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SANUM-Post 104/2013 9

reits aus meinem Elternhaus kenneich die Anwendung von Naturheil-mitteln. Das war in den 60er Jahrenganz natürlich und selbstverständ-lich.

Was ist Pathophysiognomik?

Physiognomik ist der Inbegriff allerFormen der äußeren Erscheinungvon lebenden Individuen. Tiere undMenschen zeigen durch ihre äußereErscheinung Angst, Sympathie,Kampfbereitschaft, Gleichgültigkeitusw. an. Daher haben Menschenversucht herauszufinden, warumbei abnormem Verhalten auch dieäußere Erscheinung von der Normabweicht. Aufgrund dieser empiri-schen Erkenntnisse prüfte manauch, ob Rückschlüsse aus non-konformem Äußeren auf Gesund-heit, Krankheit, Verhalten zu ziehenseien. Die Liste der Beobachter aufdiesem Gebiet ist lang, z. B. CesareLombroso, Johann Caspar Lavater,Ernst Kretschmer und Carl Huter.

Die Pathophysiognomik, auch Ant-litz-Diagnostik oder Gesichtshaut-Diagnostik genannt, als Disziplin derPsychophysiognomik wurde in Eu-ropa in den letzten 50 Jahren maß-geblich durch Natale Ferronato ge-prägt. Er sagt selbst, dass er empi-risch Festlegungen der Gesichts-hautareale getroffen hat, deren klini-sche Überprüfung noch nicht abge-schlossen ist. Jedoch wurden eineVielzahl seiner Patienten klinischuntersucht und seine Beobachtun-gen über organ- und funktionsspe-zifische Hautveränderungen in be-stimmten Arealen im Gesicht weit-gehend bestätigt. „Je nach Symp-tomatik trafen 15 bis 20 % der Aus-sagen zunächst nicht zu, die von

mir diagnostizierte Krankheit wurdejedoch Jahre später zum Nachteilder Patienten akut.“ (1)

Mit Hilfe der Pathophysiognomikkönnen wir Schäden an Organenund Funktionskreisen erkennen,lange bevor labordiagnostische undandere Befunde diese kundtun.

Wie entsteht die Information imGesicht?

In das Stammhirn fließen 28 Hirn-strombahnen ein. Dort befindensich auch die Kerne des Nervus va-gus. Hieraus ergibt sich der intensi-ve Austausch zwischen den Infor-mationen des Nervus vagus, die zuden Organen geleitet werden bzw.von ihnen kommen und den Hirn-strombahnen. Der Nervus trigemi-nus mit seinen drei Ästen und derNervus facialis bilden diese Informa-tionen im Gesicht ab. Deshalb mussbeim Studium der Pathophysiogno-mik immer die Struktur des Nerven-systems und die Neurochemie ein-bezogen werden. Genaue Kennt-nisse der Anatomie und Pathophy-siologie sind unerläßlich.

LIPISCOR® und MAPURIT® L sindPräparate, mit denen über Aktivie-rung des Zellstoffwechsels sowie di-rekter Unterstützung der Funktionenvon Leber und Milz das Nervensy-stem aller Organe positiv beeinflusstwerden kann. Ich habe mit diesenPräparaten in Kombination mit PINI-KEHL® erstaunliche Erfolge im Be-reich von Leber, Milz und Pankreaserzielt.

Die durch Natale Ferronato in lang-jähriger Beobachtung erschautenZusammenhänge im menschlichenOrganismus und ihrer Abbildung im

Pathophysiognomik geprägtdurch Natale Ferronato

Der Schweizer Naturarzt Natale Fer-ronato entwickelte in über 50-jähri-ger Arbeit die nach ihm benanntePathophysiognomik. Dabei stützteer sich von Kindheit an auf seineBeobachtungen an Patienten seinerMutter – eine Landkrankenschwes -ter – und später auf seine Erfahrun-gen in der täglichen Praxis. Er ab-solvierte eine Ausbildung in Psycho-physiognomik bei Walter Alispachund arbeitete sich in Phytotherapie,Homotoxologie nach Dr. med. H. H.Reckeweg und Isopathie ein. Er istoffensichtlich naturbegnadet hoch-sensibel und kann sich ganz auf sei-ne radiästhetischen Testungen ver-lassen. Obwohl seit Jahrtausendenin Europa und vor allem in Asien mitder Antlitzdiagnose gearbeitet wird,gab es den Begriff „Pathophysiog-nomik“ vorher nicht. Er wurde vonFerronato kreiert.

Ich selbst habe bei Wilma Castriandie Psychophysiognomik erlerntund bei Natale Ferronato und Karl-heinz Raab die Pathophysiognomik.Die erworbenen Kenntnisse sind fürmich zum unentbehrlichen Hand -werk szeug in der Naturheilkundegeworden, mit dem ich die übliche Befunderhebung und Diagnosestel-lung verfestigen kann. Ferronatonennt diese Methode „FühlendesSehen“, weil sie Körper, Geist undSeele des Menschen erfasst.

Phytotherapie habe ich am Institutfür Phytotherapie (IfP) in Berlin beiKlaus Krämer studiert und be-sonders durch ihn ein Urvertrauenzur unbeschreiblichen Kraft unsererHeilpflanzen gewonnen. Doch be-

Vergiftungszeichen in der Pathophysiognomiknach Natale Ferronato

von HP Dr. agr. Sigrid Pfeiffer

Thema der

SANUM-Therapie-Tagung

2013

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Gesicht wurden durch Physiker wieFritz-Albert Popp schon 1984 in sei-nem Werk „Biologie des Lichts.Grundlagen der ultraschwachenZellstrahlung“ erklärt (2). Der Physi-ker Klaus Volkamer schreibt im Jah-re 2009 über die Wirkweise fein-stofflicher Energien: „Da alle absor-bierten Quanten, woher sie auchkommen mögen, bioaktive Wirkun-gen und Informationen je nach Her-kunft und Art mit sich führen, sindsie über formspezifische Interaktio-nen leicht dazu in der Lage, die imInnern des Axons mittels Biomole-külen oder Neurotransmittern stän-dig stattfindenden Transportprozes-se vom Zellkörper zu den Synapsenzu beeinflussen“ (3).

Feinstoffliche Energie in den Zellenspiegelt sich im Gesicht wider alsleuchtende Areale oder bei Nichtan-wesenheit als stumpf und ohneStrahlkraft. Wir erleben unvermitteltdie Assoziation zu Gesundheit undSpannkraft, wenn ein Mensch mitrosig durchbluteten Wangen daher-kommt. Aber Vorsicht vor zu „ge-sunder“ Röte. Im Zusammenhangmit Vergiftungszeichen wird näherdarauf eingegangen.

Mit dem Gesicht inklusive Ohrenliegt das gesamte Innere des Men-schen vor uns. Das ist von un -schätz barem Wert für unserenganz heitlichen Therapieansatz. Ichglaube, Behandlungserfolge resul-tieren aus der pathophysiognomi-schen Betrachtung des ganzenMenschen gepaart mit Intuition so-wie soliden Kenntnissen aus Medi-zin und Naturheilkunde. Die Patho-physiognomik ist eine Momentauf-nahme. Wir besitzen damit ein aus-gezeichnetes Instrument zur Kon-trolle der Therapie und Beobach-tung des Heilungsverlaufes.

Zeichen in der Pathophysiogno-mik

Haut ist nicht gleich Haut. Ebensowie sich die Zellen der inneren Or-gane je nach ihrer Funktion unter-

scheiden, ist auch die Haut an denunterschiedlichen Körperpartien ver -schieden ausgeformt, z. B. Fußsohle,Gesicht usw. PathophysiognomischeVeränderungen der Haut sind keinePathologie der Haut. „Die Gesichts-haut ist in erster Linie Gesichtshautund erst in zweiter Linie Reflexzonepathophysiognomischer Zeichen,das heißt, die Haut selbst kann er-kranken, ohne dass dies einen Be-zug zu inneren Organen hat“ (4).

Normstruktur und Normfarbe derGesichtshaut richten sich nach Ras-se, Alter und Gesamtzustand desMenschen zum gegenwärtigen Zeit-punkt. Die pathophysiognomischenZeichen gelten für Menschen allerHautfarben, jedoch lassen sich füruns beim sogenannten „Weißen“die pathologischen von den Norm-farben sehr gut unterscheiden. DieHautstruktur ist meist feinporig, dieSpannung in jedem Alter unter-schiedlich. Die Farbe sollte überallfast gleich sein, mit Ausnahme vonrosa auf den Wangen und rosa biskräftig rosa auf den Lippen. Zu “rot“

deutet auf Entzündungen bzw.Überfunktion in dem entsprechen-den Organ hin. Ganz grob eingeteiltzeigen Farbabweichungen die in Ta-belle 1 genannten Störungen.

Schwellungen der Hautzonen wei-sen auf Stauungen in dem entspre-chenden Organ hin, Gewebseinzie-hungen hingegen auf überdurch-schnittlichen Zelluntergang.

Falten zeigen akute bzw. mehr oderweniger langjährige Veränderungenan den entsprechenden Organenan. Sie sind zu unterscheiden vonFalten durch meteorologische Ein-wirkungen.

Pathophysiognomik erfordert jahre-lange praktische Übung und ständi-gen Abgleich mit vorhandenem undneuem Wissen über Anatomie, Pa-thophysiologie, Krankheitsentwick-lung sowie individueller Lebensge-schichte des Patienten. Sie erfor-dert großes Einfühlungsvermögen.Immer wieder werde ich gefragt, obKrebs erkennbar ist. Nein, erkenn-bar sind nur gewisse Gewebeverän-

Farbe Störung

Weiß Insuffizienz

Gelb Leberstörung, bakterielle Pathologie

Orange Leberstörung, virale Pathologie

Hellbraun Degeneration 1. Grades

Braun Degeneration 2. Grades

Grau Degeneration 3. Grades

Rot Entzündung, Überfunktion

Rot/Violett am Kinn Toxikosen

Grün Vergiftung durch Chemikalien

Blau Vegetative Dystonie

Tab. 1: Farbabweichungen im Gesicht zeigen folgende Störungen an (Quelle: Natale Ferro-nato: Praxis der Pathophysiognomik. Haug Verlag, 1. Auflage 2008, S. 9 und eigeneErfahrungen)

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derungen in den betreffenden Or-ganbereichen und nachlassendeStrahlung, was generell auf Mito -chondriopathie verweist.

Darstellung einzelner Entgif-tungsorgane und ihrer Aus -drucks zonen

1. Magen2. Darm3. Leber4. Milz und Lymphsystem5. Lunge6. Nieren7. Knochenmark8. Haut

Bewusst stelle ich Magen und Darmals Entgiftungsorgane voran. In Ab-bildung 1 ist die Reflexzone des er-sten Teils des Verdauungssystemsim Gesicht dargestellt: Magen undZwölffingerdarm.

1. Der Magen hat vielfältige Aufga-ben. Hier wird durch ausreichendeBildung von Pepsin über die Qua-lität der Eiweißspaltung entschie-den. Was im Magen nicht vorbear-beitet wurde, kann vom Darm nichtweiter aufgeschlossen werden. Sosehen wir im Gesicht häufig die Zei-chen jahrelanger schlechter Magen-besaftung und gleichzeitig begin-nender Dünndarmschädigungen.Hier beginnt die kausale Kette fürFäulnisprozesse und damit Vergif-tungen aus dem Darm.

Der Magen soll in den Nebenzellender Schleimhaut den Intrinsic-Fak-tor bilden. Dieser bewirkt, dass Vita-min B 12 im Ileum aufgenommenwerden kann und als Holo-Transco-balamin sowohl für die Erythrozy-tenbildung als auch als Baustein zurEntgiftung in der Leber zur Verfü-gung stehen kann. Gerade bei an-geborener Magenschwäche wirddieses Phänomen selten richtig ge-deutet (erfasst) und führt zu großenProblemen, wie ausgeprägter Anä-mie unklarer Genese, chronischerMüdigkeit und Schwäche bis zum

Arbeitsausfall. Man erkennt sie aneiner senkrechten Einziehung an/auf der Nasenspitze (s. Foto 1).

Ich arbeite hier mit Bitterstoffen derPflanzen Enzian, Tausendgülden-kraut, Wermut und der Glycyrrhizin-säure der Süßholzwurzel als Tee -drogen nach Dr. R. F. Weiss (5), um

Magen und Leber zu unterstützen,sowie mit i. m.-Injektionen von Vita-min B 12 SANUM, im akuten Falleinmal wöchentlich i.m.

Der Magen hat eine weitere Reflex-zone unmittelbar neben den Mund-winkeln. Schwellungen in dieser Zo-ne zeigen falsche Essgewohnheiten

Abb. 1: Pfeile zeigen Reflexzone des Magens

Foto 1: Patientin Frau Z., 40 Jahre; Senkrechte Einziehung auf der Nasenspitze bei ange-borener Magenschwäche

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(z.B. ständiges Essen, Naschen).Schwellung mit Röte weist auf Ga-stritis oder Magenulcus hin. Bei län-ger anhaltendem Prozess geht dieSchwellung von den Mundwinkelnaus in die typischen, sich schräg

abwärts nach außen neigenden Fal-ten, die sogenannten „Zwanzig-nach-acht-Falten“ über (s. Foto 2).

Von den Mundwinkeln senkrechtnach unten führende Falten lassenauf zu geringe Magensäurekonzen-

tration schließen (Foto 3, PatientinFrau A.). Der pH-Wert des Speise-breies im Magen sollte bei 1,3 – 1,5liegen. Vielfach wird der Wert über-schritten. Der Magen kann damitsowohl seiner keimtötenden Aufga-be als auch der Aktivierung von Pro-pepsin zu Pepsin nicht gerecht wer-den. Daraus resultiert die Belastungder nachfolgenden Organe.

2. Der Dünndarm ist in drei aufein-ander folgende Abschnitte geglie-dert:

a. Duodenum (Zwölffingerdarm)b. Jejunum (Leerdarm)c. Ileum (Krummdarm).

a. Die Reflexzone des ersten Teils,des Zwölffingerdarmes, befindetsich direkt als parallel verlaufendesBand über der Oberlippe (Abb. 2a),die Reflexzone von Jejunum undIleum in der Oberlippe (Abb. 2b). Zubeachten ist im Bereich des Duo -denums die Einmündung der bei-den sekretleitenden Gänge aus derLeber (Ductus choledochus) undaus der Bauchspeicheldrüse (Duc-tus pancreaticus) über die gemein-same Einmündung (Papilla vateri).Aus der Leber wird Gallensaft her-beigeführt. Er ermöglicht das Emul-gieren von Fetten und enthält Biliru-bin und andere Abbauprodukte ausder Entgiftungsleistung der Leber.Deshalb sollte Gallensaft ausrei-chend produziert werden und gutfließen. Diesen Prozess kann manam besten mit dem Cynarin der Ar-tischocke unterstützen. Das aus derBauchspeicheldrüse zugeführte Se-kret ist ebenfalls alkalisch, weil esneben Enzymen auch Bicarbonatenthält. Daher ändert sich durch gutfließende Sekrete aus Leber undBauchspeicheldrüse der pH-Wertdes Nahrungsbreis im Dünndarm:der stark saure Brei im Magen mussjetzt alkalisch werden, um den imDünndarm siedelnden Bakterien einphysiologisches Klima zu bereitenund die weiteren Verdauungsfunk-tionen zu ermöglichen. Wenn das

Foto 2: Patientin Frau F.,54 Jahre: „Zwanzig-nach-Acht-Falten“ bei rezidivierender Gastritis

Foto 3: Patientin Frau A., 72 Jahre: Senkrechte Falten Druckgefühl im Bauch, Enge imBrustbereich

Abb. 2a: Pfeil zeigt Reflexzone Duodenum

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nicht gelingt, werden hier Fäulnis-prozesse in Gang gesetzt.

b. und c. Die Oberlippe repräsen-tiert den weiteren Verlauf des Dünn-darms mit Leerdarm und Krumm-darm (Abb. 2b). Im Leerdarm ver-vielfachen die hohen Kerckring-Falten die Oberfläche der Darm-schleimhaut und erleichtern so dieResorption der Nährstoffe. ImKrumm darm befinden sich gehäuftLymphfollikel, die Peyer’schen Pla-ques, die als Teil des Immunsy-stems wichtige Abwehrfunktionenbesitzen.

Oberlippe und Unterlippe solltenphysiologisch senkrechte Falten, ei-ne gleichmäßige rosa bis leicht roteFärbung und klare Abgrenzung zurGesichtshaut aufweisen. Fehlt dieklare Abgrenzung, sind die Darm-schleimhäute bereits belastet. Sehrhelle oder sehr dunkle Farben aufden Lippen deuten auf degenerativeVeränderungen in der Darmschleim-haut hin.

3. In Abbildung 2b ist in der Unter-lippe der Verlauf des Dickdarmsvon rechts nach links sichtbar. DerDickdarm resorbiert hauptsächlichWasser und soll die letzten verwert-baren Nahungsbestandteile auf-spalten. Es ist bekannt, dass derDickdarm auch Neurotransmitterfreisetzt. Diese Stoffe spielen überallim Körper, vor allem auch im Gehirn,eine große Rolle bei der Signalüber-mittlung zwischen Nervenzellen.Man spricht nicht umsonst vomBauchhirn. Bei eingeschränkterFunktion des Dickdarmes entstehenGifte, die die Neurotransmitterpro-duktion beeinträchtigen. Das kannzu schweren neurologischen undpsychischen Störungen führen. Alseine der möglichen Ursachen fürsolche neurologischen Erkrankun-gen, z.B. Multiple Sklerose (MS)oder Amyotrophe Lateralsklerose(ALS), kommen neben den meistvorhandenen Schwermetall- undLeichtmetallbelastungen also Dünn-

darm- und Dickdarmstörungen mitden Symptomen Diarrhoe oder Ob-stipation hinzu.

Eine Neigung zur Obstipation er-kennt man an einer gestauten, glat-

ten, manchmal glänzenden Unter-lippe (Foto 4, Patient Herr R.).

Rote Schwellungen in der Unterlip-pe lassen auf Entzündungen schlie-ßen bis hin zu großflächigen Entzün-

Abb. 2b: Pfeile bezeichnen die Reflexzone des Leer- und Krummdarmes

Foto 4:Patient Herr R., 73 Jahre: Gestaute, glatte, blasse Unterlippe. Dickdarmschädigunginfolge angeborener Magenschwäche, langjähriger Obstipation

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dungsherden bei Colitis ulcerosa(Foto 5, Patientin Frau G.)

In diesem Zustand kann der Darmseiner Entgiftungsfunktion kaummehr nachkommen. Als Therapeutkann man hier zunächst recht ein-fach ansetzen: wichtig ist in der Er-nährungsberatung der Hinweis aufeine ausreichende Trinkmenge (30ml/kg Körpergewicht), ballaststoff-reiche, basenbildende Ernährungund regelmäßige Bewegung, um

den aufsteigenden Dickdarm beimHochbefördern des Speisebreis zuunterstützen. Das sind grundlegendeEntgiftungsmaßnahmen, die jederMensch durchführen kann. Die Fir-ma SANUM bietet ausgezeichnetePräparate zur Symbioselenkung aufallen Schleimhäuten, nicht nur imDarm. Neben ALKALA® “N“, SA NU -VIS® und CITROKEHL® als Basis derEntsäuerung und Energiegewin-nung setze ich FORTAKEHL® D5

Tropfen ein, später im Wechsel mitPEFRAKEHL® D5 Tropfen und AL-BICANSAN® D5 Tropfen. Bei hart-näckiger Obstipation lieben die Pa-tienten geradezu EXMYKEHL® D3als Suppositorien. Auch sie kannman im täglichen Wechsel mit PEF-RAKEHL® D3 und FORTAKEHL® D3Suppositorien verordnen. Gleichzei-tig sollte die Zahnsituation überprüftwerden, denn z.B. der Hefepilz Can -dida albicans erfüllt im Darm auchseine Aufgabe bei der Quecksilber-bindung aus Amalgam.

3. Die Leber ist am Kohlenhydrat-,Protein- und Lipidstoffwechsel be-teiligt und damit ein wichtiges Stoff-wechselorgan. Sie erfüllt zentraleEntgiftungsfunktionen, wie z.B. Ab-bau von Alkohol, Medikamentenund Umweltgiften. Sie ist starkdurchblutet. Die Reflexzone der Le-ber liegt direkt unter der äußerenrechten Unterlippenhälfte (Abb. 3).

Eine Schwellung in diesem Bereichzeigt eine Leberstauung. Ist dasAreal durch Falten eingegrenzt, be-steht die Überanstrengung des Or-gans schon länger. Röte (Foto 6,Patientin Frau B.) in diesem Bereichzeigt Entzündung bzw. verstärkteAktivität der Leber an, Blässe deutetauf Insuffizienz hin.

Ist auch die Nase gerötet, bestehteine schwere Leberbelastung durchlänger anhaltende Prozesse (Foto 6,Patientin Frau B.) Hier entstand dieLeberbelastung durch eine großeGemüsemahlzeit und Fleisch-Abu-sus täglich nach 20 Uhr sowie eine

Foto 5: Patientin Frau G., 73 Jahre: Röte wechselnd mit Blässe und Schwellung in der Unterlippe, groß -flächige Entzündungsherde im Dickdarm, Dünndarm ebenfalls nicht in der Norm

Abb. 3: Pfeil zeigt Reflexzone Leber

Foto 6: Patientin Frau B., 62 Jahre: Schwellung unterder Unterlippe, Röte unter rechter Unterlippe,Röte der Nase und Wangen, schwere Le-berbelastung

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viel zu geringe Trinkmenge (300 mlWasser am Tag!). Orangefärbungder Leberzone lässt virale Bela-stung, Gelbfärbung bakterielle Bela-stung vermuten. Brauntöne sinddeutliche Zeichen der Degenera-tion, also eines Gewebeuntergangs.

4. Die Milz ist das Schlüsselorganim Lymphsystem (Abb. 4).

Sie kontrolliert die Qualität der rotenBlutkörperchen und entfernt sie ausdem Blutkreislauf, wenn sie überal-tert sind. Ebenfalls abgebaut wer-den antikörperbeladene Thrombo-zyten, Krankheitserreger und Im-munkomplexe, also für den Orga-nismus als schädlich markierteKomplexe. Sie ist ein bedeutendesOrgan der Immunabwehr. Die Re-flexzone der Milz liegt direkt unterder äußeren linken Unterlippenhälf-te. Da Milz und Leber über die Pfort-ader (Vena portae) eng verbundensind und zusammenarbeiten, sindhäufig beide Zonen gleichzeitig alsSchwellung wahrzunehmen. NataleFerronato meint dazu: „Diese Zei-chen der gemeinsamen Belastungder Entgiftungs- und Abwehrorganesind wohl auch eine Reaktion aufunsere Umwelt- und Nahrungsbela-stung“ (6). (Foto 7, Patientin Frau E.).

Sind beide Zonen ähnlich dunkelund der Mund von einem weißenUmfeld umgeben, ist die Blutqualitätnicht normgerecht (Foto 8, PatientinFrau Z.).

Labortests müssen gemacht unddas Abwehrsystem unterstützt wer-den. Die Firma SANUM-Kehlbeckist eine der wenigen, die über Mittelzur Unterstützung der Milz verfügen,z. B. PINIKEHL®. Therapiemöglich-keiten aus dem Bereich Hildegard-Medizin, TCM in Kombination mitwestlichen Pflanzen und SANUM-Mitteln zur Unterstützung der Milzhat Frau Dr. med. vet. Anita Krackeeingehend in der SANUM-Post84/2008 beschrieben (7).

5. Die Lunge spielt neben dem Ver-dauungssystem eine große Rolle bei

Abb. 4: Pfeil zeigt Reflexzone Milz

Foto 7:Patientin Frau E., 57 Jahre: Schwellung unter rechter und linker Unterlippe, Leber und Milz alsEntgiftungs- u. Abwehrorgan.

Foto 8:Patientin Frau Z.,40 Jahre: Leberzone und Milzzone dunkel, Mund von weißem Umfeld umge-ben. Blutqualität nicht in der Norm.

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Energiegewinnung und Entgiftung.Durch Kälte, zu trockene oder stau-bige Luft kann leicht eine Schädi-gung der feinen Struktur dieses Or-gans eintreten. In der Lunge findetder Austausch von Sauerstoff undKohlendioxid statt. Durch Oxidationerfolgt die Energiegewinnung in denZellen. Bei guter Sauerstoffversor-gung wirkt die Gesichtshaut frischund gespannt. Ein rosig-gelblich-weißer Hautton herrscht vor, wenner nicht durch andere Krankheitszei-chen überdeckt wird. Bei Sauer-stoffmangel erscheint die Gesichts-haut matt, abgespannt, fahl bisbleich. „Auch blaugefärbte Sklerenund eine bläuliche Tönung der Lip-pen, Finger- und Fußnägel könnenHinweis auf eine Sauerstoffunterver-sorgung sein. Bei einer solchen Zy-anose laufen viele Stoffwechselkrei-se nicht normkonform ab.“ (8) Beiauffälligem Sauerstoffmangel müs-sen Laboruntersuchungen zu rotenBlutkörperchen, Hämoglobin undden Eisenwerten veranlasst werden.Die Situation kann man häufig leichtdurch Verordnung regelmäßiger Be-wegung verbessern. SANUVIS® undCITROKEHL® von SANUM-Kehlbeckkommen hier in Betracht, um dieEnergiegewinnung und den Sauer-stofftransport zu fördern.

Pathophysiognomisch sehen wir dieAtmungsorgane im Bereich der Na-senflügel (Abb. 5).

Am Beginn der bogenförmigen Fal-te zwischen Gesichtshaut und Na-senflügeln, von der hinteren Unter-kante der Nasenflügel beginnend,zeigt sich die Luftröhre. Sie gehtüber in die seitlichen Nasenflügel –den Bereich der Bronchien. DieBronchioli sind weiter vorn im vor-deren Teil der Nasenflügel zu sehen.Je schwerer die Erkrankung derBronchioli ist, desto mehr nehmenrötlich-bläuliche Verfärbungen vonhinten nach vorn hin zu (Foto 9, Pa-tient Herr P.).

Das eigentliche Lungengewebe mitden Alveolen zeigt sich an denUnterseiten der Nasenflügel (Nasevon unten her gesehen). Entzündli-

Abb. 5: Reflexzone Lunge

Foto 9: Patient Herr P., 62 Jahre: 40 Jahre Raucher, rötlich-bläuliche Naevi auf der Nasenspitze, Schä-digung der Bronchioli

Foto 10: Patientin Frau B., 87 Jahre: Unterseite der Nase bleich gedunsen, Verfall des Lungengewebesmit Aszites

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che Erkrankungen können durchmehr oder weniger deutliche Rö-tung der betreffenden Areale leichterkannt werden, sogenannte „kalt“ablaufende Prozesse erfordern weitmehr Erfahrung. Bei einer schlei-chenden Tuberkulose oder schlei-chendem Verfall des Lungengewe-bes erscheint das Lungenareal aufder Unterseite der Nasenflügelbleich und aufgedunsen (Foto 10,Patientin Frau B.).

Wichtige Mittel zur Unterstützung derLungenfunktion wurden auf der SA-NUM-Tagung 2012 in unter schied -lichen Referaten besprochen (SA-NUM-Post Nr. 99 und 102) Es sindu.a. FORMASAN, CITROKEHL®,NIGER SAN® und NOTAKEHL®.

6. Täglich durchströmt die Gesamt-menge des Blutes im menschlichenOrganismus mehrmals die Nieren.Dadurch werden pro Tag ca. 1.500Liter Blut gefiltert, in 24 Stundenentstehen ca. 150 Liter Primärharn,eine unglaubliche Leistung. Der Pri-märharn wird im Tubulusapparatkonzentriert und dabei ein großerTeil der flüssigen und festen Be-standteile wieder ins Blut aufge-nommen. Gleichzeitig werden dabeidas Säure-Basen-Gleichgewicht imBlut und der Elektrolythaushalt re-guliert. In den Kelchen des Nieren-beckens wird der Endharn gesam-melt, täglich etwa 1 - 1,5 Liter. Giftewerden ausgeschieden. Durch über -mäßige Giftbelastung des Organis -mus müssen auch die Nieren er-heblich mehr leisten. Neben derEntgiftungs- und Ausscheidungs-funktion ist die Niere auch an derHormonproduktion beteiligt: Ery -thro poetin, Prostaglandine, Kinine,Cholecalciferol.

Pathophysiognomisch spiegelt sichdie Niere mitten auf den Wangen ineinem nicht exakt abzugrenzendenBereich (Abb. 6) wider.

Entzündungen sind an Quellungenund Röte erkennbar. Das Nieren-becken erscheint auf den Wangennach craniolateral in Richtung derJochbeine. Einziehungen, nachlas-

sende Gewebespannung bis zu Fäl-telungen weisen auf nachlassendeFunktion hin. Diese Zeichen erschei-nen z. B. bei langjährigen Rauchernoder bei Menschen, die sonstigenRaubbau an ihren körperlichen Kräf-ten üben (Foto 11, Patient Herr P.),

Längere Einnahme starker Schmerz -mittel verbunden mit zu geringerTrinkmenge können Entzündungender Glomeruli hervorrufen. Bei die-ser Patientin (Foto 12, Patientin FrauG.) erkennt man spiralförmige Ent-zündungszeichen auf den Wangen.

Abb. 6: Reflexzone Nieren

Foto 11: Patient Herr P., 62 Jahre: Langjähriger starker Raucher; Einziehung auf der Wange,Nieren degeneration. Der senkrechte Pfeil bezeichnet die Schwermetalleinlagerung im Bindegewebe.

Foto 12: Patientin Frau G., 64 Jahre: Spiralförmige rote Zeichen auf der Wange. Entzündungder Glomeruli.

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Nach einer Infektion mit Herpes zo-ster-Viren nimmt sie seit mehrerenJahren täglich starke Schmerzmit-tel. Vorher war sie wegen häufigerKopfschmerzen auch nicht sparsamdamit umgegangen.

7. Ein sehr ernst zu nehmendes pa-thophysiognomisches Zeichen sindHinweise auf Toxinablagerungen imKnochenmark. Man sieht sie amKinn, zuerst rosa, später rot in ei-nem meist kreisförmigen Ausmaß.Das gesamte Kinn kann betroffen

sein. Bei zunehmender Gifteinwir-kung kann auch eine rötlich-bläu -liche Tönung entstehen (Abb. 7).

Im Knochenmark beginnt der Blut-bildungsprozess. Dieser kann durcheingelagerte Gifte massiv behindertwerden. Toxisch wirken auf dasKnochenmark Medikamente (z.B.bestimmte Antibiotika, Antirheuma-tika), Chemikalien (Insektizide, Pe-stizide) sowie Benzol (in Kraftstoff,Medikamenten, Farbstoffen, Texti -lien u.a.). (Foto 13).

8. Die Haut ist nicht nur die äußereBegrenzung unseres Körpers, son-dern sie stellt selbst ein Entgiftungs-organ dar (Foto 14). Über Schwitzen,Badekuren, Waschungen, Trocken-bürsten kann die Entgiftung wirkungs -voll in Gang gebracht oder unter-stützt werden. Pathophysiognomischist zu unterscheiden, ob es sich imGesicht um Veränderungen deroberen Hautschichten handelt, dieoft mit allgemeinen Entgiftungsreak-tionen des Körpers (über die Haut)in Zusammenhang gebracht werdenkönnen, oder ob die Veränderungenin tieferen Hautschichten vorliegen.Wie eingangs erwähnt, kann man indie fünfte bis siebte Haut schicht alsReflexzonen innerer Organe undFunktionskreise schauen. Wennman entsprechende Ent gif tungs -zeichen im Gesicht sieht (Foto 14),sind die Zonen der zuvor beschrie-benen Entgiftungsorgane zu prüfen(Foto 15). �

Abbildungen: Mit freundlicher Ge-nehmigung von Herrn N. Ferronatound dem Haug-Verlag.

Quellenverzeichnis(1) Natale Ferronato: Pathophysiogno-mik. Atlas der organ- und funktionsspe-zifischen Krankheitszeichen im Gesicht.Kürbis Verlag Uitikon Waldegg, 3. Aufla-ge, S. 9

(2) Fritz-A. Popp: Biologie des Lichts.Grundlagen der ultraschwachen Zell-strahlung. Paul Parey Verlag Berlin,1984

(3) Klaus Volkamer: Feinstoffliche Erwei-terung unseres Weltbildes. WeißenseeVerlag Berlin, 2. überarbeitete und er-weiterte Auflage 2009, S. 87

(4) Natale Ferronato: Praxis der Patho-physiognomik, Haug Verlag Stuttgart, 1.Auflage 2008, S. 9

(5) Rudolf Fritz Weiss: Lehrbuch derPhytotherapie. Hippokrates VerlagStuttgart, Vierte überarbeitete und er-gänzte Auflage 1980, S. 76-77

(6) Natale Ferronato: ebd., S. 22

(7) Anita Kracke: Die Milz – vielseitig undunentbehrlich. In: SANUM-Post84/2008, S. 6-15

(8) Natale Ferronato: ebd., S. 35

Abb. 7: Pfeil zeigt Reflexzone Knochenmark

Foto 13: Patientin, 67 Jahre: Toxine im Knochenmark

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Foto 14: Patientin 76 Jahre: Hautausschlag am Rücken

Foto 15: Gleiche Patientin wie Foto 14, 76 Jahre: Leberzone und Lebernebenzone

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1) Natale Ferronato: Praxis der Pathophy-siognomik. Haug Verlag Stuttgart, 1.Auflage 2008, S. 13, Verdauungssy-stem 1

Abb. 2) ebd., S. 17, Verdauungssystem 2

Abb. 3) ebd., S. 36, Atmungsorgane

Abb. 4) ebd., S. 45, Urogenitalsystem

Abb. 5) ebd., S. 24, Stoffwechsel

Anmerkung der Redaktion:

Die Patientenbilder entstammen derPraxis der Autorin und wurden mitGenehmigung der Patienten ver-öffentlicht.

Anschrift der Autorin:HeilpraktikerinDr. agr. Sigrid PfeifferWaldstraße 6 A17509 Seebad LubminE-Mail: [email protected]