1
Barfußpfade
Natur mit den Füßen begreifen
gesunden Kontakt zur Erde halten
„auf freiem Fuß“ das Leben genießen
Lorenz Kerscher
2
Wir leben „auf der Straße“.
Wir haben unseren Lebensraum gründlich umgestaltet:
unser Leben spielt sich überwiegend auf Verkehrsflächen ab.
Unser Schicksal als zivilisierte Menschen:
3
„Moderne Gestaltung des Lebensraums“
• Wir haben uns daran gewöhnt,
– auf hartem und totem Asphalt zu laufen,
– in einer vermüllten Welt zu leben,
– den Bezug zum Boden zu verlieren.
• So macht das Laufen immer weniger Spass, deshalb
– fahren wir viel lieber Auto,
– können Sohlen und Absätze der Schuhe gar nicht dick genug sein,
– stumpfen wir ab gegen den Flächen-verbrauch durch Versiegelung der Natur!
• Um uns herum sind immer mehr Menschen ausgebrannt -- irgendetwas fehlt uns....
der Kontakt zur lebenden Materie!
4
• Wanderwege sind heute überwiegend geschottert, meist mit scharfkantigem Material
Moderner Wegebau
5
So wird es sehr wichtig, für Ausgleich zu sorgen!
6
Themenübersicht
• Wohin uns die Füße tragen• Wahrnehmung und Bewegung
• Gesundheitsvorsorge
• Barfußwandern
• Gestaltung von Barfußpfaden
7
Der aufrechte Gang des Menschen ist einmalig
• Die landlebenden Wirbeltiere sind fast ausschließlich Vierfüßler.
• Doch vor etwa 4 Mio. Jahren begannen unsere Vorfahren, aufrecht zu gehen.
• So hatten sie jederzeit die Hände frei -- und damit die Möglichkeit, Präzisionsarbeit zu leisten.
• Fest in sicher auf dem Boden stehend konnten sie Werkzeuge und Jagdwaffen gebrauchen.
• Mit wachsendem Gehirn konnten diese Möglichkeiten immer besser genutzt werden.
– Nahezu verdreifachte Gehirnmasse innerhalb von 3 Mio. Jahren,
– Entwicklung von Sprache und Kommunikation,
– Kunst und Kultur,
– Domestizierung von Hunderten von Nutzpflanzen und Haustierarten.
8
Die Füße sind das Kontaktorgan zum Boden
• Die Füße sind ein wesentliches Zentrum des Tastsinns.
• Sie registrieren den Zustand des Bodens
– Feuchtigkeit oder Trockenheit,
– Wärme oder Kälte,
– hartes Gestein oder weichen Humus.
• Die Wahrnehmung der Bodenbeschaffenheit hilft beim Finden von Wasserstellen, Jagdgründen, essbaren Pflanzen, fruchtbarem Land.
• Die Wahrnehmung der Bodenbeschaffenheit wird vom Nervensystem in Bewegungsimpulse umgesetzt, um beim Gehen und Stehen den Körper im Gleichgewicht zu halten (Sensomotorik).
9
Sensomotorischer Homunculus:Verteilung der Wahrnehmungs- und Bewegungszentren in Gehirn
10
Die Füße sind vielseitig und geländegängig
• Die Füße können sich an verschiedenartiges Gelände anpassen:
– Waldboden,
– Wiese,
– Sumpf,
– Sand,
– steile Böschungen,
– Kletterpartien,
– bis zu einem gewissen Grad auch steiniges Gelände.
11
Die Natur hält die Barfüßigen von sensiblen Bereichen fern
• Der natürliche Aktionsradius des Menschen reicht, soweit ihn die bloßen Füße tragen.
• Natürliche „Betretungsverbote“ werden von den Füßen schmerzhaft wahrgenommen:
– Dorngestrüpp und zerbrochene Aststücke im Wald,
– messerscharfe Gräser am Rand der Feuchtbiotope,
– schroffe Felsregionen
• Wenn Leute im Naturschutzgebiet nicht vom Weg abgehen sollen, muss man sie barfuß laufen lassen!
Barfußpfade eignen sich, um sensible Bereiche für Besucher zu erschließen.
12
Themenübersicht
• Wohin uns die Füße tragen
• Wahrnehmung und Bewegung• Gesundheitsvorsorge
• Barfußwandern
• Gestaltung von Barfußpfaden
13
Tastpfade
Eine Attraktion für Kinderfeste, Schulfeste, Sportfeste, Volksfeste, die einfach zu verwirklichen ist.
14
15
16
Lustige Fußspiele -- gesunde Gymnastik, die Spaß macht
• fröhliches Gemeinschaftserlebnis
• Training der Fußmuskulatur
• Erhalt der Beweglichkeit
• Schulung des Gleichgewichtssinns
• Aktivierung der Sensomotorik zu Beginn jeder Art von Barfußaktivität
17
18
19
Sensomotorische Sportstunden
Ziel:• Förderung von Bewegungsgefühl
und Gleichgewichtssinn bei jeder Art von sportlicher Aktivität.
• Vermeidung von Verletzungen und Gelenkverschleiß durch verbesserte Bewegungsabläufe.
Methodik:• Aktivierung der Füße durch
Tastwahrnehmung,
• Verbesserung der Beweglichkeit durch Fußgymnastikspiele,
• barfüßiges Üben geeigneter Sportarten.
20
Themenübersicht
• Wohin uns die Füße tragen
• Wahrnehmung und Bewegung
• Gesundheitsvorsorge• Barfußwandern
• Gestaltung von Barfußpfaden
21
Gesunde Füße -- gute Durchblutung
• Beim Barfußlaufen kann Blut das völlig ungehindert durch Beine und Füße fließen.
• Der Wadenmuskel muß kraftvoll arbeiten, um den Blutstau in den Venen abzubauen. Barfußgehen wirkt vorbeugend
gegen Krampfadern
• Temperaturreize und Fussmassage steigern die Durchblutung der Haut. Aktivierung von Körperwärme
verhindert Erkältungen
• Gesundes Laufen reguliert den Blutdruck
22
Gesunde Füße -- gute Haltung -- gesunder Rücken• Die Fußgewölbe wirken beim
Gehen als Stoßdämpfer.
• Dies wird erreicht durch: eine kräftige Muskulatur der
Fußwölbung, Beweglichkeit bis ins letzte
Zehenglied, Feinsteuerung der Wirbelgelenke
durch genaue Wahrnehmung des Untergrunds,
sicheres Gefühl für einen verschleißarmen Bewegungsablauf.
23
Barfuß Stress abbauen• Das Nervensystem ist auf Wahrnehmung
und Abbildung eines natürlichen Umfelds ausgerichtet.
• Termindruck und Informationsflut haben mit natürlichen Sinnesreizen wenig gemein.
• Fehlende Sinnesreize führen zu Missempfindungen, Unruhe, Angst, Verstimmung.
• Wohlbefinden entsteht in den sensorischen Gehirnarealen durch Wahrnehmung („alles ist, wie es sein soll“).
• Gönnen wir also dem großen Bereich für die Wahrnehmung der Fußsohlen so viele barfüßige Schritte wie möglich!
24
Förderung der Konzentration
• Verarbeiten natürlicher Sinnesreize
• Bewusste Wahrnehmung vielfältiger Untergründe
• Geschicklichkeitsübungen mit den Füßen
• Notwendige Umsicht beim Barfußlaufen in der Natur
• Gemeinsames Bewältigen von Schwierigkeiten
25
Themenübersicht
• Wohin uns die Füße tragen
• Wahrnehmung und Bewegung
• Gesundheitsvorsorge
• Barfußwandern• Gestaltung von Barfußpfaden
26
Ganz natürlich gehen!
• Barfuß gehen wir langsam und bewusst und empfinden die Verbindung zur Natur mit allen Sinnen.
• Das freie Gefühl weckt natürliches Wohlbefinden.
• Der sanfte Tritt unserer Sohlen schont den Untergrund und die Vegetation.
• Barfußgehen ist eine Naturheilmethode:
– Gegen Fußschäden,
– gegen Rückenbeschwerden,
– gegen Durchblutungsstörungen und Venenleiden,
– gegen Erkältung,
– gegen Hautkrankheiten.
27
Barfuß wandern:die vielseitigste Art der Mobilität
28
29
Barfußwandern als Gemeinschaftserlebnis
30
Barfußwandern mit SchulklassenAlternativen:
• selbst ausgekundschaftete Wege
• barfußtauglich laut Wanderliteratur
• ausgewiesene Barfußpfade
31
Themenübersicht
• Wohin uns die Füße tragen
• Wahrnehmung und Bewegung
• Gesundheitsvorsorge
• Barfußwandern
• Gestaltung von Barfußpfaden
32
Barfußwege kann man überall entdecken• Pfade in Wald und Wiese
– abwechslungsreich und uneben
– niedriges Gras, erdiger Waldboden
– mit Wurzeln und Steinbrocken
– durch Schlamm und Wasser
• günstig erreichbar– kurzer Weg zu Fuß, ggf. mit dem Rad
– kurze Anfahrt mit Verkehrsmitteln
• Untergrund einsehbar– Müll und Glasscherben sind sichtbar und
können beseitigt werden.
– keine Berührung von mittelhoher Vegetation = keine Zeckengefahr.
– Bienen auf Blüten, Wespen auf Fallobst, ggf. Schlangen kann man sehen, bevor man darauf tritt.
33
34
Barfußwege sollen in die Landschaft passen
• Natürliche Wald- und Wiesenwege als Grundlage
• vorhandene Pfade nutzen• Naturschutzgebote beachten• natürliche Gewässer
einbeziehen• Nachbesserungen:
– mähen, jäten
– verbreitern, auffüllen
• Eindeutige Wegmarkierung
35
Überbrückung trittempfindlicher Bereiche
36
37
Ausgangspunkt für vielbesuchte Barfußpfade
• Mit Verkehrsmitteln und über Radwegenetz erreichbar,
• Parkmöglichkeit vorhanden,
• Übersichtstafel, Schuhablage, Fußwaschgelegenheit,
• Fernab von Bienenstöcken, Fallobstwiesen etc.....
38
ÜbersichtstafelBeispiel Bad Sobernheim
39
Abwechslungsreiche Erlebnisstationen
• Alle 100 - 200 Meter ein Erlebnisangebot:– Fühlstrecke
– Balancier- und Kletterstation
– Matsch und Wasser
– Brücke, Leiter etc.
– Fußgymnastik
– Infotafel
– ggf. Kombination mit Stationen eines Naturerlebnispfads etc.
40
Fühlstrecken
41
42
Lösungen für bebaute Bereiche
43
Pflaster
44
Geologielehrpfad
45
Blindgang
46
Balancierstationen
47
48
Indianerleiter und Klettergerüst
49
Fußgymnastik
50
51
Matsch und Wasser
52
53
54
Füße waschen
55
56
Unterhaltung• Inspektion 1x pro Woche oder 1x pro 1000
Besucher:– 30 - 60 min pro km,
– Disteln, Dornen, Müll entfernen,
– Vegetation zurückstutzen, kleine Reparaturen.
• Wartung (Pfad mit ca. 12 einfachen Stationen)4 - 6 Vormittage im Jahr für eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer:– Stationen instandhalten,
– wenn nötig Wiesenwege mähen,
– Materialien und Wegbeläge ergänzen,
– witterungsbedingte Schäden beheben.
57
www.barfusspark.info
• Verzeichnis der Barfußpfade im deutschsprachigen Raum
• Lösungskatalog und Infozentrale für Planer und Betreiber von Barfußpfaden
• Anleitung für Tastpfade
• Fußgymnastikspiele, Barfußturnen und Barfußwandern
• Gesundheit baut auf den Füßen auf !
Lorenz Kerscher, 82377 Penzberg, Paul-Loebe Str. 21
Top Related