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Zuviel oder zuwenig Arbeit? Probleme und Befunde zur Messung von Arbeitszeitpräferenzen Wenzel Matiaske (Institut für Personal und Arbeit an der HSU/Uni BW Hamburg) & ALHABA-Team

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Zuviel oder zuwenig Arbeit?

Probleme und Befunde zur Messung von

Arbeitszeitpräferenzen

Wenzel Matiaske

(Institut für Personal und Arbeit an der HSU/Uni BW Hamburg)

& ALHABA-Team

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Gliederung

2

• Arbeitszeitdiskrepanzen 1993 – 2014

• Erfassung von Arbeitszeitwünsche

(Methodeneffekte)

• Pretest und Befragungsexperiment

• Fazit

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Arbeitszeitdiskrepanzen (1)

3

AZ-

Diskrepanzen

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

Abgrenzungen

• abhängig Beschäftigte im Alter von 18 bis 67 Jahren

• nur mit gültigen Werten bei tatsächlicher und gewünschter

Arbeitszeit

• Zeitraum: 1993 – 2014 (ohne Migrationsstichprobe)

Operationalisierung

• Arbeitszeitdiskrepanz = gewünschte – tatsächliche Arbeitszeit

1) Betrachtung absoluter Werte (Verkürzung und

Verlängerung)

2) Kodierung in

„Komfortzone“ ... < 3 Stunden pro Woche AZ-Diskrepanz

„Diskomfortzone“ ... >= 3 Stunden pro Woche AZ-Diskrepanz

• Realisierung: Sprung von Diskomfortzone(t) in Komfortzone(t+1)

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Arbeitszeitdiskrepanzen (2)

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AZ-

Diskrepanzen

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

Exkurs: Zusammenhang mit Arbeitszufriedenheit

5

5,5

6

6,5

7

7,5

>=10h 8bis<10h 5bis<8h 3bis<5h 2bis<3h >0bis<2h 0h >0bis<2h 2bis<3h 3bis<5h 5bis<8h 8bis<10h >=10h

Verkürzung keineVeränderung

Verlängerung

DurchschnittlicheArbeitszufriedenheitnachVeränderungswunschderArbeitszeit1993 2000 2007 2014 Polynomisch(2014)

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 18-67 Jahre, gewichtet im Querschnitt, eigene Berechnungen.

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Arbeitszeitdiskrepanzen (3)

5

AZ-

Diskrepanzen

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 18-67 Jahre, gewichtet im Querschnitt, eigene Berechnungen.

DiskrepanznachtatsächlicherArbeitszeit AP3_anteile_verkürzen9214_bearb.xlsx

25.10.16

3von6

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

AnteilderBeschäftigtenmitWunschnachArbeitszeitverkürzung

ummindestens3StundenproWochenachGeschlechtundtatsächlicherAZ1993- 2014- AngabeninProzent-

Frauen,<15h Frauen,15bis<35h Frauen,35+h Männer,<15h Männer,15bis<35h Männer,35+h

TzBfG Krise FiD-Sample

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Arbeitszeitdiskrepanzen (4)

6

AZ-

Diskrepanzen

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Fazit

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 18-67 Jahre, gewichtet im Querschnitt, eigene Berechnungen.

DiskrepanznachtatsächlicherArbeitszeit AP3_anteile_verlaengern9214_bearb.xlsx25.10.16

3von6

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

AnteilderBeschäftigtenmitWunschnachArbeitszeitverlängerung

ummindestens3StundenproWochenachGeschlechtundtatsächlicherAZ1993- 2014- AngabeninProzent-

Frauen,<15h Frauen,15bis<35h Frauen,35+h Männer,<15h Männer,15bis<35h Männer,35+h

TzBfG Krise FiD-Sample

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Arbeitszeitdiskrepanzen (5)

7

AZ-

Diskrepanzen

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 18-67 Jahre, gewichtet im 2-Jahrslängsschnitt, eigene Berechnungen.

RealisierungnachtatsächlicherArbeitszeit AP3_anteile_realisierung_mini_bearb.xlsx25.10.16

1von2

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

DurchschnittlicherAnteilderBeschäftigten,dieihreArbeitszeitdiskrepanzaufunter3

StundenproWocheimFolgejahrreduzierenkonnten- AngabeninProzent-

Verkürzenrealisiert

Verlängernrealisiert

TzBfG Krise FiD-Sample

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Arbeitszeitdiskrepanzen (6)

8

AZ-

Diskrepanzen

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 18-67 Jahre, gewichtet im 2-Jahrslängsschnitt, eigene Berechnungen.

EntstehungnachtatsächlicherArbeitszeit AP3_anteile_entstehung_mini_bearb.xlsx25.10.16

1von1

7%

7%

9%

9% 8%

10% 9%9%

8%

10%

10%10%

10% 11%

12%

8%

8%8%

12%

29%32%

34%

28% 29%26% 26% 25%

27%25%

30% 30% 31% 30%

26%

32%

27% 28%

32%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

DurchschnittlicherAnteilderBeschäftigten,dieihreArbeitszeitummindestens3

StundenproWocheimFolgejahrverändernwollen(undaktuellnicht)- AngabeninProzent- Verkürzen

Verlängern

TzBfG

Krise

FiD-

Sample

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Arbeitszeitdiskrepanzen (7)

9

AZ-

Diskrepanzen

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

Arbeitszeitverkürzungswünsche

• haben von 1993 bis 2014 leicht abgenommen (Anteil insgesamt 2014:

46%, durchschnittlich gewünschte Änderung in 2014: 9,5 Std./Woche*),

• sind bei Männern, Vollzeitbeschäftigten und in Ostdeutschland häufiger,

• können etwa von einem Viertel der Beschäftigten innerhalb eines Jahres

(weitestgehend) umgesetzt werden,

• entstehen jedoch auch innerhalb eines Jahres bei etwa einem Viertel bis

einem Drittel bei den Beschäftigten, die zuvor keinen

Veränderungswunsch hatten.

Arbeitszeitverlängerungswünsche

• haben von 1993 bis 2014 stark zugenommen – vorrangig für Frauen

(Anteil insgesamt 2014: 15%, durchschnittlich gewünschte Änderung in

2014: 11 Std./Woche*),

• sind bei Frauen und Teilzeitbeschäftigten häufiger, jedoch kaum

Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland erkennbar,

• können etwa von einem Drittel der Beschäftigten innerhalb eines Jahres

(weitestgehend) umgesetzt werden,

• entstehen jedoch auch innerhalb eines Jahres bei etwa 10-12% bei den

Beschäftigten, die zuvor keinen Veränderungswunsch hatten.

* Kaum Varianz im Zeitverlauf, kaum Unterschiede nach Region, Geschlecht, Alter, jedoch nach tatsächlicher Arbeitszeit.

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Exkurs Messung von Arbeitslosigkeit

10

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

BA: SGB III § 16

Arbeitslos ist, wer

(1) vorübergehend nicht in Beschäftigung ist,

(2) eine versicherungspflichtige Beschäftigung sucht und

(3) bei der BA als arbeitslos gemeldet ist.

DeStatis: ILO Labour Force

(1) ohne Beschäftigung (< 1h pro Woche)

(2) eine Erwerbstätigkeit (auch selbständig oder als mithelfender

Angehöriger) suchen und

(3) innerhalb von zwei Wochen eine Tätigkeit aufnehmen können.

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Erfassung von Arbeitszeitwünschen (1)

11

Quelle Daten Verkürzung Verlängerung Beibehalten Bemerkungen

Rengers(2015) MZ2014 2 7 91Filterfrage,Freiwilligkeit,15-74J.,

Erwerbstätige

ALHABAProjekt FiD2013 16 14 70

Filterfrage,abh.Beschäftigte,(hier

20-64J.)(Differenzzutatsächlicher

Arbeitszeit)

Fischeretal.(2015) IAB2014 25 14 64Filterfrage,abh.Beschäftigtein

Betrieben>=11Beschäftigte

Holst/Bringmann

(2016)SOEP2014 30 18 52

inAnlehnunganRengers(2015),18-

74J.(DifferenzzuvereinbarterAZ)

BAuA(2016) BAuA2015 47 13 40"Teil"-Filterfrage,abh.Beschäftigte

mit>=10h/Woche

Holst/Bringmann

(2016)SOEP2014 50 12 38

inAnlehunganRengers(2015),18-74

J.(DifferenzzutatsächlicherAZ)

Holst/Bringmann

(2016)SOEP2014 57 17 26

inAnlehunganHolst/Wieber(2014),

abh.Beschäftigte,16-64J.,Differenz

zutatsächlicherAZ

ALHABAProjekt SOEP2013 62 14 20

abh.Beschäftigte,(hier20-64J.)

(Differenzzutatsächlicher

Arbeitszeit)

VerteilungderArbeitszeitveränderungswünsche Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

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Erfassung von Arbeitszeitwünschen (2)

12

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

Methodische Unterschiede SOEP vs. Mikrozensus (Holst/Bringmann 2016)

• Starke Divergenz der Befunde (hier für das Jahr 2014):

SOEP: 74 Prozent der Beschäftigten möchten ihre Arbeitszeit

ändern, die Mehrheit davon (77 Prozent) möchte gern weniger

arbeiten (Holst/Bringmann 2016 in Anlehnung an Holst/Wieber 2014);

MZ: nur 9,6 Prozent der Erwerbstätigen wünschen eine Änderung

der Arbeitszeit, die Mehrheit davon (76 Prozent) wünscht eine

Erhöhung (Rengers 2015).

• Berechnungen der Über-/Unterbeschäftigung auf Basis der Daten

des SOEP mit Anpassungen an Abgrenzungen und Definitionen

nach Analysen von Rengers (2015) und an die Struktur des

Mikrozensus.

• Im Ergebnis konnte nur teilweise eine Annäherung an die

Befunde des Mikrozensus erreicht werden.

• Es verbleibt weiterhin eine große Differenz der Befunde je nach

verwendeter Datenbasis.

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Erfassung von Arbeitszeitwünschen (3)

13

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

• Mögliche Ursachen:

Freiwilligkeit der Frage nach Verkürzungswünschen der

Arbeitszeit im Mikrozensus

Proxy-Interviews im Mikrozensus

Arbeitszeitwünsche der Nebenerwerbstätigen im SOEP nicht

erfasst

Filterführung im Mikrozensus und damit verbundene Referenz-

bzw. Ankerpunkte

Formulierung der Frage:

„ihre Arbeitszeit“ (SOEP) vs. „normale Wochenarbeitszeit“

(Mikrozensus)

„berücksichtigen, dass sich der Verdienst entsprechend

ändern würde“ (SOEP) vs. „mit entsprechen

niedrigerem/höheren Verdienst“ (Mikrozensus)

Fehlender zeitlicher Bezug (SOEP und Mikrozensus)

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Erfassung von Arbeitszeitwünschen (4)

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Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

Unterschiede SOEPcore vs. FiD

Teilstichprobe „Familien in Deutschland“ (FiD) wurde von 2010 bis 2013

mit eigenem Fragebogen in Anlehnung an das SOEP erfasst und ab 2014

mit SOEP-Standardfragebogen befragt.

Formulierung der Frage nach gewünschter Arbeitszeit im SOEP

„Wenn Sie den Umfang Ihrer Arbeitszeit selbst wählen könnten und dabei

berücksichtigen, dass sich Ihr Verdienst entsprechend der Arbeitszeit ändern

würde:

(2. Teil der Frage im SOEPcore):

Wie viele Stunden in der Woche würden Sie dann am liebsten arbeiten?

__ __ , __ Stunden pro Woche“

(2. Teil der Frage im FiD - Filterfrage):

Würden Sie dann Ihre Arbeitszeit lieber verringern, erhöhen

oder beibehalten?“(Folgefrage im FiD wie 2. Teil der Frage im SOEPcore)

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Erfassung von Arbeitszeitwünschen (5)

15

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

26,4

67,4

25,9

67,2

26,0

69,0

23,8

69,2

25,2 25,6

56,6

14,7

58,9

15,2

58,8

14,3

61,7

16,4

58,354,3

17,0 17,915,2 17,6 15,2 16,8 14,5 14,4 16,5

20,1

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

SOEP FiD SOEP FiD SOEP FiD SOEP FiD SOEP FiD

2010 2011 2012 2013 2014

VerteilungderArbeitszeitwünsche- DiskrepanzzutatsächlicherArbeitszeit-

(AngabeninProzent)

Erhöhen

Verringern

Beibehalten

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 20-64 Jahre, gewichtet im Querschnitt, eigene Berechnungen.

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Erfassung von Arbeitszeitwünschen (6)

16

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 20-64 Jahre, gewichtet im Querschnitt, eigene Berechnungen.

-7,6

-11,6

8,9

11,5

-2,8

0,3

-7,7

-11,5

8,4

10,4

-3,2

0,0

-7,9

-11,6

8,3

10,0

-3,4

0,1

-7,6

-11,1

7,8

10,2

-3,6

-0,4

-7,7 -8,2

8,3

9,8

-3,1-2,4

-12

-10

-8

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

12

SOEP FID SOEP FID SOEP FID

Verringern Erhöhen Total

DurchschnittlicheArbeitzeitdiskrepanzinWochenstundennachtatsächlicherArbeitszeitSOEPvs.FiD2010- 2014

2010 2011 2012 2013 2014

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0,6

18,19

2,8

98,674,8

9,2

1,4

0,87,1

81,895,8

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

tatsächlicheAZ vereinbarteAZ tatsächlicheAZ vereinbarteAZ

Verkürzen VerlängernAusprägungenderFilterfrage

VerteilungderrechnerischenArbeitszeitdiskrepanzen2013imFiDnachAnkerpunkt(tatsächlichevs.vereinbarteArbeitszeit)undFilterfrage

Erhöhen Verringern Beibehalten

Erfassung von Arbeitszeitwünschen (7)

17

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 20-64 Jahre, gewichtet im Querschnitt, eigene Berechnungen.

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18

Zusammenfassende Befunde(8)

Daten Verkürzung Verlängerung Beibehalten Bemerkungen

FiD 2013 11 18 71 Differenz zu vereinbarter Arbeitszeit (mit Filterfrage)

FiD 2013 16 15 69 Differenz zu tatsächlicher Arbeitszeit (mit Filterfrage)

FiD 2013 15 18 67 Filterfrage

SOEP 2013 (ohne FiD)

31 25 43 Differenz zu vereinbarter Arbeitszeit

SOEP 2013 (ohne FiD)

61 15 24 Differenz zu tatsächlicher Arbeitszeit

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

SOEP (v31.1), abhängig Beschäftigte, 18-67 Jahre, eigene Berechnungen.

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Erfassung von Arbeitszeitwünschen (9)

19

Erfassung von

AZ-Wünschen

Pretest

Experiment

Fazit

Zwischenfazit

Eine direkte (Filter-)Frage nach Veränderungswünschen der

Arbeitszeit wie im FiD...

1) hat Selektionseffekte*:

Anteil derer, die keine Änderung wünschen erhöht sich um mehr als

das Doppelte

Durchschnittlich gewünschte Arbeitszeitänderung liegt um 2,5 – 3

Wochenstunden höher

2) setzt kognitive Anker- bzw. Referenzpunkte*:

bei Verkürzungswunsch -> tatsächliche Arbeitszeit

Bei Verlängerungswunsch -> vereinbarte Arbeitszeit

Unklar bleibt allerdings, ob damit eine stärkere Handlungsintention

und/oder zeitliche Präferenz abgeleitet werden kann und welche

Ankerpunkte bei der „normalen“ SOEP-Frage gesetzt werden.

*Es erfolgte eine Sensitivitätsprüfung für die Jahre 2010 bis 2013 sowie nach vereinbarter Arbeitszeit und getrennt für Voll-

und Teilzeitbeschäftigte mit konsistenten Befunden.

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Mapping Sentence

20

Pretest

Experiment

Fazit

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Kognitiver Pretest (Soko)

21

Pretest

Experiment

Fazit

Durchführung

• 17 Interviews (8 Frauen/9 Männer, 26-60 Jahre, 26-41

Arbeitsstunden/Woche,

Handwerk/Gewerbe/Dienstleistung/Verwaltung/Freie Berufe)

• Dauer 60 Minuten, standardisierte Befragung (Maping Sentence),

kognitives Interview (face-to-face), Volltranskription

Befunde

• Vermischung von Referenzpunkten (vertraglich, vereinbart,

tatsächlich, durchschnittlich)

• Überstunden (Arbeitszeitkonten, „abfeiern“)

• Nebenerwerbstätigkeiten

• Zeithorizont möglicher Einkommensverluste

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Splitkonzept

22

Experiment

Fazit Split 1 Split 2 Split 3 Split 4 Split 5 Split 6 Split 7 Split 8 Split 9 Split 10 Split 11 Split 12

Wünsche 5.1 Wünsche 5.4 Wünsche 5.2 Wünsche 5.5

Wünsche 5.1 Wünsche 5.4

Wünsche 5.3

oder 5.6

(jeweils 50%

Wahrscheinli

chkeit)

Wünsche 5.3

oder 5.6

(jeweils 50%

Wahrscheinli

chkeit)

Wünsche 5.2 Wünsche 5.5

Split 7 bis Split 12: Zusätzlich noch standard SOEP Fragen zur Arbeitszeit,

allerdings später im Fragebogen

Wünsche 5.3 oder 5.6

(jeweils 50%

Wahrscheinlichkeit)

Belastung / Stress an alle

Erwerbstätige Befragte zwischen 18 und 64 Jahren

Arbeitswerte an alle

Vereinbarte Arbeitszeit 2.1 Vereinbarte Arbeitszeit 2.2

Tatsächliche Arbeitszeit 3.1 Tatsächliche Arbeitszeit 3.2

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SOEP IS 2018

Experiment

Fazit Innovationsstichprobe 2018, Institut Kantar,

Methode CAPI, n = 1792, Feldphase Winter

2017/18

Frauen Männer

Vollzeit 221

48 %

385

89 %

Teilzeit 184

40 %

27

6 %

Geringfügig 51

11 %

23

5 %

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Fazit“Depending on the way you answer your question(s), the results are

likely to differ.”

• Effekte des Befragtenverhaltens: “Können Befragte lügen?”

• “Historische” Bezugspunkte der Sozialwissenschaften: “Same

Same But Different.”

• (Nicht-) indentierte Indienstnahme von Befragungsergebnissen

Nächste Arbeitsschritte

• SOEP-IS Pretest erste Feldphase September/Oktober 2017

• Datenverfügbarkeit ab Mitte 2018

Fazit