Zur katalytischen Hydrierung aromatisch substituierter Imidazole. IV. Benz-, Naphth- und...

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Zur katalytischen Hydrierung arornatisch substituierter Imidazole. IV Benz-, Naphth- und Phenanthrenoimidazole Von HERMANN SCHUBERT und HANS FRITSCHE Mit 4 Abbildungen Professor Franz Runge xum 65. Geburtstage gewidmet Inhaltsiibersicht Benzimidazol kann in sta.rker MineralsLure mit PtO, zum Tetrahydroderivat hy. driert werden. Alkylsubstituenten im Benzolring verhindern die katalytische Hydrierung vollig. Entsprechend verhalten sich lineares und angulares Naphthimidazol und auch Phenanthrenoimidazol. Aus diesen Heterocyclen entstehen nur Tetra- bzw. Octahydro- Derivate. Substituenten in der 2-Stellung des Imidazolringes fordern in jedem FaUe die Hydriergeschwindigkeit. fiihren aber uber eine partielle Hydrierung der anellierten Aro- maten nicht hinaus. Die im Schrifttum angegebenen Hydrierungsversuche der Grund- korper der Benz- und Naphthimidazol-Reihe blieben erfolglos l-5). Der so reduktionsbestandige heterocyclische Molekulanteil schien den ankon- densierten Aromaten gegen eine Reduktion zu stabilisieren. Die Hydrie- rung gelang weder mit Edelmetallkatalysatoren unter Normalbedingun- gen noch durch Druckhydrierung mit Ni- oder Mischsalz-Kontakten, selbst wenn die Bedingungen bis zur Stabilitatsgrenze der Substrate gesteigert wurden. Bei den Benzimidazolen zeigte sich ein auhrordentlicher Hubsti- tuenteneinflul3. Das 1-Methyl-benzimidazol verhalt sich gegen die Re- duktion so resistent wie der Grundkorper. Das 2-Methyl-Derivat kann in Eisessig glatt hydriert werden. Wir fanden jm Verhalten der Phenyl- imidazole eine Parallele dieser Substituentenwirkung 6). Nach unseren Erfahrungen aber lag die Annahme nahe, die Resistenz der Grund- korper der Benz- und Naphthimidazole mehr als ein Problem der Aus- schaltung der Kontakt-Vergiftung zu sehen als in der Erklarung fur eine besondere Reduktionsbestandigkeit. bI. HARTMANN u. L. PANIZZON, Helv. chim. Acta 21, 1692 (1938). 2) R. WEIDENHAGEN u. H. WEGNER, Ber. dtsch. chem. Ges. 71, 2124 (1938). 3) E. WASER u. A. GRATSOS, Helv. chim. Acta 11, 944 (1928). K. FRIES u. Mitarb., Liebigs Ann. Chem. 511, 213 (1934). 5, K. FRIES u. Mitarb., Liebigs Ann. Chem. 516, 248 (1935). &) H. SCHUBERT u. S. HOFMANN, J. prakt. Chem. (4) 3, 146 (1956).

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Zur katalytischen Hydrierung arornatisch substituierter Imidazole. IV Benz-, Naphth- und Phenanthrenoimidazole

Von HERMANN SCHUBERT und HANS FRITSCHE Mit 4 Abbildungen

Professor Franz Runge xum 65. Geburtstage gewidmet

Inhaltsiibersicht Benzimidazol kann in sta.rker MineralsLure mit PtO, zum Tetrahydroderivat hy.

driert werden. Alkylsubstituenten im Benzolring verhindern die katalytische Hydrierung vollig. Entsprechend verhalten sich lineares und angulares Naphthimidazol und auch Phenanthrenoimidazol. Aus diesen Heterocyclen entstehen nur Tetra- bzw. Octahydro- Derivate. Substituenten in der 2-Stellung des Imidazolringes fordern in jedem FaUe die Hydriergeschwindigkeit. fiihren aber uber eine partielle Hydrierung der anellierten Aro- maten nicht hinaus.

Die im Schrifttum angegebenen Hydrierungsversuche der Grund- korper der Benz- und Naphthimidazol-Reihe blieben erfolglos l-5). Der so reduktionsbestandige heterocyclische Molekulanteil schien den ankon- densierten Aromaten gegen eine Reduktion zu stabilisieren. Die Hydrie- rung gelang weder mit Edelmetallkatalysatoren unter Normalbedingun- gen noch durch Druckhydrierung mit Ni- oder Mischsalz-Kontakten, selbst wenn die Bedingungen bis zur Stabilitatsgrenze der Substrate gesteigert wurden.

Bei den Benzimidazolen zeigte sich ein auhrordentlicher Hubsti- tuenteneinflul3. Das 1-Methyl-benzimidazol verhalt sich gegen die Re- duktion so resistent wie der Grundkorper. Das 2-Methyl-Derivat kann in Eisessig glatt hydriert werden. Wir fanden jm Verhalten der Phenyl- imidazole eine Parallele dieser Substituentenwirkung 6). Nach unseren Erfahrungen aber lag die Annahme nahe, die Resistenz der Grund- korper der Benz- und Naphthimidazole mehr als ein Problem der Aus- schaltung der Kontakt-Vergiftung zu sehen als in der Erklarung fur eine besondere Reduktionsbestandigkeit.

bI. HARTMANN u. L. PANIZZON, Helv. chim. Acta 21, 1692 (1938). 2) R. WEIDENHAGEN u. H. WEGNER, Ber. dtsch. chem. Ges. 71, 2124 (1938). 3 ) E. WASER u. A. GRATSOS, Helv. chim. Acta 11, 944 (1928).

K. FRIES u. Mitarb., Liebigs Ann. Chem. 511, 213 (1934). 5, K. FRIES u. Mitarb., Liebigs Ann. Chem. 516, 248 (1935). & ) H. SCHUBERT u. S. HOFMANN, J. prakt. Chem. (4) 3, 146 (1956).

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Benzimidazole Die katalytische Hydrierung des Benzimidazols mit Pt 0, in Eis-

essig bei - 70" und gelindem uberdruck gelingt nicht. Die Aiifarbeitung zeigt auch hier -- friiheren Bearbeitern scheint das entgangen zii sein -- den teilwcise kolloidalen Zustand des Platins. In % p r o ~ . HC1 oder

42 II,S0, sind Gramm-Mengeii ivn'lb bei groBzugiger Kontakt-

ctosierung an einem Tage zu hydrieren. Die Verwenduiig von HC1 bietet durch die

I ~ z ~ g ~ e n l e l n l d o 2 o t ~ ~ q ~ r o , Moglichkcit dcr destillativen

bci der Aufarbeitung. Das 10 20 jb mmyB 1 -Methyl-Derivat verhalt

sich dem Grunclkorper viillig analog.

1)iv Druckhydrierung des B(%aimidazols iriit ~~ANEY-Nickel in Alkohol, von Lt. Wm- 1)hNHACEN 2, erfolglov vcrsucht, gdang i i i ib bisher in .X-fiOproz. Ausbeutr. Wir konntcw allerdings das Tetrahydrobenzirnidazol i iu r in Form scines Pikrates isoliervii. Dcr Nach- tc4 der Anwendung extreriier Bedingungcm bei Vfrwendung von Alkohol d s Losongs- 11iittr.1 liegt in dcr teilweiscn Aths lirrung d ~ r anfallcnderi Baseii.

Alkylsubstituenten im Benzolkern der Benzimidazole verhinderri nuch in mineralsaurer Losung die katalytisrhe Hydrierung. Der sonst so fordernde EinfluB eines Substituenten in der 2-Stellung erweist sich

Klo .

Entfernung gewisse Vorteilt, + rv pm,

Abh. 1. Hjdrierkurv(*n von Bcnziinidazolcm

hicr wirkungslos. - ~- __ ____

katalytischc - , Hydrierung

s i l l ~ b t ~ ~ l l L

_ _

Fi,G-Diriic*tliyl-heriziniitlaaol , -

4,~-Dimctliyl-benzi1ilida&ol - ~,S(2,6)-Dimcthyl-benzirnidaz~l - 3,4( 2, 'i)-Dimcthyl- bcnzirnidazol -_

-~ ~- .~ - - . - _ _ ~ - __ Reduktionshestandigr illkyl-bcnzi~uidazole

Im Falle des 2,2'-Diinethyl-benzdijmidazol war durch die Besetzung der beiden 2-Stellungen mit einer platten Hydrierung zu rechnen. was sirh auch bestatigte.

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H. SCHUBERT u. H. FRITSCHE, Bcnz-, Naphtll- und Ph[.nai~thrcnoimidazolr. 209

Naphthimidazolc Die Versuche zur Hydrierung des GrundkGrpers i n Eisessig mit PtO,

blieben nach der Katalysatorreduktion stehen. Bei der Aufarbeitung blieb der Katalysator im kolloidalen Zustand. In mineralsaurer Losung - es mu13 hier wegen der Schwerloslichkeit der Imidazoliumsalze Eis- essig als Losungsvermittler zugegeben werden - geht die Wasserstoff- aufnahme uber den Bedarf der Hydrierung fur zwei Doppelbin- dungen nicht hinaus *). Weder Temperatursteigerung, reichliche Katalysatorzugabe noch die Unter- stutzung durch einen Alkyl- oder zumCyclohexyl reduziertenPheny1- rest laat diese Grenze uberwinden.

Der Substituenteneinflufl au13ert sich auch hier in der ge- wohnten Weise. Das l-Methyl- derivat erfordert zur Hydrierung von zwei Doppelbindungen das

4 c d 400

300

Zo(i

loo +:Q&'2-W1- f *

, ,t I 2 3 4 5 6 F 8 9 I0 Stunden

Abb. 2. Hydrierkurven yon Naphthimidazolen

mineralsaure Medium, 2--Methyl- und 2-Phenyl-naphthimidazol sind ohne Muhe in Eisessig zur Tetrahydroverbindung zu hydrieren. Fur das letztere zeigt die Hydrierkurve zwei unterschiedliche Geschwindig- keitsbereiche : Die Hydrierung setzt mit der weit schnelleren Absattigung des Benzolkerns ein, um dann im Tempo wesentlich abzuklingen zur Hydrierung zweier Doppel- bindungen im auBeren Ring des Napht halinkerns.

z j h

1 lineares Na~imldaiolo/ 2. angulares '1

Einen ausgepragten Un- 7 2 3 4 5 6 mnuen terschied in der Hydrierungs- Ahh. 3. Hydrierkurvcn von Xa~~hthimidazolm geschwindigkeit zeigen die beiden isomeren Grundkorper. Das angulare Imidazol erweist sich vie1 reduktionsbestandiger, so da13 die Hydrierungsgeschwindigkeiten fast im Verhaltnis 1 :2 stehen.

In den Naphthimidazolen wird stets der ,,au13eret' Ring hydriert.

*) Vgl. 0. FISCHER, Ber. dtsch. chem. Ges. 39, 1313 (1899).

210 Journal fur praktische Chemie. 4. Reihe. Band 7. 1958

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Die Tetrahydroderivate der katalytischen Hydrierung erwiesen sich identisch mit synthetischen 5', 6', ?', 8'-Tetrahydro-naphthimidazoIen :

Daher ist zunachst der unmittelbare Weg zu Octahydro-naphthimid- azolen noch verschlossen. Wir sind z. Z. damit beschaftigt, die Synthese eines 3', 4'-Dihydro-naphthimidazols auszuarbeiten, dessen Hydrierung zum Octahydroderivat fiihren sollte.

Phenanthrenoimidazole Der Grundkorper dieser Reihe nimmt nur in mineralsaurer Losung

Wasserstoff auf, wahrend sich die 2-Derivate schon im schwacher sauren Medium hydrieren lassen. Es ist uns in keinem Falle eine Perhydrierung gelungen. Die Wasserstof fauf nahme ent- sprach stets der Absattigung

7 015g P t l t f l U f l W e f l ~ ~ f l ~ ~ ~ ~ ~ ~ +1gpmz von vie r Doppelbindungen 2 : m g 2-Memyl- 9 a

j,flz5g z-Fne,,yl- ,, + I im Phenanthrengerust.

7

. * t Die Octahydroderivats 1 2 3 4 5 6 T 8 9 10 17 72 13 Stufldn besitZen einen scharfen

Abb. 4. Hydrierlrurven von Phenanthrenoimidazolen Schmelzpunkt, ein ~ i ~ ~ ~ i ~ dafur, dal3 keine Stereoiso-

meren") auftreten. Wir sind der Ansicht, aus dem Verhalten der Benz- und Naphthimidazole schliel3en zu durfen, dalj jeweils zwei Doppel- bindungen in den beiden auBeren Ringen hydriert werden.

*) Zur stereospez. katalyt. Hydrierung des Phenanthrens bei R. P. LINSTEAD u. Mitarb., J.Amer. chern. Soc. 64, 1985 (1942).

H. SCHUBERT u. H. FRITSCHE, Benz-, Naphth- und Phenanthrenoimidazole 211

H H

H H

Diskussion der Versuchsergebnisse Die Auswahl der Bedingungen fur den Erfolg einer partiellen kata-

lytischen Hydrierung der Benz-, Naphth- und Phenanthrenoimidazole ergab sich aus den fruher von uns gemachten Beobachtungene). Da das mineralsaure Milieu eine Kontaktvergiftung weitgehend ausschlieBt, druckt die sehr geringe Hydrierungsgeschwindigkeit die Resistenz dieser Verbindungen aus. Alkylsubstituenten in den annellierten Aromaten verstarken die Bestandigkeit dieses Molekulteils neben dem reduktions- bestandigen Imidazolring, so dal3 selbst in mineralsaurer Losung PtO, ohne Hydrierwirkung bleibt. Das Benzimidazol stellt damit gewjsser- mal3en den Fall der Leistungsgrenze fur diesen Kontakt dar. Fur die Hydrierung der Benzolhomologen unter gleichen Bedingungen auBert sich diese Bestandigkeit in den Hydrierzeiten. Die Reihe einer zuneh- menden Hydrierbestandigkeit hat fur sie die folgende Ordnung') :

Benzol < Toluol < Xylol.

Schon eine Methylgruppe im Benzolkern des Benzimidazols bewirkt unter den von uns angewendeten Versuchsbedingungen die Reduktions- bestandigkeit der Verbindung. Die Naphth- und Phenanthrenoimid- azole weisen in ihrem Verhalten den gleichen Grundzug auf.

Nach der Hydrierung der auBeren Ringe sind diese partiellen Hy- drierungsprodukte als alkylierte Benzimidazole (in der Zeichnung her- vorgehoben) aufzufassen, deren weitere Absattigung erwartungsgemaa dann nicht mehr gelingt.

Die fast doppelte Hydriergeschwindigkeit des linearen Naphthimid- azols entspricht Beobachtungen von K. FRIES und Mitarbeiterns). Von den beiden Naphthtriazolen lie13 sich nur das Isomere mit linearem Bau hydrieren. Die Stabilitatsverhaltnisse sind hier im Sinne des Ver- gleichs an dem Substanzpaar Anthracen-Phenanthren zu deuten. Die

7 ) R. ADAMS u. L. MARSHAD, J. Amer. chem. SOC. 60, 1970 (1928).

Wissenschaftliche Bibliothek des InsE:c i IJr o!g. C:izm;o

der Deubchcn Akademie der Wissemdoftei

21 2 Journal fur praktischc Cheniic. 4. Reihc. Band 7. 1958

lineare Verbindung ist hier wie dort die energiereichere. Das findet in der grol3eren Hydrierungsgeschwindigkeit und damit einer ,,leichteren" H ydrierbarkeit selbst sei nen Ausdruck.

2-Cyclohexyl-tetrahydro- naphthimidazol

2-Cyclohexyloktahydo- phenanthreno-imidazol

Reschreibung der Versuche *) PtO,: Hergestellt riach W. BRUCE*). 4,7-Di me t h y l - b en zi m id a z 01 : 4,5 g 1 %-Diamino-3,6-dimethyl-benzol werden n i i t

40 cm? wasserfreier Ameisensaure 3 Stunden im RiickfluD erhitzt. Nach dern Abdestilliereri von 30 cm3 wird mit Wasser auf 250 om3 verdunnt und mit Tierkohle geklart. Mit Ammo- niak scheidet sich ein sehr voluminoser Niederschlag ab. Aus 300 cm3 verdunntem Dioxan kristallisierrn 3 g Nadeln vom Schmp. 267-268' (53% d. Th.). Die Basc subli- rniert sehr stark.

C9H,N, (146,19) gcf. C 73,6, H 7,02, N 19,5, ber. C 73,8, H 6,8, N 19,2.

Pikrat aus vrrdunntern Alkohol langr Nadeln vorn Schmp. 247-248'.

C,H,,N,. C,H,N,O, (375,24) gef. N 18,61, her. N 18,65.

Das Hydrochlorid ist bei 320" vollig subliniirrt.

T e t r a h y d r o - b e n z i m i d a z o l : 250 mgBcnzimidazol,gelostin50cm3 25proz.H2S0,, wrrden mit 2 g PtO, (Zugabe des zweiten Gramm nach 4 Stunden) hydriert. Wasser- stoffaufnahme 112 om3 in 8 Stunden. Theoretischer Verbrauch fur 2 Doppelbindungen bei 759 rnmHg/19,5" 106 01113. Nach der ublichen Aufarbeitung durch Ausfallen mit NH, aus Wasser lange Nadeln voni Schmp. 149-150". Pikrat aus Alkohol lange gelbe Nadeln vom Schmp. 192-193". Misch-Schmp. der Rase und des Pikrats mit synthetischrm Material ohne Depression.

1-Mc t h y l - t e t r a h y d ro - bcn zi in id a zol : a) 1 g I-Methyl-benzimidazol, gelost in 40 cm3 Eisessig + 25 cm3 25proz. HCl werden mit 1 g PtO, hydriert. Wasserstoffauf- nahme 392 cm3 in 34 Stunden. Theoretischrr Verbrauch fur 2 Doppelbindungen bri 754 mm Hg/19' 378 om3.

*) Alle Schmp. korr. *) J. Arner. chem. Soc. 68, 687 (1936),

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Beim Versetzen mit NH, fallt ein 61 aus. Es wird mit Ather aufgenommen, nach dem Trocknen und Verdampfen wird im Vakuum destilliert. Kp.,: 110-120'. Piktat aus Alkohol in gelben Platten vom Schmp. 214-216'.

b) 5 g synth. Tetrahydro-benzimidazol werden mit 40 cm3 2,5 n Natronlauge ver- setzt und mit 8 g K-methylsulfat 4 Stunden im RuckfluR erhitzt. An der Oberflache scheidet sich ein braunes 01 ab. Man extrahiert mit dther, trocknet und verdampft. Kp.,: 110-120'. Pikrat aus Alkohol gelbe Platten vom Schmp. 214-216".

C,H,,N,. C,H,N,O, (365,3) gef. C 46,12, H 4,08, N 19,18, ber. C 46,02, H 4,13, N 19,17.

2,2'-Dim e t h y l - d i h y d r o - benzdi imida zol : 200 mg 2,2'-Dimethyl-benzdiimidazol werden in 50 om3 Eisessig mit 0,5 g PtO, hydriert. Wasserstoffaufnahme 30 cmO in 1,5 Stunden. Theoretischer Verbrauch fur eine Doppelbindung bei 757 mm Hg/21° 27 cm3.

Beim Versetzen mit NH, fallen hellbraune Kristalle aus. Aus Alkohol feine Prismen, die bei 300' sublimieren, bis 360" noch nicht schmelzen.

C,,H,,N, (188,221 gef. C 63,51, H 6,2, N 29,5, ber. C 63,8, H 6,42, N 29,76.

Das Pikrat fallt in siedendem Alkohol sofort feinkristallin aus. In heisem Dioxan ist es wenigloslich. Schmp. 325-350" (u. Zers.).

Cl,Hl,N4. 2 C,H,N,O, (646,42) gef. N 21,6, ber. N 21,6.

5',6', 7',8'-T e t r a h y d r o - [nap h t h o -1',2': 4,5 - imida zol]: a) 0,5 g angulares Naphth- imidazol, gelost in 40 om3 Eisessig + 25 cm3 25proz. H,S04 werden mit 1 g PtO, hydriert. Wasserstoffaufnahme 154 om3 in 7 Stunden. Theoretischer Verbrauch fur 2 Doppel- bindungen bei 760 mm Hg/19' 149 0311,. Beim Versetzen mit NH, unter Eiskiihlung fallt die Base kristallin an. Aus verdunntem Alkohol kleine Tafeln vom Schmp. 202-204".

b) 1 g 5,6,7,8-Tetrahydro-naphthylendiamin-1,2 werden mit 30 cm3 wasserfreier Ameisensaure + 15 em3 4-n HC1 6 Stunden im RuckfluB erhitzt. Es wird stark einge- engt, mit siedendem Wasser versetzt und mit Tierkohle entfarbt. Mit NH, fallt die Base kristallin aus. Aus verdunntem Alkohol Tafeln vom Schmp. 201-203".

CllHl2N, (172,22) gef. C 76,64, H 7,12, N 16,45, ber. C 76,7, H 7,02, N 16,26.

Pilxat aus Alkohol lange goldgelbe Nadeln vom Schmp. 240-244".

C,H,,N,. C,H,N,O, (401,32) gef. N 17,45, ber. N 17 , l l .

2-Methyl-5',6',7',8'-tetrahydro- [naphtho-1',2':4,5-imidazol]: a) 0,25 8 angu- lares 2-Methyl-naphthimidazol, gelost in 50 om3 Eisessig, werden mit 1 g PtO, hydriert. Wasserstoffaufnahme 75 cm3 in 3,5 Stunden. Theoretischer Verbrauch fur 2 Doppelbin- dungen bei 756 mmHg/22" 70 cm3. Die Base fallt beim Versetzen mit NH, kristallin Bus. Aus verdiinntemAlkoho1 derbe Balken als Hydrat mit unscharfem Schmp. 70° , getemperte Probe Prismen vom Schmp. 192-193".

b) 1 g 5,6,7,8-Tetrahydro-naphthylendiamin-1,2 wird mit 30 cms Eisessig + 15 cm3 4 n HCI 6 Stunden im RuckfluR erhitzt. Nach der ublichen Aufarbeitung kristallisiert am

J . prakt. Chem. 4. Reihe, Bd. 7. 15

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verdiinntem Alk'ohol ein Hydrat vom Schmp. 70'. die wasserfreie Verbindung hat den Schmp. 192-193'.

C,,H,,N, (186,24) gef. C 76,98, H 7,8, N 15,31, ber. C 77,38, H 7,52, N 15,04.

Pikrat aus verdiinntem Alkohol lenge gelbe Nadeln vom Schmp. 232- 236".

C,,H,,N,. C,H3N30, (415,34) gef. N 16,61, ber. B 16,86.

2-Cyclohexyl-5',6',7',8'-tetrahydro-[naphtho-l',2':4,5-irnidazol]: 0,25 g an- gulares 2-Phenyl-naphthimidazol, gelost in 50 cni3 Eisessig, werden mit 1 g PtO, hydriert. Wasserstoffaufnahme 136 cm3 in 3,5 Stunden. Theorrtischer Verbrauch fur 5 Doppel- bindungen bei 753 mm Hg/20" 129 om3. Der Eisessig wird im Vakuum abgedampft, die Base mit NH, gefallt. Aus verdiinntem Alkohol kristallisiert ein Hydrat vom Schmp. 1 20', a u ~ Chlorbenzol viereckige Platten vom Schmp. 218-219'.

C,,HZ2N, (254,36) gef. C 80,49, H 8,85, N 10,91, ber. C 80,27, H 8,71, N 11,Ol.

Pikrat aus vcrdiinntem Alkohol in hellgelben Flittern vom Schmp. 22.5-227".

C17H,,N,. C,H,N,O, (483,46) gef. N 14,31, ber. N 14,48.

1-PI e t h y 1 - 5 ',6', i",8'- t e t r a h y d r 0- [ n a p h t ho - 1 ', 2', : 4,5- i mi d a 2011: 0,26 g angu- lares 1-Methyl-naphthimidazol, gelost in 50 cm3 Eisessig $. 25 cm3 25prOZ. HCI, werden rnit 1 g PtO, bei 60" hydriert. Wasserstoffaufnahme 80 cm3 in 7,5 Stunden. Theoretischer Verbrauch fur 2 Doppelbindungen bei 762 mm Hg/19" 70 cm3. Beim Aufarbeiten fallt ein 61 an, das in das Pikrat uberfiihrt wird. Aus Alkohol lange gelbe Stabchen vom Schmp. 2.55-260".

CI,Hl4N,. C,H3N,0, (415,36) gef. C 52,12, H 4,33, N 16,96, ber. C 52,05, H 4,12, N 16,89,

5',6',7',8'-Te t r a h y d r o -[ n a p h t ho -2',3': 4,5- imid a zol] : 0,5 g lineares Naphthimid- azol, gelost in 40 cm2 Eisessig, + 25 cm3 25proz. H,SO,, werden rnit 1 g PtO, hydriert. Wasserstoffaufnahme 158 cni3 in 4,s Stunden. Theoretischer Verbrauch fur 2 Doppel- bindungen bci 760 mm Hg/18' 149 cm3. Aus verdiinntem Alkohol Prismcn vom Schmp. 178--180".

Cl,H,,N2 (172,22) gef. C 76,69, H 6,7, N 16,13, H 7,01, N 16,26. ber. C 76,7,

Pikrat aus Alkohol, gelbe Saulen vom Schmp. 231-235".

CllH1,N,~ C,H3N,0, (401,32) gef. N 17,51, ber. N 17,45.

1',2',3',4',5',6',7',8'-Octahydro-[phenanthreno-9',lOf:4,5-imidazol]: 0,25 g Phenanthrenoimidazol, gelost in 50 cm3 Eisessig + 25cm3 25proz. HCI, werden mit 1 g PtO, hydriert. Wasserstoffaufnahme 130 cm3 in 17 Stunden. Theoretischer Verbrauch fur 4 Doppelbindungen bei 756 mm Hg/18' 114 em3. Aus verdunntem Alkohol kleine Prismen vom Schmp. 205-207"

CI5Hl8N2 (226,31) gef. C 79,53, H 7,80, N 12,23, ber. C 79,6, H 8,01, N 12,37.

H. SCHUBERT 11. H. FRITSCHE, Benz-, Naphth- und Phenanthrenoimidazole 215

Pikrat ans Alkohol in braungelben Nadeln vom Schmp. 183-187'.

C:15H1RN2. C,H,N307 (455,41) gef. N 15,31, her. N 15,37.

%Met h y 1 -1',2',3',4',5',6',7',8'-0 c t a h y d r 0- [ p hen a n t h r e n o -9', 10': 4,5-i mi d a 7,011: 0,%5g 2-Methyl-phenanthrenoimidazol werden mit 50 cm3 Eisessig mit 1 g PtO, hydriert. Wasserstoffaufnahme 113 cm3 in 7 Stunden. Theoretischer Verbrauch fur 4 Doppelbindungen bei 753 mm Hg/21" 108 em3. Aus verdunntem Alkohol NadeIn vom Schmp. 275-2.78'.

Cl,H20N, (240,33) gef. C 79,68, H 8,45, N 11,87, ber. C 7935, H 8,38, N 11,65.

Pikrat aus vrrdunntem Alkohol in langen gelben Nadeln vom Schmp. 208-210".

Cl,H,N, a C,H,N,O, (469,43) gef. N 14,96, ber. N 14,92.

2 -C y cl o h ex y 1 -I ',2',3',4',5',6',7',8'- 0 c t a h y d r o - [ p h en a n t h r en o - 9', 10' : 4,5 - imi - dazol] : 0,25 g 2-Phenyl-phenanthrenoimidazol werden in 50 cm3 Eisessig mit 1 g PtO, hydriert. Wasserstoffaufnahme 152 cm3 in 7 Stunden. Theoretischer Verbrauch fur 7 Doppelbindungen bei 752 mm Hg/22' 149 om3. Aus Chlorbenzol Saulen vom Schmp. 269-271O.

('21H,,N2 (308,45) gef. C 81,52, H 8,78, N 9,13, ber. C 81,76, H 9,10, N 9,08.

Pikrat ails verdunntem Alkohol in goldgelben Nadeln vom Schmp. 206-209".

C,H,N, a C,H3N307 (537,55) gef. N 13,23, ber. N 13,08.

Herrn Prof. Dr. W. LANGENBECK sind wir fiir die Forderung dieser Arbeit zii grol3em Dank verpflichtet.

Halle (Saale) , Institut f u r organische Chemie der Martin-Luther- Universitdt .

Bei der Redaktion eingegangen am 11. Juni 1958.