3
Vorwort 5
TenneT im Dialog 6
Zukunft gestalten 8
Leitungsbau in Niedersachsen 10
Leitungsverlauf Conneforde – Cloppenburg – Merzen 11
Netzausbau Conneforde – Cloppenburg – Merzen 12
Energie von See an Land 14
Vorschläge zum Trassenverlauf 16
Das Genehmigungsverfahren 18
Raumordnungsverfahren 19
Technologie und Umsetzung 21
Mensch, Sicherheit und Umwelt 22
Nutzung von Grundstücken 24
Glossar 25
Ihr Team für das Projekt vor Ort 26
5
Die Energiewende ist ein ehrgeiziges Projekt. Im Jahr 2050 will Deutschland
80 Prozent der Stromversorgung mit erneuerbaren Energien abdecken.
Schon jetzt wird im Norden mehr Energie produziert, als vor Ort gebraucht
wird – zum Beispiel durch Windenergieanlagen vor und in der Nordsee.
Weiter südlich fehlt diese Energie. Um weiterhin Industrie und Privathaushalte
rund um die Uhr mit Strom zu versorgen, bauen wir neue Leitungen. Die ge-
plante Verbindung von Conneforde über Cloppenburg in den Raum Merzen
ist eine davon.
Wir planen nicht über die Köpfe der Menschen hinweg, sondern mit ihnen
gemeinsam. Mit dieser Broschüre möchten wir den Grundstein dafür legen.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen den aktuellen Planungsstand vor.
Wir geben Ihnen einen Einblick, warum die neue Stromleitung gebaut wird,
wie lang sie sein wird und wie sie aussieht.
Doch wir wollen Sie nicht nur informieren, sondern auch einladen:
Bringen Sie Ihre Ideen und Anregungen ein – und gestalten Sie mit uns
die Energiewende vor Ort!
Bernd Stark Catherin Krukenmeyer
Gesamtprojektleiter Referentin für Bürgerbeteiligung
TenneT TSO GmbH TenneT TSO GmbH
Vorwort
6
TenneT möchte die Energiewende gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen und allen gesell-schaftlichen Interessengruppen umsetzen.
Wir gestalten die Planungen so offen und transparent wie möglich. Noch
vor dem eigentlichen Genehmigungsverfahren suchen wir den Austausch
mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort. Auf diese Weise können die
Menschen ihre Anliegen frühzeitig an uns herantragen und wir diese in
unserer Planung berücksichtigen.
Unser Ziel: Gemeinsam im Raumordnungsverfahren einen Trassenkorridor
finden, den die Menschen in der Region akzeptieren können, der aber
auch dem Natur- und Landschaftsschutz dient. Der Trassenkorridor ist
ein 1000 m breiter Streifen, in dem später die eigentliche Stromleitung
verlaufen soll – wie und wo genau, das entscheidet sich im Planfeststel-
lungsverfahren (siehe Seite 18/19).
Unsere Philosophie ist es, gemeinsam im Dialog mit den Bürgerinnen
und Bürgern zu planen.
Wir informieren offen und transparent. Catherin Krukenmeyer, unsere
Referentin für Bürgerbeteiligung, steht für Ihre Fragen und Vorschläge
zur Verfügung. Ob per E-Mail oder Telefon, im persönlichen Gespräch
vor Ort oder in unserem Bürgerbüro in Oldenburg.
Ihre Ideen helfen uns dabei, unsere Planungen – wo immer es möglich ist – zu verbessern!
Weitere Informationen zum Dialog rund um die Leitung
Conneforde – Cloppenburg – Merzen finden Sie hier:
www.tennet.eu/de/netz-und-projekte/onshore-
projekte/conneforde-cloppenburg-merzen.html
TenneT im Dialog
7
Catherin Krukenmeyer Referentin für Bürgerbeteiligung
Karlstraße 23
26123 Oldenburg
T +49 (0)441 969427-98
F +49 (0)441 969428-19
9
Die große Mehrheit der Deutschen ist für die Ener-
giewende. Doch sie bringt auch deutliche Verände-
rungen – zum Beispiel für das deutsche Stromnetz.
Früher wurden Kraftwerke dort gebaut, wo der
Strom benötigt wurde. So wurde die Energie über
kurze Strecken direkt zu den Verbrauchern ge-
bracht. Aber Windräder und Solaranlagen stehen
nicht unbedingt in der Nähe der Verbraucher, son-
dern dort, wo sie am meisten Energie produzieren
können – also in besonders windreichen oder be-
sonders sonnigen Gebieten.
Im windreichen Norden produzieren Niedersachsen
und Schleswig-Holstein zum Beispiel mehr Energie,
als sie selbst benötigen. Im Süden Deutschlands
fehlt diese Energie, insbesondere durch die Ab-
schaltung der Kernkraftwerke: In zehn Jahren wer-
den die südlichen Bundesländer im Schnitt 40 Pro-
zent ihres jährlichen Stromverbrauchs importieren
müssen. Deshalb braucht die Energiewende starke
und stabile Netze, um den Strom aus erneuerbaren
Energien in die Steckdosen der Verbraucher zu brin-
gen und Industriestandorte langfristig zu sichern.
Transparente Netzplanung
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber sind
beauftragt, einen gemeinsamen nationalen Netzent-
wicklungsplan (NEP) und einen Offshore-Netzent-
wicklungsplan (O-NEP) zu erstellen.
Der gemeinsame nationale Netzentwicklungsplan
muss alle wirksamen Maßnahmen zur bedarfsge-
rechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau
des Netzes enthalten, die in den nächsten zehn
Jahren für einen sicheren und zuverlässigen Netz-
betrieb erforderlich sind (§12b EnWG). Der O-NEP
zeigt alle wirksamen Maßnahmen zur bedarfsge-
rechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau
der Offshore-Anbindungsleitungen (§17b EnWG).
Die Netzentwicklungspläne werden durch die Bun-
desnetzagentur (BNetzA) überprüft und bestätigt.
Grundlage von NEP und O-NEP ist ein von der
Bundesnetzagentur genehmigter Szenariorahmen.
Er beschreibt die Rahmenbedingungen für die Netz-
entwicklung wie z. B. installierte Erzeugungskapazi-
täten und Stromverbrauch.
Der Szenariorahmen und beide Netzentwicklungs-
pläne werden öffentlich mehrmals konsultiert. Da-
durch können alle interessierten Bürger, Experten
und Institutionen ihre Perspektiven und ihr Wissen
in den Prozess der Netzentwicklungsplanung ein-
bringen.
Der bestätigte Netzentwicklungsplan ist dann die
Grundlage für den Bundesbedarfsplan.
Das aktuelle Bundesbedarfsplangesetz von 2013
benennt 36 Vorhaben, die für eine sichere Strom-
versorgung dringend nötig sind. Diese Projekte um-
fassen etwa 2.800 km neue Höchstspannungslei-
tungen sowie eine Verstärkung des bestehenden
Netzes auf ca. 2.900 km.
Das Leitungsbauprojekt Conneforde – Cloppenburg
– Merzen ist als Vorhaben Nr. 6 Teil des Bundes-
bedarfsplans und wurde von der BNetzA im NEP
2014 bestätigt. TenneT hat daher den gesetzlichen
Auftrag, das Projekt zu realisieren. Durch eine Verla-
gerung des Endpunkts der geplanten Leitung von
Westerkappeln nach Merzen werden ökologische
Auswirkungen auf die Tiere, Pflanzen und die biolo-
gische Vielfalt nördlich von Westerkappeln (z. B.
Vogelschutzgebiet Düsterdieker Heide) minimiert.
Am Punkt Merzen zweigt heute die 380-/220-kV-
Leitung nach Westerkappeln von der Leitungstrasse
Hanekenfähr – Wehrendorf ab.
Zuverlässige Netze für die Energiewende
10
Nordsee
SuedLink
Korridor A: Emden/Ost bis Osterrath
Grafenrheinfeld (TenneT)Großgartach (TransnetBW)
Niederrhein
Dörpen/West
Emden/Ost
Dollern
Hamburg/NordStadeHalbemond
Conneforde
Cloppenburg
Merzen
Meppen
Wilhelmshaven/Fedderwarden
Ganderkesee
Landes-bergen
Wahle
St. Hülfe
Nordrhein-Westfalen
Hessen Thüringen
Nieder-sa chsen
Schleswig-Holstein
NL
Hamburg
Erneuerbare Energie in NiedersachsenInstallierte Einspeisekapazität 2024 (gerundet)
Quelle: NEP und O-NEP 2014 (Szenario C2024)Stand: Oktober 2015
Alle Kernkraftwerke stillgelegt
Wind onshore: 13.300 MW – eingesammelt in den Regionen: - Weser – Ems - Lüneburg - Hannover – Braunschweig
Wind offshore: 7.100 MW installiert bis 2019;(weitere 5.400 MW installiert bis 2024)
Weitere erneuerbare Energie (PV, Biomasse): 7.200 MW
in Planung befindliche 380-kV-Leitung
bestehende 380-kV-Leitung
bestehende 220-kV-Leitung
in Planung befindliche Gleichstrom-Leitung (HGÜ)
Umspannwerk
* TenneT-Versorgungsgebiet in Niedersachsen
Region Lüneburg:Erneuerbare Energien: 6.500 MWdavon Wind (onshore): 4.400 MW
Region Hannover/Braunschweig:Erneuerbare Energien: 5.000 MWdavon Wind: 2.800 MW
Region Weser-Ems:Erneuerbare Energien: 9.000 MWdavon Wind (onshore): 6.000 MW
Netzanschlusskapazität Offshore:7.100 MW installiert bis 20195.400 MW zusätzlich installiert bis 2024(nach O-NEP 2014)
Leitungsbau in Niedersachsen – Bedarf
11
Weser
Hatten
Barßel
Emstek
Bakum
Artland
NeuenkirchenBramsche
Holdorf
Neuenkirchen-Vörden
Rastede
Landkreis Ammerland
Landkreis Leer
Landkreis Emsland
Landkreis Diepholz
Niedersachsen
Landkreis Osnabrück
Landkreis Friesland
Landkreis Wesermarsch
Landkreis Oldenburg
Landkreis Cloppenburg
Landkreis Vechta
A29
A29
A29
A28
A28
A1
Apen
Wiefelstede
Bad Zwischenahn
Edewecht
Wardenburg
Garrel
Cappeln
Lüsche
Essen (Oldenburg)
Quaken-brück
Dinklage
Gehrde
Bersenbrück
Alfhausen
Bösel
Großenkneten
Oldenburg
Cloppenburg
Westerstede
Friesoythe
Molbergen
Lastrup
Menslage
Kettenkamp
Ankum
Merzen
Nortrup 380-kV-Leitungsbau Conneforde – Cloppenburg – Merzen(Stand: September 2015)
Trassenkorridor
Abschnitt Conneforde – Cloppenburg
Abschnitt Cloppenburg – Merzen
Untersuchungsraum für Untervarianten
Bestandsleitung
380-kV-Leitung
220-kV-Leitung
Landkreis
Gemeinde
Leitungsverlauf Conneforde – Cloppenburg – Merzen
12
Lokales Netz stärken, Windenergie einbinden, Versorgung sichern
Niedersachsen ist Windenergie-Land Nummer eins!
Schon heute stehen in Niedersachsen rund 5.500
Windräder mit einer Gesamtleistung von 7,6 Giga-
watt. Und die Entwicklung geht noch weiter: Der
Szenariorahmen zum Netzentwicklungsplan geht
davon aus, dass in der Region Weser-Ems bis zum
Jahr 2024 Strom aus erneuerbaren Energien mit
einer Leistung von 9 Gigawatt ins Stromnetz ein-
gespeist wird.
Hinzu kommt noch die Energie, die Offshore-Wind-
energieanlagen vor der Küste produzieren. TenneT
ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Offshore-Wind-
parks an das deutsche Stromnetz anzuschließen.
Der Raum Cloppenburg ist vorgesehen als Netz-
verknüpfungspunkt für Offshore-Windenergie –
der Nordseestrom kommt hier an und wird über
die Leitung Conneforde – Cloppenburg – Merzen
weitertransportiert.
Die Leitung Conneforde – Cloppenburg – Merzen
bringt also Strom aus erneuerbaren Energien zum
Verbraucher. Sie verbindet die Energieproduktion
auf hoher See mit dem deutschen Stromübertra-
gungsnetz und sie sorgt dort, wo sie endet – im
Großraum Osnabrück – für eine sichere Energie-
versorgung.
Die Leitung Conneforde – Cloppenburg – Merzen
wird hierbei in zwei Abschnitte unterteilt.
1) Der nördliche Abschnitt:
Conneforde – Raum Cloppenburg
Conneforde und den Raum Cloppenburg verbindet
bereits eine Leitung mit 220 Kilovolt (kV). Die beste-
hende 220-kV-Leitung soll abgebaut und durch eine
neue 380-kV-Leitung ersetzt werden. Inwieweit die
neue Leitung im Trassenverlauf der vorhandenen
Leitung von Conneforde nach Cloppenburg verlau-
fen kann, werden die Trassenuntersuchungen zei-
gen. Beginnen wird die Leitung am Umspannwerk
Conneforde in der Gemeinde Wiefelstede. Voraus-
sichtlich durch die Landkreise Ammerland, Olden-
burg und Cloppenburg führt sie in die Umgebung
der Stadt Cloppenburg. Dort, wo es starke Annähe-
rungen zwischen der existierenden Leitung und
z. B. Wohnbebauung gibt, muss über ein Ver-
schwenken der Leitung nachgedacht werden.
Die Leitung wird voraussichtlich etwa 60 Kilometer
lang sein. Der Netzentwicklungsplan bezeichnet die
geplante Verbindung zwischen Conneforde und
Cloppenburg als „Maßnahme 51a“. Der Plan sieht
auch vor, im Raum Cloppenburg ein neues Um-
Weser
Hatten
Barßel
Emstek
Bakum
Artland
NeuenkirchenBramsche
Holdorf
Neuenkirchen-Vörden
Rastede
A29
A29
A29
A28
A28
A1
Apen
Wiefelstede
Bad Zwischenahn
Edewecht
Wardenburg
Garrel
Cappeln
Lüsche
Essen (Oldenburg)
Quaken-brück
Dinklage
Gehrde
Bersenbrück
Alfhausen
Bösel
Großenkneten
Oldenburg
Cloppenburg
Westerstede
Friesoythe
Molbergen
Lastrup
Menslage
Kettenkamp
Ankum
Merzen
Nortrup
Leitungsbau in Niedersachsen – Bedarf
13
spannwerk zu errichten und die bestehende Anlage
in Conneforde zu verstärken. Umspannwerke ver-
wandeln einerseits die hohe Spannung, mit der
Strom übertragen wird, in niedrige Spannungen,
um die Verbraucher mit Energie zu versorgen. Auf
der anderen Seite erhöhen sie die Spannung des
gerade produzierten Stroms auf Höchstspannung
(220 kV oder 380 kV), um ihn über große Strecken
zu übertragen. Auf diese Weise verbinden Um-
spannwerke das Strom-Übertragungsnetz mit
den örtlichen und überörtlichen Verteilnetzen.
Sie sind die Knotenpunkte unseres Stromnetzes.
2) Der südliche Abschnitt:
Raum Cloppenburg – Raum Merzen
Der südliche Teil der Leitung führt vom Raum
Cloppenburg in den Raum Merzen im Landkreis
Osnabrück. Dieser Abschnitt wird voraussichtlich
etwa 55 Kilometer lang sein. TenneT plant ihn
gemeinsam mit dem Netzbetreiber Amprion.
Für den rund 25 Kilometer langen Teilabschnitt
vom Raum Cloppenburg bis zur Landkreisgrenze
Cloppenburg/Osnabrück ist TenneT zuständig –
von dort bis zum Raum Merzen ist Amprion verant-
wortlich. Weitere Informationen zu diesem Abschnitt
finden Sie auf den Seiten von Amprion unter
www.amprion.de.
Der Südabschnitt steht im Netzentwicklungsplan als
Maßnahme 51b. Hier, zwischen dem Raum Clop-
penburg und dem Raum Quakenbrück/Merzen, gibt
es noch keine Höchstspannungsleitung, an der man
sich orientieren könnte. Hier wird eine neue Trasse
geplant – durch welche Landkreise oder Gemein-
den der südliche Leitungsabschnitt führt, ist derzeit
noch nicht klar.
Im Raumordnungverfahren wird zuerst in beiden
Abschnitten nur der grobe Korridor festgelegt, wäh-
rend z.B. die Maststandorte erst im anschließenden
Planfeststellungsverfahren geplant werden.
Weser
Hatten
Barßel
Emstek
Bakum
Artland
NeuenkirchenBramsche
Holdorf
Neuenkirchen-Vörden
Rastede
A29
A29
A29
A28
A28
A1
Apen
Wiefelstede
Bad Zwischenahn
Edewecht
Wardenburg
Garrel
Cappeln
Lüsche
Essen (Oldenburg)
Quaken-brück
Dinklage
Gehrde
Bersenbrück
Alfhausen
Bösel
Großenkneten
Oldenburg
Cloppenburg
Westerstede
Friesoythe
Molbergen
Lastrup
Menslage
Kettenkamp
Ankum
Merzen
Nortrup
Das Projekt im Überblick
Conneforde – Raum Cloppenburg
• Netzverstärkung 380-kV-Leitung in bestehender
Trasse
• Verstärkung des Umspannwerks Conneforde
• Neubau einer 380-kV-Schaltanlage im
Raum Cloppenburg
• Länge: ca. 60 km
• Im NEP: Maßnahme 51a
Raum Cloppenburg – Raum Merzen
• Neubau 380-kV-Leitung
• Neubau 380-kV-Schaltanlage in Merzen
• Länge: ca. 55 km
• Im NEP: Maßnahme 51b
Trassenlänge insgesamt: ca. 115 km
(TenneT: ca. 85 km)
Leitungsverlauf Conneforde – Cloppenburg – Merzen
14 Energievon See an Land
GleichstromDrehstrom
Konverterstation
Offshore-Windpark Trafostation
Konverterstation an Land
Deich
SeekabelWattkabel Landkabel
Umspannwerk
Höchst-spannungsnetz
Kabel-verbindung
auf See Offshore-Windpark-
Betreiber TenneT
Kabel-verbindung
an Land
GleichstromDrehstrom
Konverterstation
Offshore-Windpark Trafostation
Konverterstation an Land
Deich
SeekabelWattkabel Landkabel
Umspannwerk
Höchst-spannungsnetz
Kabel-verbindung
auf See Offshore-Windpark-
Betreiber TenneT
Kabel-verbindung
an Land
15
Sylt
Helgoland
Norderney
Borkum
NL
DE
DK
alpha ventus62 MW alpha ventus
Hagermarsch
Borkum Riffgrund 2450 MW
DolWin3
DolWin gamma
Dörpen-West
Nordsee One332 MW
Gode Wind 1332 MW
Gode Wind 2252 MW
DolWin2
DolWin beta
Dörpen-West
Trianel Windpark Borkum400 MW
Borkum Riffgrund 1312 MW
MEG 1400 MW
DolWin1DolWin alpha
Dörpen-West
BARD Offshore 1400 MW
BorWin1
BorWin alpha
Diele
Veja Mate400 MW
Global Tech I400 MW
BorWin2
BorWin beta
Diele
Albatros50 MW
EnBW Hohe See450 MW
BorWin3
BorWin gamma
Emden-Ost
Riffgat113 MW
Riffgat
Emden-Borssum
Nordergründe111 MW
NordergründeInhausen
DanTysk288 MW
Butendiek288 MW
Sandbank288 MW
SylWin1
SylWin alpha
Büttel
Nordsee Ost288 MW
Meerwind Süd|Ost288 MW
HelWin1
HelWin alpha
Büttel
Amrumbank West303 MW
HelWin2HelWin beta
Büttel
Offshore Windparks:geplantim Bauin Betrieb
Offshore Netzanbindungen:im Bauin Betrieb
Übertragungsnetz
Offshore Konverterstation
Onshore Konverterstation
Umspannwerk Offshore-Windpark
Onshore Umspannwerk
Sylt
Helgoland
Norderney
Borkum
NL
DE
DK
alpha ventus62 MW alpha ventus
Hagermarsch
Borkum Riffgrund 2450 MW
DolWin3
DolWin gamma
Dörpen-West
Nordsee One332 MW
Gode Wind 1332 MW
Gode Wind 2252 MW
DolWin2
DolWin beta
Dörpen-West
Trianel Windpark Borkum400 MW
Borkum Riffgrund 1312 MW
MEG 1400 MW
DolWin1DolWin alpha
Dörpen-West
BARD Offshore 1400 MW
BorWin1
BorWin alpha
Diele
Veja Mate400 MW
Global Tech I400 MW
BorWin2
BorWin beta
Diele
Albatros50 MW
EnBW Hohe See450 MW
BorWin3
BorWin gamma
Emden-Ost
Riffgat113 MW
Riffgat
Emden-Borssum
Nordergründe111 MW
NordergründeInhausen
DanTysk288 MW
Butendiek288 MW
Sandbank288 MW
SylWin1
SylWin alpha
Büttel
Nordsee Ost288 MW
Meerwind Süd|Ost288 MW
HelWin1
HelWin alpha
Büttel
Amrumbank West303 MW
HelWin2HelWin beta
Büttel
Offshore Windparks:geplantim Bauin Betrieb
Offshore Netzanbindungen:im Bauin Betrieb
Übertragungsnetz
Offshore Konverterstation
Onshore Konverterstation
Umspannwerk Offshore-Windpark
Onshore Umspannwerk
Die Offshore-Netzanschlüsse
Einen wesentlichen Teil der Energiewende stellt die Offshore-Windenergie dar. TenneT
schafft die Infrastruktur für das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 Offshore-Windener-
gieanlagen mit einer Kapazität von insgesamt 6,5 Gigawatt ans Netz zu bringen. Bereits
heute hat TenneT hierfür mehr als sieben Gigawatt Netzanbindungskapazität in Betrieb,
noch im Bau beziehungsweise beauftragt.
Gemäß dem aktuell bestätigten Offshore-Netzentwicklungsplan 2024 sollen drei
900 Megawatt starke Offshore-Netzanbindungen im Raum Cloppenburg ihren Netz-
verknüpfungspunkt haben. Der von See kommende Strom wird in den dort neu ent-
stehenden Konverterstationen in Drehstrom umgewandelt, in die dazugehörigen
Umspannwerke eingespeist und muss von hier in die verbrauchsintensiven Regionen
weiterverteilt werden.
Offshore-Windenergie in Deutschland
17
Leitungsplanung im Dialog
- Persönliche Gespräche mit MdBs, MdLs, Landräten und Bürgermeistern
- Zentrale Infogespräche, z.B. in Kooperation mit kommunalen Verbänden
- Fach- und TÖB-Gespräche
- Kreistagssitzungen, Landkreise, Parlamentarische Frühstücke, Runde Tische
- Teilnahme an lokalen Veranstaltungen von Gemeinden oder Bürgerinitiativen, Redaktionsgespräche
- Dialogmärkte in den Gemeinden
Bürgerinnen und Bürger
Wer kann sich beteiligen?Wie kann ich mich beteiligen?
Projekt- Hotline
Projekt- Website, E-Mail
Beteiligungs- formulare
Info- veran- staltungen
Formelle Stellung- nahmen
Mandats- träger
Kommunen Träger öffentlicher Belange
Bevor das Genehmigungsverfahren für die Leitung Conneforde – Cloppenburg – Merzen beginnt, entwickelt, vergleicht und diskutiert TenneT verschiedene Trassenkorridore. Sie geben grob vor, wo die Leitung einmal verlaufen wird.
Im allerersten Schritt identifiziert TenneT sogenannte Grobkorridore. Das sind Gebiete
mit einer Breite von bis zu 5 km. Innerhalb dieser Grobkorridore erarbeitet TenneT
im nächsten Schritt Vorschläge für konkretere Trassenkorridore. Innerhalb dieser etwa
1000 m breiten Bereiche kann später die Stromleitung verlaufen.
Um einen geeigneten Trassenkorridor zu finden, spielen ökologische, soziale, technische
und wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. In der Regel ist nicht nur ein Korridor geeignet,
sondern mehrere. Um die verschiedenen Optionen offen und nachvollziehbar miteinan-
der zu vergleichen, orientiert sich TenneT u. a. an den folgenden zentralen Kriterien:
1) Mensch und Gesundheit
- Berücksichtigung bestehender und geplanter Wohn- und Siedlungsgebiete
- Berücksichtigung von Erholungsgebieten
2) Pflanzen und Tiere
- Erhaltung von Schutzgebieten und gesetzlich geschützter Biotope
- Schutz von gefährdeten Tier- und Vogelarten
3) Landschaft
- Schutz von Waldflächen und Bereichen mit besonderer Bedeutung für das
Landschaftsbild
4) Kultur- und Sachgüter
- Schutz von Baudenkmälern, historischen Kulturlandschaften und archäologischen
Fundstätten
Bereits in diese Vorplanungen beziehen wir Fachbehörden, die Vertreter von Kommunen
und Verbänden sowie lokale Interessengruppen und Anwohner ein. Ist die Bewertung
abgeschlossen, schlägt TenneT einen Trassenkorridor sowie mögliche Alternativen vor.
18
Das Raumordnungsverfahren
Zunächst prüft die zuständige Behörde im Rahmen
des Raumordnungsverfahrens (ROV) unter Einbin-
dung der Öffentlichkeit, welcher Trassenkorridor die
umweltverträglichste und landesplanerisch vernünf-
tigste Lösung darstellt.
Am Anfang dieses Verfahrens steht eine Antrags-
konferenz. Hier bespricht die Planungsbehörde mit
weiteren beteiligten Behörden, Verbänden und dem
Projektträger TenneT, welche Unterlagen, Umwelt-
untersuchungen und Gutachten TenneT für das
Raumordnungsverfahren vorbereiten muss.
Nachdem TenneT diese Unterlagen eingereicht hat,
werden sie von der Planungsbehörde veröffentlicht
und durch die Kommunen vor Ort ausgelegt. Be-
hörden und Organisationen können dazu Stellung
nehmen. Interessierte Bürger können Ihre Ideen und
Bedenken über ihre Gemeinden einreichen. Die ein-
gereichten Hinweise werden auf einem anschließen-
den Erörterungstermin diskutiert.
Zum Abschluss des Raumordnungsverfahrens
empfiehlt die zuständige Planungsbehörde mit
der sogenannten Landesplanerischen Feststellung
einen Korridor für die geplante Leitung. Diese Emp-
fehlung dient TenneT als Planungsgrundlage für
das anschließende Planfeststellungsverfahren.
Das Planfeststellungsverfahren
Aufbauend auf dem Raumordnungsverfahren soll im
zweiten Schritt das Planfeststellungsverfahren (PFV)
den genauen Verlauf der neuen Leitung Conneforde
– Cloppenburg – Merzen festlegen. Auch hier wer-
den die kommunalen Behörden, Umweltschutzor-
ganisationen und Verbände wie auch Bürgerinnen
und Bürger um ihre Stellungnahmen gebeten. Zu-
ständig für dieses Verfahren ist die Niedersächsi-
sche Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
(NLStBV) in Hannover.
Die Behörde wägt alle Argumente miteinander ab
und erlässt schließlich den Planfeststellungsbe-
schluss. Dieser legt wie eine Baugenehmigung fest,
wie und wo genau TenneT die Leitung Conneforde
– Cloppenburg – Merzen bauen soll. Auf Basis die-
ses Beschlusses kann TenneT mit dem Leitungsbau
beginnen.
Das behördliche Genehmigungsverfahren umfasst ein Raumordnungsverfahren und ein anschließendes Planfeststellungsverfahren.
Das Genehmigungsverfahren
Aktuelle Zeitplanung
Grobaufplanung Variante gemäß Zielsetzung des NEP
09/2015 RWA (8M) Antragskonferenz
Eine Raumwiderstandsanalyse (RWA):
Conneforde – Merzen (TenneT + Amprion)
2017 ROV (18M) landespl. Feststellung ROV
Zwei Raumordnungsverfahren (ROV):
Conneforde – Cloppenburg (TenneT)
Cloppenburg – Merzen (TenneT + Amprion)
2020 PFV (36 M) Planfeststellungsbeschluss
Drei Planungsfeststellungsverfahren (PFV):
Conneforde – Cloppenburg (TenneT)
Cloppenburg – Quakenbrück (TenneT
Quakenbrück – Merzen (Amprion)
2022 Bau (36M) Inbetriebnahme
19
Verfahren TenneT im Dialog
Raumordnungsverfahren (ROV)
Scopingtermin
Dient der Vorstellung des Vorhabens und der
Festlegung des Untersuchungsrahmens nach
landesplanerischen und umweltfachlichen
Aspekten.
Erarbeitung der Verfahrensunterlagen
Untersuchung möglicher Trassenvarianten unter
Berücksichtigung landesplanerischer und um-
weltrelevanter Belange. Hier fließen bereits Anre-
gungen aus Informationsmärkten, Beteiligungs-
formaten und Fachgesprächen ein.
Anschließend werden die Raumordnungsunter-
lagen bei der verfahrensführenden Behörde ein-
gereicht.
Einleitung des Raumordnungsverfahrens
Übermittlung der Verfahrensunterlagen an die
Träger öffentlicher Belange sowie Veröffentli-
chung der Unterlagen in den beteiligten Kommu-
nen und im Internet.
Formales Beteiligungsverfahren während
öffentlicher Auslegung
Fachstellen bewerten Vorhaben im Rahmen ihrer
Zuständigkeit.
Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, über die
jeweilige Kommunen Stellungnahmen zum Vor-
haben einzureichen.
Landesplanerische Feststellung
Unter Abwägung der eingegangenen Stellung-
nahmen stellt die Raumordnungsbehörde fest,
ob bzw. inwieweit die Trassenvarianten raumver-
träglich sind.
Damit kann eine raumordnerisch vorgeklärte
Trassenvariante mit hoher Planungssicherheit
in das nachfolgende Planfeststellungsverfahren
eingebracht werden.
Bürger-Informationsmärkte
Nach der Ausarbeitung erster Entwürfe für Tras-
senkorridore werden interessierte Bürgerinnen
und Bürger zu Informations märkten eingeladen.
Noch vor dem formellen Verfahrensbeginn ist
damit gewährleistet, dass die Offentlichkeit infor-
miert ist.
In Einzelgesprächen werden Anregungen für
die Planung der Trassenkorridore sowie für die
anschließende Feintrassierung gesammelt.
Für Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen
oder für kommunale Bürgerversammlungen
stehen TenneT-Mitarbeiter zur Verfügung.
Begleitung der öffentlichen Auslegung
Neben der Auslegung durch die Behörde wird
TenneT in Informationsveranstaltungen die
Unterlagen öffentlich in der Region präsentieren
und die formellen Beteiligungsmöglich keiten
erläutern.
20
Einebene
Aktuell der klassische Mast-typ in Schleswig-Holstein (kombiniert mit Donaumast ergibt sich der Masttyp Do-nau-Einebene)
Höhe Ø: 40-50 m Breite: ca. 40 m
Donaumast
Aktueller Standardmast
Höhe Ø: 50-60 m Breite: ca. 30 m
Tonne
Idealer Masttyp durch geringe Breite, wenn eine Leitung in engem Trassenkorridor verläuft (z.B. in dicht bebautem Gebiet)
Höhe Ø: 60-70 m Breite: ca. 20 m
21
Technologie und Umsetzung
TenneT plant die Leitung Conneforde – Cloppenburg – Merzen als Wechselstrom-Leitung auf der Höchstspannungsebene mit 380 Kilovolt (kV).
Freileitungen als Standard im
Höchstspannungsnetz
Es gibt grundsätzlich zwei Wege, Strom zu übertra-
gen: durch eine oberirdisch verlaufende Freileitung,
die an Strommasten aufgehängt wird, oder durch ein
unter der Erde verlegtes Kabel. Höchstspannungslei-
tungen werden in der Regel als Freileitung gebaut.
Mit Erdkabel-Leitungen gibt es noch nicht viele
Erfahrungen. In ganz Europa sind von insgesamt
etwa 110.000 km Höchstspannungsleitungen bisher
nur rund 110 km verkabelt. Das sind weniger als
0,1 Prozent.
TenneT ist in Europa führend beim Einsatz von Erdka-
beln im Wechselstrom-Höchstspannungsbereich und
hat in den Niederlanden bereits einen zehn Kilometer
langen Abschnitt gebaut, der seit 2013 in Betrieb ist.
TenneT ist damit der erste Netzbetreiber, der einen so
langen Erdkabelabschnitt im Höchstspannungsbe-
reich in einem dicht besiedelten Gebiet gebaut hat.
TenneT will den Einsatz von Erdkabeln in Pilotprojek-
ten weiter testen. Allerdings muss hierfür der rechtli-
che Rahmen gegeben sein und die Versorgungssi-
cherheit gewährleistet bleiben. Deshalb kann TenneT
Erdkabelabschnitte in Deutschland nur bei gesetzlich
festgelegten Pilotprojekten testen. Um
den Einsatz von Erdkabeln an den Stand der Technik
heranzuführen, werden diese Pilotstrecken wissen-
schaftlich begleitet.
Im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) hat der
Gesetzgeber daher Pilotprojekte definiert, in denen
Erdkabel auf Teilstrecken erprobt werden sollen.
Diese Projekte untersuchen, wie sich Erdkabel in
einem eng vermaschten Netz wie dem deutschen
Stromübertragungsnetz verhalten.
Das Leitungsbauprojekt von Conneforde über Clop-
penburg in den Raum Merzen gehört noch nicht zu
den vom Gesetzgeber definierten Pilotprojekten.
Allerdings berät der Bundestag zurzeit über einen
neuen Gesetzentwurf zum Bau von Energieleitungen.
Falls das Gesetz verabschiedet wird, könnte die Lei-
tung Conneforde – Cloppenburg – Merzen ebenfalls
zum Pilotprojekt für eine Teilverkabelung werden.
Freileitung oder Kabel – eine Grundsatzfrage?
Beide Technologien haben Vor- und Nachteile.
Für Erdkabel spricht, dass sie weniger in das Land-
schaftsbild eingreifen. Allerdings stimmt das nur
bedingt. So kommt es bei Erdkabeln vor allem in der
Bauphase zu umfangreicheren Eingriffen in den Bo-
den. Zudem bleibt auch nach Bau-Abschluss durch
einen 20-30 Meter breiten Streifen eine sichtbare
Schneise in Gebüschen und Wäldern. Außerdem
bedeuten Erdkabel eine stärkere Belastung für Vege-
tation und Grundwasser, in manchen Fällen können
sie landwirtschaftliche Drainagesysteme beeinflussen.
Der Einsatz von Freileitungen auf der Höchstspan-
nungsebene ist durch zahlreiche Erfahrungswerte er-
probt. Freileitungen lassen sich zudem relativ schnell
errichten und reparieren. Die Verlegung und Repara-
tur von Erdkabeln ist dagegen aufwändiger.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier:
http://www.tennet.eu/de/netz-und-projekte/rund-
um-den-netzausbau/erdverkabelung.html
22 Eine sichere Leitung für Mensch und Umwelt
Elektrische und magnetische Felder
Elektrische und magnetische Felder begegnen uns
häufig im Alltag – zum Beispiel dann, wenn wir un-
seren Fön oder unseren Staubsauger bedienen.
Damit ein elektrisches Gerät auf Knopfdruck funkti-
oniert, liegt am Gerät eine Spannung an. Diese
Spannung erzeugt ein elektrisches Feld. Wenn wir
das Gerät schließlich einschalten, entsteht zusätz-
lich ein magnetisches Feld. Diese Felder gibt es
überall dort, wo Strom fließt. Also erzeugen auch
Stromleitungen wie die Leitung Conneforde – Clop-
penburg – Merzen elektrische und magnetische
Felder.
Durch die Stromleitungen in Deutschland fließt
Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz.
Das heißt: Die elektrischen und magnetischen Fel-
der wechseln hundertmal pro Sekunde ihre Rich-
tung. Diese Frequenz ist im Vergleich zur Frequenz
von Mobilfunk- oder Fernsehübertragungen ver-
gleichsweise niedrig. Die von Stromleitungen aus-
gehenden Felder nennt man daher „niederfrequent“.
Niederfrequente Felder wirken nur in der unmittelba-
ren Umgebung des Stromleiters. Je weiter man sich
also von einer Stromleitung entfernt, umso schwä-
cher werden sie. Daher gehen für den Menschen
von Stromleitungen zumeist geringere elektrische
und magnetische Felder aus als von normalen
Haushaltgeräten, Computern und Föns – denn
diese verwendet man aus nächster Nähe.
Grenzwerte werden deutlich unterschritten
In Deutschland gelten für elektrische und magneti-
sche Felder gesetzliche Grenzwerte. Diese Grenz-
werte liegen bereits um den Faktor fünf bis 50 unter
den Werten, bei denen laut wissenschaftlichem
Forschungsstand mögliche Wirkungen auftreten
könnten. Für niederfrequente Felder legt die 26.
Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz
(kurz: 26. BImSchV) bei der magnetischen Fluss-
dichte 100 Mikrotesla und bei der elektrischen
Feldstärke 5 kV/m als Grenzwert fest.
Internationale Fachgremien wie die Weltgesund-
heitsorganisation und deutsche Organisationen wie
das Bundesamt für Strahlenschutz und die Strah-
lenschutzkommission untersuchen kontinuierlich,
ob es durch neue wissenschaftliche Forschungen
Gründe gibt, die bestehenden Grenzwerte zu sen-
ken. In der novellierten Verordnung zur Durchfüh-
rung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes wur-
den 2014 die Grenzwerte erneut überprüft. Das
Ergebnis der Experten: die geltenden Grenzwerte
entsprechen dem aktuellen Stand der Forschung.
Zudem plant TenneT die Leitungen so, dass die
Grenzwerte nicht nur eingehalten, sondern deutlich
unterschritten werden. Das gilt selbst dort, wo bei
Freileitungen die höchsten Feldstärken auftreten:
unmittelbar unter der Leitung, in der Mitte zwischen
zwei Masten. TenneT achtet bei der Planung einer
Freileitung darauf, möglichst großen Abstand zu
Wohngebäuden zu halten. Eine direkte Überspan-
nung von Gebäuden oder Gebäudeteilen zum dau-
erhaften Wohnen ist bei allen neuen Leitungen aus-
geschlossen.
Das heißt, die tatsächlichen Felder von Höchst-
spannungsleitungen liegen überall dort, wo sich
Menschen längere Zeit aufhalten, sehr weit unter
den gesetzlichen Grenzwerten. Um ein Beispiel zu
nennen: in etwa 100 Metern Entfernung liegt das
Magnetfeld einer Höchstspannungsleitung unter
einem Mikrotesla. Das ist weniger als ein Prozent
des bestehenden Grenzwertes.
Weitere Informationen zum Umweltschutz und zu elek-
trischen und magnetischen Feldern finden Sie hier:
http://www.tennet.eu/de/netz-und-projekte/rund-
um-den-netzausbau/gesundheit/elektrische-und-
magnetische-felder/physikalische-erklaerung.html
23Mensch, Sicherheit, Umwelt
Horizontaler Abstand zur Trassenmitte in Meter
-50 50 200-200 -100-150 100 1500
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0Mag
netis
che
Flus
sdic
hte
in µ
T
Grenzwert nach 26. BlmSchV: 100 μT
Werte in Abhängigkeit der Phasenanordnung
Magnetische Flussdichte in Mikrotesla (µT) am Beispiel einer 380-kV-Leitung mit einem Stromfluss von 3.600 Ampere (A) und bei theoretischer Maximalbelastung
0,1 0,3 0,6 0,6 0,3 0,1
Phasen-anordnung 1
Phasen-anordnung 2
Horizontaler Abstand zur Trassenmitte in Meter
-50 50 200-200 -100-150 100 1500
5
4
3
2
1
0Ele
ktris
che
Feld
stär
ke in
kV
/m
Grenzwert nach 26. BlmSchV: 5 kV/m
Werte in Abhängigkeit der Phasenanordnung
Elektrische Feldstärke in Kilovolt pro Meter (kV/m) am Beispiel einer 380-kV-Leitung bei theoretischer Maximalbelastung
0,01 0,02 0,06 0,06 0,02 0,01
Phasen-anordnung 1
Phasen-anordnung 2
24
Für den Leitungsbau werden auch private Grund-
stücke genutzt. Diese verbleiben im Besitz der
Eigentümer. Der Eigentümer sichert TenneT aber
zu, die Flächen für den Bau und den Betrieb der
Leitung zu nutzen. TenneT erhält damit eine soge-
nannte beschränkte persönliche Dienstbarkeit. Die-
se Dienstbarkeit wird in das Grundbuch eingetragen
und durch Zahlung einer Geldsumme entschädigt.
Die Höhe der Entschädigung richtet sich z.B. nach
dem Verkehrswert der Fläche und ihrer Nutzungsart.
TenneT achtet darauf, die Beeinträchtigungen für
die Grundstückseigentümer auf ein Mindestmaß zu
reduzieren – sowohl während der Bauarbeiten als
auch beim späteren Betrieb der Leitung. Zu allen
Fragen rund um die Nutzung von Grundstücken
führt TenneT einen Dialog mit den Bürgern vor Ort.
Nutzung vonGrundstücken
25Glossar
Bundesnetzagentur (BNetzA) Die „Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen“, die für Deutschland zuständige Regulierungsbehör-de mit Sitz in Berlin, fördert in den regulierten Sektoren einen wirksamen Wettbewerb und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Sie schützt wichtige Verbraucherrechte und ist darüber hinaus zuständi-ge Behörde nach dem Signaturgesetz. Die Bundesnetzagentur ist zu-dem für die Umsetzung des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes ver-antwortlich.
Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV) Bundes-Immissionsschutzverordnungen sind Rechtsverordnungen der Bundesrepublik Deutschland, die vor allem dem Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverschmutzung und Lärm dienen. Sie werden auf Grundlage des Bundes-Immissionsschutzgesetzes vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erlassen.
Erneuerbare Energien Unter den Sammelbegriff der erneuerbaren Energien werden alle Ener-gieträger und Energiequellen gefasst, die sich ständig erneuern oder nachwachsen. Zu den erneuerbaren Energien gehören somit Sonnen-energie, Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Erdwärme (Geothermie) und Gezeitenenergie. Um eine nachhaltige Nutzung der nachwachsen-den Ressourcen zu gewährleisten, darf die Verbrauchsrate die Erzeu-gungsrate nicht übersteigen.
Freileitungen Eine Freileitung ist eine elektrische Leitung, bei der die Leiterseile überir-disch verlaufen. Im Gegensatz zum Erdkabel sind die Leiter dabei nur durch die dazwischen liegende Luft voneinander isoliert. Die Verlegung einer Freileitung geschieht mithilfe verschiedener Typen von Freileitungs-masten.
Gleichstrom Im Gegensatz zum Wechselstrom wechselt Gleichstrom seine Polarität nicht, solange auch die Richtung der Leistungsübertragung konstant bleibt. Gleichstrom hat daher eine Frequenz von null Hertz. International wird Gleichstrom auf Englisch mit „Direct Current“ bzw. mit dem Kürzel DC bezeichnet.
Höchstspannung Als Höchstspannung werden zumeist elektrische Spannungen über 300.000 Volt bezeichnet. Möglichst hohe Spannungen werden gewählt, um die elektrischen Verluste bei der Übertragung von elektrischer Ener-gie über große Distanzen zu minimieren.
Magnetisches Feld/Flussdichte Ein magnetisches Feld umgibt jede bewegte elektrische Ladung, also jeden stromdurchflossenen Leiter. Je mehr Strom fließt, desto größer ist das magnetische Feld. Gemessen wird die sogenannte magnetische Flussdichte in Tesla (T).
Netzentwicklungsplan Der Netzentwicklungsplan (NEP) ist Teil des dreistufigen Verfahrens, mit-hilfe dessen gemäß Energiewirtschaftsgesetz seit 2011 der Bedarf für den Netzausbau und -umbau in Deutschland ermittelt wird. Der Netz-entwicklungsplan wird demnach jährlich von den vier bundesdeutschen Übertragungsnetzbetreibern erstellt, die darin den von ihnen ermittelten Bedarf für den Um- und Ausbau des Höchstspannungsnetzes darlegen. Der Netzentwicklungsplan wird sodann öffentlich beraten und von der Bundesnetzagentur bestätigt, bevor der Bundestag die bestätigten Vor-haben für den Netzausbau in den sogenannten Bundesbedarfsplan überträgt.
Offshore Das Adjektiv offshore (englisch für „der Küste vorgelagert“) beschreibt im Bereich der Windkraft die Gewinnung elektrischer Energie durch die Errichtung von Windrädern auf offener See. Im Bereich der Erdölförde-rung und Erdgasgewinnung wird damit die Erschließung von Erdölfel-dern und Erdgaslagerstätten im Meer bezeichnet.
Onshore Das Adjektiv onshore (englisch für „an Land“ bzw. „auf dem Festland“) beschreibt im Hinblick auf die Windkraft die Gewinnung elektrischer Energie durch die Errichtung von Windrädern auf dem Festland. Hier wird es vor allem zur Abgrenzung zum Offshore-Bereich verwendet. Bei TenneT wird der Begriff zudem für den Netzausbau an Land ver-wendet.
Planfeststellungsverfahren (PFV) Das Planfeststellungsverfahren bildet den zweiten formellen Schritt eines Verfahrens zur Genehmigung eines Leitungsbauvorhabens. Je nach Leitungsbauvorhaben geht ihm entweder ein Raumordnungsverfahren oder – bei länderübergreifenden oder grenzüberschreitenden Vorhaben – eine Bundesfachplanung voraus. Auf Grundlage des im vorherigen Schritt bestimmten Trassenkorridors wird im Planfeststellungsverfahren der genaue Verlauf der Trasse festgelegt und detailliert bis auf die einzel-nen Maststandorte geplant.
Raumordnungsverfahren (ROV) Beim Raumordnungsverfahren handelt es sich um ein Prüf- und Abstim-mungsverfahren, das einem Zulassungs- oder Genehmigungsverfahren vorausgeht. Gemäß § 15 Abs. 1 des Raumordnungsgesetzes sind raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen – d.h. Vorhaben, durch die Raum in Anspruch genommen wird oder die die räumliche Entwick-lung oder Funktion eines Gebietes beeinflussen – hinsichtlich ihrer Aus-wirkungen auf die Entwicklung, Ordnung und Sicherung des betreffen-den Raums zu untersuchen. Zudem beinhaltet ein Raumordnungsver-fahren die Abstimmung mit sonstigen Planungen und Maßnahmen, die den betreffenden Raum anbelangen (siehe Raumverträglichkeitsprü-fung). Im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens wird immer eine Um-weltverträglichkeitsprüfung durchgeführt.
Schaltanlage Bei einer Schaltanlage handelt es sich um eine elektrische Einrichtung, mit deren Hilfe Stromkreise (z.B. Leitungen, Transformatoren, Drossel-spulen, Kondensatoren) verknüpft werden. Zum Schalten von Betriebs- und Fehlerströmen werden sogenannte Leistungsschalter verwendet, durch sogenannte Trennschalter kann durch die Schaffung von Trenn-strecken sicheres Arbeiten in der Anlage ermöglicht werden.
Übertragungsnetzbetreiber Übertragungsnetzbetreiber sind Dienstleistungsunternehmen, die die In-frastruktur der überregionalen Stromnetze zur elektrischen Energieüber-tragung operativ betreiben, für die bedarfsgerechte Instandhaltung und Dimensionierung sorgen und Stromhändlern und Stromlieferanten dis-kriminierungsfrei Zugang zu diesen Netzen gewähren. Darüber hinaus haben sie die Aufgabe, bei Bedarf Regelleistung zu beschaffen und dem System zur Verfügung zu stellen, um Netzschwankungen – die sich durch ein Missverhältnis zwischen zu einem Zeitpunkt erzeugter und verbrauchter elektrischer Energie ergeben – möglichst gering zu halten.
Umspannwerk Umspannwerke dienen der Verbindung von Stromleitungen mit unter-schiedlichen Spannungsebenen und bilden somit einen wichtigen Teil des elektrischen Versorgungsnetzes. Neben den Leistungstransforma-toren bestehen Umspannwerke immer aus Schaltanlagen sowie aus Einrichtungen zur Mess- und Regeltechnik.
Wechselstrom Bei Wechselstrom handelt es sich um elektrischen Strom, der im Ge-gensatz zu Gleichstrom periodisch und in steter Wiederholung seine Richtung ändert. Dabei ergänzen sich positive und negative Augen-blickswerte so, dass der Strom im zeitlichen Mittel null ist. International wird Wechselstrom häufig mit „Alternating Current“ bzw. dem Kürzel AC bezeichnet. TenneT spricht bei Hoch- und Höchstspannungsleitungen von Wechselstrom.
Nutzung vonGrundstücken
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ster
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useu
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Stau
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straße
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Moslestraße
Karlstr.
Bahnhofs- platz
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Bahnhof Oldenburg, Ausgang ZOB, links neben der VHS
(Parkmöglichkeiten im Parkhaus am ZOB)
28
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TenneT ist einer der führenden Übertragungsnetzbetreiber in Europa. Mit rund 21.000 Kilometern Hoch- und
Höchstspannungsleitungen in den Niederlanden und in Deutschland bieten wir 41 Millionen Endverbrauchern
rund um die Uhr eine zuverlässige und sichere Stromversorgung.
TenneT entwickelt mit etwa 3.000 Mitarbeitern als verantwortungsbewusster Vorreiter den nordwesteuropäi-
schen Energiemarkt weiter und integriert im Rahmen der nachhaltigen Energieversorgung vermehrt erneuer-
bare Energien.
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