- Krebsvorsorge -sinnvoll
oder Geldverschwendung?
Prof. Dr. med. Alexander Herzog
63667 Nidda / Bad Salzhausen
Fachklinik Dr. Herzog
Krebstodesfälle und Risikofaktoren
(USA, Havard Report 1996)
Risiko und Krebstod in % (Jährliche Neuerkrankungen 330.000, jährliche Krebstodesrate in Deutschland 210.000)
Ernährung/Übergewicht, Lebenstil 35
Rauchen 30
Berufliche Faktoren 5
Familiär 5
Infektionen 5
Perinatale Faktoren 5
Reproduktionsvorgeschichte 3
Alkohol 3
Sozioökonomischer Status 3
Schadstoffbelastung der Umwelt 2
Ionisierende/ultraviolette Strahlung 2
Medizinische Behandlung 1
Nahrungsmittelzusatz-Stoffe/-verunreinigungen
1
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Mechanismen der Krebsentstehung
• Carzinogene
• freie Radikale
• Viren
Gesunde Zelle
Reparatur-Irrtümer
Schädigung von Tumor-Suppressorgenen
Genetische Instabilität (Veranlagung)
1. Mutation
Genetisch instabile polyklonale Zellen
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Latenz
atypisches Wachstumsverhalten
weitere Mutationen
weitere Entartung
Krebszellklon
Todesrate der 10 häufigsten Krebsarten in Deutschland (1996)
(Angaben in Tausend)
13
7
5
7
Darm
HNO-Tumore
Uterus, Cervix
Bauchspreicheldrüse*
hämatolog.Erkrankungen
Männer Frauen
*) mitbedingt durch Rauchen
Lunge* 28
11
7
16 Darm
Prostata
Magen
4Leber, Gallenblase
3Gehirn
Brust
Lunge*
hämatolog. Erkrankungen
6
Bauchspeicheldrüse*
Magen
6 Ovar
Leber, Gallenblase
Harnblase, Nieren*
Harnblase, Nieren*
18
8
8
7
5
5
4
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5
Motivationen für die Krebsvorsorgeuntersuchung
- Angst vor Krebs
- selbstverantwortliche Vorsorge
- Empfehlung durch den (Haus-) Arzt
- weil es bezahlt wird
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Ärzteverbände klagen:
„Vorsorgeuntersuchungen werden kaum wahrgenommen.“
Staatlich reglementierte Krebsvorsorge?(Meinungen und Tendenzen)
- Pflichtuntersuchungen einführen?
- Zahlungen im Krankheitsfall reduzieren, wenn keine Vorsorge wahrgenommen wurde?
„Wer nicht zur Vorsorge geht und erkrankt,
- ist selbst Schuld“
- belastet fahrlässig die Solidargemeinschaft der Versicherten
- soll seine Krankheitskosten selbst zahlen“
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Das Wort „Krebsvorsorge“ ist eine Irreführung
„vorsorgen“ heißt, dafür Sorge tragen, bzw. etwas tun, damit ein bestimmtes Ereignis nicht eintritt:
- Öl vor dem Winter auffüllen, damit man nicht friert
- genug Bier und Chips kaufen, damit der Fußballabend vor dem Fernseher gesichert ist.
- eine Mammographie machen lassen, damit man keinen Brustkrebs bekommt???
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Prävention:Vorsorge Früherkennung:
- Ernährung- Lebensweise- Vermeidung von Schadstoffen- Arbeitsschutz- Umweltschutz
- Selbstuntersuchung (Brust)- Blut im Stuhl (Darm)- PSA (Prostata)- Hautarzt (Melanom)
- Mammographie (Brust)- Koloskopie (Darm)
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Früherkennung verhindert Krebs nicht!
- Eine vernünftige Prävention rettet mehr Leben -
- „Vorsorge“ ist das falsche Wort -
Krebsvorsorge in den Medien
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„Früherkennung kann leben retten“ (Slogan der deutschen Krebshilfe)
„Gesundheit und Lebensfreude durch Krebsfrüherkennung“(Kommerzielles Institut)
„Vorsorge mit Nebenwirkungen“ (Die Zeit)
„Wer nicht zur Krebsvorsorge geht braucht kein schlechtes Gewissen zu haben“ (Stiftung Warentest)
Was muss eine Krebsvorsorgeuntersuchung leisten?
- Ungefährliche Untersuchung
- Richtigkeit der Diagnose
- Unterscheidung gefährlicher und ungefährlicher Tumore
- Erkennung der Erkrankung in einem frühen (heilbaren) Stadium
- Eine sinnvolle Therapie muss verfügbar sein
- Die Vorsorgeuntersuchung muss bezahlbar sein
- Bei Finanzierung durch die Krankenkasse: günstige Kosten/Nutzen-Relation
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Methodenbedingte Probleme bei Vorsorgeuntersuchungen:
- es gibt keinen Bluttest oder sonstigen Test, der Krebs im Frühstadium sicher anzeigt -
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Methode Befund
Tastbefund Knoten
Röntgen Schattenbild
Kernspin magnetische Zellresonanz
Labor (bio)-chemische Veränderungen
Pathologe krebsartige Zellen
Vorsorgeuntersuchung: Wertigkeit von Untersuchungsverfahren zur
Früherkennung von Krebs
Krebsart Anamnesekörperliche Untersuchung
Technische Untersuchung
Laborunter-suchung
Haut + +++ + O
Brust + ++ ++ O
Gebärmutterhals + +++ + +++
Darm + + +++ ++
Prostata O ++ + +++
Lunge O O + O
Ovarien O + + O
Pankreas O O + O
Magen O O + O
O = kein Nutzen+ = geringer Nutzen++ = mäßiger Nutzen+++ = hoher Nutzen
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Aussage-Problematik bei Vorsorgeuntersuchungen
falsch positiv
falsch negativ
unnötige Zusatzuntersuchungen
unnötige Kosten
unnötige Ängste
falsche Sicherheit
unnötige Kosten
versäumte rechtzeitige Therapie
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Tumor erkannt
Heilbares Frühstadium (Kosteneinsparung?)
Tumor ohne Therapiebedarf (Übertherapie, unnötige Kosten)
unheilbarer Tumor
Problematik einer punktuellen Untersuchung zur Erkennung eines heilbaren Frühstadiums:
Wie lange bleibt die Krankheit im „Frühstadium“?
individueller Verlauf?
Wann ist eine Therapie erforderlich?
In welchen Abständen muss die Untersuchung wiederholt werden?
Untersuchung regelmäßig durchführbar?
Wie stark werden „Gesunde“ belastet
Wer trägt die Kosten?
In welchem Alter sollte die erste Vorsorgeuntersuchung erfolgen?
Müssen Vorsorgeuntersuchungen lebenslang erfolgen?
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Ist eine Heilung eines bei der Vorsorge entdeckten Frühstadiums möglich?
Krebsart Therapie Heilungschance Anmerkung
Brust Operation (+ Chemo + Bestrahlung + Hormone)
hoch Metastasierung auch im Frühstadium
Darm (endoskopische) Operation
sehr hoch sogar Reduktion des Krebsrisikos
Haut Operation sehr hoch günstigste Therapie
Cervix Operation und / oder Bestrahlung
sehr hoch am ehesten akzeptiert
Prostata Operation oder Bestrahlung
nicht sicher Therapie macht krank
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Lebensverlängernder Nutzen einer effizienten Krebsvorsorge
10 20 30 40 50 60 70 80 Alter
Lebensverlängerung
Mit dem Alter nimmt rechnerisch gesehen der Nutzen der Krebsvorsorge ab.
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Gewonnene (verbleibende) Lebensjahre
Die meisten Krebserkrankungen treten bei über 50-jährigen auf
Vorsorgeuntersuchungen: Kosten?
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Untersuchung (50 - 70-jährige)
ca. Kosten pro
Untersuchung
jährliche ca. Kosten
Bundesweit
ca. Kosten für 20 Jahre
Mammographie (alle 2 Jahre)
50 € 274 Mio € 2,7 Mill €
Koloskopie (alle 10 Jahre)
140 € 301 Mio € 6,0 Mill €
Hämoccult-Test (2-jährlich)
4,00 € 86 Mio € 865 Mio €
PSA-Test (jährlich)
30 € 317 Mio € 6,3 Mill €
Cervix-Abstrich (jährlich)
10 € 110 Mio € 2,2 Mill €
Vergleich: Behandlungskosten für Krebs pro Jahr: 15 Mill €
Kostenbelastung des Sozialsystemsdurch Krebsvorsorge
Krebsvorsorge
Untersuchungskosten
Unnötige Kosten bei falsch positiven Befunde
Behandlungskosten bei Heilung reduziert (?)
unnötige Kosten bei Übertherapie
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- vielschichtige Betrachtung erforderlich -
Arbeitsplatzsicherung im Gesundheitswesen (?)
weniger Sozialkosten bei kürzerem Arbeitsausfall
Steuereinnahmen bei Heilung junger Patienten
Längere Belastung der Rentenkasse beiHeilung älterer Patienten
Mammographie: Die Untersuchung
- Röntgenuntersuchung der Brust
- geeignet für ältere Frauen
- Abgrenzung knotigen Gewebes von Fettgewebe
- Darstellung von (Mikro-) verkalkungen
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Problematik Mammographie
(regelmäßiges Screening alle 2 Jahre über 10 Jahre
- Studiendaten aus Holland -
Fakten Zahlen Konsequenzen
verdächtiger Befund
13 v. 1.000 weitere Untersuchungen erforderlich
Gutartige Veränderung
8 - 9 von 1.000 unnötige weitere Untersuchungen, unnötige Kosten, unnötige Angst
Tumore 3 - 4 von 1.000 Tumorfeststellung nicht gleichbedeutend mit Nutzen
heilbarer Tumor 1 - 2 von 1.000 Gerettete Leben 2/3 *, lokale Vorstufen 1/3
unheilbarer Tumor 2 - 3 von 1.000 Verlängerung der Leidenszeit um 2 - 3 Jahre
* = dabei auch Tumore, die bei späterer zufälliger Entdeckung noch heilbar gewesen wären
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Mammographie: Wunsch und Realität
Wunsch Realität
Weniger belastende Therapie - 5-fach geringeres Risiko Amputationdurch Früherkennung - 4-fach geringeres Risiko Chemotherapie
als bei tastbaren Tumoren
Risikoarmes Verfahren - Strahlenbelastung- auffälliger Befund bei jeder 6. – 7. Frau in 20 Jahren- unnötige weitere Untersuchungen- unnötige Angst
Rechtzeitige Erkennung - Früherkennung gutartigerer Tumore- aggressivere Tumore werden eher nicht rechtzeitig erkannt.
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Mammographie über 10 Jahre: Fazit
Senkung des Sterberisikos um 20 – 30% an Brustkrebs
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Statistische Spielereien in der Medizin am Beispiel der Mammographie
Aussage: Die Brustkrebssterblichkeit sinkt dank regelmäßiger Mammographie um 30 %
Zahlen: In der Beobachtungsperiode sterben
Brustkrebssterblichkeit sinkt von 1 % auf 0,7 %
in der Mammographiegruppe: 7 von 1000 FrauenIn der Kontrollgruppe: 10 von 1000 Frauen
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Mammographie über 10 Jahre: Fazit
Die Brustkrebssterblichkeit sinkt um 0,3 %
Bei unauffälliger Mammographie sinkt die Wahrscheinlichkeit Brustkrebs zu haben von 4 auf 1 pro 1.000
Auf 1 entdeckten Tumor kommen 11 (England) bis 22 (USA) „Fehlalarme“ = unnötige Belastung
Schaden durch die Mammographie (Strahlenbelastung)?
1/3 der Tumore wird übersehen; vermeintliche Sicherheit?
Für 96 % der Frauen hat die Mammographie weder Nutzen noch Schaden
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Problemlösung Mammographie
- Mammographie als individuelle Vorsorge, Klärung des individuellen Risikos
- Mammographie eher bei Risikogruppen (familiäre Krebserkrankungen)
- Mammographie bei Frauen unter 50 nur bei Verdacht
- Mammographie bei schwierig zu tastenden großen oder knotigen Brüsten
- Mammographie immer erst nach ärztlicher Beratung und Untersuchung
- bei fraglichen Befunden Kombination mit Ultraschall und/oder Kernspin
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Koloskopie: Die Untersuchung
• Prozedur der Darmreinigung über 24 h
• Vorschieben des Endoskops unter Sicht durch den After bis zum Anfang des Dickdarms (Kolon) unter Aufblasen des Darms
• Beim Zurückziehen Diagnostik, ggf. Probeentnahme mit Biopsiezange
• Polypen können mit einer Schlinge abgetragen werden.
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Koloskopie-Studie Deutschland
303.000 Pat. ~ 5% der Altersgruppen 55 – 79
85.749 Pat. = 28,3% Polypen und Adenome
17.574 Pat. = 5,8% fortgeschrittene Dysplasien (Krebs- Vorstufen)
1.818 Pat. = 0,6% Carzinome
1.242 Pat. = 0,41% Komplikationen
6 Pat. = 0,002% Folgeschäden
2 Pat. = 0,0006 % Todesfälle
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Kritikpunkte Koloskopie
- Unangenehme Prozedur
- Nutzen fraglich:
- selbst wenn man die 4% der Menschen mit Darmkrebs erkennen könnte, 96% sterben nicht an Darmkrebs
- bei 96% Koloskopie ohne Nutzen
Risiken für Gesunde:
- Blutungen, Perforation, Todesfälle
- Übertherapie
- Interessenverbände (wirtschaftliches Potential)Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Entscheidungshilfe zur Koloskopie
- Einbeziehung des persönlichen Risikos
- familiäres Risiko, altersabhängig (Erstkoloskopie 10 Jahre vor dem Manifestationsalter des Verwandten, dann alle 10 Jahre)
- Bei Nachweis von Blut im Stuhl
- Unklare Bauchschmerzen
- Krebsfördernde Lebensweise (fettreiche Ernährung, Übergewicht, wenig Bewegung)
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Durchführbarkeit Koloskopie als Massenscreening
- 22 Mio. 50 – 70-jährige
- Untersuchungen pro Jahr 2,2 Mio
- pro Untersuchung 30 min.
- 220 Untersuchungstage pro Jahr = pro Tag 10.000 Untersuchungen
- 2.500 Gastroenterologen müssten jeden Tag 4 Koloskopien machen
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Koloskopie für alle über 50 mangels Ressourcen nicht durchführbar
Krebsvorsorge in den Medien
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
„Früherkennung kann leben retten“ (Slogan der deutschen Krebshilfe)
„Gesundheit und Lebensfreude durch Krebsfrüherkennung“(Kommerzielles Institut)
„Vorsorge mit Nebenwirkungen“ (Die Zeit)
„Wer nicht zur Krebsvorsorge geht braucht kein schlechtes Gewissen zu haben“ (Stiftung Warentest)
M2-PK – Stuhltest: Vorsorge der neuesten Generation
Daher eignet sich der ScheBo® Tumor M2-PKTM Stuhltest besonders für die jährliche Vorsorgeuntersuchungen für Menschen über 35 Jahren und für Risikopatienten
Beim Arzt und in der Apotheke
zum Preis von 29,90 €
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Werbung:
Darmkrebs frühzeitig erkennen – Ein neuer Stuhltest hilft dabei -
P53-Antikörper-Test 29,73 €LSA (lipidgebundene Sialinsäure) 32,06 €NSE (Neuronen spezifische Enolase) 26,23 €M2-PK im Stuhl (Tumorspezifische Pyruvat-Kinase) 27,98 €Zytoplasmatische Antigene 29,98 €
Summe 145,98 €
Das Geschäft mit der Krebsvorsorge
Fachlabor für Immunologie Dr. XY
„Gesundheit und Lebensfreude durch Krebsfrüherkennung“
- „zu Ihrer eigenen Sicherheit“
- „zur Reduktion der enormen gesundheitspolischen Konsequenzen“
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„Bei positiven Werten weitere Untersuchungen“ (Tumormarker)
Vorsorgeuntersuchung Prostata-Krebs:
Tastuntersuchung:kleine Tumore werden nicht getastet
PSA-Bestimmung:kann frühe Stadien anzeigen
12.000 Männer versterben pro Jahr am Prostata-Ca
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PSA-Screening für Prostata-Krebs
- Grenzwert strittig (PSA bis 2,5 oder bis 4 ng/ml)
- Bedeutung strittig (Entzündung, Adenom, Carzinom)
- Wertigkeit strittig („Haustierkrebs“ aggressiver Tumor)
- Konsequenz strittig (Operation keine Therapie)
- Nutzen strittig (Überlebensvorteil nicht gesichert)
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
PSA-Screening: Überlebensvorteile?
Studie (2006 abgeschlossen) an 72.000 US-Veteranen über eine Beobachtungszeit von 8 Jahren:
Gegenüberstellung:
501 Veteranen, die am Prostata-Ca. verstarben
500 Veteranen mit Prostata-Ca., die am Leben sind
Erwartung: PSA-Früherkennung häufiger in der Gruppe der Lebenden
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Ergebnis: PSA-Screening in beiden Gruppen gleich häufig (in 13 bzw. 14%)
Schlussfolgerung: PSA-Screening ohne Nutzen
Kritikpunkte PSA-Früherkennung
- Vorverlegung der Diagnose
- statt glücklich zu leben Angst
- krankmachende Therapie (Impotenz, Inkontinenz)
- Kein Überlebensvorteil durch Früherkennung
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Krebsvorsorge in den Medien
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„Früherkennung kann leben retten“ (Slogan der deutschen Krebshilfe)
„Gesundheit und Lebensfreude durch Krebsfrüherkennung“(Kommerzielles Institut)
„Vorsorge mit Nebenwirkungen“ (Die Zeit)
„Wer nicht zur Krebsvorsorge geht braucht kein schlechtes Gewissen zu haben“ (Stiftung Warentest)
„Intelligentes“ PSA-Screening
- genaue vorherige Aufklärung des Patienten über mögliche Konsequenzen
- Aufklärung über typische Krankheitscharakteristik (z. B. normaler Altersbefund)
- Beobachtung der Anstiegsdynamik zur Identifikation aggressiver Verlaufsformen
- nur alle 2 Jahre bei PSA-Werten unter 2 ng/ml
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Hautkrebs
Ursache:
zuviel UV-Strahlung:
- Sonnenbrand (Urlaubsreisen)
- Solarien (?)
- Globale Phänomene: Reduktion der Ozonschicht
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Screening Hautkrebs
- Einfache körperliche Untersuchung (Blickdiagnose)
- ggf. Auflichtmikroskopie
- ggf. Oberflächensonographie
- ggf. unproblematische Operation
Keine Biopsie bei Melanom-Verdacht!
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Screening Cervix-Carzinom
- Hohe Sicherheit
-Tumorerkennung im Frühstadium
- Deutliche Reduktion der Todesfälle Cervix-Ca. seit Einführung, obwohl seltener Tumor
- Als Vorsorge relativ gut angenommen
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
HPV – Impfung - ein Quantensprung in der Prävention Die Deutsche Krebsgesellschaft unterstützt mit Nachdruck die Einführung der HPV-Impfung zur primären Prävention des Zervixkarzinoms.
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Italien startet Impfaktion gegen Gebärmutterhalskrebs
HPV - Impfung: Offene Fragen
Relevanz? Bei 16 von 10.000 HPV-Trägern (20 verschiedene Arten) kann nach Jahren bis Jahrzehnten ein Cervix-Ca.
entstehen.
Effektivität? Nur gegen 2 – 4 HPV-Typen kann geimpft werden
Beobachtungszeit? Verlaufstudien über 15 Monate – 3 Jahre nach Erstimpfung
Zulassungskriterien? Nicht nachgewiesener Nutzen, sonder mathematische Kalkulationsmodell (Monte-Carlo-Simulation)
Publizierte Nebenwirkungen?
Lokale Schwellung (40%), Müdigkeit (58%), Kopfschmerzen (54%), Muskelschmerzen (52%), Gelenkschmerzen (21%), Fieber (12%), Schwerwiegende Ereignisse (3,5%), Fehlgeburten(?)
Kostenfaktor? Impfstoff ab Sommer 2007 umsatzstärkstes Arzneimittel (25 Mio. Euro/Monat). Kosten pro Grundimmunisierung 477 €, Kosten pro verhinderter Sterbefall 165.000 €
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
HPV – Impfung gegen Cervix-Ca.
- Zulassung vor Abschluss der Studien – aufgrund des hohen öffentlichen Drucks -
- Noch nicht erprobt, Impfung nur gegen einzelne Virenarten möglich
- HPV als alleiniger Auslöser des Cervix-Ca. nicht gesichert, zahlreiche andere Auslöser bekannt
- Vorsorge mit ausreichender Sicherheit der Tumorerkennung im Frühstadium
- Langzeitfolgen nicht bekannt
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
2007: 1637 Spontanberichte über unerwünschte Wirkungen im Netz, 271 davon schwer, dabei 3 Todesfälle !
Welche Vorsorgeuntersuchungen bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen
Krebs Leistungen
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Brust Tastuntersuchung 1 x jährlich ab 35Mammographie bei erhöhtem Risiko(Screening geplant)
Darm Test auf Blut im Stuhl ab 50 alle 2 JahreKoloskopie ab 55 alle 10 Jahre
Gebärmutterhals jährlich Abstrich ab 20. Lebensjahr
Prostata Tastuntersuchung ab 45 jährlich PSA bei Verdacht
Haut Hautärztliche Untersuchungalle 2 Jahre ab 35
Krebsvorsorge in den Medien
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
„Früherkennung kann leben retten“ (Slogan der deutschen Krebshilfe)
„Gesundheit und Lebensfreude durch Krebsfrüherkennung“(Kommerzielles Institut)
„Vorsorge mit Nebenwirkungen“ (Die Zeit)
„Wer nicht zur Krebsvorsorge geht braucht kein schlechtes Gewissen zu haben“ (Stiftung Warentest)
Staatlich reglementierte Krebsvorsorge?(Meinungen und Tendenzen)
- Pflichtuntersuchungen einführen?
- Zahlungen im Krankheitsfall reduzieren, wenn keine Vorsorge wahrgenommen wurde?
„Wer nicht zur Vorsorge geht und erkrankt,
- ist selbst Schuld“
- belastet fahrlässig die Solidargemeinschaft der Versicherten
- soll seine Krankheitskosten selbst zahlen“
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Fazit
- Vorsorgeuntersuchungen verhindern Krebs nicht
- Vorsorgeuntersuchungen geben keine Sicherheit
- Vorsorgeuntersuchungen belasten das Sozialsystem
- Eine Massenscreening (z. B. Mammographie oder PSA-Test) kann auch schaden
- Vorsorge individuell, freiwillig und nur mit Aufklärung über Folgen und Risiken
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Fachklinik Dr. Herzog
Im Team zum Erfolg
Team Fachklinik Dr. Herzog Hessen
Fachklinik Dr. HerzogVielen Dank
Krebs in Europa 2006
Diagnose Neuerkrankung Todesfälle Bemerkungen
Lungenkrebs 386.300 334.800 häufigste krebsbedingte Todesursache
Darmkrebs 412.900 207.400 Darmspiegelung
Brustkrebs 429.000 131.900 Reihenuntersuchungen
Prostata 345.900 87.400 PSA-Vorsorge Alter
Gesamt 3,2 Mio. 1,7 Mio(alle Tumore)
(Quelle: Int. Agency for Research on cancer, Lyon)
Fachklinik Dr. Herzog, Nidda – Bad Salzhausen
Durchschnittliche Lebenserwartung
in Deutschland:
- Frauen ca. 80 Jahre
- Männer ca. 75 Jahre
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
(Quelle: Statistisches Bundesamt 2006)
Altersaufbau 2006 in Deutschland:
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
„Trefferquote“ / Kosten-Relation bei Vorsorgeuntersuchungen (VU)
Kosten
10 20 30 40 50 60 70 80
Trefferquote VU
AlterFachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Anzahl „Treffer“
Die meisten Krebserkrankungen treten bei über 50-jährigen auf
Mammographie: Kosten/Nutzen-Analyse:(Studie aus Finnland)
- Therapie eines zufällig entdeckten Tumors (ca. 10.500 €) 1,4 mal teurer (Faktor 1,4) als bei einem durch Mammographie entdeckten Tumor
= Einspareffekt
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
- Kosten für unnötige Nachuntersuchungen und unnötige Therapien
- Screeningkosten
- Pro gerettetes Leben € 730.000 + Kosten für Abklärung auffälliger gutartiger Befunde (Schweizer Untersuchung)
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
(Artikel aus der New York Times)
Fachklinik Dr. Herzog, Bad Salzhausen
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