Jutta Wolff, Heike Flämig
Leitfaden zur Erhebung der regionalen Beschäftigungswirkung von Binnenhäfen
Schriftenreihe des Instituts für Verkehrsplanung und Logistik
Herausgegeben vonHeike Flämig und Carsten GertzTechnische Universität Hamburg-Harburg
Harburger Berichte zur Verkehrsplanung und Logistik
Die Ausweisung regionaler Beschäftigungswirkungen von Binnenhäfen ist ein Mittel die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der deutschen Binnenhafenstandorte für die jeweilige Stadt bzw. Region und deren regionale Wirtschaft herauszuarbeiten.
Im Auftrag der im Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB) organisierten Binnenhäfen wurde dafür der vorliegende Leitfaden durch das Institut für Verkehrsplanung und Logistik der Technischen Universi-tät Hamburg-Harburg (TUHH) entwickelt, um eine wissenschaftlich fundierte, einheitliche und dokumentierte Umfragesystematik zur Verfügung zu stellen, durch die nachvollziehbare, vergleichbare und kumulierbare Ergebnisse erzielt werden können.
Zielgruppe des Leitfadens sind die Hafenbetreiber bzw. diejenigen, die die Arbeits- und Wirtschaftskraft ihrer Hafenstandorte für die jeweilige Stadt bzw. Region ermitteln wollen.
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Teil A: Durchführung der ErhebungTeil B: Methodischer Hintergrund
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Band 12
Leitfaden zur Erhebung der regionalen Beschäftigungswirkung von Binnenhäfen
Teil A: Durchführung der Erhebung
Teil B: Methodischer Hintergrund
Autoren: Jutta Wolff, Heike Flämig
unter Mitarbeit von Christian Commichau, Britta Schreiber
Technische Universität Hamburg-Harburg Institut für Verkehrsplanung und Logistik
Dezember 2014
Jutta Wolff, Heike Flämig»Leitfaden zur Erhebung der regionalen Beschäftigungswirkung von Binnenhäfen«© 2014 der vorliegenden Ausgabe:Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat OHG Münsterwww.mv-wissenschaft.com© 2014 Institut für Verkehrsplanung und LogistikAlle Rechte vorbehaltenSatz: Institut für Verkehrsplanung und LogistikUmschlag: Institut für Verkehrsplanung und LogistikDruck und Bindung: MV-Verlag
ISBN 978-3-95645-513-1
Leitfaden zur Erhebung der regionalen Beschäftigungswirkung von Binnenhäfen
Band 12Harburger Berichte zur Verkehrsplanung und Logistik
Schriftenreihe des Instituts für Verkehrsplanung und LogistikTechnische Universität Hamburg-Harburgherausgegeben vonHeike Flämig und Carsten Gertz
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Zusammenfassung
Die Ermittlung der regionalen Beschäftigungswirkungen von Binnenhäfen hat zum Ziel, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der deutschen Binnenhafenstandorte für die jeweilige Stadt bzw. Region und deren regiona-le Wirtschaft genauer abschätzen und die Leistungsfähigkeit der Häfen besser kommunizieren zu können. Bisher fehlen für Binnenhäfen aussagekräftige Daten zur Beschäftigung in der Hafenwirtschaft selbst, aber auch zu den Handelsver-flechtungen zwischen dem Binnenhafen i. e. S. (Betreiber, Umschlag, Transport, Lagerei) und den Hafennutzern (Verlader, Empfänger) und damit der Beschäfti-gung in der hafenaffinen Wirtschaft.Zielgruppe des Leitfadens sind die Hafenbetreiber bzw. diejenigen, die die Ar-beits- und Wirtschaftskraft ihrer Hafenstandorte für die jeweilige Stadt bzw. Re-gion ermitteln wollen. Der Leitfaden konzentriert sich auf die Ermittlung von Beschäftigungseffekten. Mittelfristig ist angedacht, auch weitere Wirkungskate-gorien, wie fiskalische oder ökologische Effekte, zu ermitteln. Der Leitfaden wurde im Auftrag der im Bundesverband Öffentlicher Binnenhä-fen e. V. (BÖB) organisierten Binnenhäfen mit Unterstützung des Instituts für Verkehrsplanung und Logistik der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) entwickelt, um eine wissenschaftlich fundierte, einheitliche und doku-mentierte Umfragesystematik zur Verfügung zu stellen, durch die nachvollzieh-bare, vergleichbare und kumulierbare Ergebnisse erzielt werden können. Dafür wurden zunächst die Grundlagen zum Thema erarbeitet. Es erfolgte eine Auseinandersetzung mit relevanten Begrifflichkeiten, volkswirtschaftlichen Berechnungsgrundlagen und Ermittlungsalternativen für regionale Beschäfti-gungswirkungen. Zudem wurde der Stand der Technik in diesem Themengebiet erarbeitet und relevante Studien analysiert. Aufbauend auf der Darstellung des State-of-the-Art bei der Ermittlung von Beschäftigungseffekten fand ein Abstim-mungsworkshop mit Vertretern der im Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB) organisierten Binnenhäfen statt. Im Rahmen des Workshops wurden zentrale Begrifflichkeiten und Systemgrenzen diskutiert sowie die weitere Vor-gehensweise festgelegt. Darauf folgte ein weiterer Workshop, der nach der so-genannten LOTOS-Methode gestaltet war. Ein wesentliches Element dieser LO-TOS-Methode, ist die Einbeziehung von Expertenwissen mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund. Aus diesem Grund wurden Experten aus verschiedenen relevanten Akteursgruppen zu dem Workshop eingeladen (z. B. Binnenhäfen,
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hafennahe verladende Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Statistikämter sowie Arbeitnehmerverbände und NGOs). Dadurch wurde sichergestellt, dass der zu entwickelnde Leitfaden aus Sicht der Wissenschaft und Anspruchsgruppen auf einer fundierten und akzeptierten Ermittlungsmethodik basiert und für die Häfen schnell umsetzbar ist. Im nächsten Schritt fand ein durch die TUHH begleiteter Pretest für die Häfen Saarlouis und Trier statt. Parallel dazu wurde der Leitfaden an die Teilnehmer des LOTOS-Workshops zur kritischen Durchsicht geschickt, um das methodische Vorgehen auf dieser Ebene abzusichern. Die finalen Versio-nen des Leitfadens und des Fragebogens wurden den organisierten Binnenhäfen vorgestellt. Der Leitfaden und der Fragebogen stehen den im BÖB organisierten Binnenhä-fen nun als wissenschaftlich fundierte, einheitliche und dokumentierte Umfrage-systematik zur Verfügung, um Erhebungen und Auswertungen zu den Beschäfti-gungswirkungen durchzuführen. Der Leitfaden umfasst zwei Teile. Teil A unterstützt bei der Durchführung der Er-hebung und umfasst methodische Hinweise für die Ansprache der zu befragenden Unternehmen, für die Vorbereitung und für die Durchführung der Erhebung sowie für die Auswertung der Daten. Teil B erläutert den methodischen Hintergrund der gewählten Vorgehensweise zur Ermittlung der Beschäftigungswirkungen.Im Idealfall beteiligen sich alle Binnenhäfen und relevanten Unternehmen, so dass daraus ein deutschlandweites Positionspapier abgeleitet werden kann. Je mehr Binnenhäfen eine Umfrage zur Beschäftigungswirkung anhand dieses Leitfadens durchführen, desto größer ist die erhobene Datenbasis und desto wir-kungsmächtiger kann diese als Argumentationshilfe gegenüber Interessengrup-pen, insbesondere aus Politik und Planung (u. a. der Stadt- und Verkehrsplanung oder Wirtschaftsförderung), genutzt werden.
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Zusammenfassung ....................................................................................5Inhaltsverzeichnis .......................................................................................7Abkürzungsverzeichnis ..............................................................................11Literaturverzeichnis .................................................................................112
Teil A: Durchführung der Erhebung
1 Vorbemerkungen ........................................................................15
2 Vorbereitung der erhebung .........................................................182.1 Abgrenzung der Region .................................................................182.2 Auswahl der Adressaten für die Erhebung .......................................192.3 Ansprache der Adressaten für die Erhebung ....................................232.4 Festlegung des Erhebungsablaufs ...................................................24
3 erläuterungen des Fragebogens ...................................................26Teil A: Allgemeine Unternehmensdaten .....................................................28Teil B: Beschäftigungsrelevante Unternehmensdaten ..................................30Teil C: Wirtschaftliche Unternehmensdaten ................................................34
4 hinweise zur auswertung der erhobenen daten und inFormationen ...384.1 Ermittlung der direkten Beschäftigung .............................................38
4.1.1 Prüfung der Zugehörigkeit zur Wirkungsregion 394.1.2 Prüfung der Hafenaffinität 394.1.3 Sektorale Einordnung der direkten Beschäftigten 444.1.4 Kategorisierung der direkten Beschäftigten nach arbeits-
platzspezifischen Merkmalen 444.1.5 Spezifizierung des Leistungsportfolios 444.1.6 Einordnung ins Wertschöpfungsnetzwerk 44
4.2 Ermittlung der indirekten Beschäftigung ..........................................454.2.1 Indirekte Beschäftigung durch regionale Vorleistungs-
verflechtungen 454.2.2 Indirekte Beschäftigung durch Standortinvestitionen 51
4.3 Ermittlung der induzierten Beschäftigung .........................................53
anhang a erläuterung der aggregierten wirtschaFtssektoren ..................55
anhang b anForderungsniVeaus der arbeitsplätze ..................................59
Inhaltsverzeichnis
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anhang c erläuterung wirtschaFtlicher begriFFe ...................................61Anhang C.1 Bruttowertschöpfung ..............................................................61Anhang C.2 Vorleistungen ........................................................................61Anhang C.3 Produktionswert ....................................................................62Anhang C.4 Investitionen .........................................................................62
anhang d sektorale arbeitsproduktiVitäten ...........................................64
anhang e input-koeFFizienten .............................................................65
anhang F einkommensmultiplikatoren ...................................................68
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Teil B: Methodischer Hintergrund
1 Vorgehensweise bei der entwicklung des leitFadens..........................75
2 grundlagen zur ermittlung regionaler beschäFtigungswirkung Von binnenhäFen .......................................................................772.1 Der Begriff Binnenhafen ................................................................772.2 Der Begriff Beschäftigung ..............................................................78
2.2.1 Abgrenzung und Klassifizierung von Beschäftigung 782.2.2 Beschäftigungseffekte 802.2.3 Beschäftigung als regionalwirtschaftlicher Effekt von
Binnenhäfen 832.3 Der Begriff Region ........................................................................84
2.3.1 Möglichkeiten regionaler Abgrenzungen 842.3.2 Wirkungsregion von Binnenhäfen 85
3 ermittlung der direkten beschäFtigungseFFekte ................................873.1 Auswahl der Erhebungsmethode ....................................................873.2 Identifizierung von Unternehmen mit direkter Beschäftigungswirkung .88
3.2.1 Hafenaffinität durch Existenzabhängigkeit 893.2.2 Hafenaffinität durch Leistungsbereitstellung 893.2.3 Hafenaffinität durch Leistungsinanspruchnahme 90
4 ermittlung der indirekten beschäFtigungseFFekte .............................934.1 Möglichkeiten zur Ermittlung indirekter Beschäftigungseffekte ............93
4.1.1 Input-Output-Analyse 934.1.2 Multiplikatoranalyse 100
4.2 Möglichkeiten der Regionalisierung ..............................................1024.2.1 Regionalisierung von Input-Output-Tabellen 1024.2.2 Regionalisierung von Vorleistungsmultiplikatoren 104
4.3 Ausgewählte Vorgehensweise zur Ermittlung der indirekten Beschäftigungseffekte ..................................................................104
5 ermittlung der induzierten beschäFtigungseFFekte ..........................1075.1 Auswahl der Berechnungsgrundlage .............................................1075.2 Möglichkeiten zur Ermittlung induzierter Beschäftigungseffekte ........107
5.2.1 Input-Output-Analyse 1075.2.2 Multiplikatoranalyse 108
5.3 Möglichkeiten der Regionalisierung ..............................................1105.3.1 Regionalisierung der erweiterten Input-Output-Tabelle 1105.3.2 Regionalisierung von Einkommensmultiplikatoren 110
5.4 Ausgewählte Vorgehensweise zur Ermittlung der induzierten Beschäftigungseffekte ....................................................................11
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Tabellen
Tabelle A.1: Adressaten der Umfrage und Quellen für Unternehmensdaten 22Tabelle A.2: Umrechnungsschlüssel (Y): Umschlagsvolumen in Arbeitsplätze 43Tabelle A.3: Szenarien zur Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch regionale
Vorleistungsverflechtungen 46Tabelle A.4: Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch regionale
Vorleistungsverflechtungen 50Tabelle A.5: Szenarien zur Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch
Standortinvestitionen 52Tabelle A.6: Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch Standortinvestitionen 52Tabelle A.7: Erläuterung der 12 aggregierten Wirtschaftssektoren 56Tabelle A.8: Erläuterungen zu dem Anforderungsniveau von Arbeitsplätzen 59Tabelle A.9: Sektorale Arbeitsproduktivitäten 64Tabelle A.10: Input-Koeffizienten der Input-Output-Tabelle 2010 zu Herstellungspreisen -
Inländische Produktion und Importe - in % des Produktionswertes (auf Seite 66 und 67) 65
Tabelle A.11: Einkommensmultiplikatoren der Raumordnungsregionen 69Tabelle B.1: Schema der Input-Output-Tabellen am Beispiel der inländischen Produktion
und Importe zu Herstellungspreisen 2008 in Milliarden Euro 97
Abbildungen
Abbildung A.1: Beschäftigungswirkungen von Binnenhäfen 16Abbildung A.2: Adressaten der Erhebung 19Abbildung A.3: Beispiele für Adressaten 21Abbildung A.4: Beispielhaft für ein Anschreiben 24Abbildung A.5: Ablauf der Erhebung 25Abbildung A.6: Modularer Aufbau der Erhebung 27Abbildung A.7: Ermittlung der direkten Beschäftigung 40Abbildung A.8: Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch regionale
Vorleistungsverflechtungen: Graphische Verdeutlichung 48Abbildung A.9: Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch Standortinvestitionen:
Graphische Verdeutlichung 53Abbildung B.1: Vorgehensweise bei der Leitfadenentwicklung 75Abbildung B.2: Systematiken zur Verwaltungsgliederung 85
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Abkürzungsverzeichnis
AK ArbeitsplatzkoeffizientAKETR Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder”AP ArbeitsplätzeBA Bundesagentur für ArbeitBBR Bundesamt für Bauwesen und RaumordnungBBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und RaumforschungBDB Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e. V.BMJ Bundesministerium der JustizBMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und StadtentwicklungBÖB Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V.BPB Bundeszentrale für Politische BildungBWS BruttowertschöpfungCHAR Cross-Hauling Adjusted RegionalisationCSES Center for Strategy and Evaluation ServicesDestatis Statistisches BundesamtDL DienstleistungDV DatenverarbeitungEC European CommissionEKM EinkommensmultiplikatorESVG Europäisches System der Volkswirtschaftlichen GesamtrechnungenEU Europäische UnionEW ErwerbstätigeFÖV Forschungsinstitut für öffentliche VerwaltungHrsg. Herausgeberi. e. S. Im engeren SinneIfV Köln Institut für Verkehrswissenschaften der Universität KölnIfVM Institut für Verkehrswissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität MünsterIHK Industrie- und HandelskammerILO Internationale ArbeitsorganisationINV InvestitionenI-O-Tabelle Input-Output-TabelleKfz Kraftfahrzeugkm KilometerNDS JM Niedersächsisches JustizministeriumNGO NichtregierungsorganisationNUTS Nomenclature des unités territoriales statistiquesPB ProduktionsbereichPLZ Postleitzahl
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PW ProduktionswertROR RaumordnungsregionenSGB Sozialgesetzbucht TonnenTzBfG Teilzeit- und BefristungsgesetzU Unternehmenu. Ä. Und Ähnliche[s]VDV Verband Deutscher VerkehrsunternehmenVGR Volkswirtschaftliche GesamtrechnungVL VorleistungenVZÄ VollzeitäquivalentWZ Klassifikation der Wirtschaftszweige
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Leitfaden zur Erhebung der regionalen Beschäftigungswirkung von Binnenhafen
Teil A: Durchführung der Erhebung
Teil A Durchführung der Erhebung 15
1 Vorbemerkungen
Die Ausweisung der Beschäftigungswirkung eines Binnenhafens ist nicht trivial, da sich aufgrund der Komplexität der Thematik zugleich mehrere Fragen auf-werfen: Was wird unter einem Binnenhafen verstanden? Welche Arbeitsplätze bei welchen Unternehmen dürfen dazu gerechnet werden? Wo liegen die Gren-zen der Region?
Im Rahmen der Leitfadenentwicklung wurden diese Fragen in verschiedenen Workshops durch die im BÖB organisierten Binnenhäfen diskutiert, mit fach-bezogenen Experten reflektiert und wie im Folgenden dargestellt beantwortet.
Für die Durchführung der Erhebung wurde folgende Definition von Binnenhafen und dessen Leistung festgelegt:
Ein Binnenhafen ist ein Industriegebiet mit Hafen, also ein Logistikknoten, der auch an die Binnenwasserstraße angebunden ist.
Unter Leistungen des Hafens werden alle Leistungen verstanden, die von Unter-nehmen zur Erfüllung der Hafenfunktion als bi- bzw. trimodaler Logistikknoten erbracht werden.
Die Beschäftigungswirkung wird in Arbeitsplätzen gemessen. Ein Arbeits-platz entspricht einer Stelle eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin, wobei hier Erwerbstätige zu betrachten sind; also neben den sozialversichungspflichtigen Beschäftigten auch Beamte und Selbstständige. Neben der Anzahl an Arbeits-plätzen wird das Vollzeitäquivalent erfasst, um Vergleiche zu ermöglichen.
Aus volkswirtschaftlicher Perspektive zählen zu den mit einem Binnenhafen in Verbindung stehenden Arbeitsplätzen nicht nur diejenigen Arbeitsplätze, die direkt mit der Leistungserstellung und -inanspruchnahme der Hafenfunktionen verbunden sind, sondern auch die Arbeitsplätze, die nicht existieren würden, wä-ren die Arbeitsplätze bei den hafenaffinen Unternehmen nicht vorhanden. Dabei werden drei Arten von Beschäftigungswirkungen unterschieden (siehe Abbil-dung A.1).
• Zur direkten Beschäftigungswirkung werden Arbeitsplätze bei Unterneh-men gerechnet, die Anbieter oder Nachfrager von hafenbezogenen Produk-ten und Dienstleistungen sind. Diese Unternehmen werden als hafenaffin bezeichnet.
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• Zur indirekten Beschäftigungswirkung werden Arbeitsplätze bei Betrieben gerechnet, bei denen die hafenaffinen Unternehmen Güter und Dienstleis-tungen (sogenannte Vorleistungen sowie Investitionsgüter) einkaufen.
• Zur induzierten Beschäftigungswirkung werden Arbeitsplätze bei Un-ternehmen gerechnet, bei denen die Beschäftigten der Unternehmen mit direkter1 Beschäftigungswirkung ihre privaten Konsumbedürfnisse befrie-digen (z. B. die Imbissbude).
Abbildung A.1: Beschäftigungswirkungen von Binnenhäfen
Quelle: eigene Darstellung
Die Region muss individuell an jedem Binnenhafenstandort abgegrenzt werden. Eine deutschlandweit gültige geographische einheitliche Abgrenzung der Regi-on eines Binnenhafens würde die tatsächlichen wirtschaftlichen Verflechtungen nicht widerspiegeln, da sich die öffentlichen Binnenhäfen und der sie umgebende Raum, in dem sich die Beschäftigungswirkung entfaltet, hinsichtlich der geopo-litischen und geographischen Gegebenheiten, der Leistungsdichte, -reichweite, -abhängigkeiten usw., stark voneinander unterscheiden.
1 Die Ableitung der induzierten Beschäftigung erfolgt nur auf Basis der direkten Beschäftigten (und nicht der indirekten Beschäftigten), um diesen Effekt nicht überzubewerten.
Teil A Durchführung der Erhebung 17
Für eine Kumulierung der ermittelten Beschäftigungswirkungen auf nationaler Ebene können die Ergebnisse einzelner Häfen nicht direkt zusammengefasst werden, da nicht auszuschließen ist, dass sich deren Regionsabgrenzungen über-lappen. Um eine Überschätzung der Beschäftigungswirkung zu vermeiden wird vorgeschlagen, nur jene Arbeitsplätze auf nationaler Ebene zusammenzufassen, die durch Unternehmen entstehen, die auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe angesiedelt sind.
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2 Vorbereitung der Erhebung
Zur Vorbereitung der Erhebung sind die folgenden Schritte notwendig: • Abgrenzung der Region, • Auswahl der Adressaten, • Ansprache der Adressaten und • Festlegung des Erhebungsablaufs.
Für die die Abgrenzung der Region und die Auswahl der Adressaten, sollten ge-troffene Entscheidungen gut dokumentiert werden, so dass die Begründung der Entscheidung nachvollziehbar ist und zusammen mit den Ergebnissen kommu-niziert werden kann.
2.1 Abgrenzung der Region
Bevor mit der Erhebung begonnen werden kann, muss auf der Ebene des Binnen-hafens oder des Binnenhafenverbundes durch den Hafenbetreiber entschieden werden, was unter dem Begriff Region verstanden wird. Dazu bestehen folgende Möglichkeiten:
Die Wirkungsregion wird verstanden als • der Raum innerhalb eines festgelegten Entfernungsradius um den Binnen-
hafen, z. B. 50 km2, • eine Menge an Landkreisen und/oder kreisfreien Städten, • ein Bundesland, • eine oder mehrere Raumordnungsregionen, • eine Menge an Postleitzahl-Bereichen.
Mit dieser Festlegung wird bestimmt, welchen Anteil ihrer Tätigkeit die zu be-fragenden Unternehmen und Institutionen als regional bezeichnen.
2 Die Nutzung des 50 km-Radius geht auf das Regionsverständnis im Rahmen der Gemeinschafts-aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ von Bund und Ländern zurück (Deutscher Bundestag 2009, S.42). Vergleichbare Studien mit 50 km-Radius: IHK Dortmund 2006, S.21; Planco 2008, S.2.; IfVM 2010, S.3; Planco 2010, S.18
Teil A Durchführung der Erhebung 19
2.2 Auswahl der Adressaten für die Erhebung
Im Rahmen der Erhebung werden die Unternehmen mit direkter Beschäftigung adressiert. Die damit verbundene indirekte und induzierte Beschäftigung wird dann aus den erhobenen Daten zur direkten Beschäftigung abgeleitet. Abbil-dung A.2 ergänzt Abbildung A.1 und gibt eine Übersicht über die in der Erhe-bung zu berücksichtigenden Unternehmen.
Abbildung A.2: Adressaten der Erhebung
Hafen-betreiber
Umschlags-unternehmen
Lager-unternehmen
Transport-unternehmen
Speditionen
Industrie-unternehmen
Handels-unternehmen
Zoll
Banken
VersicherungenVerbände
Landwirtschaftl. Unternehmen
Verlader/Empfänger (auf dem Hafengelände und
außerhalb des Hafengeländes)
Logistikunternehmen (auf dem Hafengelände)
Logistik-unternehmen (außerhalb des Hafengeländes)
Priv. und öffentl. Einrichtungen
Transport-unternehmen
Quelle: eigene Darstellung
Für eine strukturierte Auswahl empfiehlt sich die Auswahl der Unternehmen von innen nach außen:
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• Im Mittelpunkt steht der Hafenbetreiber. • Auf der zweiten Ebene sind die Unternehmen zu berücksichtigen, die Um-
schlags- und Lagerleistungen auf dem Hafengelände anbieten sowie Trans-portunternehmen und Speditionen, die hafenbezogene Transportleistungen anbieten und auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe ansässig sind. Logistikunternehmen, die keine hafenbezogenen Leistungen (d. h. verbun-den mit dem Umschlag von/auf Bahn oder Binnenschiff) anbieten, aber auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe angesiedelt sind, können auch erfasst werden. Deren Beschäftigung muss jedoch als nicht-hafenaffine Beschäftigung ausgewiesen werden.
• Auf der dritten Ebene befinden sich die Verlader und Empfänger, die die Umschlagsleistung des Hafens in Anspruch nehmen. Diese Unter nehmen können sowohl auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe als auch au-ßerhalb ansässig sein. Verlader und Empfänger, die die Umschlagsleistung des Hafens (Bahn, Binnenschiff) nicht in Anspruch nehmen, aber auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe sitzen, können auch erfasst werden. Deren Beschäftigung muss jedoch als nicht-hafenaffine Beschäftigung aus-gewiesen werden.
• Auf der vierten Ebene sind Unternehmen außerhalb des Hafengeländes zu erfassen, die hafenbezogene Transportleistungen anbieten.
• Auf der fünften Ebene sollten öffentliche und private Einrichtungen erfasst werden, die hafenbezogene Dienstleistungen erbringen, wie z. B. der Zoll, Banken und Versicherungen.
Die in der Erhebung zu berücksichtigenden Unternehmen befinden sich sowohl direkt auf dem Hafengelände und in direkter Nähe als auch im Hinterland des Binnenhafens. Die räumliche Abgrenzung des Hafengeländes und seiner direk-ten Nähe geht von dem Binnenhafen als Logistikknoten aus, der auch über das definierte Hafengebiet hinausgehen kann. Es sollte nach bestem Wissen und Gewissen entschieden werden, welche Unternehmen Teil des Logistikknotens sind. Um insbesondere bei großen Unternehmen mit beträchtlicher Beschäfti-gungswirkung kritische Nachfragen zu vermeiden, bietet es sich an, im Rahmen eines persönlichen Gesprächs das Unternehmen selbst zu befragen, ob es sich als Teil des Hafens begreift. Die räumliche Begrenzung des Hinterlands erfolgt über die Festlegung der Region durch den Hafenbetreiber (siehe oben). Funktionell bildet der erste Logistikknoten im Hinterland die Regionsgrenze. Beispiele für Adressaten sind in Abbildung A.3 dargestellt.
Teil A Durchführung der Erhebung 21
Abbildung A.3: Beispiele für Adressaten
StahlwerkRecyclingbetrieb
Zoll
HafenbetreiberSpedition
Hafengelände
UmschlagsbetriebLagerei
Region
Kohlekraftwerk
Versandhandel
Automobilbauer
Mineralölhändler
Papierhersteller
Transporteur
Bank
Versicherung
Transporteur
Landwirtschaftl. Betrieb für Getreideanbau
HafenbetreiberLogistikunternehmen (auf dem Hafengelände)Verlader/Empfänger (auf dem Hafengelände und außerhalb)Logistikunternehmen (außerhalb des Hafengeländes)Private und öffentliche Einrichtungen
Quelle: eigene Darstellung
Anzuschreiben sind grundsätzlich alle Unternehmen auf dem Hafengelände. Die Adressen für die Unternehmen auf dem Hafengelände (Eigentümer, Mieter oder Pächter) finden sich in der Regel in den hafeneigenen Unternehmensverzeichnis-sen. Sollten der Zweck und die Hafenaffinität der Unternehmen vor Ort bekannt sein, reicht es aus, die Logistikunternehmen (Transport, Umschlag, Lagerei) und die hafenaffinen Verlader und Empfänger anzuschreiben. An größeren Hafen-standorten können die zu adressierenden Unternehmen weiter eingegrenzt wer-den, indem nur die Unternehmen mit Garantieumschlag (vereinbartem Ufergeld) angeschrieben werden.
Da dem Hafenbetreiber nicht zwingend jedes Unternehmen im Hinterland be-kannt ist, müssen diese Betriebe entlang der Transportkette identifiziert werden. Im Idealfall werden diese Informationen durch die Umschlagsunternehmen oder andere Logistikunternehmen mit Hafenbezug bereitgestellt. Dies setzt jedoch die Kooperationsbereitschaft dieser Unternehmen voraus. Bei Bedarf sollten diese Fragen im Rahmen eines persönlichen Termins geklärt werden, um die Unter-nehmen zu motivieren, die Erhebung zu unterstützen. Eine weitere Möglichkeit besteht beispielsweise darin, die Umschlagsunternehmen zu bitten, die Fragebö-gen auszulegen.
22
Weitere Adressaten für die Erhebung stellen öffentliche oder private Einrichtun-gen dar, die mit dem Hafen assoziiert werden können. Darunter fallen auf priva-ter Seite, z. B. Banken und Versicherungen, auf öffentlicher Seite, z. B. Ämter, Verbände oder der Zoll. Hier sind jedoch nur die Organisationen zu befragen, bei denen eine Verbindung zum Hafen besteht.
Zusammengefasst ergibt sich die in Tabelle A.1 aufgelisteten potentiellen Adres-saten als Quelle für benötigte Daten.
Tabelle A.1: Adressaten der Umfrage und Quellen für Unternehmensdaten
Adressaten der Umfrage Quelle für AdressdatenHafenbetreiber Keine, Hafenbetreiber führt die Erhebung durch.Logistikunternehmen auf dem Hafengelände - Umschlagsunternehmen - Lagerunternehmen - Transportunternehmen und Speditionen
Hafeneigene Unternehmensverzeichnisse zu den Eigentümern, Miet- und Pachtverträgen.
Verlader/Empfänger auf dem Hafengelände - Landwirtschaftliche Unternehmen - Handelsunternehmen - Produktionsunternehmen
Hafeneigene Unternehmensverzeichnisse zu den Eigentümern, Miet- und Pachtverträgen.
Verlader/Empfänger außerhalb des Hafengeländes - Landwirtschaftliche Unternehmen - Handelsunternehmen - Produktionsunternehmen
Wenn diese Kontakte nicht bekannt sind, sind Umschlags- und Transportunternehmen potentielle Vermittler für Adressen.
Logistikunternehmen außerhalb des Hafengeländes - Transportunternehmen und Speditionen
Wenn diese Kontakte nicht bekannt sind, sind Umschlagsunternehmen potentielle Vermittler für Adressen weiterer Logistikunternehmen.Meist besteht ein Arbeitskreis Verkehr bei der Kammer oder eine Logistikinitiative, deren Verteiler genutzt werden können.
Hafenaffine öffentliche oder private Einrichtungen - Banken - Versicherungen - Verbände - Zoll - Öffentliche Ämter - etc.
Diese Kontakte sollten bekannt sein bzw. sind öffent-lich zugänglich. Gegebenenfalls können die eigenen Verbände (BÖB, VDV, BDB u. a.) befragt werden.
Quelle: eigene Darstellung
Teil A Durchführung der Erhebung 23
Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu verbessern, sollte die Erhebung alle Umschlagsunternehmen (100 %) umfassen. Die erfassten Verlader/Empfänger sollten ca. 80 % des Gesamtumschlags (Binnenschiff, Bahn) entsprechen. Dabei bietet es sich an, die Unternehmen mit relativ großem Umschlagsvolumen zuerst anzusprechen.
2.3 Ansprache der Adressaten für die Erhebung
Wesentlich bei der Ansprache der Adressaten ist die Auswahl des richtigen Ansprechpartners. Grundsätzlich ist zu empfehlen, das Anliegen zunächst auf der Ebene der Geschäftsführung vorzubringen, um die grundsätzliche Unter-stützung der Erhebung durch das Unternehmen sicherzustellen. Bei nationalen oder internationalen Konzernen sollte die höchste Unternehmensebene vor Ort angesprochen werden. Erfahrungsgemäß wird das Ausfüllen des Fragebogens von der Geschäftsführung auf eine(n) adäquate(n) MitarbeiterIn übertragen. Die Zusammenstellung der Daten für den Fragebogen wiederum kann, insbesondere in größeren Unternehmen, durch MitarbeiterInnen verschiedener Abteilungen erfolgen.
Die vorherige, persönliche Ansprache der Adressaten per Telefon erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Fragebogen beantwortet wird. Insbesondere bei Unternehmen, die absehbar einen großen Anteil an der Beschäftigungswirkung haben, ist diese Vorgehensweise zu empfehlen. Zudem kann im Rahmen eines persönlichen Gesprächs der richtige Ansprechpartner verifiziert werden. Die Unternehmen im Rahmen eines persönlichen Gesprächs über die Erhebung zu informieren, kann ggf. auch aus vertriebsstrategischen Gründen empfehlenswert sein. Eine weitere Möglichkeit, insbesondere bei großen Binnenhäfen, besteht darin, eine Anzeige in der Hafenzeitung zu schalten, um eine größere Anzahl von Unternehmen zu informieren.
In jedem Fall sollte dem Fragebogen ein persönliches Anschreiben beigefügt werden (siehe beispielhaft Seite 24). Dieses sollte Argumente benennen, die den Adressaten motivieren, an der Erhebung teilzunehmen. Zudem sollte dem Adres-saten ein Ansprechpartner für Rückfragen sowie eine Frist zur Rücksendung des Fragebogens genannt werden.
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Abbildung A.4: Beispielhaft für ein Anschreiben
Umfrage zur Beschäftigungswirkung Ihres Binnenhafens
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Ihnen bekannt ist leistet unser Binnenhafen als intermodaler Logistikkno-ten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Funktionsfähigkeit der lokalen und regionalen Wirtschaft mit seinen überregionalen Wertschöpfungsver-flechtungen und trägt zur Schaffung sowie Sicherung von (langfristigen) Ar-beitsplätzen bei.
Allerdings fehlen für den Binnenhafen aussagekräftige Daten über die Ar-beits- und Wirtschaftskraft, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Be-deutung für unsere Region hervorzuheben. Mit dieser Umfrage wollen wir diese Datenlücke schließen und Argumente herausarbeiten, die die Wichtig-keit des Binnenhafens als Wirtschaftsstandort unterstreichen.
Wir würden uns freuen, wenn Sie Zeit finden, sich an der Umfrage zur Be-schäftigungswirkung Ihres Binnenhafens zu beteiligen. Dafür bitten wir Sie, den folgenden Fragebogen auszufüllen und bis zum XX.XX.XXXX an uns zurückzusenden.
Bei Fragen können Sie sich gern an Herrn/Frau Y (Tel./Email) wenden.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen
Quelle: eigene Darstellung
2.4 Festlegung des Erhebungsablaufs
Neben den oben im Detail beschriebenen Punkten sollte die eigentliche Erhebung die folgenden Schritte umfassen. Für jeden der Schritte sollte geplant werden, wie viel Zeit bzw. personelle Ressourcen in welchem Zeitraum (Erhebungszeit-raum, Auswertungszeitraum) dafür benötigt werden und bereitgestellt werden können. Daran sollte sich auch der Erhebungszeitraum orientieren.
Teil A Durchführung der Erhebung 25
• Ankündigung der Umfrage Idealerweise werden die Adressaten über die bevorstehende Umfrage te-lefonisch informiert. Eine weitere Möglichkeit ist die Ankündigung über eine Anzeige in einer adäquaten Zeitung. In jedem Fall sollte dem Frage-bogen ein entsprechendes Anschreiben beigefügt werden. Inhaltlich um-fassen diese Informationen über den Fragenbogen, das jeweilige Projekt, Ansprechpartner, den Zeitrahmen sowie die Gewährleistung, dass Daten nur aggregiert und anonymisiert veröffentlicht werden.
• Versandform des Fragebogens Der Versand des Fragebogens kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: auf dem Postweg in ausgedruckter schriftlicher Form oder auf elektroni-schem Weg per E-Mail, z. B. als PDF-Formular.
• Erinnerung Unternehmen, die bis eine Woche vor Ablauf der vorher festgelegten Rück-sendefrist noch keinen ausgefüllten Fragebogen zurückgesendet haben, sollten in Form eines Anrufs oder per E-Mail/Post erinnert werden. Durch einen persönlichen Anruf können aufgetretene Fragen oder der Grund für die Nichtteilnahme an der Befragung direkt geklärt werden und die Bitte um Teilnahme erneuert werden.
• Kontrolle des Rücklaufs Direkt nach Rückerhalt der Fragebögen ist zu prüfen, ob diese vollstän-dig ausgefüllt und alle Daten lesbar und verwertbar sind, damit eventuelle Rückfragen zeitnah erfolgen können.
• Auswertung der Fragebögen Nach Ablauf der Rücksendefrist und der Rücklaufkontrolle werden die ausgefüllten Fragebögen ausgewertet. Der zeitliche Aufwand hängt von dem Umfang der erhaltenden Fragebögen und deren Datenqualität ab.
Ein Vorschlag für die Terminierung der Erhebung findet sich in Abbildung A.5.
Abbildung A.5: Ablauf der Erhebung
Ankündigung der Umfrage
Rücklauf ausgefüllterFragebögen
Kontrolle des
Rücklaufs
Wochen-2 4-1 0
Versand des Fragebogens
1 2 3 5 6 7
Erinnerung
8
Rücksendefrist
Auswertung der Fragebögen
Quelle: eigene Darstellung
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3 Erläuterungen des Fragebogens
Der Fragebogen ist modular aufgebaut.
Der minimale Erhebungsumfang zur Ermittlung der direkten Beschäftigung er-fordert die Aufnahme der Anzahl Arbeitsplätze sowie der Daten zur Prüfung der Hafenaffinität von Unternehmen auf dem Hafengelände.
Dieser minimale Erhebungsumfang kann durch die Betrachtung weiterer Be-schäftigungswirkungen erweitert werden. Zur Ermittlung der indirekten Be-schäftigung ist die Aufnahme wirtschaftlicher Unternehmensdaten erforderlich sowie Angaben zu regional bezogenen Vorleistungen und regional getätigten Investitionen. Die Ermittlung induzierter Beschäftigung erfordert keine spezifi-schen Daten, sondern basiert auf der ermittelten direkten Beschäftigung.
Eine weitere Möglichkeit zur Erweiterung der Betrachtung ist die inhaltliche De-taillierung der Basisergebnisse. Dazu zählen bei der direkten Beschäftigung die sektorale Einordnung, die Kategorisierung der Arbeitsplätze, die Spezifizierung des Leistungsportfolios und die Einordnung ins Wertschöpfungsnetzwerk. Bei den indirekten Beschäftigten erfordert die sektorale Einordnung die Aufnahme von sektorspezifischen Angaben zu Vorleistungen und Investitionen.
Des Weiteren kann die Erhebung hinsichtlich des räumlichen Bezugs erweitert werden. Über das Hafengelände hinaus, können Unternehmen innerhalb der de-finierten Regionsabgrenzung in die Erhebung eingebunden werden.
Im Folgenden werden die Hintergründe zu den einzelnen Fragen aufgezeigt. Ins-besondere das Erkenntnisinteresse, das mit der jeweiligen Frage verfolgt wird, wird näher erläutert. Weiterführende Informationen sind im Anhang zu finden. Die farbliche Markierung der Fragen und Erläuterungen nimmt Bezug auf den modularen Aufbau (siehe Abbildung A.6). Grau umrandete Fragen sind nicht zwingend erforderlich, werden aber als Rahmen für die Erhebung empfohlen.
Teil A Durchführung der Erhebung 27
Abbildung A.6: Modularer Aufbau der Erhebung
Quelle: eigene Darstellung
28
Teil A: Allgemeine Unternehmensdaten
Teil A Durchführung der Erhebung 29
Adressdaten Unternehmen/BetriebstätteAnhand der Adressdaten wird der geographische Bezugspunkt der Antwor-ten hergestellt, um eine Einordnung im Hinblick auf die Wirkungsregion zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang spielt es eine Rolle, ob das Unternehmen mehrere Betriebsstätten in der Region hat. Bei mehreren Betriebstätten je Unternehmen sollte ein Fragebogen je Betriebstätte ausgefüllt werden, um einen klareren Bezug zur Wirkungsregion zu ermöglichen.
Ansprechpartner für RückfragenHier sollte die Person genannt werden, die den Fragebogen ausgefüllt oder die Erhebung koordiniert hat, um eventuelle Rückfragen zielgerichtet stellen zu können.
Unternehmenszweck und WirtschaftssektorDiese Zuordnung dient zum einen dazu, die direkten Beschäftigten nach Wirt-schaftssektoren abzugrenzen, wie sie in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrech-nung verwendet werden. Eine detaillierte Beschreibung der zwölf Sektoren be-findet sich im Anhang A: Erläuterung der aggregierten Wirtschaftssektoren.Zum anderen wird diese Zuordnung für die Ermittlung der indirekten Beschäf-tigten aus den relevanten sektoralen Verflechtungen benötigt.
Lage zum HafengeländeDie Frage, ob ein Unternehmen auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe angesiedelt ist, ist aus zwei Gründen von Interesse: Zunächst wird davon aus-gegangen, dass das Unternehmen – sofern es an der Leistungsbereitstellung des Hafens beteiligt ist und auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe liegt – Teil des Wirtschaftskonglomerates Hafen ist und somit alle Beschäftigten der direkten Beschäftigungswirkung zugerechnet werden können. Zum anderen kann es für Binnenhäfen, deren Standort kritisch betrachtet und eine Standort-verlagerung diskutiert wird, von Vorteil sein, die direkte Beschäftigungswir-kung am Hafenstandort aufzeigen zu können.
Lage des Unternehmens im WertschöpfungsnetzwerkDiese Frage dient dazu, den Regionsbezug des Unternehmens hinsichtlich der Lage im Wertschöpfungsnetz zu konkretisieren.
30
Teil B: Beschäftigungsrelevante Unternehmensdaten
Teil A Durchführung der Erhebung 31
Anzahl Arbeitsplätze
Diese Frage stellt die Kernfrage der Erhebung dar. Das Unternehmen gibt hier die Anzahl der Arbeitsplätze (AP) an. Unter Arbeitsplatz wird hier die Stelle eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin verstanden. Es werden alle sozialversi-cherungspflichtigen Beschäftigten, Beamte und Selbstständige erfasst.
Art der Arbeitsplätze
Das entsprechende Vollzeitäquivalent (APVZÄ) wird abgefragt, um eine ver-gleichbare Größe zu erhalten. Die Anzahl Teilzeitarbeitsplätze werden erfasst, um die Arbeitsplätze entsprechend ihrer wöchentlichen Arbeitszeit in Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte zu unterscheiden und die Plausibilität des Vollzeit-äquivalentes überprüfen zu können.
Anforderungsniveau der Arbeitsplätze
Ziel dieser Frage ist es, die Vielfalt der Beschäftigung im Hafenumfeld hin-sichtlich des Qualifikationsniveaus darstellen zu können. Angaben zum An-forderungsniveau der MitarbeiterInnen können z. B. aus der Meldung zur Sozialversicherung entnommen bzw. müssen dafür ohnehin bestimmt werden. Erläuterungen zu den einzelnen Anforderungsniveaus sind in Anhang B: An-forderungsniveaus der Arbeitsplätze dargestellt.
Existenzfragen
Beide Fragen zur Existenzabhängigkeit dienen der Feststellung, wie viele Ar-beitsplätze der direkten Beschäftigungswirkung des Binnenhafens zugeordnet werden können. Wird eine der Fragen verneint, werden alle Beschäftigten zugerechnet. Werden beide Fragen bejaht, müssen weitere Aspekte beachtet werden (siehe Kapitel 4.1.2: Prüfung der Hafenaffinität).
32
Teil A Durchführung der Erhebung 33
Beteiligung an der Leistungsbereitstellung des Hafens
Diese Frage klärt, wie viele der Beschäftigten der direkten regionalen Beschäf-tigungswirkung zugerechnet werden können: Beschäftigte in Unternehmen, die an der Leistungsbereitstellung des Hafens beteiligt sind und auf dem Ha-fengelände oder in direkter Nähe liegen, können vollständig der direkten Be-schäftigungswirkung zugerechnet werden.
Unternehmen, die nicht auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe angesie-delt sind, können trotzdem an der Leistungsbereitstellung des Hafens beteiligt sein. Um abschätzen zu können, wie stark der Beitrag des Unternehmens zur regionalen Beschäftigungswirkung ausfällt, soll die Anzahl hafenbezogener Arbeitsplätze erfasst werden.
Leistungsportfolio des Hafens
Anhand dieser Frage wird das hafenspezifische Leistungsportfolio konkretisiert.
Inanspruchnahme der Leistungen des Hafens
Diese Fragen prüfen, ob das Unternehmen Leistungen des Hafens in Anspruch nimmt, um eine detaillierte Aussage über das nachgefragte hafenspezifische Leistungsportfolio treffen zu können.
Umschlagsvolumen
Diese Frage dient dazu, die Hafenaffinität in der verladenden und empfan-genden Wirtschaft (Unternehmen aus Landwirtschaft, Industrie und Handel) zu ermitteln, um den Anteil der direkten Beschäftigten bei den Verladern und Empfängern ermitteln zu können. Dies erfolgt über die Erfassung des Um-schlagsvolumens über den Binnenhafen.
34
Teil C: Wirtschaftliche Unternehmensdaten
Teil A Durchführung der Erhebung 35
Produktionswert, Bruttowertschöpfung und Vorleistungen des Unternehmens
Die Angabe des Produktionswertes, der Bruttowertschöpfung und der Vor-leistungen ist ggfs. Voraussetzung für die Berechnung der indirekten Beschäf-tigten. Diese Daten werden für die Ermittlung der indirekten Beschäftigung benötigt, wenn zur Frage C.2 nur prozentuale Angaben gemacht wurden.
Begrifflichkeiten sind in Anhang C: Erläuterung wirtschaftlicher Begriffe erklärt.
Umfang der regionalen Vorleistungen
Diese Frage zielt darauf ab, die Vorleistungsverflechtungen der hafenaffi-nen Unternehmen zu erfassen. Diese dienen zur Berechnung der indirekten Beschäftigung.
Begrifflichkeiten sind in Anhang C: Erläuterung wirtschaftlicher Begriffe erklärt.
Vorleistungen je Wirtschaftssektor
Diese Frage zielt darauf ab, die Vorleistungen den verschiedenen Wirtschafts-sektoren zuzuordnen.
36
Teil D: Offene Fragen
Teil A Durchführung der Erhebung 37
Umfang der am Standort getätigten Investitionen
Diese Frage zielt darauf ab, abzuschätzen, welche Investitionskraft hafenaffi-ne Unternehmen in der Region haben. Dafür wird die (kurzfristige) indirekte Beschäftigung berechnet.
Begrifflichkeiten sind in Anhang C: Erläuterung zu wirtschaftlichen Begrif-fen erklärt.
Investitionen je Wirtschaftssektor
Diese Frage zielt darauf ab, die Investitionen den verschiedenen Wirtschafts-sektoren zuzuordnen.
Qualitative Aussagen
Die letzten beiden Fragen in Teil D der Umfrage dienen dazu, qualitative Aus-sagen der Unternehmen hinsichtlich der Bedeutung des Binnenhafens und die Einbindung in die regionale Wirtschaft abzufragen. Diese Fragen zielen pri-mär darauf ab, Argumente für den Binnenhafen zu sammeln, wobei die zweite Frage den Binnenhafen als regionales Cluster konkretisieren soll.
38
4 Hinweise zur Auswertung der erhobenen Daten und Informationen
Die Auswertung der erhobenen Daten und Informationen erfolgt für die ver-schiedenen Beschäftigungswirkungen getrennt.
Für die Auswertung der Daten sind Kenntnisse im Umgang mit einer Tabellen-kalkulation, z. B. Excel, hilfreich, bei größerem Erhebungsumfang erforderlich. Die Verarbeitung der Daten mit Hilfe einer vergleichbaren Software ermöglicht eine vereinfachte Berechnung und transparent Auswertung. Die Interpretation der Ergebnisse erfordert eine bedingte Auseinandersetzung mit den volkswirt-schaftlichen Hintergründen, die in Teil B des Leitfadens zum methodischen Hin-tergrund dargestellt sind.
Im Folgenden wird das entwickelte methodische Vorgehen zur Ermittlung der direkten, indirekten und induzierten Beschäftigten erläutert.
4.1 Ermittlung der direkten Beschäftigung
Bei der Ermittlung der direkten Beschäftigung ist grundsätzlich die Anzahl der Arbeitsplätze des Unternehmens von Interesse (Frage B.1).
Zunächst wird jedoch geprüft, inwieweit das Unternehmen innerhalb der defi-nierten Wirkungsregion liegt.
Ob das Unternehmen und dessen Beschäftigte vollständig als direkte Beschäf-tigungswirkung des Binnenhafens gezählt werden kann, wird anhand der Exis-tenzabhängigkeit (Fragen B.3 und B.4) und der Hafenaffinität durch Leistungs-bereitstellung oder Leistungsinanspruchnahme (Fragen B.5 bis B.10) geprüft. Unternehmen, die nicht als hafenaffin eingestuft werden, aber auf dem Hafen-gelände oder in direkter Nähe liegen, können ebenfalls erfasst, müssen aber als „nicht-hafenaffine“ Beschäftigung ausgewiesen werden.
Ist der Umfang der einzubeziehenden Arbeitsplätze ermittelt, können die Ar-beitsplätze anderen Merkmalen zugeordnet werden: dem Arbeitsumfang (Frage B.1: Teilzeit), dem Anforderungsniveau (Frage B.2), der geographischen Lage (Fragen A.5 bis A.7) und dem Wirtschaftssektor (Frage A.4). Diese Zuordnung ermöglicht auf aggregierter Ebene Aussagen über die Beschäftigungswirkung des Binnenhafens bezogen auf die einzelnen Merkmale.
Teil A Durchführung der Erhebung 39
Zusammengefasst ergeben sich folgende Schritte zur Ermittlung der direkten Beschäftigten (siehe Abbildung A.7):
• Prüfung der Zugehörigkeit zur Wirkungsregion, • Prüfung der Hafenaffinität aufgrund von
○ Existenzabhängigkeit, ○ Leistungsbereitstellung oder ○ Leistungsinanspruchnahme.
Die ermittelten Beschäftigten werden dann nach relevanten Merkmalen differen-ziert ausgewertet:
• Sektorale Einordnung der direkten Beschäftigten, • Kategorisierung der direkten Beschäftigten nach arbeitsplatzspezifischen
Merkmalen, • Spezifizierung des Leistungsportfolios, • Einordnung ins Wertschöpfungsnetzwerk.
4.1.1 Prüfung der Zugehörigkeit zur Wirkungsregion
Die Wirkungsregion des Binnenhafens wurde als Vorbereitung zur Erhebung festgelegt (siehe Abgrenzung der Region). Bei der Prüfung der regionalen Zu-gehörigkeit erfolgt ein Abgleich der Adressdaten des Unternehmens bzw. der Betriebstätte (z. B. anhand der PLZ) mit der Wirkungsregion. Unternehmen, die außerhalb der Wirkungsregion liegen werden nicht in die Auswertung miteinbezogen.
4.1.2 Prüfung der Hafenaffinität
Unternehmen sind hafenaffin, • wenn ihre Existenz vom Hafen abhängig ist, • wenn sie Leistungen des Hafens bereitstellen oder • wenn sie die Umschlagsleistung des Hafens in Anspruch nehmen.
40
Abbildung A.7: Ermittlung der direkten Beschäftigung
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Teil A Durchführung der Erhebung 41
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42
Hafenaffinität durch Existenzabhängigkeit
Wird eine der beiden Existenzfragen verneint (Frage B.3: nein oder Frage B.4: nein), werden alle Beschäftigten des Unternehmens der direkten Beschäftigungs-wirkung zugerechnet.
Hafenaffinität durch Beteiligung an der Leistungsbereitstellung des Hafens
Ist ein Unternehmen an der Leistungsbereitstellung des Hafens beteiligt (Frage B.5: ja) und
• es liegt auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe (Frage A.5: ja), wer-den alle Beschäftigten des Unternehmens der direkten Beschäftigungswir-kung zugerechnet.
• es liegt nicht auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe (Frage A.5: nein), werden nur diejenigen Beschäftigten des Unternehmens der direkten Beschäftigungswirkung zugerechnet, die explizit hafenbezogene Tätigkei-ten ausführen (Frage B.6).
Hafenaffinität durch Inanspruchnahme des Leistungsportfolios des Hafens
Für die Zurechnung von Beschäftigten bei der verladenden bzw. empfangen-den Wirtschaft wurde mit den Hafenvertretern und dem BÖB festgelegt, die Umschlagsleistung des Hafens heranzuziehen, da diese das Basisportfolio des Hafens darstellt. Wenn 30 % des Frachtaufkommens eines Unternehmens über den Hafen (Bahn und Binnenschiff3) abgewickelt wird, werden alle Beschäftigte des Unternehmens (100 % der Arbeitsplätze) der direkten Beschäftigungswir-kung des Hafens zugerechnet. Um den harten Bruch am Übergang von 29,9 % zu 30,0 % am Schwellenwert zu vermeiden, wird die Einrechnung von Arbeits-plätzen linear aufgebaut (siehe Umrechnungsschlüssel in Tabelle A.2).
3 Nach Planco 2008 und Planco 2010 ist die Standortabhängigkeit neben dem wasserseitigen auch vom Bahnumschlag abhängig bzw. die regionale Beschäftigung korreliert mit dem Volumen des wasser- und bahnseitigen Umschlags. Eine Unterscheidung nach wasser-/bahnseitigem Umschlag wird nach Planco 2008 und Planco 2010 nicht vorgenommen, sondern es werden Gesamtwerte angegeben (Planco 2008, S.6,14; Planco 2010, S.18-19).
Teil A Durchführung der Erhebung 43
Nimmt ein Unternehmen die Umschlagsleistung des Hafens in Anspruch und • entspricht der Bahn- und Binnenschiffumschlag 30 % oder mehr am ge-
samten Frachtaufkommen des Unternehmens, werden alle Beschäftigten des Unternehmens der direkten Beschäftigungswirkung zugerechnet.
• erreicht einen Anteil am Frachtaufkommen von weniger als 30 %, wer-den die Beschäftigten des Unternehmens nach folgendem Schlüssel (Y) zugerechnet.
Tabelle A.2: Umrechnungsschlüssel (Y): Umschlagsvolumen in Arbeitsplätze
Anteil Frachtaufkommen
[%]
Anteil Arbeitsplätze
[%]
Anteil Frachtaufkommen
[%]
Anteil Arbeitsplätze
[%]
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15,0 50
Quelle: eigene Darstellung
Nicht-hafenaffine Beschäftigung auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe
Unternehmen, die nicht hafenaffin sind, also weder existenzabhängig sind, noch an der Leistungsbereitstellung des Hafens beteiligt sind oder dessen Umschlags-leistung (Bahn, Binnenschiff) in Anspruch nehmen, können trotzdem eine wich-tige Rolle für Hafenbetreiber spielen. So kann es von Interesse sein, die gesamte Beschäftigung des Logistikknotens unabhängig von der Hafenaffinität auszu-weisen. Demnach können alle Arbeitsplätze, die durch Unternehmen auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe entstehen, als direkte, nicht-hafenaffine Be-schäftigung ausgewiesen werden. Hierzu können auch jene Arbeitsplätze gezählt werden, die aufgrund einer lediglich anteiligen Einbeziehung des Unternehmens (wegen eines Umschlagsvolumens < 30 %) noch nicht betrachtet wurden.
44
4.1.3 Sektorale Einordnung der direkten Beschäftigten
Die Zuordnung des Unternehmens zu den Wirtschaftssektoren erfolgt mit Hil-fe der Frage A.4. Die direkten Arbeitsplätze werden den 12 aggregierten Wirt-schaftssektoren zugeordnet, um auf Ebene eines Hafenstandorts eine Aussage zur sektoralen Verteilung der direkten Arbeitsplätze treffen zu können und damit Transparenz und Vergleichswerte zu schaffen.
4.1.4 Kategorisierung der direkten Beschäftigten nach arbeitsplatzspezifischen Merkmalen
Anhand der Fragen B.1 und B.2 werden mehrere arbeitsplatzspezifische Merk-male erfasst, anhand derer die direkten Arbeitsplätze kategorisiert werden kön-nen. Es können der Anteil Teilzeitbeschäftigter sowie das Vollzeitäquivalent aus-gewiesen werden. Zudem können die Arbeitsplätze der direkten Beschäftigten anhand des zu Grunde liegenden Anforderungsniveaus gegliedert werden.
4.1.5 Spezifizierung des Leistungsportfolios
Anhand der Frage B.7 kann das hafenspezifische Leistungsportfolio ermittelt werden und die Beteiligung der hafenaffinen Unternehmen an der Bereitstel-lung. Die Frage B.9 konkretisiert die Inanspruchnahme des hafenspezifischen Leistungsportfolios durch die befragten Unternehmen.
4.1.6 Einordnung ins Wertschöpfungsnetzwerk
Dieser Auswertungsschritt dient dazu, den Wirkungsraum des Binnenhafens hin-sichtlich der wirtschaftlichen Verflechtungen bildlich darzustellen.
Zunächst wird die Anzahl direkter Arbeitsplätze, die auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe sind (Frage A.5), bestimmt. Diese Aussage dient dazu Häfen, die ggf. verlegt werden sollen, Transparenz und Vergleichswerte hinsichtlich der direkten Arbeitsplätze am Standort zu verschaffen. In diesem Zusammenhang können auch qualitative Aussagen zu Frage D.2 hinsichtlich der Leistungsabhän-gigkeiten hilfreich sein.
Des Weiteren kann hier die Art der Hafenaffinität (Existenzabhängigkeit, Leis-tungsbereitstellung oder Inanspruchnahme der Umschlagsleistung) ausgewertet werden.
Teil A Durchführung der Erhebung 45
Die Frage A.7 zur Lage im Wertschöpfungsnetzwerk liefert zusätzliche Informa-tionen zur regionalen Einbindung der hafenaffinen Unternehmen.
4.2 Ermittlung der indirekten Beschäftigung
Indirekte Beschäftigung entsteht in den Vorleistungsbetrieben der direkten Be-schäftigung entweder aufgrund von regionalen Vorleistungsverflechtungen oder regional getätigten Investitionen. Indirekte Beschäftigung, die durch nicht-ha-fenaffine Unternehmen entsteht, muss gesondert ausgewiesen werden.
4.2.1 Indirekte Beschäftigung durch regionale Vorleistungsverflechtungen
Die Unternehmen können in unterschiedlichem Detaillierungsgrad Angaben zu den Vorleistungen machen: je detaillierter Angaben gemacht werden, desto ge-nauer sind die Ergebnisse.
Vier Szenarien können zur Bestimmung der indirekten Beschäftigung mit Hilfe von Vorleistungsverflechtungen in Abhängigkeit von den verfügbaren Unterneh-mensdaten unterschieden werden. Szenario 1 weist den höchsten und Szenario 4 den niedrigsten Detaillierungsgrad auf. In Tabelle A.3 ist dargestellt, welches Szenario welche Angaben zu den Fragen C.1 und C.2 erfordern und welcher bekannte Wert für die Ermittlung der indirekten Beschäftigung daraus resultiert. Dieser muss teilweise noch aus vorhandenen Werten ermittelt werden.
Werden keine dieser Angaben vom Unternehmen zur Verfügung gestellt, ist eine Berechnung der indirekten regionalen Beschäftigungswirkung nicht möglich.
Um Doppelzählungen zu vermeiden, werden Vorleistungen in Sektor 9 „Han-del, Verkehr, Nachrichtenübermittlung, Gastgewerbe“ aus der Berechnung aus-geschlossen. Es wird davon ausgegangen, dass Unternehmen, die an der Leis-tungsbereitstellung im Hafen beteiligt sind und damit höchstwahrscheinlich dem Sektor 9 angehören, ohnehin im Rahmen der Erhebung erfasst werden.
46
Tabelle A.3: Szenarien zur Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch regionale Vorleistungsverflechtungen
Szenario Angaben zu den Fragen C.1/C.2 Bekannter Wert
1 Die linke Spalte der Tabelle unter Frage C.2.2 (absoluter Werte der regional bezogenen Vorleistungen gegliedert nach Wirtschaftssektoren) ist ausgefüllt oderDer erste Wert unter Frage C.2.1 (absolute Wert der Summe regional bezogener Vorleistungen) ist angegeben und die rechte Spalte der Tabelle unter Frage C.2.2 (Anteile der regional bezogenen Vorleistungen gegliedert nach Wirtschaftssektoren) ist ausgefüllt.oderDer zweite Wert unter Frage C.1 (Vorleistungen gesamt) und der zweite Wert unter Frage C.2.1 (Anteil regional bezogener Vorleistungen an gesamt bezogenen Vorleistungen) ist angegeben und die rechte Spalte der Tabelle unter Frage C.2.2 (Anteile der regional bezogenen Vorleistungen gegliedert nach Wirtschaftssektoren) ist ausgefüllt.
Absolute Werte regioVLU je PB
Absoluter Wert ∑regioVLU x Anteile regioVLU je PB = Absolute Werte regioVLU je PB
gesamtVLU x Anteil ∑regioVLU x Anteile regioVLU je PB = Absolute Werte regioVLU je PB
2 Der erste Wert unter Frage C.2.1 (absolute Wert der Summe regional bezogener Vorleistungen) ist angegeben.oderDer zweite Wert unter Frage C.1 (Vorleistungen gesamt) und der zweite Wert unter Frage C.2.1 (Anteil regional bezogener Vorleistungen an gesamt bezogenen Vorleistungen) ist angegeben.
Absoluter Wert ∑regioVLU
gesamtVLU x Anteil ∑regioVLU = Absoluter Wert ∑regioVLU
3 Die rechte Spalte der Tabelle unter Frage C.2.2 (Anteile der regional bezogenen Vorleistungen gegliedert nach Wirtschaftssektoren) ist ausgefüllt.
Anteile regioVLU je PB
4 Der zweite Wert unter Frage C.2.1 (Anteil regional bezogener Vorleistungen an gesamt bezogenen Vorleistungen) ist angegeben.
Anteil ∑regioVLU
Quelle: eigene Darstellung
Teil A Durchführung der Erhebung 47
Für den Fall, dass die Unternehmen bei der Ermittlung der direkten Beschäf-tigung nur anteilig eingerechnet werden (Umschlag > 30 %), gilt die anteilige Einrechnung auch für die Ermittlung der indirekten Beschäftigung.
Zum besseren Verständnis der Berechnungsschritte in den einzelnen Szenarien, werden relevante Tabellen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) 2010 kurz dargestellt. Beide Tabellen enthalten aggregierte Daten für die 12 Wirtschaftssektoren. In der VGR werden diese Wirtschaftssektoren Produktions-bereiche genannt.
• Tabelle 3.1 Input-Koeffizienten der Input-Output-Tabelle 2010 zu Herstellungspreisen (inländische Produktion und Importe): In dieser Auswertungstabelle werden die Input-Koeffizienten für die einzelnen produzierenden Bereiche aufgelistet. Input-Koeffizi-enten beschreiben spaltenweise den Verbrauch von Vorleistungen und die Komponenten der Bruttowertschöpfung in Prozenten des Produktionswertes (Output) der produzierenden Bereiche. (Die Tabelle findet sich in Anhang E: Input-Koeffizienten.)
• Tabelle 4 Erwerbstätige und Arbeitnehmer im Inland 2010 nach Produktionsbereichen: Diese Auswertungstabelle listet die Anzahl an Erwerbstätigen auf, die im Jahresdurchschnitt den einzelnen Produktionsbereichen zugeordnet wer-den konnten. Zusätzlich zu den Erwerbstätigenzahlen wird auch die Anzahl an Arbeitnehmern aufgezeigt. (Eine Tabelle mit den abgeleiteten Arbeits-produktivitäten findet sich in Anhang D: Sektorale Arbeitsproduktivitäten.)
Die Abbildung A.8 gibt eine Übersicht über mögliche Szenarien zur Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch Vorleistungen. In Tabelle A.4 sind die ein-zelnen Szenarien und die damit verbundenen Berechnungsschritte dargestellt.
48
Abbildung A.8: Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch regionale Vorleistungsverflechtungen: Graphische Verdeutlichung
Szenario3 Szenario3
Szenario 1 Szenario 1
Szenario2
Anteil regioVL je PB
bekannt?
nein
Abs. Wert ΣregioVLUbekannt?
ja
neinAbs. Wert
regioVLU je PB bekannt?
ja
Anteil ΣregioVLUbekannt?
Szenario4
nein
Ermittlung indirekter Arbeitsplätze (APind_VL)
Arbeitsproduktivitäten je PB
Absoluter Wert regioVLU je PB
Ermittlung abs. Werte regioVLU je PB
Inputkoeffizienten:VL(PB)/PW des PBU
Absoluter Wert regioVLU je PB
Ermittlung indirekter Arbeitsplätze (APind_VL)
Arbeitsproduktivitäten je PB
APind_VL
APind_VL
ja PWU
PWU
Λ
Ermittlung abs. Werte regioVLU je PB
Inputkoeffizienten:VL(PB)/PW des PBU
Absoluter Wert regioVLU je PB
Ermittlung indirekter Arbeitsplätze (APind_VL)
Arbeitsproduktivitäten je PB
APind_VL
Ermittlung abs. Wert ΣVLU
Inputkoeffizienten:Verhältnis ΣVL/PW des PBU
PWU
PWU
Absoluter Wert ΣVLU
Λ
ja
Ermittlung abs. Werte regioVLU je PB
Inputkoeffizienten:VL(PB)/PW des PBU
Absoluter Wert regioVLU je PB
Ermittlung abs. Wert ΣregioVLU
Absoluter Wert ΣregioVLU
Anteil ΣregioVLU
Ermittlung indirekter Arbeitsplätze (APind_VL)
Arbeitsproduktivitäten je PB
APind_VL
Anzahl Arbeitsplätze (APVZÄdirekt)
Arbeitsproduktivität des PBU
PWU bekannt?
nein
ja
PWU
Ermittlung PWU
Ermittlung APind_VL
Keine Beschäftigungs-
wirkungAPindirek_VL= 0
Absoluter Wert ΣregioVLU
Inputkoeffizienten:Verhältnis ΣVL/PW des PBU
Absoluter Wert ΣVLU
Inputkoeffizienten:ΣVL/PW des PBU
Λ
Absoluter Wert regioPWU
Ermittlung regioPWU
Anteil regioVL je PBU
Inputkoeffizienten:Verhältnis ΣVL/PW des PBUErmittlung regioPWU
Absoluter Wert regioPWU
nein
ErgebnisFragebogen-baustein AktionEntscheidung Externe Daten
Legende
Abkürzungen: abs: absolut AP: Arbeitsplatz BWS: BruttowertschöpfungINV: Investitionen PB: Produktionsbereich (= Wirtschaftssektor)PW: Produktionswert regio: regional U: Unternehmen VL: VorleistungenΛ: oder
Quelle: eigene Darstellung
Teil A Durchführung der Erhebung 49
Szenario3 Szenario3
Szenario 1 Szenario 1
Szenario2
Anteil regioVL je PB
bekannt?
nein
Abs. Wert ΣregioVLUbekannt?
ja
neinAbs. Wert
regioVLU je PB bekannt?
ja
Anteil ΣregioVLUbekannt?
Szenario4
nein
Ermittlung indirekter Arbeitsplätze (APind_VL)
Arbeitsproduktivitäten je PB
Absoluter Wert regioVLU je PB
Ermittlung abs. Werte regioVLU je PB
Inputkoeffizienten:VL(PB)/PW des PBU
Absoluter Wert regioVLU je PB
Ermittlung indirekter Arbeitsplätze (APind_VL)
Arbeitsproduktivitäten je PB
APind_VL
APind_VL
ja PWU
PWU
Λ
Ermittlung abs. Werte regioVLU je PB
Inputkoeffizienten:VL(PB)/PW des PBU
Absoluter Wert regioVLU je PB
Ermittlung indirekter Arbeitsplätze (APind_VL)
Arbeitsproduktivitäten je PB
APind_VL
Ermittlung abs. Wert ΣVLU
Inputkoeffizienten:Verhältnis ΣVL/PW des PBU
PWU
PWU
Absoluter Wert ΣVLU
Λ
ja
Ermittlung abs. Werte regioVLU je PB
Inputkoeffizienten:VL(PB)/PW des PBU
Absoluter Wert regioVLU je PB
Ermittlung abs. Wert ΣregioVLU
Absoluter Wert ΣregioVLU
Anteil ΣregioVLU
Ermittlung indirekter Arbeitsplätze (APind_VL)
Arbeitsproduktivitäten je PB
APind_VL
Anzahl Arbeitsplätze (APVZÄdirekt)
Arbeitsproduktivität des PBU
PWU bekannt?
nein
ja
PWU
Ermittlung PWU
Ermittlung APind_VL
Keine Beschäftigungs-
wirkungAPindirek_VL= 0
Absoluter Wert ΣregioVLU
Inputkoeffizienten:Verhältnis ΣVL/PW des PBU
Absoluter Wert ΣVLU
Inputkoeffizienten:ΣVL/PW des PBU
Λ
Absoluter Wert regioPWU
Ermittlung regioPWU
Anteil regioVL je PBU
Inputkoeffizienten:Verhältnis ΣVL/PW des PBUErmittlung regioPWU
Absoluter Wert regioPWU
nein
ErgebnisFragebogen-baustein AktionEntscheidung Externe Daten
Legende
Abkürzungen: abs: absolut AP: Arbeitsplatz BWS: BruttowertschöpfungINV: Investitionen PB: Produktionsbereich (= Wirtschaftssektor)PW: Produktionswert regio: regional U: Unternehmen VL: VorleistungenΛ: oder
50
Tabelle A.4: Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch regionale Vorleistungsverflechtungen
Szenario Bekannter Wert Schritte zur Ermittlung der indirekten Arbeitsplätze (APind_VL):
1 Absolute Werte regioVLU je PB
Ermittlung APind_VL: Die absoluten Werte regioVLU je PB werden mit den Arbeitspro-duktivitäten der Produktionsbereiche multipliziert (die Arbeits-produktivitäten können Tabelle A.9 (Anhang D) entnommen werden).
2 Absoluter Wert ∑regioVLU
Ermittlung absoluter Wert regioPWU: Der absolute Wert ∑regioVLU wird mit dem Kehrwert des Verhältnisses ∑VL/PW multipliziert (das Verhältnis ∑VL/PW (Anteil in Prozent) kann der Tabelle A.10 (Anhang E) entnom-men werden).
Ermittlung absoluter Werte regioVLU je PB: Der absolute Wert regioPWU wird mit den Anteilen je PB multipliziert (die Verteilung der Vorleistungen auf die Produkti-onsbereiche (Anteile in Prozent) kann der Tabelle A.10 (Anhang E) entnommen werden).
Ermittlung APind_VL: Die absoluten Werte regioVLU je PB werden mit den Arbeitspro-duktivitäten der Produktionsbereiche multipliziert (die Arbeits-produktivitäten können Tabelle A.9 (Anhang D) entnommen werden).
3 Anteile regioVLU je PB
Ggf. Ermittlung des Produktionswertes (PWU) Das Vollzeitäquivalent der direkten Beschäftigten (APVZÄdirekt, siehe Frage B.1) wird mit dem Kehrwert der Arbeitsproduktivität des unternehmens spezifischen Produktionsbereiches multipliziert (die Arbeitsproduktivitäten können Tabelle A.9 (Anhang D) entnommen werden).oder
Der absolute Wert ∑VLU wird mit dem Kehrwert des Verhältnis-ses ∑VL/PW multipliziert (das Verhältnis ∑VL/PW (Anteil in Pro-zent) kann der Tabelle A.10 (Anhang E) entnommen werden).
Ermittlung absoluter Werte regioVLU je PB: Der absolute Wert PWU wird mit den Anteilen je PB (die Vertei-lung der Vorleistungen auf die Produktionsbereiche (Anteile in Prozent) kann der Tabelle A.10 (Anhang E) entnommen werden) und den Regionalanteilen (Anteil regioVLU je PB) multipliziert.
Ermittlung APind_VL: Die absoluten Werte regioVLU je PB werden mit den Arbeitspro-duktivitäten der Produktionsbereiche multipliziert (die Arbeits-produktivitäten können Tabelle A.9 (Anhang D) entnommen werden).
Teil A Durchführung der Erhebung 51
Szenario Bekannter Wert Schritte zur Ermittlung der indirekten Arbeitsplätze (APind_VL):
4 Anteil ∑regioVLU Ggf. Ermittlung des Produktionswertes (PWU) Das Vollzeitäquivalent der direkten Beschäftigten (APVZÄdirekt, siehe Frage B.1) wird mit dem Kehrwert der Arbeitsproduktivität des unternehmens spezifischen Produktionsbereiches multipliziert (die Arbeitsproduktivitäten können Tabelle A.9 (Anhang D) entnommen werden).oder
Der absolute Wert ∑VLU wird mit dem Kehrwert des Verhältnis-ses ∑VL/PW multipliziert (das Verhältnis ∑VL/PW (Anteil in Pro-zent) kann der Tabelle A.10 (Anhang E) entnommen werden).
Ermittlung absoluter Wert ∑VLU: Der Anteil der Vorleistungen am Produktionswert (in Prozent, kann der Tabelle A.10 (Anhang E) entnommen werden) wird mit dem Produktionswert des Unternehmens multipliziert (zu entnehmen aus der Antwort zur Frage C1).
Ermittlung absoluter Wert ∑regioVLU: Multiplikation des Anteils ∑regioVLU mit ∑VLU.
Ermittlung absoluter Wert regioPWU: Der absolute Wert ∑regioVLU wird mit dem Kehrwert des Verhältnisses ∑VL/PW multipliziert (das Verhältnis ∑VL/PW (Anteil in Prozent) kann der Tabelle A.10 (Anhang E) entnom-men werden).
Ermittlung absoluter Werte regioVLU je PB: Der absolute Wert regioPWU wird mit den Anteilen je PB multipliziert (die Verteilung der Vorleistungen auf die Produkti-onsbereiche (Anteile in Prozent) kann der Tabelle A.10 (Anhang E) entnommen werden)
Ermittlung APind_VL: Die absoluten Werte regioVLU je PB werden mit den Arbeitspro-duktivitäten der Produktionsbereiche multipliziert (die Arbeits-produktivitäten können Tabelle A.9 (Anhang D) entnommen werden).
Quelle: eigene Darstellung
4.2.2 Indirekte Beschäftigung durch Standortinvestitionen
Zur Bestimmung der indirekten Beschäftigung aufgrund von Standortinvestitio-nen werden abhängig von den verfügbaren Unternehmensdaten zwei Szenarien unterschieden. Die Unternehmen können Angaben zu den Investitionen in unter-schiedlichem Detaillierungsgrad machen. In Tabelle A.5 ist dargestellt, welches Szenario welche Angaben zur Frage C.3 erfordern und welcher bekannte Wert für die Ermittlung der indirekten Beschäftigung daraus resultiert.
52
Tabelle A.5: Szenarien zur Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch Standortinvestitionen
Szenario Angaben in Frage C.3 Bekannter Wert
1 Die Tabelle unter Frage C.3.2 (absolute Werte der regional getätigten Investitionen gegliedert nach Produktionsberei-chen) ist ausgefüllt.
Absolute Werte regioINVU je PB
2 Der zweite Wert unter Frage C.3.1 (Summe regional getätigter Investitionen) ist angegeben.
Absoluter Wert ∑regioINVU
Quelle: eigene Darstellung
Beschäftigung, die aufgrund von Investitionen entsteht, ist nicht dauerhaft und sollte aus diesem Grund gesondert ausgewiesen werden.
Die Abbildung A.9 gibt eine Übersicht über mögliche Szenarien zur Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch Standortinvestitionen. In Tabelle A.6 sind die einzelnen Szenarien und die damit verbundenen Berechnungsschritte dargestellt.
Tabelle A.6: Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch Standortinvestitionen
Szenario Bekannter Wert Ermittlung der indirekten Arbeitsplätze (APind_INV):
1 Absoluter Wert regioINVU je PB
Absolute Werte regioINVU je PB werden mit den Arbeits-produktivitäten der Produktionsbereiche multipliziert (die Arbeitsproduktivitäten können der Tabelle A.9 (Anhang D) entnommen werden).
2 Absoluter Wert ∑regioINVU
Absoluter Wert ∑regioINVU wird mit der durchschnittlichen Arbeitsproduktivität über alle Produktionsbereiche multipliziert (die Arbeitsproduktivitäten können der Tabelle A.9 (Anhang D) entnommen werden).
Quelle: eigene Darstellung
Teil A Durchführung der Erhebung 53
Abbildung A.9: Ermittlung der indirekten Beschäftigung durch Standortinvestitionen: Graphische Verdeutlichung
Szenario 2
Szenario 1
nein
Abs. Wert regioINVU je PB
bekannt?
ja
nein
Abs. Wert ∑regioINVU
bekannt?
Berechnung indirekter Arbeitsplätze (APind_INV)
Ø Arbeitsproduktivität(über alle PB)in Deutschland
Berechnung indirekter Arbeitsplätze (APind_INV)
Arbeitsproduktivitäten je PB
APind_INV
APind_INV
Berechnung APind_INV
ja
Abs. Wert regioINVUje PB
Abs. Wert ∑regioINVU
Keine Beschäftigungs-
wirkungAPindirek_INV= 0
ErgebnisFragebogen-baustein AktionEntscheidung Externe Daten
Legende
Abkürzungen: abs: absolut AP: Arbeitsplatz BWS: BruttowertschöpfungINV: Investitionen PB: Produktionsbereich (= Wirtschaftssektor)PW: Produktionswert regio: regional U: Unternehmen VL: VorleistungenΛ: oder
Quelle: eigene Darstellung
4.3 Ermittlung der induzierten Beschäftigung
Die Basis für die Ermittlung der induzierten Beschäftigung bilden die direkten Arbeitsplätze. Die eigentliche Berechnung erfolgt mit Hilfe von Einkommens-multiplikatoren, die im Rahmen einer Studie im Jahr 2007 im Auftrag des Bun-desministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) sowie des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ermittelt wurden. Indu-
54
zierte Beschäftigung, die durch nicht-hafenaffine Unternehmen entsteht, muss gesondert ausgewiesen werden.
Ein Einkommensmultiplikator von bspw. 1,2 bedeutet, dass durch einen Arbeits-platz 0,2 Arbeitsplätze aufgrund von Konsumausgaben entstehen. Die Berech-nung der induzierten Beschäftigung erfolgt durch die Multiplikation der direkten Arbeitsplätze (APdirekt) mit dem für die Region relevanten Einkommensmulti-plikator (EKregio). Von diesem Wert müssen die direkten Arbeitsplätze wieder abgezogen werden.
APinduziert = APdirekt * EKregio - APdirekt = APdirekt * (EKregio - 1)Für den Fall, dass die Unternehmen bei der Ermittlung der direkten Beschäf-tigung nur anteilig eingerechnet werden (Umschlag > 30 %), gilt die anteilige Einrechnung auch für die Ermittlung der induzierten Beschäftigung.
Liegt die Region in mehreren Raumordnungsregionen, wird der Mittelwert der relevanten Einkommensmultiplikatoren verwendet. Eine Liste mit den Einkom-mensmultiplikatoren findet sich in Anhang F: Einkommensmultiplikatoren.
Teil A Durchführung der Erhebung 55
Anhang A Erläuterung der aggregierten Wirtschaftssektoren
Die hier verwendeten zwölf Wirtschaftssektoren ergeben sich aus der Wirt-schaftszweigsystematik 20084, welche eine Zuordnung aller wirtschaftlichen Tätigkeiten zu einem bestimmten Bereich ermöglicht. Die hier gewählte Glie-derung ist der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) 2010 entnommen5.
Ziel der VGR ist es, das Wirtschaftsgeschehen für einen zurückliegenden Zeit-raum quantitativ möglichst umfassend zu beschreiben. Ein Teil der VGR ist die Input-Output-Rechnung. Diese zeigt detailliert die güter- und produktions-mäßigen Verflechtungen innerhalb einer Volkswirtschaft sowie zwischen der Volkswirtschaft und der übrigen Welt auf. Die Input-Output-Rechnung umfasst verschieden stark aggregierte Input-Output-Tabellen.
Im Folgenden sind die 12 aggregierten Wirtschaftssektoren (in der VGR Pro-duktionsbereiche genannt) anhand der feingliedrigeren Einteilung in detaillierte Produktionsbereiche näher erläutert.
4 Destatis 20085 Destatis 2014a; Destatis 2014b
56
Tabelle A.7: Erläuterung der 12 aggregierten Wirtschaftssektoren
Nr. Wirtschaftssektoren Detaillierte Produktionsbereiche1 Land- und Forstwirtschaft,
Fischerei• Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten;• Forstwirtschaft und Holzeinschlag;• Fischerei und Aquakultur
2 Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
• Kohlenbergbau; • Gewinnung von Erdöl und Erdgas;• Erzbergbau; • Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau• Erbringung von Dienstleistungen für den Bergbau und für
die Gewinnung von Steinen und Erden3 Herstellung von Nah-
rungsmitteln und Geträn-ken, Tabakverarbeitung
• Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln;• Getränkeherstellung;• Tabakverarbeitung
4 Herstellung von chemi-schen und pharmazeuti-schen Erzeugnissen
• Herstellung von chemischen Erzeugnissen;• Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen
5 Herstellung von DV-Ge-räten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, elektrischen Ausrüstun-gen; Maschinenbau
• Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektroni-schen und optischen Erzeugnissen;
• Herstellung von elektrischen Ausrüstungen;• Maschinenbau
6 Fahrzeugbau • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen;• Sonstiger Fahrzeugbau
7 Sonstiges Verarbeitendes Gewerbe
• Herstellung von Textilien;• Herstellung von Bekleidung;• Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen;• Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren
(ohne Möbel);• Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus;• Herstellung von Druckerzeugnissen, Vervielfältigung von
bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern;• Kokerei und Mineralölverarbeitung;• Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren;• Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbei-
tung von Steinen und Erden;• Metallerzeugung und -bearbeitung;• Herstellung von Metallerzeugnissen;• Herstellung von Möbeln;• Herstellung von sonstigen Waren;• Reparatur und Installation von Maschinen und
Ausrüstungen
Teil A Durchführung der Erhebung 57
Nr. Wirtschaftssektoren Detaillierte Produktionsbereiche8 Energie- und Wasserver-
sorgung, Entsorgung u.Ä.• Energieversorgung;• Wasserversorgung;• Abwasserentsorgung;• Sammlung, Behandlung und Beseitigung von Abfällen,
Rückgewinnung;• Beseitigung von Umweltverschmutzungen und sonstige
Entsorgung9 Baugewerbe • Hochbau;
• Tiefbau;• Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und
sonstiges Ausbaugewerbe10 Handel, Verkehr,
Gastgewerbe• Handel mit Kraftfahrzeugen, Instandhaltung und Repara-
tur von Kraftfahrzeugen;• Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen);• Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen);• Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen;• Schifffahrt;• Luftfahrt;• Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
für den Verkehr• Post-, Kurier- und Expressdienste;• Beherbergung;• Gastronomie
11 Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienst-leister, Grundstücks- und Wohnungswesen, Unternehmensdienstleister
• Verlagswesen;• Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Fernseh-
programmen, Kinos, Tonstudios und Verlegen von Musik;• Rundfunkveranstalter;• Telekommunikation;• Erbringung von Dienstleistungen der
Informationstechnologie;• Informationsdienstleistungen;• Erbringung von Finanzdienstleistungen;• Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen
(ohne Sozialversicherung);• Mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene
Tätigkeiten;• Grundstücks- und Wohnungswesen;• Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung; • Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben,
Unternehmensberatung;• Architektur- und Ingenieurbüros, Technische, physikalische
und chemische Untersuchung;
58
Nr. Wirtschaftssektoren Detaillierte Produktionsbereiche11 Information und
Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienst-leister, Grundstücks- und Wohnungswesen, Unternehmensdienstleister
• Forschung und Entwicklung;• Werbung und Marktforschung;• Sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische
Tätigkeiten;• Veterinärwesen;• Vermietung von beweglichen Sachen;• Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften;• Reisebüros, Reiseveranstalter und Erbringung sonstiger
Reservierungsdienstleistungen;• Wach- und Sicherheitsdienste sowie Detekteien;• Gebäudebetreuung, Garten- und Landschaftsbau;• Erbringung von wirtschaftlichen Dienstleistungen für
Unternehmen und Privatpersonen a.n.g.12 Öffentliche Dienstleister,
Erziehung, Gesundheit, Sonstige Dienstleister
• Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung;• Erziehung und Unterricht;• Gesundheitswesen;• Heime (ohne Erholungs- und Ferienheime);• Sozialwesen (ohne Heime);• Kreative, künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten;• Bibliotheken, Archive, Museen, botanische und zoologi-
sche Gärten;• Spiel-, Wett- und Lotteriewesen; • Erbringung von Dienstleistungen des Sports, der Unterhal-
tung und der Erholung; • Interessenvertretungen sowie kirchliche und sonstige
religiöse Vereinigungen (ohne Sozialwesen und Sport);• Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und
Gebrauchsgütern; • Erbringung von sonstigen überwiegend persönlichen
Dienstleistungen; • Private Haushalte mit Hauspersonal;
Quelle: eigene Darstellung auf Basis von Destatis 2014a, 2014b
Teil A Durchführung der Erhebung 59
Anhang B Anforderungsniveaus der Arbeitsplätze
Arbeitgeber übermitteln mit der Meldung Beschäftigter zur Sozialversicherung auch Angaben zu deren Tätigkeit im Betrieb nach dem „Schlüsselverzeichnis“ der Bundesagentur für Arbeit. Seit dem Jahr 2010 existiert ein neues Schlüs-selverzeichnis mit einem 9-stelligen Tätigkeitsschlüssel, der ab dem 01.12.2011 im Meldeverfahren zur Sozialversicherung anzuwenden ist. Die fünfte Stelle beschreibt als Teil der ausgeübten Tätigkeit das Anforderungsniveau. In nach-stehender Tabelle A. 8 sind die verschiedenen Anforderungsniveaus erläutert6.
Tabelle A.8: Erläuterungen zu dem Anforderungsniveau von Arbeitsplätzen
Anforderungsniveau Erläuterung
1: Helfer- und Anlerntätigkeiten
Berufe, denen das Anforderungsniveau 1 zugeordnet wird, umfassen typischerweise einfache, wenig komplexe (Routine-)Tätigkeiten. Für die Ausübung dieser Tätigkeiten sind in der Regel keine oder nur geringe spezifische Fachkenntnisse erforderlich. Aufgrund der geringen Komplexität der Tätigkeiten wird i. d. R. kein formaler beruflicher Bildungsabschluss bzw. lediglich eine einjährige (geregelte) Berufs-ausbildung vorausgesetzt. Diese Tätigkeiten weisen eine geringere Komplexität auf als Tätigkeiten, die typischerweise von einer Fachkraft ausgeübt werden. Dem Anforderungsniveau 1 werden daher alle Helfer- und Anlerntätigkeiten sowie einjährige (geregelte) Berufsaus-bildungen zugeordnet.
2: Fachlich ausgerich-tete Tätigkeiten
Berufe, denen das Anforderungsniveau 2 zugeordnet wird, sind ge-genüber Helfer- und Anlerntätigkeiten deutlich komplexer bzw. stärker fachlich ausgerichtet. Das bedeutet, für die sachgerechte Ausübung dieser Tätigkeiten werden fundierte Fachkenntnisse und Fertigkeiten vorausgesetzt. Das Anforderungsniveau 2 wird üblicherweise mit dem Abschluss einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung erreicht. Vergleichbar mit diesem Abschluss sind z. B. ein berufsqualifizierender Abschluss an einer Berufsfach- bzw. Kollegschule. Eine entsprechende Berufserfahrung und/oder informelle berufliche Ausbildung werden als gleichwertig angesehen. Zu Anforderungsniveau 2 werden alle Berufe hinzugezählt, die hinsichtlich ihres Komplexitätsgrades der Tätigkeit einer Fachkraft entsprechen.
6 BA 2011, S.26-28
60
Anforderungsniveau Erläuterung
3: Komplexe Spezialistentätigkeiten
Berufe mit Anforderungsniveau 3 sind gegenüber Berufen, die dem Anforderungsniveau 2 zugeordnet werden, deutlich komplexer und mit Spezialkenntnissen und -fertigkeiten verbunden. Die Anforderun-gen an das fachliche Wissen sind somit höher. Zudem erfordern die hier verorteten Berufe die Befähigung zur Bewältigung gehobener Fach- und Führungsaufgaben. Charakteristisch für Berufe des Anforderungsniveaus 3 sind neben den jeweiligen Spezialistentätigkei-ten Planungs- und Kontrolltätigkeiten, wie z. B. Arbeitsvorbereitung, Betriebsmitteleinsatzplanung sowie Qualitätsprüfung und -sicherung. Häufig werden die hierfür notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten im Rahmen einer beruflichen Fort- oder Weiterbildung vermittelt. Dem Anforderungsniveau 3 werden daher die Berufe zugeordnet, denen eine Meister- oder Technikerausbildung bzw. ein gleichwertiger Fach-schul- oder Hochschulabschluss vorausgegangen ist. Als gleichwertig angesehen werden z. B. der Abschluss einer Fachakademie oder einer Berufsakademie, der Abschluss einer Fachschule der ehemaligen DDR sowie gegebenenfalls der Bachelorabschluss an einer Hochschule. Häufig kann auch eine entsprechende Berufserfahrung und/oder informelle berufliche Ausbildung ausreichend für die Ausübung des Berufes sein.
4: Hoch komplexe Tätigkeiten
Dem Anforderungsniveau 4 werden die Berufe zugeordnet, deren Tätigkeitsbündel einen sehr hohen Komplexitätsgrad aufweisen bzw. ein entsprechend hohes Kenntnis- und Fertigkeitsniveau erfordern. Kennzeichnend für die Berufe des Anforderungsniveaus 4 sind hoch komplexe Tätigkeiten. Dazu zählen z. B. Entwicklungs-, Forschungs- und Diagnosetätigkeiten, Wissensvermittlung sowie Leitungs- und Führungsaufgaben innerhalb eines (großen) Unternehmens. In der Regel setzt die Ausübung dieser Berufe eine mindestens vierjährige Hochschulausbildung und/oder eine entsprechende Berufserfahrung voraus. Der typischerweise erforderliche berufliche Bildungsabschluss ist ein Hochschulabschluss (Masterabschluss, Diplom, Staatsexamen o. Ä.). Bei einigen Berufen bzw. Tätigkeiten kann auch die Anforde-rung einer Promotion bzw. Habilitation bestehen.
Quelle: eigene Darstellung
Teil A Durchführung der Erhebung 61
Anhang C Erläuterung wirtschaftlicher Begriffe
Anhang C.1 Bruttowertschöpfung
Volkswirtschaftlich betrachtet, entspricht die Bruttowertschöpfung dem geschaf-fenen Mehrwert im Produktionsprozess, der in den einzelnen Wirtschaftsberei-chen erbracht wurde. Bewertet wird diese zu Herstellungspreisen, d. h. ohne Berücksichtigung von Gütersteuern. Rechnerisch ergibt sich die Bruttowert-schöpfung der einzelnen Wirtschaftsbereiche durch Subtraktion der Vorleistun-gen von dem Produktionswert desselben Sektors.
Die Bruttowertschöpfung eines Unternehmens umfasst – nach Abzug sämtlicher Vorleistungen – die insgesamt produzierten Güter und Dienstleistungen zu den am Markt erzielten Preisen und ist somit der Wert, der den Vorleistungen durch Bearbeitung hinzugefügt worden ist.
Anhang C.2 Vorleistungen
Unter Vorleistungen wird der Wert der Güter (Waren und Dienstleistungen), die inländische Wirtschaftseinheiten von anderen (in- und ausländischen) Wirt-schaftseinheiten beziehen und im Berichtszeitraum im Zuge der Produktion ver-brauchen, verstanden. Die Vorleistungen umfassen neben Rohstoffen, sonstigen Vorprodukten, Hilfs- und Betriebsstoffen, Brenn- und Treibstoffen und anderen Materialien auch Bau- und sonstige Leistungen für laufende Reparaturen, Trans-portkosten, Postgebühren, Anwaltskosten, gewerbliche Mieten, Benutzungsge-bühren für öffentliche Einrichtungen usw. Die Vorleistungen schließen nicht die eingesetzte Handelsware ein, da auch der Produktionswert von Handelsaktivitä-ten nur in Höhe des Dienstleistungsentgelts gebucht wird7.
Vorleistungen setzen sich zusammen aus den Kosten für Leiharbeitnehmer, Kosten für sonstige industrielle/handwerkliche Dienstleistungen (ohne Umsatz-steuer), Mieten und Pachten (ohne Umsatzsteuer) und sonstigen Kosten (ohne Umsatzsteuer).
7 Destatis 2012b
62
Anhang C.3 Produktionswert
Der Produktionswert je Wirtschaftssektor beschreibt den Wert aller produzierten Waren und Dienstleistungen in einer Berichtsperiode.
Der Produktionswert eines Unternehmens entspricht der Gesamtleistung einer Periode laut Gewinn- und Verlustrechnung. Dessen Basis bilden die Verkäufe von Waren und Dienstleistungen aus eigener Produktion an andere (in- und aus-ländische) Wirtschaftseinheiten. Diese Verkäufe werden um den Wert der Be-standsveränderung an Halb- und Fertigwaren aus eigener Produktion und um den Wert der selbst erstellten Anlagen vermehrt. Ferner zählen in der Volkswirt-schaftlichen Gesamtrechnung (VGR) auch die Einnahmen aus der Vermietung von Wohnungen und gewerblicher Anlagen sowie der Eigenkonsum der Unter-nehmer (d. h. die im eigenen Unternehmen produzierten und im privaten Haus-halt des Unternehmers konsumierten Erzeugnisse) dazu8.
Anhang C.4 Investitionen
In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) werden zu Investitionen die Bruttoanlageinvestitionen sowie die Vorratsänderungen einschließlich des Nettozuganges an Wertsachen gezählt. Bruttoanlageinvestitionen sind definiert als die Summe der Käufe neuer und gebrauchter Anlagen abzüglich der Verkäufe gebrauchter Anlagen9. Anlagen in der VGR sind alle dauerhaft reproduzierbaren Produktionsmittel sowie selbst erstellten Anlagen und größere wertsteigernde Reparaturen. Dauerhaft bedeutet, dass die Nutzungsdauer mehr als ein Jahr be-trägt. In der Regel werden die Produktionsmittel in der betriebswirtschaftlichen Buchführung aktiviert. Die Höhe der Bruttoanlageinvestitionen setzt sich aus dem Erwerb neuer Anlagen und dem Saldo aus Käufen und Verkäufen von ge-brauchten Anlagen zusammen.
Investitionen im Speziellen sind wie folgt definiert10: • Handel: Wert der aktivierten Bruttozugänge an Sachanlagen, Fahrzeugen
und Maschinen im Handel, z. B. Kühltheken, Rolltreppen, Firmenfahrzeuge. • Produzierendes Gewerbe: Wert der aktivierten Bruttozugänge an Sachan-
lagen im Geschäftsjahr, d. h. Ersatz- und Neuinvestitionen (einschließlich aktivierbarer Großreparaturen und aktivierter geringwertiger Wirtschafts-
8 Destatis 20079 Destatis 2012a10 Destatis 2012b
Teil A Durchführung der Erhebung 63
güter sowie selbst erstellter und im Bau befindlicher Anlagen). Nicht berücksichtigt werden Anzahlungen auf Anlagen, sofern sie nicht bereits aktiviert wurden, Investitionen in Zweigniederlassungen im Ausland, Zu-gänge durch den Kauf ganzer Unternehmen oder Betriebe, die bei Investiti-onen entstandenen Finanzierungskosten, Umbuchungen aus Anlagekonten auf andere Anlagekonten, der Erwerb von Beteiligungen, Wertpapieren usw. (Finanzanlagen) sowie der Erwerb von Konzessionen, Patenten, Li-zenzen usw.
64
Anhang D Sektorale Arbeitsproduktivitäten
Die Ermittlung indirekter Beschäftigungseffekte erfolgt mittels sektoraler Ar-beitsplatzkoeffizienten. Diese geben das Verhältnis von Beschäftigten zum Produktionswert in den einzelnen Wirtschaftssektoren (in der VGR Produkti-onsbereiche genannt) an. Der Kehrwert der Arbeitsplatzkoeffizienten ist die Arbeitsproduktivität und gibt somit das Verhältnis von Produktionswert je Be-schäftigtem wieder.
Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl von Erwerbstätigen, die Produktionswerte und die Arbeitsproduktivitäten der 12 aggregierten Produktionsbereiche für das Jahr 2010.
Tabelle A.9: Sektorale Arbeitsproduktivitäten
Nr. Produktionsbereich Erwerbstätige(in 1000)
Produktionswert(in Mio. €)
Arbeits-produktivitäten
1 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 641 51.734 12,39*10-6
2 Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
93 18.881 4,93*10-6
3 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung
834 159.328 5,23*10-6
4 Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen
313 189.235 1,65*10-6
5 Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, elektrischen Ausrüstungen; Maschinenbau
1.666 333.698 4,99*10-6
6 Fahrzeugbau 762 317.220 2,40*10-6
7 Sonstiges Verarbeitendes Gewerbe 2.821 596.969 4,73*10-6
8 Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung u.Ä.
420 167.294 2,51*10-6
9 Baugewerbe 2.420 244.024 9,92*10-6
10 Handel, Verkehr, Gastgewerbe 9.856 743.949 13,25*10-6
11 Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienst-leister, Grundstücks- und Wohnungswesen, Unternehmensdienstleister
8.189 1.251.481 6,54*10-6
12 Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit, Sonstige Dienstleister
12.572 745.296 16,87*10-6
∑ Summe 40.587 4.819.109 Ø : 8,42*10-6
Quelle: eigene Darstellung auf Basis von Destatis 2014a
Teil A Durchführung der Erhebung 65
Anhang E Input-Koeffizienten
Tabelle A.10: Input-Koeffizienten der Input-Output-Tabelle 2010 zu Herstellungspreisen - Inländische Produktion und Importe - in % des Produktionswertes (auf Seite 66 und 67)
66
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Nahrungs- und Futtermittel, Getränke, Tabakerzeugnisse
Chemische und pharamzeutische Erzeugnisse
DV-geräte, elektronische u. optische Erzeugnisse, elektrische Ausrüstungen, Maschinen
Fahrzeuge
Sonstige Erzeugnisse des Verarbeitenden Gewerbes
Dienstleistg. der Energieversorg., der Wasserversorg., der Entsorgung, usw.
Bauarbeiten
Handels- und Verkehrsleistg., Dienstleistg. d. Gastgewerbes
Inform.-, Kommunik.-, Finanz-, Versicherungs-, Untern.s-DL; DL des Grundstücks- und Whgswesens
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Sonstige Erzeugnisse des Verarbeitenden Gewerbes
Dienstleistg. der Energieversorg., der Wasserversorg., der Entsorgung, usw.
Bauarbeiten
Handels- und Verkehrsleistg., Dienstleistg. d. Gastgewerbes
Inform.-, Kommunik.-, Finanz-, Versicherungs-, Untern.s-DL; DL des Grundstücks- und Whgswesens
Öff. u. sonst. Dienstleistg. einschl. Waren priv. Haushalte
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68
Anhang F Einkommensmultiplikatoren
Der Einkommensmultiplikator beschreibt die Folgewirkungen in anderen Wirt-schaftsbereichen, die dadurch entstehen, dass das Einkommen wieder ausgege-ben wird. Durch den Konsum wird die Produktion von Gütern gesteigert, wo-durch zusätzliche Wertschöpfung in anderen Wirtschaftsbereichen entsteht, wo wiederum Einkommen ausgezahlt wird. Da auch dieses Einkommen teilweise wieder verausgabt wird, entsteht ein fortwährender multiplikativer Prozess.
In der Studie „Die Formale und Effektive Inzidenz von Bundesmitteln“ wur-de die regionale Inzidenz (Verteilungswirkung) von Bundesmitteln analysiert. Ziel des Projektes war die Ermittlung der regionalen Auswirkungen von Bun-desmitteln. Nachdem Bundesmittel einer Region zugeflossen sind, werden diese anschließend in unendlich vielen Anpassungsperioden im Wirtschaftskreislauf investiert oder zu konsumtiven Zwecken verwendet und haben damit eine Folge-wirkung auf das Einkommen oder die Beschäftigung inner- und außerhalb einer betrachteten Region. Die Abschätzung regionalwirtschaftlicher Effekte von Bun-desmitteln betrifft in erster Linie private Haushalte. Deren Einkommen werden für Konsumausgaben und zur Ersparnis verwendet. Die Folgeeffekte lassen sich mit Hilfe regionalspezifischer Einkommensmultiplikatoren beschreiben.
Die Einkommensmultiplikatoren liegen auf der Ebene der Raumordnungsregio-nen vor. In Deutschland existieren 96 Raumordnungsregionen, welche zumeist den Planungsregionen der Länder entsprechen. Diese dienen der funktionalen Gliederung der Bundesrepublik und ermöglichen Analysen mit folgenden räum-lichen Bezugsrahmen:
• großräumige Analysen der raumstrukturellen Ausgangslage, • großräumige Analysen der raumwirksamen Bundesmittel, • Prognosen der großräumigen Entwicklungstendenzen, • Aussagen über großräumige Disparitäten im Bereich der Infrastruktur und
der Erwerbsstruktur.
Heute (Stand Januar 2013) existieren 96 Raumordnungsregionen, nachdem im Jahr 2008 die Verbände Chemnitz-Erzgebirge (60) und Südwestsachsen (61) auf-gelöst und durch den neu gegründeten Verband Südsachsen ersetzt wurden. Die
Teil A Durchführung der Erhebung 69
Raumordnungsregionen setzen sich zusammen aus den NUTS11-3-Regionen, also Landkreisen, Gemeinden und kreisfreien Städten.
Die folgende Tabelle A.11 zeigt die in der Studie ermittelten Einkommensmulti- plikatoren12.
Tabelle A.11: Einkommensmultiplikatoren der Raumordnungsregionen
Nr. Raumordnungsregion Einkommensmultiplikator1 Schleswig-Holstein Nord 1,272 Schleswig-Holstein Süd-West 1,243 Schleswig-Holstein Mitte 1,304 Schleswig-Holstein Ost 1,265 Schleswig-Holstein Süd 1,316 Hamburg 1,407 Westmecklenburg 1,268 Mittleres Mecklenburg/ Rostock 1,269 Vorpommern 1,26
10 Mecklenburgische Seenplatte 1,2411 Bremen 1,3212 Ost-Friesland 1,2813 Bremerhaven 1,2614 Hamburg-Umland-Süd 1,2715 Bremen-Umland 1,2716 Oldenburg 1,2817 Emsland 1,2718 Osnabrück 1,2919 Hannover 1,3520 Südheide 1,2521 Lüneburg 1,2422 Braunschweig 1,3323 Hildesheim 1,2624 Göttingen 1,2825 Prignitz-Oberhavel 1,2426 Uckermark-Barnim 1,2327 Oderland-Spree 1,2528 Lausitz-Spreewald 1,2829 Havelland-Fläming 1,2930 Berlin 1,41
11 NUTS: Nomenclature des unités territoriales statistiques; Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik der Europäischen Union.
12 BMVBS, BBR 2007, S. 94-96
70
Nr. Raumordnungsregion Einkommensmultiplikator31 Altmark 1,2132 Magdeburg 1,3133 Dessau 1,2634 Halle/S. 1,3035 Münster 1,3536 Bielefeld 1,3537 Paderborn 1,2638 Arnsberg 1,2839 Dortmund 1,3340 Emscher-Lippe 1,3141 Duisburg/Essen 1,3842 Düsseldorf 1,4143 Bochum/Hagen 1,3544 Köln 1,3945 Aachen 1,3346 Bonn 1,3147 Siegen 1,2748 Nordhessen 1,3149 Mittelhessen 1,3250 Osthessen 1,2651 Rhein-Main 1,4152 Starkenburg 1,3253 Nordthüringen 1,2454 Mittelthüringen 1,3055 Südthüringen 1,2656 Ostthüringen 1,2957 Westsachsen 1,3258 Oberes Elbtal/Osterzgebirge 1,3359 Oberlausitz-Niederschlesien 1,2760 Chemnitz-Erzgebirge 1,3161 Südwestsachsen 1,2862 Mittelrhein-Westerwald 1,3363 Trier 1,2764 Rheinhessen-Nahe 1,3165 Westpfalz 1,2766 Rheinpfalz 1,3267 Saar 1,3368 Unterer Neckar 1,3469 Franken 1,3170 Mittlerer Oberrhein 1,3371 Nordschwarzwald 1,28
Teil A Durchführung der Erhebung 71
Nr. Raumordnungsregion Einkommensmultiplikator72 Stuttgart 1,4073 Ostwürttemberg 1,2774 Donau-Iller (BW) 1,2875 Neckar-Alb 1,2976 Schwarzwald-Baar-Heuberg 1,2777 Südlicher Oberrhein 1,3278 Hochrhein-Bodensee 1,2979 Bodensee-Oberschwaben 1,2980 Bayerischer Untermain 1,2681 Würzburg 1,2882 Main-Rhön 1,2783 Oberfranken-West 1,2984 Oberfranken-Ost 1,2785 Oberpfalz-Nord 1,2786 Industrieregion Mittelfranken 1,3587 Westmittelfranken 1,2688 Augsburg 1,3189 Ingolstadt 1,2890 Regensburg 1,3091 Donau-Wald 1,2992 Landshut 1,2793 München 1,4194 Donau-Iller (BY) 1,2795 Allgäu 1,2796 Oberland 1,2697 Südostoberbayern 1,31
Quelle: eigene Darstellung
73
Leitfaden zur Erhebung der regionalen Beschäftigungswirkung von Binnenhafen
Teil B: Methodischer Hintergrund
Teil B Methodischer Hintergrund 75
1 Vorgehensweise bei der Entwicklung des Leitfadens
Die Entwicklung des Leitfadens erfolgte in mehreren Schritten und unter Ein-bindung unterschiedlicher Akteure. Die Abbildung B.1 gibt eine Übersicht über die Vorgehensweise.
Abbildung B.1: Vorgehensweise bei der Leitfadenentwicklung
Leitfaden Entwurf
Leitfaden Final
Aufarbeitung State-of-the-Art
Leitfaden Version Pretest
Präsentation
LOTOSExperten-Workshop
Abstimmungs-Workshop
Begleiteter Pretest
Anpassung Leitfaden
Quelle: eigene Darstellung
Zunächst wurden die Grundlagen zum Thema erarbeitet. Es erfolgte eine Aus-einandersetzung mit relevanten Begrifflichkeiten, volkswirtschaftlichen Berech-nungsgrundlagen und Ermittlungsalternativen für regionale Beschäftigungswir-kungen. Zudem wurde der Stand der Technik in diesem Themengebiet erarbeitet und relevante Studien analysiert. Zu den wichtigsten Studien aufgrund ihres Ha-fenbezugs zählen die vom Institut für Verkehrswissenschaften an der Universität Köln, KE-Consult und Prognos AG erstellte Studie aus dem Jahr 2000 zum The-ma „Beschäftigungseffekte und verkehrliche Nutzen aus der Leistungserstellung der Häfen und Güterverkehr Köln AG“, die von der Planco Consulting GmbH angefertigte Studie „Regional- und gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Neuss-Düsseldorfer Häfen und des Krefelder Hafens“ aus dem Jahr 2008, die Studie der Hanseatic Transport Consultancy zu den regionalwirtschaftlichen Effekten des Hafens Frankfurt im Rahmen eines Projektes zur Entwicklungsstrategie aus dem Jahr 2009 sowie die Studie „Beschäftigungseffekte der Bremischen Häfen“ des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik aus dem Jahr 2011. Darüber hinaus wurden weitere Studien aufgearbeitet, die ebenfalls Beschäftigungswir-kungen – auch in anderen Branchen – untersucht haben.
76
Aufbauend auf der Darstellung des State-of-the-Art bei der Ermittlung von Beschäftigungseffekten fand ein Abstimmungsworkshop mit Vertretern der im Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB) organisierten Binnen-häfen statt. Im Rahmen des Workshops wurden zentrale Begrifflichkeiten (vgl. Kapitel 2) und Systemgrenzen diskutiert sowie die weitere Vorgehensweise festgelegt. Darauf folgte ein weiterer Workshop, der nach der LOTOS-Methode gestaltet war. Ein wesentliches Element der LOTOS-Methode, das zur Erstel-lung des Leitfadens genutzt wurde, ist die Einbeziehung von Expertenwissen mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund. Aus diesem Grund wurden Experten aus verschiedenen relevanten Akteursgruppen zu dem Workshop eingeladen (z. B. Binnenhäfen, hafennahe verladende Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Statistikämter sowie Arbeitnehmerverbände und NGOs). Dadurch sollte sicher-gestellt werden, dass der zu entwickelnde Leitfaden aus Sicht der Wissenschaft und Anspruchsgruppen auf einer fundierten und akzeptierten Ermittlungsmetho-dik basiert und für die Häfen schnell umsetzbar ist. Aufbauend auf einer kurzen Einleitung und Vorstellung der heutigen Arbeitsweise und Herausforderungen von Binnenhäfen, wurden in expertengemischten Kleinstgruppen verschiedene Fragestellungen bearbeitet und anschließend im Plenum zusammengeführt. Auf-bauend auf diesen Ergebnissen wurde ein erster Entwurf des Leitfadens sowie des Fragebogens für die Erhebung erstellt.
Im nächsten Schritt fand ein durch die TUHH begleiteter Pretest für die Häfen Saarlouis und Trier statt. Als Vorbereitung zum Pretest wurde der Fragebogen an ausgewählte hafenaffine Unternehmen geschickt, um ihn hinsichtlich der Verständlichkeit und der Anwendbarkeit zu prüfen. Im Rahmen von Interviews wurde der Fragebogen mit den Unternehmen diskutiert und optimiert. Danach fand der eigentliche Pretest in Saarlouis und Trier statt. Parallel zum begleiteten Pretest wurde der Leitfaden an die Teilnehmer des LOTOS-Workshops zur kri-tischen Durchsicht geschickt, um das methodische Vorgehen auf dieser Ebene abzusichern.
Die finalen Versionen des Leitfadens und des Fragebogens wurden den organi-sierten Binnenhäfen vorgestellt. Der Leitfaden und der Fragebogen stehen den im BÖB organisierten Binnenhäfen nun als wissenschaftlich fundierte, einheitli-che und dokumentierte Umfragesystematik zur Verfügung, um Erhebungen und Auswertungen zu den Beschäftigungswirkungen durchzuführen. Durch die mit dem Leitfaden nachvollziehbaren, vergleichbaren und kumulierbaren Ergebnisse ist die Grundlage gegeben, um auf Bundesebene ein wirkungsmächtiges Posi-tionspapier vorlegen zu können. Bei Fremdvergabe der Erhebung ist darauf zu achten, dass der Dienstleister die hier entwickelte Methodik anwendet.
Teil B Methodischer Hintergrund 77
2 Grundlagen zur Ermittlung regionaler Beschäftigungswirkung von Binnenhäfen
Die Ermittlung der regionalen Beschäftigungswirkung von Binnenhäfen erfor-dert zunächst die Auseinandersetzung mit den Begriffen Binnenhafen, Beschäf-tigung und Region. In engem Zusammenhang mit dem zu Grunde liegenden Verständnis von Binnenhafen liegt die potentielle Reichweite und Tiefe der Wirkung hinsichtlich wirtschaftlicher Verknüpfungen. Gleichermaßen wichtig ist das Verständnis des Regionsbegriffs, wodurch die Reichweite der Wirkung in geographischer Hinsicht abgegrenzt wird. Von Bedeutung ist ebenfalls der Begriff Beschäftigung, da dessen Verständnis die zu untersuchende Wirkung konkretisiert. In diesem Zusammenhang werden auch verschiedene Arten von Beschäftigungseffekten dargestellt.
2.1 Der Begriff Binnenhafen
Ein Binnenhafen wird als Teil der Verkehrsinfrastruktur für die Binnenschifffahrt angesehen1. Grundsätzlich wird zwischen Privat- bzw. Werkshäfen, die einem bestimmten Unternehmen zuzuordnen sind und öffentlichen Binnenhäfen unter-schieden, die der Wirtschaft frei zur Verfügung stehen2. Je nach Größe fallen den einzelnen Häfen unterschiedliche Aufgaben bzw. Schwerpunkte zu: kleinere Hä-fen sind häufig auf bestimmte Güterarten spezialisiert, größere Häfen haben brei-tere Aufgabengebiete und bieten neben dem Massengut- oftmals auch Containe-rumschlag an3. In einer Vielzahl von Definitionen in der Literatur wird betont, dass Binnenhäfen nicht nur für den wasserseitigen Umschlag genutzt werden, sondern auch als Brechungs- bzw. Verbindungspunkt für die Transportströme der Verkehrsträger Straße und Schiene dienen4. Sie verbinden demnach Binnen-wasserstraße, Schiene und Straße und repräsentieren somit eine Anschlussstel-le zwischen den einzelnen Verkehrsträgern5. Weiterhin kann ein Wandel vom einfachen Umschlagspunkt zu sogenannten Güterverkehrs- bzw. Logistikzentren
1 Klaus 2004, S. 702 Klaus 2004, S. 70; Barwig 1997, S. 101-103; Schieck 2008, S. 318-321;
Kummer 2010, S. 121-1223 Melzer 1998, S. 147-1484 Klaus 2004, S. 70; Melzer 1998, S. 147-148; Barwig 1997, S. 101-1035 Melzer 1998, S. 147-148
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beobachtet werden, wodurch sich die Aufgabengebiete und Dienstleistungen der Häfen ausweiten6. Flämig und Hesse fassen zusammen: Binnenhäfen „sind tra-ditionell logistische Knoten mit Handelsfunktion, Verkehrsfunktion und Produk-tionsfunktion (Standorte der Industrie), die häufig über eine bi- oder trimodale Verkehrserschließung verfügen. Sie sind meist zentral und in kurzer Entfernung zu den Ver- und Entsorgungsschwerpunkten einer Region gelegen.“7
Die vorgestellten Definitionen für einen Binnenhafen dienten als Impuls, um während der verschiedenen Phasen der Leitfadenentwicklung ein gemeinsames Verständnis aufzubauen. Das Verständnis von Binnenhafen wurde in verschiede-nen Workshops durch die im BÖB organisierten Binnenhäfen und mit Fachex-perten sowie im Rahmen der Pretests mit den hafenaffinen Unternehmen disku-tiert. Folgende Definition von Binnenhafen wird dieser Ausarbeitung und damit für die Erhebung der Beschäftigungswirkung von Binnenhäfen als maßgebend zu Grunde gelegt:
Ein Binnenhafen ist ein Industriegebiet mit Hafen, also ein Logistikknoten, der auch an die Binnenwasserstraße angebunden ist.
2.2 Der Begriff Beschäftigung
2.2.1 Abgrenzung und Klassifizierung von Beschäftigung
Der Begriff „Beschäftigung“ wird hier in Abgrenzung zu dem Begriff „Erwerbs-tätigkeit“ beschrieben. Zunächst wird der Begriff „Erwerbstätigkeit“ erläutert, um anschließend auf den Begriff „Beschäftigung“ zu schließen. Zudem werden relevante Merkmale im Bezug auf Beschäftigung erarbeitet.
In der Erwerbstätigkeit wird bei den betrachteten Personen zwischen Erwerbstäti-gen und Erwerbslosen unterschieden. Nach den Definitionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und dem Europäischen System der Volkswirtschaft-lichen Gesamtrechnungen (ESVG) werden als erwerbstätige Personen bezeich-net, die als Arbeitnehmer oder Selbstständige eine auf wirtschaftlichen Erwerb ausgerichtete Tätigkeit ausführen. Als Arbeitnehmer gelten Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte und kurzfristig Beschäftigte8. Der Begriff Ar-
6 Schieck 2008, S. 318-321; Barwig 1997, S. 101-103; Melzer 1998, S. 147-1487 Flämig/Hesse 2010, S. 978 AKETR 2011, S. 16-18
Teil B Methodischer Hintergrund 79
beitnehmer wird hinlänglich auch als Beschäftigter bezeichnet. „Beschäftigung“ ist in der Bundesrepublik Deutschland im 4. Teil des Sozialgesetzbuchs (SGB IV) definiert. Nach § 7, Abs. 1 SGB IV ist Beschäftigung „die nichtselbstständi-ge Arbeit, insbesondere in einem Arbeitsverhältnis. Anhaltspunkte für eine Be-schäftigung sind eine Tätigkeit nach Weisungen und eine Eingliederung in die Arbeitsorganisation des Weisungsgebers“9. Demnach sind Selbstständige von dieser Definition ausgeschlossen.
Es ist somit festzuhalten, dass unter dem Begriff „Beschäftigung“ diejenigen Er-werbstätigen zusammengefasst werden, die in einem Beschäftigungsverhältnis als Arbeitnehmer stehen und in der gesetzlichen Renten-, Kranken-, Pflege- und/oder Arbeitslosenversicherung pflichtversichert sind oder für die Beitragsanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden10. Insofern beschreibt der Begriff „Beschäftigung“ also eine bestimmte Gruppe von Arbeitnehmern inner-halb der Erwerbstätigkeit.
Entsprechend ihrer wöchentlichen Arbeitszeit können Vollzeit- und Teilzeitbe-schäftigte unterschieden werden. Das Bundesarbeitsgericht hat in einem Ur-teil aus dem Jahr 2005 allgemein einen vollzeitbeschäftigten Erwerbstätigen beschrieben als einen Arbeitnehmer, „der einen Arbeitsvertrag über die einem Arbeitstag üblicherweise entsprechende Zeit hat. Die Arbeitszeit eines vollzeit-beschäftigten Arbeitnehmers kann daher nur eine Arbeitszeit sein, deren Dauer sich im Rahmen der für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer allgemein üblichen re-gelmäßigen Arbeitszeiten bewegt.“11. Für Teilzeitbeschäftigte gibt es im Gegen-satz zu Vollzeitbeschäftigten eine gesetzliche Definition. Nach § 2 Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) ist ein Teilzeitbeschäftigter „ein Arbeitnehmer, dessen regelmäßige Wochenarbeitszeit kürzer ist als die eines vergleichbaren vollzeit-beschäftigten Arbeitnehmers“12. Dabei wird die Arbeitszeit verglichen mit der eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers oder eines vergleichbaren vollzeitbe-schäftigten Arbeitnehmers des gleichen Betriebs oder Wirtschaftszweiges13.
Ein weiterer Aspekt zur Kategorisierung von Arbeitsplätzen ist das Tätigkeits-profil. Arbeitgeber übermitteln mit den Meldungen ihrer Beschäftigten zur Sozi-alversicherung auch Angaben zu deren Tätigkeit im Betrieb nach dem „Schlüs-
9 BMJ 201210 BPB 200811 NDS JM 200512 Juris 201213 vgl. § 2 TzBfG, Juris 2012
80
selverzeichnis“ der Bundesagentur für Arbeit14. Seit dem Jahr 2010 existiert ein neues Schlüsselverzeichnis mit einem 9-stelligen Tätigkeitsschlüssel, der ab dem 01.12.2011 im Meldeverfahren zur Sozialversicherung anzuwenden ist. In diesem Schlüsselverzeichnis werden die Schlüsselzahlen für die Angaben zur Tätigkeit beschrieben und erläutert. Es ist somit eine wichtige Arbeitshilfe für Arbeitgeber zur Verschlüsselung der Tätigkeitsangaben für ihre Beschäftigten. Der Schlüssel ist folgendermaßen aufgebaut:
• Ziffern 1-5: Ausgeübte Tätigkeit • Ziffer 6: Höchster allgemeinbildender Schulabschluss • Ziffer 7: Höchster beruflicher Ausbildungsabschluss • Ziffer 8: Arbeitnehmerüberlassung • Ziffer 9: Vertragsform
Die fünfte Stelle beschreibt als Teil der ausgeübten Tätigkeit das Anforderungs-niveau, das sich in vier Ausprägungen unterscheidet: Helfer- und Anlerntätig-keiten, fachlich ausgerichtete Tätigkeiten, komplexe Spezialistentätigkeiten und hoch komplexe Tätigkeiten15. Eine ausführliche Beschreibung der Anforderungs-niveaus findet sich in Anhang B im ersten Teil des Leitfadens zur Durchführung der Erhebung.
2.2.2 Beschäftigungseffekte
Unter Beschäftigungseffekten werden Wirkungen von Einrichtungen wie bei-spielsweise Industriezweigen, Unternehmen, Institutionen, Infrastrukturknoten, etc. (nachfolgend neutral als Einrichtung bezeichnet) auf die Anzahl davon abhängiger Arbeitsplätze verstanden. Es wird dabei zu Grunde gelegt, dass die Bauphase und/oder Existenz einer dieser zu betrachtenden Einrichtungen einen regionalen oder nationalen Arbeitsplatzzuwachs nach sich zieht. Beschäftigungs-effekte haben eine arbeitsmarktpolitische und volkswirtschaftliche Bedeutung und werden oftmals bestimmt, wenn es um Neugründungen von Unternehmen, Bauinvestitionen oder etwa um die Unterstreichung der regionalwirtschaftlichen Bedeutung einer Einrichtung geht. Je nachdem, ob eine Einrichtung erst errichtet werden muss oder bereits existiert, lassen sich zwei Arten von Beschäftigungs-effekten anhand ihrer fortwährenden Wirkung unterscheiden. Handelt es sich
14 BA 2010, S. 5 ff.15 BA 2011, S. 26-28
Teil B Methodischer Hintergrund 81
um den ersten Fall, so werden diese Arbeitsplatzauswirkungen als „befristete Beschäftigungseffekte“ bezeichnet. Diese Effekte während der Bauphase sind zeitlich begrenzt und haben somit nur eine kurzfristige Auswirkung auf die re-gionalen Beschäftigtenzahlen16. Gleiches trifft auf Investitionen zu17. Die zweite Art von Effekten wird als „langfristige Beschäftigungseffekte“ bezeichnet. Die Erhebung dieser Effekte erfolgt erst im Betrieb einer Einrichtung. Im Gegensatz zu den Bau- und Investitionseffekten haben diese eine strukturelle und dadurch langfristige Wirkung auf die Anzahl von regionalen Arbeitsplätzen18.
Beschäftigungseffekte entsprechen nicht zwingend einer zusätzlichen Anzahl von Arbeitsplätzen. Durch Verlagerungseffekte ist es möglich, dass der be-trachteten Einrichtung Arbeitsplätze zugerechnet werden, die an anderer Stelle bzw. in einer anderen Einrichtung weggefallen sind. Diese Situation kann zum Beispiel durch Strukturfondmaßnahmen oder finanzielle Unterstützung von Ein-richtungen zur Ausweitung von Geschäftstätigkeiten in derselben betrachteten Region entstehen19. In diesem Zusammenhang spricht man von Brutto- bzw. Nettoeffekten.
Es werden verschiedene Formen von Beschäftigungseffekten unterschieden:
Unter direkten Beschäftigungseffekten sind alle Arbeitsplätze zu verstehen, die unmittelbar von einer untersuchten Einrichtung abhängig sind. Dies sind zum einen Arbeitsplätze der Einrichtung bzw. von dessen Betreiber selbst. Zum ande-ren können diese Arbeitsplätze in Unternehmen sein, die auf existenzielle Weise auf die Anwesenheit oder Funktion der betrachteten Einrichtung angewiesen sind20. Diese werden auch als Effekte der ersten Stufe bezeichnet21. Werden die Schlagworte „unmittelbar abhängig“ und „auf existentielle Weise angewiesen“ betrachtet, kann umgekehrt die Sichtweise erdacht werden, dass die als abhängig betrachtete Einrichtung nicht gegenwärtig ist. Insofern kann unter direkten Be-schäftigungseffekten auch eine Anzahl von Arbeitsplätzen verstanden werden, die nicht existieren würden, sofern es die betrachtete Einrichtung nicht geben würde. Dies wird auch als With-or-Without-Fall bezeichnet22.
16 EC 2007, S. 1117 Nissen 1999, S. 4118 CSES 2012, S. 2419 EC 2007, S. 1220 IfV Köln 2000, S. A1521 Rohr 2010, S. 322 Wehling et al. 2011, S. 42
82
Des Weiteren werden in Studien zu regionalwirtschaftlichen Effekten katalyti-sche Effekte betrachtet. Unternehmensbezogene katalytische Beschäftigungs-effekte werden als Standorteffekte aufgefasst. Bei der Erhebung dieser Effekte liegt der Fokus auf der räumlichen Anziehungskraft bzw. dem Vorteil, den die betrachtete Untersuchungseinheit affinen Unternehmen bietet. Ein Verkehrskno-tenpunkt als Standortfaktor kann beispielsweise von Unternehmen genutzt wer-den, um Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen zu erzielen oder neue Märkte zu erschließen, was zu Wettbewerbsvorteilen führen kann23.
Diejenigen Betriebe, die direkte Beschäftigung generieren, benötigen für ihre Arbeitserstellung Vorleistungen bzw. tätigen Investition. Unter Vorleistungen werden in der Volkswirtschaftslehre alle Faktoren verstanden, die ein Unter-nehmen von einem anderen Unternehmen erwirbt, um durch Einsatz eigener Faktoren seine betriebliche Leistung zu erstellen. Diese Faktoren umfassen u.a. Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe24. Unter indirekten Beschäftigungseffekten sind demnach alle Arbeitsplätze zu verstehen, die ihren Ursprung in den benötigten Vorleistungen und getätigten Investitionen bei Unternehmen haben, bei denen die Einrichtung Leistungen bezieht25. Die Erbringer der Vorleistungen benötigen für ihre eigene Leistungserstellung auch wieder Vorleistungen. Somit werden sie von einem Auftragnehmer zu einem Auftraggeber. Die unmittelbaren Lieferan-ten der Unternehmen werden als Effekte der 2. Stufe bezeichnet, deren Lieferan-ten als 3. Stufe usw.
Als induzierte Beschäftigungseffekte werden Arbeitsplätze bezeichnet, die auf-grund der direkten und, je nach Betrachtungsweise, auch durch die indirekten Beschäftigungseffekte entstehen. Dahinter steht der Gedanke, dass durch Lohn-zahlungen der Konsum gesteigert wird. Zur Erstellung und Verkauf dieser Kon-sumgüter werden erneut Arbeitskräfte benötigt. Die durch Konsum erzeugten Arbeitsplätze werden als induzierte Beschäftigungseffekte der betrachteten Ein-richtung bezeichnet26.
23 Ninnemann/Rössler 2009, S. 27f.24 Destatis 2012b25 Bacon 2011, S. 1926 Bacon 2011, S. 19
Teil B Methodischer Hintergrund 83
2.2.3 Beschäftigung als regionalwirtschaftlicher Effekt von Binnenhäfen
Wie dargestellt, werden unter dem Begriff Beschäftigte diejenigen Arbeitneh-mer, die in der gesetzlichen Renten-, Kranken-, Pflege- und/oder Arbeitslosen-versicherung pflichtversichert sind oder für die Beitragsanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden, berücksichtigt. Beamte und Selbstständige werden demnach vom Beschäftigungsbegriff ausgeschlossen.
Entgegen dem dargestellten theoretischen Verständnis wird der Begriff Beschäf-tigung im Hinblick auf regionalwirtschaftliche Effekte in vergleichbaren Studien weiter gefasst und als „Erwerbstätiger“ bzw. „Arbeitsplatz“ verstanden27. Damit hat der Begriff Beschäftigung im fachlichen Sprachgebrauch eine weitergehende Bedeutung.
Im Rahmen dieses Leitfadens wird das Verständnis des Begriffs ebenfalls die-sem Gebrauch angepasst und im Sinne von „Erwerbstätiger“ bzw. „Arbeitsplatz“ verwendet. Damit werden folgende Gruppen einbezogen: sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte, Beamte, Selbstständige und mithelfende Familienangehö-rige. Zunächst wird die Anzahl Arbeitsplätze unabhängig vom Beschäftigungs-umfang, also Voll- oder Teilzeit, erhoben. Zudem werden zur Kategorisierung die Anzahl Teilzeitarbeitsplätze und zu Vergleichszwecken das Vollzeitäquiva-lent erfasst.
Im Rahmen dieser Ausarbeitung werden direkte, indirekte und induzierte Be-schäftigungseffekte betrachtet. Es wird davon ausgegangen, dass die Binnen-häfen, deren Beschäftigungswirkung erfasst werden soll, bereits existieren. Daher werden im Konzept die langfristigen Beschäftigungseffekte betrachtet, also die Beschäftigungseffekte während des Betriebes. Beschäftigungseffekte aus Standortinvestitionen werden ebenfalls erfasst, aber gesondert ausgewie-sen. Zudem wird davon ausgegangen, dass keine Verlagerungseffekte bestehen. Demzufolge entsprechen die ermittelten Beschäftigungseffekte gleichzeitig den Nettoeffekten.
27 Vgl. z. B. IfVM 2010, S. 8, Wehling et al. 2011, S. 40
84
2.3 Der Begriff Region
2.3.1 Möglichkeiten regionaler Abgrenzungen
Der Begriff „Region“ hat in der wissenschaftlichen Literatur verschiedene Be-deutungen und zunächst keine festen räumlichen Grenzen. Daher werden zu-nächst mögliche regionale Abgrenzungen vorgestellt.
Grundsätzlich bezeichnet eine Region einen Teil eines geographischen Raumes. So lassen sich Regionen beispielsweise anhand ihrer Größe einteilen. Maier gliedert beispielweise in sub-nationale, supra-nationale und trans-nationale Ter-ritorien28. Nach Glück handelt es sich bei einer Region „im Allgemeinen um eine Aggregation von Raumpunkten, welche hinsichtlich ihrer vertikalen Differenzie-rung des politischen Systems auf der Ebene zwischen Kommune und dem Bun-desgebiet anzusiedeln ist“29. Die EU hat ausgehend von den national definier-ten Regionen die „Nomenclature des unités territoriales statistiques Regionen” (NUTS-Regionen) entwickelt. Diese bezeichnen eine Systematik, mit der die räumlichen Einheiten einheitlich klassifiziert werden können. Die Bildung der NUTS-Regionen ist eng an die Verwaltungsgliederung der EU-Mitgliedsländer angelehnt. Folgende vier NUTS-Regionen bilden die verschiedenen Hierarchie-ebenen in Deutschland:
• NUTS 0: Bund • NUTS 1: Bundesländer • NUTS 2: Regierungsbezirke • NUTS 3: Landkreise, Gemeinden und kreisfreie Städte30.
In der Bundesrepublik Deutschland sind demnach die geographischen Räume in Verwaltungseinheiten, also in politisch-administrative Einheiten gegliedert. So ist jedes kleinere Territorium eine Teilmenge eines größeren Territoriums. Die bedeutendsten territorialen Einheiten in Deutschland sind Gemeinden, kreisfreie Städte, Landkreise, Regierungsbezirke und Bundesländer. Die hierarchische Gliederung zeigt die Abbildung B.2.
Ferner existieren als Raumabgrenzung sogenannte Raumordnungsregionen (ROR). Diese dienen der funktionalen Gliederung der Bundesrepublik und als
28 Maier et al. 2002, S. 1529 Glück 2007, S. 20-2130 Glück 2007, S. 21f.
Teil B Methodischer Hintergrund 85
räumlicher Bezugsrahmen für „großräumige Analysen der raumstrukturellen Ausgangslage, großräumige Analysen der raumwirksamen Bundesmittel, Prog-nosen der großräumigen Entwicklungstendenzen und Aussagen über großräumi-ge Disparitäten im Bereich der Infrastruktur und der Erwerbsstruktur.“31
In Deutschland existieren 96 Raumordnungsregionen, welche zumeist den Pla-nungsregionen der Länder entsprechen. Die Raumordnungsregionen werden aus den NUTS-3-Regionen gebildet und sind daher mit dem System der Verwal-tungsgliederung kompatibel.
Abbildung B.2: Systematiken zur Verwaltungsgliederung32
Bund
Bundesländer
Regierungsbezirke
Landkreise
GemeindenKreisfreie Städte
NUTS 3
NUTS 2
NUTS 1
NUTS 0
ROR zusammengesetzt aus NUTS 3
Quelle: eigene Darstellung
2.3.2 Wirkungsregion von Binnenhäfen
Der Regionsbegriff ist elementar für die Ermittlung der regionalen Beschäfti-gungswirkung. Dabei implizieren die Begriffe „Region“ bzw. „regionalwirt-schaftliche Bedeutung“, dass ein abgegrenztes Gebiet definiert werden muss, innerhalb dessen die Beschäftigungseffekte eines Binnenhafens gemessen wer-den. Ein naheliegender Schluss könnte sein, dass ausgewiesene Hafengelände als Gebietsabgrenzung zu verwenden. Da jedoch die administrativen Hafengrenzen
31 BBSR 201232 Eigene Darstellung nach Hell 2010, S. 76f. und Glück 2007, S. 21f.
86
keine Aussage über das Wirtschaftsgeschehen machen, wird im Rahmen dieser Ausarbeitung davon ausgegangen, dass die Beschäftigungswirkung eines Bin-nenhafens, insbesondere der Unternehmen, die die Leistungen des Hafens in An-spruch nehmen, über die Grenzen des Hafengeländes hinausgehen kann. Diese Tatsache erschwert es, eine vergleichbare Definition für den Begriff „Region“ zu finden. Eine deutschlandweit gültige geographische einheitliche Abgrenzung der Region eines Binnenhafens würde die tatsächlichen wirtschaftlichen Verflech-tungen nicht widerspiegeln, da sich die öffentlichen Binnenhäfen und der sie umgebende Raum, in dem sich die Beschäftigungswirkung entfaltet, hinsicht-lich der geopolitischen und geographischen Gegebenheiten, der Leistungsdichte, -reichweite, -abhängigkeiten usw. stark voneinander unterscheiden. Somit wurde gemeinsam mit den im BÖB organisierten Binnenhäfen festgelegt, dass die Re-gion individuell an jedem Binnenhafenstandort abgegrenzt werden muss. Dazu werden im Teil A des Leitfadens zur Durchführung der Erhebung verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen.
Für eine Kumulierung der ermittelten Beschäftigungswirkungen auf nationaler Ebene können die Ergebnisse einzelner Häfen nicht direkt zusammengefasst werden, da nicht auszuschließen ist, dass sich deren Regionsabgrenzungen über-lappen. Um eine Überschätzung der Beschäftigungswirkung zu vermeiden wird vorgeschlagen, nur jene Arbeitsplätze auf nationaler Ebene zusammenzufassen, die durch Unternehmen entstehen, die auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe angesiedelt sind.
Teil B Methodischer Hintergrund 87
3 Ermittlung der direkten Beschäftigungseffekte
Zur Ermittlung der direkten Beschäftigungswirkung ist zu entscheiden, auf wel-che Weise die Erhebung durchgeführt wird und in welchem Maß welche Unter-nehmen mit ihren Beschäftigten zur direkten Wirkung hinzugerechnet werden.
3.1 Auswahl der Erhebungsmethode
Aufgrund einer nicht ausreichend detaillierten Datenbasis sind die einem Bin-nenhafen direkt zuzuordnenden Arbeitsplätze mittels der verfügbaren amtlichen Statistiken nur schwer zu erfassen. Die Agentur für Arbeit bietet Arbeitsmarkt-statistiken an, welche gemäß der Wirtschaftszweigsystematik 2008 die Wirt-schaft in 30 Wirtschaftszweige untergliedern. Zwar umfasst diese Systematik im Abschnitt H „Verkehr und Lagerei“, Abschnitt 50.4: „Güterbeförderung in der Binnenschifffahrt“ die Anzahl der Beschäftigten in der Binnenschifffahrt, jedoch werden hier nur die Beschäftigten gezählt, die der Güterbeförderung auf Binnengewässern sowie innerhalb von Häfen, dem Betrieb von Schlepp- und Schubschiffen oder der Vermietung von Schiffen zuzurechnen sind. Mitarbeiter in hafenaffinen Umschlags- und Transportunternehmen werden hier nicht er-fasst33. Ein grundlegendes Problem stellt also der umfassende Querschnitt über die verschiedenen Branchen der hafenaffinen Unternehmen sowie der Mangel an detaillierten statistischen Daten dar. Ferner fokussiert die gewünschte Ermittlung der Beschäftigungseffekte auf ausgewählte Unternehmen, so dass Arbeitsmarkt-zahlen ganzer Wirtschaftsbereiche nur bedingt hilfreich sind, da Durchschnitts-größen von Unternehmen auf regionaler Ebene ebenfalls nicht vorhanden sind. Aus genannten Gründen können daher nur sehr ungenaue Aussagen bzw. grobe Schätzungen mit Hilfe der amtlichen Statistiken getroffen werden.
Diese Problematik wird umgangen, wenn eine eigene Befragung durchgeführt wird und eigene Daten erhoben werden. Im Rahmen der Leitfadenentwicklung ist dazu ein Fragebogen entwickelt worden, der in Teil A des Leitfadens zur Durchführung der Erhebung näher erläutert wird.
33 Destatis 2008, S. 410
88
3.2 Identifizierung von Unternehmen mit direkter Beschäftigungswirkung
Hinsichtlich der Frage, welche Beschäftigten berücksichtigt werden dürfen, ist bei der Ermittlung der direkten Beschäftigten grundsätzlich das Abhängigkeits-verhältnis eines Unternehmens von der betrachteten Einrichtung, dessen Wirkung erfasst werden soll, zu berücksichtigen. Die Abgrenzung, welche Unternehmen als abhängig eingestuft und damit im Rahmen einer Erhebung berücksichtigt werden, wurde in Vergleichsstudien nicht einheitlich getroffen. So wurden die Unternehmen zur Validierung der Beschäftigtenzahlen nach dem Arbeitsinhalt der Mitarbeiter gefragt, um den hafenbezogenen Anteil zu bestimmen34. In einer weiteren Studie wurden die Unternehmen nach ihrem Hafenbezug in die Ka-tegorien „Seehafenverkehrswirtschaft“ und „hafenbezogene Wirtschaft“ unter-teilt. Innerhalb dieser Kategorien wurden die Unternehmen weiter in Branchen gegliedert. Dabei wurde für jede Branche ein prozentualer Hafenbezugsgrad unterstellt. Dieser Prozentwert war maßgeblich für die Einrechnung der Beschäf-tigtenzahlen. Eine schlüssige Erklärung für die Unterstellung der Werte wurde jedoch nicht gegeben, zumindest nicht veröffentlicht35. In einer anderen Studie wurde stets die komplette Belegschaft der Unternehmen hinzugerechnet, soweit sich das Unternehmen auf dem Hafengelände befand und in geschäftsmäßiger Verbindung mit dem Hafen stand36.
Die gewählte Abgrenzung hat sich an der Vorgehensweise anderer Studien orien-tiert und wurde in verschiedenen Workshops und Abstimmungsgesprächen mit Vertretern von Binnenhäfen und fachbezogenen Experten diskutiert. Im Ergebnis liegen unterschiedlich weitreichende Abhängigkeitsverhältnisse von Unterneh-men vor: Dies sind erstens Unternehmen und Einrichtungen, die existentiell vom Hafen abhängig sind, zweitens die Unternehmen, die an der Leistungsbereitstel-lung des Hafens beteiligt sind sowie drittens Unternehmen, die diese Leistungen in Anspruch nehmen. Diese Unternehmen werden als hafenaffin bezeichnet37. Unter Leistungen des Hafens werden alle Leistungen verstanden, die von Unter-nehmen zur Erfüllung der Hafenfunktion als bi- bzw. trimodaler Logistikknoten erbracht werden.
34 Planco 2008, S. 335 Wehling et al. 2011, S. 61 ff.36 IfV Köln 2000, S. A1437 Der Begriff Hafenaffinität wird auch in der Studie der HGK genutzt (IfV Köln 2000).
Teil B Methodischer Hintergrund 89
3.2.1 Hafenaffinität durch Existenzabhängigkeit
Ein Abhängigkeitsverhältnis im Sinne des With-and-Without-Vergleichs be-schreibt die Situation, dass ein Binnenhafen seine Logistikfunktion nicht weiter anbietet und daher ein Unternehmen, welches über diesen Güterumschlag rea-lisiert, seine Geschäftstätigkeit nicht mehr aufrecht erhalten könnte. Eine wei-tere Auslegung unterstellt, dass das Unternehmen sich nicht in der Region oder auf dem Hafengelände angesiedelt hätte, wäre der Hafen nicht existent. Beide Situationen können durchaus bei Unternehmen auftreten, insbesondere dann, wenn versendete oder empfangene Güter aufgrund ihrer Abmessungen nur mit erheblichem Aufwand oder gar nicht mit alternativen Verkehrsträgern transpor-tiert werden können oder organisatorische und preisliche Vorteile der Binnen-wasserstraße ausschlaggebend für den Betrieb eines Unternehmensstandortes in der Hafenregion sind.
Beschäftigte von Unternehmen, die ihre Abhängigkeit vom Binnenhafen am Be-triebsstandort als existenziell erklären, werden vollständig zur direkten Beschäf-tigungswirkung gerechnet.
3.2.2 Hafenaffinität durch Leistungsbereitstellung
Bei Unternehmen, die hafenbezogene Logistikleistungen erbringen und auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe angesiedelt sind, wird die Abhängigkeit vom Hafen grundlegend angenommen. Ein ähnliches Vorgehen findet sich in der Studie zu den Beschäftigungseffekten des Hafens Köln38. Zu den Logisti-kleistungen werden Transport, Umschlag und Lagerung sowie administrative Auftragsabwicklungs- und Dispositionsaktivitäten, Planungs-, Steuerungs- und Dispositionsaufgaben gezählt39. Logistikunternehmen, die außerhalb des Hafen-geländes angesiedelt sind, können gleichermaßen an der Leistungsbereitstellung beteiligt sein. Für diese Unternehmen wird die grundlegende Abhängigkeit je-doch nicht unterstellt und es werden dort nur die hafenbezogenen Arbeitsplätze erfasst. Dieses Vorgehen ist vergleichbar mit der Vorgehensweise in der Studie zu Beschäftigungseffekten der Neuss-Düsseldorfer Häfen40.
Der Betrieb von Binnenhäfen wird zudem von weiteren Institutionen unterstützt. Zu diesen zählen sowohl öffentliche Einrichtungen als auch mit dem Hafen as-
38 IfV Köln 2000, S. A1439 Arnold 2008, S. 94740 Planco 2008, S. 3
90
soziierte Unternehmen aus der Privatwirtschaft. Öffentliche Einrichtungen sind angesichts des Vollzugs von gesetzlichen Vorschriften und der Erfüllung von vorgeschriebenen Aufgaben relevant. Dabei zählen zu den direkten Effekten all diejenigen Beschäftigen, die einen Bezug zur Binnenschifffahrt aufweisen. Ver-bände mit Bezug zur Binnenschifffahrt oder zu Binnenhäfen sind als Interessens-vertreter der Branche ebenfalls zu berücksichtigen. Banken und Versicherungen als privatwirtschaftliche Unternehmen haben durch ihre Dienstleistungen eine Unterstützungsfunktion hinsichtlich des Hafenbetriebs. Diese Unternehmen sind jedoch nicht gänzlich einem Binnenhafen zuzuschreiben. Je nach Einschätzung des Unternehmens können Arbeitsplätze mit einbezogen werden, deren dauer-haftes Aufgabengebiet einen Bezug zum Binnenhafen hat.
Zusammengefasst ergibt sich folgende Ableitung der Hafenaffinität durch Leistungsbereitstellung:
Ist ein Unternehmen an der Leistungsbereitstellung des Hafens beteiligt und • es liegt auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe, werden alle Beschäf-
tigten des Unternehmens der direkten Beschäftigungswirkung zugerechnet. • es liegt nicht auf dem Hafengelände oder in direkter Nähe, werden nur
diejenigen Beschäftigten des Unternehmens der direkten Beschäftigungs-wirkung zugerechnet, die explizit hafenbezogene Tätigkeiten ausführen.
3.2.3 Hafenaffinität durch Leistungsinanspruchnahme
Hafenaffine Unternehmen ziehen einen Nutzen aus der Logistikknotenfunktion, die ein Binnenhafen bietet. Unter einem hafenaffinen Betrieb werden Unterneh-men der verladenden bzw. empfangenden Wirtschaft (Landwirtschaft, Produkti-on und Handel) verstanden, welche auf die Umschlagsleistung eines Binnenha-fens angewiesen sind und diese auch maßgeblich für den Güterumschlag nutzen. Derartige Unternehmen schlagen ihre Güter über Binnenhäfen um, damit sie so-wohl ihre eigene Güterversorgung sicherstellen als auch ihre hergestellten Güter versenden können. Aus der Perspektive der Unternehmen stellt die Logistikfunk-tion eines Binnenhafens somit gewissermaßen eine Art Vorleistung dar, um ihre Geschäftstätigkeit aufrecht zu erhalten. Charakteristisch für einen Binnenhafen ist die Ansiedlung hafenaffiner Unternehmen auf dem Hafengelände41.
41 Oftmals ist eine vorliegende Hafenaffinität Voraussetzung seitens der Hafenbetreiber, damit sich Unternehmen auf dem Hafengelände niederlassen können.
Teil B Methodischer Hintergrund 91
Um eine genaue Beschreibung von Maßgeblichkeit und damit für die Zurech-nung von Beschäftigten bei der verladenden bzw. empfangenden Wirtschaft zu erhalten, wurde mit den Hafenvertretern und dem BÖB festgelegt, die Um-schlagsleistung des Hafens heranzuziehen, da diese das Basisportfolio des Ha-fens darstellt, d. h. wenn ein gewisser Anteil am Frachtaufkommen eines Un-ternehmens über den Hafen umgeschlagen wird, werden alle Beschäftigte des Unternehmens der direkten Beschäftigungswirkung des Hafens zugerechnet. Der Schwellenwert soll 30 % betragen. D. h. schlägt ein Unternehmen 30 % seines Frachtaufkommens (Bahn und Binnenschiff) oder mehr über den Binnenhafen um, werden alle Beschäftigte des Unternehmens (100 % der Arbeitsplätze) der direkten Beschäftigungswirkung des Hafens zugerechnet.
Für diesen Schwellenwert gibt es keine wissenschaftlich fundierte Grundlage. Ein vergleichbares Vorgehen findet sich jedoch in Planco 2008. In dieser Studie ist ein Betrieb hafenabhängig, wenn mindestens 10.000 Jahrestonnen im Hafen bzw. mehr als ein Drittel (> 33 %) der Vorleistungen bzw. Fertigprodukte im Hafen umgeschlagen werden. Das zweite Kriterium gilt für kleinere Betriebe, deren Umschlagsvolumen insgesamt geringer ist42. Was die Einbeziehung der Verkehrsträger Binnenwasserstraße und Schiene anbetrifft, wurde sich ebenfalls an der Vorgehensweise von Planco in verschiedenen Studien orientiert.
Nach Planco 2008 und Planco 2010 ist die Standortabhängigkeit neben dem was-serseitigen auch vom Bahnumschlag abhängig bzw. die regionale Beschäftigung korreliert mit dem Volumen des wasser- und bahnseitigen Umschlags. Eine Un-terscheidung nach wasser-/bahnseitigem Umschlag wird nach Planco 2008 und Planco 2010 nicht vorgenommen, sondern es werden Gesamtwerte angegeben43.
Um den harten Bruch am Übergang von 29,9 % zu 30,0 % am Schwellenwert zu vermeiden, wird die Einrechnung von Arbeitsplätzen linear aufgebaut (siehe Teil A des Leitfadens zur Durchführung der Erhebung).
Zusammengefasst ergibt sich folgende Ableitung der Hafenaffinität durch Leistungsinanspruchnahme:
Nimmt ein Unternehmen die Umschlagsleistung des Hafens in Anspruch und • entspricht der Bahn- und Binnenschiffumschlag 30 % oder mehr am ge-
samten Frachtaufkommen des Unternehmens, werden alle Beschäftigten des Unternehmens der direkten Beschäftigungswirkung zugerechnet.
42 Planco 2008, S. 1543 Planco 2008, S. 6, 14; Planco 2010, S. 18-19
92
• erreicht einen Anteil am Frachtaufkommen von weniger als 30 %, werden die Beschäftigten des Unternehmens gemäß dem linear aufgebauten Um-rechnungsschlüssel zugerechnet.
Teil B Methodischer Hintergrund 93
4 Ermittlung der indirekten Beschäftigungseffekte
Indirekte Beschäftigungseffekte werden in der Regel rechnerisch bestimmt, da ihre empirische Erfassung zu komplex ist. Die Grundlage für die Ermittlung stel-len Vorleistungsbezüge oder getätigte Investitionen der Unternehmen dar, die direkte Beschäftigungseffekte hervorrufen. Nachfolgend werden ausgewählte Methoden vorgestellt, mit denen die indirekten Effekte ermittelt werden können. Sowohl für die Input-Output-Analyse als auch für die Multiplikatoranalyse wer-den anschließend Informationen hinsichtlich der Anwendung auf Regionsebene gegeben. Abschließend erfolgt die Begründung für das gewählte Vorgehen zur Ermittlung indirekter Beschäftigung.
4.1 Möglichkeiten zur Ermittlung indirekter Beschäftigungseffekte
4.1.1 Input-Output-Analyse
Die Input-Output-Analyse ist ein Verfahren der Wirtschaftsforschung, welches auf den russischen Wirtschaftswissenschaftler Wassily Leontief zurückzuführen ist44. Die Input-Output-Analyse wird bei Untersuchungen verschiedener An-wendungsfelder genutzt. Dazu gehören u. a. die Strukturuntersuchung der Wirt-schaft, Folgen politischer Maßnahmen oder auch speziell die Untersuchungen von indirekten Beschäftigungswirkungen45.
Jedes produzierende Unternehmen setzt zur Herstellung von Gütern eigene Faktoren ein, bezieht jedoch auch Vorleistungen anderer Unternehmen, wie zum Beispiel Zwischenprodukte oder Dienstleistungen. Insofern wird von ei-ner miteinander verflochtenen Wirtschaft gesprochen. Es bestehen demzufolge sogenannte Interdependenzen im Produktionsprozess, also Lieferabhängigkeiten zwischen den einzelnen Unternehmen. Ziel der Input-Output-Analyse ist es, die-se Verflechtungen transparent darzulegen und eine Methode zur Verfügung zu
44 Kuhn 2010, S. 545 Kuhn 2010, S. 7-11
94
stellen, mit der Rückwirkungen von Veränderungen in einem Betrieb auf andere Betriebe sichtbar gemacht werden können46.
Die gebräuchlichste Bestimmungsmethode ist das offene statische Modell nach Leontief47. Diese Analyse ist ein Ansatz, um Lieferverflechtungen und Rück-kopplungen zwischen Produktionssektoren eines Wirtschaftsraumes aufzuzei-gen, also auch Effekte auf nachgelagerten Stufen. Die Ausgangsdaten sind durch die Input-Output-Tabelle gegeben. Die Analyse des Wirtschaftsgeschehens mit Hilfe der Input-Output-Analyse basiert auf der Annahme konstanter Input-Ko-effizienten48. Diese Annahme kommt auch in der Leontief-Produktionsfunktion zum Ausdruck, welche ein konstantes Verhältnis von eingesetztem Input zur produzierten Menge annimmt. Folglich ist diese eine lineare Funktion. Bezogen auf die Input-Output-Tabelle folgt, dass sich diese ebenfalls durch lineare Glei-chungen beschreiben lassen49. Durch Hinzunahme von Arbeitsplatzkoeffizienten (AK) können Aussagen über indirekte Beschäftigungseffekte aufgrund eines pri-mären Nachfrageimpulses getroffen werden50. Arbeitsplatzkoeffizienten werden genutzt, um den regionalen Anteil an zusätzlicher Produktion in Beschäftigung umzurechnen.
Das offene statische Modell von Leontief beruht auf kritisch zu betrachtenden Annahmen, welche auf die linear-limitationale Leontief-Produktionsfunktion und die Annahme konstanter Input-Koeffizienten zurückzuführen sind. Es wird vorausgesetzt, dass Unternehmen mit einer konstanten Produktionsfunktion pro-duzieren, die unabhängig von der produzierten Menge ist. Das bedeutet, dass das Faktoreinsatzverhältnis bei Erhöhung des Outputs gleich bleibt51. Dies würde die sogenannten Economies-of-Scales außer Acht lassen52. Des Weiteren blei-ben Kapazitätsgrenzen auf allen Stufen der Produktion unberücksichtigt. Zudem wird unterstellt, dass die Produktionsfunktion der Unternehmen im Zeitablauf weitgehend konstant ist und sich die im Rahmen des Modells vorgegebenen exogenen Größen im Zeitablauf nicht ändern51. „Daher führen entsprechende
46 Winker 2010, S. 10347 „Statisch meint hier, dass die Entwicklung im Zeitablauf nicht Gegenstand der Analyse ist.“
(Winker 2010, S. 118)48 „Die Annahme der Stabilität der Input-Koeffizienten vereinfacht die Dinge, ist aber nicht unrea-
listisch. Die Input-Koeffizienten werden hauptsächlich von der Technologie bestimmt, und diese ändert sich nicht so schnell, als dass abrupte Veränderungen in den Vorleistungsfeldern erwartet werden können.“ (Stäglin et al. 1992, S. 62)
49 Stäglin et al. 1992, S. 63f.50 Peters 2005, S. 135f.51 IfV Köln 2000, S. A20-A2152 Baum 1974, S. 111
Teil B Methodischer Hintergrund 95
Analysen nur bei guter Kenntnis bzw. Modifikation des Grundmodells, das u. a. von konstanten Input-Koeffizienten ausgeht, zu aussagekräftigen Ergebnissen“53.
Input-Output-Tabellen als Grundlage
Input-Output-Tabellen werden in unregelmäßigen Abständen vom Bundesamt für Statistik erstellt und sind über dessen Internetseite abrufbar. Die amtlichen Tabellen des Statistikamtes geben ein Abbild der Verflechtungen der einzelnen Wirtschaftsbereiche der Volkswirtschaft Deutschland für den Zeitraum eines Jahres wieder54. Entsprechend des Europäisches System der Volkswirtschaftli-chen Gesamtrechnungen (ESVG) werden folgende Tabellen veröffentlicht:
• die Input-Output-Tabelle der inländischen Produktion und Importe, • die Input-Output-Tabelle der inländischen Produktion, • die Importmatrix55.
Die Input-Output-Tabellen des Statistischen Bundesamtes sind entsprechend der Vorgaben des ESVG zu Herstellungspreisen bewertet, sodass eine Vergleich-barkeit innerhalb der Europäischen Union (EU) möglich ist. Unter dem Begriff Herstellungspreis wird derjenige Betrag verstanden, den der Produzent je Ein-heit eines Gutes vom Käufer erhält, ohne Steuern aber zuzüglich Subventionen56. Die Werte, die in diesen Tabellen in Matrixform dargestellt werden, beschreiben die industrielle Verflechtung der einzelnen Wirtschaftsbereiche der gesamten Volkswirtschaft. Insbesondere wird der Zusammenhang zwischen dem Output (Bruttowertschöpfung) und dem Input (Faktoreinsatz) abgebildet. Anhand der Abgrenzungen der einzelnen Wirtschaftsbereiche durch die Wirtschaftszweig-systematik des Statistischen Bundesamtes können einzelne Unternehmen einem homogenen Bereich zugeordnet werden57. Diese Zuordnung wird auch als Ag-gregation bezeichnet.
53 Kuhn 2010, S. 3154 In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass keine aktuellen amtlichen Input-Output-Tabel-
len für einzelne Bundesländer oder Regionen in Deutschland existieren. Auf Möglichkeiten der Regionalisierung der Input-Output-Tabellen wird später in diesem Kapitel eingegangen.
55 Veröffentlicht werden verschieden stark aggregierte Tabellen. Dies sind Tabellen mit je 59, zwölf und nur drei Produktionsbereichen bzw. Gütergruppen (Kuhn 2010, S.39). Alle Tabellen des Statistischen Bundesamtes können aufgrund ihrer gleichmäßigen Gliederung innerhalb der Vor-leistungsmatrix als symmetrisch bezeichnet werden (Bleses 2007, S.91).
56 Kuhn 2010, S.36f.57 Winker 2010, S. 116
96
Bezüglich des Aufbaus werden die Input-Output-Tabellen in drei Quadran-ten unterteilt. Anhand der Tabelle B.1 das Schema der Input-Output-Tabellen verdeutlicht:
Die drei Quadranten werden wie folgt bezeichnet:
1. Quadrant: Vorleistungsmatrix,
2. Quadrant: Matrix der Endnachfrage,
3. Quadrant: Primäraufwandsmatrix.
Der erste Quadrant beinhaltet die Vorleistungsverflechtungen der Sektoren un-tereinander. Spaltenweise wird pro Sektor der Vorleistungsverbrauch angezeigt, welcher auch als intermediärer Input bezeichnet wird. Zeilenweise wird der Anteil der Produktion, der als Vorleistung in alle anderen Sektoren fließt, die sogenannte intermediäre Verwendung, aufgelistet. Der zweite Quadrant steht für die letzte Verwendung von Gütern, die nicht weiter in der Volkswirtschaft zirkulieren. Die Summe der Zeilen gibt zusammen mit der Vorleistungsmatrix an, wie hoch die Nachfrage der Sektoren nach den einzelnen Gütersektoren war. Inhalte des dritten Quadranten sind die Komponenten der Bruttowertschöpfung, die sogenannten Primärinputs, sowie der Produktionswert (PW) und das gesamte Güteraufkommen58.
58 Kuhn 2010, S. 18f., Holub/Schnabl 1994, S. 2f.
Teil B Methodischer Hintergrund 97
Tabelle B.1: Schema der Input-Output-Tabellen am Beispiel der inländischen Produktion und Importe zu Herstellungspreisen 2008 in Milliarden Euro
Quelle: eigene Darstellung nach Destatis 2012d
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98
Input-Koeffizienten
Die in der Input-Output-Tabelle verbuchten absoluten Werte sind in struktureller Hinsicht noch nicht sehr aussagekräftig. Aus diesem Grund werden Input-Koef-fizienten59 bestimmt, um den Grad der industriellen Verflechtung sichtbar zu ma-chen. Sie geben an, wie viele Mengeneinheiten des Zeilensektors i zur Produk-tion einer Output-Einheit des Spaltensektors j benötigt werden. Die Berechnung der Koeffizienten erfolgt, indem die einzelnen Felder der Vorleistungsmatrix durch die jeweiligen Spaltensummen dividiert werden. Wird diese Berechnung für jeden Sektor durchgeführt, ergibt sich eine Matrix von Input-Koeffizienten. Die Matrix gibt jedoch nur die direkten Effekte auf der zweiten Stufe an. Dabei stellt aij das Element der Zeile i und der Spalte j der Input-Koeffizienten dar. Das gesamte Gleichungssystem, ausgehend von den Quadranten eins und zwei, wird in Matrixschreibweise wie folgt beschrieben60:
A = Matrix der Input-Koeffizienten
x = Vektor der Produktion (=Output)
y = Vektor der Endnachfrage
Bestimmung von Leontief-Inversen
Die Lösung des offenen statischen Modells besteht darin, die zusätzlichen Pro-duktionswerte der Spaltensektoren bei gegebener Nachfrage zu ermitteln. Dafür wird das lineare Gleichungssystem nach dem Output x aufgelöst61:
I = Einheitsmatrix
A = Matrix der Input-Koeffizienten
x= Vektor der Produktion (=Output)
y= Vektor der Endnachfrage
59 Die Input-Koeffizienten werden in Form einer Auswertungstabelle ebenfalls vom Statistischen Bundesamt herausgegeben.
60 Holub/Schnabl 1994, S. 91ff.
Teil B Methodischer Hintergrund 99
Der Ausdruck (I – A)-1 wird dabei als Leontief-Inverse bezeichnet61. Diese stellt den Mittelpunkt der Input-Output-Analyse nach Leontief dar. Inhaltlich be-schreiben die Werte der einzelnen Inversen, wie viele Einheiten ein Zeilensektor aufgrund direkter und indirekter Effekte zusätzlich herstellen muss, damit ein Spaltensektor eine Einheit mehr für die letzte Verwendung bereitstellen kann62. Durch die Inversen werden also die indirekten Effekte über möglichst viele Nachfragerunden bestimmt. Mit Hilfe der inversen Koeffizienten kann somit der zusätzlich entstandene Produktionswert und die Bruttowertschöpfung pro Spaltensektor bei gegebener Endnachfrage berechnet werden63. Dabei gibt cij das Element der Zeile i und der Spalte j der Inversen Koeffizienten an64.
Die exogene Veränderung der Nachfrage im Sektor i um ∆Yi führt bei konstanten Elementen cij zu einer Veränderung des Gesamtoutputs ∆X, die größer als die auslösende Endnachfrageänderung ist. Wenn die Endnachfrage aller Sektoren verändert wird, gilt65:
Bestimmung sektoraler Arbeitsplatzkoeffizienten
Um die Ergebnisse der Input-Output-Analyse abschließend in indirekte Beschäf-tigtenzahlen zu transformieren, werden sektorale Arbeitsplatzkoeffizienten ver-wendet66. Diese geben pro Branche die durchschnittliche Anzahl von Erwerbs-tätigen an, die benötigt wird, um eine Bruttowertschöpfung von 1 Mio. € zu erwirtschaften67.
61 Die Inversen-Koeffizienten werden in Form einer Auswertungstabelle ebenfalls vom Statisti-schen Bundesamt herausgegeben.
62 Stäglin et. al. 1992, S. 6463 Stäglin et al. 1992, S. 63f.64 Holub/Schnabl 1994, S. 10265 Holub/Schnabl 1994, S. 105-10666 Amtliche Statistiken für Arbeitsplatzkoeffizienten stehen ausschließlich auf Bundes- und Lan-
desebene zur Verfügung67 Peters 2005, S. 143f.
100
��� = ������
mit i = 1,..., n; i = Wirtschaftssektor
AK = Arbeitsplatzkoeffizient
EW = Erwerbstätige
PW = Produktionswert
Die Berechnung erfolgt, indem die errechnete zusätzliche Produktion je Spal-tensektor mit dem entsprechenden Arbeitsplatzkoeffizienten multipliziert wird68:
Werden die indirekten Effekte auf die zweite Stufe begrenzt, entfallen die Leon-tief-Inversen und die Berechnungsformel lautet:
4.1.2 Multiplikatoranalyse
Allgemein dienen Multiplikatoranalysen dazu, Auswirkungen autonomer Impul-se auf ökonomische Größen wie Produktion, Einkommen oder Beschäftigung zu ermitteln. Sie stützen sich in der Regel auf Modelle, in den wirtschaftliche Ver-flechtungen und Wirkungszusammenhänge unter vereinfachten Annahmen ab-gebildet sind69. Beispielsweise führt eine Nachfrageerhöhung (Impuls) zunächst zu einer Produktionsausweitung in den unmittelbar nachfragebegünstigten Sektoren. Infolge dessen steigen in diesen Sektoren Einkommen und Beschäf-tigung. Die Produktionsausweitung führt zudem zu Produktionseffekten in den Vorleistungsbetrieben und zu damit verbundenen Einkommens- und Beschäfti-gungseffekten in den zuliefernden Sektoren. Dieses Prinzip lässt sich über jede weitere vorgelagerte Stufe fortführen. Zusätzlich werden die direkt und indirekt entstandenen Einkommen verausgabt und lösen weitere Produktionsausweitun-
68 Battermann 2009, S. 129f., siehe auch Stäglin et al. 1992, S. 6569 Kampmann 1988, S. 194
Teil B Methodischer Hintergrund 101
gen aus. Mittels der Multiplikatoranalyse werden diese Zusammenhänge in eine Maßzahl zusammengefasst, die die bewirkten Veränderungen ins Verhältnis zum ursprünglichen Impuls setzt70. Kampmann (1988) führt verschiedene Multipli-katoren und das zu Grunde liegende Modell für diesen Zusammenhang ein: der keynesianische Einkommensmultiplikator ist in Kapitel 5.2.1 dargestellt, im Fol-genden wird der Leontief-Multiplikator näher erläutert71.
Aus den Leontief-Inversen der Input-Output-Tabelle lassen sich bei spaltenwei-ser Summierung branchenspezifische Leontief-Multiplikatoren bestimmen. Sie geben an, um wie viele Einheiten sich der Gesamtoutput bei Erhöhung der End-nachfrage eines Sektors um eine Einheit ändert. Die Spaltensummen lassen sich wie folgt beschreiben72:
����, (j = 1,… ,m)�
���
Durch Multiplikation der Summen mit den passenden sektoralen Arbeitsplatzko-effizienten lassen sich entsprechend Beschäftigungsmultiplikatoren berechnen73.
In verschiedenen Studien wurden branchenspezifische Vorleistungsmultiplika-toren verwendet, die aus anderen Untersuchungen stammen74. Diese beruhen zwar ursprünglich ggf. auch auf einer Auswertung von Input-Output-Tabellen, allerdings werden keine eigenen Analysen durchgeführt, d. h. keine realen Vor-leistungswerte als Eingabewerte für die Input-Output-Analyse verwendet.
70 Kampmann 1988, S. 19571 Kampman 1988, S. 199-20372 Holub/Schnabl (1994), S. 10573 Kampmann 1988, S. 20174 Vgl. Wehling et al. 2011, S. 61; Nestler/Nobel 2010, S. 36
102
4.2 Möglichkeiten der Regionalisierung
4.2.1 Regionalisierung von Input-Output-Tabellen
In Deutschland existieren keine aktuellen amtlichen Input-Output-Tabellen für regionale Wirtschaftsräume, die unterhalb der Bundesebene liegen75. Haupt-grund für den Mangel an Input-Output-Tabellen auf regionaler Ebene ist die feh-lende statistische Erfassung relevanter Daten. Um die Verflechtungen der Wirt-schaftsbereiche auf regionaler Ebene bestimmen zu können, müssten theoretisch Unternehmensbefragungen hinsichtlich der Verflechtungen von Unternehmen untereinander und des interregionalen Warenflusses durchgeführt werden. Dies ist jedoch ein verhältnismäßig großer Aufwand. „Um eine regionale I-O-Tabelle zu erstellen, müssten durch Unternehmensbefragungen die Verflechtung der Un-ternehmen untereinander und der Warenfluss über die Regionsgrenzen hinaus quasi „zollamtlich“ erfasst werden.“76
Aufgrund des Aufwands zur Erstellung regionaler Input-Output-Tabellen wurden Verfahren entwickelt, um nationale Input-Output-Tabellen zu regionalisieren. Bei diesen Verfahren handelt es sich um Schätzmethoden, da für die Erstellung regionaler Tabellen grundlegend benötigte Daten statistisch nicht erfasst werden. Dies sind vor allem Daten zum Im- und Export einer Region, die auf regio-naler Ebene eine umso stärkere Bedeutung haben. Es existieren zwei gängige mathematische Methoden zur Regionalisierung, welche den Non-Survey Metho-den zugeordnet werden: Diese sind die Cross-Hauling Adjusted Regionalisation Method (CHAR-Methode) und das Verfahren der Lokationsquotienten77. Die Grundidee bei beiden Methoden ist, den Ausprägungsgrad der einzelnen Wirt-schaftsbereiche in der Region ins Verhältnis zu der gesamten Volkswirtschaft zu setzen, um so die regionale Wirtschaftsstruktur zu beschreiben. Als Bezugswert für die einzelnen Wirtschaftsbereiche einer Region gelten die korrespondieren-den Wirtschaftsbereiche auf Bundesebene78.
Eine weitere Möglichkeit der Regionalisierung der Daten kann auf Basis der Input-Output-Tabellen und einer Unternehmensbefragung realisiert werden. Die
75 Bekannt sind eine Input-Output-Tabelle aus Baden-Württemberg aus dem Jahr 1993 (BMVBS, BBR 2007, S. 22) sowie verschiedene Tabellen auf regionaler Basis, dokumentiert in Krengel et al. 1968. Diese spiegeln jedoch nicht die aktuellen Wirtschaftsverflechtungen wider.
76 BMVBS, BBR 2007, S. 2277 Kronenberg 2007, S. 3, Vogt 2011, S. 3078 Kronenberg 2007, S. 6f.
Teil B Methodischer Hintergrund 103
Regionalisierung der Vorleistungsbezüge erfolgt, indem Unternehmen zu ihren regionalen Vorleistungen befragt werden. Diese Vorgehensweise wurde auch in anderen Studien umgesetzt79. Im Rahmen der Erhebung wird ermittelt, wie hoch die regional bezogenen Vorleistungen waren und in welchen Produktionsbereich sie geflossen sind. Durch diese Informationen ist eine Zuordnung der Vorleis-tungsbezüge zu den Wirtschaftsbereichen möglich und eindeutig hinsichtlich des regionalen Bezuges. Die Beschäftigung kann dann mit Hilfe von Arbeitsplatzko-effizienten bestimmt werden. Eine weitere, weniger genaue Möglichkeit besteht darin, die Höhe der regional bezogenen Vorleistungen in Summe (ohne Vertei-lung auf die Produktionsbereiche) zu erfassen. Die Verteilung der Vorleistungen auf die Produktionsbereiche wird dann mit Hilfe der Input-Koeffizienten ermit-telt80. Die Input-Koeffizienten beschreiben indirekte Effekte auf der 2. Stufe und zeigen spaltenweise die prozentuale Zusammensetzung der Vorleistungen von den produzierenden Wirtschaftsbereichen an. Alternativ können Unternehmen auch nach prozentualen Anteilen regionaler Vorleistungsbezüge befragt werden, entweder spezifisch für Produktionsbereiche oder in Summe ohne sektorale Zu-ordnung. Ist der Produktionswert des Unternehmens bekannt, kann aus diesen Daten wieder mit Hilfe der Input-Koeffizienten die Höhe der Vorleistungen be-stimmt werden. In einem weiteren Schritt kann mittels der Arbeitsplatzkoeffizi-enten daraus wiederum die indirekte Beschäftigung bestimmt werden.
Die Ermittlung der Vorleistungsbezüge mittels Befragung basiert auf der Be-reitschaft der Unternehmen, detaillierte Daten zu den Vorleistungsbezügen zur Verfügung zu stellen. Durch die Verwendung von sektoralen Arbeitsplatzko-effizienten können die indirekten Beschäftigungseffekte auf der zweiten Stufe bestimmt werden. Bei der Beschränkung der Effekte auf die zweite Stufe ist zu beachten, dass die nachgelagerten Effekte nicht berücksichtigt werden und somit die Anzahl der indirekten Beschäftigungseffekte geringer ausfällt. Da jedoch auf regionaler Ebene keine Input-Output-Tabellen existieren, ist die Minderung der Effekte nicht exakt zu beziffern. Zudem ist kritisch zu bewerten, dass mit der Verwendung von Input-Koeffizienten nationale Verflechtungen auf die Region projiziert werden.
79 Ninnemann/Rössler 2009, S. 5; Planco 2008, S. 16ff.80 Dieses Vorgehen wurde während eines Experteninterviews mit dem Statistischen Bundesamt
diskutiert und abgeleitet.
104
4.2.2 Regionalisierung von Vorleistungsmultiplikatoren
Die Regionalisierung der Leontief-Multiplikatoren würde grundsätzlich die Auswertung regionaler Input-Output-Tabellen voraussetzen. Liegt eine regiona-lisierte Input-Output-Tabelle vor, sind die daraus abgeleiteten Leontief-Multipli-katoren automatisch regionalisiert.
Vergleichbar zum oben dargestellten Vorgehen, können die Leontief-Multiplika-toren aber auch mit einer Unternehmensbefragung kombiniert werden. Die Regi-onalisierung erfolgt, indem der Anteil regional bezogener Vorleistungen mit den sektoralen Leontief-Multiplikatoren multipliziert wird. Dabei liegt der regionale Anteil bestenfalls sektorspezifisch vor. Dieses Vorgehen unterstellt allerdings, dass alle Vorleistungen über alle Stufen regional bezogen werden.
Dasselbe Prinzip der Kombination mit einer Unternehmensbefragung kann auch für bereits vorliegende bundesweit gültige Vorleistungsmultiplikatoren an-gewandt werden. Es muss bekannt sein, wie hoch der Vorleistungsbezug eines Unternehmens aus der betrachteten Region ist. Dieser angegebene Wert wird mit dem bundesweit gültigen Vorleistungsmultiplikator verrechnet und auf diese Weise regionalisiert81.
4.3 Ausgewählte Vorgehensweise zur Ermittlung der indirekten Beschäftigungseffekte
Im Folgenden erfolgt eine Argumentation für das gewählte Vorgehen zur Ermitt-lung indirekter Beschäftigung.
Die Ermittlung der regionalen Beschäftigungswirkung mittels regionaler Input-Output-Tabellen stellt aufgrund des oben dargestellten Aufwands keine Alternati-ve dar. Insbesondere vor dem Hintergrund dieser Ausarbeitung ist die Erstellung regionaler Input-Output-Tabellen angesichts des Aufwands nicht realisierbar. Des Weiteren sind die erwähnten Regionalisierungsverfahren der Input-Output-Tabellen (CHAR-Methode oder Lokationsquotienten) für diese Anwendung nicht geeignet. Um bundesweit vergleichbare Ergebnisse zu generieren, müsste für jeden Betrachtungsraum die nationale Input-Output-Tabelle regionalisiert werden. Diese Prämisse wird als nicht realisierbar eingestuft, da eine Regional-sierung anhand dieser Verfahren sowohl zeit- als auch kostenintensiv ist.
81 Diese Vorgehensweise wurde während des Expertenworkshops (siehe Teil B) diskutiert und abgeleitet.
Teil B Methodischer Hintergrund 105
Eine weitere Möglichkeit zur Ermittlung indirekter Beschäftigung ist die Ver-wendung der inversen Koeffizienten bzw. der Leontief-Multiplikatoren. Für eine Verwendung auf Basis einer regionalen Input-Output-Tabelle gelten allerdings die gleichen Einwände wie oben. Auch in Kombination mit einer Unternehmens-befragung würde unterstellt, dass Vorleistungen über alle vorgelagerten Stufen regional bezogen werden, was nicht sichergestellt werden kann. Die Verwen-dung branchenspezifischer Vorleistungsmultiplikatoren stellt keine Alternative dar, weil es keine adäquaten Multiplikatoren für Binnenhäfen gibt.
Nach Gegenüberstellung verschiedener Ermittlungsmethoden sowie verbunde-ner Ansätze zur Regionalisierung wurde entschieden, dass die Auswertung der Input-Output-Tabellen kombiniert mit einer Unternehmensbefragung eine geeig-nete Basis zur Ermittlung indirekter Beschäftigung darstellt. Die Unternehmen werden nach ihren Vorleistungsbezügen befragt und die Beschäftigung mit Hilfe sektoraler Arbeitskoeffizienten berechnet. Werden keine Daten zur Verteilung der Vorleistungen auf die Produktionsbereiche zur Verfügung gestellt oder wer-den nur Prozentwerte erhoben, wird mit Hilfe der Input-Koeffizienten die Vertei-lung bestimmt. Insbesondere die handhabbare Möglichkeit zur Regionalisierung war maßgebend für die Auswahl der Ermittlungsmethode.
Die ausführliche Beschreibung der ausgewählten Vorgehensweise mit detailliert aufgeführten Berechnungsschritten zur Ermittlung der indirekten Beschäfti-gungseffekte findet sich im Teil A des Leitfadens zur Durchführung der Erhebung.
Als Datenbasis für die Ermittlung der indirekten Beschäftigung wird die Input-Output-Tabelle für die aggregierten zwölf Wirtschaftsbereiche (2010) verwen-det. Dabei werden die Tabelle 3.1 zu den Input-Koeffizienten für die Verteilung der Vorleistungsbezüge sowie die Tabellen 1.3 und 4 als Basis für die Ermittlung der Arbeitsplatzkoeffizienten genutzt.
Die Verwendung der Input-Output Tabelle sollte nicht unreflektiert hinsichtlich der ihr zu Grunde liegenden Annahmen (siehe Kapitel 4.1.1) erfolgen82. Die An-nahme einer proportionalen Steigerung der Faktoreinsätze zum Output ist für die Ermittlung der Beschäftigungswirkung als unkritisch einzustufen. Zudem wird angenommen, dass der Faktoreinsatz nicht kontinuierlich, sondern erst bei großen Veränderungen des Outputs angepasst wird. Für den betrachteten Zeitraum wird daher Konstanz unterstellt. Gleichermaßen werden auch die Kapazitätsgrenzen als konstant eingestuft. Es wird angenommen, dass Produktionsschwankungen nicht in dem Maße auftreten, dass Kapazitäten angepasst werden müssen. Kri-
82 Siehe auch IfV Köln 2000, S. A20-A21
106
tisch zu beurteilen ist jedoch dass keine produktionsrelevanten Änderungen im Zeitablauf auftreten. Dennoch wird hier vorgeschlagen, die Input-Output Tabelle zu nutzen, da keine geeignete alternative Ermittlungsmethode existiert (siehe oben). Wichtig ist daher, dass bei Veröffentlichung von Ergebnissen darauf hin-gewiesen wird, dass die Ermittlung der indirekten Beschäftigung auf vereinfach-ten Annahmen beruht und lediglich einer Näherung an die reale Beschäftigung entspricht und nicht zwingend die Realität wiedergibt.
Teil B Methodischer Hintergrund 107
5 Ermittlung der induzierten Beschäftigungseffekte
Für die Ermittlung der induzierten Beschäftigten kann analog zur Ermittlung der indirekten Beschäftigten die Input-Output-Analyse oder die Multiplikatoranaly-se angewandt werden. Aufbauend auf der Auswahl der Berechnungsgrundlage erfolgen eine Beschreibung der Methoden und Möglichkeiten ihrer Regionalisie-rung sowie die Begründung zur ausgewählten Vorgehensweise.
5.1 Auswahl der Berechnungsgrundlage
Induzierte Beschäftigung entsteht durch Verausgabung von Einkommen. Dabei gibt es zwei mögliche Berechnungsbasen. Zum einen können ausschließlich die direkten Beschäftigungseffekte als Ausgangswert verwendet werden. Zum an-deren kann die Summe aus den direkten und indirekten Beschäftigten genutzt werden. Dadurch, dass sich die Berechnungsbasis um die Anzahl der indirekt Beschäftigten erhöht, steigt konsequenterweise auch die Anzahl induzierter Beschäftigter.
In Vergleichsstudien83 wurden zumeist die direkten Beschäftigungseffekte als Berechnungsbasis gewählt. Als Grund wurde oftmals die mögliche Überschät-zung der induzierten Beschäftigungseffekte genannt. Aus diesem Grund wird in dieser Ausarbeitung die Berechnungsbasis ebenfalls auf die Anzahl der direkten Beschäftigungseffekte beschränkt.
5.2 Möglichkeiten zur Ermittlung induzierter Beschäftigungseffekte
5.2.1 Input-Output-Analyse
Durch eine Erweiterung der Input-Output-Tabelle bzw. des zugrunde liegenden Modells können Folgewirkungen einbezogen werden, die aus der Einkom-mensabhängigkeit des Konsums resultieren. Dazu können bspw. private Haus-halte als zusätzlicher Sektor in die Vorleistungsmatrix aufgenommen werden. Demzufolge würden sowohl sektorale Vorleistungen an den privaten Konsum
83 z.B. Wehling et al. 2011, S. 62
108
(als Spalte) sowie sektorale Einkommenszahlungen (als Zeile) erfasst. Die re-sultierende Matrix der erweiterten Input-Koeffizienten A* würde dann auch die Anteile des primären Einkommens bzw. der sektoralen Vorleistungen an den pri-vaten Konsum am sektoralen Bruttoproduktionswert beinhalten84.
5.2.2 Multiplikatoranalyse
Grundsätzliche Informationen zur Multiplikatoranalyse sind in Kap 4.1.2 dargestellt.
Der sogenannte keynesianische85 Einkommensmultiplikator stellt primär Kreis-laufwirkungen autonomer Einkommensimpulse dar86. Darunter werden alle Fol-gewirkungen verstanden, die durch die Verausgabung von Einkommen induziert werden. Durch Konsum wird die Produktion von Gütern gesteigert, wodurch wiederum zusätzliche Wertschöpfung und schließlich weiteres Einkommen in anderen Wirtschaftsbereichen entsteht. Da auch dieses Einkommen teilweise wieder verausgabt wird, ergeben sich weitere Effekte in unendlich vielen Run-den. Diese Effekte werden jedoch immer geringer aufgrund von sogenannten Sickerverlusten durch Steuer- oder Sozialabgaben, Sparen etc. 87. Empirische Er-hebungen zeigen, dass in der Realität die multiplikative Gesamtwirkung des Ein-kommensmultiplikators jedoch bereits nach vier Jahren zu 95 % eingetreten ist88.
Die Ausgangsgleichung zur Herleitung des Einkommensmultiplikators ist die Einkommensverwendungsgleichung. Diese lautet89:
Y : Bruttowertschöpfung (Summe produzierter und verkaufter Waren und Dienstleistungen der letzten Verwendung in einem Jahr)
C : Konsumgüter
I : Investitionsgüter
(X-M) : Außenbeitrag (entspricht der Exporte abzüglich der Importe)
84 Kampmann 1988, S. 20285 Wird im Rahmen der Einkommens- und Beschäftigungstheorie nach Keynes abgeleitet (Kamp-
mann 1988, S. 199). 86 Kampmann 1988, S. 19987 BMVBS, BBR 2007, S. 2988 Sinclair und Slutcliffe 1989, gesehen in Battermann 2009, S. 135f.89 BMVBS, BBR 2007 S. 29f.
Teil B Methodischer Hintergrund 109
Auf der rechten Seite der Einkommensverwendungsgleichung weist lediglich der Konsum eine Abhängigkeit von der Bruttowertschöpfung auf. Durch die Zusammenfassung der Investitionen und des Außenbeitrages zu den autonomen Ausgaben A und durch Darstellung der Abhängigkeit des Konsums von der Brut-towertschöpfung ergibt sich folgende Gleichung:
�� � �� ∗ �� � �� ∗ �� � �� ∗ � � ��
Der Konsum ist wiederum von der Bruttowertschöpfung, der Steuerquote t, der Konsumquote c und der Importquote q abhängig. Die Auflösung der Gleichung nach Y ergibt:
� � 11 � � � (1 � �) � (1 � �) � � � � � ��
Eine letzte Umformung der Gleichung führt zum Einkommensmultiplikator m:
� � 11 � � � (1 � �) � (1 � �)
Die Höhe des Einkommensmultiplikators ist entsprechend der Formel abhän-gig von der Konsumquote und der regionalen Importquote. Der Multiplikator nimmt einen höheren Wert an, wenn die Importquote einen geringeren Wert und die Konsumquote einen höheren Wert besitzt. Die Importquote hingegen ist abhängig von der Größe der definierten Betrachtungsregion90. Mit sinkender Regionsgröße nimmt die Bedeutung an grenzüberschreitenden Warenströmen zu91. Um die induzierten Effekte in Beschäftigungszahlen umzurechnen, wird der Einkommensmultiplikator mit der Anzahl der direkten Beschäftigungseffek-te multipliziert92.
90 BMVBS, BBR 2007, S. 2791 Kampmann 1988, S. 19992 Wehling et al. 2011, S. 62
110
Eine weitere Möglichkeit zur Ermittlung der induzierten Beschäftigung ist mit der Erweiterung des Input-Output-Modells verknüpft (siehe oben). Aus der Ma-trix der erweiterten Input-Koeffizienten A* kann die erweiterte Leontief-Inverse ermittelt und daraus können wiederum erweiterte Multiplikatoren abgeleitet werden. Zu beachten ist, dass diese Multiplikatoren neben den induzierten auch die indirekten Beschäftigungswirkungen umfassen würden93. Das bedeutet, dass diese Multiplikatoren alle hier betrachteten nicht direkten Beschäftigungswir-kungen beinhalten würden.
5.3 Möglichkeiten der Regionalisierung
5.3.1 Regionalisierung der erweiterten Input-Output-Tabelle
Die Anmerkungen zur Erstellung von regionalen Input-Output-Tabellen bzw. die Regionalisierung nationaler Input-Output-Tabellen sind gleichermaßen gültig für eine erweiterte Input-Output-Tabelle (vgl. Kapitel 4.2.1 Regionalisierung von Input-Output-Tabellen). Zudem sei angemerkt, dass die erweiterte Input-Output-Tabelle zwar theoretisch die gewünschten Verflechtungen abbilden könnte, aber praktisch nicht vorliegt.
5.3.2 Regionalisierung von Einkommensmultiplikatoren
Wird zur Ermittlung der induzierten Beschäftigungswirkung der Einkommens-multiplikator genutzt, müssen folgende Aspekte bei der Regionalisierung be-achtet werden. Während die Steuerquote und die Abgabenquote durch die Sta-tistikämter bereitgestellt werden, müssen hinsichtlich regionaler Konsum- und Importquoten Schätzverfahren angewandt werden. Dabei sind die zur Ermittlung der Konsumquoten heranzuziehenden Sparquoten lediglich auf Länderebene verfügbar. Die Importquote liegt lediglich für die gesamte Volkswirtschaft vor.
Im Rahmen einer Auftragsstudie für das Bundesamt für Bauwesen und Raum-ordnung (BBR) und das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick-lung (BMVBS) wurde durch das Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung
93 Kampmann 1988, S. 202
Teil B Methodischer Hintergrund 111
(FÖV) für vormals 9794 Raumordnungsregionen unter vereinfachten Annahmen regionale Einkommensmultiplikatoren ermittelt100.
5.4 Ausgewählte Vorgehensweise zur Ermittlung der induzierten Beschäftigungseffekte
Die Zielvorgabe des Leitfadens, eine Grundlage für nachvollziehbare und ver-gleichbare Ergebnisse darzustellen, bedingt die Notwendigkeit einheitlich be-stimmter Einkommensmultiplikatoren, die feingliedrig für ganz Deutschland vorliegen. Als einzig verfügbare Quelle ist die oben genannte Studie95 des BBR und BMVBS aus dem Jahr 2007 bekannt. Damit liegen Werte für ganz Deutsch-land auf Ebene der Raumordnungsregionen vor. Zudem beruhen alle Werte auf den gleichen Annahmen und sind somit geeignet, vergleichende Ergebnisse zu ermitteln. Eine Schwierigkeit bei der Verwendung dieser Einkommensmultipli-katoren stellt die geographische Basis dar. Wie in Kapitel 2.3 dargestellt, wird die Wirkungsregion individuell vom Binnenhafenbetreiber selbst abgegrenzt, um spezifischen Gegebenheiten gerecht zu werden. Somit ist der geographische Bezug des Regionsbegriffs, der der Ermittlung der regionalen Vorleistungsbe-züge (und der daraus resultierenden Ermittlung der indirekten Beschäftigung) zu Grunde liegt, nicht zwingend kongruent mit dem Regionsbegriff, auf den die Ermittlung der induzierten Beschäftigung basiert. Hinzu kommt, dass die zu Grunde liegende Studie aus dem Jahr 2007 nicht aktuell ist.
Dennoch werden die Vorteile der vorliegenden Einkommensmultiplikatoren als überwiegend und ihre Verwendung aus oben genannten Gründen als alternativlos eingeschätzt.
Entsprechend des Standortes des Binnenhafens und der Regionsabgrenzung des Binnenhafenbetreibers wird der korrespondierende Einkommensmultiplikator aus der Liste der Raumordnungsregionen ausgewählt. Sollte die Wirkungsregion mehrere Raumordnungsregionen schneiden, wird der Einfachheit halber vorge-schlagen, den Mittelwert zu verwenden. Die detaillierte Berechnung ist im Leit-faden Teil A zur Durchführung der Erhebung erläutert.
94 Im Jahr 2008 wurden die Verbände Chemnitz-Erzgebirge (60) und Südwestsachsen (61)aufge-löst und durch den neu gegründeten Verband Südsachsen ersetzt. Daher existieren Stand heute nur noch 96 Raumordnungsregionen (BBSR 2012).
95 BMVBS, BBR 2007
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