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SPEZIAL

Die Seilwinde ist nach der Motorsäge die zweitwich-tigste Forstmaschine. Unsere Seilwinden-Vergleichs -

untersuchung vor sechs Jahren hat viele Stärken undSchwächen aufgezeigt, was teilweise zu Modifikatio-

nen bis hin zu völlig neuen Produktentwicklungeneinzelner Hersteller führte. Aus diesem Anlass haben

wir die Forstseilwinden der 6-Tonnen-Klasse einemneuerlichen Härtetest unterzogen. Was sich in den

letzten Jahren verbessert hat und wo manche Hersteller nach wie vor Hausaufgaben zu erledigen

haben, zeigt die aktuelle Vergleichsuntersuchung.

10 Seilwinden im „Landwirt“-Härtetest

Von Ing. Siegfried SPERRER und Wolfgang HANOUSEK, FAST Ort; DI Ewald LUGER, BLT Wieselburg; Ing. Johannes PAAR, Bad Blumau

Beim Kauf einer Seilwinde kannman aus einer großen Angebotspalet-te mit unterschiedlichsten Verkaufsar-gumenten auswählen. In Österreichwerden jährlich zwischen 4.000 und5.000 Seilwinden verkauft. In vielenBetrieben ist bereits die zweite Seil-windengeneration im Einsatz, diemeist aus elektrohydraulisch ange-steuerten Winden mit Funkbedienungbesteht. Oft ist es schwierig, aus derAngebotsfülle das passende Produktmit einem guten Preis-Leistungs-Ver-hältnis für die eigenen Anforderun-gen auszuwählen. Aus betriebswirt-schaftlicher Sicht darf der Einsatzum-fang keinesfalls außer Acht gelassenwerden.

Dieser umfangreiche Vergleichstest,den wir mit der BLT-Wieselburg undder forstlichen AusbildungsstelleOrt/Gmunden sowie der SVB undder AUVA durchgeführt haben, sollIhnen die Kaufentscheidung erleich-tern. Für die Beurteilung der Praxis -tauglichkeit wurde im Lehrforst derFAST Ort/Gmunden ein Testparcoursfür Forstseilwinden mit den häufigs -ten bei der Holzrückung im Wald vor-kommenden Arbeitsabläufen einge-richtet. An der BLT Wieselburg wur -

Holzknecht Igland Interforst Kmb Krpan Maxwald

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„privaten“ Seilwinde-Kräftemessen,von denen immer wieder berichtetwird, wenig Glauben schenken. Essind meistens unehrliche Spielereienund Unfug. In Wirklichkeit soll unddarf eine 6-Tonnen-Winde nicht mehr

ziehen als maximal 6 Tonnen. Für hö-here Zugkräfte sind die Seile zuschwach dimensioniert. Wer mehrziehen möchte, sollte sich beim Kaufgleich für eine leistungsstärkere Win-de mit 8 oder 10 Tonnen Zugkraft ent-scheiden.

Im Bergwald ist es oft entschei-dend, ob die Winde die notwendigeZugkraft aufbringt um die schwereLast die letzten Meter zuzuziehen.Dabei handelt es sich oftmals um dietalseitige Straßenböschung, in die sichdie Stämme häufig eingraben. Aussa-gekräftig für die Leistungsfähigkeitsind daher die Zugkraft auf derobers ten Seillage und der Zugkraftab-fall von der untersten zur oberstenSeillage.

Dilemma RückeschildDie Meinungen, was ein gutes

Rücke schild ausmacht, sind zumeistunterschiedlich. Prinzipiell hat esmehrere Funktionen zu erfüllen: Sta-bilität beim Zuzug, Hochheben derBloche beim Poltern, Schutz des Trak-tors, gutes Lagern, Beständigkeit, we-nig Holzverletzung und günstigesVerhalten bei Erdarbeiten. Das Rücke -schild kann einmal oder zweimal ge-kantet sein. Eine steilere Stellung desunteren Schildteiles bringt höhere Sta-bilität beim Zuzug, ein flach gestelltesRücke schild gräbt sich dabei weiter inden Boden ein. Flache Konstruktionenan der Schildunterseite erschwerendas Eindringen in den Untergrund.Da sich ein Rücke schild kaum tieferals bis zur Kantung eingräbt, ist auchdie Länge des unteren Schildteils fürdie Eingrabtiefe von Bedeutung.

Mit einem flacher gestellten Rücke -schild können die Bloche beim Pol-tern leichter und höher gehoben wer-den. Ein hochgezogenes Rückeschildschützt den Traktor vor allem beimBergabziehen vor Blochen und Stäm-men. Das hat aber eine schlechte Sichtauf die Last zur Folge. Konstruktiv

kN – Kilonewton10 kN (Kilonewton) entsprechen etwa1 Tonne (981 kg)

Verhältnis Seiltrom-melbreite zum Ab-stand obere Umlen-krolle zur Seiltrommel

Es handelt sich hierbeium eine Verhältniszahl,welche die Breite derSeiltrommel (B) zumAbstand von der Ach-senmitte der oberen Um-lenkrolle zur Achsenmit-te der Seiltrommel (A)angibt. Je größer derZahlenwert ist, destobesser ist die Wickelqua-lität. Bei stationärenSeilwinden erreicht maneine optimale Wickelqua-

Fachbegriffelität bei einem Verhältnis von 1:20, wasfür Forstseilwinden allerdings nichtpraktizierbar ist.

Trommelkerndurch-messer

In der ÖNORM istder Mindestdurchmesserder Seiltrommel mit dem14-fachen Seildurchmes-ser festgelegt. Windenmit geringerem Trom-meldurchmesser beschä-digen das Seil durchVerformung nachhaltigund erreichen leichtereine hohe Zugkraft.Meist ist damit einestarke Reduktion derWindenzugkraft in denoberen Seillagen verbun-den.

A

B

den der Dauerbelastungstest und einBremstest an den Winden durchge-führt (siehe Seite 40 „So wurde ge-prüft“). Zu guter Letzt wurde an denTestmaschinen auch noch die Sicher-heit durch die SVB und die AUVA ge-prüft (siehe Seite 24).

Wichtige Auswahlkriterien

Zugkraft der WindeDie Windenzugkraft wird bei hy-

draulisch konzipierten Winden überdas Druckregelventil eingestellt. Die-ses muss verplombt sein, um mögli-cherweise vorgenommene Manipula-tionen erkennbar zu machen. Bei me-chanischen Winden mit hydraulischerHebelbetätigung lässt sich die Zug-kraft über die Mutter an der Haupt-welle einstellen. Dabei kann, bedingtdurch den starken Gewindeanstieg,die Zugkraftzunahme bei einer Vier-tel-Umdrehung schon mehr als zweiTonnen betragen. Eine Veränderungder Zugkraft durch Drehen an derHauptwellenmutter oder Justieren amDruck regelventil enthebt den Win-denhersteller von jeglicher Haftung.

Da sich die Zugkraft einer Windeso einfach verändern lässt, sollten Sie

Pfanzelt Tajfun Tiger Uniforest

-TIPP

Ein Video über das genaue Testproze-dere finden Sie im Internet unter:

www.landwirt.com/landtechnik

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gute Lösungen sind stabile Schildver-breiterungen oder -erhöhungen miteiner gleichzeitig möglichst gutenDurchsicht.

Der seitliche Abschluss des Rücke -schildes wird entweder mit oder ohneerhabene Kante ausgeführt. Erhabene

Kanten reduzieren ein seitliches Ver-rutschen des Holzes beim Poltern undermöglichen, das Holz auch in Längs-richtung zu verschieben.

Zum Abgraben von Querneigun-gen auf der Rückegasse eignet sichein gerader Kantenabschluss besserals ein schräger oder ein dreieckiger.Ein zusätzlich angebrachtes hochwer-tiges Stahlband an der Schildunter-kante reduziert den Verschleiß durchSteine und Schotter.

Bedienkonsolen mangelhaftDie Bedienung aller Testwinden er-

folgt mittels Kabelsteuerung. Die mei-sten Winden verfügen über eine eige-

ne Halterung für diese Steuerung. DieBeschriftung ist allerdings in der Pra-xis nicht immer auf Anhieb zu erken-nen. Ein gut lesbarer Text oder klareBilddarstellungen wären daher wün-schenswert.

Offenhalten der BremseDas Drücken des Bremsknopfes/

-hebel von etwa drei Sekunden umdie Bremse dauerhaft zu lösen, wirdim Arbeitsablauf häufig als störendempfunden. Eine technische Alterna-tive ist entweder eine kürzere Im-pulszeit oder ein zusätzlicher Kipp-bzw. Drehschalter. Aus Sicht der Pra-xis wäre eine kürzere Impulszeit voneiner Sekunde eine mögliche Lösung.

Manometer oder KontrolllämpchenSollte die Winde einmal nicht funk-

tionieren, erleichtert ein fix eingebautesManometer die Ursachensuche – sei esbei der Funktionsprobe vor Arbeitsbe-ginn oder bei plötzlichem Funktions-ausfall während des Betriebes. Die glei-che Bedeutung hat ein Kontrolllämp-chen an der Kabelsteuerung.

HydraulikdruckEinige Seilwinden halten den

Druck im Hydrauliksystem sehr lan-

Alle Seilwinden wurden nach derÖNORM L 5276 „Rückewinden fürdie Land- und Forstwirtschaft“ vonder SVB und der AUVA besichtigtund bewertet.

Kennzeichnung und HinweiseDie allgemeinen Kennzeichnun-

gen (Typenschilder) sind überwie-gend vollständig (z.B. kmb, Max-wald, Tiger und Tajfun). Die Angabedes maximalen Steuerdruckes amTypenschild fehlt allerdings bei denTypen Igland und Holzknecht. Wei-ters fehlt die Angabe der Versor-gungsspannung bei den Testmaschi-nen Igland, Holzknecht, Interforst,Uniforest und Krpan. Die Angabeder Zapfwellendrehzahl sowie dieAngabe zur maximalen Seillängefehlen wiederum bei der Seilwindeder Firma Pfanzelt. Der Hinweis„Achtung nur für Bodenzug“ wirdbei der Testmaschine der FirmaHolzknecht vermisst.

Sicherheitstechnische Einrich-tungen

Der Zapfwellenschutztopf war beiallen Testmaschinen vorhanden. Bei

Sicherheitsmängel

den Typen Tiger, kmb und Maxwaldist der Schutztopf zu kurz ausgeführt,und entspricht damit nicht den nor-mativen Vorgaben. Eine geeigneteAblage für die abgekuppelte Gelenk-welle ist bei den Fabrikaten Maxwald,kmb und Igland nicht vorhanden. DieAbdeckung der Umlenkrolle (Auf-laufstelle des Seiles) ist bei den TypenTajfun, Pfanzelt, Holzknecht, Max-wald und Tiger verbesserungswür-dig.

Eine wichtige sicherheitstechnischeAnforderung ist die komplette Absi-cherung (kein Zugriff möglich) derTeile der Kraftübertragung (Antriebs-kette) sowie des Seilfreiraumes zwi-schen Seiltrommel und Umlenkrolle.Hier ist bei den Fabrikaten Maxwald,Tiger, Krpan, kmb und Igland auf je-den Fall eine Verbesserung erforder-lich.

Eine ausreichende Standsicherheitder abgekuppelten Seilwinde stelltein weiteres sicherheitstechnischesKriterium dar. Die meisten Seilwin-den sind mit 2 Abstellstützen ausge-rüstet.

Die Abmessungen der Schutzgitter(Breite und Höhe) entsprechen ledig-

lich bei den Seilwinden Pfanzelt, Taj-fun, Holzknecht, Interforst undKrpan den normativen Anforderun-gen.

BedienungDie Kennzeichnung der Bedie-

nungselemente auf der Handsteue-rung ist für den Anwender nicht im-mer ausreichend verständlich. DieFunktionen der Stellteile müsseneindeutig und klar erkennbar sein.Bei der Seilwinde Tajfun steht dieKennzeichnung im Widerspruch zurBetriebsanleitung. Weiters ist dieAusführung der Schaltbirne bei denFabrikaten Krpan und Igland bzgl.Ergonomie verbesserungswürdig.Zudem ist die normative Anforde-rung, dass die Bedienung aus einerEntfernung von mindestens 5 m vonder Seileinlaufstelle erfolgen soll, beiden Typen Holzknecht und Tigernicht erfüllt.

Unterschiedliche Winkelstellungen des Rückeschildes

Eine flache Stellung erleichtert das An-heben der Bloche beim Poltern.

Eine steilere Winkelstellung bringt einehöhere Stabilität beim Zuzug.

Verschleiß-schicht aushöherwerti-gem Stahl

Doppelt gekantetesSchild

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ge – bis zu einigen Monaten. Für dasrasche und sichere Lösen der Bremsenach einer langen Lastfahrt ist eswichtig, dass nach dem Ausschaltender Zapfwelle der Druck für minde-stens 20 Minuten aufrechtbleibt.

BetriebsanleitungDie meisten Windenhersteller ha-

ben in ihrer Betriebsanleitung vorge-schriebene oder empfohlene Sicher-heitsbestimmungen bzw. Anweisun-gen zum sicheren Arbeiten aus derÖNORM oder des KWF (Kuratoriumfür Wald und Forst) übernommen.Eine Bedienungsanleitung sollte prin-zipiell gut strukturiert, leicht lesbar,informativ, mit guten Abbildungenund aktuell sein. Es sollten Servicear-

beiten, einfache Reparaturen und In-standsetzung anhand der Beschrei-bungen für den Anwender leicht um-setzbar sein. Gute Funktionsbeschrei-bungen, Schema- oder Explosions-zeichnungen mit vollständigen Er-satzteillisten sowie Elektro- und Hy-draulikschaltpläne ermöglichen dies.

WindenzubehörBei den Zubehörteilen, wie Zugseil,

Seilgleiter, Anhängeketten oder Um-lenkrolle, sind die Bruchlast und dasGewicht für den Einsatz von beson-derer Bedeutung. Grundsätzlich giltder Sicherheitsfaktor 2, was bedeutet,dass die Bruchkraft der Zubehörteilemindes tens doppelte so groß seinmuss wie die maximale Zugkraft derSeilwinde.

Vor allem Seil und Anhängekettenunterliegen einem hohen Verschleiß. BeiStahlseilen sollten auf jeden Fall ver-dichtete Seile verwendet werden. Mate-rialfestigkeiten des Seiles von 1.960N/mm² sind aufgrund der kleinen Rol-lenradien und der mechanischen Belas -tungen vorzuziehen, obwohl höhereSeilfestigkeiten mit 2.160 N/mm² klei-nere Seildurchmesser erlauben.

Immer mehr Hersteller bieten heuteSeilausstoß und Seileinlaufbremse

serienmäßig an, …

… bei Maxwald sind diese einfach perHand einstellbar.

Die Funktionen sind nicht bei allen Steuerungen sofort verständlich:

Ein fix eingebautes Manometer erleich-tert die Störungssuche.

Schlecht, … mittel, … gut verständlich.

Umlenkrollen sollen möglichst einfach zu bedienen sein und aus möglichst wenigEinzelteilen bestehen, die verloren gehen könnten.

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Bei Anhängeketten sollte grund-sätzlich der Güteklasse 10 der Vorzuggegeben werden. Eine 8-mm-Kette inder Güteklasse 10 (Grad 100) hat einezulässige Zugkraft von etwa 4,8 Ton-nen. In der Güteklasse 8 (Grad 80) re-duziert sich die Zugkraft dieser 8 mmKette auf 3,6 Tonnen.

Werden Umlenkrollen und Rund-schlingen eingesetzt, so sind zu derenBefestigung die doppelten Belastun-gen durch die Flaschenzugwirkungzu berücksichtigen.

Was hat sich seit dem letztenWindentest geändert?

Insgesamt haben diesmal 11 Her-steller an dieser Vergleichsuntersu-chung teilgenommen. Farmi hat denDauertest leider nicht bestanden. Indiesem Fall haben wir auch auf einePraxisuntersuchung verzichtet. Kö-nigswieser entwickelt gerade eineneue 6-Tonnen-Winde. Aus zeitlichenGründen hat es das Unternehmen lei-der nicht geschafft, für diesen Testeine serienreife Winde zur Verfügungzu stellen. Eingeladen waren zudemauch die Hersteller Mürztaler-Land-technik, Krasser, Ritter-Maschinen so-wie Schlang & Reichart. Sie habensich leider – unter Angabe von ver-schiedenen Gründen – nicht diesemobjektiven Vergleich mit den Produk-ten der Mitbewerber gestellt.

Alle Testkandidaten waren diesmalmit einer eigenen Ölversorgung aus-

gestattet. Zudem hatte keine Windeeinen zweiten Zapfwellenstummelum die Zuzugsgeschwindigkeit zuverringern. Die untere Umlenkrolle istbei mehreren Winden fix eingebautund nur mit Werkzeug abnehmbar.Der Seilausstoß und die Seileinlauf-bremse werden serienmäßig oder op-tional von allen Herstellern angebo-ten. Je nach Konstruktion lässt sichdie Geschwindigkeit und Bremsinten-sität per Hand oder mit Werkzeugverändern. Die meisten Winden sindmit Halterungen für Sappel und Mo-torsäge ausgestattet.

Auf den folgenden Seiten stellenwir Ihnen die getesteten Winden imEinzelnen vor. Dabei haben wir dieBesonderheiten jeder Winde, die impraktischen Einsatz und beim Dauer-belastungstest aufgetreten sind, zu-sammengefasst.

Kleinigkeiten, die nicht passieren sollten: Im rechten Bild passt die Kette nicht indie dafür vorgesehene Halterung.

Praktische Halterungen für Motorsägeund Sappel erleichtern deren Transport.

Kettentrieb-Seilwinden Getriebe-SeilwindenHolzknecht Igland Interforst KMB Krpan Maxwald Tajfun Uniforest Pfanzelt Tiger

Kupplungsbetätigung mech. mech. hydr. hydr. hydr. mech. hydr. hydr. hydr. hydr.Relative Zuzugsgeschwindigkeit mittel schnell mittel langsam mittel langsam mittel mittel langsam mittelHöheneinstellbereich unterer Seileinlauf + + 0 + 0 0 0 0 +Verstellbarkeit der unteren Umlenkrolle + + 0 + 0 0 0 0 0 +

(stufenlos)Ein- und Aushängen des Seiles bei der unteren Umlenkrolle 0 – 0 – 0 + 0 0

Durchmesser der oberen Umlenkrolle + + 0 – 0 0 0 0 – +Durchmesser sonstiger Umlenkrollen (unten, Spulhilfe) – + 0 – 0 – 0 0 – –

Sichtöffnungen zur Trommel – + 0 + 0 + 0 0 – +Zugkraftverlust von unterer zu oberen Seillage 0 0 0 – 0 – 0 0 + +Nachlassen unter Last 0 0 0 0 0 0 0 0 0 +Verklemmen der Last bei der Lastfahrt 0 0 0 0 0 0 – 0 0 0Beschriftung der Kabelfernsteuerung + + – – 0 – 0 – + +Reagieren der Winde auf Steuerkommandos (Verzögerung) – – 0 0 0 0 0 0 – 0

Möglichkeit zum Aufhängen von Rücke- oderChokerketten + + 0 + 0 0 0 0 – 0

Seilwechsel + 0 + 0 + – + + + +sichtbares Manometer 0 0 + 0 + 0 + + + +Gelenkwellenablage + – + – + 0 + + + +Automatische Kettenspannung + + 0 + 0 + 0 0 0Bedienbarkeit der Windenabstützungen beim Abbau – 0 0 0 + 0 + + 0 –Bewertung: + = gut; 0 = durchschnittlich; – = schlecht

„Landwirt“-Bewertungstabelle

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Welche Zugkraft soll meine Winde haben?

Als Richtwert können pro TonneZugkraft 10 kW Motorleistung ange-nommen werden, wobei nicht dieMotorleistung, sondern das damitverbundene Eigengewicht des Trak-tors maßgeblich ist – verwenden Sielieber einen schwereren Traktor. Seil-winden mit 5–6 t Zugkraft sind imBauernwald meist ausreichend.

Rechnet sich eine Funksteuerung?

Ausgehend von einer elektrohy-draulischen Winde ist durch eineFunksteuerung eine Leistungssteige-rung von 20–30 % zu erwarten. Funk-steuerungen werden ab etwa 400,–Euro angeboten – zum Arbeiten inWäldern ohne Geländekante sind die-se meist ausreichend. Je nach Ausfüh-rung kann sich eine Funksteuerungbereits bei einer Windenauslastungvon rund 30 Betriebsstunden pro Jahrrechnen – sicherheitstechnisch und er-gonomisch allerdings schon früher.

Soll das Rückeschild breiter als der Traktor sein?

Die Breite des Rückeschildesgleicht einer Philosophie und ist des-halb nicht klar zu beantworten. AlsGrundsatz kann gesagt werden, dassdie Schildbreite kleiner als die Trak-torbreite sein soll, um bei Fahrten imBestand möglichst wenig Schäden anden verbleibenden Bäumen zu verur-sachen. Für das Angleichen von Quer-neigungen eignen sich breitere Aus-führungen allerdings besser.

Zu große Abwinkelung der Gelenkwelle?

Eine starke Abwinkelung erhöhtden Verschleiß und kann im Betriebzum Schlagen der Gelenkwelle füh-ren. Die Zapfwelle sollte während derLastfahrt und beim gänzlichen Hoch-heben der Winde ausgeschaltet wer-den.

Kurze Gelenkwellen können Prob -leme verursachen. Zunächst beim An-bau, da der Traktor zum Anbau vonlängeren Gelenkwellen noch nichtganz bei der Seilwinde stehen mussund somit mehr Platz zur Montagevorhanden ist. Im Betrieb kann es vor-

kommen, dass die Länge nicht aus-reicht, wenn die Winde sich tief inden Boden eingräbt oder beim Polternhoch geschoben wird. Bei der Ver-wendung eines hydraulischen Ober-lenkers besteht zudem die Gefahr,dass die Überlappung der beiden Pro-filrohre nicht ausreicht und das Un-tersetzungsgetriebe der Winde be-schädigt wird.

Zahlen sich Seilausstoß und Seileinlaufbremse aus?

Der Seilausstoß rechtfertigt sichbeim Einsatz von Stahlseilen ab einemSeildurchmesser von 11 mm sowie beilängerem Seilauszug auf der Ebeneund bergauf. Durch die Seileinlauf-bremse, welche das Zugseil beim Zu-zug mit 100–200 kg zurückbremst,wird ein günstigeres Wickelverhaltenauf der Trommel erreicht. Dabei wirddas Zugseil bereits bei Zuzugsbeginngespannt und es entstehen kaum lok-kere Wicklungen auf der Seiltrommel.

Die Kombination Seilausstoß mitSeileinlaufbremse bietet dabei dieMöglichkeit, die Bildung von lockerenSeilwicklungen durch das Nachlaufender Trommel beim Seilausziehen zuvermeiden. Dabei ist die Seiltrommel-nachlaufbremse relativ streng einge-stellt.

Welche Seilausstattung ist sinnvoll?

Im Allgemeinen geben die Winden-hersteller eine bestimmte Seilausstat-tung vor. Vorteilhaft sind dabei ver-dichtete Seilmacharten. Die Wahl derSeillänge hängt von der Einsatzsitua-tion ab. Als praktischer Richtwertsind 60 m Seil für viele Einsätze aus-reichend – im Profibereich sind 45 mhäufig anzutreffen. Ist die Winde mitder maximalen Seillänge ausgestattet,führt das zu einer geringeren Zug-kraft in den oberen Seillagen.

Was ist für ein gutes Seilwickel-verhalten entscheidend?

Seitens der Windenkonstruktion istdas Verhältnis der Breite der Seiltrom-mel zum Abstand von der Seiltrommelbis zur oberen Umlenkrolle entschei-dend. Je größer der Abstand bei einerbestimmten Trommelbreite ist, destobesser wickelt die Winde. Günstigkann sich eine zusätzliche Spulhilfe

auswirken. Mitentscheidend ist auch,ob die obere Umlenkrolle genau überder Trommelmitte sitzt. Die trommel-seitig bewegliche obere Umlenkrollevon Tiger stellt einen positiven Son-derfall im Wickelverhalten dar.

Seitens der Arbeitsweise des Bedie-ners ist darauf zu achten, dass dasSeil nach Möglichkeit nur im ge-spannten Zustand aufgewickelt wer-den soll.

Welchen Vorteil bietet eine hy-draulisch gesteuerte Kupplung?

Kupplungen, welche mit hydrauli-schem Ringzylinder angesteuert wer-den, haben einen konstanten An-pressdruck der Druckplatte an dieKupplung. Bei Anpressung mit Hebelund Kugeln bzw. Bolzen in Exzenter-funktion kann sich durch Verformungoder Abnützung die Anpressung unddamit die Zugkraft ändern.

Ist ein Stahl- oder ein Kunststoffseil zu bevorzugen?

Kunststoffseile kosten das 2- bis 4-fache von Stahlseilen. Für das Stahl -seil sprechen der geringere Verschleißbei kantigen, schroffen und steinigenVerhältnissen sowie klare Ablagekrite-rien. Zu den Vorteilen des Kunst-stoffseiles zählen das geringe Gewichtbeim Ausziehen, das bessere Spulver-halten auf der Trommel, die geringe-re Neigung zum Auflaufen auf derTrommel und die geringere Verlet-zungsgefahr. Ummantelte Kunststoff -seile haben den Vorteil der längerenLebensdauer und des klar definiertenAblagekriteriums durch den Schutz-mantel sowie der Anwendbarkeit beiWinden mit Seilausstoß.

Brauche ich eine Anhängerkupplung?

Bei einem Teil der Seilwindenher-steller ist eine Anhängerkupplung inder Serienausstattung inkludiert, waszum Ziehen eines kleinen Anhängersfür die Mitnahme von Werkzeug oderBrennholz oftmals praktisch ist – abernicht auf öffentlichen Straßen. Was vie-len nicht bewusst ist: Für das Ziehenvon Anhängern auf öffentlichen Stra-ßen muss die Anhängerkupplung typi-siert sein. Wenn diese auf den Traktor-unterlenkern angebracht ist, müssendie Unterlenker starr verankert sein.

Tipps zum Kauf einer Seilwinde

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PFANZELT – 9155 S-Line

Pfanzelt produziert ausschließlichGetriebewinden für den professionel-len und semiprofessionellen Einsatz.Die Geräte gibt es in Ein- und Dop-peltrommelausführung als Anbau-und Aufbauwinde. Die jährliche Pro-duktion an Seilwinden beträgt nacheigenen Angaben etwa 400 Stück.

Konstruktion und praktische Er-kenntnisse

Bei der getesteten 9155 S-Line Win-de erfolgt die Kraftübertragung undUntersetzung über ein Schneckenrad-getriebe. Der Block mit Getriebe undSeiltrommel ist sehr kompakt ausge-führt. Die Winde ist mit einer Lamel-lenbremse und einer unter dem Trom-melkern liegenden Lamellenkupp-lung, jeweils hydraulisch gesteuert,ausgestattet.

Der Getriebe-/Trommelblock ist inHöhe des Seileinlaufes positioniert.Dadurch musste die Winde mit einemrelativ kurzen Oberlenker angebautwerden. So ergibt sich eine vorteilhaf-te, nahe Lastposition beim Traktor.

Die Winde hat den größten Trom-melkerndurchmesser und den ge -rings ten berechneten Zugkraftabfallin der Testserie.

Sie ist serienmäßig mit einemFunkempfänger ausgestattet und ar-beitet mit einem maximalen Steuer-druck von 150 bar, der auf dem fixin-stallierten Manometer angezeigt wird.Bei der Kabelsteuerung ist keine Dau-

erlösestellung der Bremse vorgesehen.Beim Zuzug kommt es durch die Ak-tivierung der Seileinlaufbremse zu ei-ner leichten Reaktionsverzögerungzwischen Knopfdruck und Trommel-bewegung. Die Trommelnachlauf-bremse ist per Hand gut zu bedienen.Die Seilzuzugsgeschwindigkeit könn-te bei 540 U/min höher sein. Die obe-re Umlenkrolle ist horizontal gelagertund als hängende Rolle angebracht.Eine untere Umlenkrolle ist generellnicht vorgesehen, da der Seileinlaufrelativ niedrig positioniert ist. DieSeilspulhilfe mit integrierter Einlauf-bremse funktionierte im Test sehr gut.

Für das Aufhängen der Rückeket-ten sind die Schlitze zu schmal bzw.keine Haken vorhanden. Die Stützfü-ße der Winde haben eine einzigartigeForm. Im hochgeklappten Zustandkönnen die mit einem Deckel verse-henen Kettenablagefächer allerdingsnicht ganz geöffnet werden.

Am Windenprüfstand konnte nach

Austausch des Untersetzungsgetrie-bes mit der Arbeitsstufeneinstellungein gutes Ergebnis erzielt werden. Ander neu in Serie eingebauten Arbeits-stufenregelung kann die Überschnei-dungsintensität dreistufig eingestelltwerden. Dadurch wird ein unnötigerVerschleiß vermieden.

DauerbelastungstestBei der Versuchsvorbereitung hat

sich gezeigt, dass sich das Getriebeölder Pfanzelt-Winde trotz niedriger

Umgebungstemperaturen bei dieserhohen Dauerbelastung erhitzt. Umdie Schmierfähigkeit sicherzustellenbzw. einen Getriebeschaden zu ver-meiden, hat der Hersteller für denDauerbelastungstest einen Ölkühleraufgebaut. Serienmäßig ist die 9155 S-line mit keiner Ölkühlung ausgestat-tet.

Die Winde hat an der inneren Seil-lage eine Zugkraft von 55 kN. Pfan-zelt stellte hoch verdichtete Forstspe-zialseile mit einem Durchmesser von10 mm und einer Länge von 75 m fürdie Dauerprüfung zu Verfügung.Während der ganzen Versuchsdauerwurde kein einziger Seilschlag regis -triert, das Seil riss einmal etwa beiHalbzeit.

Um eine vernünftige mittlere Seil-geschwindigkeit von 0,5 bis 0,6 m/szu erreichen, muss die Winde mit der1000er-Zapfwelle betrieben werden.

Vermutlich aufgrund der hohenTemperaturen im Getriebe löste sicheine mit Industrieklebstoff gesicherteSchraube. Nachdem dieses Problembehoben worden war, konnte derDauerbelastungstest ohne weitereZwischenfälle mit Erfolg abgeschlos-

PFANZELT – 9155 S-Line

Bei hochgehobener Winde schlüpft der„Windenblock“ zwischen die Räder desTraktors.

Die hoch liegende Seiltrommel ermöglicht eine horizontal befestigteUmlenkrolle.

Das Rückeschildvon Pfanzelt

wirkt geradlinig,beim Test wurdemit der Standard-schildbreite gear-

beitet.

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HOLZKNECHTHS-260 UE

Schnitzhofer G.m.b.H.

A-5524 Annaberg

6801.7602.36058254045

zweistufiger Ketten-trieb, Duplexkette

01:10,81190

0,940,4240

28,8486016040013010

1.4507 Stufen

190150

Einscheiben-Trockenkupplung

390260

Bandbremse

elektrohydraulisch mit Hebel

8901:6,85

426/496414208

60080 m verdichtetes

11-mm-Seil, 3 Seil -gleiter, Seilschloss; untere Umlenkrolle

6.007,–

IGLAND60 HP

Farm & Forst GmbHu. Co KG

A-8530 Deutschlandsberg

5201.7502.020520

300–350 (max. 540) 40–75

zweistufiger Ketten-trieb, Rollenkette

1:6 (Option 1:10,36)11

max. 103/Serie 831,73 (1,0)0,76 (0,44)

2727,9476015039014325

2.0003 Stufen

230180

Doppelscheiben -kupplung

293180

Trommelbremse mit Bremsband

elektrohydraulisch mit Hebel

1.0201:7,13

300/335280/325/370/415

1216560

80 m verdichtetes 11-mm-Seil, 3 Seil -gleiter, Seilschloss

5.500,–

KMBEU 62 V

Pohn GmbHA-4654

Bad Wimsbach

7501.7702.300555540

ab 45 kWzweistufiger Ketten -

antrieb – Duplexkette1:10111000,60,335

20,1316510840013525

1.6504 Stufen

152152

Einscheiben-Trockenkupplung

360260

Bandbremse hydraulisch

elektrohydraulisch mit Ringzylinder

8101:6,00540

438/58036

55070 m verdichtetes 12-mm-Seil, 3 Seil

gleiter, Seilendstück;Seitenschutzverbreite-rung oberhalb Schild;eigene Ölversorgung

9.547,–

INTERFORSTSWE 6500Interforst

A-8740 Zeltweg

7501.6002.300630540

40–66zweistufiger Ketten-

trieb, Rollenkette1:10,8

12max. 110/Serie 80

1,060,4928

28,7486017844514025

1.650keine163163

Scheibenkupplung

274204

Trommelbremse mit Bremsband

elektrohydraulisch mit Ringzylinder

9851:7,04560

510/610252

73080 m verdichtetes 12-mm-Seil, 3 Seil

gleiter, Seilendstück

5.070,–

Type

Hersteller / Importeur

Abmessungen Länge mmder Testwinde Breite (7) mm

Höhe mmGewicht mit Seil und Gelenkwelle kgZapfwellendrehzahl U/minEmpfohlene Motorleistung Traktor kWGetriebe Bauart

ÜbersetzungsverhältnisZugseil Durchmesser mm

Fassungsvermögen mSeilgeschwindigkeit oberste Seillage m/sZugkraft unterste Seillage m/sbei ZW-Nenndrehzahl oberste Seillage (1) kN

oberste Seillage (2) kNoberste Seillage (3) %unterste Seillage kN

Seiltrommel- Kerndurchmesser mmabmessungen Borddurchmesser mm

Breite mmSicherheitsüberstand mm

Seileinlauf oben Höhe über Boden mmVerstellmöglichkeit unten

Durchmesser obere Umlenkrolle mmSeilführungsrolle untere Umlenkrolle mmKupplung Bauart

Außendurchmesser mmInnendurchmesser mm

Bremse Bauart

Art der Seilwindensteuerung

Abstand obere Umlenkrolle zu Seiltrommel mmVerhältnis Trommelbreite zu Abstand Umlenkrolle-TrommelAbstand Anhängebolzen zu Schildhinterkante mmAbstand Anhängebolzen zu Boden mmAbwinkelung GW (6) Horizontal Grad

Vertikal GradLänge der Gelenkwelle (6) mmAusrüstung der Testwinde

Listenpreis inkl. MwSt. (Testausstattung) EURO

Holzknecht

Kettentrieb-Seilwinden

Igland Interforst Kmb Krpan

(1) Angabe lt. Hersteller(2) Berechnung der Zugkraft an der obersten Seillage nach Berechnungsformel lt. ÖN L 5276(3) Windenzugkraft auf der obersten Seillage in Prozent zur maximalen Zugkraft

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39

SPEZIAL

KRPAN6 EH

Vitli KRPAN, d.o.o.SI-3240 Smarje pri

Jelsah

6601.6502.350640540

44-60zweistufiger Ketten -antrieb, Rollenkette

1:10,611

max. 120/Serie 801,040,5240

30,15060

19345013719

1.600keine164164

Lamellenkupplung

325230

Bandbremse

elektrohydraulisch mit Ringzylinder

9751:7,12

470/510/570487/567

252

71080 m verdichtetes

11-mm-Seil, 3 Seilgleiter,Seilendstück

4.390,–

MAXWALDM2000 Premium

Maxwald-MaschinenGes.m.b.H.

A-4694 Ohlsdorf

6401.7152.300590540

50–100zweistufiger Ketten -antrieb, Duplexkette

1:7,7111300,80,345

25,1396512136023050

1.520keine155

138 (auch Spulvorrichtung)

Einscheiben-Trockenkupplung

360220

Scheibenbremse

elektrohydraulisch mit Hebel

6401:2,8 (4)

5604851710680

130 m verdichtetes 12-mm-Seil, 3 Seilgleiter;Seilschloss; Seilausstoß,

-einlaufbremse und -spulvorrichtung in Serie

9.885,–

TAJFUNEGV 65 AHK

Sommersguter GmbHA-8654 Fischbach

6701.8002.300625540

40–70zweistufiger Ketten -antrieb, Rollenkette

1:10,8121180,990,532,829,4456518044016224

1.580keine165165

Lamellenkupplung

273,5203,5

Trommelbremse mit Bremsband

elektrohydraulisch mit Ringzylinder

1.0101:6,23

550/630355/430

195

77080 m verdichtetes

12-mm-Seil verdichtet, 3 Seilgleiter, Seilschloss

5.499,–

UNIFOREST65 H

Uniforest d.o.o.SI-3301 Petrovce

7501.6852.300625540

40–70zweistufiger Ketten -antrieb Rollenkette

1:10,812

max. 115/Serie 801,060,4930

28,7446517844514025

1.650keine163163

Scheibenkupplung

274204

Trommelbremse mit Bremsband

elektrohydraulisch mit Ringzylinder

9701:6,93530

538/638223

75080 m verdichtetes

12-mm-Seil,Seilschloss mitParallelhaken

5.342,–

PFANZELT9155 S-line

Pfanzelt MaschinenbauGmbH

D-87675 Rettenbach/Allgäu

6501.500

2.000–2.300575

540 (max. 1.000)ab 30

Schneckenradgetriebe

1:14,5101100,60,4543

40,9745522538520015

1.210keine145

keine; 131 b. Spulvorrichtung

Sinter-Lamellenkupplung

168120

Sinterlamellenbremse

elektrohydraulisch mit Ringzylinder

5401:2,7 (4)

420/435305/395

146

55070 m verdichtetes

10-mm-Seil, 1 Seilgleiter,Seilschlaufe; Seilspulung,

Seileinlaufbremse; Funk in Serie

9.216,–

TIGERDSU/WH60E

Tiger Seilwinden- undMaschinenb. GmbH

A-4541 Adlwang

6601.8002.060775

max. 75035

Tellerradgetriebe

1:11,55121001,050,5340

32,3546016036819025

1.100stufenlos elektrohydr.

200136

Einscheibenkupplung

315

Federspeicher-Bandbremse

elektrohydraulisch mit Ringzylinder

8601:4,5 (5)

300/3903551215590

100 m verdichtetes 12-mm-Seil, 3 Seilgleiter,Seilschloss; Seilausstoßmit Seileinlaufbremse,

Proportionalbremse undhydr. Zughöhenverstellung

21.000,–

Kettentrieb-Seilwinden Getriebe-Seilwinden

Maxwald PfanzeltTajfun TigerUniforest

(4) Winde mit Seilspulvorrichtung(5) Winde mit Seilspulhilfe durch drehbare obere Umlenkrolle(6) Gemessen wurde an der Zapfwellenstummelmitte von Winde zum Testtraktor Steyr 9105

(7) Optional weitere Schildbreiten erhältlich

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40 LANDWIRT SPEZIAL FORST 2011

SPEZIAL

Dauerbelastungstest

Bei unserer ersten Vergleichsun-tersuchung vor sechs Jahren hat sichherausgestellt, dass die Winden häu-fig nicht das erfüllen, was man auf-grund der Prospektangaben erwartethat. Dieses Ergebnis hat damals beieinigen Herstellern viel Staub aufge-wirbelt. Die Dauer des Belastungs-tests legten wir wieder mit fünfStunden fest. Obwohl wir die Seil-winden bei diesem Test mit nur 80 %der Zugkraft, die die Hersteller aufden Typenschildern vermerkt hatten,belasteten, gab es dieses Mal zwarweniger, aber wieder Bruch an eini-gen Winden. Die Seilwinde FarmiForest JL 60 T hat diesen Test z.B.nicht bestanden. Gleich zu Beginndes ersten Dauerbelastungstests kames bei ihr zu Problemen mit derKupplungseinstellung. Selbst demzur Dauerprüfung an der BLT vonFarmi geschickten Spezialisten ausdem finnischen Herstellerwerk ge-lang keine vernünftige Einstellungder Kupplung. Es gab mehrere Seil-risse, einen Kettenriss und wieder-holt Schäden und Mängel an den La-gern der Seiltrommel, die stets dazuführten, dass die Seiltrommel immerschwergängiger wurde und letztlichdas Seil nicht mehr von Hand aus-ziehbar war.

Auf Basis der aus diesem Dauer-belastungstest gewonnenen Erkennt-nisse arbeitet man bei Farmi nunfleißig an Verbesserungen und wirddiesen Dauerbelastungstest so baldals möglich nachholen.

So wurde geprüft

Die Kupplungseinstellungen bzw.die notwendigen Wartungsarbeitenan den Testwinden wurden vom je-weiligen Hersteller selbst vorgenom-men. Dafür nahmen auch ausnahms-los von jeder Herstellerfirma ein odermehrere Mitarbeiter an diesem Testteil.

Seilwindenprüfstand

Am Windenteststand werden ma-ximale Zugkraft, Überschneidungvon Kupplung und Bremse sowie dieBremskraft ermittelt. Am vom KWF(Kuratorium für Wald und Forst) ent-wickelten Teststand wird die maxi-male Zugkraft am Trommelkern mitHilfe eines Hydraulikzylinders undeines elektronischen Druckmessgerä-tes gemessen. Eine gute Überschnei-dung von Bremse und Kupplung ver-hindert das Nachlassen des Zugseilesam Beginn oder am Ende des Zuzie-hens. Lässt die Winde das Zugseilnach, kann es zu Überbelastungenund gefährlichen Situationen kom-men.

Die Haltekraft der Bremse wird mitdem 1,25-fachen Wert der maximalenZugkraft ermittelt. Die Bremse mussdiesem Wert auch länger standhalten.

Dieser Prüfstand ermöglichtes auch, bei der jährlichen vor-geschriebenen Windenüberprü-fung die maximale Zugkraft zuermitteln. Die maximale Zug-kraft einer Seilwinde verändertsich nämlich im Betrieb. Durchdas Einlaufen der Kupplungwird diese bei gleichem An-

pressdruck schlüssiger und somit er-möglicht die Winde eine höhereZugkraft. Durch Verschmutzungoder Verglasung der Beläge kommtes allerdings zu einer Reduktion derZugkraft. Tiger und Tajfun nehmenin ihrer Betriebsanleitung dazu Bezug.

Praxisprüfung

Für die Beurteilung der Praxis -tauglichkeit wurde im Lehrforst derFAST Ort ein Testparcours mit denhäufigsten bei der Holzrückung imWald vorkommenden Arbeiten ein-gerichtet. Dieser Parcours musstevon jeder der ausgewählten Anbau-winden mehrfach durchlaufen wer-den. Um die Vergleichbarkeit zu ge-währleisten, war die Aufgabenstel-lung exakt definiert. Als Trägerfahr-zeug diente in allen Fällen ein Steyr9105 mit Forstausrüstung. Die Win-denbedienung wurde vom selbengeübten Fahrer durchgeführt und alsJury fungierten zwei erfahrene Ex-perten der FAST. Die Fuhre bestandaus drei stärkeren Fichten-Blochenmit zusammen rund 2,5 Festmeternbzw. 2 Tonnen.

f

Mit diesem Seilwinden-prüfstand werden die maximale Zugkraft, dieÜberschneidung vonKupplung und Bremsesowie die Bremskraft ermittelt.

ƒ

Der BLT-Messwagen beimDauerbelastungstest: JedeWinde wird mit 80 % derangegebenen Zugkraft belastet.