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5 RAAbits Ethik • Mittlere Schulformen November 2016 2 von 28 III/A Die fünf Weltreligionen 2 Jesus auf der Spur (Kl. 5/6) Worum geht es? In dieser Unterrichtseinheit liegt der Schwerpunkt auf den politischen und religiösen Verhältnis- sen in Palästina zur Zeit Jesu. Hier werden den Schülerinnen und Schülern* zweierlei Dinge im Ansatz deutlich: Zum einen erfahren sie Palästina unter der römischen Besatzung und erkennen die vielfältigen Folgen dieser Herrschaft für das Leben der Bevölkerung. So lernen sie Beispie- le für Macht, Unterdrückung und Fremdherrschaft kennen, deren Mechanismen unabhängig von Zeit und Ort auch bis in die Gegenwart wirksam sein können. Zum anderen lernen sie, die verschiedenen Glaubensvorstellungen und religiösen Erwartungen der damaligen religiösen Gruppen zu unterscheiden. Es ist wichtig, die jüdischen Wurzeln Jesu Christi zu kennen. Das Handeln Jesu und viele Texte des Neuen Testaments sind erst vor diesem Hintergrund richtig zu verstehen und zu deuten. * Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet. Was müssen Sie zum Thema wissen? Palästina unter römischer Herrschaft In der 5. Klasse haben die Schüler im Fach Geschichte normalerweise das Thema „Römerzeit“ behandelt. Klären Sie dies mit dem Geschichtslehrer der Klasse. Sie können dann auf dem Vorwissen (siehe Folie M 1) der Schüler aufbauen. Nachdem der Feldherr Pompeius 63 v. Chr. Jerusalem eingenommen hatte, standen die Ju- den wie schon häufig in ihrer leidvollen Geschichte erneut unter einer fremden Macht. Wenn man weiß, dass nach jüdischer Vorstellung das Land Gottes Eigentum ist, in welches er sein erwähltes Volk geführt und es diesem zur Nutzung übergeben hat, dann kann man erahnen, wie der Herrschaftsanspruch der Römer die Gefühle der Juden verletzte. Die Folgen dieser Fremdherrschaft waren im täglichen Leben zu spüren: Soldaten waren allgegenwärtig und die Menschen mussten hohe Steuern entrichten. Obwohl die jüdische Religion weitgehend von den Römern toleriert wurde, verletzten der Polytheismus der Römer und später die Gottähnlichkeit des Kaisers das religiöse Empfinden der Juden. Besonders unter dem Statthalter Pontius Pi- latus verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Römern und Juden, denn dieser ließ unter anderem Münzen mit dem Bild des Kaisers prägen und verstieß so gegen das Bilderverbot der jüdischen Religion. Der Vasallenkönig Herodes Antipas, der zu Lebzeiten Jesu in Galiläa regierte, war wegen seiner Treue zu Rom, seines Regierungsstils und einiger persönlicher Verfehlungen bei der jüdischen Bevölkerung unbeliebt. Mit der Errichtung eines „Gymnasiums“ , eines Amphitheaters und an- derer Bauwerke hielt die hellenistische Kultur unter Herodes besonders in Jerusalem Einzug. Religiöse Gruppen zur Zeit Jesu Unter diesem Eindruck der Fremdherrschaft wuchs der Wunsch nach Befreiung und Erlösung, der in der Messiaserwartung der verschiedenen religiösen Gruppen zur Zeit Jesu zum Ausdruck kam: So erwarteten die Zeloten die Ankunft eines Heerführers, der das Land gewaltsam von den Römern befreien würde. Ihr kämpferischer Widerstand sollte diesem Messias den Weg bereiten. Die gesetzestreuen Pharisäer hingegen erwarteten einen König als Messias, der als Nachkomme Davids das unterdrückte Volk befreien würde. Ein frommes und dem Gesetz ge- horchendes Leben vieler würde sein Kommen beschleunigen. In diesen unruhigen Zeiten und in diese religiösen Erwartungen hinein wirkte Jesus von Naza- reth. Im Neuen Testament berichten viele Texte von der Auseinandersetzung Jesu mit den Grup- pen und Menschen seiner Zeit (z. B. Mt 3,7 Pharisäer und Sadduzäer; Lk 6,15 Zeloten; Lk 5,27 Zöllner). Es wird deutlich, dass Jesus durch seine dem Menschen zugewandte Auslegung des Gesetzes die Messiaserwartung der Pharisäer nicht erfüllte, während das Gebot der Feindes- liebe sowie des Gewaltverzichts nicht der Vorstellung der Zeloten entsprach. Diese Botschaften und die Botschaft von der Liebe Gottes, der Versöhnung von Gott, Mensch und Welt in Jesus von Nazareth führten zur Entstehung des Christentums, dessen Wurzeln im Judentum liegen. zur Vollversion

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5 RAAbits Ethik • Mittlere Schulformen November 2016

2 von 28 III/ADie fünf Weltreligionen • 2Jesus auf der Spur (Kl. 5/6)

Worum geht es?

In dieser Unterrichtseinheit liegt der Schwerpunkt auf den politischen und religiösen Verhältnis-sen in Palästina zur Zeit Jesu. Hier werden den Schülerinnen und Schülern* zweierlei Dinge im Ansatz deutlich: Zum einen erfahren sie Palästina unter der römischen Besatzung und erkennen die vielfältigen Folgen dieser Herrschaft für das Leben der Bevölkerung. So lernen sie Beispie-le für Macht, Unterdrückung und Fremdherrschaft kennen, deren Mechanismen unabhängig von Zeit und Ort auch bis in die Gegenwart wirksam sein können. Zum anderen lernen sie, die verschiedenen Glaubensvorstellungen und religiösen Erwartungen der damaligen religiösen Gruppen zu unterscheiden. Es ist wichtig, die jüdischen Wurzeln Jesu Christi zu kennen. Das Handeln Jesu und viele Texte des Neuen Testaments sind erst vor diesem Hintergrund richtig zu verstehen und zu deuten.

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Was müssen Sie zum Thema wissen?

Palästina unter römischer Herrschaft

In der 5. Klasse haben die Schüler im Fach Geschichte normalerweise das Thema „Römerzeit“ behandelt. Klären Sie dies mit dem Geschichtslehrer der Klasse. Sie können dann auf dem Vorwissen (siehe Folie M 1) der Schüler aufbauen.

Nachdem der Feldherr Pompeius 63 v. Chr. Jerusalem eingenommen hatte, standen die Ju-den wie schon häufig in ihrer leidvollen Geschichte erneut unter einer fremden Macht. Wenn man weiß, dass nach jüdischer Vorstellung das Land Gottes Eigentum ist, in welches er sein erwähltes Volk geführt und es diesem zur Nutzung übergeben hat, dann kann man erahnen,

wie der Herrschaftsanspruch der Römer die Gefühle der Juden verletzte. Die Folgen dieser Fremdherrschaft waren im täglichen Leben zu spüren: Soldaten waren allgegenwärtig und die Menschen mussten hohe Steuern entrichten. Obwohl die jüdische Religion weitgehend von den Römern toleriert wurde, verletzten der Polytheismus der Römer und später die Gottähnlichkeit des Kaisers das religiöse Empfinden der Juden. Besonders unter dem Statthalter Pontius Pi-latus verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Römern und Juden, denn dieser ließ unter anderem Münzen mit dem Bild des Kaisers prägen und verstieß so gegen das Bilderverbot der jüdischen Religion.

Der Vasallenkönig Herodes Antipas, der zu Lebzeiten Jesu in Galiläa regierte, war wegen seiner Treue zu Rom, seines Regierungsstils und einiger persönlicher Verfehlungen bei der jüdischen Bevölkerung unbeliebt. Mit der Errichtung eines „Gymnasiums“, eines Amphitheaters und an-derer Bauwerke hielt die hellenistische Kultur unter Herodes besonders in Jerusalem Einzug.

Religiöse Gruppen zur Zeit Jesu

Unter diesem Eindruck der Fremdherrschaft wuchs der Wunsch nach Befreiung und Erlösung,

der in der Messiaserwartung der verschiedenen religiösen Gruppen zur Zeit Jesu zum Ausdruck kam: So erwarteten die Zeloten die Ankunft eines Heerführers, der das Land gewaltsam von den Römern befreien würde. Ihr kämpferischer Widerstand sollte diesem Messias den Weg bereiten. Die gesetzestreuen Pharisäer hingegen erwarteten einen König als Messias, der als Nachkomme Davids das unterdrückte Volk befreien würde. Ein frommes und dem Gesetz ge-horchendes Leben vieler würde sein Kommen beschleunigen.

In diesen unruhigen Zeiten und in diese religiösen Erwartungen hinein wirkte Jesus von Naza-reth. Im Neuen Testament berichten viele Texte von der Auseinandersetzung Jesu mit den Grup-pen und Menschen seiner Zeit (z. B. Mt 3,7 Pharisäer und Sadduzäer; Lk 6,15 Zeloten; Lk 5,27 Zöllner). Es wird deutlich, dass Jesus durch seine dem Menschen zugewandte Auslegung des Gesetzes die Messiaserwartung der Pharisäer nicht erfüllte, während das Gebot der Feindes-

liebe sowie des Gewaltverzichts nicht der Vorstellung der Zeloten entsprach. Diese Botschaften und die Botschaft von der Liebe Gottes, der Versöhnung von Gott, Mensch und Welt in Jesus von Nazareth führten zur Entstehung des Christentums, dessen Wurzeln im Judentum liegen.

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III/ADie fünf Weltreligionen • 2Jesus auf der Spur (Kl. 5/6)6 von 28

M 1 Von Göttern, Kaisern und Soldaten –

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5 RAAbits Ethik • Mittlere Schulformen November 2016

15 von 28Jesus auf der Spur (Kl. 5/6)Die fünf Weltreligionen • 2III/A

M 7Religiöse Gruppen zur Zeit Jesu – weshalb trägt der Zelot einen Dolch?

Bereits in der Unterhaltung zwischen Simon und Zacharias hast du die Gruppe der Zeloten kennengelernt. „Zelot“ (altgriechisch) heißt „Eiferer“. Damit ist der Eifer gemeint, mit dem die Zeloten gegen die römischen Herrscher kämpften.

Nach dem Glaubensverständnis der Zeloten war das Land Israel das Land Gottes. Der Besitzanspruch der Römer auf das Land und die Pflicht, Steuern an die Machthaber zu entrichten, widersprach ihren Vorstellungen. Da be-sonders die hohen Steuern die Menschen damals stark belasteten, fanden sich viele Arme unter den Anhängern der Zeloten.

Die Zeloten waren der Meinung, dass man die Römer nur mit Gewalt aus dem Land vertreiben könne. Heute würde man sie wohl „Aufständische“ oder „Widerstandskämpfer“ nennen. Aus Sicht der Römer würde man sie wahrscheinlich als „Terroristen“ bezeichnen.

Die zelotischen Gruppen hielten sich in bergigen und abgelegenen Gegenden versteckt und unternahmen von dort aus Überfälle auf die römischen Besatzer. Die Zeloten glaubten an einen Messias, der als mächtiger Krieger erscheinen und in einem letzten Kampf gegen die Ungläubigen einen großen Sieg davontragen würde. Die Zeloten würden dann Seite an Seite mit diesem Messias kämpfen.

Die Pharisäer beachteten streng den Willen und die Gesetze der Tora und ihrer mündlichen Auslegung. Sie achteten auf die Einhaltung der jüdischen Reinheitsgebote, wie zum Beispiel die Speisevorschriften.

Normale Leute, aber auch viele Schriftgelehrte zur Zeit Jesu gehörten zur Gruppe der Pharisäer. In ihrer frommen Haltung fehlte es ihnen aber oft an Verständnis für die Situation der ärmeren Menschen. Über dieses Thema gab es auch häufiger Auseinandersetzungen zwischen Jesus und den Pharisäern, denn für Jesus war das Wohl der Menschen ein wichtiger Teil der Tora.

Anders als die Zeloten waren die Pharisäer nicht an Politik interessiert. Auch sie erwarteten das Kommen eines Messias, der im Auftrag Gottes handeln würde – allerdings spielten die Menschen dabei keine Rolle. Der Messias würde kommen, wenn das ganze jüdische Volk die Gebote und den Willen Gottes befolgte. Menschen, die diese nicht einhielten, wie zum Beispiel Römer, „Sünder“ oder kranke Menschen, wurden von den Pharisäern verachtet. Auch würden diese nicht errettet werden.

Notiere fünf wichtige Stichpunkte in deinem Heft, mit denen du die Gruppe der Zeloten beschreiben kannst. Gehe auf ihren Namen, ihr Verhältnis zu den Römern und ihre Vor-stellungen ein. Vergleicht eure Notizen in der Stammgruppe.

Notiere fünf wichtige Stichpunkte in deinem Heft, mit denen du die Gruppe der Pharisäer beschreiben kannst. Gehe auf ihren Namen, ihr Verhältnis zu den Römern und ihre Vor-stellungen ein. Vergleicht eure Notizen in der Stammgruppe.

Religiöse Gruppen zur Zeit Jesu – welche Rolle spielt die Tora für einen Pharisäer?

Das Wort „Pharisäer“ (altgriechisch) bedeutet „Abgesonderte“. Die Pharisäer wollten sich durch besondere religiöse Leistungen von den meisten Juden abheben oder „absondern“.

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18 von 28 III/ADie fünf Weltreligionen • 2Jesus auf der Spur (Kl. 5/6)

M 10 Religiöse Gruppen zur Zeit Jesu – das weiß ich jetzt!

Mithilfe des folgenden Kreuzworträtsels überprüfst du dein gesammeltes Wissen.

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1. „Zeloten“ heißt übersetzt …

2. Die Sadduzäer waren häufi g Priester oder …

3. Dort fand man 1947 wertvolle Schriftrollen.

4. Alle, die nicht an den einen Gott glaubten, waren für die Essener …

5. Nach ihr lebten alle frommen Juden.

6. Die … mussten von allen Juden eingehalten werden.

7. Für die Zeloten war der Messias ein mächtiger …

8. König Herodes war verbündet mit den …

9. Für die Sadduzäer hat jeder Mensch einen freien …

10. Wer den Essenern beitrat, musste seinen … abgeben.

Lösungswort: Diese „Söhne“ würden am großen, endgültigen Kampf beteiligt sein.

Die Söhne der

Löse mithilfe der zehn Rätselfragen das Kreuzworträtsel und halte das Lösungswort schriftlich fest.

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21 von 28Jesus auf der Spur (Kl. 5/6)Die fünf Weltreligionen • 2III/A

M 11Auf einem Esel kommt er geritten – Jesus ziehtin Jerusalem ein

Nachdem Jesus lange in Galiläa Menschen geheilt und gelehrt hat, geht er nach Jerusalem.

Mt 21,1–11

1 Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus 2 und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden i nden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! 3 Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. 4 Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: 5 Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. 6 Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. 7 Sie brachten die Ese-lin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. 8 Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9 Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, rie-fen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! 10 Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? 11 Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart.

Bildet Fünfergruppen. Seht euch zunächst das Bild vom Einzug Jesu in Jerusalem an. Schreibt eure Gedanken und Eindrücke auf: Was seht ihr? Welche Stimmung herrscht? Wo ist Jesus und was macht er? Was machen die Menschen?

Lest nach der Betrachtung den Text.

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Mt 21,1–11

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22 von 28 III/ADie fünf Weltreligionen • 2Jesus auf der Spur (Kl. 5/6)

M 12 Die „Jerusalem News“ berichtet – ein Rollenspiel

Stellt euch vor, es hätte vor 2000 Jahren schon Fernsehen, Radio und Zeitungen gegeben.

Sicher wären die Reporter ausgeschwärmt, um darüber zu berichten, dass ein Wanderprediger

namens Jesus, den viele für den erhofften Messias halten, nach Jerusalem gekommen ist. In

dem folgenden Rollenspiel sollt ihr die Interviews nachspielen, die eine Reporterin oder ein

Reporter mit Augenzeugen führen würde.

Reporterin/Reporter

Du machst eine Reportage für die „Jerusa-lem News“ vom Einzug Jesu in Jerusalem. Hierfür befragst du verschiedene Augenzeu-gen dieses Ereignisses. Diese sind:

• Ruth, eine jüdische Magd,

• Salomon, ein Pharisäer,

• Matthäus, ein Zöllner,

• Samuel, ein Zelot.

Befrage die Personen nach ihren Eindrücken von dem Einzug Jesu in Jerusalem.

– Was haben Sie gesehen?

– Wie hat das Gesehene auf Sie gewirkt?

– Haben Sie sich so den Messias vorge-stellt?

– Was ist das Besondere an Jesus?

Ruth, eine jüdische Magd

Als du auf dem Markt Ein-käufe erledigen wolltest, hast du Jesus in die Stadt ziehen sehen. Schnell bist du hingelaufen, um das Schauspiel näher zu be-trachten. Du hast gehört, dass Jesus von der Liebe Gottes spricht und davon, dass jeder seine Mitmen-schen lieben soll, sogar seine Feinde. Denn nur dann kann es Frieden auf der Welt geben.

– Was siehst du?

– Wie wirkt das Gesehene auf dich?

– Was ist das Besondere an Jesus?

– Hast du dir so den Messias vorgestellt?

Salomon, ein Pharisäer

Wie viele andere hast du von einem Mann namens Jesus erfah-ren, der durch das Land zieht und die Menschen lehrt. Dieser Jesus soll oft gegen die Gesetze verstoßen haben, indem er zum Beispiel am Sab-bat, dem Ruhetag, Hei-lungen vornimmt oder die Auslegung der Tora durch die Pharisäer kritisiert. Er hat Kontakt zu Menschen wie den Zöllnern, die in deinen Augen Sünder sind. Natürlich willst du dir diesen Mann einmal ansehen und gehst da-her zum Tor der Stadt.

– Was siehst du?

– Wie wirkt das Gesehene auf dich?

– Was ist das Besondere an Jesus?

– Hast du dir so den Messias vorgestellt?

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