Zukunft der wissenschaftlichen Informationsvermittlung

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Zukunft der wissenschaftlichen Informationsvermittlung. Ein Kongreßbericht mit Anmerkungen. Zu Beginn zwei Zitate. "Die Wissenschaftler sind in großem Maße Produzenten von Informationen und werden in zunehmendem Maße Primär-anbieter von Informationen" Zitat aus dem TeleSpek-Projekt (Chemie) - PowerPoint PPT Presentation

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Zukunft der wissenschaftlichen

Informationsvermittlung

Ein Kongreßbericht mit Anmerkungen

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Zu Beginn zwei Zitate

"Die Wissenschaftler sind in großem Maße Produzenten von Informationen und werden in zunehmendem Maße Primär-anbieter von Informationen"Zitat aus dem TeleSpek-Projekt (Chemie)

"Ich glaube nicht, daß die Verlage in der Wissenschaft mit ihren gegenwärtigen Produkten (digitaler Vertrieb von einge-frorenen Artikeln) langfristig eine Zukunft haben. Ausnehmen möchte ich die Verlage, die im Auftrag von Fachgesellschaften die Begutachtung von wissenschaftlichen Leistungen sowie weitere Fachinformationsdienste bereitstellen."Prof. Dr. Dr. Eberhard Hilf, Fachbereich Physik, Uni Oldenburg, Chairman der IuK '99

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Gliederung

1. Die Anforderungen (und Probleme) der Wissenschaftler

2. Die Voraussetzungen 3. Der IuK-Kongreß '99 in Jena 4. Die Reaktionen der Wissenschaft und die

Auswirkungen auf Verlage 5. Drei Beispiele

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1. Die Anforderungen

Weltweiter Zugriff mit standardisierten Retrievalsystemen/sprachen...

Publikation von Forschungsergebnissen ohne Zeitverzögerung, ohne großen finanziellen Aufwand und in Eigenregie

Integration von multimedialen Elementen (3-D-Moleküle, Videos, Töne, Animationen)

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1. Die Anforderungen

Aktualisierung von Forschungsarbeiten "on the fly"

Beschaffung von Informationen "on demand" im direkten Kontakt mit dem/der Autor/in

Geld sparen. Aktuell verschärfte Lage durch Bibliotheksetats und Erhöhung der Zeitschriftenabos am Jahresanfang

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1. Die Anforderungen

Medienneutrale Datenhaltung Glaubwürdigkeit auch bei Online-Publikationen

durch:• virtuell arbeitende Gutachtergremien• Server mit kontrollierten Zugängen (z.B. zur

Freischaltung von geprüften Dissertationen)• virtuell arbeitende Redaktionen

Virtuelle Uni: Telelearning...

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2. Die Voraussetzungen

Die Wissenschaftler sind Produzenten und Konsumenten von Informationen

Pioniere des Internet schon vor www Sehr gute Infrastrukturen in den Universitäten,

Bibliotheken und Rechenzentren (Soft- und Hardware, Leitungen)

Z.T. exzellente Programmierkenntnisse

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2. Die Voraussetzungen

Experimentierfreude, auch durch immer neue und junge Studenten, die mit den neuen (und den audio-visuellen) Medien aufgewachsen sind

Billige Manpower (stud. Hilfskräfte) Forschungsmittel (z.B. DFG) Wachsende Schere zwischen

Beschaffungsetats und Wissensbedarf

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2. Voraussetzungen

Bei Aufsätzen: Redaktion und Gutachter von Zeitschriften kommen aus der Wissenschaft, nicht aus den Verlagen

Bei Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationen: Gutachter sind Wissenschaftler

Werden Verlage zum Online-Publizieren nicht mehr gebraucht?

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3. Der IuK-Kongreß

IuK = "Information und Kommunikation": Eine interdisziplinäre Initiative zur Kommunikation in den Wissenschaften

Beteiligte Fachbereiche: Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, Mathematik(-didaktik), Physik, Chemie, Informatik, Biologie, Elektrotechnik und die Bibliotheken

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3. Der IuK-Kongreß

Thema 99: "Dynamic Documents" "IuK99 - Dynamic Documents will bring together

experts from all over the world to discuss and evaluate the need for documentation in science in view of th upcoming dynamic, interacting, living (continuously upgraded) and chamaeleon (depen-ding on user knowledge and interest) deocuments, the future perspectives and consequences of pro-fessional services for information and commu-nication management services"

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3. Der IuK-Kongreß

Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Bibliotheken und Rechenzentren

...nur ganz geringe Verlagspräsenz... Alle Informationen finden sich unter:

http://elfikom.physik.uni-oldenburg.de/IuK/IuK99

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3. Der IuK-Kongreß: Themenbeispiele

"Dissertation Online": großes Gemeinschaftsprojekt (dazu später mehr)

Digital Library Projekts (IBM hat ein großes Projekt mit weltweit 300 Mitarbeitern, www.de.ibm.com)

Computer Based Learning Virtual School Projects: "Teaching Spectroscopy

Online"

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3. Der IuK-Kongreß

Fachrichtungs-Plattformen: Mathnet, Physnet, Chemie.de (dazu später mehr)

Vereinheitlichung von Metadata-Strukturen (integraler Bestandteil aller nahezu aller Online-Projekte)

Unterstützung bei der Einrichtung von professionellen Homepages für Unis und Wissenschaftler

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3. Der IuK-Kongreß

Fachthemenspezifische Suchmaschinen, ganz wichtig in allen Projekten und vor allem Plattformen (dazu nachher ein Beispiel)

Sicherheitsstandards, v.a. für Server mit wissenschaftl. Publikationen

Digitale Journale, e-journals

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4. Reaktionen

Schaffung von weltweit einheitlichen Standards im Online-Publishing

Aufbau von Preprint-Servern Einsparung von Kosten für bezahlte Produkte

(Print + EP), wo es nur geht, durch Eigenpublikationen

Zusammenarbeit mit Bibliotheken und Rechenzentren (www.zki.de)

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4. Reaktionen

Beispiel FB Physik der Uni Oldenburg: Kosten für Jahresabos von Elsevier-

Zeitschriften: ca. 30.000 Mark Reduktion auf 3.000,00 durch Einstellung einer

stud. Hilfskraft, die als Infobroker arbeitet und Artikel direkt bei den Autoren besorgt

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4. Reaktionen

Dazu der verantwortliche Fachbereichsleiter, Prof. Dr. Dr. E. Hilf: "Wir empfehlen den Universitäten die Abbestellung von wiss. (Papier-)Zeitschriften über das erforderliche Maß hinaus: Mit dem eingesparten Geld sollte die von den Wissenschaftlern gewünschte Information beschafft werden. Die vollständige Kenntnis über die Inhalte liegt ja bei den Autoren, nicht in Zeitschriftenartikeln als verkürzten Darstellungen. So könnte z.B. der Bedarf an wissenschaftlichen Information einer konkreten Arbeitsgruppe aktueller, vollständiger und verständiger gedeckt werden, wenn die lokale Bibliothek eine wiss. Hilfskraft aus der Arbeitsgruppe einstellt, die dann professionell über das Internet nach den entsprechenden Informationen recherchiert, mit den gefundenen Autoren Kontakt aufnimmt und sich gezielt über gesuchten Informationen austauscht. Vom Zeitschriftenetat unseres kleinen Fachbereichs könnten mehr als 20 solcher 'lokalen Informationsbroker' eingestellt werden."

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...und ihre Auswirkungen auf die Verlage...

Es gibt verschiedenste Reaktionen LINK-Projekt von Springer "Slicing-Book-Projekt", auch von Springer (siehe

dazu die IuK99-Homepage): Ein Buch ist in Teilen elektronisch abrufbar

Medoc/Interdoc-Projekt mit DFG-Mitteln: kann wohl laut Evaluation als gescheitert angesehen werden

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...und ihre Auswirkungen auf die Verlage...

Insgesamt aber stehen die Verlage den dramatischen Entwicklungen etwas ratlos...

...und wenn ich die Wissenschaftler richtig verstehe auch tatenlos den Entwicklungen gegenüber

Kernfrage: Welche Wertschöpfung leisten Verlage mit ihren Produkten?

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...und ihre Auswirkungen auf die Verlage...

Konkretes Beispiel: Wenn die Wertschöpfung eines Verlages "nur" im Drucken und Distribuieren bereits fertig erstellter Inhalte besteht (etwa bei Zeitschriften, Dissertationen, Forschungsberichten etc.), dann wird diese durch die Unis substituiert...

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...und ihre Auswirkungen auf die Verlage...

Ausblick: Ist die Uni-Wissenschaft nur der Anfang, folgen die Forscher in Firmen, Teile der Fachinformationen, vielleicht auch die Schulen...???

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Drei Beispiele

Mathnet: www.math-net.de Dissertation Online:

• www.educat.hu-berlin.de/diss_online• www.ub.uni-diusburg.de/dissonline

TeleSpek: www2.ccc.uni-erlangen.de/research/ir/deutsch/index.html