perspektive trägt dazu bei, dass Hochschulen und Forschungsinstitute die besten Köpfe auf Dauer an sich binden können.

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23 STuDIuM uND hoChSChuLE

Rund

2,8Millionen Studierende

waren im Wintersemester 2016/2017 an deutschen Hochschulen eingeschrieben.

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24 LEBENSWErTES LAND. MIT BILDuNG uND ForSChuNG.

Gemeinsam die Welt erforschen Kein Land der Welt kann Herausforderungen wie den Klimawandel, Migration oder die Bekämpfung von Krankheiten alleine lösen. Deshalb ist interna­tionale Kooperation so wichtig. Mit der Strategie zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung hat die Bundesregierung die Grundlage für eine stärker vernetzte internationale Zusammen­arbeit gelegt. Bildung, Wissenschaft und Forschung leben von Offenheit und Freiheit des Denkens, das grenzüberschreitend und international ist. Das Wissen muss weltweit fließen und sich wechselseitig

befruchten können. Europa bleibt dabei ein wichti­ger Bezugspunkt. Die Bundesregierung treibt daher die Vertiefung des Europäischen Forschungsraumes weiter voran.

Für Deutschland als Hightech­Standort ist es wichtig, Teil von weltweiten Wissensflüssen und Wertschöpfungs­ketten zu sein. Denn nur so gelingt es, im Wettbewerb der Besten vorne mitzumischen und den Wohlstand auch für die Zukunft zu sichern.

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25 STuDIuM uND hoChSChuLE

Ein Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung liegt in Afrika. Bereits heute bestehen mehr als 764 Hochschulkooperationen zwischen deutschen und afrikanischen Hochschulen. Sie arbeiten gemeinsam an großen Aufgaben: In den Regionen Subsahara­Afrikas leiden zum Beispiel viele Menschen an Infektions­krankheiten wie Tuberkulose. Zusammen wird etwa an einer besseren Krankenversorgung geforscht. Die Klimakompetenzzentren im Süden und Westen des afrikanischen Kontinents forschen zum Beispiel daran, wie trotz des Klimawandels Armut bekämpft und die Wasserversorgung gesichert werden kann.

Mit

716ERC-Grants

ist Deutschland Spitzenreiter in dem europaweiten Exzellenzprogramm, das junge Spitzenforscherinnen und -forscher mit jeweils bis zu zwei Millionen Euro beim Aufbau ihres eigenen Forschungsteams unterstützt.

Die deutsche Forschung versteht Chinesisch

Rege ist auch der wissenschaftliche Austausch mit China: Hier gibt es inzwischen rund 1.100 Hochschul­kooperationen. Mehr als 30.000 Chinesinnen und Chinesen studieren in Deutschland. Bei deutsch­chinesischen Projekten geht es unter anderem darum, das Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen zu fördern, bei der betrieblichen Ausbildung zusam­menzuarbeiten oder in der Umweltforschung zu ko­operieren. So untersuchen deutsche und chinesische Forscherinnen und Forscher gemeinsam, wo in China künftig Wasserkraftwerke den örtlichen Energie­bedarf decken können, um das Klima zu schonen. Das nutzt China – und dem Rest der Welt.

Mit rund

340.000 ausländischen Studierenden

zählt Deutschland zu den fünf beliebtesten Zielländern neben USA, Großbritannien, Frankreich und Australien.

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Wissenschaft und Forschung

Viele deutsche Institute und Forschungsgruppen gehören in ihrer Disziplin zu den internationalen Top-Teams. Mit ihren Leistungen schaffen sie die Basis für Innovationen und für die Wirtschafts­kraft Deutschlands – dafür gibt es eine Menge eindrucksvoller Beispiele.

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Gute Ideen schnell in innovative Produkte und Dienstleistungen überführen: Das ist das Ziel der neuen Hightech-Strategie (HTS). Sie konzentriert sich auf Forschungsthemen, die von besonderer Relevanz sind für die Gesellschaft: Digitale Wirt­schaft und Gesellschaft, nachhaltiges Wirtschaften und Energie, innovative Arbeitswelt, gesundes Leben, intelligente Mobilität und zivile Sicherheit sind die zentralen Handlungsfelder. Dabei setzt die HTS verstärkt auf die Mitgestaltung von Innovation durch die Bürgerinnen und Bürger. Zugleich be­schleunigt sie mit neuen Instrumenten den Transfer in die Anwendung, trägt zu einer dynamischen und innovativen Wirtschaft bei und schafft ein innova­tionsfreundliches Umfeld. Kleine und mittlere Un­ternehmen stehen dabei ganz besonders im Fokus.

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28 LEBENSWErTES LAND. MIT BILDuNG uND ForSChuNG.

Deutschland ist Vorreiter in der Nachhaltigkeitsforschung Ein besonderer Tankstopp: Im April 2015 wurde der Dienstwagen von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka erstmals mit synthetischem Diesel befüllt. Mithilfe erneuerbarer Energien war der synthetische Kraftstoff zuvor aus CO2 und Wasser hergestellt worden – ein Meilenstein für die Ent­wicklung nachhaltiger Energieträger. Und gleichzei­tig der Startschuss für FONA – ein Programm, mit dem das Bundesministerium Wege finden will, um globale Herausforderungen wie Klimawandel oder Rohstoffmangel zu meistern. Dabei gilt es, durch eine nachhaltige Stadtentwicklung und nachhaltiges Wirtschaften den sozialen Zusammenhalt und einen guten Lebensstandard zu sichern.

Wer zum Beispiel den Klimawandel und seine Folgen besser versteht, kann daraus Impulse für neue Ent­scheidungsprozesse, Maßnahmen oder innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ableiten. Deshalb wird im Auftrag des Bundesministe­riums für Bildung und Forschung zum Beispiel unter­sucht, wie der Klimawandel so gestaltet werden kann, dass er beispielsweise die Bevölkerung an den Küsten nicht gefährdet. Oder wie sich die Landnutzung in Afrika aufgrund des Klimawandels verändern muss.

Doch nicht nur in fernen Ländern, sondern auch in Deutschland spielen die langfristigen Klimaverände­rungen eine Rolle: So werden derzeit etwa 80 Prozent aller Treibhausgasemissionen hierzulande bei Energie­erzeugungsprozessen freigesetzt. Deshalb ist der grundlegende Umbau der Energieversorgungsstruk­turen hin zu erneuerbaren Energien und mehr Ener­gieeffizienz der Schlüssel für mehr Klimaschutz – bei möglichst geringen Belastungen von Wirtschaft und Bevölkerung.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka betankt ihren Dienstwagen mit synthetischem Diesel.

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Mit den sogenannten Kopernikus-Projekten sollen Wissenschaft, Industrie und Anwender gemeinsam neue CO2­arme Energiesysteme und ­konzepte ent­wickeln. Hiermit verfolgt das Bundesforschungs­ministerium das Ziel, im Jahr 2025 ein technologisch exzellentes, bezahlbares und wettbewerbsfähiges Energiesystem zu haben.

Ein weiteres Beispiel für neue Wege im Klimaschutz ist das Projekt Carbon2Chem: Hier untersuchen Indus­trieunternehmen und Wissenschaft gemeinsam, wie Abgase von Hochöfen in Vorprodukte für Kunststoffe, für Dünger oder für Kraftstoffe umgewandelt werden können, um 20 Millionen Tonnen des jährlichen CO2­Ausstoßes der deutschen Stahlbranche wirtschaftlich nutzbar zu machen.

Über

6,4Millionen Tonnen

Plastikmüll verunreinigen jährlich unsere Meere und Ozeane.

16Forschungsschiffe

sind im Einsatz, um den Klimawandel und den Lebensraum Meere und Ozeane zu erforschen – gefördert vom Bundesforschungsministerium.

WISSENSChAFT uND ForSChuNG 29

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30 LEBENSWErTES LAND. MIT BILDuNG uND ForSChuNG.

Erfolgreiche Grundlagenforschung dank modernster Großgeräte Ob Radiowellenempfänger und ­sender, Telefon und WLAN, Bluetooth und GPS, Speicher für mehrere Gigabyte an Daten oder hochauflösende Displays: All diese Technologien beruhen auf Effekten der Quan­tenphysik und den Erkenntnissen naturwissenschaft­licher Grundlagenforschung. Sie spannt einen Bogen vom Allerkleinsten bis zum Allergrößten – von der Beschaffenheit der Materie bis zum Blick in die Tiefen des Alls. Und: Sie schafft die Grundlage für die Innova­tionen von morgen und übermorgen.

Die eigentlichen Forschungsobjekte sind unvorstell­bar klein, die Geräte, mit denen sie erforscht werden, hingegen beeindruckend groß: Im leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem Large Hadron Collider (LHC) am europäischen Forschungszentrum CERN in Genf, werden beispielsweise in einem unter­irdischen 26,7 Kilometer langen Tunnelring winzige

Atomkerne auf annähernd Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, um dann beim Zusammenprall noch kleinere Teilchen freizusetzen. Die von Deutschland maßgeblich mitfinanzierte Forschung wurde bereits mit einem Nobelpreis gewürdigt.

Ähnliche Ehren könnten früher oder später auch den Forscherinnen und Forschern von Wendelstein 7­X des Max­Planck­Instituts für Plasmaphysik in Greifs­wald zuteilwerden. In der weltweit größten Fusions­anlage vom Typ Stellarator versuchen sie, Bedingungen herzustellen, unter denen Energie aus der Verschmel­zung von Atomkernen gewonnen werden kann. Wie viel Energie dabei frei wird, zeigt ein Blick zur Sonne: Ihr Leuchten basiert auf solchen Fusionsprozessen, wie sie in Greifswald getestet werden. Gelingt das Experiment, wäre es ein großer Beitrag zu einer fast abfallfreien Energieerzeugung.

0,00000000000001Meter

misst ein Atomkern im Durchmesser. Mit den Großgeräten des CERN lassen sich Strukturen dieser Größenordnung beobachten.

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Ein Blick ins Innere der „Weltmaschine“ am CERN.

Spitzentechnik für Spitzenforschung

Das Höchstleistungsrechnen dient der Brustkrebs­, Herz­ und Asthmaforschung, in der Klimaforschung zur Analyse des Klimawandels oder zur Simulation von Crashtests. Die Höchstleistungsrechner der Gauss­Zentren gehören zu den leistungsstärksten Systemen in Europa. Sie sind eine Grundlage, um Deutschlands Spitzenstellung in den Schlüsseltechnologien auszu­bauen und die Bundesrepublik zum Vorreiter bei der Lösung der globalen Herausforderungen zu machen. Darüber hinaus fördert das Bundesforschungsministe­rium in zwei Big-Data-Kompetenzzentren die Weiter­entwicklung von Technologien zur Datenanalyse in der Medizin, der IT­Sicherheit oder der Erderkundung.

Mehr als

11.000 Forscherinnen und Forscher

aus 85 Nationen arbeiten derzeit bei der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) in Genf.

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Gesundheitsforschung verbessert die Lebensqualität bis ins hohe Alter Die Chancen, gesund alt zu werden, stehen gut: Viele Menschen, die heute in Deutschland geboren werden, können ihren hundertsten Geburtstag feiern. Dies ist nicht zuletzt ein Verdienst der Gesundheitsforschung. Im Mittelpunkt stehen Volkskrankheiten wie Krebs, Herz­Kreislauf­, Stoffwechsel­, Infektions­, Lungen­und neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz. Um deren Erforschung zu bündeln, hat das Bundes­forschungsministerium sechs Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung eingerichtet. Ihre Aufgabe: Ergebnisse aus der Grundlagen­ und der klinischen Forschung sollen schneller in die medizinische Ver­sorgung und damit zu den Menschen gelangen.

Doch Patientinnen und Patienten sind unterschiedlich: Kinder und Jugendliche stellen andere Anforderungen an ihre Versorgung als Erwachsene, Männer andere als Frauen, Jüngere andere als Ältere. Damit alle best­möglich von der medizinischen Forschung profitieren können, rückt die Initiative Gesund – ein Leben lang die Verschiedenheit der Bevölkerungsgruppen und Lebensphasen der Menschen in den Blick: Es gilt, pass­genaue Lösungen für Vorsorge und Versorgung zu entwickeln.

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Palliativversorgung verbessern

Die Palliativversorgung hilft unheilbar kranken und sterbenden Menschen. Sie lindert deren Symptome und Schmerzen und verhilft ihnen zur bestmöglichen Lebensqualität. Doch viele Fragen um die Palliativ­versorgung sind noch offen: Wie lassen sich bei­spielsweise Schmerzen, Atemnot und Erschöpfung besser behandeln? Zwei Förderinitiativen stärken die Forschung auf diesem Gebiet. Dabei geht es nicht nur um körperliche Krankheitssymptome. Oft leiden die Betroffenen besonders unter ihrer psychischen und sozialen Situation. Neue Versorgungsmodelle sollen die Gesamtsituation und die Wünsche der Erkrankten künftig stärker berücksichtigen.

Forschen für eine gesunde Ernährung Bis ins hohe Alter fit und gesund bleiben – dazu trägt eine gesundheitsfördernde Ernährung bei. Um ihr Potenzial künftig konsequent zu nutzen, analysie­ren Forschende den Zusammenhang zwischen den Essgewohnheiten der Menschen und ihrem Risiko, etwa an Diabetes zu erkranken. Auf wissenschaftlich fundierter Basis entwickelt beispielsweise das vom Bundesforschungsministerium geförderte Kom­petenzcluster NutriAct Ernährungsempfehlungen und optimierte Lebensmittel, die den spezifischen Bedürfnissen älterer Menschen entsprechen.

Jeder

vierteDeutsche

könnte sich vorstellen, dass Roboter bei der Pflege assistieren.

Deutsche Zentren der

Gesundheitsforschung

forschen mit 139 Partnern an der Bekämpfung der Volks­krankheiten Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-, Infektions-, Lungen- und neurodegenerativen Erkrankungen.

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Transfer und Vernetzung beschleunigen Innovationen Der geniale Erfinder im Gartenschuppen ist die Aus­nahme, meist werden neue Ideen erst durch ein Team zu Innovationen, die sich am Markt durchsetzen. Idealerweise arbeiten in diesem Team Wissenschaft und Wirtschaft zusammen und finden so Antworten auf die großen gesellschaftlichen und ökonomischen Her­ausforderungen. Weil der Mittelstand wichtig für das deutsche Wirtschaftsmodell ist, entscheidet sich hier, wie sich Deutschland im globalen Wettbewerb behaup­tet – und welchen Beitrag die Forschung leisten kann.

Um neue Marktpotenziale zu erschließen, müssen klei­ne und mittlere Unternehmen ihre Prozesse, Produkte und Dienstleistungen und auch ihre Geschäftsmodelle erneuern. Hilfreich ist dabei die enge Verzahnung mit anderen Unternehmen, Hochschulen oder Forschungs­einrichtungen in Netzwerken, um Innovationsstrate­gien zu entwickeln. So können Innovationen im Mittel­stand erleichtert und beschleunigt werden.

Im Netzwerk zum Erfolg

Um diese Entwicklung weiter zu unterstützen, hat das Bundesforschungsministerium seine Förderpoli­tik für mehr Innovationen bei kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland neu justiert – zum Beispiel mit Programmen für die Spitzenforschung im deutschen Mittelstand und Fördermaßnahmen, die kleine und mittlere Unternehmen dazu ermutigen, sich in regionalen Netzwerken zu engagieren.

Damit technologische und soziale Innovationen aus den Hochschulen auch in Zukunft zu Wohlstand und Lebensqualität in Deutschland beitragen, hat die Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern eine Initiative zur Förderung des forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfers beschlossen. Sie fördert die Zusammenarbeit der Hochschulen mit der Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Akteu­ren und stärkt damit ihre Rolle in der Region.

Rund

16 Millionen Menschen

arbeiten bei innovativen mittelständischen oder Kleinstunternehmen.

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Auf der Suche nach dem Material der Zukunft: Das Forschungslabor EMIL (Energy Materials In-Situ Laboratory) für Solarenergie- und Katalyseforschung wurde im Oktober 2016 in Berlin-Adlershof eröffnet.

Mehr als

300 Patente

wurden in den vom Bundesforschungsministerium geförderten 15 Spitzenclustern angemeldet oder sind dafür vorgesehen.

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Deutschland wird Leitanbieter für nachhaltige Mobilität Nicht jeden Weg kann man zu Fuß oder per Fahrrad zurücklegen, die meisten Kilometer werden auch in Zukunft mit motorisierten Verkehrsmitteln bewältigt werden. Wie sieht also nachhaltige Mobilität – frei von fossilen Rohstoffen – aus? Dafür sind neue Tech­nologien genauso gefragt wie die Forschung über den Kulturwandel und Einstellungen in der Gesellschaft.

Ein Weg ist die Elektrifizierung möglichst vieler Fahr­zeuge. Damit diese Fahrzeuge bezahlbar sind, werden günstige Energiespeicher und effizientere Antriebs­technik gebraucht. An beidem arbeiten in Deutschland Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Technike­rinnen und Techniker. Das Bundesforschungsminis­terium fördert deshalb die Elektrochemie – mit dem Ziel, dass Deutschland ein konkurrenzfähiger Produk­tionsstandort für Batterien wird. Dafür wird gezielt das Wissen über Batteriematerialien in der Industrie aufgebaut. Dadurch werden neue Kenntnisse zur Pro­

duktion von Batteriezellen gewonnen. Ein Fokus liegt auf neuen Lithium­Ionen­Systemen, die sich durch eine besonders hohe Energiedichte auszeichnen und in den nächsten Jahren marktreif werden sollen.

Wer leicht unterwegs ist, spart Energie

Für die Mobilität der Zukunft ist es zudem wichtig, neben leistungsfähigen Batteriespeichern auch Leicht­baukomponenten zu entwickeln. Denn je weniger Gewicht transportiert werden muss, desto länger reicht die in den Batterien gespeicherte Energie. Ein Schlüssel für leichte Bauteile ist die Nanotechnologie: Auf molekularer Ebene werden Materialien aufgebaut, die bei geringerem Gewicht fester oder zäher sind als herkömmliche Wertstoffe.

Elektrobusse schnell laden Damit der öffentliche Nahverkehr weniger Abgase produziert, sind neue Lösungen gefragt. Das Bundes­forschungsministerium fördert deshalb Projekte, bei denen Ladestationen, Energieübertragung, Leistungs­elektronik und schnellladefähige Energiespeicher

speziell für große Fahrzeuge im Fokus stehen. Am Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktur­systeme wurde ein System für enorm kurze Ladezeiten entwickelt, das sich inzwischen in Dresden, Leipzig und Münster im Linienbetrieb bewährt.

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39Forschungseinrichtungen

arbeiten derzeit in Deutschland an der Batterieforschung und setzen international Maßstäbe.

33neue Studiengänge

sind durch Förderprogramme im Bereich Elektromobilität entstanden.

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Digitalisierung

Die digitale Technik verändert alle Lebensbereiche – und eröffnet auch für Bildung und Forschung neue Chancen: zum Beispiel maßgeschneiderte Lernangebote in der Schule oder internetgestützte Dienstleistungsangebote. Deutschland fördert die Digitalisierung.

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Bildung und Wirtschaft nutzen digitale Chancen Digitale Medien machen das Lernen orts­ und zeit­unabhängiger, individuelle Lernvoraussetzungen können stärker berücksichtigt werden. Das gilt für die frühkindliche Bildung genauso wie für Schule, die berufliche Bildung, Weiterbildungsangebote und die Hochschule. Hierzu müssen mehrere Vorausset­zungen erfüllt sein: eine zuverlässig verfügbare und sichere Technik sowie Lehrerinnen und Lehrer, die digitale Kompetenzen nach entsprechend ausgerichte­ten Lehrplänen vermitteln können.

Bis zu

50Millionen Euro

stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den kommenden fünf Jahren für den Aufbau des Deut­schen Internet-Instituts bereit, das die Auswirkungen des digitalen Wandels erforscht.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat deshalb den Bundesländern den DigitalPakt#D vorgeschlagen, mit dem in den kommenden fünf Jahren die etwa 40.000 Grund­, weiterführenden, allgemeinbildenden und Berufsschulen in Deutsch­land in Milliardenhöhe beim Aufbau digitaler Infra­struktur unterstützt werden sollen. Die Bundesländer sollen ihrerseits pädagogische Konzepte entwickeln und umsetzen, die Lehrerinnen und Lehrer aus­ und fortbilden und sich auf gemeinsame technische Standards einigen.

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Die Industrie 4.0 entwickelt sich

Digitalisierung bedeutet Wandel, auch für die Wirt­schaft: Sie steht vor der vierten industriellen Revolution. Deshalb hat das Bundesforschungsministerium 2011 das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 als Forschungsagenda gestartet. Über 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften arbeiten an konkreten Lösungen für Zukunftsfragen. Unter anderem geht es um die Sicherheit vernetzter Systeme, rechtliche Rahmenbedingungen, Standardisierung und Normung, Forschung und Arbeitsgestaltung. Im Fo­kus stehen der deutsche Mittelstand und der Transfer in die Praxis.

Damit die künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbei­ter in den Unternehmen von Anfang an digitale Inno­vationen nutzen können, fördert das Bundesbildungs­ministerium die Digitalisierung der betrieblichen Ausbildung – sowohl in den Firmen selbst als auch in überbetrieblichen Ausbildungsstätten.

Welche Auswirkungen die Digitalisierung auf Wirt­schaft und Bildung, Gesellschaft und Politik haben wird, lässt sich heute erahnen – und erforschen: Das vom Bundesforschungsministerium gegründete Deutsche Internet-Institut nimmt demnächst seine Arbeit auf.

400Millionen Euro

bis 2020 ermöglichen die Entwicklung neuester Mikroelektronik, einer Schlüsseltechnologie im digitalen Zeitalter.

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Forschung macht den Arbeitsmarkt fit für die Zukunft Ob Stahlwerk, Bauunternehmen oder Energieversorger: Gerade das produzierende Gewerbe hat sich als beson­ders krisenresistent erwiesen. Die Modernisierung der Industrie ist deshalb ein gutes Mittel, um die Wert­schöpfung in Deutschland zu halten und den techni­schen und sozialen Fortschritt zu sichern – auch für die Menschen, die im Dienstleistungsbereich arbeiten.

Der Industrie­Modernisierung gilt deshalb das Förder­programm Innovationen für die Produktion, Dienst­leistung und Arbeit von morgen des Bundesministe­riums für Bildung und Forschung. Industrie 4.0, neue Geschäftsmodelle, grüne Produktion in urbanen Umgebungen, internetgestützte Dienstleistungen sowie die Kooperation in Netzwerken bedeuten die fundamentale Umwälzung der Industrie und damit auch der Arbeit. Nur wenn wir diese gezielt gestalten, haben wir die Chance, die Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten und auszu­bauen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Mit­telstand. In Stuttgart wurde ein Kompetenzzentrum für die Industriearbeit von morgen aufgebaut, das sowohl die Beschäftigten als auch das Management bei der weiteren digitalen Transformation unterstützt.

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Bundesforschungsministerin Johanna Wanka eröffnet das Future Work Lab in Stuttgart, eine Modellfabrik, die das Zusammenspiel von Mensch und moderner Technik erforscht. Die Zukunft der Arbeit ist auch Thema des Wissenschaftsjahres 2018.

Um

100Prozent

ist die Wertschöpfung von IT- und Informations­dienstleistern seit 2006 real gewachsen. Damit ist die Digitalisierung einer der größten Innovations- und Wachstumstreiber des Dienstleistungssektors.

Rund

1 Million Menschen

sind in Deutschland in der Informations- und Kommunikationstechnik-Branche tätig.

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Sicherheitsforschung ist die beste Antwort auf Zukunftsrisiken Keine Frage, die Globalisierung bringt viele Vorteile: weltweiter Handel, wissenschaftlicher Austausch oder kulturelle Vielfalt, um nur einige zu nennen. Mit die­sen Chancen sind jedoch auch Risiken verbunden: Je vernetzter Energie­ und Verkehrsnetze, Internet und Telekommunikation oder Warenketten sind, desto verwundbarer werden sie. Weitere Bedrohungen sind Naturkatastrophen, Terrorismus und die organisierte Kriminalität. Was kann die Forschung tun, um Kata­strophen zu verhindern? Wie kann die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger weiter verbessert werden?

58Prozent

der deutschen Unternehmen und Behörden waren in den vergangenen zwei Jahren Ziel von Cyberangriffen.

Diesen Fragen widmet sich die Sicherheitsforschung, deren Förderung das Bundesforschungsministerium in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut hat. Die Lösungen, die hier entwickelt werden, schützen und retten Leben – nicht nur im Katastrophenfall, son­dern auch im Alltag, sei es im Wohnumfeld, im öffent­lichen Nahverkehr oder bei großen Veranstaltungen.

Fast

500Millionen Euro

Fördermittel wurden seit 2007 in die zivile Sicherheits­forschung investiert.

Auf die Verteidigungsstrategie kommt es an

Ein besonderer Fokus liegt auf Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Denn die Möglichkeiten, die sie einerseits bietet, schaffen andererseits neue Ziele für Kriminelle. Da Cyber­angriffe auf Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen immer weiter zunehmen, hat das Bundesforschungsministerium ein spezielles IT­Sicherheitsforschungsprogramm vorgestellt. Damit sollen sichere, innovative IT­Lösungen für Bürger­innen und Bürger, Wirtschaft und Staat entwickelt werden. Diese zu entwickeln, ist auch Aufgabe der drei Kompetenzzentren für IT-Sicherheitsforschung in Darmstadt, Saarbrücken und Karlsruhe, initiiert und gefördert vom Bundesforschungsministerium.

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Online-Kriminalität lässt sich stoppen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist es gelungen, Kriminalität im Netz zu identifizieren, ohne den Datenschutz zu vernachlässigen. Gemein­sam mit Online-Händlern haben sie es geschafft, auch in vollständig anonymisierten Daten verdäch­tige Muster aufzuspüren und so Online-Kriminalität einzudämmen. Bislang war häufig die Auswertung unzähliger Kundendaten notwendig, um Muster bandenmäßiger Online-Kriminalität zu erkennen und Betrug vorzubeugen.

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Junge Querdenker und Kreative gesucht: Zum „Tag der Talente“ kommen jedes Jahr die Preisträgerinnen und Preisträger bundesweiter Schüler- und Jugendwettbewerbe nach Berlin.

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Impressum

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Stand März 2017

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Text Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

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Glazaceva, Irina/shutterstock.com: S. 29 Gombert, Sigrid/Cultura/plainpicture.com: S. 34 Hero Images/plainpicture.com: S. 40 MelkinImages/Westend61/plainpicture.com: Titel moodboard/thinkstockphotos.de: S. 37 nd3000/shutterstock.com: S. 20 rawpixel.com/shutterstock.com: S. 45 Schmidt, Christoph/dpa: S. 42/43 Stock­Asso/shutterstock.com: S. 18/19 Synnatzschke, Kniel/Westend61/plainpicture.com: S. 38/39 Tryman, Kentaroo/Maskot/plainpicture.com: S. 14 vectorfusionart/shutterstock.com: S. 24 Wehrer, Christoph/Stiftung Haus der kleinen Forscher: S. 13 Westend61/plainpicture.com: S. 21, 23

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