Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte Österreich

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Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte: ÖSTERREICH Dr. Thomas Liebig Anne-Sophie Schmidt Pressekonferenz Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Wien, 16. Dezember 2014

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Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte:

ÖSTERREICH

Dr. Thomas LiebigAnne-Sophie Schmidt

Pressekonferenz Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

Wien, 16. Dezember 2014

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• Bevölkerungsalterung und drohender Fachkräftemangel, vor allem in mittelqualifizierten Berufen

• 40% der Arbeitgeber berichten Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen

• OECD-weit eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten (5.0% im Q3/2014)

• 2011: umfassende Reform des Rechtsrahmens für dauerhafte Arbeitsmigration, Ziel: u.a. Steigerung der Arbeitsmigration

• Abschaffung der zahlenmäßigen Beschränkungen und Einführung eines Punktesystems (RWR-Karte) mit vier Hauptzulassungskanälen:

– Mittel- und hochqualifizierte Schlüsselkräfte mit Arbeitsmarktprüfung und Mindestentgelterfordernis

– Fachkräfte in Mangelberufen

– Besonders hochqualifizierte Arbeitskräfte

– Vereinfachte Zugangsschiene für Studienabsolventen

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Kontext

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Zusammensetzung der Zuwanderungsströme

Quelle: OECD International Migration Database.

Dauerhafte Migration für Arbeit in ausgewählte OECD Länder, als Prozent der Gesamtbevölkerung, 2012/13

• Trotz Reform bleibt die dauerhafte Arbeitsmigration deutlich geringer als in den meisten anderen OECD-Ländern – dagegen ist die Migration aus der EU überdurchschnittlich hoch.

• Temporäre Arbeitsmigration, meist Saisonarbeit, liegt über dem OECD Durchschnitt.

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0.7 Gesteuerte Arbeitsmigration (keine Freizügigkeit) Geschätzte Freizügigkeit für Beschäftigung (50% der Freizügigkeit)

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Qualifikationsprofil der Zuwanderer

Berufliches Qualifikationsniveau, nach Gruppen, 2012/2013

Quelle: Berechnungen des OECD Sekretariats auf der Basis von Daten des österreichischen Arbeitsmarktservice und der Europäischen Arbeitskräfteerhebung (Eurostat)

• Mehrheit der dauerhaften Arbeitsmigranten hochqualifiziert• Migranten aus der EU/EFTA meist mittel qualifiziert• Temporäre Arbeitsmigration v.a. im gering qualifizierten Bereich

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EU-27/EFTA Im Inland Geborene RWR/Blaue Karte EU Temporäre Arbeitsmigranten

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Problemstellungen und Empfehlungen

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Das Zulassungsverfahren ist komplex…

Das Verfahren für manche Arten von

temporären Arbeitsmigranten ist noch komplizierter!

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… und die Ablehnungsquoten sind hoch, vor allem für Fachkräfte in Mangelberufen

Entwicklung der positiven und negativen AMS-Entscheide für dauerhafte Arbeitsmigranten, 2005-2013

Quelle: Berechnungen des OECD-Sekretariats auf der Basis von Daten des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 20130

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Positive AMS Entscheide (linke Skala) Negative AMS Entscheide (linke Skala)

AMS Ablehnungsquote (rechte Skala)

RWR-Karteninhaber sind jedoch anschließend gut in den Arbeitsmarkt integriert

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• Verringerung der Anzahl der Schritte des Zulassungsverfahrens durch einen Beginn beim österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS)

• Anhebung der Antragsgebühren zur Reduzierung der Anzahl eindeutig unzulässiger Antragsstellungen

• Verstärkte Information über Antragsvoraussetzungen und Auswahlkriterien und Ausbau des Kundenservice

• Lockerung des bei Antragsstellung zu erbringenden Nachweises auf eine ortsübliche Unterkunft für Arbeitsmigranten

• Verbesserung der statistischen Infrastruktur für das Monitoring der Zuströme

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Empfehlungen zur Verbesserung des Zulassungsverfahrens

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• Punktesystem vergibt keine Punkte für fortgeschrittene (> A2) Deutschkenntnisse Zusatzpunkte für fortgeschrittene Deutschkenntnisse, stärkere Differenzierung zwischen

Deutsch- und Englischkenntnissen

• Arbeitsmarktprüfung derzeit auch bei sehr hohen Einkünften Arbeitsmarktprüfung für Anträge auf die Blaue Karte EU abschaffen und/oder Anträge auf

eine RWR-Karte für Schlüsselkräfte über einer gewissen Entgelthöhe von der Arbeitsmarktprüfung befreien

• Zulassungskriterien für das Arbeitssuche-Visum sind sehr anspruchsvoll Ggf. Lockerung der Voraussetzungen für ein Arbeitssuche-Visum bei hochqualifizierten

Migranten mit guten Deutschkenntnissen

• Fachkräfte in Mangelberufen faktisch von Zulassung ausgeschlossen, wenn älter als 40 Ggf. Zulassung geringfügig älterer Fachkräfte in Mangelberufen bei Nachweis von guten

Deutschkenntnissen erleichtern9/

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Zulassungskriterien: Problemstellungen und Empfehlungen

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• Nur 5% aller Studienabsolventen aus Drittstaaten nutzen RWR-Zugangsschiene für internationale Studienabsolventen (allg. Bleibequoten unbekannt)

• Arbeitssuche-Visum für internationale Studienabsolventen ist relativ kurz Verlängerung der sechsmonatigen Frist für die Arbeitssuche

• Beschäftigung internationaler Studienabsolventen muss dem Studienfach entsprechen Sicherstellen, dass internationale Studienabsolventen jede ihrem Ausbildungsniveau

entsprechende Beschäftigung annehmen können

• Bachelors und Doktoratsabsolventen von Zugangsschiene für internationale Studienabsolventen ausgeschlossen Beide Gruppen unter gleichen Bedingungen (einschl. Mindestentgelterfordernis) in die

RWR-Zugangsschiene miteinbeziehen wie Masterabsolventen

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Internationale Studierende:Problemstellungen und Empfehlungen

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Die RWR-Karte hat die Rahmenbedingungen für Arbeitsmigration in Österreich verbessert.

Anpassungen im Bereich der Zulassungskriterien, des Zulassungsverfahrens und der statistischen

Infrastruktur sind notwendig, um das Potential der Arbeitszuwanderung besser zu nutzen.

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Zusammenfassung

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Für weitere Informationen zur Arbeit der OECD im Bereich Migration und Integration:

www.oecd.org/migration

[email protected]