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29.04. - 07.05.

Roberta Lima Queer Way Installation / Performance Uraufführung

Klangraum Krems Arkadenhof Installation Fr, 29.04. 17:00 – 20:30 Sa, 30.04. 10:00 – 20:30 So, 01.05. 10:00 – 20:30 Do, 05.05. 10:00 – 20:30 Fr, 06.05. 10:00 – 20:30 Sa, 07.05. 10:00 – 20:30

Performance Fr, 29.04. 20:00 – 20:20 Sa, 07.05. 18:00 – 18:20

In ihren Performances stellt Roberta Lima tradierte Konzepte von Schönheit zur Diskussion, indem sie klassische Modernismen mit Kabeln, Kameras, Monitoren, Projektionen und anderen Geräten konterkariert. Gegenwärtig visualisiert die Künstlerin Produktionsbedingungen auf dieselbe Art, wie sie das in ihren früheren Performances mit ihrem Körperinneren getan hat. Limas aktuelle Arbeiten beziehen sich auf den technischen Aspekt ihrer Reflexionen über Body Politics - den zumeist weiblichen Körper als Politikum - um den Raum zu gestalten. Dazu manipuliert sie die Formensprache von Minimal Art und Architektur, wie den Kubus oder den Zylinder in den Arbeiten „Displacement, White Box New York, 2012“ und „Future Past Light Cones, MUSAC León / Spanien, 2015“. Diese Elemente werden durch feministische Aktionen approbiert – was wiederum zum Ziel hat, den spezifischen Handlungsort von Architektur und Kunst freizugeben, indem Lima ihn mit ihren Handlungen kontaminiert. Zum donaufestival kehrt sie mit der Arbeit „Queer Way“ zurück, einem queeren Fluss, der sich im starken Gegensatz zum zirkularen Kreuzgang des Minoritenklosters definiert. Dazu erschafft sie so genannte „Objects of Seeing“, mit dem Ziel ihre eigenen Erfahrungen als Migrantin und Feministin öffentlich zu machen. Sie beschreibt ihre Skulpturen als statische Objekte, die mittels körperlicher Interaktion in Bewegung gesetzt werden können. Die Skulpturen, wie auch der migrantische Körper selbst, haben Schwierigkeiten sich im vorgegebenen, fixen geometrischen Rahmen frei zu bewegen. Mit den „Objects of Seeing“ verbindet Roberta Lima den Innenhof mit dem überdachten Kreuzgang und ermöglicht so einen veränderten Blickwinkel auf die Dinge und Menschen im Hof. Sie versucht einen Bruch des Raumes herbeizuführen, indem sie seine Funktion umwertet und die Dekonstruktion kolonial wie religiös vorherbestimmter Muster und Zwänge beschwört. Die Performances finden unter Mitwirkung von Pêdra Costa und das_em statt.

www.robertalima.com https://www.youtube.com/watch?v=uWMU61OusTg

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29.04. - 07.05.

Saint GenetFrail AffinitiesPerformanceUraufführung

Kunsthalle Krems/Zentrale HalleFr, 29.04. 18:30 – 21:00Sa, 30.04. 17:00 – 19:30So, 01.05. 14:30 – 17:00Do, 05.05. 14:30 – 17:00Fr, 06.05. 18:30 – 21:00Sa, 07.05. 17:30 – 20:00

Regie/Text: Derrick Ryan Claude Mitchell

Konzept der Installation: Derrick Ryan Claude Mitchell, Ben Zamora, Casey CurranLichtinstallation: Ben ZamoraKinetische Installation und Floor Design: Casey CurranTechnische Betreuung Installation: NKO

Performer: Darren Dewse, Matt Drews, Sara Edwards, Derrick Ryan Claude Mitchell, MKNZ, Lily Nguyen, NKO, Jessie SmithMusiker: Brian Lawlor (Piano/Synthisizer), D. Salo (Piano/Synthisizer), Emily Stewart (Violine), Judith Reiter (Viola), Julia Pichler (Violine), Lukas Lauermann (Cello)Komposition: Brian Lawlor, D. SaloChoreografie: Jessie SmithKostüm & Maske: Robinick FernandezAssistenz: Jordan ChristiansonVideo: Alexander NowakLichtdesign: John TorresSounddesign: Ryan KellySoundregie: Lily NguyenDramaturgie: Melissa HenryCompany Manager: Sara Edwards

Mit „The Dorothy K“ - damals noch unter dem Namen Implied Violence und im Verbund mit dem Parenthetical Girls-Sänger Zac Pennington sowie Hermes Phettberg - begann im Jahr 2010 die Zusammenarbeit des donaufestival mit dem Autor, Regisseur und Performancekünstler Derrick Ryan Claude Mitchell. 2014 folgte in Koproduktion mit dem Luminato Festival in Toronto Mitchells internationaler Durchbruch mit der gleichermaßen existentiellen wie bildgewaltigen Arbeit „Paradisiacal Rites“. Dass Ryan Mitchell seit geraumer Zeit seine Truppe nach Sartres „Heiligem

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Genet“ benennt, mag in einem existentialistischen Grundkonsens darüber liegen, dass Genie keine Gabe ist, sondern vielmehr eine Strategie, die wir in ausweglosen Situationen entwickeln. Unterstützt und bewundert vom Theatermagier Robert Wilson und der Ikone radikaler Performance-Kunst Marina Abramovic geht Ryan Mitchell in seiner Arbeit nicht nur an psychische sondern auch an physische Grenzen.

2016 kehren Saint Genet mit einem mehrteiligen Werkkomplex nach Krems zurück. In einer 72-stündigen Performance/Installation im April letzten Jahres, die eine Prozession von einer verlassenen Fabrik in Traiskirchen ins Zentrum von Wien beinhaltete, lag der Kern von Ryan Mitchells neuer Migrationstragödie, die er im Rahmen des donaufestival präsentiert.

Die Uraufführung der sechstägigen Performance „Frail Affinities“ verweist poetisch wie satirisch auf die Tragödie der „Donner Party“ aus dem Jahr 1846. Eine Gruppe von SiedlerInnen, die die USA durchquerte, musste unvorstellbare Gräuel durchstehen, nachdem sie im Sierra Nevada Gebirge in einen Schneesturm geraten war. Die Tragödie der Menschen auf Flucht in eine neue, bessere Welt endet in Bildern traumatischer Erfahrungen zwischen Tod und Kannibalismus. Saint Genets Methode beruht auf Bildern, die zu Obsessionen werden und eröffnet psychische wie physische Räume an einer Grenze, wo sich Leiden, Schmerz, Freude, Delirium und Tod begegnen.

https://www.facebook.com/SaintGenet/info/?tab=page_info www.saintgenet.orghttp://derrickryanclaudemitchell.tumblr.com/ https://www.youtube.com/watch?v=5K0iwylIMiQ

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13.03. - 19.06.

Ryan Mitchell, Ben Zamora und Casey CurranWho With Their Fear Is Put Beside Their PartInstallation Auftragswerk

Kunsthalle Krems/Zentrale HalleÖffnungszeiten: Di. - So. 10:00 – 18:00an Festivaltagen von 10:00 – 21:00 geöffnet

Konzept der Installation: Derrick Ryan Claude Mitchell, Ben Zamora, Casey CurranLichtinstallation: Ben ZamoraKinetische Installation und Floor Design: Casey CurranTechnische Betreuung Installation: NKO

Die Installation ist eine Koproduktion von donaufestival, Kunsthalle Krems und Wiener Festwochen 2017.

Einen Teil des Werkkomplexes bildet die raumgreifende Installation „Who With Their Fear Is Put Beside Their Part“. Diese in Koproduktion von donaufestival mit der Kunsthalle Krems und den Wiener Festwochen 2017 entstandene Installation bildet auch den visuellen Hintergrund für die Uraufführung der sechstägigen Performance „Frail Affinities“ beim diesjährigen Festival. Die BesucherInnen dringen dabei in eine Welt von unheilvoller Schönheit von Ryan Mitchell, dem Installationskünstler Ben Zamora und dem kinetischen Bildhauer Casey Curran ein. TeilnehmerInnen wie BeoachterInnen treten gleichermaßen in ein lebendiges Szenario ein, in dem bei jedem Schritt sogar der Boden unter den Füßen deutlich spürbar werden wird. Die ätherische und eindringliche Präsenz von herabhängenden Leuchtstoffröhren, gepaart mit der sich langsam bewegenden kinetischen Skulptur, schafft ein permeables Environment, das zwischen physischem Erlebnis und skulpturaler Struktur changiert und eine Welt am Rande von schwelendem Terror und eines euphorischen Kollapses heraufbeschwört.

http://derrickryanclaudemitchell.tumblr.com/ https://www.tumblr.com/tagged/ben-zamorahttps://www.youtube.com/watch?v=1PoHAbOTCiI

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29.04. - 07.05.

God’s EntertainmentNiemand hat euch eingeladen – Teil II der Neuen Europäischen TragödiePerformanceUraufführung

Messegelände/Halle 1Fr, 29.04. 20:00 – 21:30Sa, 30.04. 20:00 – 21:30So, 01.05. 17:30 – 19:00Do, 05.05. 18:30 – 20:00Fr, 06.05. 20:00 – 21:30Sa, 07.05. 20:00 – 21:30

Von & mit God´s EntertainmentEine Produktion von God's Entertainment in Koproduktion mit Schauspiel Leipzig und donaufestival.Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien MA7.

Kaum eine KünstlerInnen-Gruppe hat das donaufestival seit seiner Neupositionierung so intensiv begleitet und geprägt wie God´s Entertainment. Am Anfang noch als unbekannte Newcomer und Geheimtipp sind die Wiener Theater-IkonoklastInnen wie Theater-RetterInnen zu Stars der internationalen Performance-Szene avanciert. Mit ihrer „Neuen Europäischen Tragödie“ demonstrieren sie einmal mehr, dass politisches Theater bürgerliche Folklore ist und dass es einzig um den Moment gehen kann, in dem Theater politisch wird!

Anstatt sich damit zu begnügen, die Performance anhand der aktuellen Flüchtlingstragödie zu beschreiben, ist nun wesentlich tiefer zu fragen, wie es bereits vor 60 Jahren Jean Paul Sartre im Vorwort zu Frantz Fanons Buch „Die Verdammten dieser Erde“ tat: „Und was tut Europa? Dieses Geschwätz von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Liebe, Ehre, Vaterland, was weiß ich. Das hindert uns nicht daran, gleichzeitig rassistische Reden zu halten: dreckiger Neger, dreckiger Jude, dreckiger Araber. Liberale und zarte Seelen – mit anderen Worten, Neo-Kolonialisten – geben sich schockiert über diese Inkonsequenz. Ob aus Irrtum oder schlechtem Gewissen: nichts ist bei uns konsequenter als ein rassistischer Humanismus, weil der Europäer nur dadurch sich zum Menschen hat machen können, dass er Sklaven und Monstren hervorbrachte“. Und wenn diese „fremden Monstren“ heute übers Mittelmeer um Leben und Tod zu uns flüchten, schreiben wir groß NIEMAND HAT EUCH EINGELADEN!, denn heute sind wir gefesselt, gedemütigt, krank vor Angst: auf der tiefsten Stufe. Aufgrund der derzeitigen europäischen Umstände zeigt die Performance durch Collagen und Bilder konsequent, worin der/die ZuschauerIn die eigene machtlose Nacktheit im Theater wiedererkennen kann. Solange man sich auf dieser Seite Europas machtlos und frustriert betrachtet, kann man immer noch auf die andere Seite der Mauer flüchten. Ihr seid am Zug!

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http://www.gods-entertainment.org/https://www.facebook.com/GodsEntertainment/?fref=ts

29.04. - 07.05.

God’s EntertainmentAl Paradiso –eine Installation, die zum Schweigen bringt!Installation

Messegelände/Halle 1Fr, 29.04. 14:00 – 16:00Sa, 30.04. 14:00 – 16:00So, 01.05. 14:00 – 16:00Do, 05.05. 13:30 – 15:30Fr, 06.05. 14:00 – 16:00Sa, 07.05. 18:00 – 20:00

Installation: God´s EntertainmentMusik & Klanggestaltung: Peter Kutin

Eine Produktion von God's Entertainment in Koproduktion mit Schauspiel Leipzig und donaufestival.Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien MA7.

Gibt es doch so etwas wie einen guten Tod? Dieser Frage widmet sich die diesjährige erste Ausgabe des Magazins „Philosophie“. Um sich mit der Aktualität der Frage philosophisch zu befassen, überhaupt zu begreifen sterblich zu sein, versuchen die AutorInnen ihre Philosophie- AbonnentInnen „das Sterben zu lehren“. Sie paraphrasieren die alte Schule, die besagt, dass mit dem Tod die Perzeption von Wärme oder Kälte, von Licht oder Schatten, der Liebe oder des Hasses aufhört. Sie begründen ihre kulturwissenschaftliche These darauf, dass der Tod das Eindringen eines endgültigen Schweigens in das lebhafte Gespräch unseres Daseins bedeutet. Wann können wir aber von einer Perzeption des politischen Sterbens in Europa sprechen? Wann ist der Zustand des Nichtseins ein politischer Tod? Wir können nicht gleichzeitig vom übermenschlichen Schicksal im Mittelmeer und von der europäischen Freiheit sprechen. Die europäische Freiheit, in der wir glauben zu leben, zeigt sich als Verhängnis für die Anderen. Diejenigen, die dem Tod zu entfliehen suchen, laufen ihm gleichzeitig entgegen.

Das Sterben im Mittelmeer zu rekonstruieren war nie die Aufgabe von „Al Paradiso“. Sondern sich einzukapseln und sich fallenzulassen, um alleine den Zustand des politischen Nichtseins zu erleben, ohne dabei mit den dramatischen Bildern aus den Medien konfrontiert zu werden, führt zur Befreiung von linken Tabus. Diese Befreiung entsteht nicht durch blinde europäische Empathie gegenüber fremden Kulturen, sondern durch objektive Akzeptanz der Eigenständigkeit all derjenigen, die aufgrund ihres Andersseins noch keinen Zugang zum „Paradiso“ haben.

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http://www.gods-entertainment.org/ https://www.facebook.com/GodsEntertainment/?fref=ts https://www.youtube.com/watch?v=G62XHUFMIXw

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29.04. – 01.05.

Elisabeth Bakambamba TambweCharlie And The AngelsInstallation

ReconstructionVideo

Österreichische Erstaufführung

Forum Frohner/ FoyerFr, 29.04. 17:00 – 20:30Sa, 30.04. 10:00 – 20:30So, 01.05. 10:00 – 20:30

Installation, Konzept, Choreografie:Elisabeth Bakambamba TambweTanz, Performance: Sebastijan GečElisabeth Bakambamba TambweDramaturgie: Philippe RieraLicht, Gestaltung: Martin SchwabSound, Video: Nicolas SpencerKonzept, Bühnengestaltung: Grégory CrapetProduktion, Management: Claire GranierRecherche: Benoit Jouan, Adriana Cubides

Eine Produktion von DIG UP Productions in Koproduktion mitdonaufestival.

In ihren Arbeiten verschränkt die in Wien lebende und arbeitende Choreografin und bildende Künstlerin Elisabeth Bakambamba Tambwe Tanz und Performance mit visueller Kunst und Klang. Oftmals finden ihre Live-Performances in installativen Räumen statt, die sie so vom Ausstellungsraum in einen Bühnenraum transformiert. Ihren zentralen Themenkomplex - nämlich die Manipulation von Körpern in der westeuropäischen wie kongolesischen Gesellschaft durch öffentliche Ereignisse oder in der Öffentlichkeit präsente Tendenzen - wird sie in gleich drei Arbeiten, der Performance „Flèche“, der Installation „Charlie And The Angels“ und der Videoarbeit „RECONSTRUCTION“ beim donaufestival erkunden. In der Installation „Charlie And The Angels“ wird das Eierlegen als Kraftprobe präsentiert. Das überzüchtete europäische Huhn, ein wiederkehrendes Sinnbild in ihrer Arbeit, verkörpert die Monstrosität aber auch den Abstieg des Westens und des mit ihm verbundenen Massenkonsums. Die Überzüchtung der industriellen Hühner sowie der Stress der Legebatterien führen zu Frustration, Langeweile, Aggression und manchmal sogar zu Kannibalismus. Diese Installation ist eine Reflexion über unsere Konsumgesellschaft, in der wir Tiere aber auch andere globale Ressourcen systematisch

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respektlos behandeln und kolonialisieren.

www.elitambwe.com https://www.facebook.com/DIG-UP-Productions-Elisabeth-B-Tambwe-102658823115354/info/?tab=page_info https://www.youtube.com/watch?v=H-rUnrfyuYQ

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29.04. - 01.05.

Elisabeth Bakambamba Tambwe: FlèchePerformance

Uraufführung

Forum FrohnerFr, 29.04. 17:30 – 18:30Sa, 30.04. 16:00 – 17:00So, 01.05. 17:30 – 18:30

Installation, Konzept, Choreografie:Elisabeth Bakambamba TambweTanz, Performance: Sebastijan GečElisabeth Bakambamba TambweDramaturgie: Philippe RieraLicht, Gestaltung: Martin SchwabSound, Video: Nicolas SpencerKonzept, Bühnengestaltung: Grégory CrapetProduktion, Management: Claire GranierRecherche: Benoit Jouan, Adriana Cubides

Eine Produktion von DIG UP Productions in Koproduktion mit donaufestival.

Die politische Dimension eines Ortes tritt oft durch Landansprüche zutage. Kriege brechen im Namen der Erhaltung oder Beseitigung einer bestimmten Grenze aus. Grenzen, die nur ideologische und subjektive Spuren auf der Erde hinterlassen. In „Flèche“ ist der Körper ein Kompass, der uns hilft, unseren Weg zu finden. Die Zeit löscht kontinuierlich die Erinnerungen der Erde, deshalb können wir uns auf sie nicht wirklich verlassen. Im Gegenzug dazu wird der Körper zum wichtigsten Tank für das menschliche Gedächtnis. Mit „Flèche“, einem choreografischen Projekt für zwei PerformerInnen, entwirft Elisabeth Tambwe eine inszenierte Manipulation von Körpern und Objekten innerhalb einer Videoinstallation. Wer programmiert unsere Körper? Unsere Kultur, kein Zweifel, aber sind wir nicht auch mehrfache Körper, die von unseren Lebenserfahrungen geformt wurden? Elisabeth Tambwes kontinuierliche Befragung des sozialen Körpers - einer bekannten Landschaft, die oft beruhigend wirkt - zielt darauf ab, unsere Realität zu benennen und zu charakterisieren. Die Körper werden neu erfunden und geben so dem Betrachter freien Raum für eine persönliche Interpretation.

www.elitambwe.com https://www.facebook.com/DIG-UP-Productions-Elisabeth-B-Tambwe-102658823115354/info/?tab=page_info https://www.youtube.com/watch?v=H-rUnrfyuYQ

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25.04. - 07.05.

Julius Deutschbauer, David Jagerhofer und Barbara UngepflegtKunstinspektion DONAU

Stadtcafé UlrichAmtsstunden täglich von 14:00-20:00,ab 18:00 gemütliches Denunzieren und Lamentieren bei Imbiss und TrankNotrufnummer: +43 (0) 664 84 19 [email protected]

Beim donaufestival 2016 beziehen drei InspektorInnen Posten in Krems. Erstatten Sie Anzeige! Deutschbauer, Jagerhofer und Ungepflegt ermitteln! Das Team der Kunstinspektion DONAU fordert die Bevölkerung von Krems auf, Missstände oder Verdächtigungen jeglicher Art zur Anzeige zu bringen. Es kann sich dabei um Kunst- bzw. Kulturanzeigen handeln, es kann der Hund des Nachbarn oder das Fehlen von weiblichen Straßennamen angezeigt werden, ein Monopol oder die Schließung einer Bankfiliale usw. Allen Anzeigen wird nachgegangen bzw. mittels des schwarzen Einsatzwagens Ape 50 Europe mit Blaulicht und Megafon nachgefahren. Das Wachzimmer steht allen offen. Zusätzlich zu den Amtsstunden laden die InspektorInnen täglich ab 18:00 zum gemütlichen Denunzieren und Lamentieren. Dabei liegen die bereits angezeigten Tatbestände und Delikte nicht nur zur Einsicht auf, sondern werden auch diskutiert und verhandelt. Es können live neue Fälle zur Anzeige gebracht werden.

Außen am Wachzimmer ist ein Beschwerdebriefkasten angebracht, wo die BürgerInnen – auch außerhalb der Dienstzeiten! - ihre Anzeigen einwerfen können, entweder mit ihrem Namen versehen oder anonym. Es wird gebeten, die dafür vorgesehenen Anzeigeformulare zu verwenden (siehe Rückseite). Diese sind auch an neuralgischen Orten aufgelegt, gehen als Postwurf an jeden Haushalt in der Region und können als PDF-File von der Homepage des Festivals heruntergeladen werden. Unterstützt wird die Kunstinspektion DONAU durch Beiträge in den Medien, einen Blog und eine Art Wandzeitung. Die Idee hinter der Kunstinspektion DONAU besteht darin, die Verhältnisse umzudrehen, die Kunst selbst zum Ordnungshüter zu machen, um die Regeln des Alltags bzw. die Normalität zu überwachen und als Normalität vor den Übergriffen durch Kunst zu schützen oder sie eben diesen auszusetzen.

Mit freundlicher Unterstützung von Stadtcafé Ulrich.

http://julius-deutschbauer.com/

donaufestival Krems / Austria 29/04-01/05 & 05-07/05 2016 www.donaufestival.at

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29.04.

Hatsune Miku Still Be Here Performance/Installation Klangraum Krems MinoritenkircheFr, 29.04. 19:00 – 19:45

Auftragswerk/Österreichische Erstaufführung

Initiiert von Mari Matsutoya in Zusammenarbeit mit Laurel Halo, Darren Johnston, LaTurbo Avedon und Martin Sulzer

Produziert im Auftrag von CTM Festival und transmediale - festival for art and digital culture, in Koproduktion mit donaufestival, Barbican und Metal. Diese Arbeit beinhaltet eine Adaption von Hatsune Miku, © Crypton Future Media, Inc. 2007, lizensiert unter CC BY-NC: http://creativecommons.org/lincenses/by-nc/3.0/ „Still Be Here“ ist eine nicht-kommerzielle Veranstaltung, die unabhängig von Crypton Future Media organisiert wird.

„I want you to re-make me. I sing and exist only for you.“

„Still Be Here“ ist eine kollaborative Performance, die den Blick auf die sich multiplizierenden Realitäten um Popstars des 21. Jahrhunderts lenkt und den Dynamiken nachspürt, die sich zwischen Fans, Unternehmen und gesellschaftlichen Sehnsüchten entwickeln.

Seit ihrer Erfindung 2007 in Japan, ist Hatsune Miku (der Name bedeutet „der erste Sound der Zukunft”) zum ultimativen Popstar geworden und hat sich von einem Sprachsynthesizer zu einem angehimmelten, konstruierten Cyber-Star mit unzähligen Auftritten in Stadien als virtuelle 3D-Projektion und über 100.000 weltweit veröffentlichten Songs entwickelt.

„Still Be Here“ erforscht Hatsune Miku als Kristallisation kollektiven Verlangens, verkörpert durch ein virtuelles Idol mit türkisfarbenen Haaren, das für immer 16 Jahre alt bleibt. Indem es die Dekonstruktion dieses perfekten Stars beobachtet, gelangt das Publikum zu der unheimlichen Erkenntnis, dass Miku lediglich eine leere Hülle ist, auf die wir unsere eigenen Fantasien projizieren. In dieser Leerstelle wird die Topologie des Verlangens innerhalb einer vernetzten Community greifbar und Miku zur Metapher des weiblichen, von Lizenzen, Verhaltensregeln und sozialer Etikette geprägten Körpers. Die Performance dekonstruiert diesen Körper kritisch und reflektiert Möglichkeiten, ihn durch Aneignung zu überschreiten.

Die Performance und Installation entstehen mit Hilfe einer Collagen-Methode aus von UserInnen generierten Songtexten und bezieht sich dabei auf viele andere Mitwirkende sowie zahlreiche AutorInnen und Creative Commons-UserInnen aus dem Netz, deren Werke aufbereitet und mit neuen Bedeutungen aufgeladen werden.

https://www.facebook.com/HatsuneMikuOfficialPage/?ref=ts&fref=tshttps://soundcloud.com/hatsune_ukehttps://www.youtube.com/watch?v=jhl5afLEKdo

donaufestival Krems / Austria 29/04-01/05 & 05-07/05 2016 www.donaufestival.at

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05.05. - 07.05.

Monster Truck & Theater ThikwaDschingis KhanPerformanceÖsterreichische Erstaufführung

Forum FrohnerDo, 05.05. 17:00 – 18:30Fr, 06.05. 18:00 – 19:30Sa, 07.05. 16:00 – 17:30

Von und mit: Sabrina Braemer, Jonny Chambilla, Manuel Gerst, Sahar Rahimi, Oliver Rincke, Mark Schröppel, Ina Vera Dramaturgie: Marcel Bugiel Musik: Mark Schröppel Produktionsleitung: Ehrliche Arbeit – Freies Kulturbüro Künstlerische Mitarbeit: Alisa Hecke, Matthias Meppelink

Eine Produktion von Monster Truck in Kooperation mit Theater Thikwa und in Koproduktion mit FFT Düsseldorf, Pumpenhaus Münster, Ringlokschuppen Mülheim und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Kunststiftung NRW, Kultursekretariat NRW, Rudolf Augstein Stiftung, LAG Soziokultur NRW und Fonds Darstellende Künste e.V.

Die Tendenz der westlichen Welt, ihr eigenes Normensystem, ihre eigene Ästhetik auf das gefürchtete und unterjochte Fremde zu projizieren, hat eine lange Tradition. Dass Exotismus keinesfalls ein harmloses ästhetisches Spiel ist, sondern Ausdruck von Rassismus, wird in der Performance „Dschingis Khan“ des deutschen Kollektivs Monster Truck ebenso deutlich, wie die Tatsache, dass Rassismus und Behindertenfeindlichkeit ihre gemeinsamen Wurzeln in denselben Untiefen unseres Denkens haben. Monster Truck arbeiten seit Jahren mit SchauspielerInnen des Theater Thikwa zusammen, das sich „Der Geist lässt sich nicht behindern“ auf ihre Fahnen geschrieben hat. Menschen mit Down-Syndrom, einst wegen ihres Aussehens „mongoloid“ genannt, zeigen uns den Alltag der Mongolen. Die radikale Umwertung von Norm und Nicht-Norm wird dadurch noch extremer aufgeladen, dass Monster Truck uns ein Spiel vorführen: genaue Anweisungen zu den Bühnenhandlungen, Lob und Tadel für die Bühnenleistung in Echtzeit kratzen zusätzlich am System unserer neoliberalen Leistungsgesellschaft wie am System Theater an sich. Und es stellt sich die entscheidende Frage: Dreht sich der Spieß um? Wer spielt mit wem?

In schwere Felljacken gehüllt sollen die PerformerInnen ihre vermeintliche Authentizität und Wildheit zur Schau stellen. Sie bekommen Handlungsanweisungen und werden zu Tableaus arrangiert. Ausgeleuchtet und mit Sound unterlegt werden sie auch noch in ihren banalsten Verrichtungen mit tieferer Bedeutung aufgeladen. Die Maschinerie des Theaters läuft auf Hochtouren, um das größtmögliche Andere zu produzieren. Ein Anderes, in das wir unsere Ängste und Sehnsüchte auslagern können, und das wir wahlweise bemitleiden, fürchten, begehren oder verklären können. Dschingis Khan, der mächtigste Herrscher aller Zeiten, erscheint degradiert zu einer billigen

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Kirmesattraktion, in der sich Vorstellungen von fremdländischer Exotik mit landläufigen Ideen von geistiger Behinderung vermischen.

www.monstertrucker.dehttps://www.facebook.com/pages/Monster-Truck/148172935384838 http://www.thikwa.de/https://www.facebook.com/pages/theater-thikwa/219989081370607

auf nachtkritik.de https://vimeo.com/54038821

video von performance https://vimeo.com/79350957

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07.05.

STATION ROSE PiXXL_HALL INCL. PUBLIC BRAIN SESSION 2.0 Installation / Music

Uraufführung

Klangraum Krems Minoritenkirche Sa, 07.05. 16:00 – 20:00 PUBLIC BRAIN SESSION 2.0 17:00 & 19:00

Mit freundlicher Unterstützung von 4youreye

Als PionierInnen der Digital Culture performen die Künstlerin Elisa Rose und der Komponist Gary Danner aka STATION ROSE aktuelle audiovisuelle Kompositionen, die exklusiv für das donaufestival kreiert wurden. Sie mixen diese mit digitalen Werken, die seit 1988 entstanden sind. Für das Auftragswerk „PiXXL_HALL“ wird der gesamte Klangraum Krems Minoritenkirche sowohl als Konzert-wie auch als Installationsraum live bespielt.

Im raumgreifenden vierstündigen Media-Environment werden STATION ROSE auch ihre „Public Brain Session“ neu konzipieren. Diese war ursprünglich 1989 auf Atari- und Amiga-Computern programmiert worden, wurde dann zusammen mit dem Cyberspace-Vordenker Timothy Leary weiterentwickelt und wird nun ins Jahr 2016 transportiert: „PUBLIC BRAIN SESSION 2.0“ ist eine mit heutiger Technik umgesetzte Uraufführung der Alpha- und Theta-Wellen-Kunstform von STATION ROSE, inspiriert von orientalischer Ästhetik, die sie während ihrer Kairo-Residency 1988 kennenlernten.

http://www.stationrose.com

https://soundcloud.com/station-rose

https://www.youtube.com/watch?v=pGrhfa8vfXw

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07.05.

Gelatin, KlitClique und ElikukaKaraokemachine -partizipativer sing a long your song guten abendPerformance

Auftragswerk/Uraufführung

Messegelände/Halle 2Sa, 07.05. 23:30 – 00:30

Zum Abschluss des Festivals erweitern sich die 8 Plattfüße von Gelatin, deren Auftritte immer wieder einem Totalschaden und autotradierten Erlebnismodellen gleichen, um die radikal feministische KlitClique und dem Moskauer Volldampf Duo Elikuka.

Die KünstlerInnen laden zu einem feuchte Höschen fröhlichen Karaoke, das die Verhältnisse von Norm, Nichtnorm und Norman, zweimal ridikül durcheinander verliebt sich heute at first sight, guten abend.

www.gelitin.nethttps://klitclique.wordpress.comhttps://www.youtube.com/watch?v=GDwpby3HJA

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29.04. TAG 1

Beginnzeiten und Veranstaltungsorte der Konzerte siehe Timetable auf www.donaufestival.at

Transkulturelle Topographien -Von Afro-Futurismus zu virtuellem Meta -Pop

Hatsune Miku „Still Be Here“ In Japan begeistert sie die Massen und das, obwohl es sie nur virtuell gibt: Hatsune Miku ist ein animierter 3D-Charakter und Protagonistin der Ausnahmeperformance „Still Be Here“, initiiert von der Künstlerin Mari Matsutoya, dem Choreographen Darren Johnston und den Medienkünstlern LaTurbo Avedon und Martin Sulzer. Der Hype rund um das digitale Pop-Phänomen dient ihnen als Ausgangspunkt eines Next-Level-Mediendiskurses. Während Grenzlinien von aktuell und virtuell, Fiktion und Realität verschwimmen, wird der normierte, kontrollierte und fremdgesteuerte weibliche Körper des Stars dekonstruiert, um so das Wechselverhältnis zwischen Begehren und Wunschvorstellungen kritisch zu hinterfragen. Die Sounds, die Miku zum Leben erwecken, steuert niemand geringerer als die New Yorker Progessiv-Electronica Koryphäe Laurel Halo bei.

https://www.facebook.com/HatsuneMikuOfficialPage/?ref=ts&fref=tshttps://soundcloud.com/hatsune_ukehttps://www.youtube.com/watch?v=jhl5afLEKdo

Mbongwana Star Afrofuturismus revisited. Dass sich in Kinshasa, der Hauptstadt der DR Kongo, musikalisch seit geraumer Zeit so einiges tut, dürfte spätestens seit Konono N°1 kein Geheimnis mehr sein. Auch die befreundete Band Mbongwana Star hat letztes Jahr für gehöriges Aufsehen gesorgt. Die zwei Generationen umspannende Formation – darunter auch Mitglieder der legendären Gruppe Staff Benda Bilili, einer Gemeinschaft von an Polio erkrankten Straßenmusikern – schafft es problemlos zwischen treibenden Afrobeats, Perkussionsfinkeleien und roughen Gitarrenriffs einen organischen Mix aus Dub, Post-Punk, 60er Acid-Rock und traditioneller Soukous-Musik zu verrühren. Als ehemalige Straßenmusiker gewohnt auf improvisierten Instrumenten zu spielen, ist ihr Klang nach wie vor roh und macht vor allem wahnsinnig Spaß.

https://www.facebook.com/pages/Mbongwana-Star/709659799121254http://www.mbongwanastar.com/ https://www.youtube.com/watch?v=OJCwfjl_sXc

Hieroglyphic Being Von Numerologie, New Age Mystik und SciFi Literatur über Stockhausen zu Sun Ras Afrofuturismus – Jamal Moss interessiert sich für alles Outer-Spacige. Als Hieroglyphic Being liegen seine Roots zwar ganz klar im House seiner Heimatstadt Chicago, doch ein bisschen „Space is the Place“-Vibe lässt sich auch hier finden. Bekannt für seine homogenen Sets aus angezerrten Acid-Synths und brachialem

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Bassgewummer, durchbricht Moss gerne die Grenzen in Richtung Industrial, Noise und Jazz. Geht es nach ihm, feuert er seine polyrhythmischen Tracks ab, um seine Hörer kathartisch zu reinigen. Sonische Therapie mit Hilfe von Acid und industriellem Funkenflug also. Er selbst nennt das Ganze dann rhythmischen Kubismus und Synth-Expressionismus.

http://www.residentadvisor.net/dj/hieroglyphicbeing/biographyhttps://soundcloud.com/somuchnoise2beheardhttps://www.youtube.com/watch?v=_vGXgY428jU

Gaika Gaika war der Name eines südafrikanischen Klanführers, dessen Volk von britischen Besetzern kolonialisiert wurde. Zweihundert Jahre später ist es ein junger Brite mit afro-amerikanischen Wurzeln, der sein idiosynkratisches Hip-Hop-Projekt so benennt und damit ein Zeichen des Widerstands und der Selbstermächtigung setzt. Gaikas Lyrics sind kompromisslos, seine Vocals klingen entfremdet, synthetisch-futuristisch und tragen im Kern einen Appell: Revolte gegen Rassismus, Diskriminierung und Polizeigewalt. Der ursprünglich aus der Bildenden Kunst kommende Musiker, setzt dafür auf aggressive Selbstinszenierung. Im Streetwear-Cyborg Outfit, behangen mit Tribalschmuck klagt er die Gesellschaft an und bricht gleichzeitig mit den Vorurteilen der Rezeption einer sogenannten Black Music, die sich in Großbritannien v.a. auf Grime und Hip-Hop beschränkt. Bewusst dringt er in Nischen vor und entdeckt im Experiment die Freiheit eines potentiell authentischen Ausdrucks. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Soul, Dub, Grime, Dancehall und Hip-Hop und gleichzeitig ein Befreiungsschlag gegen jegliche Form der Normierung.

http://www.gaika.co/video.phphttps://soundcloud.com/gaikasayshttps://www.youtube.com/watch?v=FYtb584oBBQ&list=RDFYtb584oBBQ&index=1

RP Boo Kavain Space aka RP Boo gilt neben Spinn und dem vor zwei Jahren verstorbenen DJ Rashad als Ziehvater des Chicagoer Footworks. Ursprünglich als Sound zu Tanz-Battles entstanden, geht es in Space' Projekt nach wie vor hauptsächlich um Dynamik und möglichst labyrinthische Verschachtelungen seiner radikal reduzierten Loops. Die synkopierten Beatpatterns und minimalistischen Vocalsnippets werden dann in einer so erbarmungslosen Geschwindigkeit losgelassen, dass man sich fühlt als würde man sich auf den Treppen M.C. Eschers in trippige Höhen strampeln. Immer wieder hört man den Ghetto House Sound Chicagos durch, gleichzeitig ist RP Boo Meister subtiler Leichtfüßigkeit und komprimierter Energie.

https://soundcloud.com/rp_boo https://www.youtube.com/watch?v=mNP1IJWZBtM

Omar Souleyman Als vor einigen Jahren der Release eines syrischen Acts auf Sublime Frequencies erschienen ist, hätte wohl noch niemand vermutet, dass dieser eine solche Begeisterung auslösen würde. In seinem Heimatland Syrien schon lange kein Unbekannter mehr, ist Souleyman mittlerweile auch in der westlichen Hemisphäre auf den großen Festivalbühnen zu sehen und gilt als einer der angesagtesten Nahost-Acts überhaupt. Das Rezept ist eine moderne Fusion aus regionalen Variationen traditioneller Dabke-Musik. Souleymans irisierend-energetische Stimme findet ihre Entsprechung in den

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ornamental-orientalischen Keyboardläufen, die der legendäre Musiker Rizan Sa'id in frenetischer Geschwindigkeit in die Tasten klopft. Das Ergebnis ist hypnotischer Synth-Pop-Folk, der es schafft uns in psychedelische Ekstase zu manövrieren.

https://www.facebook.com/Omar-Souleyman-116551741600/ https://soundcloud.com/omar-souleyman https://www.youtube.com/watch?v=Jlu1XyPexn8

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30.04. TAG 2

Beginnzeiten und Veranstaltungsorte der Konzerte siehe Timetable auf www.donaufestival.at

Erruptive Off-Beat Verwicklungen -Von Nah-Ost-Funk bis Post-Grime

Stefan Fraunberger Der Klanghermeneutiker und sonische Linguist Stefan Fraunberger fusioniert in seinem Auftragswerk „barzakh“ (Zwischenbereich/Jenseits) die Klänge eines persischen Saiteninstruments namens Santur mit Fieldrecordings, die in Syrien, Pakistan und im Irak entstanden, zu einem evokativ-akustischen Narrativ. Die Basis bilden pentatonische Klangläufe, die sich gegen-und zueinander bewegen und dabei dichte Texturen bilden. Das dynamische Spiel lässt die diffizilen Klänge des Elektro-Psalteriums in Moirémustern aufflirren und erinnert in manchen Momenten an die frühe Minimal Music oder impressionistische Kompositionen. Es entstehen transzendentale Klangwolken, die den Zuhörer einhüllen - elektronische Psalme, die zwischen Sinuswellen und Katharsis, Erinnerung und direktem Erleben oszillieren. Grundlage für die Performance sind arabische Texte aus dem 12. Jahrhundert.

http://stefan.fraunberger.at/ https://soundcloud.com/stefanfraunbergerhttps://www.youtube.com/watch?v=mv6mUOupSIE

Shackleton presents: Powerplant Sanfte Soundmodulationen, choral verschachtelte Vokalsamples, warmes Bass-wummern, dazu arabisch inspirierte, synkopisch verspielte Drumsamples - die hermetischen Klangwelten, in die Shackleton uns entführt sind unverwechselbar elegant und voller subtiler Nuancen. Sein sphärischer, streng reduzierter Ambient Dubstep steht an der Grenze zum Minimaltechno. Mit dem aktuellen Projekt „Powerplant“ schlägt der Wahlberliner nun ein neues Kapitel auf und widmet sich der Zusammenführung von Neuer Musik und Clubsound. In Kollaboration mit drei Perkussionisten wurde ein elaboriertes Konzept erarbeitet, das einerseits auf Notation und präzisem Timing, andererseits auf freier Improvisation beruht. Im Wechselspiel von natürlichem und elektronischem Puls entstehen eigenständige Polyrhythmen, die sich zu einem organisch wabernden Ganzen zusammenfügen.

https://www.facebook.com/Sam-Shackleton-183200998368877/timelinehttp://www.residentadvisor.net/dj/shackletonhttps://www.youtube.com/watch?v=CYy8rZ5rMt8

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Islam Chipsy Electro Chaabi ist ein ägyptisches Tanzmusik-Genre, das auf simplen Drum-Kits und Yamaha Keyboard-Sounds basiert. Ursprünglich entstanden, um Hochzeitsgesellschaften mit Gute-Laune-Nummern in Stimmung zu bringen, hat die allgemeine Beliebtheit des Chaabi mittlerweile einen Modernisierungsschub ausgelöst und ihn zu einer autonomen Stilrichtung heranwachsen lassen. Seit einiger Zeit kursiert ein wahrer Hype um ihn, in dessen Zentrum Islam Chipsy steht. Der für sein virtuoses Spiel gefeierte Musiker, dessen Finger in atemberaubender Geschwindigkeit über die Tasten laufen, bringt arabische Harmonien so funky zum Klingen, dass es einem den Mund aufsperrt. Seine Keyboardsounds klingen dabei zudem fast so angezerrt wie die typischen Acid-Synths der 1990er. Es ist die Kombination aus Hingabe, Lebenslust und Humor, die die Menge entfesselt zum Tanzen bringt.

https://www.facebook.com/Islam-chipsy-1606227666314669/?fref=tshttps://www.youtube.com/watch?v=tZgT5swCGIohttp://qujunktions.com/artists/islamchipsy

Kode9 Steve Goodman ist ein Musikallrounder. Nicht nur, dass er seinen Doktortitel mit einer Arbeit zum Thema „Sonic Warfare“, also Kriegsführung mit akustischen Mitteln verfasst hat und als Teil der „Cybernetic Culture Research Unit“ Kodwo Eshun, Mark Fisher oder Nick Land seine Kollegen nennen durfte, gilt er mit seinem Alias Kode9 auch als einer der Überväter von Dubstep. Auch sein 2004 gegründetes Label Hyperdub zählt mit Acts wie Fatima Al Qadiri, Ikonika, Burial oder Laurel Halo zu einem der profiliertesten Labels in punkto progressiver Bassmusik. Von dem musikalischen Trendscout ist in seinem DJ-Set ein Querschnitt seines Labelrosters zu erwarten ergo wummernde Fraktal Beats und alle möglichen Synkopen-Sprünge zwischen Footwork, Progstep, UK Funky, Future Dub und Grime.

http://www.kode9.com/ https://www.facebook.com/djkode9/ https://soundcloud.com/kodeninehttps://www.youtube.com/watch?v=AD7E0vYiD48

Evian Christ Aggressive, tief wummernde Dancehall-Bässe, breitspurige Trance-Synths, trappiges Perkussions-Gefrickel und minimale, dafür umso coolere Vocalsamples - der junge Brite Joshua Leary aka Evian Christ hat sich mit seinen brutalen Sounds innerhalb kürzester Zeit vom Soundcloud-Insider-Act zu einem der erfolgreichsten Post-Grime Produzenten entwickelt. Nebenbei hostet er größenwahnsinnige Trance-Raves, produziert Sounds für Kanye West oder feiert auf der Yacht von Rick Ross.

http://www.evianchrist.com/ https://www.facebook.com/evianchrist/timelinehttps://soundcloud.com/evianchristhttps://www.youtube.com/watch?v=kMHx0Ye_fT4

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Maurice Louca Maurice Louca ist eine zentrale Figur in der alternativen Musikszene Kairos. Wie sein Kollege Islam Chipsy ist auch er dem Chaabi verpflichtet, überschreitet diesen aber in Richtung Experiment und biegt auch mal in eine sanftere, melancholischere Richtung ab. In seinen Sets verwebt Louca dichte polyrhythmische Motive mit Samples traditioneller Instrumente und entfremdeter Stimmen aller Welt zu tanzbaren Klangteppichen. Zwischen Komposition und Improvisation, leben seine Dancefloorbeats von den typischen rhythmischen Verschiebungen der ägyptischen Popmusik, aber auch von wunderschönen, starrsinnigen Vokalsamples, die sich an die durchdringenden Basslines seines Bandkollegen schmiegen.

http://www.mauricelouca.com/ https://www.facebook.com/mauriceloucamusic/?fref=nfhttps://mauricelouca.bandcamp.com/album/benhayyi-al-baghbaghan-salute-the-parrothttps://www.youtube.com/watch?v=_xMZHaVxT3I

Fatima Al Qadiri Die aus Kuwait stammende Musikerin schafft es einmal mehr zeitgenössischen Kunstdiskurs und Gesellschaftskritik mit ihrem musikalischen Output zu verknüpfen. So schreibt sich in akustische Signaturen stets ein sozio-politischer Subtext ein. Ihre gläsernen Sounds stehen bewusst in einem Naheverhältnis zu Muzak und referieren auf eine überdigitalisierte, zunehmend von sich selbst entfremdende Gesellschaft.

https://www.facebook.com/FatimaAlQadiri/timelinehttps://soundcloud.com/fatima-al-qadirihttps://www.youtube.com/watch?v=tpgtuWQ2vUchttp://fatimaalqadiri.com/

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01.05. TAG 3

Beginnzeiten und Veranstaltungsorte der Konzerte siehe Timetable auf www.donaufestival.at

Konspirative Körper/Transzendentales Rauschen

Pierre Bastien Es knarzt, knackst, kratzt, klopft, dröhnt, fiepst und scheppert. Die schrulligen Klangorganismen, die der Komponist und Multi-Instrumentalist Pierre Bastien zum Leben erweckt, generieren ganz eigensinnige Klänge. Er assembliert dafür diverse (Alltags-)Gegenstände, verbindet diese mit Riemen und Rädchen und bringt sie dann mit gefinkelten Konstruktionen zum Klingen. Betrieben von kleinen Uhrwerken halten sie konstante Rhythmen: Loops, zu denen Bastien auf diversen Instrumenten frei improvisiert. In seinen Live-Sets formieren sich die fragilen Klangerzeuger zu einem mechanischen Orchester, das die Free-Jazz-Läufe des Franzosen begleitet. Seine neueste Arbeit „Silent Motors“ ist ein aus unzähligen Zahnrädern gebasteltes sperriges Instrument, das stur den Takt vorgibt. Es ähnelt den kinetischen Skulpuren von Jean Tinguely oder den selbstgebauten Instrumenten des Fluxus-Künstlers Joe Jones und wirkt wie aus einer anderen Zeit. Bastien stellt seinem Miniatur-Orchester in diesem Set-Up zudem Ausschnitte früher Found-Footage Musikclips zur Seite, die mit den Klängen auf wundersame Weise zu interagieren beginnen. Ein magisches One-Man Band Projekt - animistische Musique Concréte als multisensorisches Erlebnis.

http://www.pierrebastien.com/ https://www.facebook.com/pages/Pierre-Bastien/104099199625574?fref=ts# https://vimeo.com/pierrebastienhttps://www.youtube.com/watch?v=OGJUYp-lp5Y

Oneirogen Der Name ist Programm. Oneirogen, aus den griechischen Worten oneiros (Traum) und gen (erzeugen) abgeleitet, entführt an abgründig psychedelische Orte. Ursprünglich hat Mario Diaz de Leon, der Musiker der sich hinter dem vielsagenden Synonym verbirgt, Neue Musik studiert, nennt dabei Scelsi und Xenakis als wichtige Einflüsse und hat sein Debutalbum gleich mal auf John Zorn's Tzadik Label herausgebracht. Als Oneirogen zollt er seiner Sozialisierung in den dunklen, undergroundigen Genres Tribut. Hier projiziert er apokalyptische Visionen ans innere Auge. Seine Sets gleichen düsteren Hypnosesitzungen. Ein wuchtiges Pendel schlägt aus, kurz darauf versinkt man in gewaltigem Rauschen und taucht in zerklüfteten Szenerien des Unbewussten wieder auf. Die tiefschürfenden Bilder des New Yorkers werden von dämonisch verzwirbelten Synths entworfen, unter denen ein brachialer Puls pocht. Ein klassischer Komponist als DoomMetal-Noise-Head - eine Mischung, die es auf jeden Fall in sich hat.

http://www.oneirogen.com/ https://soundcloud.com/mariodiazdeleon/ http://denovali.com/oneirogen/ https://www.youtube.com/watch?v=LddyxI5EfTo

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Blanck Mass Nachdem er es mit der Rainbow-Rock-Formation Fuck Buttons zu neopsychedelischem Ruhm gebracht hat, schlägt Ben Power mit seinem Soloprojekt Blanck Mass technoidere Wege ein. Zwar wuchtet es hier immer noch gewaltig, doch diesmal wird konzise, mitunter tanzbar produziert. Während der Bass konstant durch die Gehörgänge rummst und poltert, klingen die in allen Spektralfarben flirrenden Synthlines wie im Fieberwahn zusammengepflückt. Eine über die nächste gelegt, schichten sie sich zu explosiven Klangflächen bis am Ende ein Frequenzspektrum erreicht ist, das einen umbläst. Fast kontrapunktisch dazu steht das Konzept des neuen Albums „Dumb Flesh“. Denn im Graubereich von Techno, Synth-Noise und Elektropop möchte Power die Fragilität und den konstanten Zerfall des menschlichen Körpers ausstellen. Akustisches Bombardement, das zum Kollaps auffordert.

http://blanckmass.co.uk/ https://www.facebook.com/BlanckMass/?fref=tshttps://soundcloud.com/blanck-masshttps://www.youtube.com/watch?v=QXRJ3V7kFL4

Monk Parker Der gravitätische Roots Folk des Texaners Monk Parker jagt einem die Gänsehaut über den Rücken. Voller Pathos, der zwischen melancholisch und besonnen changiert, schunkeln uns seine narkotischen Americana-Walzer durch diverse Gefühlswelten. Während im Hintergrund die Streicher und Bläser aufjaulen, Gitarren schleppend nachhallen und das Schlagzeug andächtig rasselt, legt uns Parker in intimen, surreal schrulligen Texten sein Herz zu Füßen. Sein existentialistisches Songwriting erinnert an Folk-Legenden wie Robbie Basho und Townes Van Zandt - es ist rohe Herzkammermusik, durch deren Adern Country und Blues fließt. Trotz aller nostalgischen Gefühle beweist Monk Parker aber, dass authentischer Ausdruck und anachronistischer Klang keine Gegensätze sein müssen.

http://www.monkparker.com/ https://www.facebook.com/smashingparty/?fref=tshttps://www.youtube.com/watch?v=1CPRfhlxHrg

Mogwai play Atomic Seit zwei Dekaden führen Mogwai nun schon vor, was shoegazing heißt: Gitarrenriffs durch möglichst viele Delay- und Reverb-Effekte schleusen und langsam und andächtig losschrammeln. Irgendwo zwischen Emo und Atmo ziehen die wabernden Gitarrennebel der schottischen Band in ein verschwenderisches Meer von Gefühlen. Mittlerweile gelten Mogwai neben Tortoise und Godspeed You! Black Emperor als eine der einflussreichsten Post-Rockbands ihrer Zeit. Mit ihrer mittlerweile dritten Soundtrackarbeit, diesmal zur BBC-Produktion „Storyville - Atomic: Living in Dread and Promise“ beweisen sie, dass sie auch Meister des effektvollen Sounddesigns sind. Aus der Musik zum Dokumentarfilm, der das nukleare Zeitalter kritisch reflektiert, ist mittlerweile ein Album entstanden, das Mogwai nun auch live präsentieren. Verhuschte, pathosaffine Musik zum darin Schwelgen und melancholisch Werden.

http://www.mogwai.co.uk/https://www.facebook.com/mogwai/https://www.youtube.com/watch?v=BlK4iSMqqIU‘Ether’, the second track to be lifted from Mogwai’s

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‘Atomic’ record: https://www.youtube.com/watch?v=2FlHCmEwRkwBzw. https://vimeo.com/154571153

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05.05. TAG 4

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Erratische Polyphonien

Ghédalia Tazartès Mindestens so exzentrisch wie sein Name, klingt auch die Musik des französischen Ausnahmekünstlers Ghédalia Tazartès. Seit mehr als dreißig Jahren ist sein primäres Instrument die Stimme, deren klangliches Spektrum von Obertongesang, Summen, Röcheln bis zu kargen Rezitativen so ziemlich alles abzudecken vermag. Die psychoakustischen Klangbilder des Autodidakten formen sich zu paradoxer, widersprüchlicher Musik, die zugleich fesselt und befreit. Seine Performances sind intensiv auratisch und von irritierender Intimität.

https://www.facebook.com/pages/Ghedalia-Tazartes/22773852417 http://julietippex.com/roster/ghedalia-tazartes/ https://www.youtube.com/watch?v=kxNVqvRUzwo

Rashad Becker with Members of Alarm Will Sound In ihrem neuen Projekt geht das New Yorker Ensemble Alarm Will Sound, das u.a. für Neuinterpretationen zerebraler Electronica bekannt ist, einen Schritt weiter und lädt Rashad Becker zu einer Kollaboration ein. Der Berliner gilt nicht nur als ein profilierter Mastering-Engineer, mit seiner einzigartige Fähigkeit Sounds organisch auszugestalten und fiktionale Narrative in Klangtexturen zu übersetzen, hat er sich auch in der progressiven Elektronik-Szene etabliert. In Zusammenarbeit mit einigen Mitgliedern des Ensembles werden nun poetische Stücke kreiert, die zwischen natürlichem Klang und elektronischer Modulation ihr Eigenleben führen.

https://www.facebook.com/Rashad-Becker-Fan-Site-469965153155725/?fref=ts http://www.alarmwillsound.com/ https://vimeo.com/90633987https://www.youtube.com/watch?v=R9-AW5QPBSg

Babyfather Nach seinem letzten, überraschend rockigen Album auf Rough Trade, kehrt Dean Blunt mit seinem Alias Babyfather und einer Handvoll alter, unveröffentlichter Tracks zu Hyperdub zurück. Zu minimalistischen Beats, verpackt in schlichten Loops, sinniert der Brite in knappen Worten über das Leben. Es handelt sich um skizzenhafte Abrisse, so flüchtig und beiläufig, als wären es akustische Tagebucheinträge. Chamäleonartig taucht Blunt in Purple Drank Hip-Hop, Trap, Dub oder Hypnagogic Pop ein. Zusammengehalten werden die genre-variierenden Lo-Fi Tracks durch die charismatische Stimme des Briten. Das Ergebnis klingt abgeklärter, exzentrischer und düsterer als man es von der mittlerweile aufgelösten Weirdo-Formation Hype Williams (gemeinsam mit Inga Copeland) kennt.

https://soundcloud.com/urbansocialmedialounge/babyfather-meditation-prod-babyfather-arca https://www.youtube.com/watch?v=TXoeFJZQIGc

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Good Sad Happy Bad Es scheint nichts zu geben, was Mica Levi nicht kann. Gerade erst mit dem European Film Award for Best Composer für ihren Soundtrack zu „Under The Skin“ ausgezeichnet, kehrt sie mit ihrer Band Good Sad Happy Bad und einem neuen Album im Gepäck zurück zum Songwriting. Der Avant-Art-Pop der ehemaligen KompositionsstudentInnen ist betörend simpel gehalten. Hier schlackert die Gitarre, das Keyboard wird ohne Allüren geschlagen und das Schlagzeug dilettantisch geklopft. Zusammengehalten werden die verschrobenen Popsongs von Levis bluesiger Stimme. Die Britin raspelt ihre Textzeilen mit einer so schrulligen Lässigkeit herunter, wie es sonst nur Daniel Johnston oder Jarvis Cocker können. Ausgeprägte akustische Spleens versteckt in widerspenstigen Popmelodien.

Manuel Knapp Der Österreicher Manuel Knapp ist extremer Grenzgänger. Egal ob als Musiker, Filmemacher oder Bildender Künstler, in all seinen künstlerischen Arbeiten äußert sich sein Hang zu strengen, reduzierten Konstruktionen und die Faszination für das Sublime. Knapp konfrontiert uns mit kristallinen Noisewänden. Archaisch und elementar, als würde man bei tobender Lautstärke von einer riesigen Welle unters Meer gedrückt, offenbart sich die Eleganz seiner Kompositionen erst, wenn man sich auf die apokalyptische Reizüberflutung einlässt. Sein Live-Set (Auftragswerk) ist ein akutes Klangereignis, das direkt auf den Körper wirkt und unser Sensorium attackiert. Immersiv, fordernd, radikal.

http://knapp.klingt.org/klingt/indexklingt.htmlhttps://soundcloud.com/manuelknapphttps://vimeo.com/manuelknapp/ https://www.youtube.com/watch?v=lgRWHT49cZw

Cut Hands Ex-Whitehouse Enfant terrible William Bennett meldet sich als Cut Hands mit einem neuen Release zurück. Erneut wendet sich der ehemalige Power-Elektroniker der tribalistischen, afrikanischen und haitianischen Musik zu und schleust synkopierte Beatmuster durch elektronische Devices. Es sind rhythmische Texturen, die wie Blueprints fungieren und so harsch nach vorne drängen, als würde man auf Betonwände und Metallplatten eindreschen. Seine Albentitel - wie zuletzt „Afro Noise“ - , aber auch die Live-Set begleitenden Projektionen - frühe Found-Footage Aufnahmen indigener Völkerwerfen ein ambivalentes Licht auf das Projekt des notorischen Provokateurs und stellen die Frage nach der Legitimation kultureller Aneignung innerhalb eines postkolonialen Diskurses. Ein durchaus kontroverses Projekt.

https://www.facebook.com/afronoise/?fref=tshttps://soundcloud.com/cuthandshttps://www.youtube.com/watch?v=zyYdpQY4njk

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Wolf Eyes Wolf Eyes sind die legendäre Noise-Berserker-Formation rund um John Olsen, Nate Young und James Baljo. Als würden sie alle bösekrachig-düsteren Genres der Musikwelt in einem rostigen Hexenkessel zu einer schwarzen Schlacke verschmelzen wollen, schaffen es Wolf Eyes mit einer unverschämten Nonchalance Noise, Psych Rock, Hardcore, Industrial und Metal zu einer Krawallsuppe zu verpanschen. Irgendwie beruhigend, dass ihnen die rotzige In-your-Face-Haltung auch nach zwanzig Jahren noch erhalten geblieben ist. Auch ihre Live-Shows sind nach wie vor wuchtig, unmittelbar und spontan.

http://wolfeyes.net/index3.htmlhttps://www.facebook.com/wolfeyesinc/?fref=tshttps://www.youtube.com/watch?v=QprzMD6Xevk

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06.05. TAG 5

Beginnzeiten und Veranstaltungsorte der Konzerte siehe Timetable auf www.donaufestival.at

Smash all Boundaries!Queere Heterotop ein zwischen Ballroom-Ekstase und kollektiver Trance

Tara Transitory Aka One Man Nation Die Musikerin, Video- und Konzeptkünstlerin Tara Transitory ist eine zentrale Gestalt in der Transgender-Community Südostasiens. Das erklärte Ziel ihres Musikprojekts „One Man Nation“ ist es, Grenzen zu sprengen. Ihre Live-Auftritte gleichen akustischen Seancen. Sie sollen in einen Zustand kollektiver Trance versetzen und eine Out-Of-Body Erfahrung auslösen, in der sich Körper und Selbst aufzulösen beginnen. Indem Transitory Field-Recordings unterschiedlicher Orte mit von Kontaktmikros abgenommenen Körpergeräuschen, melancholischen Synthflächen, Vocalsamples und massiven Beats kombiniert, möchte sie alle Körper zu einem verschmelzen und einen body in transition erzeugen. Ihr neuartiger Clubsound wird auf diese Art zu einem Medium für Transgression und das Überkommen aller Schranken.

http://www.onemannation.com/ https://www.facebook.com/onemannation.onemannation/ https://soundcloud.com/onemannationhttps://www.youtube.com/watch?v=u36OE9hfHH8

Angel-Ho Letztes Jahr erst hat der südafrikanische Künstler Angel-Ho, gemeinsam mit den befreundeten MusikerInnen nkisi und Chino Amobi das Label-/Kollektiv NON Records ins Leben gerufen und folgt damit einer akut politischen Agenda. Dringendstes Ziel von NON: hegemoniale Strukturen zu durchbrechen, Reste kolonialer Mentalität zu entlarven und zu zerstören, um Selbstbestimmung zu ermöglichen. Diaspora, Zionismus, LGBT-Rechte sind in diesem Zusammenhang entscheidende Schlagworte. Die Kampfansage von Angel-Ho setzt sich im akustischen Raum fort und findet in harschen Samples ihre Entsprechung: bellende Hunde, splitterndes Glas, Maschinengewehrgeratter wechseln sich mit donnernden Beats ab. In der klanglichen Apokalypse findet das Zerschmettern von festgefahrenen Hierarchien statt. Zeitgenössische Clubmusik, die sich wieder auf ihre politischen Wurzeln besinnt.

https://soundcloud.com/angel-h0https://www.youtube.com/watch?v=vCukgh_71T4

Lotic Sein Sound ist düster, aggressiv und roh, gleichzeitig hysterisch, superslick und perfekt produziert. Spätestens seit seinem letzten Release auf Tri Angle gilt Lotic als eines der Aushängeschilder dekonstruierter Clubmusik. Sein experimenteller Ansatz und die überbordend heterogene Sample-Ästhetik, verbinden ihn mit Musikerfreund M.E.S.H, mit dem der Björk-Produzent vor einigen Jahren

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das Berliner Janus Kollektiv ins Leben gerufen hat. Immer wieder durchschlägt Lotic mit Glitchsamples und wildem Geknatter, feingliedrig-melodiöse Synthlines und lässt seine Tracks auf diese Art zwischen Aufbau und Zerfall oszillieren. Unter all dem Broken-Beat-Gedonner pulsiert dafür eine gehörige Portion libidinöse Energie.

https://www.facebook.com/lxtichttps://soundcloud.com/lotichttps://www.youtube.com/watch?v=mmv041RT29U

Total Freedom Total Freedom verquirlt mit konfrontativer Geste Mainstream- und Underground tracks. Seine eklektischen Sets amalgamieren R&B, Hip-Hop, Pop und Filmsoundtracks wie selbstverständlich mit Grime, Ballroom House, Metal oder diffusem dystopischem Krach und schaffen dabei eigenständige akustische Räume.

https://soundcloud.com/totalfreedomhttps://www.youtube.com/watch?v=f1c6XPPxwFQ

Easter Post-Ekstase, Pre-Hangover - das Art-Pop Projekt Easter liefert den authentischen After-Hour-Soundtrack zu durchgefeierten Nächten in den dunklen Clubs Berlins. Während Stine Omar in ihrer unterkühlt-légèren Spoken-Word Performance, mit charmantem norwegischem Akzent über Alien Babies, Soja Proteine und Regelschmerzen referiert und dabei an Inga Copeland oder eine sedierte Miss Kittin erinnert, sorgt Boss mit seiner reduzierten Dark-Synth-Wave Grundierung für kodeindurchtränkte Vibes.

https://www.facebook.com/easterband/?fref=tshttp://easterjesus.com/ https://www.youtube.com/watch?v=SWKRgNQ38Ig&spfreload=10

Juliana Huxtable (House of LaDosha / NYC)Sie beschreibt sich selbst als „Cyborg, Cunt, Priestess, Witch, Nuwaubian princess”, ist gleichzeitig Künstlerin, Autorin, Djane, It-Girl, Mitglied des queeren KünstlerInnenkollektivs „House of Ladosha” und weltweite Schlüsselfigur der Transgender-Community. Mit ihrem wöchentlichen Club Shock Value, in dem sie Resident Djane ist, wühlt sie mittlerweile halb New York auf. In ihren eklektischen Dj-Sets sampelt sie so ziemlich alles, was knallt. Von Madonna zu Marilyn Manson, Death Grips oder Bone Thugs'n Harmony – sie schafft es, Mainstreamtracks subversive Botschaften zu entlocken und collagiert diese mit eigenen Gedichten. Ihre Sets unterwandern auf diese Art den Majoritätsdiskurs, ohne auf Popkultur zu verzichten. Rebellischer Cut-up im besten und tanz-barsten Sinne.

In Kooperation mit bliss

https://soundcloud.com/julianahuxtablehttps://en.wikipedia.org/wiki/Juliana_Huxtable

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https://www.youtube.com/watch?v=mZyCcWqGUbk

Le1f Eigentlich hat er Ballett und Modern Dance studiert, mittlerweile zählt Khalif Diouf aka Le1f, neben Mykki Blanco und Zebra Katz, zu der schillerndsten Erscheinung der homosexuellen New Yorker Rapszene. Es verwundert wenig, dass sein letztes Jahr erschienenes Debutalbum gleich mal von Kanye West's Kollaborateur Evian Christ und Lunice produziert wurde. Le1f glaubt an die subversive Kraft der Musik. Seine schrillen Hip-Hop Tracks richten sich gegen Homo- und Transphobie, Misogynie und Rassismus, sind aber gleichzeitig sexy und witzig. Während im Hintergrund die Synths nervös flirren und crunke Beats abgefeuert werden, teast seine Stimme ohne Ende. Auch seine neonfarbenen Videos bleiben nachhaltig in Erinnerung: schrill, schräg und hyperslick, kreieren sie eine neue Form von Glamour-Booty Rap, irgendwo zwischen Fashion-Avantgarde und Ballroom-Vogue.

http://riotboi.com/ https://www.facebook.com/le1f/?fref=tshttps://www.youtube.com/watch?v=aUBzGKpHGAY

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07.05. TAG 6

Beginnzeiten und Veranstaltungsorte der Konzerte siehe Timetable auf www.donaufestival.at

Klangarchitektur zwischen minimal und sublim

Atom TM „Texturen“ Es gibt wohl wenige, die mit so vielen unterschiedlichen Pseudonymen in die Irre führen, wie Uwe Schmidt. Atom Heart, Dropshadow Disease, Lisa Carbon, Geez N Gosh, Phresh Phantasy, Atom TM, die Liste ist lange und die elektronischen Genres, die Fischer bereits erkundet hat, wohl noch länger. Es ist aber vor allem seine Liebe zu acid-durchtränktem, basslastigem Techno und Trance, der sich wie ein roter Faden durch die Projekte zieht. Als Atom TM schlägt der Frankfurter Multi-Elektroniker mitunter minimalistischere Wege ein und bringt das Resultat u.a. auf Raster-Noton, dem deutschen Label für sublimen Techno heraus. Der Subbass wummert in der Magengrube, darüber legt sich ein straighter, sehnsuchtsvoller Groove. Atom TM wird im Setting der Installation des visionären AV-Duos STATION ROSE performen.

http://www.atom-tm.com/ https://www.youtube.com/watch?v=a_HlnY4VOv4

STATION ROSE Der Musiker Gary Danner und die Medienkünstlerin Elisa Rose, gelten als PionierInnen in der Fusionierung von Klang- und Computerkunst und präsentieren ihr Auftragswerk im Klangraum Krems Minoritenkirche.

http://www.stationrose.com/ https://soundcloud.com/station-rosehttps://www.youtube.com/watch?v=pGrhfa8vfXw

Tim Hecker Tim Hecker ist ein Meister seines Fachs. Die liquiden Klangwolken des Ambient-Masterminds führen in entrückte Sphären, die zwischen gegenwärtiger Imagination und aktualisierter Erinnerung oszillieren. Wie ein Aquarellmaler setzt Tim Hecker Klangpunkte, die zerfließen und sich in der Dauer ausfalten. Klar beeinflusst von den frühen Minimalisten, scheut er sich nicht vor Dissonanzen und mikrotonalen Harmonien, die umso schöner und melancholischer nachhallen. Das breite Spektrum seiner Farbpalette, das Spiel mit Nuancen von Licht und Schatten und das gekonnte Verhüllen seiner Klangquellen, öffnen so enigmatische Geisterwelten, die Zeit und Raum ineinander fallen lassen. Gehüllt in einen Kokon aus sanft-verwaschenen Klängen, setzt irgendwann ein Trancezustand ein, der einen fortträgt.

http://sunblind.net/ https://www.facebook.com/timheckermusic/timelinehttps://soundcloud.com/timheckerhttps://www.youtube.com/watch?v=EEmgEAp8hSI

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Pantha du Prince presents The Triad Hinter dem klingenden Namen Pantha du Prince verbirgt sich der arrivierte Elektronik-Produzent Hendrik Weber. Gekonnt mischt dieser Techno, Ambient, House und verspielte Percussionsamples zu eleganter, introvertierter Elektronik. Sein Sound basiert auf melancholisch-liquiden Atmo-Scapes, über die er fragiles, metallen schimmerndes Gefrickel laufen lässt, während darunter die fülligen Beats rollen. Die Räume, die dabei entstehen sind kristallin und dennoch bestechend geschmeidig. Und auch seine Live-Sets sind vielschichtig: sie sind zwar definitiv tanzbar, eignen sich aber genauso gut auch dazu, die Augen zuzumachen, davon zu driften und dabei den eigenen Körper zu vergessen. Zahlreiche Kollaborationen u.a. mit den deutschen Diskurs-Rockern Tocotronic oder der elektro-akustischen Formation The Bell Laboratory belegen das vielseitige Talent des Hamburger Produzenten.

http://www.panthaduprince.com/ https://www.facebook.com/panthaduprince/?fref=tshttps://soundcloud.com/panthaduprincehttps://www.youtube.com/watch?v=hYp91WftFqQ

DJ Koze Stefan Kozalla ist ein umtriebiger Zeitgenosse. In den 1990ern mit der Hamburger Hip-Hop Formation Fischmob groß geworden, folgte kurz darauf der Wechsel zu der Band International Pony und seinem Soloprojekt Adolf Noise, dessen Albentitel wie „Wo die Rammelwolle fliegt“ oder Hits wie „Arbeitslos“ und „Deine Reime sind Schweine“ wohl noch allen in Erinnerung sind. Seit 2000 wühlt Kozalla sich als DJ Koze auch in Richtung Deep Techno vor und das mit genauso großem Erfolg. Schließlich ist Kozalla auch als DJ einer der witzigsten Gestalten am deutschen Tanzmusikhimmel. In seinen Sets mischt Koze optimistisch-heiteren Techno mit Leftfield Hip-Hop und Pop und scheut dabei weder vor zuckersüß-souligen Vocalsamples, noch einem post-glamourösen William Shatner-Exkurs und sonstigen charmant-schrullige Irrwitzigkeiten zurück. Koze bewahrt sich einen selbstironischen Unterton. Das zaubert einem ein breites Grinsen aufs Gesicht und kickt einfach.

http://www.djkoze.de/ https://www.facebook.com/djkoze/ https://www.youtube.com/watch?v=HRqQDJktNlA

Rødhåd (Dystopian, Token Records) Rødhåd zählt zu einem der gefragtesten DJs Berlins und bespielt neben obligatorischen Clubs wie dem Berghain mittlerweile auch die großen internationalen Festivalbühnen. Selbst Musikerkollegen wie Robert Hood, Jeff Mills oder Marcel Dettmann sind begeistert von ihm. Ähnlich wie die eben genannten ist Rødhåd Perfektionist. Hat man seine Marathon-Sets einmal gehört, muss man staunen wie hypnotisch und organisch deepe Technotracks sich zueinanderfügen können. Rødhåd schichtet federnden Dub-Techno mit diversen perkussiven Elementen zu pulsierenden, frei flottierenden Klanginseln. Bereits in den 1990ern hat sich Rødhåd mit seinen selbstorganisierten Open-Air Parties einen Namen gemacht. Seit einiger Zeit betreibt er gemeinsam mit zwei Freunden die Clubreihe Dystopian, in der er auch als Resident DJ an den Plattentellern steht und auch ein gleichnamiges

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Label gibt es mittlerweile. Atmosphärischer, subtiler Techno, der uns zwischen konzentrierter Meditation und besinnungsloser Tanz-Trance alles abverlangt, ohne sich dabei aufdrängen zu müssen.

In Kooperation mit Grelle Forelle

https://www.facebook.com/R%C3%98DH%C3%85D-105490072868348/?fref=tshttp://www.dystopian.de/booking/rodhad/ www.soundcloud.com/rodhadhttps://www.youtube.com/watch?v=WiOG0Ov12wY

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30.04. - 07.05.

Kino im KesselhausFilm

1+1=3 Godard/Costa/ Cassavetes Der Impuls, Musik im Film als „ästhetische Materie“ (Jean-Marie Straub) zu begreifen, verbindet Jean-Luc Godards subversiven Blick auf die Rolling Stones, Pedro Costas minimalistische Studie mit Jeanne Balibar und John Cassavetes‘ freie Improvisation in der New Yorker Jazz- und Beatnikszene. Alle drei Filmemacher verkörpern radikale Positionen des Kinos, die – abseits von MusikerInnenporträts und Konzertmitschnitten – experimentelle Formen der filmischen Arbeit mit Musik entwerfen.

Sa, 30.04. 14:00

One Plus One Regie: Jean-luc Godard, GB 1968

Jean-Luc Godard addiert scheinbar unzusammenhängende Sequenzen zu einem allegorischen Spielfilm, der gleichzeitig auch experimentelles Musikvideo ist: die Arbeit der Rolling Stones an ihrem Song „Sympathy For The Devil“, den agitatorischen Kampf der Black Panthers, das Interview einer politische Parolen sprayenden Revoluzzerin und die Deklamation von „Mein Kampf“ durch einen faschistischen Porno-Buchhändler.

So, 01.05. 11:00 Filmfrühstück / 12:30 Film

Ne change rien Regie: Pedro Costa, Portugal/F 2009

Eine minimalistische Filmstudie über das Verhältnis von Gesang und Sängerin: Pedro Costa folgt der Schauspielerin und Sängerin Jeanne Balibar von den Proben bis zur Aufnahme, von Rockkonzerten bis zu Gesangsstunden lyrischer Musik, vom Dachboden in Sainte-Marie-aux-Mines bis zur Bühne in einem Café in Tokyo, von „Johnny Guitar“ bis zu Jacques Offenbachs „La Périchole“.

Sa, 07.05. 11:00 Filmfrühstück / 12:30 Film

Shadows Regie: John Cassavetes, USA 1959

John Cassavetes Künstlermelodram kreist episodenhaft um drei Geschwister einer schwarzen Familie, die sich in der New Yorker Jazz- und Beatnikszene bewegen. Originalschauplätze, Improvisation, Spontaneität und die u.a. von Charles Mingus eingespielten Soundtracks durchziehen diese Jam-Session für Regisseur, Darsteller und Kamera.

Freier Eintritt zu den Filmen mit donaufestival Ticket. Frühstück: EUR 8,75 (vor Ort in der Filmbar zu bezahlen)

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Achtung: aufgrund der limitierten Plätze bitte rechtzeitig für das Frühstück und/ oder den Film unter 02732 / 90 80 33 reservieren.

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05.03. - 02.10.

Rubén D’Hers Quebrada Escondida Soundart

Klangraum Krems Kapitelsaal an Festivaltagen von 10:00 – 20:30 geöffnet

In Kooperation mit Klangraum Krems Minoritenkirche.

Der in Berlin lebende venezolanische Gitarrist und Klangkünstler Rubén D’Hers präsentiert in seiner Arbeit „Quebrada Escondida“ 15 Saiteninstrumente, welche sich auf dem Boden des Kapitelsaals befinden. Von der Decke hängt eine Wolke aus Kabeln, welche knapp bis zu den Saiten der Instrumente ragen. Am Ende der Kabel befinden sich Gleichstrommotoren, die frei über den Instrumenten schwingen und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit rotieren. Ein Stück Stoff, das an den Motoren befestigt ist, streift die Saiten. So entsteht eine sich konstant ändernde Klangwolke. Abhängig vom physikalischen Zustand der Instrumente und der Raumtemperatur, wird sich die Struktur der Stimmungen im Lauf der Zeit leicht verändern.

http://rubendhers.net/ https://vimeo.com/50200793

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16.04.- 04.06.

Peter TscherkasskyComing AttractionsArt

Galerie Stadtparkan Festivaltagen von 10:00 – 21:00 geöffnet

In Kooperation mit Galerie Stadtpark.

Peter Tscherkasskys Filme lassen den Blick nicht zur Ruhe kommen und fordern den Betrachter dabei unablässig heraus. In den Filmen der Ausstellung „Coming Attractions“ werden Fragmente analoger Werbefilme und Filmtrailer inhaltlich ad absurdum geführt. Tscherkasskys ästhetischer Umgang mit filmischem Material ist dabei längst nicht bloß dekonstruktivistisch oder antiillusionistisch – seine Arbeiten sind von einem radikal produktionsästhetischen, experimentell-strukturellen Denken bestimmt. Ihn interessieren die Möglichkeiten dezidiert analoger Bearbeitung, d.h. des direkten und unmittelbaren Zugriffs auf das filmische Bildmaterial.

http://www.tscherkassky.at/ https://www.youtube.com/watch?v=yASwqIWjaVI

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Adressen:

Stadtcafé Ulrich Wachzimmer Kunstinspektion DONAU

Südtirolerplatz 7, 3500 Krems

MessegeländeHalle 1/Halle 2/Lounge/ Stadtsaal/Ticketcontainer

Utzstraße 12, 3500 Krems

Klangraum Krems Minoritenplatz Minoritenkirche/Kapitelsaal/Arkadenhof/ Forum Frohner/Ticketschalter

Minoritenplatz 5, 3500 Krems

Kunsthalle Krems Zentrale Halle

Franz-Zeller-Platz 3, 3500 Krems

Kino im Kesselhaus campus krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems

Galerie Stadtpark Josef-Wichnerstraße 2, 3500 Krems

Ticketinfo:Die Preise und Informationen zu Tages- und Mehrtagespässen entnehmen Sie bitte der Homepage www.donaufestival.at

PressekontaktBarbara Pluch (Leitung)Tel: +43 / 2732 90 80 30 322, Mobil: + 43/ 664 60499 322, E-mail: [email protected]

PressefotosKünstlerInnenfotos

Promotion-Fotos der beim donaufestival auftretenden KünstlerInnen finden Sie als Download unter http://www.donaufestival.at/presse/presse-1

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