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I/G 2 von 26 National Socialism: Resistance (Kl. 9/10) The Other Side of Modernity 6 38 RAAbits Bilingual Geschichte Dezember 2016 Fachlicher Hintergrund Die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die Folgen für die Opposition Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Dies war der erste Schritt auf dem Weg zur Machtergreifung der Nationalsozialisten. Zielstrebig beseitigte Hitlers Regierung in- nerhalb von nur eineinhalb Jahren die Demokratie in Deutschland und errichtete eine Diktatur. Als einen der ersten Schritte nutzte die Partei den Reichstagsbrand vom 27. Februar für ihre Zie- le. So beschloss die Parteispitze am 28. Februar die „Verordnung zu Schutz von Volk und Staat“ (Reichstagsbrandverordnung). Diese Verordnung stellte einen wichtigen Schritt hin zur Diktatur dar, da hier unter anderem politische Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit außer Kraft gesetzt wurden. Zudem wurde für Hoch- und Landesverrat die Todesstrafe festgesetzt. Für Gegner des Nationalsozialismus bedeutete dieses Gesetz eine große Minimierung ihrer legalen Möglichkeiten, gegen das Regime vorzugehen, da auch das Recht auf Versammlung einge- schränkt wurde. In der Folge des Reichstagsbrands ging das Regime offensiv gegen politische Gegner vor. Etli- che KPD-Funktionäre wurden verhaftet, was praktisch einem KPD-Verbot gleichkam. Es bestand nun für Kommunisten kaum noch eine Möglichkeit, offen gegen das Regime tätig zu werden, da sie verfolgt und verstärkt kontrolliert wurden. Auch Sozialdemokraten wurden im Zuge dessen verhaftet. Am 24. März desselben Jahres wurde das Ermächtigungsgesetz (Enabling Act) verabschiedet, das beschloss, dass die Regierung ab sofort ohne Beteiligung des Reichstags und des Reichs- rats Gesetze erlassen durfte. Hiermit galt die Gewaltenteilung als aufgehoben. Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April ermöglichte es den Nationalsozialis- ten, Beamte aus ihren Stellungen zu entfernen, bei denen Zweifel daran bestanden, ob sie im- mer für den Staat eintreten würden. Somit waren mögliche Regimegegner nicht mehr im Staatsdienst und auch die Exekutive in der Hand der Partei. Als weiterer Schritt wurde der Föde- ralismus aufgehoben. Dies erfolgte über das „Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ vom 31. März. Am 22. Juni wurde die SPD verboten und somit der einzig verbleibende politische Gegner aus- geschaltet. Um weiteren Verboten zu entgehen, lösten sich auch die übrigen bürgerlichen Partei- en auf. Die NSDAP wurde daraufhin zur Staatspartei erklärt. Hitler beanspruchte zudem das oberste Richteramt im Staat für sich. Auch die Judikative war somit nicht mehr unabhängig. Nach Hindenburgs Tod am 2. August 1934 vereinigte Hitler die beiden höchsten Staatsämter, das des Reichskanzlers und das des Reichspräsidenten. Er nannte sich nun „Führer und Reichs- kanzler“ . Schon eineinhalb Jahre nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler gab es somit keine Kontrollinstanz im Staat mehr. Für den Widerstand der Gegner des Nationalsozialismus bedeu- tete dies, dass es nun keine legalen Möglichkeiten mehr gab, gegen das Regime vorzugehen. Widerstand gegen den Nationalsozialismus Generell machte die allgegenwärtige Kontrolle den Widerstand gegen das nationalsozialisti- sche Regime schwer. Sicherheitsorgane wie etwa die Gestapo überwachten die Bevölkerung permanent. Zudem konnte das Leisten von Widerstand mit einer Gefängnis- oder gar der Todesstrafe geahn- det werden. Dies galt nicht nur für die Widerständler selbst, sondern auch für Familienmitglie- der, die durch die sogenannte „Sippenhaft“ bedroht wurden. Dies führte dazu, dass es in Deutschland keine breite Widerstandsbewegung gab. Stattdessen wurde Widerstand nur von relativ kleinen Gruppen oder auch Einzelpersonen geleistet, die untereinander keine oder nur begrenzte Verbindung herstellen konnten. Die Formen des Widerstands waren sehr unterschied- lich und reichten von passiven und gewaltlosen Widerstandsformen wie dem Aufhängen von Protestplakaten oder dem Verteilen von Flugblättern bis zu Attentaten, die die Ermordung Hit- lers zum Ziel hatten. Eine wichtige Gruppe unter den Widerständlern waren die Kommunisten, die sich als erklärter Hauptgegner des Nationalsozialismus schon früh auf einen Widerstand im Untergrund vorbe- reiteten. Anfangs bestand ein Netz von Funktionärsgruppen, die aus Verstecken heraus die Par- teizeitung und Flugblätter verbreiteten. Nach verlustreichen Aktionen stiegen die Kommunisten zur Vollversion

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Fachlicher Hintergrund

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die Folgen für die Opposition

Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Dies war der erste Schritt auf dem Weg zur Machtergreifung der Nationalsozialisten. Zielstrebig beseitigte Hitlers Regierung in-nerhalb von nur eineinhalb Jahren die Demokratie in Deutschland und errichtete eine Diktatur. Als einen der ersten Schritte nutzte die Partei den Reichstagsbrand vom 27. Februar für ihre Zie-le. So beschloss die Parteispitze am 28. Februar die „Verordnung zu Schutz von Volk und Staat“ (Reichstagsbrandverordnung). Diese Verordnung stellte einen wichtigen Schritt hin zur Diktatur dar, da hier unter anderem politische Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit außer Kraft gesetzt wurden. Zudem wurde für Hoch- und Landesverrat die Todesstrafe festgesetzt. Für Gegner des Nationalsozialismus bedeutete dieses Gesetz eine große Minimierung ihrer legalen Möglichkeiten, gegen das Regime vorzugehen, da auch das Recht auf Versammlung einge-schränkt wurde.

In der Folge des Reichstagsbrands ging das Regime offensiv gegen politische Gegner vor. Etli-che KPD-Funktionäre wurden verhaftet, was praktisch einem KPD-Verbot gleichkam. Es bestand nun für Kommunisten kaum noch eine Möglichkeit, offen gegen das Regime tätig zu werden, da sie verfolgt und verstärkt kontrolliert wurden. Auch Sozialdemokraten wurden im Zuge dessen verhaftet.

Am 24. März desselben Jahres wurde das Ermächtigungsgesetz (Enabling Act) verabschiedet, das beschloss, dass die Regierung ab sofort ohne Beteiligung des Reichstags und des Reichs-rats Gesetze erlassen durfte. Hiermit galt die Gewaltenteilung als aufgehoben. Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April ermöglichte es den Nationalsozialis-ten, Beamte aus ihren Stellungen zu entfernen, bei denen Zweifel daran bestanden, ob sie im-mer für den Staat eintreten würden. Somit waren mögliche Regimegegner nicht mehr im Staatsdienst und auch die Exekutive in der Hand der Partei. Als weiterer Schritt wurde der Föde-ralismus aufgehoben. Dies erfolgte über das „Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ vom 31. März.

Am 22. Juni wurde die SPD verboten und somit der einzig verbleibende politische Gegner aus-geschaltet. Um weiteren Verboten zu entgehen, lösten sich auch die übrigen bürgerlichen Partei-en auf. Die NSDAP wurde daraufhin zur Staatspartei erklärt. Hitler beanspruchte zudem das oberste Richteramt im Staat für sich. Auch die Judikative war somit nicht mehr unabhängig.

Nach Hindenburgs Tod am 2. August 1934 vereinigte Hitler die beiden höchsten Staatsämter, das des Reichskanzlers und das des Reichspräsidenten. Er nannte sich nun „Führer und Reichs-kanzler“. Schon eineinhalb Jahre nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler gab es somit keine Kontrollinstanz im Staat mehr. Für den Widerstand der Gegner des Nationalsozialismus bedeu-tete dies, dass es nun keine legalen Möglichkeiten mehr gab, gegen das Regime vorzugehen.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Generell machte die allgegenwärtige Kontrolle den Widerstand gegen das nationalsozialisti-sche Regime schwer. Sicherheitsorgane wie etwa die Gestapo überwachten die Bevölkerung permanent.

Zudem konnte das Leisten von Widerstand mit einer Gefängnis- oder gar der Todesstrafe geahn-det werden. Dies galt nicht nur für die Widerständler selbst, sondern auch für Familienmitglie-der, die durch die sogenannte „Sippenhaft“ bedroht wurden. Dies führte dazu, dass es in Deutschland keine breite Widerstandsbewegung gab. Stattdessen wurde Widerstand nur von relativ kleinen Gruppen oder auch Einzelpersonen geleistet, die untereinander keine oder nur begrenzte Verbindung herstellen konnten. Die Formen des Widerstands waren sehr unterschied-lich und reichten von passiven und gewaltlosen Widerstandsformen wie dem Aufhängen von Protestplakaten oder dem Verteilen von Flugblättern bis zu Attentaten, die die Ermordung Hit-lers zum Ziel hatten.

Eine wichtige Gruppe unter den Widerständlern waren die Kommunisten, die sich als erklärter Hauptgegner des Nationalsozialismus schon früh auf einen Widerstand im Untergrund vorbe-reiteten. Anfangs bestand ein Netz von Funktionärsgruppen, die aus Verstecken heraus die Par-teizeitung und Flugblätter verbreiteten. Nach verlustreichen Aktionen stiegen die Kommunisten

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auf Überzeugungsarbeit von Mann zu Mann um. Diese Form des Widerstandes wählte bei-spielsweise auch die Stuttgarter „Schlotterbeck-Gruppe“. Aufgrund des offenen Terrors des Re-gimes und der fehlenden Zusammenarbeit mit der SPD konnten auch geplante Streiks und Massendemonstrationen nicht umgesetzt werden. Bis 1935 gelang es der Gestapo, den hart-näckigsten Widerstand zu brechen. Insgesamt hatten die kommunistischen Widerstandskämp-fer die größten Opferzahlen.

Außerdem gab es Widerstand vonseiten der Kirche. Trotz der antichristlichen Haltung der Natio-nalsozialisten leisteten die beiden christlichen Kirchen keinen offiziellen Widerstand. Ihr Anlie-gen war es, den eigenen kirchlichen Raum gegen nationalsozialistische Übergriffe zu verteidi-gen. Die katholische Kirche glaubte sich zunächst durch das Reichskonkordat vom 20. Juli 1933 gesichert; die protestantische Kirche war in einen regimetreuen Flügel, die „Deutschen Chris-ten“, und einen glaubenstreuen Flügel, die „Bekennende Kirche“, gespalten. In beiden Kirchen gab es Einzelpersonen, die Widerstand leisteten, so beispielsweise Bischof Johannes Baptista Sproll.

Weitere Personengruppen, die passiven Widerstand leisteten, waren zum Beispiel die Sozialde-mokraten, kleinere Gruppen junger Leute mit christlich-humanistischem oder auch akademi-schem Hintergrund wie beispielsweise die Münchner Widerstandsgruppe „Weiße Rose“.

Aktiven Widerstand leisteten sowohl Anhänger der militärischen Opposition, wie z. B. Graf von Stauffenberg (1944), als auch Privatpersonen, wie beispielsweise der aus dem Arbeitermilieu stammende Georg Elser (1939). Beide unternahmen Attentatsversuche auf Hitler.

Warum ist das Thema aktuell?

Der Gegenwartsbezug des Themas ist sehr hoch. Obwohl Deutschland heute eine funktionie-rende Demokratie ist, erleben die Schüler indirekt die Folgen von totalitären Systemen, in de-nen nun fast dieselbe Situation vorherrscht wie noch vor wenigen Jahrzehnten in Deutschland. Auch heute gibt es Staaten, in denen Regimegegner verfolgt werden. Einige versuchen, durch eine Flucht nach Europa der politischen Verfolgung in ihrem Heimatland zu entkommen. Der Widerstand gegen ein totalitäres System ist also keinesfalls ein Thema der Geschichte, sondern heute aktueller denn je.

Warum ist die Auseinandersetzung mit diesem Thema wichtig?

Durch die Thematisierung des Widerstands gegen das NS-Regime erkennen die Schüler zwei wesentliche Dinge: Zuerst einmal werden heute oft genug unsere Demokratie und unsere Grundrechte in Deutschland als selbstverständlich hingenommen. Durch den Vergleich der da-maligen Situation mit unserem heutigen Grundgesetz stellen sie fest, dass dieses so aufgebaut ist, dass es nicht mehr möglich ist, eine Diktatur zu errichten, ganz gleich, welche Partei in Wah-len an die Macht kommt. Den Schülern wird bewusst, wie wertvoll die Demokratie ist und wie wichtig es ist, diese Gesellschaftsform zu schützen. Auch werden die Schüler darin bestärkt, sich politisch zu engagieren, zu diskutieren und die Möglichkeiten, die die Demokratie bietet, zu nut-zen.

Didaktisch-methodisches Konzept

Für welche Lerngruppe ist die Reihe konzipiert?

Die Unterrichtseinheit ist für den bilingualen Geschichtsunterricht in den Klassen 9 und 10 konzi-piert.

Sie setzt kein inhaltliches Vorwissen zum Thema „Widerstand im Nationalsozialismus“ selbst voraus. Da die erste Stunde die Machtergreifung Hitlers im Bezug auf den Widerstand behan-delt, kann das Material auch zum Einstieg in das Thema „Nationalsozialismus“ verwendet wer-den.

Es ist hilfreich, wenn die Lerngruppe über Vorwissen zu aktuellen Themen der Weltpolitik ver-fügt, darunter insbesondere über totalitäre Systeme. Dies erleichtert es, Gegenwartsbezüge aufzuzeigen.

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Wie wird das Thema in der Fremdsprache vermittelt?

Die Aufgaben sind kleinschrittig formuliert. Das englischsprachige Unterrichtsmaterial wurde so gestaltet, dass möglichst wenig unbekannte Wörter darin vorkommen. Vokabeln, die noch nicht im Englischunterricht eingeführt wurden, sind mit der Übersetzung angegeben. Generell wurden kurze Sätze mit einfachen Strukturen gewählt. Zusätzlich stehen eine thematische Wortschatzliste sowie ein Glossar zur Verfügung, an dem sich die Lernenden zusätzlich orien-tieren können. Des Weiteren werden die Inhalte durch den Einsatz von Bildern und Personifizie-rungen veranschaulicht.

Wo liegen die inhaltlichen Schwerpunkte der Reihe?

In der ersten Doppelstunde geht es darum, was man generell gegen das Nazi- Regime unter-nehmen hätte können. Dafür werden die Phase des Aufbaus der Diktatur und die wichtigsten Gesetze untersucht, die den politischen Gegnern nach und nach ihre Eingriffsmöglichkeiten nahmen. Hier wird den Schülern bewusst, dass es bald keine legalen Möglichkeiten mehr gab, gegen das Regime vorzugehen. Die zweite Doppelstunde baut inhaltlich darauf auf. Die Schüler finden heraus, wie und mit welchem Motiv sich ausgewählte Widerständler aktiv sowie passiv gegen das Regime wehrten und welche Reaktion des Regimes sie erfahren mussten.

Anhand welcher Methoden wird das Thema erarbeitet?

Bei der Vermittlung der Lerninhalte stehen kooperative Lernformen im Vordergrund. In der ersten Doppelstunde beschäftigen sich die Schüler in arbeitsteiliger Partnerarbeit (M 3–M 4) mit Schritten auf dem Weg zur Machtergreifung Hitlers. In der zweiten Doppelstunde setzt sich die Lerngruppe im Rahmen eines Gruppenpuzzles (M 7–M 11) mit unterschiedlichen Wider-ständlern auseinander. Kreative Schreib- und Sprechanlässe dienen zum Umwälzen der erar-beiteten Inhalte und des thematischen Wortschatzes. In einem Rollenspiel (M 5) setzen sich die Lernenden mit Risiken und Chancen des Widerstandleistens auseinander. Beim Schreiben ei-nes Abschiedsbriefs (M 12) eines Widerständlers kurz vor der Hinrichtung hinterfragen sie den Nutzen von politischem Widerstand.

Wie kann ich das Gelernte überprüfen?

Zur Überprüfung des Erlernten steht ein Test zur Verfügung, in dem die Schüler vorgegebene Sätze vervollständigen. Hierbei zeigen sie, dass sie sowohl über das inhaltliche Wissen als auch das thematische Vokabular verfügen.

Medienhinweise

Printmedien

Charles River Editors (2016): The French Resistance: The History of the Opposition Against Nazi Germany’s Occupation of France during World War II. North Charleston: CreateSpace Indepen-dent Publishing Platform.

Dieses Werk bietet einen Einblick in ein bisher in der Literatur wenig dargestelltes Thema: das des aktiven französischen Widerstands.

Fritz, Kaspar (1994): Hanna, Kolka, Ast und andere. Stuttgarter Jugend gegen Hitler. Tübingen: Silberburg Verlag.

Ein Jugendbuch, in dem Hans Gasparitsch selbst (unter seinem Pseudonym) ergreifend und durch Bildmaterial angereichert das Schicksal seiner Widerstandsgruppe, Gruppe G, darstellt.

McDonough, Frank (2010): Opposition and Resistance in Nazi Germany. Cambridge: CUP.

Ein interessantes, englisches Schulbuch, in dem verschiedene Widerstandsformen und -grup-pen beschrieben werden und ein Ausblick auf die historische Debatte zum Thema geleistet wird.

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Ueberschär, Gerd (2006): Für ein anderes Deutschland: Der deutsche Widerstand gegen den NS-Staat 1933–1945. Frankfurt: Fischer Taschenbuch.

Eine umfassende und facettenreiche Beschreibung des Widerstands gegen den Nationalsozia-lismus.

Vinke, Hermann (2014): Das kurze Leben der Sophie Scholl. Ravensburg: Ravensburger Buch-verlag.

Hier wird das Leben der jungen Sophie Scholl anhand von Tagebucheinträgen, Fotos, Dokumen-ten, Zeugenberichte und Aussagen ihrer Schwester Inge sehr anschaulich und ergreifend darge-stellt.

Internetseiten

http://www.zeitklicks.de/nationalsozialismus/zeitklicks/zeit/verfolgung/widerstand/wer-leistet-widerstand/

Auf dieser Homepage für Schüler findet man eine jugendgerechte Darstellung wesentlicher In-formationen. Besonders ist hier die Möglichkeit der interaktiven Vernetzung der Themen.

education.cambridge.org/…/opposition_and_resistance_in_nazi_…

Auf der Internetseite der Universität Cambridge findet sich ein kostenloser, knapp 20-seitiger Download zum Thema „Opposition and resistance in Nazi Germany“, ein Auszug aus dem gleich-namigen Werk des britischen Geschichtsprofessors Frank McDonough.

Verlaufsübersicht zur Reihe

1./2. Stunde: To what extent was resistance against the Nazi regime actually possible?

3./4. Stunde: Who resisted the Nazi regime and in what ways did they do so?

Verlaufsübersicht zu den Stunden

1./2. Stunde: To what extent was resistance against the Nazi regime actually possible?

Material Verlauf

M 1 Democracy vs. dictatorship / Aktivieren von Vorwissen und Motivation an-hand zweier Bilder

M 2 Heading towards a dictatorship – the Reichstag Fire Decree / Herausarbeiten erster Maßnahmen der Nationalsozialisten zur Errichtung einer Diktatur an-hand eines Auszugs aus dem Gesetz

M 3–M 4 Further steps on the way to a dictatorship / Herausarbeiten weiterer Maß-nahmen der Nationalsozialisten zur Errichtung einer Diktatur in arbeitsteiliger Partnerarbeit

M 5 Should we resist against the system? / Erarbeiten eines Rollenspiels, in dem die Möglichkeiten und Gefahren eines möglichen Widerstands thematisiert werden

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3./4. Stunde: Who resisted the Nazi regime and in what ways did they do so?

Material Verlauf

M 6 Resistance against National Socialism / Erteilen der Arbeitsanweisung für das folgende Gruppenpuzzle

M 7–M 10 Jigsaw / Herausarbeiten des Vorgehens und der Motive exemplarischer Widerstandskämpfer in einem Gruppenpuzzle

M 11 Talking about resistance fighters / Sichern der Ergebnisse in den Stamm-gruppen anhand eines Übersichtsblatts

M 12 A letter from a resistance fighter / Verfassen eines Abschiedsbriefs aus der Sicht eines Mitglieds der Weißen Rose

Materialübersicht

1./2. Stunde: To what extent was resistance against the Nazi regime actually possible?

M 1 (Fo) Now and then – political systems in Germany

M 2 (Tx) Heading towards a dictatorship – the Reichstag Fire Decree

M 3 (Tx) Further steps on the way to a dictatorship (Partner A)

M 4 (Tx) Further steps on the way to a dictatorship (Partner B)

M 5 (Ab) Should Hans and Erna resist against the Nazi regime? – A role play

3./4. Stunde: Who resisted the Nazi regime and in what ways did they do so?

M 6 (Ab) Resistance movements against National Socialism – a group task

M 7 (Tx) Johannes Baptista Sproll – resistance of the church

M 8 (Tx) The Schlotterbeck Group – communist resistance

M 9 (Tx) The White Rose group – resistance of university students

M 10 (Tx) Graf von Stauffenberg – resistance from Hitler’s former supporters

M 11 (Ab) Resistance fighters against National Socialism – an overview sheet

M 12 (Ab) A letter from a resistance fighter

Lernerfolgskontrolle

M 13 (LEK) Test: Resistance against National Socialism

Ab: Arbeitsblatt – Fo: Folie – LEK: Lernerfolgskontrolle – Tx: Text

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M 3 Further steps on the way to a dictatorship

Find out why it got more and more difficult to take actions against the National Socialist Party.

On 23 March 1933, Hitler presented a “Law to Remedy the Distress of the People and the Reich” to the parliament, the so-called “Enabling Act” (Ermächtigungsgesetz). Here is an excerpt:

Law to Remedy the Distress of the People and the Reich

The Reichstag has enacted1 the following law, which is hereby proclaimed with the assent of the Reichsrat, it having been established that the requirements for a constitutional amendment have been fulfilled:

Article 1. In addition to the procedure prescribed by the constitution, laws of the Reich may also be enacted by the government of the Reich. […]

Article 2. Laws enacted by the government of the Reich may deviate from the constitution as long as they do not affect the institutions of the Reichstag and the Reichsrat. The rights of the President remain unaffected.

Article 3. Laws enacted by the Reich government shall be issued by the Chancellor and announced in the Reich Gazette. They shall take effect on the day following the announcement. […]

Source: http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_document.cfm?document_id=1496

In order to come into effect, the “Enabling Act” required a two-thirds majority in the Reichstag, meaning that two-thirds of its members had to vote in favour of it. Therefore, the National Socialists had started promoting the law days before the vote, using terror and threats. SA men arrested political opponents2 arbitrarily3. On the day of the vote, the parliament building was surrounded by SA storm troopers. The threatening posture4 didn’t miss its intended effect: Two-thirds of the members of the Reichstag voted in favour of the law and it came into effect on 24 March 1933. Only the Social Democrats voted against the law. The Communists (KPD), who were also expected to vote against it, couldn’t attend the sitting because they had already been arrested under the Reichstag Fire Decree or were fleeing the Nazis.

Annotations

1 to enact sth.: etw. erlassen, etw. beschließen – 2 opponent: der/die Gegner/-in – 3 arbitrarily: willkürlich –

4 threatening posture: die drohende Haltung, die Drohgebärde

Tasks

Work on your own. Take notes on the following tasks:

1. Read the text and the source carefully.

a) Complete the sentence: The Enabling Act enabled …

b) Explain why two-thirds of the members of the Reichstag voted for this bill.

2. Explain the importance of this act with reference to the establishment of a dictatorship.

Work with a partner. Take notes on your results.

3. Explain your acts to each other (task 1 and 2).

4. Evaluate the remaining legal possibilities of political opponents to prevent a dictatorship.

Partner A

Original document where the Enabling Act was

published, Germany (1933)

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M 6 Resistance movements against National Socialism – a group task

Find out about different resistance fighters during the Third Reich.

Part I: Get together in your home group.

• In groups of four, decide who will work on which resistance fighter or group (texts A–D).

Part II: Work in your expert group.

• Get together with four pupils who will work on the same text.

• Read your texts about the resistance fighter(s) in silence. Each of you fills in the relevant box on the overview sheet while reading.

• Compare your results in your group and add information if necessary.

Time: ____ minutes

For fast workers: Go to the station “For fast workers” and get an additional task.

Part III: Work in your home group.

• Interview each other about the motives and actions of your resistance fighter(s). Ask about the consequences of the actions for the person/group.

• Add the information to the overview sheet.

Time: ____ minutes

For fast workers: Go to the station “For fast workers” and get an additional task.

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M 9 The White Rose group – resistance of university students

Here you can find out more about the White Rose resistance group of Munich, who were young university students and avowed opponents of the Nazi regime.

The White Rose was an intellectual resistance group, which acted non-violently. The group consisted of five students from the University of Munich, the siblings Hans and Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf and Christoph Probst as well as the professor of philosophy Kurt Huber.

The group wrote six leaflets1 in total, in which they denounced the Nazi regime’s crimes, especially the mass murder of the Jews. They also called for active resistance and support in their fight for freedom of speech and religion as well as protection of the citizens from the criminal actions of the state. In their texts, they tried to appeal to academic people, who they thought could easily be convinced. Therefore they quoted, for example, from Aristotle and Goethe. In total, the members and their supporters distributed about 15,000 copies of the leaflets in Munich and, later on, in other cities, such as Hamburg and Freiburg. They left the leaflets, for example, in public phone booths, university corridors or mailed them to professors and students.

The group started their activities in Munich in June 1942, when Hans and Alexander came back from the front, where they had learned about the mass murder of the Jews. They wanted to take action and wrote the first four leaflets during the following weeks. In autumn 1942, Sophie, and shortly after, Willi, Christoph and Kurt joined the group.

„Ist es nicht so, daß sich jeder ehrliche Deutsche heute seiner Regierung schämt, und wer von uns ahnt das Ausmaß der Schmach, die über uns und unsere Kinder kommen wird, wenn einst […] die grauenvollsten […] Verbrechen ans Tageslicht treten? (1. Flugblatt der Weißen Rose)

[S]eit der Eroberung Polens [sind] dreihunderttausend Juden […] auf bestialischste Art ermordet worden […]. Und wieder schläft das deutsche Volk in seinem stumpfen, blöden Schlaf weiter und gibt diesen faschistischen Verbrechern Mut und Gelegenheit, weiterzutöten –, und diese tun es. [Ein] jeder ist schuldig, schuldig, schuldig. (2. Flugblatt)

Ist Euer Geist schon so sehr der Vergewaltigung unterlegen, daß Ihr vergeßt, daß es nicht nur Euer Recht, sondern Eure sittliche Pflicht ist, dieses System zu beseitigen? (3. Flugblatt)”

Source: http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/61008/die-flugblaetter-im-wortlaut

In January 1943, the fifth leaflet was printed and distributed. When the defeat2 of the German troops at Stalingrad became official, they sent out their sixth leaflet. It was smuggled to the UK. In July 1943, Allied planes dropped millions of copies of it over Germany. In February 1943, Schmorell, Scholl, and Graf had an anonymous graffiti campaign and wrote phrases like “Down with Hitler” and “Freedom” on the walls of the university and other buildings in Munich.

On 18 February 1943, the Scholls threw leaflets down into the empty corridors of the university so that the students could find them after their lectures. The maintenance man saw this and betrayed3 the siblings. Hans and Sophie were taken into Gestapo custody. To protect the other members of the group, Hans and Sophie confessed4.

On 22 February 1943, the Scholls and Probst stood trial5, they were found guilty of treason and sentenced to death. They were executed the same day at Stadelheim Prison in Munich. In a second trial, which took place on 19 April 1943, Graf, Huber and Schmorell were sentenced to death. Schmorell and Huber were executed6 on 13 July 1943 and Graf on 12 October 1943.

Text: Charlotte Kellner

Annotations

1 leaflet: das Flugblatt – 2 defeat: die Niederlage – 3 to betray so.: jmdn. verraten – 4 to confess: gestehen –

5 trial: der Prozess – 6 to execute so.: jmdn. hinrichten

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Hans and Sophie Scholl, Christoph

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