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HOCHSCHULE FÜR TECHNIK UND WIRTSCHAFT DRESDEN (FH) Fachbereich Informatik/Mathematik Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiedemann email: [email protected] Vorlesungsreihe Entwicklung webbasierter Anwendungen Zusammenfassung und Ausblick

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HOCHSCHULE FÜR TECHNIK UND WIRTSCHAFT DRESDEN (FH) Fachbereich Informatik/Mathematik

Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiedemann

email: [email protected]

Vorlesungsreihe

Entwicklung webbasierter Anwendungen

Zusammenfassung und Ausblick

Entwicklung webbasierter Anwendungen - Prof. T.Wiedemann - HTW Dresden - Folie 2

Aktueller Stand von webbasierten Anwendungen

Aktueller Status

Gegenwärtige Tendenzen und neue Optionen

Zukünftige Anforderungen und Lösungsoptionen

Datenbankbasierte EwA-Entwicklung

Web 2.0 …4.0 - neue Geschäftsmodelle

Das Internet der Dinge

Industrie 4. 0

Zukünftige Herausforderungen und Risiken

Gliederung

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Entstehung und Platzen der Internet-Euphorie

• Wie fast alle IT-Trends (siehe Expertensysteme, KI, Multimedia ... ) kam es auch bei Internetbasierten Applikationen zu einem euphorischen Start, gefolgt von einer depressiven Phase und einer langsamen, kontinuierlichen Konsolidierungsphase

• geprägt durch den Börsenboom der Jahre 2000/2001 war auch der Absturz sehr tief

1993 2000 … 2010 2020 Jahr

Anzahl von

Internetfirmen

und -projekten

• Mit dem Aufkommen mobiler Endgeräte im Web (Smartphones) starkes Wachstum in allen Bereichen

• Wahrscheinlich auch weiterhin im Kontext von Digitalisierung und Industrie 4.0

???

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Aktuelle Marktkapitalisierung der Internetfirmen

• Im Vergleich der deutschen Top-Firmen aus der Automobilindustrie sind amerikanischen Internetfirmen aktuell mit über dem 10 fachen bewertet ! !

• Dies ist auch für die Zukunft, z.B. beim autonomen Fahren und allen neuen, meist disruptiven Technologien aufgrund der verfügbaren Mittel sehr relevant ! http://www.spiegel.de/spiegel/wie-daimler-volkswagen-und-bmw-das-auto-der-zukunft-planen-a-1188929.html

• aktuelle Studie: von 1900 Banken werden nur 300 übrig bleiben (Fintechs) http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/studie-sagt-deutschland-massives-bankensterben-voraus-a-1190841.html

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Aktuelle Tendenzen und Ausblick

1. Browser-Technologie - „Es lebe Chrome ?"

Opensource-Browser Firefox mit großem Aufwand gestartet

Open-Source-Community konnte gegen MS IE punkten

nach Mozilla-Boom nun Googles Chrom als neuer Marktführer

immer noch latenter Browserkrieg

Aktuell neue Herausforder- ungen durch HTML 5

2. Webserver - Apache bleibt (noch?) Marktführer

sehr guter Beweis für die Qualität von Opensource-Projekten im Rahmen von kommerziellen Anwendungen (Verfügbarkeit 10* besser als IIE von MS)

Referenz-Server für alle neuen Sprachen und Projekte

starke Konkurrenz durch Ngnix (1M-Server)

Dezember 2017 / Quelle:

www.w3counter.com/globalstats.php

1. Feb. 2018 / Quelle: https://w3techs.com/technologies/overview/web_server/all

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Aktuelle Tendenzen und Ausblick

3. Neue Internet-Techniken - Mehr Intelligenz und alte Schuhe im neuen Design

• XML

hat Einsatztauglichkeit prinzipiell bewiesen

teilweise Probleme mit sehr großem Overhead bei komplexen Daten (bzgl. Speicherplatz und indirekt auch wieder Parser-Aufwand)

Zunehmende Konkurrenz durch JSON und ähnliche Formate

• 2D- und 3D-Grafiken stehen mit HTML 5 nun vor dem Durchbruch (?)

nach Flaute durch Probleme mit VRML und bei Java3D (Sun hat Entwicklergruppe sehr stark abgebaut) nun starke Aussichten durch HTML 5 und WebGL

Das Canvas-Element in HTML5 könnte neuen Schwung bringen … ?

• Netzwerktechnik

sehr gute Entwicklung der Voice-over-IP-Technologie (von einfachen, kostenlosen Tools wie Skype bis hin zu Einbau von VoIP-Module in Telefonanlagen bzw. als Beistellgerät, zunehmend auch Videotelefonie -> www.vskype.com

IP6 immer noch sehr zögerlich (2013 nur 2% aller Anfragen an Google per IP6)

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Aktuelle Tendenzen und Ausblick 4. Neue Programmiersprachen und Paradigmen

• Probleme J2EE – Ansätze sind teilweise zu komplex PHP mit Designfehlern (aber noch deutlicher Spitzenreiter) Agile Entwicklung zunehmend …

• Die Programmiersprache Ruby - http://www.ruby-lang.org/de/

vielseitige höhere Programmiersprache durch Yukihiro Matsumoto entworfen (1995...)

ab 2000 auch in den westlichen Sprachraum portiert

wird interpretiert und unterstützt mehrere Programmierparadigmen (unter anderem Objektorientierte, Prozedurale und Funktionale Programmierung sowie Nebenläufigkeit), bietet dynamische Typisierung, Reflexion und Automatische Speicherbereinigung

• Immer neue JavaScript-Frameworks“

Der Erfolg von NodeJS bringt in der Folge immer neue JS-Frameworks hervor

siehe https://colorlib.com/wp/javascript-frameworks/

Aktueller Spitzenreiter Angular (eine Major-Version / Halbjahr !)

Vielzahl einzelner Frameworks wie React (von Facebook) D3.js (Grafikorientiert)

Neben dem bereits dargestellten MEAN-Stack sind auch sogenannte Fullstack- Frameworks von zunehmenden Interesse - Beispiel Meteor - https://www.meteor.com/ sehr große Resonanz in der Web-Community (Platz 1 auf Github)

unterstützt alle Ebenen der Webentwicklung

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Aktuelle Tendenzen und Ausblick Neue App-Lösungsansätze : PWA von Google

Problem * bisherige App-Entwicklung für Smartphones ist aufgrund der HW/OS sehr aufwändig (IOS / Android / WindowsX / *Unix* / … ) Xamarin o.ä. Framew. * HTML-basierte Webseiten sind dagegen BISHER nicht App-like

Progressive Web Apps (PWA) von Google ab 2016

https://developers.google.com/web/progressive-web-apps/

Wichtigste Eigenschaften (by Google (siehe Link) :

Reliable - Load instantly and never show the

downasaur, even in uncertain network conditions

( by JavasScript and Cache use in offline cases).

Fast - Respond quickly to user interactions with silky

smooth animations and no janky scrolling

( JS animations and Single page prog. (Angular))

Engaging - Feel like a natural app on the device, with

an immersive user experience (Link (Button) on device

home screen / App like menu) .

Insbesondere die sehr guten Offline-Eigenschaften

könnten viele neue Web-Anwendungen erlauben

(kleiner flexibler Email-Client, DB-Form-Designer)

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Erfahrungen und Empfehlungen

5. Konfigurieren statt Programmieren !

herkömmliche Script-Programmierung ist NICHT konkurrenzfähig gegenüber moderner Desktopentwicklung mit Komponenten (Wartung / Fehlerrate sehr schlecht)

sinnvoll ist die Bereitstellung von Basiskomponenten, welche für verschiedenste Verwendungszwecke flexibel anpassbar sind

Beispiel 1 :

HTW-Entwicklung eines datenbankgestützten Formulargenerators, welcher eine Entwicklung über das Web ermöglicht - Endziel: automatische Übersetzung einer Desktopanwendung in eine adäquate Webanwendung Entwicklung als Plugin für Typo3

Datenbanktabellen (auch verknüpfte) können ohne PHP-Programmierung in verschiedenen Ansichten (Liste / Detail / Edit / Neu / Suche) flexibel konfigurierbar angezeigt werden (siehe Folgeseiten)

Beispiel 2 :

Entwicklung einer rein Javascript-basierten Browser-IDE und View für Daten im Projektseminar WS2017/18 und weiterhin laufend analoge Aufgaben auch für Diplom- und andere Abschlussarbeiten

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Konfigurieren statt Programmieren mit EasyQueries

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Konfigurieren statt Programmieren mit EasyQueries II

Den einzelnen DB-Tab-Spalten können spezifische Werte oder DB-Skipte zur Berechnung zugeordnet werden.

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Ergebnis: Frontendansicht Forschungsdatenbank der HTWD

Konfigurieren statt Programmieren mit EasyQueries III

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Ergebnis: Frontendansicht Moduldatenbank

Konfigurieren statt Programmieren mit EasyQueries III

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Aktuelle Tendenzen und Ausblick 6. Internet-Dienstleister - Das Ende der "Kostenlos-Kultur?"

Zunehmende Bereitstellung qualitativ hochwertiger Inhalte gegen Bezahlung (auch Micropayment – 0.5 Cent / Link)

Art der Bezahlung immer noch kritisch bzw. noch kein klarer Standard erkennbar

Hauptproblem: Kosten pro Transaktion sind zu hoch bei kleinen Beträgen (teilweise 10 Cent ... 1 Euro pro Transaktion ...)

Kreditkartenbezahlung immer noch Standard bei den meisten Webshops (Sicherheit nicht 100% gewährleistet -> Datendiebstahl in letzten Monaten )

Handy-basierte Bezahlfunktionen für Kleinbeträge am aussichtsreichsten (aktuelle auch mit RFID-Lösungen in SmartPhones NFC – (Near field communication)

einige Angebote bereits wieder aufgegeben (paybox.de u.ä)

Erfolg mit Netzwerkseiten -> XING ( 5 € / Monat noch akzeptabel)

Neue Erfolge durch Apps im Smartphone-Bereich

Aktuell starker Boom der Bitcoin-Währung (10 € -> 20000€ pro BC!!!) - noch sinnvoll als Zahlungsmittel ??? Iota u.a. Coins noch technisch unausgereift ..,

7. Kulturraum Internet ca. 85% der deutschen Bevölkerung im Netz (Stand20174 / gegenüber 50% um 2008)

starke (kaum noch nivellierbare) Unterschiede in einzelnen Bevölkerungsgruppen (Arm/reich ; Bildungsniveau, Regionen (Stadt <-> Land)

weitere Belebung durch mobile Geräte / Smartphones Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/13070/umfrage/entwicklung-der-internetnutzung-in-deutschland-seit-2001/

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Aktuelle Tendenzen und Ausblick 8. Immer stärkerer Einfluß der Suchmaschinen bzw. Google

• starke Bedeutung der Suchmaschinenoptimierung (SEO) nur wer auf der 1. (oder max. 2 bis3. Suchpage landet, hat Erfolg !!!) - SEO ist ein Katz- und Mausspiel zwischen Webdeveloper und Suchmaschinen

• keine klaren Einzelparameter mehr, sondern ca. 200 Parameter bei Google

• siehe Goggle: „200 seo ranking factors“ -> http://backlinko.com/google-ranking-factors

• E-Book: The Art of SEO, 3rd Edition 2015!!! https://it-ebooks.info/book/6420/

Wichtigste Kategorien (und Einzelbeispiele mit Anzahl, * für sehr viele Optionen)

• Domaindaten (10: Name, Alter!!, Eigner (Spammer?)

• Page-level-Factors (51: Keywords*, Länge++, Updates++, Format, Fehler??)

• Site-level-Factors (17: Site Trust, Site structure, Nav?, YouTube?, Responsive?)

• Backlink Factors (47!!: Trust, Age , TLD? ( *.gov/*,edu++ )

• User Interaction (10: Bounce rate?? (User-Rückkehr zu SE,Chrome-Messungen))

• Special Algorithm Rules (16:, User Search History++, Local Searches++)

• Social Signals (11: #Tweets, Social Sites (Facebook, Google+)

• Brand Signals (11: LinkedIn-Links?, Tax-Payer-Business?, on News Sites?)

• On-Site WebSpam Factors (12: Bad Neighborhoods?, Ads?, LinkSpam?)

• Off Page Webspam Factors (13: Low Quality Links, ->Penguin Penalty)

Fazit: SEO ist sehr komplex und erlaubt eigene (neue) Geschäftsmodelle !

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Aktuelles Schlagwort : Web 2.0 - weiter nach Web 3.0 … Web 4.0

Neue Ausrichtung des Internet in Richtung „Benutzergetriebene Entwicklung“

Begriff geprägt durch Tim O´Reilly (-> Verlag ) im Jahr 2004

Web 2.0 setzt sich zusammen aus einer Vielzahl von Konzepten und Technologien

Web 2.0

<- Bsp.

Neues

Darstellungs

mittel

„Tagcloud“

zur Darst.

des Web 2.0

selbst

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Definiert durch O’Reilly und Battelle :

das Web als generelle Arbeitsplattform anstatt des lokalen Rechners

Daten-getriebene Anwendungen (Inhalte sind wichtiger als das Aussehen)

Die Vernetzung wird verstärkt durch eine „Architektur des Mitwirkens“.

(Jeder kann mitmachen.)

einfache und neue Geschäftsmodelle durch das verteilte, gemeinsame Nutzen

von Inhalten und technischen Diensten

das Ende des klassischen Softwarelebenszyklus; die Projekte befinden sich

immerwährend im Beta-Stadium -> Begriff „Software as a service (SaaS)“

Die Software geht über die Fähigkeiten eines einzelnen Verwendungszwecks

hinaus.

nicht nur auf die Vorhut der Web-Anwendungen abzielen, sondern auf die breite

Masse der Anwendungen

Web 2.0 – Grundprinzipien

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SaaS – Software as a Service (früher ASP : Appli.Service Provider ) -> Cloud

Basisidee Software auf Mietbasis

- alle anfallenden Kosten werden auf eine monatliche Rate umgerechnet, ggf. auch Pay per

use (z.B. Stundenweise Bezahlung oder Kostensatz pro FEM-Berechnung )

- Dienstleister übernimmt auch Wartung und Risiko von Hardware-Ausfällen

Vorteile :

- für Gelegenheitsnutzer sehr viel günstiger als Kauf einer Dauerlizenz

- Kurzfristig auch größere Anzahl von Lizenzen nutzbar (Stoßgeschäft)

Nachteile:

- Netz muß immer vorhanden und performant sein

- Hohes Vertrauen in Dienstleister nötig ( Pleite ?, Datenschutz ?)

Web 2.0 – die interessantesten Technologien

Kosten

Nutzen Break even point

Traditionell mit Kauf mit SaaS

Kosten

$

Einarbeitung

Zeit

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Long Tail : englisch für „langer Schwanz“)

Begriff geprägt von Chris Anderson (Chefred. Wired Magazine)

Konzept: Nutzung des Internet und Web 2.0 für den Vertrieb (oder auch

Beschäftigung allg. ) mit von Nischenprodukten oder exotischen Themen

Durch Internetshops kann auch mit selten verkauften Produkten in der

Gesamtsumme mehr Umsatz gemacht werden als mit wenigen Bestsellern

Basis: Lösung von geografischen und traditionellen Restriktionen

(Weltvetrieb mit UPS aus einer Scheune in den Bergen)

Auch als politisches Konzept : Demokratisierung der Produktionsmittel

(Softwareentw. durch Jedermann, Wikipedia : Lexikon für alle durch alle)

Demokratisierung des Vertriebes [Bearbeiten]

Virales Marketing :

neue Werbung mittels „Mund-zu-Mund-Propaganda“ im Web

(gewisse Ähnlichkeit mit alten Kettenbriefsystemen ohne Bezahlzwang)

auch für politische Themen und Kampagnen

setzt einen guten Mix aus gutem Inhalt und cleverer Unterhaltung

Web 2.0 – Long tail und Virales Marketing

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Review des Web 2.0 - Ansatzes durch O’Reilly und Battelle

im Artikel „ Web Squared: Web 2.0 Five Years On” 2009

(Quelle: http://www.web2summit.com/web2009/public/schedule/detail/10194)

Zitat: 'web squared' is defined as "web meets world.“

Grundlegende Ideen und Änderungen im Vergleich zum Web 2.0:

- nun wirklich Implementierung des Internets der Dinge (IoT)

- Begriff seit Ende der 90 er Jahre in der Diskussion

- Ausweitung der Kommunikation und Web-Verknüpfungen über das

Internet der Computer hinaus

- Statt großer PC wird die IT (Intelligenz) in die Gegenstände selbst

integriert

- Prägung des neuen Begriffes "collective intelligence“

"collective intelligence applications are no longer being driven solely

by humans typing on keyboards but, increasingly, by sensors.” (Quelle:

Web Squared-Artikel – siehe oben)

Web Squared -> Das Internet der Dinge

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Objekte des realen Lebens werden in das Web integriert :

- zuerst unter Nutzung von RFID-Techniken

zur Identifizierung von Gegenständen

- nun zusätzlich zum manuellen Erfassen durch die User

und zum RFID-Ansatz starke Integration verschiedenster

Sensordaten auf der Basis mobiler Geräte (Smartphones

und Tabletts)

Zunehmend auch Nutzung verschiedenster

Technologien zur Erkennung der Objekte durch

Bild- oder Mustererkennung

Audio-/ Spracherkennung ( Musikerkennung,

z.B. Steuerung der neuen Amazon-Firebox)

Geografisch benachbarte Inhalte oder Meldungen

(wie bei Twitter) durch Auswertung der Geodaten

Das Internet der Dinge

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Integration kompletter Webserver in technische Geräte:

- bereits Angebot an Miniatur-Rechnern mit integriertem

Webserver (vgl. XPORT-Netzwerkadapter der Fa.

Lantronix www.lantronix.com/ )

- Anschluss über Ethernet oder auch WLAN

- mit integrierten Mikrocontroller (incl. 512 Kb Flash

und 256 Kb SRAM) mit externen Anschlüssen zur Kopplung

an externe Geräte , Real Time OS (RTOS)

- mit 256 bit AES –Verschlüsselung

- Vorbereitete Webmasken zur Steuerung von externen Geräten

Anwendungen (meist auf Python-Basis)

- Preis ca. 20 …50 $ (bei größeren Stkz. Billiger)

Mögliche Anwendungen

- Steuerung und Überwachung von technischen Geräten über

das Internet (Kühlschränke, Waschmaschinen,

Multimediageräte etc.) und … ?

Das Internet der Dinge - Webserver überall

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- Ersatz der bisherigen, unflexiblen Technik

durch eine Vielzahl kleiner autonomer

Fahrzeuge, welche sich in Analogie zum

Routing im Internet OHNE zentrale

Steuerung und Vorausplanung bewegen

- Im Beispiel der Fraunhoferinstitutes IML

Dortmund eigenständige Koordinierung

untereinander zur freien Fahrt ohne

Leitlinien o.ä (-> Schwarmintelligenz)

- Die Transportleistung des Gesamtsystems

lässt sich mit der Anzahl der Fahrzeuge

anpassen.

- Quelle und Details unter:

http://www.internet-der-dinge.de/

Das Internet der Dinge für die Logistik

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Aktueller Überblick unter

• http://www.heise.de/tr/thema/Internet-der-Dinge

http://readwrite.com/web

Einige kritische Diskussionspunkte und Ideen :

- Single-Chip-Kameras können extrem billig produziert

werden (-> auch unsichtbare Integration in Gehäuse oder

Verpackungen -> Datenschutz / Privacy ?)

- Der Datenschutz und die Netzwerksicherheit werden

generell ein sehr großes Problem werden, da Sensordaten

auch unerkannt erhoben und weitergegeben werden

können.

- Auch die Updatepolitik großer Gerätehersteller

(Einstellung der Updates nach 24 Monaten) ist als sehr

kritisch zu betrachten (-> Kauf neuer Geräte, um sicher zu

bleiben -> auch als neues Geschäftsmodell ?? )

Das Internet der Dinge - Aktueller Stand und Kritk

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Ausgehend vom IoT entwickelt sich im

Industriellen Bereich das Konzept „Industrie 4.0“ :

Begriff kommt (endlich wieder einmal) aus dem deutschen Raum

erstmalig geprägt auf der Hannover-Messe 2011

Basis sind die sehr guten Erfahrungen im Aufbau komplexer Produktionssysteme

danach intensive Arbeit in einem Arbeitskreises „Industrie 4.0“ unter Vorsitz von

Siegfried Dais (Robert Bosch GmbH) und Henning Kagermann (acatech)

Übergabe von Umsetzungsempfehlungen an die Bundesregierung auf der

Hannover-Messe 2013

Einrichtung eines Arbeitsplattform der 3 Branchenverbänden Bitkom, VDMA und

ZVEI -> „Industrie 4.0“ ist eines von 10 Zukunftsprojekten im Aktionsplan zur

High-Tech-Strategie der deutschen Bundesregierung

(-> Fördermittel -> bis zu 200 Mio € - www.bmbf.de/de/9072.php !! )

Aktuell werden die deutschen Konzepte und erste Einsatzerfahrungen zur „Industrie

4.0“ weltweit stark nachgefragt.

Entwicklung in Richtung „Industrie 4.0“

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Die industriellen „Revolutionen“ im Überblick

Von der Industrie 1.0 zur Industrie 4.0

Quelle Prof. Zühlke DFKI Kaiserslautern http://www.zuehlke.com/fileadmin/pdf/events/vortraege/2014-03-04-DetlefZuehlke_Industrie_4.0.pdf

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digitale Veredelung von Produktionsanlagen und industriellen Erzeugnissen bis

hin zu Alltagsprodukten mit integrierten Speicher- und

Kommunikationsfähigkeiten, Funksensoren, eingebetteten Aktuatoren und

intelligenten Softwaresystemen

Dies bildet eine Brücke zwischen virtueller ("cyber space") und realer Welt

=> neuer Begriff „Cyber physical systems“ (als Weiterführung des IoT)

Führt zu einem Paradigmenwechsel in der Industrie:

das entstehende Produkt übernimmt erstmals eine aktive Rolle : Nicht eine

zentrale Steuerung, sondern quasi der Rohling für ein Produkt "sagt", wie er in

den einzelnen Fertigungsschritten bearbeitet werden muss.

Das entstehende Produkt steuert somit den Produktionsprozess selbst,

überwacht über die eingebettete Sensorik die relevanten Umgebungsparameter

und löst bei Störungen entsprechende Gegenmaßnahmen aus – es wird

gleichzeitig zum Beobachter und zum Akteur.

Neuer Begriff „

Industrie 4.0 – Grundkonzept(e)

Quelle: Industrie 4.0: Mit dem Internet der Dinge auf dem Weg zur 4. industriellen Revolution

Autoren Henning Kagermann Wolf-Dieter Lukas - VDI Nachrichten 1. April 2011

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zusätzliche vertikale Vernetzung der eingebetteter Systeme (Produkte)

mit betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware erlaubt :

optimale Ressourcennutzung (Maschinen / Material) in allen

Prozessphasen,

dadurch erhebliche Rationalisierungs- und Optimierungspotentiale in

Logistik und Produktion.

kürzeste Reaktionszeiten bei Störungen durch lokale Autonomie (im

Gegensatz zu zentralen Störungserfassungen)

aktive digitaler Produktgedächtnisse, die direkt in der Produktions- und

Logistikkette installiert sind (entspr. Industrieprojekte) und ohne die sonst

übliche Informationsverdichtung

bessere Berücksichtigung von Fragen der Energienutzung (Produktion in

Abhängigkeit vom Strompreis steuern) -> "grüne Produktion"

neue Dienstleistungen -> "Internet der Dienste“ durch Smart Products

und Smart Services

Prinzipielle Industrie 4.0 – Vorteile

In Anlehnung an Kagermann [vgl. vorherige Folie]

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In der höchsten Ebene werden sich unter Anwendung aller bekannten

Kommunikationstechnologien und Cloud-Lösungen entsprechende

komplexe intelligente (smarte) Systeme entwickeln (vgl. Grafik).

Prinzipielle Industrie 4.0 – Architektur

© Fraunhofer IOSB-INA

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Prinzipielle Industrie 4.0 – Beispiele

© Zühlke DFKI Kaiserslautern

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Für SIE relevante Chancen :

Die gesamte Kommunikation wird auch in der Industrie auf Ethernet

und letztlich die Internet-Protokolle TCP/IP und UDP umgestellt.

Zwar mit anderer Hardware (Stecker) aber gleichen Basis-Protokoll-

rahmen bzw. auf Ethernet aufbauende Protokolle (EtherCAT) mit

Zykluszeiten unter 1 ms für schnelle Steuerungsanwendungen

Spezielle Kontakte zur Erkennung und Meldung von Kabelausfällen

Zusätzliche Sicherungsmaßnahmen gegen Ausfall und Hackerangriffe.

vgl. http://www.networktraining.de/downloads/Warum_industrielles_Ethernet.pdf

Damit können zukünftig alle betrachteten

Internettechnologien auch im industriellen Bereich

von den Produkten (Antwort auf IP-Pakete ?)

über die Maschinen (GUI´s und Überwachung)

bis hin zu den Produktionssteuerungen

eingesetzt werden.

Herausforderungen und Chancen durch Industrie 4.0

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Boom der „Share“ / „Rental“ - Konzepte seit 2014 / 2015 :

Webapps (meist mobile) bringen Nachfrager und Anbieter auch aus dem

nichtkommerziellen Raum zusammen

• Beispiel 1 Uber – Taxi-Konkurrenz

Nachfrage-orientierte Preisgestaltung bei Beförderungs-

angeboten durch nicht-professionelle Fahrer

Uber wird als Startup aktuell mit einigen Mrd. $ bewertet

Starker Einbruch des kommerz. Taxigeschäfts (->Rechtsstreite )

Beispiel 2 AirBnB zur Vermittlung von privaten

Übernachtungsangeboten (starke Konkurrenz für Mittelklasse-Hotel)

Beispiel 3 - www.spinlister.com zur Ausleihe von Fahrrädern und

verschiedenster anderer Dinge (Snowboards / Surfboards) von privat zu

privat

Fazit: Sie haben die WebDev - Technologie parat –

finden Sie die Marktlücke !

Weitere neue Geschäftsmodelle

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Zusammenfassung und Ausblick

Webbasierte Systeme werden immer wichtiger und könnten in absehbarer bisherige Desktopprogramm ersetzen ! HTML5 und JS-Frameworks (Angular/PWA) erlauben dsbzgl. viele. neue Ansätze!

Notwendig ist jedoch eine pragmatische, am Kunden (Entwickler / Endkunde-Nutzer) orientierte Vorgehensweise !

Cloud-Computing kann auch kleineren Firmen einen Zugang zu hochwertigen IT-Services und neue Geschäftsmodelle eröffnen (aber Risiko Datenschutz!).

KI-Systeme (schwache /zukünftig ggf. auch starke) sind als webbasierte Services (Alexa, Siri ..) auf zentralen Cloud-Rechnern verfügbar und können in eigene Applikationen transparent eingebunden werden.

Das IoT und das Industrie 4.0 Ansatz vervielfachen die Anwendungsbereiche!

Entscheidend für den Erfolg ist die Effizienz der Anwendungsentwicklung !

Schwerpunkt der aktuellen (eigenen) Forschungsarbeiten :

Komfortable Fomulargeneratoren (vgl. TYPO3-Extension Easy-Query)

Browser-zentrierte Anwendungsentwicklung mit JavaScript-Frame-works (-> Komplette DB-Anwendungsentw. im Browser !) PWA???

Anregungen zur Veranstaltung und Interesse an weiterführenden Arbeiten

(bezahltes Praktikum und/oder Diplomarbeit) sind willkommen.