Zur technischen Untersuchung von Gläsern
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1. Auf Lebensmittel, Gesundheitspflege, Handel etc. beziiglicbe. 581
Die Durchlassigkeit des gelben Sandes (D1) betrug demnach
3 .100 3. 100 I ) 1 - - 208 - - 1~44~, jene des weissen Sandes D 2 357 - - 0,840fl.
Auf die ~>Methode zur Bestimmung des Kohlenstoffs in Ackererde<<
yon R. W a r i n g t o n und W. A. P e a k e *) kann hier nur hingewiesen
werden, da dieselbe neue Grundlagen nicht gibt,
Auch eine umfangreiche Arbei t yon O t t o P i t s c h * * ) ~Unter-
suchungen fiber die dam Boden durch Alkalien entziehbaren Humus-
stoffe<< kann nur erw~hnt werden~ da diese!be sich im Auszuge nicht
gut wiedergeben l~sst: auch speciell Analytisches nicht enth~lt.
M a g n e s i a in Ka lks t e inen kann man n~/eh P i c h a r d***) an der
alkalischen Reaction der letzteren rasch erkennen. Reagirt tier gepul-
verte Stein nicht direct auf rothes Lackmnspapier, so erhitzt man eine
l~robe desselben auf Platinbleeh fiber der Alkohollampe zu einer das
dunkle Roth noch nicht erreiehenden Temperatur. Reiner Kalkspath
bleibt hierbei unver~ndert~ w~hrend ein Gehalt an Magnesia durch
Hervortreten der alkalisehen Reaction sieh verr~th. Die Reaction soll
noch 1/~o0 o Magnesia nachweisen.
Die natfirlichen Silicate der Magnesia besitzen ebenfalls alkalische
Reaction, w~hrend die nattirlichen Silicate Yon Thonerde, Kali, Natron,
Kalk vSllig neutral sind.
Zur teehnisehen Untersuehung von Gl~sern hat M a x M fi 11 e r t )
die bekannten LSthrohrreactionen sinnreich ver~verthet. Einen Bleigehalt
in Glas oder Emaille erkennt man mittetst eines ein bis zwei Minuten
tangen Erhitzens der an der Spitze eines kleinen Glasstabchens festge-
sehmolzenen linsengrossen Probe in der Stiehflamme des Gasgebl~ises oder
des LSthrohres. d-t) Bleifreies (ungef~irbtes) Glas zeigt hierbei in der zu
*) Journal of the ehemiesl society No. 214~ 617. - - Bet. d. de utsch, chem. Gesellsch. z. Berlin 13~ 2096.
**) Landwirthsch. Versuchsstationen 26, 1. ***) Annales de chimie et de physique [5. s6rie] 15~ 533.
j-) ,,Ueber eine einfache Methode zur schnellen Nachweisung des Blei's und Kupfers in Gl~sern and Emaillen und zur sicheren Unterscheidung griiner und rother FarbenglSser." Sel)aratabdruck aus No. 30 and 31 des ,,Spreehsa~l" 1880. Vom Verfasser eingesandt.
t t ) Verfasser empfiehl~ zu diesen Priifungen eine Si)iritusflamme, in welche mit Htilfe eines kleinen Blech~ppal'ates (der im Inneren mit Petroleum~ther getri~nkte porSse Substanzen enth~lt) ein pe~roleum~therhal~iger Luftstrom ge- blasen wird.
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582 Bericht: Specielle analytische Methoden.
einem TrSpfehen zusammengeschmolzenen Probe nach dem Erkalter~ keine Ver~nderung. Glgser yon hohem Bleigehalt sehwiirzen sieh meist stark, besonders weiche Gl~tser~ und der Glastr0pfen, gegen das Lieht gehalten, erscheint vollkommen undurchsiehtig; bei einem Gehalte yon
wen~gen Procenten gewinnt der nur oberfl~chlich gefarbte Tropfen mehr und mehr an Durchsiehtigkeit. Enthiilt das Glas Bruehtheile yon Pro- centen, so resultirt keine deufliehe Sehwarzung mehr, sondern der Tropfen tiberzieht sich mit einem diisteren Schleier, weleher bei bin- reichender Weichheit des Glases nicht genug Coh~tsion besitzt und daher w~hrend des Gliihens zerreisst, um sich zu dnnklen Wolken zusammen- zuballen, ttarte Gl~ser mit ca. 7 ~ Bleioxyd fiberziehen sich oberfl~tehlieh
mi t einer satt grauen Haut, wi~hrend weiche Glaser intensive Schw~rzung erkennen lassen. Die Reaction riihrt yon einer in der 0xydations- wie Reductionsflamme eintretenden Reduction des Bleioxydes zu metallischem Blei her. Anstatt eine Probe Glas direct im Gebl~se zu behandeln~ kann man auch das zu untersuehende Object in einem Glasrohr yon ca. 6-=7 m , m lichter Weite im Leuchtgas- oder Wasserstoffstrom li~ngere Zeit auf Rothglut erhitzen. Hierbei gibt ein Zinnoxydgehalt ebenfalls oberfl~chlich schw~rzlichen metallischen Reflex, tier jedoch bei Behand- lung der Probe mit der directen Geblitseflamme wieder versehwindet.
Das Erhitzen im redncirenden Gasstrome gestattet noch ein Erkennen besonderer Details, z. B. einzelner bleioxydhaltiger Sehiehten.
Grt~nes kupferhaltiges Glas (oder kupfergefiirbtes blaues Alabaster- glas, Emaille etc.) farbt sieh in tier Reduetionsflamme des Gebl~ses
duffroth, resp. an einigen Stellen dnrchsiehtig intensiv purpurroth. Blei- oxydgehalt beeintr~tehtigt oder verdeekt diese Reaction, in vielen Fallen gelingt es abet auch dann noch, besonders wenn die Probe l~ngere Zeit erhitzt wurde, dutch Reiben der Oberfliiche mit Aehat an einzelnen Punkten den Kupferglanz deutlich zmn ¥orschein zu bringen. Beim Erhitzen kupferhaltigen Glases im Leuehtgas- oder Wasserstoffstrom wird das Kupfer gleichmassig fiber die ga~e Oberfl~tche reducirt.
Erhitzt man ein kleines Sttickchen eines auf Gold- oder Kupfergehalt zu untersuchenden (durehsichtig rothen)Glases in einer Glasr0hre*) vor dem Gebl~se und zieht beides zusammen in weiehem Zustande etwas aus, s o ist naeh dem Erkalten der Probe die yon Gold herrfihrende
*) Um den reducirenden Einiluss der directen Flamme auszuschliessen, Welcher bei einem meist hohen Bleigehalt tier in Betrgch~ kommenden Gl~iser stSren wfirde.
1. Auf Lebensmitte], GesundheitsIoflege, Handel etc. beziigliche. 583
F~irbung noch unver~indert w~hrzunehmen, w~ihrend rothe Kupfergl~ser
dann vollkommen farblos erseheinen. Die Rothf~rbung in Goldgl~isern
verursaehenden Ausseheidungen bed~irfen n~imlich zur Aufl6sung der hSehsten Weissglut, w~ihrend bei rothen Kupfergl~isern eine niedrigere Temperatur hierzu schon hinreichend ist.
Sodaindnstrie. Z u r B e s t i m m u n g d e s F e r r o c y a n n a t r i u m s * ) s chl~gt G. L u n g e**) vor, die Sodalauge mit Kohlens~ure zu behandeln, nm das an Sehwefelnatrium gebundene Eisen zu f~llen, naeh dem Fil- triren einzndampfen, stark zu glahen und dann ira Riiekstande alas ge-
bildete Eisenoxyd zu bestimmen. Bez~lglich der yon K. J u r i s c h * * * ) angegebenen Methoden zur
A n a l y s e d e r b e i m M o n d ' s c h e n V e r f a h r e n e r h a l t e n e n S e h w e f e l l a u g e n , sowie des W e l d o n - S e h l a m m e s wird hier, da dieselben wesentlieh Neues nicht bieten, auf das Original Bezug ge-
nomnleno
Alkoholbestimmung. D i e B e s t i m m u n g d e s A l k o h o l g e h a l - t e s Yon T r a n s p a r e n t s e i f e n , welehe far Zweeke der (franzSsischen)
Steuerverwaltung wichtig ist, bewirkt H. J ayd-), indem er 50 g der sehr fein zerschnittenen Seife in einem 200cc fassenden Kolben mit 30cc
concentrirter Schwefelsgure t~bergiesst, und ersteren his zur vollst~ndi- gen AuflSsung versehlossen hglt. Hierauf wird Wasser nachgeffillt, nach-
dem die Fetts~iuren sieh oben abgesetzt haben und erstarrt sind, die untenstehende Flgssigkeit abgezogen~ fast vSllig neutralisirt und tier Destillation unterworfen bis 25 cs abergegangen sind. Im filtrirten Destillat wird auf Alkohol naeh der Methode yon R i e h e und B a r d y -~t) geprtXft.
Z u r E n t d e c k u n g y o n A l k o h o l in g t h e r i s c h e n O e l e n
destillirt man naeh E r n e s t B a r b i e r t t t ) ~/~e derselben ab und fagt dem Destillate einen Uebersehuss troeknen Kaliumaeetates zu. Letzteres bildet mit vorhandenem Alkohol eine sehwere~ zu Boden sinkende LS- sung, welehe mit Halfe des Scheidetriehters yon dem aberstehenden atherisehen Oele getrennt, sodann mit 4: Raumtheilen Wasser verdannt
*) Yergl. diese Zei~schr. 20~ 139. **) D i n g l e r ' s polyt. Jonrn. 2fl7~ 312.
***) D i n g l e r ' s po]yt. Journ. 237~ 309, 312. t) ]~,flletin de la soci~t6 chimique de 1Paris 35~ 51.
t t) Diese Zeitschrift 17~ 221. t t t ) New Remedies 9~ 17~.