Sabine Nakelski
Referatsleiterin imMinisterium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRWReferat Integrierte Stadterneuerung und demografischer Wandel, Soziale Stadt, Stadtumbau West
AGFS-Kongress 2015 „Das Quartier: Urban, grün und nahmobil“am 26. Februar 2015 in der Messe Essen
1. Quartierserneuerung und Nahmobilität
2. Projektbeispiele
3. Schlussfolgerungen
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Quartierserneuerung und Nahmobilität
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Leit-Thema: Stadt der kurzen Wege (??)
Erreichbarkeit von Nahversorgung, öffentlicher Infrastruktur, Grün- und Freiräumen
Begegnungsräume/ Beitrag zur sozialen Inklusion
Beitrag zum Klimaschutz
(Verkehrs)Sicherheit
Standortfaktor für ein Quartier
Beitrag zur Reduzierung von Mobilitätskosten
Nahmobilität in der Quartierserneuerung
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Grundlage: §§ 136 ff BauGB
Gegenstand der Förderung sind
Gesamtmaßnahmen
der Städte/Gemeinden
in einem Gebiet
über einen bestimmten Zeitraum
die nicht über Erlöse oder sonstige Einnahmen finanziert werden können.
Innenstadtkonzept Mönchengladbach, Innenstadt Rheydt
Was fördert die Städtebauförderung?
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Soziale Stadt, § 171 e BauGB: städtebauliche Missstände verbundenmit sozialen, ökonomischen oder ökologischen Problemen
Stadtumbau, § 171 a – d BauGB: städtebauliche Missstände verbunden mit Funktionsverlusten aufgrund demografischen/wirtschaftlichen Wandels
Aktive Stadt- und Ortsteilzentren § 171 f BauGB: städtebauliche Missstände verbunden mit Einzelhandelsentwicklung und Chancen für private Investitionen
Städtebaulicher Denkmalschutz § 172 BauGB: Erhalt bau- und kulturhistorisch wertvoller Stadtgebiete
Kleine Städte und Gemeinden: Sicherung einer bedarfsgerechten zentralörtlichen Versorgungsfunktionen öffentlicher Daseinsvorsorge in kleinen Städten und Gemeinden
Gebietskulissen der Städtebauförderung
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Ein integriertes Handlungskonzept ist die Grundlage jeglicher Städtebauförderung
Ein integriertes Handlungskonzept beinhaltet:
Abgrenzung des Programmgebiets
Formulierung von mehr oder weniger konkreten Zielen
Definition einer Entwicklungsstrategie
Skizzierung von Maßnahmen
Kosten- und Finanzierungsübersicht
Integrierte HandlungskonzepteGrundlage der Städtebauförderung
Grundlage der Förderung: BauGB, VV Städtebauförderung, Städtebauförderungsrichtlinien der Länder
Städtebauförderungsrichtlinien NRW:
Ausgaben der Vorbereitung (Nr. 9)
Bodenordnung (Nr. 10.1)
Freilegung von Grundstücken (Nr. 10.3)
Erschließung (Nr. 10.4)
Modernisierung und Instandsetzung privater Gebäude (Nr. 11.1)
Investitionen zur Profilierung und Standortaufwertung (Nr. 11.2)
Verfügungsfonds (Nr. 14 und 17)
Quartiersmanagement/ Citymanagement (Nr. 18)
Fördergegenstände der Städtebauförderung
Sabine Nakelski Erstes Forum „Kooperation Gemeinsam an der Lippe“ Folie 8
Projektbeispiele
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Bau eines multifunktionalen Fuß- und Radwegs: Wegeverbindung, Spielraum, Naherholungsraum etc.
Nordbahntrasse Wuppertal: Vernetzung von Quartieren
Reaktivierung eines ca. 23 km langen Streckenabschnitt der 1999 stillgelegten „Rheinischen Strecke“ als Fuß- und Radweg
Technische Herausforderungendurch acht Tunnel, 21 Brücken und vier Viadukte sowie Auflagen des Denkmal- und Naturschutzes.
Herstellung eines stadtteil-übergreifenden Fuß- und Radweges, Bau von Verbindungen und Zugängen sowie der Bau von Spiel-, Aufenthalts- und Aussichtsplätzen an der Strecke
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Quelle Wuppertalbewegung
Bürgerschaftliches Engagement: Finanzierung des kommunalen Eigenanteils durch Spenden und Eigenleistungen der Wuppertalbewegung
Teilstrecken 2 bis 7 liegen in Programmgebieten der Sozialen Stadt (Stadtteile Ostersbaum und Oberbarmen-Wichlinghausen) und des Stadtumbaus(Elberfelder Nordstadt) oder verbinden diese Gebiete miteinander. Gesamtkosten: 16,3 Mio. €/Städtebauförderung: 14,585 Mio. €.
Die Teilstücke 1 und 8 werden mit Mitteln des Regionalwirtschafts-förderungsprogramms NRW (incl. EFRE-Mittel) finanziert. Gesamtkosten:8,6 Mio. €/ Förderung: 7,3 Mio. €.
Nordbahntrasse Wuppertal: Vernetzung von Quartieren
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Quelle Wuppertalbewegung
• 50.000 PKWs weniger pro Tag• Kosten 184 Mio. Euro• Nutzen-Kosten-Verhältnis: 4,8• Tägliche Pkw-Kilometer weniger: 400.000• Jährliche Entlastung CO2: 16.600 Tonnen
Quelle: Planersocietät, DTP, VIA, Orange Edge
12 Radschnellwege NRW
Rheinische Bahn: Radschnell-weg und Quartiersradweg
Rheinische Bahn: Radschnell-weg und Quartiersradweg
Regionaler Radschnellweg, Quartiersradweg, Naherholungsfläche: Fuß- und Radwegebau auf der stillgelegten Trasse der ehemaligen Rheinischen Bahn
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Ziel: Bau einer qualitätsvollen und barrierefrei zugänglichen Hochpromenade für den innerstädtischen Fuß- und Radwegeverkehr und einer gestalterisch angemessenen Aufenthaltsqualität auf dem Bahnviadukt
Die Maßnahme ist ein wesentlicher Bestandteil der Regionalen Radwegeverbindung des Regionalverbands
Ruhr (RVR). Finanzierung des Abschnittes Mülheim HBF
bis zur Ruhrtalbrücke im Stadterneuerungs-gebiet Mülheim Innenstadt
Zuwf. Ausgaben 9.810.854,10 €Förderung 6.867.597,87 €
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Rheinische Bahn: Radschnell-weg und Quartiersradweg
Quelle der Bilder: Stadt Bielefeld
Umbau des Kesselbrink Bielefeld: Vom asphaltierten Parkplatz zum multifunktionalen Stadtplatz
Städtebauliche und funktionale Einbindung des Kesselbrinks in das gesamtstädtische Gefüge
Entwicklung seiner Gelenk- und Schanierfunktion im Übergang von City zu innerstädtischen Wohnquartieren.
„Luxus eines freien, unbebauten und multifunktional nutzbaren Stadtplatzes “: innerstädtischer Platz mit hohen Aufenthalts- und Erholungsqualitäten für unterschiedliche Funktionen.
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Umbau Kesselbrink Bielefeld
Schaffung eines Höchstmaßes an Aufenthaltsqualität durch eine ansprechende, hochwertige Gestaltung sowie die Harmonisierung unterschiedlicher Nutzungsanforderungen und –bausteine.
Optimierung der Verkehrssituation durch Überwindung der Insellage, Verminderung und gestalterische Einbindung der Stellplätze, Verbesserung des Fuß- und Radwegenetzes sowie die Integration des ÖPNV mit Berücksichtigung einer möglichen Stadtbahntrasse.
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Quelle der Bilder: Stadt Bielefeld
Umbau Kesselbrink Bielefeld
Typische Wohnsiedlung der 1970er Jahre, die sich negativ entwickelt hat: Imageprobleme, Wohnungsleerstand, Investitionsstau, einseitige soziale Belegung etc.
Integrierter Handlungsansatz: Teilrückbau, Modernisierung der verbleibenden Wohnungsbestände, flankierende Maßnahmen des Jugend- und Sozialamts
Sicherung der Nahversorgung durch Einrichtung eines „Carekaufs“ (gemeinnützig betriebener Nahversorger als Arbeitsmarktprojekt)
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Quelle der Bilder: Stadt Gelsenkirchen, GGW
Gelsenkirchen Tossehof: Umbau einer Großwohnsiedlung
Stadtumbau in einer innerstädtischen Großwohnsiedlung, Sicherung der Nahversorgung, Vermeidung von Wegen
Demografische Entwicklung im Tossehof mit zunehmend älterer Wohnbevölkerung (viele Erstbezieher aus den 70er Jahren) erfordert wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeiten.
Wiederbelebung eines Ladenzentrums mit Carekauf,Quartiersbüro, Kita und weiteren Angeboten.
Gemeinnütziger Betrieb bietet neben zielgruppenspezifischen Warenangeboten und Kundenbetreuung auch Abhol- und Bringedienste für ältere Kunden.
Das Nachbarschaftscafé „Café Pause“ schafft Begegnungsmöglichkeiten und kulturelle Angebote.
Stadt der kurzen Wege, Vermeidung von Wegen
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Gelsenkirchen Tossehof: Umbau einer Großwohnsiedlung
Quelle der Bilder: Stadt Gelsenkirchen, GGW
Soziale Stadt Viersen Südstadt: Ausbau von Grünwegen
Probleme: Imageprobleme, sozialräum-liche Polarisierung, Rückzug des Einzel-handels, Modernisierungsbedarf
Ziele des IHK: Platz- und Wegestrukturen stärken lokale Erreichbarkeit fördern Anpassung an unterschiedliche
Nutzerbedürfnisse und öffentliche Zugänglichkeit (Barrierefreiheit)
Verknüpfung Verkehrsarten: strategische Wegeverbindung mit Leitsystem für Rad- und Fußverkehr
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Aufwertung eines Stadtquartiers durch Ausbau von Grünwegen und Vernetzung von Parks
Ergebnisse Verbesserung der Erlebbarkeit durch
Vernetzung Attraktivierung durch Ausweitung des
Erholungs- und Freizeitwerts Stärkung stadtbildprägender
Grünstrukturen Aufwertung des Wohnumfelds Kommunikation/ Imageverbesserung Vermeidung motorisierter Verkehr?
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Soziale Stadt Viersen Südstadt: Ausbau von Grünwegen
Aufwertung durch Ausbau von Grünwegen und Vernetzung von Parks
Quelle der Bilder VBW Bochum
(in Planung/ Wohnungsbauförderung)
Energetische Sanierung einer Wohnsiedlung der VBW mit Mitteln der Wohnraumförderung im Zusammenhang mit dem Abbau von Barrieren und Förderung von Nahmobilität
Schaffung von Quartiersplätzen mit Mehrwert Quartiersplatz mit Stadtteilladen Quartiersplatz mit Kiosk
Neubau Wohnanlage „Wohnen mit Service“ (Partner ASB)
Konzept zum Neubau einer Kindertagesstätte
Errichtung von Rampen an Hauseingängen
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Flüssesiedlung Bochum Demografiefeste Quartiersentwicklung
Mobilität gewährleisten Kooperation mit
Fahrradverleihsystem „Nextbike“ und Carsharing-Anbieter
Schaffung neuer Wegeverbindungen
Anbindung an Naherholungsgebiet „Grummer Teiche“
Zielgruppen- und Quartiers bezogene Nahmobilität: Ausbau Flüsse-Avenuezu einer durchgehendenFahrradstraße
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Flüssesiedlung Bochum Demografiefeste Quartiersentwicklung
Schlussfolgerungen
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Die Städtebauförderung unterstützt die Nahmobilität im Rahmen von integrierten Handlungsansätzen der Quartiersentwicklung bspw. durch
Fuß- und Radwegebau
Abbau von Barrieren
städtebauliche Einbindung von ÖPNV-Angeboten
Aufwertung von öffentlichen Räumen unter besonderer Berücksichtigung der Nahmobilität
Vermeidung von Wegen durch die Förderung von Nutzungsgemischten Quartieren
Schlussfolgerungen
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Integrierte Handlungskonzepte haben zum Ziel, zukunftsfähige, attraktive Quartiere für die Menschen zu entwickeln. Die Erneuerungsansätze bewegen sich dabei im Spannungsfeld
klimafreundliche Quartiersentwicklung demografiefeste Quartiersentwicklung soziale Quartiersentwicklung ökologische Quartiersentwicklung wirtschaftliche Quartiersentwicklung Quartiersentwicklung im Kontext von „Schrumpfung“
Die Förderung von Nahmobilität hat dabei einen wichtigen Stellenwert, da sie sich auf viele Handlungsfelder auswirkt
Vermeidung von motorisiertem Verkehr durch Verlagerung von Wegen auf den Fuß- und Radverkehr
Stadt der kurzen Wege: Vermeidung oder Verkürzung von Wegebeziehungen
Nahmobilität als Standortfaktor für zukunftsfähige Quartiere
Schlussfolgerungen
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VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
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Kontakt
Sabine NakelskiMinisterium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-WestfalenReferat V.2 „Integrierte Stadterneuerung und Demografischer Wandel,Soziale Stadt, Stadtumbau West“40190 DüsseldorfTelefon: (02 11) 38 43-5206Telefax: (02 11) 38 43-935206E-Mail: [email protected]:http://www.mbwsv.nrw.de
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