Zur Theorie und Numerik hyperbolischer Differential ... Anfangs- und Randwerte . Folie 6 Die zur...

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von Dipl.-Phys. A. KREITER Am 16-01-22 vorgetragen im von Dr. rer. nat. WEISSER abgehaltenen Seminar 'Ein Blick über den Tellerrand.. .' im Fachbereich Mathematik der Universität des Saarlandes zur Theorie und Numerik partieller Differentialgleichungen Zur Theorie und Numerik hyperbolischer Differential- gleichungen, dargestellt am Beispiel der Wellengleichung

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von Dipl.-Phys. A. KREITER

Am 16-01-22 vorgetragen im von Dr. rer. nat. WEISSER

abgehaltenen Seminar

'Ein Blick über den Tellerrand...' im Fachbereich Mathematik

der Universität des Saarlandes zur Theorie und

Numerik partieller Differentialgleichungen

Zur Theorie und Numerik hyperbolischer Differential- gleichungen, dargestellt am Beispiel der Wellengleichung

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1. Rückblick : elliptische und parabol. Differentialgleichungen (Dgl.)

2. Hyperbolische Differentialgleichungen (hDgl.)

3. Anfangs- und Randwerte

4. Lösbarkeit und Eindeutigkeit

5. Diskretisierung raumartiger Gebiete: Finite Elemente

6. Diskretisierung zeitartiger Intervalle: Finite Differenzen

7. Herleitung und physikalische Beziehungen

8. Besonderheiten

9. Nachweise

10. Code-Erörterung und –Diskussion

Inhalt

Page 3: Zur Theorie und Numerik hyperbolischer Differential ... Anfangs- und Randwerte . Folie 6 Die zur eindeutigen Lösung der WGl in einem begrenzten Gebiet Ω erforderlichen Integrationsbedingungen

LAPLACE- und POISSON-Gleichung 1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

LAPLACE-Gleichung (elliptisch, eDGl) (1) POISSON-Gleichung (eDGl)

(2) Wärmeleitungsgleichung (parabolisch, pDGl)

(3)

wobei x:={xi ,i=1,2,3} ℝ³

)()(² xfxu

0)(:)(² xuxu

Folie 3

)(),(

),( xft

txutxu

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Wellengleichung

Folie 4

Die Wellengleichung (WGl) ist wegen c² ℝ+ hyperbolisch:

(4)

Für n=3 beschreibt sie beispielsweise mit der Phasen-

geschwindigkeit c ablaufende raumzeitliche Ausbreitungsvorgänge

(« Wellen ») eines Feldes u(x,t), dessen Quellen oder Senken

gemäß f(x,t) verteilt sind.

Die homogene WGl (f=0) ist als d’ALEMBERT-Gleichung bekannt.

Die Substitution x0 = ct erlaubt die Darstellung

(5) □

mit dem d’ALEMBERT-Operator □.

),(²

²²

²

12

txfx

u

tc

u n

)(:²

02

xfux

un

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

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Wellengleichung

Folie 5

hDGl müssen nicht notwendigerweise 𝜕²𝑢

𝜕𝑡² enthalten.

Isotrop dissipative Vorgänge können durch einen

Summanden mit η > 0 einbezogen werden:

(6) ),(²

²²

²

02

txfx

u

t

u

tc

u n

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

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Anfangs- und Randwerte

.

Folie 6

Die zur eindeutigen Lösung der WGl in einem begrenzten Gebiet Ω

erforderlichen Integrationsbedingungen sind in Form von

DIRICHLET-Randwerten,

(7a)

NEUMANN-Randwerten

(7b)

bzw. einer Mischung (CAUCHY) oder Kombination (ROBIN) beider sowie

Anfangswerten

(8a)

(8b)

gegeben.

xxvxt

u

xxuxu

txgtxun

txgtxu

NN

DD

,

,

0 ,: ,

,: ,

N

D

)()0,(

)()0,(

),(

0),(

0

0

ΓN

ΓD Ω

t=T

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

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Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion t=0

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Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen Folie 7

Die Beweisführung umfaßt folgende Schritte:

a) Die Wellengleichung wird als Variationsintegral dargestellt (schwache

Differenzierbarkeit im Sinne der partiellen Integration)

b) Zu dessen Berechnung wird eine eindeutige Lösung auf Basis

HILBERTscher Eigenfunktionen verwendet

c) Die Erfüllung der RW/AW-Bedingungen wird verifiziert

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

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diskretisierung

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Physik

8.Besonderheiten

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10.Code-

Erörterung und

Diskussion

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Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen (a) Folie 8

Die Wellengleichung

(3)

wird mit einer Testfunktion v(x) H01(Ω) multipliziert, integriert

(9)

und mit ihren Anfangswerten in die Variationsform gebracht:

(10)

0),(²²

),(²

²

),(²

txf

tc

txu

x

txu

dxxvtxfdxxvtxudt

dxxvtxud

)(),()(),(²

)(),(²

in in

0

0

00

1

0)²()²(

:),(

,:),(

0),(),()),((),(²

²

vdt

tduutu

TtHvvtfvtuavtudt

d

tt

LL

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

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Physik

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10.Code-

Erörterung und

Diskussion

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Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen (b) Folie 9

Theorem: Seien V(Ω) und H (Ω) zwei HILBERT-Räume mit V ⊂ H als

kompakter Einbettung und V dicht in H (üblicherweise V=L² oder V=H01(Ω).

Sei a(u,v) eine symm. stetige, koerzive Bilinearform. Seien eine

Zeitobergrenze T > 0, Anfangswerte u(0)=u0 und du/dt=v0 in Ω gem. (10)

sowie ein Quellterm f (x,t) L²(]0;T[;H) gegeben, dann hat die mit der von t

unabhängigen Testfunktion v(x) in das Variationsintegral

(11)

umgeformte Wellengleichung eine eindeutige Lösung. Weiter existiert eine

nur von Ω und T abhängige obere Schranke C > 0, womit die

Energieabschätzung lautet:

(12) )(

[;;0]²00);;0();;0( 1 HTLHVHTCVTCfvuCuu

TtVvvtfvtuadt

vtud

H

H 0,),(),(²

),(²

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und parabol. Dgl.

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Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

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diskretisierung

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Physik

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Erörterung und

Diskussion

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Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen (c)

Nebenbemerkung: Analog zur pDGl ist die schwache Koerzivität für die

Bilinearform a(v,v) für alle v V abschätzbar mit 2 pos. Konstanten und

zu

(13)

Mit dem Ansatz

(14)

wird die Variationsform in

(15)

überführt. Diese Gleichung beschreibt eine abklingenden Welle, kann aber

verallgemeinert werden (η = 0). Damit ist die Voraussetzung der

Koerzivität für a(v,v) in (11) abmilderbar zur schwachen Koerzivität.

Beweis: Analog zu dem der pDGl, wie folgt.

Folie 10

Vvvvvva VH ²²),(

)()( twetut

TtVvvtf

vtwdt

vtwdvtwa

dt

vtwd

H

H

HH

0,),(

),(),(

2),(²

),(²

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und parabol. Dgl.

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Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

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diskretisierung

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10.Code-

Erörterung und

Diskussion

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Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen (d)

Angenommen, sei eine Lösung von (11).

Dann wird die aus den Eigenfunktionen der Variationsformulierung der eDGl

gebildete HILBERTsche Basis (uk)k>0 verwendet, d.h., die Bedingung

(16)

wird erfüllt. Mit

(17)

wird

(18)

und mit ωk=√λk lautet die eindeutige Lösung zu

(19)

(20)

Folie 11

VvvuvuaVu

Hkkkk ,),(,

HTCVTCu ;;0;;0 1

k

l

ll

k

kk

HkkHkkHkk

ututtu

ututuvuu

k 11

0

1

0

0

)(lim)()(

),()(,,,,

1

0

0

0::

²

²

ktkkt

kkkk

dt

d

,

T[]0; in

k

t

kkkk

k

kkk dsststtt0

10 sin)(sin1

cos)(

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und parabol. Dgl.

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Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

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diskretisierung

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10.Code-

Erörterung und

Diskussion

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Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen (e)

Somit zu zeigen:

konvergiert. Also zu prüfen, ob die Teilreihen eine CAUCHY-Folge bilden.

Wegen der Orthogonalität der (uj) in H und V ergibt sich für l>k, ∀t eine

Abschätzung der a zu

(21)

Multipliziert man (19) mit und integriert über t, ergibt sich

(22)

und aus (20) ergibt sich die Abschätzung

(23)

Kombiniert man (22) und (23), erhält man

(24)

Folie 12

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und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

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diskretisierung

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diskretisierung

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Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

k

k

t

kkkk

k

kk wdsststt

1 0

10 sin)(sin1

cos

l

kj

j

jj

H

klklkl

dt

tdt

dt

wwdwwwwa

12

22

)()(

)(),(

)(tk

dssstt

t

jjjjjjjj )()(2)()(0

20

21

22

dsstt

jjjjj 0

10 )()(

t

jjjjjjj dssttt0

220

21

22

)(2)()(

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Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen (f)

Mit u0 V, u1 H und f L²(]0;T[;H) ergibt sich

(25)

was zur Folge hat, daß die Reihe der wk auf der rechten Seite von (24) zu

(26)

komvergiert, also das CAUCHY-Kriterium in C1([0,T];H) und C([0,T];V) erfüllt.

Diese Räume sind vollständig, damit konvergieren die wk und definieren

den Grenzwert u. Insbesondere konvergieren die (wk(0), dwk(0)/dt) nach

(u0,v0) in VxH, so daß die Anfangsbedingungen erfüllt sind. Andrerseits

erfüllt u(t) die Variationsformulierung gleichermaßen, da die Reihe für jede

Testfunktion v=uk diese erfüllt. Da (uk/√λk) HILBERT-Basis von V ist, erfüllt

(19) die Variationsformulierung für alle Testfunktionen v V, womit u die gesuchte Lösung von (19) ist.

Folie 13

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und parabol. Dgl.

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Wellengleichung

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Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

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diskretisierung

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Physik

8.Besonderheiten

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Erörterung und

Diskussion

1 0

22

[;;0]

1

212

0

1

20

0,0

2

0

)(

)(

2

j

t

jHTL

j

j

j

jjV

dssf

v

uuau

H

0)()()()(22

,lim

H

kl

V

kl

lk

twtwtwtw maxTt0

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Semidiskretisierung im Ortsraum

Konstruktion eines Finite-Elemente-Unterraumes V0h von H01(Ω), in dem

die Variations-Formulierung (11) für die diskretisierte Form uh der Welle näherungsweise dargestellt wird als

(27)

indem man zugleich uh0 und vh0 ansetzt. Zu zeigen ist, daß (27) eine eindeutige und explizit angebbare Lösung hat. Ansatz ist die Verwendung einer zeitunabhängigen (φk )- Basis für V0h ,nach der uh zerlegt werden kann. Man setzt

(28)

...

Folie 14

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diskretisierung

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Erörterung und

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hthhth

hhHhhhHhh

vuuu

TtVvvtfvtuadt

vtud

,00,00

0

,

0,),(),(²

),(²

)²(

1

0

0

1

0

0

1

),()(

)()(

L

h

mh

th

mh

th

mh

h

tftb

Vu

Uu

tUtu

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Zeitdiskretisierung - Methode der finiten Differenzen

...und erhält das bereits bekannte lineare System gewöhnlicher Dgl. 2. Ordnung konstanter Koeffizienten mit Massen- (M) und Steifigkeitkeits- (K) Matrizen:

(29)

das als Ausgangspunkt der zeitlichen Diskretisierung dient, indem das Intervall ]0;T[ in n Zeitschritte der Länge τ zerlegt wird, deren jeweiligen Ergebnisse als Ausgangspunkt für den nächsten Schritt dienen. Für die Wellengleichung soll hier das Θ- Schema zur Anwendung kommen

(30)

welches für Θ=0 explizit, für Θ=1 implizit und für Θ=1/2 CRANK- NICOLSON-Schema genannt wird. Für den ersten Schritt werden U0 und U1 aus den Anfangsbedingungen errechnet.

(31)

Folie 15

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na

VUUU

TttbtUtU

Lh

h

t

hh

t

h

hh

h

h

h

,1,,,,

,

0),()()(

)²(

,0

0

,0

0

KM

KM

11

1111

21

21²

2

tbtbtb

UUUUUU

KM

0

01

0

0 ; vUU

uU

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Zur physikalischen Herkunft der Wellengleichung (a) Folie 16

Ausgangspunkt sei ein lokaler Vorgang, bspw. die Bewegung einer

Punktmasse m unter dem Einfluß einer linear von deren

Verschiebung r(t) abhängigen Kraft K, woraus unter dem 2.

NEWTONschen Axiom die Bewegungsgleichung

als lineare DGl. 2. Grades hervorgeht, deren Lösung r(t) einen

zyklischen Vorgang mit der Periodendauer

beschreibt.

)()())(( tmtDt rrrK

D

m

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und parabol. Dgl.

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Zur physikalischen Herkunft der Wellengleichung (b) Folie 17

Übergang von der Massendistribution gekoppelter Oszillatoren zur

kontinuierlichen Massendichte ermöglicht die Beschreibung ihrer

Bewegung als raumzeitliche Fluktuation (P-Wellen in homogenen

nichtviskosen Fluiden).

Deren Schnellefelder v(r,t) sind somit wirbelfrei,

weshalb sie als Gradient eines skalaren Potentialfeldes ψ(r)

angesetzt

und eine Wellengleichung anstelle für den Schalldruck p(r)

als deren mit Massendichte ϱ gewichtete Zeitableitung

eingesetzt werden kann:

, v0v

),(2

2 tfc

p r

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und parabol. Dgl.

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Homogene Wellengleichung, Ansatz von d’ALEMBERT Folie 19

Der d‘ALEMBERtsche Ansatz geht dabei von einer partikulären

Lösung der homogenen Wellengleichung der Form

aus, wobei r0 ein konstanter Einheitsvektor ist und Φ ℒ2 eine 2fach differenzierbare Funktion oder Distribution ist

Jede Linearkombination a∙Φ+ +b∙Φ- ist gleichfalls Lösung.

Der innerhalb des durch deren Argument aufgespannten

Doppelkegels liegende Bereich des ℝn∪ℝ wird als Kausalbereich

bezeichnet

)(),( 0 cttu rrr

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Randwerte

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Ebene Wellen, Wellenvektor Folie 20

Durch die Gleichung

mit festem k∊R wird eine Ebene definiert, die Lösung u der

Wellengleichung beschreibt daher ebene Wellen.

Das Lot auf diese Wellenebenen ist parallel zu r0 und zeigt

in die Ausbreitungsrichtung von u.

[eindimensionale Lösung].

kct rr0

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Monochrome Wellen, HELMHOLTZ-Gleichung Folie 21

Emittieren die Quellen F monochrome Wellen der Form

mit ω=2πν, kann für das Wellenfeld der Produktansatz

gewählt werden mit w∊ℂ. Durch Einsetzen des Ansatzes

ergibt sich

als HELMHOLTZ-Gleichung, worin die Wellenzahl k durch

definiert ist .

tieftF 2)(),( rr

tiewu )()( rr

)()()(² 2rrr fwkw

ck

22

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Telegraphengleichung Folie 22

Dissipative Einflüsse, z.B. ohmsche Widerstände werden durch

das Einfügen eines Dämpfungsterms in die Wellengleichung

beschrieben, woraus sich die Telegraphengleichung

mit der Dämpfungskonstanten a ∊ ℝ+ ergibt.

),(),(²),(

),(

²

1 2

tFtut

tua

t

tu

crr

rr

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Randwerte

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diskretisierung

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SCHRÖDINGER-Gleichung

Die zeitabhängige SCHRÖDINGERgleichung (1926) beschreibt die

raumzeitliche Dispersion eines Materiepaketes

gehört jedoch aufgrund ihrer Charakteristik zu den parabolischen

Differentialgleichungen; ersetzt man das Potential durch dessen

Gesamtenergie, erhält man ihre zeitunabhängige Variante

als Eigenwertgleichung für stationäre Zustände quantenmechanischer

Systeme.

Folie 23

),(),(),(²2

²),(ttVt

m

h

t

t

i

hrrr

r

0),(),(²2

² tEt

m

hrr

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und parabol. Dgl.

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Wellengleichung

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Randwerte

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Eindeutigkeit

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diskretisierung

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KLEIN-GORDON-Gleichung

.

Folie 24

Diese relativistische Form der SCHRÖDINGERschen Wellengleichung (1926)

beschreibt die LORENTZ-invariante Dispersion eines Materiepaketes

wenn sich ψ(r)=ϕ′(r’) transformiert.

Sie läßt sich nicht mehr als Wahrscheinlichkeitsamplitude

Interpretieren: Die zu ihrer Stromdichte <ϕ, ϕ > gehörige Größe nimmt die

Form

an.

),,(),(²),(1

2

22

2

2

2t

h

cmt

t

t

crr

r

cccc

mc

hi

22

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

Page 24: Zur Theorie und Numerik hyperbolischer Differential ... Anfangs- und Randwerte . Folie 6 Die zur eindeutigen Lösung der WGl in einem begrenzten Gebiet Ω erforderlichen Integrationsbedingungen

MAXWELL-Gleichungen

.

Folie 25

Aus dem Induktionsgesetz

in Verbindung mit der Quellenfreiheit der Induktion

dem BIOT-SAVARTschenGesetz

den Materialgleichungen und der LORENTZ-Eichung

ergeben sich die Darstellungen

und

mit dem d’ALEMBERT-Operator in vierdimensionaler LAPLACE-Gleichung

0

0

0

0

²²

²²

²²

²²

²

0

tc

tcvA

AED

AE

ABB

BE

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

Page 25: Zur Theorie und Numerik hyperbolischer Differential ... Anfangs- und Randwerte . Folie 6 Die zur eindeutigen Lösung der WGl in einem begrenzten Gebiet Ω erforderlichen Integrationsbedingungen

…auf den Schultern von Riesen Folie 34

i. St. Weißer: Folienvorträge im Seminar, 2015, sowie umfassende Vorbesprechung und Hinweise zur Programmierung

ii. Allaire, Numerical Analysis and Optimization, Kap. 8 (Oxford Science Publications), 2007

iii. F. Hecht, Freefem++ 3rd Edition V3.38-3

iv. A. Prosperetti, Advanced Mathematics for Applications, Cambridge University Press, 2011

v. M. Nicolai & al: Elast. 2dim. Tragwerksberechnung, RWTH Aachen, 2013

vi. sowie aufbauend auf und voraussetzend die Arbeiten der im Seminar (i) Vortragenden K. Jakob, J. Veit und L. Erbelding

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

Page 26: Zur Theorie und Numerik hyperbolischer Differential ... Anfangs- und Randwerte . Folie 6 Die zur eindeutigen Lösung der WGl in einem begrenzten Gebiet Ω erforderlichen Integrationsbedingungen

numerische Simulation: Schwingende Membran Folie 35

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

erstes Video (hDG3b.avi) zeigt zur FEM-Lösung der Wellengleichung im 200x200px-Einheitsquadrat den Gradientenbetrag der Welle u (vergleichbar einer schlieren-optischen Aufnahme) mit NEUMANN-Randbedingung, Anfangsgeschwindigkeit 0 zur Nachbildung einer aus {ii} bekannten Simulation Sourcecode: hdG3b.edb

Page 27: Zur Theorie und Numerik hyperbolischer Differential ... Anfangs- und Randwerte . Folie 6 Die zur eindeutigen Lösung der WGl in einem begrenzten Gebiet Ω erforderlichen Integrationsbedingungen

numerische Simulation: Schwingende Ellipse Folie 36

1. Rückblick: ellipt.

und parabol. Dgl.

2.

Wellengleichung

3. Anfangs- und

Randwerte

4. Lösbarkeit und

Eindeutigkeit

5.Orts-

diskretisierung

6. Zeit-

diskretisierung

7. Herleitung und

Physik

8.Besonderheiten

9. Nachweise

10.Code-

Erörterung und

Diskussion

hDG4a.avi zeigt das Gradientenfeld einer ellipsenförmigen Membran (360 Randpunkte) mit Anfangsimpuls-Mittelpunkt (-1,0) hDG4c.avi zeigt eine Membranauslenkung selbst mit der anisotropen

Anfangsauslenkung 𝑢 0 = 𝑒−4 𝑥+1 2−3(𝑦−0.5)². Die Symmetrie der x-Achse wird im hDG4d.avi dadurch gebrochen, daß die Anfangsauslenkung nicht nur anisotrop, sondern auch parallel zur y-Achse verschoben ist. Die incrementale Zeitbasis tau wird schrittweise verkürzt, um die wachsende Anzahl angeregter Schwingungsmoden ausreichend aufzulösen. Anders als in hDG4c ergibt sich keine "Wiederkehr" des ersten Auseinanderlaufens.

Ω