Zusammenarbeit: Füreinander statt gegeneinander

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Foto: istockphoto Ein Medienprodukt der karp | communication company 09.10.2012 PERSÖNLICHKEIT LUST AUF ARBEIT Füreinander statt gegeneinander: Zusammenarbeit braucht jetzt ein neues Bewusstsein. Ab Seite 10 BILDUNG aktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung #10

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Ob Chef, Mitarbeiter oder Kollege: wer beherzt an die Arbeit geht, hat Erfolg. Warum Entschiedenheit und Zusammenarbeit dabei so wichtig sind, verrät Reinhard K. Springer

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Ein Medienprodukt der karp | communication company

09.10.2012

PERSÖNLICHKEIT LUST AUF ARBEIT Füreinander statt gegeneinander: Zusammenarbeit braucht jetzt ein neues Bewusstsein. Ab Seite 10

BILDUNGaktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung

#10

Herausgeber: Alexander Karp karp | communication companyLayout & Grafik: Anton Froschauer Redaktion & Anzeigenverwaltung:Siegfriedgasse 52/19, 1210 WienE-Mail: [email protected]: www.bildungaktuell.at

Medieninhaber & Herausgeber:karp | communication companywww.karp.atSiegfriedgasse 52/19, 1210 WienGrundlegende Richtung: Journali-stisch unabhängige Berichterstattung und Hintergrundberichte zu den

Themen Aus- und Weiterbildung, Karriere, Lernen, Bildungspolitik.Hinweis: Bei allen personenbezo-genen Bezeichnungen gilt die ge-wählte Form für beide Geschlechter. Alle im Inhalt angeführten Preis- und Terminangaben sind vorbehalt-

lich Druckfehler und Änderungen. Bezahlte Texte sind als „Werbung“ gekennzeichnet.COPYRIGHT: Alle Rechte vorbe-halten. Übernahme und Nutzung der Daten bedarf der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers.

Impressum

BILDUNGaktuell 10/2012

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» Themen. Autoren. Inhalte.

Haben Sie immer weniger Umsatz und verlieren Sie Ihre Kunden? Dann ist es Zeit für ein Notfallprogramm. „Was gebraucht wird, sind

Maßnahmen, die sich schnell umsetzen lassen, sofort wirken und die Stellgrößen Gewinn, Liquidität und Optimismus im Vertriebs-

team massiv verbessern“, rät Harald Beyrer. Ab Seite 5

„Mit modernen Tablets und Smartphones hat sich das Verhalten der Benutzer maßgeblich verändert – nach Socializing und Zeitvertreib folgt der Wille, sich zu informieren und zu lernen bereits an dritter Stelle“, schreibt DI Alexander Schmid. Eine weitere Revolution in der Aus- und Weiterbildung? Lesen Sie den ersten Teil der Serie „Technik macht mobil“ ab Seite 3

Keine Bildung für jugendliche Migranten in Sicht? Der Aufholbedarf ist groß. Das START-Stipendium für begabte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ist ein Anfang. Katrin Bernd über ein Projekt, das junge Menschen lehrt, dass „unterschiedliche Kulturen ein Gewinn für sie selbst und die Gesellschaft sind, in der sie leben“. Ab Seite 8

„Wir brauchen einen neuen Gesellschaftsvertrag; wir brauchen Commitment für Zusammenarbeit“, fordert Dr. Reinhard K.

Sprenger. Denn: „Es ist ein Unterschied, ob Sie das Unternehmen begreifen als eine Gruppe von Menschen, die zusammen arbeiten –

oder zusammenarbeiten“, schreibt er in seinem Buch „Radikal führen“. Lesen Sie einen Auszug ab Seite 10

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Einlass & Opening: 13.45 – 14.00 Uhr

Vortrag 1: 14.15 – 15.15 UhrReinhold GmeinbauerDie Best-Sell-ER-Methode Tipps für erfolgreiches Verkaufen

Vortrag 2: 15.25 – 16.25 UhrDr. Claudia HeinischKarriere im VerkaufVertriebskompetenz bei SAP

Vortrag 3: 16.55 – 17.55 UhrMarkus HengstschlägerIndividualität als Motor für Erfolg(Verkaufs)-Talente entdecken und fördern

Moderation: Caroline Klade

ANMELDUNG UND INFORMATIONEN UNTER:

WIFI Management ForumTel ++ 43(01) 476 77-5232wmf@wifi wien.atwww.wifi .at/managementforumoder www.diepresse.com/derclub

Veranstaltungsort: WIFI Management Forum am wko campus wien Währinger Gürtel 97, 1180 Wien

Preis EUR 299,– (keine MwSt)„Presse“-Club-Mitglieder erhalten 15% Rabatt

Impulstag 2012Leidenschaft Verkauf

15. Oktober 2012 Meet the

Experts!

Seite 3BILDUNGaktuell 10/2012

Wer unterwegs ist, hat durch sein Smartphone oder Tablet alles im Gepäck, um zu arbeiten, zu spielen – und

sich weiterzubilden. Willkommen in der Revolution des Lernens, Teil I. Von DI Alexander Schmid

TECHNIK MACHT MOBIL

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„Mobilität“ und „Lernen“: Wie passen diese zwei Begriffe zusammen? Fakt ist, dass die Summe aller mobilen, wöchentlichen Internet-Zugriffe bereits einem gesamten Wochentag entspricht. Mit modernen Tablets und Smart-phones hat sich das Verhalten der Benutzer maßgeblich verändert – nach Socializing und Zeitvertreib folgt der Wille, sich zu informieren und zu lernen bereits an dritter Stelle. Wer im

Aus-, Fort- und Weiterbildungsbereich mit der Zeit gehen und sich der Nachfrage und dem Verhalten der eigenen Zielgruppen stellen will, sollte einiges beachten. Suchen, Vergleichen, Buchen und sicheres Be-zahlen von Aus-, Fort- und Weiterbildungs-maßnahmen verschiedener Anbieter, mit dem Ziel, langfristig Transparenz im Bildungsmarkt zu schaffen – das ist die Idee hinter der Platt- »

BILDUNGaktuell 10/2012 Seite 4

form www.beigebracht.com. Nicht einmal ein Jahr nach Start verzeichnen wir bereits bis zu 20% mobile Zugriffe und sehen uns mit einem alarmierenden Trend konfrontiert: Gut 60% der mobilen Besucher kehren nicht wieder zu-rück auf die Seite, wenn keine mobile Kompa-tibilität gewährleistet ist. Stehen in unserem Geschäftsmodell Buchungsabschlüsse im Vor-dergrund, so muss allgemein unterschieden werden, welche Inhalte und Maßnahmen man mobil zur Verfügung stellen will.Welchen Herausforderungen muss sich ein Anbieter von Lerninhalten bzw. Aus-, Fort-, und Weiterbildungsmaßnahmen stellen? Mo-bile Learning ist nicht gleich Mobile Learning: Um seine Zielgruppen zu erreichen, muss, ne-ben der Orientierung am eigenen Geschäfts-modell (Monetarisierung), eine Identifikation des Mehrwerts für den einzelnen User statt-finden. Hier gilt es, sich mit den Bedürfnissen der User genauer auseinanderzusetzen. Eine amerikanische Studie (Vgl. Intend-driven So-cial Media, Mobile Intent Index) zeigt, dass beim mobilen Surfen Informationsbeschaf-fung, Nachforschung und Selbststudium ext-rem hoch im Kurs stehen. Nicht zu unterschät-zen sind Zeitvertreib und Spaßfaktor. Ich will hierzu zwei Maßnahmen herausstreichen, die alle genannten Intentionen, in die mobile On-line-Welt einzusteigen, abdecken und den mobilen Bereich sowohl jetzt als auch zukünf-tig prägen: Video Streaming und Gamification.Einer der Vorreiter im Bereich Video Strea-ming, Salman Khan (KhanAcademy, www.khanacademy.org), brachte es in einem Vor-trag 2011 auf den Punkt („Let’s use video to

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bungreinvent education”, TED, 2011): Zu Lernzwe-

cken stellte dieser einigen Familienmitgliedern laufend Tutoring-Videos online über die Platt-form YouTube zur Verfügung, da eine persönli-che Einschulung aufgrund regionaler Barrieren nicht möglich war. Konsequenz: Seine Cousins zogen langfristig die virtuellen Erklärungen ei-ner Erklärung der echten Person vor! Aus ein-fachen Gründen: „play, pause, repeat“. Heute existieren über 3.000 Schulungsvideos, die öf-fentlich zur Verfügung stehen und versuchen, die Welt zu erklären – von Mathematik über Biologie bis hin zur Geschichte der Vereinigten Staaten. Der mobile Kontext? Die mobilen Zu-griffe auf Video-Streaming-Inhalte haben sich verdreifacht. Waren es 2011 rund 100 Millio-nen Zugriffe, so haben iPad und Co. dazu bei-getragen, dass 2012 bereits über 300 Millionen Zugriffe täglich stattfinden (Quelle: Google). Eine weitere Studie prognositiziert für 2014 über 500 Millionen registrierte Benutzer bei mobilen Videoservices. Zahlen, die Anbie-ter aus den Bereichen eLearning und Blended Learning aufhorchen lassen sollten. ■ Lesen Sie Teil II von „Technik macht mobil“ in der nächsten BILDUNGaktuell-Ausgabe.

DI Alexander Schmid ist Geschäftsführer der decono GmbH und Gründer der Bildungsplatt-form beigebracht.com, über die einfach und übersichtlich Fort- und Weiterbildungsmaßnah-men verschiedener Anbieter gesucht, gefunden und direkt gebucht werden können.

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21. Internationale Leitmesse und Kongress für professionelle Bildung, Lernen und IT

Zukunft Lernen.

29. – 31. Januar 2013Messe Karlsruhe

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Bildungsbranche

Seite 5BILDUNGaktuell 10/2012

Sie wollen verloren gegangene Umsätze und Kunden zurückgewinnen? Sofort umsetzbare und

schnell wirkende Tipps und Methoden, wie Sie Ihr Unternehmen wieder auf Kurs bringen.

Von Harald Beyrer

JETZT HANDELN

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BILDUNGaktuell 10/2012 Seite 6

4. Optimieren Sie Ihr Angebots- und Preis-management und verteidigen Sie Ihre Preise. Kein anderer Faktor wirkt sich nachhaltiger aus als der Preis.

5. Punkten Sie mit innovativem und maßge-schneidertem Service.

6. Arbeiten Sie am positiven Mind-Set Ihrer Mitarbeiter und setzen Sie auf deren Stär-ken.

So gelingt der Durchbruch zum Vertriebser-folg in 100 Tagen: Mit unserem Vorgehensmo-dell „Rapid Results“ können auch Sie in dieser scheinbar kurzen Zeit nachhaltige Erfolge er-zielen. Wie das geht?

» Sie als Unternehmer oder Vertriebsleiter geben einem erfolgshungrigen Team aus internen und externen Vertriebs-, Marke-ting- und Einkaufsspezialisten ein ambitio-niertes Ziel für 100 Tage vor.

» Das Expertenteam erarbeitet mindestens 16 Vertriebs- und Geschäftsideen zu den Stellschrauben 1-5, um daraus die vier er-gebniswirksamsten Sofortmaßnahmen zu wählen. Geprüft wird anhand einer dafür entwickelten Entscheidungs-Matrix Ergeb-niswirksamkeit, Machbarkeit, Risiko und Umsetzungsgeschwindigkeit.

» Im nächsten Schritt werden die Umset-zungspläne, das Reporting und ein

Es mangelt nicht an Ratschlägen zur Bewäl-tigung von Krisen. Überwiegend werden je-doch Rezepte aus Wachstumsstrategien, wie Innovation, Erschließung neuer Märkte, Aus-weichen auf andere Kundensegmente, Diver-sifikation, radikal neue Geschäftsmodelle und aggressive Preisgestaltung angeboten, die zu-nächst viel Geld kosten und erst in einigen Jah-ren zu positiven Cash-Flows führen. Was je-

doch gebraucht wird, sind Maßnahmen, die sich schnell umsetzen lassen, sofort wirken und die Stellgrößen Gewinn, Liquidität und Optimismus im Vertriebsteam massiv verbes-sern. Dass bei all den Überlegungen natürlich auch die Vertriebskosten zu hinterfragen und intelligent zu optimieren sind, versteht sich von selbst.Um Umsatz- und Ergebnisdellen im Vertrieb ausbügeln zu können, haben sich folgende Stellschrauben als besonders ergebniswirk-sam herausgestellt: 1. Analysieren Sie Ihre Stärken und die größ-

ten Ergebnis- und Erfolgshebel und spie-len Sie dieses Wissen aus.

2. Reagieren Sie schneller als Ihre Mitbewer-ber auf geänderte Kundenbedürfnisse.

3. Erhöhen Sie Ihre Vertriebsleistung und konzentrieren Sie alle Kräfte aufs Geschäft und nicht auf ein verschärftes Berichtswe-sen.

Sofortmaßnahmen bei veränderten Kundenbedürfnissen:

1. Geben Sie ungewöhnliche Garantien.

2. Vereinbaren Sie eine „Probezeit“ für

einen Prototypen.

3. Akzeptieren Sie erfolgsabhängige

Bezahlung.

4. Kommunizieren Sie harte Vorteile

mittels Benefit-Report.

5. Spielen Sie Ihre Finanzkraft aus.

Bieten Sie Zahlungspläne bis zu

60 Monaten.

Sofortmaßnahmen für Vertrieb und Außendienst:

6. Steigern Sie Ihre Vertriebsleistung

und setzen Sie Leute aus der Pla-

nung, des Projektmangements für

Bestandskundenbetreuung ein.

Damit bleibt den Key Account

Managern mehr Zeit für Neu-

kundengewinnung.

7. Erhöhen Sie die Kernvertriebszeit

am Kunden.

8. Steuern Sie die Kundenbesuche

differenziert nach Potenzialen.

9. Bieten Sie ein neues Boni-Modell.

10. Streuen Sie Top-Verkäufer-Kompe-

tenz breiter durch Benchlearning.

11. Verstärken Sie das Cross Selling.

Sofortmaßnahmen Angebots- und Preismanagement:

12. Berechnen Sie bisherige Inklusivleis-

tungen separat.

13. Geben Sie Natural- statt Preisrabatte

auf das nächste Projekt.

14. Erhöhen Sie ausgewählte Preise

unter dem Radar des Kunden.

Sofortmaßnahmen für Service und Dienstleistungen:

15. Werden Sie vom Produkt- zum

Systemanbieter.

16. Vertiefen Sie Ihre Wertschöpfungs-

kette durch angereicherte Service-

angebote.

16 Sofortmaßnahmen aus einem Praxisbeispiel eines international tätigen Ladenbauunternehmens

Coaching-Ausbildung für Führungskräfte Optimieren Sie Ihre Führungsqualitäten und erleben Sie, wie Coaching und Ihre Führungsaufgaben zusammenwirken und einzigartige Synergien erzeugen. Details dazu auf www.esba.eu oder bei einem unserer kostenlosen Impulsseminare.W

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BILDUNGaktuell 10/2012 Seite 7

Coachingsystem während der 100 Tage festgelegt.

» Der Startschuss erfolgt im Zuge einer Kick-off-Veranstaltung, um alle fürs Mittun zu mobilisieren und am Erfolg teilhaben zu lassen.

» In der Umsetzungsphase wird durch Coa-ching und kollegiale Beratung sofort am Point of Sale (POS) ergebniswirksam in-terveniert, und alle Ressourcen des Unter-nehmens (bis zur Geschäftsführung) und der externen Spezialisten für die Zielerrei-chung genutzt. Erfolge werden sofort breit-flächig kommuniziert, um Lust auf mehr zu machen. Nichts motiviert in dieser Phase mehr als Erfolg.

» Mit einer seriösen Projektevaluierung und einem Erfolgsfest werden die neu gewon-nenen Erkenntnisse und Arbeitsmethoden in der Organisation ergebniswirksam ver-ankert und können so nachhaltig wirken.

Wo liegt der besondere Nutzen durch die-ses Vorgehen? In unseren Projekten erleben

wir, dass bereits nach der Ideensammlung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überrascht sind, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, der Umsatzkrise zu trotzen. Beson-ders positiv wirkt die Einbindung von Marke-ting und Einkauf oder anderer Abteilungen in die Ideenfindung. Ein Vertriebsproblem wird damit zur gemeinsamen Sache gemacht – und das ist gut so.Nach erfolgreicher Umsetzung des Projekts „Rapid Results“ sind alle Beteiligten stolz auf ihr Ergebnis. Veränderungen werden positiv erlebt. Erfolge mit neuen Arbeits- und Her-angehensweisen machen Lust auf mehr. Das Top-Management hat konkrete Entschei-dungsgrundlagen, welche erfolgsbehindern-den Barrieren beseitigt werden müssen und welche Schwerpunkte in der weiteren Unter-nehmens- und Vertriebsentwicklung zu setzen sind. Und: „Rapid Results“-Projekte sind auch eine hervorragende Chance für die praxisna-he Entwicklung von High Potentials und Nach-wuchsführungskräften. ■

Harald Beyrer ist Gründer und geschäftsführen-der Gesellschafter der beyrer consulting group. Er ist seit 15 Jahren Unternehmer, davor war er Vertriebstraining-Leiter bei der Raiffeisen Lan-desbank Oberösterreich. Terminhinweis: Vertriebskrisen und Ergeb-niseinbrüche meistern. 16. Oktober 2012 und 4. März 2013 am Wifi Management Forum Wien.

ÒÒKlick! www.beyrerconsulting.com

ÒÒKlick! www.wifi.at/managementforum

Was gebraucht wird, sind Maßnahmen, die sich schnell umsetzen lassen, sofort wirken und die Stellgrößen Gewinn, Liquidität und Optimismus im Vertriebsteam massiv verbessern. Harald Beyrer

HRMA U S T R I A AT

Personal Austr ia

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Seite 8BILDUNGaktuell 10/2012

Keine Bildung für jugendliche Migranten in Sicht? Warum es immer noch so großen Aufholbedarf gibt, und wie ein Stipendium helfen soll,

mehr Lust aufs Lernen zu machen. Von Katrin Bernd

LERNE ZUKUNFT

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Schenkt man den Worten von Staatssekretär Sebastian Kurz Glauben, so macht die Inte- gration von Migrantinnen und Migranten in Österreich Fortschritte. Trotzdem gäbe es spe-ziell im Bildungsbereich großen Aufholbedarf. Über 8.000 junge Menschen ohne Abschluss einer Schulausbildung sprechen eine deutliche Sprache. Hinzu kommt, dass Jugendliche mit nicht-deutscher Muttersprache weniger oft höher bildende Schulen besuchen als Jugend-liche mit deutscher Muttersprache (die soge-nannten „autochthonen“ Österreicherinnen und Österreicher). Diese statistische Lücke

hat unterschiedliche Ursachen: die nicht im-mer ausreichenden Kenntnisse der deutschen Sprache, kulturelle Prägungen, geringes Ein-kommen, der Wunsch oder die Notwendig-keit, schnell Geld zu verdienen, die ungenü-genden Ressourcen, veraltete Systeme u.v.m. Experten diskutieren darüber seit Jahren. Ei-nes der Hauptanliegen von Sebastian Kurz ist daher, die Migrantinnen und Migranten zu för-dern und sie an höhere Bildung heranzufüh-ren. Keine einfache Aufgabe, da die Genera-tionen zum überwiegenden Teil bildungsfern geblieben sind und jetzt überzeugt werden »

BILDUNGaktuell 10/2012

Ich merke bei meinen Stipendiatinnen, dass sie an Selbstbewusstsein gewonnen haben und sie ihre Fähigkeiten zunehmend entfalten können. Maria Marizzi, Lehrerin

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müssen, ihren Nachkommen die Bildung zu-gänglich zu machen.Eine bedeutende Rolle wird dabei den Päda-goginnen und Pädagogen zugesprochen. Denn sie sind es, die für ein gelungenes Integrati-onsklima in der Schulklasse beitragen können, die die Jugendlichen zu höherer Bildung moti-vieren sowie den Förderbedarf erkennen kön-nen. Der Einblick in die familiären Verhältnisse sowie über bestehende Vereine, Institutionen und Förderstellen sollte darüber hinaus Päda-goginnen und Pädagogen befähigen, Jugendli-chen Zutritt zu Unterstützungen zu bieten. Maria Marizzi, Lehrerin für Deutsch, Deutsch als Zweitsprache und Französisch am Bun-desrealgymnasium 21, „Bertha von Suttner“-Schulschiff in Wien, ist eine von vielen, die ih-ren Schülerinnen und Schülern Starthilfe bie-tet. So erhalten heute bereits vier der Jugendli-chen aus der 6. Klasse ein START-Stipendium, ein seit 2006 in Österreich bestehendes Sti-pendiatenprogramm, das Jugendliche mit Mi-grationshintergrund auf ihrem Weg zur Ma-tura unterstützt. Die Schülerinnen und Schü-ler haben das Stipendium aufgrund ihres En-gagements, ihrer schulischen Leistungen, ihrer Bewerbungsunterlagen und ihres überzeugen-

den Auftretens beim Hearing erreicht. Die mit dem Stipendium verbundene finanzielle Un-terstützung entlastet das Familienbudget, so-dass sich die Jugendlichen besser auf ihre schulische Ausbildung konzentrieren können. Genauso wichtig ist die ideelle Unterstützung durch das Mentoring und die Fortbildungs-seminare, die eine individuelle Förderung er-möglichen, für die uns in der Schule leider die Zeit- und Personalressourcen immer noch feh-len. Maria Marizzi ist von der Entwicklung be-geistert: „Ich merke bei meinen Stipendiatin-nen, dass sie vermehrt an Selbstbewusstsein gewonnen haben und sie ihre Fähigkeiten zu-nehmend entfalten können. Das wünsche ich mir für alle meine Schülerinnen und Schüler. Da aber nur vier eine so wertvolle Unterstüt-zung bekommen, plane ich Unterrichtsstun-den, in denen die vier Mädchen ihr im START-Programm erworbenes Wissen an ihre Mit-schüler weitergeben können.“Gleichzeitig wird den Jugendlichen gelehrt, dass ihre Mehrsprachigkeit und ihr Verständ-nis für unterschiedliche Kulturen ein Gewinn sind: Für sie selbst und die Gesellschaft, in der sie leben – und nicht ein Makel oder ein Hin-dernis. ■

Katrin Bernd ist Programmleiterin der START-Stipendien Österreich. START geht auf eine Initi-ative der Hertie-Stiftung zurück, die das Stipen-dienprogramm für engagierte und leistungs-starke Schülerinnen und Schüler mit Migra- tionshintergrund etabliert hat.

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Seite 10BILDUNGaktuell 10/2012

Ob Chef, Mitarbeiter oder Kollege, wer beherzt an die Arbeit geht, hat Erfolg. Warum Entschiedenheit und Zusammenarbeit

dabei so wichtig sind – und Unternehmen das ernst nehmen sollten, weiß Dr. Reinhard K. Sprenger

WIR SIND DAFÜR!

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BILDUNGaktuell 10/2012 Seite 11

im Unternehmen bleiben wollen, dann sollten Sie Ihre innere Einstellung dem Kooperations-vorrang anpassen. Denn Zusammenarbeit er-gibt sich zwar durch den oben beschriebenen Strukturwechsel aus Weitsicht, aber eben-so durch individuelle Einsicht. Und da brau-chen wir mehr als eine Mitläufer-Kooperation. Viel mehr. Wir brauchen einen neuen Gesell-

schaftsvertrag; wir brauchen Commitment für Zusammenarbeit. Ein Mentalitätswandel ist fällig. Gemeint ist die Qualität des Bewusst-seins, mit dem Sie in Ihr Unternehmen gehen, die inneren Einstellungen, Anschauungen und Grundüberzeugungen, mit denen Sie als Füh-rungskraft führen und Ihr Unternehmen mit-gestalten.Allgemein beschreibt Commitment das mo-tivierte Engagement in der Arbeit, erlebt als Freude und Entfaltung, nicht als „Opfer“ oder „Dienst“. In diesem speziellen Zusammenhang heißt Commitment ein bewusstes Wählen des Kooperationsvorrangs, eine klare Entschei-dung für das Leben in einer Leistungspartner-schaft, und damit die bewusste Abwahl alter-nativer Arbeitsformen. Es ist die Bereitschaft, mit ganzem Herzen „Ja!“ zu sagen zur Mitar-

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Hernstein GruppendynamikSoziale Prozesse in Gruppenverstehen und gestalten

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beit des Anderen, zum Anderssein des Ande-ren, zur wechselseitigen Abhängigkeit. Es ist Ihnen dann klar, dass Sie nicht Ihre Ego-Inter-essen priorisieren können, dass Sie andere be-teiligen, einbeziehen, unterstützen müssen. Sie müssen auf andere Rücksicht nehmen, sich mit ihnen abstimmen, auch ihre Empfind-lichkeiten berücksichtigen. Und Sie verzichten darauf, den internen Gegner vernichtend zu schlagen – weil sie damit das Gesamte schwä-chen. Eine Einstellung, die sich aktiv zur Zu-sammenarbeit anbietet, die Zusammenarbeit nicht als Last erlebt, sondern als Lust.Die dahinterstehende Denkfigur, bezogen auf unser Arbeitsleben, ist diese: Sie haben ge-wählt, Ihr Spiel nicht allein zu spielen. Auf dem Spielfeld, auf dem Sie spielen, spielen noch andere: Ihre Mitarbeiter, Ihre Kollegen, Ihr Chef. Und diese Wahl hat Konsequenzen. Sie sind auf die anderen angewiesen, wenn Sie erfolgreich sein wollen. Sie können nur ge-meinsam mit ihnen gewinnen. Sie werden also in dem Spiel nur erfolgreich sein, wenn Ihre Mitspieler auch erfolgreich sind. Verlieren Ihre Mitspieler die Lust am Spiel, wird die Qualität des gemeinsamen Spiels sinken. Deshalb ist es in Ihrem eigenen Interesse, den anderen mit-gewinnen zu lassen. Das bedeutet, einen Teil Ihrer Interessen zugunsten des gemeinsamen Spiels zu opfern. Weil Sie wissen, dass Sie Kompromisse machen müssen. Ja, natürlich, Sie können sich Ihre Berufssituation noch et-was idealer vorstellen. Aber Sie schauen nicht auf das, was fehlt, sondern auf das, was mög-lich ist. Es ist einfach unintelligent, über den Mangel zu klagen. Sie haben sich entschie-

Auf Personalmärkten bewegt sich jeder Ein-zelne im Ich-Modus. Beim Schritt ins Unter-nehmen findet ein nachgerade dramatischer Wechsel statt: vom Ich- zum Wir-Modus. Die-ser Übertritt ist den meisten Menschen kaum bewusst und wird in den Unternehmen auch kaum thematisiert, ja er wird durch Repara-turinstitutionen wie „Teams“ und das forcier-te Gerede über „gute Kommunikation“ eher übertüncht. Es ist ein Unterschied, ob Sie das Unternehmen begreifen als eine Gruppe von Menschen, die zusammen arbeiten – oder zu-sammenarbeiten.Nicht wenige Mitarbeiter haben sich ins Un-ternehmen gleichsam hineinverirrt. Sie sind keineswegs in den Dienst eines Unterneh-mens getreten, sondern nur in seinen Schutz geflüchtet. Oder sie sind der Üblichkeit ge-folgt, suchten einen Job, wollten sich und ihre Familie ernähren. Und fanden sich plötzlich in einer Kooperations-Arena wieder! Das heißt, sie fanden sich wieder in einer Umgebung, die nicht die Vektorsumme von Einzelinteressen ist, sondern um die Idee der Zusammenar-beit herum strukturiert ist. Die Konsequenzen aus diesem normativen Umschwung sind den meisten Menschen nicht bewusst. Sie wol-len eigentlich „ihr Ding“ machen oder mög-lichst unabhängig und ungestört eine Aufga-be erledigen, sind aber nun in einer Situation, wo wechselseitige Abhängigkeit und Unter-stützung das Wesen des Spiels ist. Hand aufs Herz: Haben Sie das Unternehmen als Koope-rations-Arena bewusst gewählt? Oder sind Sie da „hineingeraten“?Wie immer Ihre Antwort ausfällt – wenn Sie

Wenn Sie langfristig erfolgreich sein wollen, müssen Sie mehr als nur miteinander arbeiten, dann müssen Sie füreinander arbeiten. Dr. Reinhard K. Sprenger

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BILDUNGaktuell 10/2012 Seite 12

Senden Sie eine E-Mail an [email protected] und gewinnen Sie ein Exemplar des Buches „Radikal führen“.

Das Gewinnspiel findet unter Aus- schluss des Rechts- weges statt. Barablöse ist nicht möglich. Einsende- schluss ist der 5. November 2012

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den und können sich täglich neu entscheiden, dafür oder dagegen. Wenn Sie sich aber dafür entscheiden, müssen Sie Zusammenarbeit als Kern des Spiels anerkennen. Wie eine Spielre-gel. Und zu dieser Spielregel mit ganzem Her-zen „Ja!“ sagen.Entschiedenheit ist das Geheimnis. Entschie-denheit verändert die Situation vollständig. Plötzlich wirkt die Situation anders – obwohl die Faktenlage dieselbe ist. Weil Sie bewusst gewählt und anderes abgewählt haben. Ohne eine bewusste Entscheidung für ein Unterneh-men als Kooperations-Arena, ohne einen kla-ren Blick auf den Preis, der dafür zu zahlen ist, also: ohne Commitment, gibt es keine belast-bare Zusammenarbeit.Aus der Forschung wissen wir, dass Firmen, die länger als 200 Jahre existieren, sich in ers-

ter Linie als menschliche Gemeinschaft verste-hen und erst in zweiter Linie als Geldmaschi-ne. Voraussetzung für den Erfolg dieser Unter-nehmen scheint es zu sein, zu hundert Prozent loyal zueinanderzustehen und null Prozent für interne Gefechte zu verwenden. Wenn Sie also wirklich langfristig erfolgreich sein wol-len, müssen Sie mehr als nur miteinander ar-beiten, dann müssen Sie füreinander arbeiten.Damit zu beginnen, dafür gibt es keinen bes-seren Zeitpunkt als jetzt. Sie werden vielleicht an die Sonthofen-Strategie von Franz Josef Strauß denken, wonach die Verhältnisse sich erst verschlimmern müssen, bevor sinnvoll in-terveniert werden kann. Und Sie können zu keinem Zeitpunkt sicher sein, ob die Wende zu mehr Zusammenarbeit gelingt, selbst wenn Sie sie beherzt angehen. Aber sie ist auch nie-mals komplett unwahrscheinlich. Denn viel, nein: alles spricht dafür. Wenn Sie Zusammenarbeit mit dem Erwar-tungsnutzen – Sie werden schneller, effizien-ter, erfolgreicher – multiplizieren, ergibt sich daraus etwas wirklich Großes. Was aus dieser Wurzel wächst, hat Kraft. Alles andere bleibt schwach. ■

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch von Dr. Reinhard K. Sprenger „Radikal führen“, erschie-nen 2012 im Campus Verlag. Er gilt als profi-liertester Management-Berater und Führungs-experte Deutschlands. Zu seinen Kunden zählen nahezu alle großen DAX-Unternehmen.

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„Die Aufwertung des Firmenvertriebs mit innovativen Produkten und starken Part-nern ist Teil unserer Neupositionierung“, erklärt die kaufmännische Geschäftsfüh-rerin des bfi Wien, Dr. Valerie Höllinger.

Die BeraterInnen des in den vergange-nen Monaten neu konzipierten Business Service unterstützen auf KundInnenseite die PersonalmanagerInnen bei der Erhe-bung des Weiterbildungsbedarfs.

„Das bfi Wien bietet dabei speziell auf die Bedürfnisse der Unternehmen aus-gerichtete Aus- und Weiterbildungen an und vermittelt sowohl Lehrgänge, Kurse und Seminare aus dem vielfältigen Kurs-programm als auch bedarfsorientierte Lösungen“, so Höllinger.

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Dr. Valerie Höllinger,

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