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August 2017

Forschung. Entwicklung. Netzwerk.

Die Versicherungsforen Leipzig verstehen sich als Dienstleister für Forschung & Entwicklung

in der Assekuranz.

Als Impulsgeber für die Versicherungswirtscha� liegt die Kernkom-petenz der Versicherungsforen Leipzig im Erkennen und Aufgreifen neuer

Trends und Themen, etwa im Rahmen von Studien und Forschungspro-jekten unter unmittelbarer Beteiligung von Versicherern. Basierend auf

aktuellen wissenscha� lichen und fachlichen Erkenntnissen entwickeln und implementieren die Versicherungsforen Leipzig zukun� sweisende

Lösungen für die Branche.

Durch ihre langjährige Tätigkeit haben die Versicherungsforen Leipzig ein einzigartiges Netzwerk innerhalb der Versicherungsbranche aufgebaut.

www.versicherungsforen.netVersicherungsforen Leipzig GmbH | T +49 341 98988-0 | E [email protected]

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Liebe Innovationsbegeisterte, tiefgreifende Veränderungen beginnen jetzt. Digitalisierung ist längst angekommen und bereitet neuen Geschäftsmodellen den Weg. Eine Branche steht im Wandel, der vielfach von außen von externen Innovatoren mit Geschwindigkeit vorangetrieben wird. Aber auch traditionelle Akteure halten Schritt und es gelingt ihnen mit einer kooperativen Haltung, die Zukunft der Assekuranz zu gestalten.

Wann aber ist eine Innovation eine Innovation? Wie verändern Technologien die tradi-tionelle Wertschöpfungskette der Assekuranz? Welche neuen Geschäftsmodelle weisen einen disruptiven Charakter auf und sind in der Lage, die Branche wie wir sie heute ken-nen aus den Angeln zu heben?

Es ist jetzt an der Zeit den Grundstein für die zukünftige Marktrelevanz zu legen. Tauchen Sie mit uns in eine Welt von Inspiration, Innovation und Kreation ein und finden Sie mit den Innovatoren und Start-ups dieser Branche Antworten.

Herzliche Grüße Ihre Versicherungsforen Leipzig GmbH

Justus Lücke

Geschäftsführer

Jens Ringel

GeschäftsführerMarianne Kühne

Kompetenzteam

Digitalisierung & Innovation

August 2017

Forschung.Entwicklung. Netzwerk.

Die Versicherungsforen Leipzig verstehen sich alsDienstleister für Forschung & Entwicklung

in der Assekuranz.

Als Impulsgeber für die Versicherungswirtscha� liegt die Kernkom-petenz der Versicherungsforen Leipzig im Erkennen und Aufgreifen neuer

Trends und Themen, etwa im Rahmen von Studien und Forschungspro-jekten unter unmittelbarer Beteiligung von Versicherern. Basierend auf

aktuellen wissenscha�lichen und fachlichen Erkenntnissen entwickelnund implementieren die Versicherungsforen Leipzig zukun�sweisende

Lösungen für die Branche.

Durch ihre langjährige Tätigkeit haben die Versicherungsforen Leipzig eineinzigartiges Netzwerk innerhalb der Versicherungsbranche aufgebaut.

www.versicherungsforen.netVersicherungsforen Leipzig GmbH | T +49 341 98988-0 | E [email protected]

INHALTOrganisatorisches .......................................................................................4Agenda .........................................................................................................5Lageplan ......................................................................................................7KEYNOTE Referenten ..................................................................................9Themenwelt SHARING ECONOMY ............................................................11In 10 Tagen zur Peer-to-Peer Plattform ....................................................12Themenwelt CYBER SECURITY & CYBER CRIME .......................................15Cyber-Risiken – Niemand ist sicher ..........................................................16Themenwelt ARTIFICIAL INTELLIGENCE ..................................................19Die Bot-Revolution ....................................................................................20New Players Network ................................................................................22Der Kunde ist König! Auch in der Produktinnovation? ............................28Rockstar Award .........................................................................................32User Experience Design vs. Design Thinking ...........................................44Ansprechpartner der Aussteller ................................................................47SPEAKERS‘ CORNER Referenten ...............................................................50Künstliche vs. natürliche Intelligenz ........................................................54PODIUMSDISKUSSION Referenten ...........................................................56Workshops am 15. September 2017 .........................................................60Veranstaltungshinweise und unsere Partnerunternehmen ....................67

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Organisatorisches

Organisatorische AnsprechpartnerinJuliane Fischer | Geschäftsbereich Veranstaltungen

T +49 341 98988-280M +49 172 3698964 (beide Veranstaltungstage)

#vflpk17

WLAN-Name (SSID): Foren-Gast

Benutzername: FOREN

Passwort:dgiett01

TagesveranstaltungKeynotes, Rockstar Award, Podiumsdiskussion,

Innovation Room & NPN-LoungeLeipziger Foren | Salles de Pologne | 1. OG

Themenwelten & Speakers‘ Corner

Leipziger Foren | Konferenzetage | 5.OG

AbendveranstaltungMORITZBASTEI | Universitätsstraße 9 | 04109 Leipzig

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09.30 Uhr Begrüßung und thematische Einführung durch Justus Lücke – Geschäftsführer und Marianne Kühne – Kompetenzteam Digitalisierung & Innovation, beide Versicherungsforen Leipzig GmbH BAROCKSAAL, 1. OG

10.00 Uhr Ohne Revolution geht es nicht: nexible – die Digitalmarke der ERGO John-Paul Pieper – CEO, nexible GmbH BAROCKSAAL, 1. OG

10.45 Uhr Rockstar Award 1|2

Maximilian Block – Geschäftsführer, advocado GmbH

Florian Bontrup – Gründer & Geschäftsführer, DOCYET

Dr. Viktor Becher – Co-Founder & COO, Getsurance

BAROCKSAAL, 1. OG

Hanna Bachmann – Co-Founder & Head of Corporate Communications, hepster

Nicolas Chazal – COO & Country Manager DACH, KASKO

11.15 Uhr Kaffeepause und Besuch der Aussteller

12.00 Uhr Innovation@AXA – Der AXA Innovation Campus Dr. Johannes Dick – Leiter Konzernentwicklung, AXA Konzern AG BAROCKSAAL, 1. OG

12.45 Uhr Mittagspause und Besuch der Aussteller

13.00 Uhr Themenwelt SHARING ECONOMY RAUM 4 + 5, 5. OG SPEAKERS‘ CORNER RAUM 1, 5. OG

Versichern ohne Versicherung:Ist Peer-to-Peer das Ende traditioneller Akteure?Dr. Thomas Zwack – CLIC Fellow, HHL Leipzig Graduate School of Management

Mittagspause und Besuch der Aussteller 13.00 Uhr - 13.30 UhrStephan von Hammel – Territory SalesManager Insurance DACH, Bizagi Deutsch-land GmbH

Simon Grapenthin – Gründer & Geschäfts-führer, Interaction Room GmbH

Alexander J. Renner – Leitung Marketing, Finanz Informatik Technologie Service GmbH & Co. KG

15.00 Uhr - 15.40 UhrMatthias Kaiser – Senior Sales Consultant, Adcubum AG

Michael Rodenberg – Direktor Sachscha-denmanagement, Eucon Digital GmbH

Claudia Fortmann – Senior Consultant, esc Solutions GmbH

Marius Gerwinn – CEO, fileee GmbH

13.30 Uhr Peer-to-Peer-Lending auf Basis der Blockchain: Dezentralisierung in PerfektionRadoslav Albrecht – Founder & CEO, Bitbond

Themenwelt CYBER SECURITY & CYBER CRIME RAUM 2 + 3, 5. OG

Cyber wächst in die Kinderschuhe – Die ersten Schritte eines neuen VersicherungsproduktsOle Sieverding – Product Head Cyber & Data Risks, Hiscox

14.00 Uhr Cyberversicherung: Erfahrungen und Erwartungen aus Sicht eines IndustrieversicherungskundenTobias Bunz – Experte Group Insurance, E.ON SE

14.30 Uhr

Kaffeepause und Besuch der Aussteller

Den Schaden verhindern – Aber wie in Zeiten von Industrie 4.0? Dr. Frank Stummer – CEO, Digital Forensics GmbH

Themenwelt ARTIFICIAL INTELLIGENCE RAUM 4 + 5, 5. OG

Artificial Intelligence und Chatbots für verändertes Kundenverhalten Nicolas Konnerth – Projektleiter Deploy, ERGO Innovation Management, ERGO Group AG Philipp Wolf – Co-Founder & CEO, Rasa

15.00 Uhr Die Automatisierung der Geldanlage – Praxisbeispiel Scalable CapitalGregor Wolters – Retirement Solutions, Scalable Capital GmbH

15.30 Uhr

16.00 Uhr Innovieren mit Wettbewerbern: Ist das smart oder naiv? Rainer Huber – stv. Vorsitzender des Vorstandes, AUXILIA Rechtsschutz-Versicherungs-AG und Dr. Hagen Habicht – Geschäftsführer, Insurance Innovation Lab BAROCKSAAL, 1. OG

16.45 Uhr Rockstar Award 2|2

Mag. Maximilian Nedjelik – Co-Founder & Geschäftsführer, baningo GmbH

Dr. Paul Brandenburg – Gründer, Mehrheitsgesellschafter & Geschäftsführer, DIPAT Die Patientenverfügung GmbH

Dr. Fabian Seul – Co-Founder & Geschäftsführer, inxure.me

BAROCKSAAL, 1. OG

Benno von Buchwald – Co-Founder & Geschäftsführer, Liimex

Lennart Wulff – Gründer & Geschäftsführer, Penseo GmbH

Konstantin Löbner – CEO & Founder, WirkaufendeinenFlug.de GmbH

17.15 Uhr Next Monday morning: die Arbeitswelt und der Vertrieb der Zukunft Sybille Arnegger – Chief Digital Office, Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG; Martin Fleischer – Mitglied des Vorstands, Bavaria Direkt; Dr. Errit Schlossberger – Gründer, Unternehmen mit Zukunft und Bastian Unterberg – CEO & Co-Founder, jovoto; Moderation durch Jens Ringel – Geschäftsführer, Versicherungsforen Leipzig GmbH

BAROCKSAAL, 1. OG

ca. 18.00 Uhr Ende der Tagesveranstaltung

ab 19.30 Uhr Gemeinsame Abendveranstaltung in der Moritzbastei mit Rockstar Award Verleihung

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Eucon GmbH 11adcubum Deutschland GmbH 12procon IT Aktiengesellschaft 13

Lageplan 5. OG

Lageplan 1. OG

Docyet 1Krause & Schopp 2davero dialog GmbH 3fileee GmbH 4Schweitzer Gruppe GmbH 5Pitney Bowes Deutschland GmbH 6

Faktor Zehn AG 7Interaction Room GmbH 8Zühlke Engineering GmbH 9Bizagi Deutschland GmbH 10Versicherungsforen Leipzig GmbH VFLFragen und Anregungen? Info-Point

Ausstellerübersicht

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Keynote Referenten

John-Paul PieperCEO, nexible GmbH

John-Paul Pieper ist, seit der Gründung 2016, Geschäftsführer der nexible GmbH. Zudem ist er seit 2014 Gesellschafter bei der Pieper GmbH & Co. KG. Zuvor hatte er verschiedene Posi-tionen bei der Vodafone Deutschland GmbH inne, wo er zuletzt als Head of Global Business Operations & Planning bei der Vodafone Global Enterprise Ltd. tätig war.

Dr. Johannes Dick Leiter Konzernentwicklung, AXA Konzern AG

Dr. Johannes Dick ist bei der AXA Konzern AG für die Konzernentwicklung verantwortlich und unterstützt in dieser Rolle die Transformation des Versicherers in die digitale Zukunft, u.a. durch den AXA Innovation Campus, einem Vehikel zur Investition in Start-ups in allen Entwicklungsphasen.

Rainer Huber Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Auxilia Rechtschutz-Versicherungs-AG und der KS Versicherungs-AG, Geschäftsführer des Automobilclubs KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V.

Rainer Huber absolvierte bei der D.A.S. eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Im Anschluss war er als Inspektor, Referent und Seminarleiter sowie als Organisationsleiter im Ausschließlichkeitsvertrieb tätig. Nachdem er Leiter der Makler-Bezirksdirektion in München war, wurde er 1996 Gebietsdirektor im Maklervertrieb. Anschließend war er als Direktor der D.A.S. Rechtsschutz-Versicherungs-AG und Mitglied des Vorstandes der Auxilia Rechtsschutz-Versicherungs-AG in verschiedenen Ressorts tätig. Zusätzlich wurde er 2009 in den Vorstand der ERGO International AG berufen und verantwortete bis 2015 das Ressort Rechtsschutz International. Seit 2016 ist er Geschäftsführer des Automobilclubs KRAFT-FAHRER-SCHUTZ e.V. und Mitglied des Vorstandes der KS Versicherungs-AG.

Dr. Hagen Habicht Geschäftsführer, Insurance Innovation Lab, eine Marke der Digital Impact Labs Leipzig GmbH

Dr. Hagen Habicht hat an der TU München zum Thema Stakeholder Management promo-viert. Von Juli 2008 bis Dezember 2015 war er an der HHL Leipzig Graduate School of Ma-nagement und dem Center for Leading Innovation & Cooperation zuletzt als Senior Rese-archer tätig. Seit Juli 2016 ist Dr. Hagen Habicht Geschäftsführer der Digital Impact Labs Leipzig GmbH und hat als erstes Projekt das Insurance Innovation Lab vor einem Jahr ins Leben gerufen.

Barocksaal, 1. OG

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Themenwelt SHARING ECONOMY

Sharing Economy ist schon lange nicht mehr nur ein Trend, sondern fester Bestandteil in vielen Lebensbereichen: ob man sich das Auto eines Fremden leiht oder sogar in dessen Bett schläft – Teilen scheint in unserer Gesellschaft immer mehr an Relevanz zu gewinnen. Wurde der Kunde in traditionellen Geschäftsmodellen vornehmlich als passiver Empfänger von Leistungen gesehen, hat sich seit der Jahrtausendwende in Sharing-Geschäftsmodellen die Ansicht durchgesetzt, dass Kunden aktiv zur Wertentstehung beitragen können und auch intrinsisch motiviert sind dies zu tun.

Beim Tausch unter Gleichgestellten ergeben sich für den Nutzer verschiedene Vorteile: Die neuen Geschäftsmodelle bie-ten eine höhere Passgenauigkeit individueller Lösungen, günstigere Preise sowie die Möglichkeit, Erlöse zu erzielen und soziale Aspekte zu verfolgen. Im Zusammenspiel mit der Blockchain-Technologie scheint es ein Leichtes zu sein, den Inter-mediär auszuschalten.

Doch bisher halten sich traditionelle Versicherungsanbieter bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen innerhalb der Ac-cess Economy noch zurück. Aus mehreren Gründen ist das riskant: Die Markteintrittsbarrieren für Dritte sind vergleichswei-se gering, denn ein Peer-to-Peer-Anbieter ist als Plattformbetreiber weder mit der Komplexität des Versicherungsgeschäfts, noch mit hohen Anfangsinvestitionen oder abschreckenden Kapitalanforderungen konfrontiert. Droht der Assekuranz eine disruptive Innovation wie der Hotelbranche, der Autovermietung oder dem Kreditgeschäft?

ReferentenDr. Thomas ZwackCLIC Fellow, HHL Leipzig Graduate School of Management

Dr. Thomas Zwack ist unter anderem Gründer der Jakoby Zwack GmbH, in der er bis 2014 als geschäftsführender Gesellschafter tätig war. Seit 2011 ist er an der HHL Leipzig Gradu-ate School of Management (Center for Leading Innovation & Cooperation) als CLIC Fellow und unterstützt seit 2016 als Innovationsexperte das Insurance Innovation Lab und die Leipziger Foren Holding GmbH.

Radoslav Albrecht Founder & CEO, Bitbond

Radoslav Albrecht ist der Gründer von Bitbond. Zuvor war er im Handel von strukturierten Produkten bei der Deutschen Bank in London tätig. Anschließend arbeitete er als Berater bei Roland Berger Strategy Consultants und hat insbesondere Finanzdienstleister in Euro-pa und Westafrika bei der Rekrutierung und bei Integrationsprojekten begleitet.

13.00 - 14.00 UhrRaum 4 + 5, 5. OG

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In zehn Tagen von der Idee zum Live-Gang, 10 Jahre bis zur Profitabilität! –Der spannende Weg Deutschlands größter Crowdlending-Plattform

Im Interview mit Philip Kamp – dem Gründer von auxmoney

Wir haben den Gründer Philip Kamp zu den Hintergründen von auxmoney, seinen Ansichten bezüglich der Sha-ring Economy und Schnittstellen zur Assekuranz befragt.

Wie ist die Idee zu auxmoney ent-standen?Die Idee entstand bei einem Spa-ziergang 2007 durch das Frankfurter Westend mit meinem Mitgründer. Ich war damals schon selbstständig und hatte festgestellt, dass es unglaub-lich schwierig ist einen Kredit zu be-kommen und mich gefragt woran das liegt. »In den Banken schaut sich doch keiner Kreditengagements an«, meinte er. Die beschäftigen sich mit Aktiendeals, Mergers & Acquisitons und ähnlichem. Kreditvergabe läuft da über ein automatisches Scoring und manche fallen eben durch dieses Ras-ter. 90 Prozent der Menschen kommen durch dieses Raster und zehn Prozent eben nicht, zum Beispiel du als Selb-ständiger ziehst den Kürzeren. Aus der Diskussion mit meinem Studienfreund heraus entstand dann die Idee, ein Kreditmodell zu entwickeln, bei dem auf der einen Seite die Anleger ange-sprochen werden, die gerade damals im Zuge der Finanzkrise nicht in Aktien investieren, sondern Menschen unter-stützen wollten. Vielleicht würden die ja Interesse daran haben, sich Projekte

von anderen anzuschauen und in sie zu investieren. Auf der anderen Seite sollten sozusagen die zehn Prozent die Chance auf einen Kredit bekommen. Da war die Idee geboren.

Wie ging es dann weiter?Was noch fehlte war der Mechanis-mus. Wir haben dann erfahren, dass es sowas Ähnliches auch in Amerika mit ‚Prosper‘ gibt und dachten uns »Wow, cool, das war ja wieder klar – in Ame-rika gibt es sowas natürlich schon, in Deutschland aber nicht«. Vier oder Fünf Wochen später haben wir dann erfahren, dass die Firma ‚Smava‘ aus Berlin eine ähnliche Idee hatte und zwar in Kooperation mit einer Bank. Und das Besondere: der Produkt-launch war für zehn Tage später ge-plant. Daraufhin entschieden wir: wir setzen uns jetzt sofort hin und entwi-ckeln innerhalb von zehn Tagen ein erstes Minimum Viable Product mit einer Website, auf der man sich mit seinem Kreditwunsch eintragen kann, auf der sich Anleger eintragen können und so weiter. Und dann müssen wir im Verlauf die beiden Gruppen unter-einander konnektieren damit sie mit-einander Geschäfte machen können, denn eine Bank hatten wir ja nicht an unserer Seite. Unser Team aus Pro-grammierern, die wir bereits in einem anderen Unternehmen beschäftigt hatten, lies dann alles stehen und lie-gen und programmierte zehn Tage lang an der Idee. Natürlich war das komplett wild gestrickt, aber es führte dazu, dass wir zeitgleich mit ‚Smava‘ online gegangen sind. Das erzeugte natürlich eine enorme Wettbewerbs-situation.

Wie verlief die Anfangszeit von aux-money?Der allererste Kreditnehmer war ich selbst. 1000 Euro Kredit – einfach um zu schauen ob alles funktioniert und damit die Anleger auch etwas hatten, in das sie investieren konnten. Der zweite Kreditnehmer kam dann etwa eine Woche später. Insgesamt hatten wir im ersten Monat nur drei Kredi-te. Im zweiten Monat waren es dann schon zehn, im dritten fünfzehn. Es hat also anfangs sehr lang gedauert. Wir haben im nächsten Schritt eine breite Masse an Werbemaßnahmen gestartet – von Bannerwerbung über Suchmaschinenwerbung bis hin zu Adverts. Das war sozusagen auch der Knackpunkt. Irgendwo muss man ja anfangen. Ich glaube das Besondere bei uns war der Weg von »Wie bitte, das will jetzt einer starten?« bis zum ‚Live-Gang‘ innerhalb von zehn Tagen, das ist sehr selten.

Seit wann könnt ihr mit eurem Start-up Geld verdienen?Wir haben von Tag 1 an Gebühren ge-nommen, sind aber immer noch nicht profitabel. Wir waren es zwischenzeit-lich und haben dann aber festgestellt, dass das ganze Ding nur richtig groß werden kann, wenn wir noch viel mehr in Werbung investieren. Wir haben uns dann Venture Capital gesucht und so wurden bis jetzt ein hoher zweistel-liger Millionenbetrag in auxmoney investiert. Wir denken, dass die Profi-tabilität nun bald erreicht wird. Es ist ein sehr langfristiges Spiel. Wir sind mittlerweile Kredit-Marktplatz Num-mer Eins in Deutschland und man kann uns als größtes FinTech, Crowd-funding und Crowdlending-Plattform bezeichnen. Dass wir Geld mit auxmo-ney verdienen können, hat sich schon gezeigt – die Frage ist nun wie groß es werden kann.

Philip KampGründer auxmoney

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Habt ihr bezüglich des Unterneh-menswachstums eine kritische Grö-ße im Kopf, die nicht überschritten werden soll?Unser Kapitalgeber sagte einmal zu uns: wir lieben Marktplatzmodelle, weil der Markt sich ab einer bestimm-ten kritischen Größe gegenseitig be-fruchtet und man nicht mehr ständig anfeuern muss. Und das spüren wir auch, beispielsweise haben wir die An-leger-Werbung mittlerweile komplett eingestellt und erhalten monatlich trotzdem mehr als 2000 neue Anleger auf unserer Plattform. Anscheinend ist demnach ausreichend Mund-zu-Mund Propaganda auf dem Markt, da-mit dies funktionieren kann. Die Peers helfen uns also gewissermaßen, neue Peers zu finden.

Seht ihr bei den Peers landesspezifi-sche Unterschiede? Wir sind ja nur in Deutschland tätig, was daran liegt, dass wir das Ausland nicht mit unserem Scoring abdecken können. Das Scoring für die Kredit-nehmer baut auf einem Habitus auf und zweifelsohne verhält sich der (Durchschnitts-)Deutsche anders als beispielsweise der (Durchschnitts-)Spanier. Das betrifft alle möglichen Angelegenheiten: Wie man den Kre-dit zurückzahlt, wie oft man umzieht und und und… Der Spanier lebt lan-ge bei seiner Mutter und zieht erst um, sobald er heiratet. Der Deutsche zieht hingegen sofort aus und wohnt alleine. Allein daraus entsteht also ein komplett anderes Haushaltsein-kommen, das sich nicht vergleichen lässt. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden multinational in Europa aufzutreten, da unser Scoring für jedes Land neu aufgebaut werden müsste. Bei den Anlegern verhält es sich ge-nau andersrum, der Deutsche ist der ‚schlimmste‘ Anleger, den man haben kann. Er will absolute Sicherheit und möglichst hohe Zinsen – das gibt es nun mal nicht. Außerdem ist er nicht ausreichend online-affin und wird sich nie zu etwas anderem als Tagesgeld oder Festgeld trauen. Der Amerikaner ist hingegen viel risikobereiter und sieht kein Problem darin, etwas Neues auszuprobieren.

Aus welchen Gründen nehmen Men-schen an der Sharing Economy teil? Auf der Seite der Kreditnehmer sind es die Gründe »Ich hab was gegen Ban-ken« oder »Die Bank gibt mir nichts« oder »Ich will mich vor der Bank nicht ‚nackt‘ machen«. Ein weiterer Grund ist die Suche beziehungsweise der Wunsch nach Anonymität. Auf der An-leger-Seite gibt es drei Gründe: Erstens »Ich will Zinsen verdienen«, zweitens »Ich will was Gutes tun« und der drit-te Grund ist Voyeurismus. Für viele – vor allem beispielweise Senioren – ist es ein Zeitvertreib, der an eine Da-ting-Plattform erinnert, ganz im Sinne von »Ach, die sieht aber nett aus, der möchte ich gerne helfen« oder die Frage nach den Plänen mit dem Geld, zum Beispiel eine Reise. Man kann den Prozess ja auch nachverfolgen: Klappt es, klappt es nicht?

Zurück zur Assekuranz: Was muss bei der Entwicklung eines Peer-to-Peer Konzepts beachtet werden?In erster Linie geht es immer darum zu schauen, ob es zur Gesellschaft passt. Man kann sich das gut am Beispiel von Facebook vor Augen führen, denn es entwickelte sich ja nicht in allen Län-dern gleich schnell. In manchen Län-dern sind die Bedenken hinsichtlich Datenschutz eben sehr viel stärker ausgeprägt als in anderen. Peer-to-Peer hat also immer etwas mit dem Habitus der Menschen zu tun. Und dieser Ansatz lässt sich auch auf die Assekuranz übertragen, begonnen mit der Fragestellung: Wo ist die Lücke, die geschlossen werden soll? Hotels sind zum Beispiel einfach sehr teuer, genauso wie Mietwagen. Meiner Mei-nung nach rufen die Begebenheiten der Versicherungsbranche – zum Bei-spiel der Anteil eines Versicherungs-beitrages, der in die Administration fließt – geradezu nach Disruption. Ein Mensch weiß welche Versicherung er braucht, wo er ist und welches Risiko er im jeweiligen Moment eingeht. Und dieses spezifische Bedürfnis und das Bedürfnis nach Sicherheit sollte be-friedigt werden.

Marianne Kühne – KompetenzteamDigitalisierung & Innovation, Versicherungsforen Leipzig GmbH

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Themenwelt CYBER SECURITY & CYBER CRIME

Die rasant steigende Verwendung mobiler Geräte, der wachsende Einfluss des Internet of Things und die vermehrte Nut-zung von Cloud-Anwendungen führt zu erheblichen Herausforderungen für die Cyber-Sicherheit. Obwohl bereits in den vergangenen Jahren Cyberkriminelle immer neue Wege gefunden haben, die Nutzer durch bestehende Sicherheitslücken anzugreifen, sprechen Experten zukünftig von einem weiteren Anstieg der Cyber-Kriminalität. Neben der zunehmenden Bedrohung von Staaten rücken sowohl große Konzerne als auch Kleinunternehmer, Mittelständler und Privatpersonen in das Visier von Hackern. Je nach Angriff und Unternehmen können die Schäden im Einzelfall dabei so gravierend ausfallen, dass mitunter gar der Fortbestand des Betriebs gefährdet ist.

Für die Versicherungswirtschaft bedeutet das sowohl ein Risiko für die eigene Geschäftstätigkeit als auch ein Risiko für alle anderen Unternehmen und damit zugleich eine Chance für ein sehr dynamisches und stark wachsendes Geschäftsfeld. Die Entwicklung passender Produkte nimmt weiter Fahrt auf, denn die Gefahren aus dem Netz sind mittlerweile in den Vorstandsetagen angekommen. Neben der Absicherung der Folgeschäden greifen erste Policen aktiv bei der Schadenprä-vention ein und wehren Cyber-Angriffe bereits im Vorfeld ab.

ReferentenOle SieverdingProduct Head Cyber & Data Risks, Hiscox

Ole Sieverding ist seit 2013 für Hiscox Deutschland tätig und verantwortet als Product Head Cyber & Data Risks den Bereich Cyberrisiken und Datenmissbrauch. Er stieg als Underwri-ter für berufliche Risiken bei dem Spezialversicherer ein und übernahm in dieser Funktion den Relaunch des D&O-Produkts (Directors & Officers) sowie die Projektleitung bei der Ein-führung des modularen Produktansatzes. Zudem war er bei Lloyd‘s of London im Hiscox London Market Casualty Team tätig. Herr Sieverding hat an der University of Westminster in London studiert und besitzt einen Abschluss in Corporate Finance von der International School of Management in Dortmund.

Tobias Bunz Experte Group Insurance, E.ON SE

Tobias Bunz schloss sein Jura-Studium am OLG Karlsruhe mit dem zweiten juristischen Staatsexamen ab. Anschließend arbeitete er als Referent im Bereich Versicherungen Haft-pflicht und Financial Lines bei der KSB Gruppe. Bis 2016 war er als Fachreferent im Bereich Versicherungen mit funktionaler Zuständigkeit für die Länder Deutschland, Norwegen, Russland und Schweiz tätig. Danach wechselte er als Experte für Group Insurance Casualty, Executive, Risks, Project Insurances und Syndikus zur E.ON SE in Essen.

Dr. Frank Stummer CEO, Digital Forensics GmbH

Dr. Frank Stummer ist Geschäftsführer der Digital Forensics GmbH. Er ist Mitgründer meh-rerer Unternehmen im IT-Umfeld, u.a. der Rhebo GmbH. Zuvor arbeitete er als Unterneh-mensberater für internationale Großkonzerne. Dr. Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte über Venture-Capital-Partnerschaften am Fraunhofer Institut für System-und Innovationsforschung in Karlsruhe.

13.30 - 15.00 Uhr

Raum 2 + 3, 5. OGLiveübertragung Raum 1

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Cyberrisiken - Niemand ist sicher

Was haben Yahoo, T-Mobile, Dropbox und auch Ebay ge meinsam? Sie sind nicht nur irgendwie mit dem Internet verbunden, sondern wurden alle be-reits Opfer eines aufse henerregenden Cyber-Angriffs. Dass Cyber-Krimi-nalität ein branchenübergreifendes Problem ist, das auch vor der Ver-sicherungsindustrie nicht halt macht, zeigt das Beispiel der Athens Insuran-ce. Der zweitgrößte Krankenversiche-rer der Vereinigten Staaten wurde Anfang 2015 gehackt. Per sönliche Daten von 80 Millionen Kunden wur-den dabei er beutet, darunter neben Namen, Alter und Adressen auch die Sozialversicherungsnummern, jedoch keine medizinischen Daten. Für den Versicherer entstand eine Schadens-umme von 100 Millionen US-Dollar. Bei dem Angriff handelte es sich um eine hochentwickelte Form des Iden-titätsdiebstahls, die erst auffiel, als ei-ner der Mitarbeiter bemerkte, dass in sei nem Namen Informationen aus der Unternehmensdatenbank angefordert wurden. Auch wenn man herausfand, dass die Spuren der Täter nach China führten, konnten diese bis heu te nicht gefasst werden.

Ein Angriff hat viele GesichterEs gibt eine Reihe verschiedener An-griffsmöglichkeiten im Netz, von denen wir Ihnen drei kurz vorstellen möchten. Die wohl bekannteste Möglichkeit ist der Einsatz von Schadsoftware, die gezielt zerstörende oder manipulie-rende Aktivitäten auf dem Computer des Opfers ausführt. Aktuell sind ca. 560 Millionen verschiedene Schadpro-grammvarianten bekannt. Die ständi-ge Weiterentwicklung dieser Program-me hat zur Folge, dass die klassischen Abwehrsysteme kaum noch als wir-kungsvoll eingestuft werden können.

Als Ransomware werden Programme bezeichnet, bei denen dem Opfer der Zugang zu den eigenen Systemen und Daten eingeschränkt und erst gegen die Zahlung eines Lösegelds (oft in Bitcoins) wieder freigegeben wird. Im

Gegensatz zur Schadsoftware, sind die Auswirkungen bei der Ransomware di-rekt zu spüren, wobei bei den Betroffe-nen zusätzlich ein hoher Leidens- und Handelsdruck entsteht.

Deutlich aufwendiger ist das Soci al Engineering, bei dem eine persönliche Beziehung zum Opfer vorgetäuscht wird. Die Täter nutzen oft soziale Netz-werke, um Informationen über das Opfer zu sammeln und zu diesem Kontakt aufzunehmen. Dieses soll sich in Sicherheit wiegen und so zu bestimmten Handlungen aufgefor-dert wer den. Eine besonders dreiste Variante des Social Engineering ist der sogenannte CEO-Betrug, dem ins-besondere Finanz unternehmen zum Opfer fallen. Dabei wird ein Mitarbeiter des Unternehmens von einer Person kontaktiert, die sich als CEO ausgibt und die Überweisung eines großen Geldbe trags vom Firmenkonto auf ein fremdes Konto veranlasst. Als Grund wird oft ein dringendes Geheimprojekt angegeben, zusätzlich wird der Mitar-beiter stark unter Zeitdruck gesetzt. Laut Bundeskriminalamt kam es im Jahr 2013 zu 250 solcher Fälle, wovon 68 erfolgreich waren. Diese Methode nutzt die Schwachstelle Mensch aus, die in den meisten Fällen weit aus ein-facher zu umgehen ist, als ausgefeilte Sicherheitsme chanismen. Das ver-deutlicht, dass der optimale Schutz vor Cyber-Risiken auch mit einer in-tensiven Schulung von Mitar beitern einhergehen muss und nicht nur von den Schultern der IT getragen werden kann.

Eine weltweite BedrohungDie Notwendigkeit, sich gegen Cy-ber-Angriffe zu schützen, besteht nicht nur aus Sicht einzelner Unternehmen, sondern im Sinne der gesamten Welt-wirtschaft. Cyber-Kriminalität kostet diese jährlich 445 Milliarden US-Dol-lar, wobei 50 Pro zent der Kosten auf die großen Volkswirtschaften entfal-len. Allein in Deutschland kam es im Jahr 2015 offiziell zu 45.793 Straftaten

im Bereich Cyber-Crime. Doch nicht alle Vorfälle werden auch gemeldet, sodass davon ausgegangen werden muss, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Da die An griffe in der Regel mit enormem Reputationsverlust ein-hergehen, scheuen sich viele Unter-nehmen, einen Cyber-Vorfall publik zu machen. Verstärkt wird die Scham der betroffenen Unter nehmen durch die Tatsache, dass im Schnitt bis zu 90 Tage vergehen, bis ein Unternehmen einen Vorfall bemerkt.

Die ex treme weltweite Vernetzung führt dazu, dass die Anfälligkeit für Cy-ber-Angriffe stetig steigen. In Zukunft wird es darü ber hinaus zu selteneren, aber größeren Schäden kommen. Da-raus resultierende Betriebsunterbre-chungen, Rückwir kungsschäden sowie potenzielle Infrastrukturausfälle mün-den in deutlich höheren Schadensum-men.

Trotz dieser Herausforderungen arbeiten Versicherer an diversen Absicherungsmöglich keiten. Der Markt für Cyber-Policen ist in Deutsch-land noch vergleichsweise jung und sehr differenziert. Erst 2011 brach-te Hiscox als Spezialversicherer aus Großbritanni en die erste Cyber-Police auf den Markt und bot dem Mittel-stand die Möglichkeit, Eigenschäden und Betriebs unterbrechungsschäden, die aus Cyber-Attacken resultieren, abzusichern. Seitdem hat sich in den letzten sechs Jahren eine erstaunliche Entwicklung vollzogen. Als Produkt-pionier musste Hiscox im deutschen Markt einen enormen Aufklä rungs- und Kommunikationsaufwand betrei-ben, um das öff entliche Bewusstsein für Cyber-Gefahren zu schärfen. Die in der Zwischenzeit stark zunehmenden Cyber-Attacken sowie einige Großan-griffe auch auf kleinere Unternehmen und Be hörden sorgten in der Öffent-lichkeit für großes Aufsehen und waren damit der Startschuss für das enorme Wachstum in diesem Risikobereich. Das gewerbliche Cyber-Geschäft hat

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mit der steigenden Nachfrage beson-ders im Vergleich zum Privatkundenge-schäft eine gewisse Marktrei fe erlangt. Viele Versicherungsunternehmen haben auf den neuen Risikobedarf re-agiert und ein Angebot geschaffen, das die bisher bekannten Cyber-Risiken weitestgehend absichert und umfas-sende Assistanceleistungen im Scha-denfall, aber auch davor anbietet. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick über die typischen Baustei-ne der Cyber-Policen geben.

Auf die Inhalte kommt es an Obwohl die im Markt zu findenden Ver-sicherungsprodukte bezüglich ihrer Struktur und des Deckungsumfangs teilweise erheblich voneinander abwei-chen, lassen sich typische Be standteile aufzeigen: Cyber Policen sichern in der Regel Schadenersatzansprüche Dritter gegen das Unternehmen, die aufgrund der Verletzung von Datenschutz- und Vertraulichkeitspflichten entstehen, ab. Gleiches trifft auf Ansprüche drit-ter Parteien aus Sicherheitsverletzun-gen des Unternehmens, zum Beispiel durch die fehlgeschlagene Abwehr eines Hackerangriffs und Ansprüche die beispielsweise aus unerlaubten Medienaktivitäten, wie dem Verstoß gegen Marken und Wettbewerbsrechte entstehen, zu.

Unternehmen können mit Cyber-Po-licen zusätzlich den Eigenschaden, also die entstehenden Kosten und die Ertragskraft absichern. Dieser ergibt sich einerseits aus den Widerherstel-lungskosten bei Beschädigung oder Verlust von Daten sowie Datenträgern und Kosten, mit denen das Unter-nehmen aufgrund einer Erpressung konfrontiert sein könnte. Andererseits entsteht dem Unternehmen ein ver-sicherbarer Eigenschaden wenn Um-satzverluste eintreten, die durch Be-triebsunterbrechungen aufgrund von IT-Systemausfällen entstehen.

Cyber-Versicherungen gewähren meist zusätzlich Schutz für die Kosten, die im Schadenfall, beispielsweise im Rah-men der Schadenidentifikation und Ursachenbehebung, anfallen. Dazu gehören beispielsweise Aufwände, die

für die Information der betroffenen Kunden und Lieferanten anfallen, so-wie Kosten, die sich aus der Beauftra-gung spezialisierter Sachverständige, Anwälte oder Experten der IT-Forensik sowie PR-Berater und Krisenmanager ergeben.

Sicherheitspartner statt nur Risikoträger Von besonders großem Wert für Kun-den sind präventive Maßnahmen wie die Schulung und Sensibilisierung von Mitarbeitern, aber auch Beratungsleis-tungen bezüglich der Hard- und Soft-ware, die das Schadenrisiko positiv beeinflussen, sowie Assistance-Leis-tungen als Unterstützung im Scha-denfall. Das versetzt besonders Mittel-ständler in die Lage, auch ohne eigene Sicherheits-Expertise Schadenfälle professionell und schnell managen zu können. Besonders die Schnelligkeit bei der Unterstützung bspw. durch Forensik-Experten ist im Schadenfall enorm wichtig, um Folgeschäden zu reduzieren. Versicherer bauen in die-sem Bereich zunehmend auf Koope-rationen und die enge Vernetzung mit IT-Sicherheitsunternehmen, spezia-lisierten Anwälten und Forensikern. Um den Großteil der Cyber-Angriffe im Vorfeld abzuwehren kooperiert die HDI-Versicherung beispielsweise im Rahmen ihrer Cyber-Risk-Versicherung mit dem Beratungs- und Software-Un-ternehmen Cocus. Das Produkt Assu-redSecurity, das sich an Klein- und mit-telständische Unternehmen richtet, beinhaltet regelmäßige Screenings des Online Business, also zum Beispiel der Unternehmenswebseite und des On-line-Shops, auf Cyber-Schwachstellen. Angriffspunkte werden so frühzeitig identifiziert und zur Behebung dem Kunden angezeigt. Die Versicherung bietet in erster Linie Unterstützung in der Prävention und einen Schutz vor den Restrisiken. Die KPMG schätzt im Rahmen der Studie »Digitalisierung und Cyber 2017«, dass die Cyber-Spar-te in den nächsten 20 Jahren eine Re-levanz bezüglich des Prämienaufkom-mens entwickelt, die mit der heutigen Größenordnung der KfZ-Versicherung mithalten kann. Gemäß dieser Ab-handlung könnte es sich um die am schnellsten wachsende Sparte han-

deln, die die Versicherungswirtschaft je gesehen hat. Aufgrund der hohen Komplexität erfordert diese Sparte im besonderen Maß transparente Produk-te und kompetente Schadenpräventi-on sowie eine schnelle und reibungs-lose Schadenabwicklung. Versicherer können sich besonders in dieser Sparte als langfristiger Partner positionieren.

Sind Cyber-Risiken überhaupt versicherbar?In vollständiger Sicherheit sollten sich Unternehmen trotz des wachsenden Angebots dennoch nicht wiegen. Swiss Re kam im Rahmen einer aktuellen Sigma-Studie zu dem Schluss, dass nach wie vor einige bedeutende Cy-ber-Risiken unver sichert sind. Bei den versicherten Risiken ist wiederum die Deckungssumme viel zu gering. Diese Mängel sind dar auf zurückzuführen, dass die Modellierung von Cyber-Ri-siken eine enorme Herausforderung darstellt. Es existieren kaum histori-sche Daten über Cyber-Vorfälle, sodass nicht zwangs läufig auf die Schwere und Häufigkeit zukünftiger Angriffe geschlussfolgert werden kann. Darü-ber hinaus besteht Un klarheit über die möglichen Risikofaktoren, die darin begrün det ist, dass sich Cyber-Bedro-hungen kontinuierlich weiterentwi-ckeln. In rasender Geschwindigkeit etablieren sich neue Akteure, Techno-logien und Angriffsmethoden, sodass davon ausgegangen werden muss, dass ein Großteil der zukünftig relevan-ten Cyber-Bedrohungen zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht bekannt ist. Zusätzlich spielt der Faktor Mensch eine nicht zu vernachlässigende Rolle, die weitere Unvorher sehbarkeit in die Modellierung der Risiken bringt.

Der richtige präventive und interve-nierende Umgang mit Cyber-Bedro-hungen ist ein hochkomplexes Thema. Auch wenn die Absicherungsmöglich-keiten aus versicherungswirtschaftli-cher Sicht noch nicht ausgereift sind, ist die Branche doch auf einem gu ten Weg, mit den ihnen gegebenen Mit-teln, einen entschei denden Beitrag zum Umgang mit dieser relativ neuen Bedro hung zu leisten.

Julia Ende – Assistentin - Team Unter nehmens-kommunikation & Partnerbetreuung, Versicherungsforen Leipzig GmbH

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Themenwelt ARTIFICIAL INTELLIGENCE

Zukünftig werden kognitive Computer die Chance bieten, die enormen Datenmengen, die wir täglich produzieren, zu erfas-sen, zu verstehen und ähnlich wie ein menschliches Gehirn daraus zu lernen. Maschinelle Lernprozesse stehen hinter eini-gen der bedeutendsten technologischen Entwicklungen der Neuzeit: Smartphones verstehen Sprache, Fahrzeuge lernen autonom zu fahren und Roboter sind in der Lage, ihre Umgebung wahrzunehmen und sie zu interpretieren.

Künstliche Intelligenz ist im Stande, unser Leben grundlegen zu verändern. Kognitive Computer werden beispielsweise Ex-perten in verschiedensten Branchen ersetzen und damit die Arbeitswelt entscheidend verändern. Nicht alle menschlichen Eigenschaften können durch einen Supercomputer ersetzt werden, aber immerhin einige. Zukünftig werden die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen. Schon jetzt bedeutet das für die Assekuranz, dass die Beratung durch Robo-Advisor erfolgen kann, Kundenanfragen durch Chatbots beantwortet werden und Watson Schäden bearbeitet. Vor allem die jüngsten Vorstöße im Bereich künstlicher Intelligenz sind eine ausführliche Betrachtung wert. In der Themenwelt werden wir im Besonderen der Frage nachgehen, wie sich die uns bekannte Wertschöpfungskette verändern wird.

Referenten

Philipp Wolf Co-Founder & CEO, Rasa

Philipp Wolf ist seit September 2016 Projektleiter und Verantwortlicher für Großkunden bei Lastmile Enterprise. Mit seinem Entwicklerteam baut er intelligente Chatbots auf, um Geschäftsprozesse von Kunden effizienter zu gestalten. Herr Wolf besitzt einen Master in Innovationsmanagement und studierte in Kopenhagen, Hong Kong, Maastricht und Berlin. Erfahrungen sammelte er vor allem im Start-up-Bereich bei den Unternehmen Axel Sprin-ger Plug and Play, Rocket Internet und Rainmaking Innovation. Darüber hinaus war er Mit-gründer einer Online-Buchungsplattform für den Casting- und Zeitarbeitsmarkt.

Nicolas Konnerth Projektleiter Deploy, ERGO Innovation Management, ERGO Group AG

Nicolas Konnerth studierte Wirtschaftsinformatik (B.Sc.) und arbeitete als Referent IT-Stra-tegie bei der ITERGO. Im Anschluss war er als Vorstandsassistent bei der ERGO Interna-tional tätig und unterstützte einen regionalen Vorstand, der für Zentral- und Osteuropa zuständig war. Seit 2017 ist er Projektleiter Deploy im ERGO Innovation Management und betreut die Themenschwerpunkte: Internationale Zusammenarbeit, Blockchain, Chatbot und Data Management.

Gregor Wolters Retirement Solutions, Scalable Capital GmbH

Gregor Wolters studierte Betriebswirtschaftslehre an der European Business School in Oe-strich-Winkel (ebs). Während verschiedener beruflicher Stationen u.a. bei Goldman Sachs in London, Zürich, Frankfurt und der Credit Suisse sammelte er umfangreiche Erfahrungen im Finanzbereich und den kapitalmarktrelevanten Aspekten des Versicherungsgeschäftes. Seit Juni 2017 ist er bei Scalable Capital beschäftigt und hier für den Geschäftsbereich “Re-tirement Solutions” (Altersvorsorge) zuständig.

14.30 - 15.30 Uhr

Raum 4 + 5, 5. OG

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Die Bot-Revolution

Kognitive Computer bieten die Chan-ce, die enormen Datenmengen, die wir täglich produzieren, zu erfassen, zu verstehen und, ähnlich wie ein menschliches Gehirn, daraus zu ler-nen. Aufbauend auf dieser Techno-logie entsteht eine neue Generation intelligenter Bots, Apps und Dinge, die unseren Alltag, aber vor allem auch unsere Arbeitswelt, verändern.

Einige spannende Bots und deren Ein-satzfelder wollen wir Ihnen im Folgen-den vorstellen. Falls diese noch nicht ganz ausgereift sind, sehen Sie es ih-nen nach – sie lernen noch.

Rechtsbeistand Bei der Überprüfung juristischer Ver-träge könnten zukünftig Bots zum Einsatz kommen. Sie sind in der Lage, Dokumente mit branchenüblichen Standardverträgen zu vergleichen, um einzuschätzen, ob eine Vertrags-partei bessergestellt oder benachtei-ligt wird. Sollten bei der Überprüfung juristische Fallstricke auftauchen, kann der Bot auf entsprechende Än-derungsvorschläge hinweisen. Beson-ders im Bereich der Rechtsschutzver-sicherung könnten diese Assistenten unterstützend wirken.

ERFOLGSCHANCENRecht baut auf immer wiederkehren-den Prüfungsschemata auf und Lö-sungsstränge lassen sich in einzelne, präzise Schritte zerlegen. Es handelt sich um ein logisch aufgebautes Sys-tem mit einer stark formalisierten Sprache. Öffentlich zugängliche Ge-setze, Urteile und Verträge bilden eine große Datenmenge, mit der die ent-sprechende Software sehr schnell ler-nen kann. Die Erfolgschancen künst-licher Intelligenz in diesem Bereich sind folglich recht hoch.

ANWENDUNGDas LegalTech-Start-up rfrnz nutzt Künstliche Intelligenz (KI), maschinel-les Lernen und Sprachverarbeitung,

um die Vertragsanalyse für Anwälte zu beschleunigen. Aus großen Daten-mengen werden relevante Informa-tionen herausgefiltert und rechtliche Risiken identifiziert. Mit Methoden des maschinellen Lernens hat das Gründerteam aus der TU München ein Analysetool zur automatisierten Vertragsprüfung entwickelt, das der-zeit als Prototyp bei einem Partner-unternehmen getestet wird. Noch in diesem Jahr soll ein Produkt auf den Markt kommen.

ChatbotKünstliche Intelligenz wird auch in der Gesprächsführung zur Wunderwaffe. Chatbots sind mit Hilfe intelligenter Software in der Lage, die menschliche Kommunikation zu simulieren und zu automatisieren. Durch den Einsatz von Natural Language Processing können Bots beispielsweise textlich unstrukturierte Informationen ver-stehen und in natürlicher Sprache antworten. Im Kundendialog werden bereits vielfach Chatbots eingesetzt. Sie erarbeiten sich Nutzerprofile, wie man sie aus dem Bereich der Web Analytics kennt, um die Antworten zu personalisieren. Dank maschinellem Lernen werden die Antworten immer besser und für den Nutzer wird es zu-nehmend schwieriger zu erkennen, ob es sich beim Kommunikationspartner um einen Menschen oder eine Maschi-ne handelt.

ERFOLGSCHANCENBesonders zur schnellen Klärung von einfachen Sachverhalten eig-nen sich die Chatbots. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz verspricht im Service besonders großen Erfolg, so-fern es gelingt, die Sprache der Bots weiter zu emotionalisieren und ih-nen gleichzeitig beizubringen, eine Kundenbeziehung aufzubauen. Nach ersten Erfolgen, insbesondere im E-Commerce-Bereich, trauen sich die Entwickler nun auch an komplexere Vorgänge: So folgt in der Versiche-

rungswirtschaft der Änderung von Adressdaten nicht mehr nur die an-schließende Anpassung des Versiche-rungsschutzes, sondern zum Beispiel auch die Vermittlung von Zusatzversi-cherungen.

ANWENDUNG Die Oratio GmbH bietet mit insuris-ta Versicherungsunternehmen eine Kommunikationsplattform, die KI-ba-sierte Chatbots nutzt und via Face-book-Messenger den Nutzer berät. Die Unterstützung durch einen Chatbot gewährleistet Service rund um die Uhr und die sofortige Beantwortung von Kundenanfragen. Immer mehr Anfra-gen können dabei durch den Chat-bot bereits abschließend bearbeitet werden. Sollte der Vorgang durch den Chatbot nicht mehr mit ausreichender Sicherheit richtig beantwortet werden können, wird der Sachverhalt an einen Sachbearbeiter abgegeben und die Ge-sprächsführung durch einen Menschen fortgeführt.

Robo Advisor Für den Einsatz künstlicher Intelli-genz im Bereich der Anlageberatung und Vermögensverwaltung hat sich der Begriff „Robo Advisory“ durchge-setzt und bezeichnet Firmen, die eine (zumindest teilweise) automatisierte Form der Geldanlage anbieten. Auf Basis von Kundendaten bezüglich der Investitionsziele, Risikobereitschaft, der finanziellen Situation und des Zei-thorizonts errechnet ein Algorithmus Anlagevorschläge und schlägt ein ent-sprechendes Portfolio vor. Die Modelle sind in der Regel auf den Handel mit günstigen Aktien und Investmentfonds ausgelegt. Manche Robo Advisor sind außerdem in der Lage, das Portfolio laufend zu überwachen, zu verwalten und Maßnahmen zu ergreifen, um die ursprüngliche Gewichtung des Portfo-lios wiederherzustellen und so die Ren-diten zu optimieren. All dies geschieht automatisch und kostengünstig.

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ERFOLGSCHANCEN Laut der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman verwalten Robo Advisor welt-weit bereits ein Vermögen von rund 75 Milliarden USD. Allein in Deutschland gibt es inzwischen zwei Dutzend An-bieter. Wie fortgeschritten die Tech-nologie ist, variiert allerdings sehr stark zwischen den Anbietern. Einer flächendeckenden Verbreitung steht aus technologischer Sicht nichts mehr im Weg. Zahlreiche Anlageexperten vertreten die Ansicht, dass Robo Ad-visor in der Lage sind, vorteilhafter zu investieren als ihre menschlichen Pendants. Die computergesteuerten Algorithmen unterliegen, im Gegen-satz zum Menschen, keinen Gefühls-schwankungen und lassen sich nicht von vorübergehenden Trends zur Investition in bestimmte Wertpapie-re verleiten. Es ist eine Frage der Zeit bis sich die Anlagevorteile in verläss-lichen Zahlen widerspiegeln und das Vertrauen der potenziellen Kunden wächst.

ANWENDUNG Der in München ansässige Robo Advi-sor Scalable Capital ist mit rund 200 Millionen Euro der größte compu-tergestützte Anlageberater Deutsch-lands. Das Start-up hat eine fortge-schrittene Technologie mit einem proprietären Algorithmus entwickelt, der das Portfolio laufend überwacht und Umschichtungen empfiehlt, so-bald das Risiko eines Portfolios von der gewählten Kategorie abweicht. Die aktuelle Kooperation mit Siemens verschafft dem FinTech schlagartig Zugang zu 250.000 potenziellen Kun-den und bietet den Siemens-Mitar-beitern und deren Angehörigen die Möglichkeit, von einer technologiege-stützten und kosteneffizienten Port-folioverwaltung zu profitieren. Deut-lich weniger verbreitet ist der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Asseku-ranz. Laut Schätzungen des Marktfor-schungsunternehmens Gartner setzt bisher lediglich ein Prozent aller Ver-sicherungsunternehmen weltweit auf Robo-Advisor-Tools.

Digitale Assistenten Die intelligenten Software-Assisten-ten sollen künftig dabei helfen, den Informationswust zu sortieren, Ter-mine zu koordinieren, dem Nutzer relevante Informationen im Vorfeld eines Termins vorzulegen und auf Ver-säumnisse hinzuweisen – kurzum: die gesamte Tagesplanung übernehmen, um so einen persönlichen Assistenten zu ersetzen. Das Ziel der Assistenzsoft-ware ist simpel: dem Menschen soll so viel Arbeit wie möglich abgenommen werden.

ERFOLGSCHANCEN Reine Terminkoordination funktio-niert schon heute. Die Aufgabe ist bei gut gepflegten Kalender- und Kon-taktdaten recht trivial. Umso mehr Zugriff, und damit umso mehr Daten die Software besitzt, umso besser funktioniert das System.

ANWENDUNGAppels Siri und Microsofts Cortana analysieren E-Mails, Terminkalender und die Bewegungsdaten des Nut-zers, um etwa Aufgaben und Termine zu koordinieren. Googles Now ana-lysiert auf Wunsch auch Informatio-nen aus Apps wie Airbnb, Spotify und Uber, um noch mehr personalisierte Nutzerdaten anzuzeigen. Bei entspre-chender Integration gelingt es, den Ar-beitsalltag effizient und kostengüns-tig zu gestalten.

SprachassistentenUm einen digitalen, persönlichen Assistenten, beispielsweise für das Smartphone, zu entwickeln, sehen Google, Microsoft und Apple die Sprachsteuerung als zentralen Pfei-ler. Die zuverlässig funktionierende Spracheingabe ermöglicht eine natür-liche Kommunikation mit Maschinen und eine leichte Steuerung. Damit erübrigt sich ein haptisches Interfa-ce und Smartwatches sowie andere am Körper tragbare Computer; aber auch die unzähligen zukünftig extrem vernetzten Geräte werden händelbar.

Die Software wird dank maschinel-len Lernens die menschliche Stimme perfekt verstehen und immer bessere Antworten geben können. Sprachge-steuerte Assistenten könnten so zu-künftig zur universellen Schnittstelle werden, denn sie erkennen nicht nur was wir sagen, sondern auch wie wir es meinen. Dabei wird sich das Aus-wahlverhalten der Nutzer, und damit die Grundlage für deren Kaufentschei-dung, wesentlich verändern. Denn während Suchmaschinen seitenlange Trefferlisten anbieten, versprechen Sprachassistenten auf Anhieb das op-timale Ergebnis zu präsentieren.

ERFOLGSCHANCEN Im Lebensumfeld des Nutzers warten bereits Geräte, wie Amazons Laut-sprecher »Echo« mit dem zugehörigen Voice-Service »Alexa«, auf Informatio-nen, Fragen und Handlungsanweisun-gen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass bislang ca. fünf Millionen Geräte verkauft wurden. Schon jetzt wirken die Konversationen angenehm natürlich und Kontextfragen werden durch die Marktführer gut aufgegrif-fen; selbst die Sprachausgabe nähert sich der eines Menschen an, sodass Nutzer keine unpersönliche Compu-terstimme ertragen müssen. Aber noch sind die Bedenken groß und vie-le Nutzer fürchten um ihre Privatsphä-re und des Datenschutz.

ANWENDUNG„Alexa“ als Sprachsteuerung kann nicht nur Lernen, sondern öffnet sich als Plattformen externen Entwicklern, um mit weiteren Funktionen, den so-genannten »Skills«, ausgestattet zu werden. Einen dieser Skills nutzt die Deutsche Familienversicherung, um zukünftige Produkte über die Sprach-steuerung zu vertreiben und Services anzubieten. Als erster und noch ein-ziger deutscher Versicherer bietet sie einen volldigitalen Online-Abschluss via Sprachsteuerung an.

Marianne Kühne – KompetenzteamDigitalisierung & Innovation, Versicherungsforen Leipzig GmbH

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Peer2Peer

Versicherungsprodukte

Versicherungsprodukte(Lebensversicherung)

(Ausschnittsdeckung)

Digitale Versicherer

Vertragsmanager

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Vergleichsportale

Versicherungsprodukte

Schaden-/Leistungsmanagement

Data Management

ChatBot

(Kompositversicherung)

Beratung

Vergleichsportale

Versicherungsprodukte(Gewerbekunden)

(Privatkunden)Vertragsmanager

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Das Treiben der neuen Player – Was folgt auf die erste große Gründungswelle?

Gut ein Jahr nachdem die erste InsurTech-Übersicht des New Players Network erschienen ist, veröffentlichen wir die überarbeitete Version. Mit neuen Features und einem frischen Layout wurde die Marktübersicht nicht nur optisch, son-dern auch inhaltlich erweitert. Das nach Ausrichtung der Start-ups geordnete Cluster zeigt Änderungen und Entwicklun-gen innerhalb des agilen InsurTech-Markts auf und gibt einen Überblick über Trends und Neuerungen der Branche.

Der Markt der InsurTechs wächst rapide. Die Anzahl der Start-ups hat sich gegenüber dem letzten Jahr fast verdoppelt. 69 Player aus dem deutschsprachigen Raum werden in der aktuellen Übersicht, die auf unserer Homepage zum Download bereit steht, vorgestellt. Die Geschäftsmodelle werden beleuchtet und in Gruppen zusammengefasst. Neben den ganz neuen Ansätzen haben sich die Geschäftsmodelle der bekannten Player teilweise verändert.

Die wesentlichen Insights und Neuerungen der InsurTech-Szene möchten wir Ihnen vorstellen:

#1 Die Anzahl der Start-ups, die sich auf Versicherungsprodukte fokussieren, wächst. Neben den Playern im Bereich der Ausschnittsdeckungen, widmen sich weitere Start-ups dem Redesign klassischer Produkte.

#2 Der Markt der Vertragsmanager stagniert. Viele der Geschäftsmodelle wandeln sich von B2C zu B2B2C.

#3 InsurTechs setzen vermehrt auf Kooperation und komplexere Bereiche. Jetzt wird auch der intransparente Geschäftsbereich der Gewerbeversicherung durch neue Vergleichsplattformen angegangen.

#4 Im Schadenbereich setzen sich neue Anbieter für mehr Transparenz und Regulierung im Sinne des Kunden ein.

#5 Zwei weitere Community-basierte InsurTechs sind in den Markt eingetreten und verfolgen einen, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägten Peer-to-Peer-Ansatz, teilweise sogar auf Basis der Blockchain.

#6 Der Trend in 2017 geht klar in Richtung „Digitale Versicherungsunternehmen“. Sechs neue Player befinden sich aktuell in der BaFin-Lizenzierungsphase oder haben bereits gelauncht. Obwohl die digitalen Versicherer „auf der grünen Wiese“ agieren, sind Innovationen vorrangig in den Prozessen, aber nicht in den Produkten zu finden.

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Der Kunde ist König! Auch in der Produktinnovation?

Der Kunde ist König! Auch in der Pro-duktinnovation?

Egal, ob der Herrenduft von Harley-Da-vidson, die kaffeehaltige »Coca-Cola Blak« oder die Handy-Spielekonsole »Nokia N-Gage« – viele Produkte und Innovationen scheiterten, weil die Kunden und ihre Sicht der Dinge unzu-reichend in den Entwicklungsprozess einbezogen wurden. So ist es auch oft in der Versicherungsbranche: Die Rol-le des Kunden in der Assekuranz ist passiv. Vielfach heißt es, Versicherun-gen würden nicht gekauft, sondern verkauft. Eine Annahme, die durch die Etablierung von Individualisierungs-strategien wie Mass Customization, zunehmend in Frage gestellt wird.

Der Kunde – ein passiver Konsument in der Assekuranz?Der Versicherungsmarkt ist seit jeher ein Massenmarkt, in dem der Kunde weder an der Produktentwicklung noch am Verkaufsprozess Anteil hatte. Der Versicherungsnehmer steht damit nicht im Fokus, sondern Versicherun-gen entwickeln Produkte innerhalb ihrer Strukturen. Ganz selbstver-ständlich entstehen so Angebote, die ihrerseits die Aktivierung von Kunden erschweren:

• Sie sind komplex, das heißt sie wer-den von den Kunden nicht verstan-den.

• Sie sind intangibel, das heißt sie sind nicht gegenständlich und da-her kaum mit den menschlichen Sinnen direkt erfahrbar.

• Sie erzeugen kaum Involvement und verfügen über ein geringes Identifikationspotenzial, da sie auf negativ wahrgenommenen Kon-taktpunkten basieren.

Kunden werden in der Assekuranz also kaum als Wertschöpfungspartner auf Augenhöhe gesehen. Statt mit ih-nen zu entdecken, was sie brauchen, wird oft gefragt »Was braucht der Ver-trieb?« oder »Was macht die Konkur-

renz?«. Die Bedürfnisse der Kunden fließen – wenn überhaupt – erst nach-träglich über die Rückmeldung aus dem Vertrieb in den Produktentwick-lungsprozess ein. Alles das wirkt sich negativ auf die Zukunft der Branche aus. Denn gerade eine höhere Kunde-nintegration könnte dem geringen In-teresse von Kunden an dem Produkt Versicherung entgegenwirken und ein stärkeres Involvement schaffen.

Die Integration des Kunden als Schlüs-sel zum ErfolgKundenintegration ist eine Form der Wertschöpfung, in der Konsumenten an Aktivitäten und Prozessen teilneh-men, die ursprünglich als Domäne der Unternehmung angesehen wur-den. Das Versicherungsunternehmen ist weiterhin der Gestalter der Wert-schöpfung, der Versicherungsneh-mer übernimmt jedoch die Rolle des Co-Produzenten. So wird aus der klas-sischen Wertschöpfung eine interakti-ve Wertschöpfung.

Ein Wandel zum Käufermarkt durch steigende Kundenintegration ist in der Assekuranz nicht nur möglich, sondern dringend nötig. Der Schlüs-sel dafür liegt in der Kompetenz eines Unternehmens – genauer gesagt in der Fähigkeit, Kunden zu integrieren. Versicherer sollten sich dabei Fragen aus Sicht der Kunden und vor allem für die Kunden stellen: An welcher Stelle und mit welchen Instrumenten werden Versicherungsnehmer bislang eingebunden? Wie hoch ist der Anteil des aktuellen Produkt-Portfolios, das gemeinsam mit Kunden entwickelt wurde? Wie viele unzufriedene Kun-den wurden in der Vergangenheit zu zufriedenen Kunden oder sogar zu Enthusiasten gemacht, indem sie aktiv in die Leistungsverbesserung einbezogen wurden? Hinzu kommt, dass die Etablierung von Individua-lisierungsstrategien wie Mass Custo-mization es möglich machen, dass der Kunde vom passiven zum aktiven

Konsument wird: Ein Angebot kann selbständig nach eigenen Vorstellun-gen angepasst werden – dazu ist der Kunde bereit, Zeit zu investieren, Ge-staltungskompetenzen aufzubauen und auch mehr zu zahlen.

Kundenorientierung ist ein kritischer Erfolgsfaktor – sowohl hinsichtlich des Unternehmenserfolgs als auch im Hinblick auf die Entwicklung von neuen Produkten. Denn wenn Kunden stärker in den Entwicklungsprozess eingebunden werden, können Pro-dukte entstehen, die ihren Wünschen und Bedürfnissen nachkommen und damit auch akzeptiert und aktiv nach-fragt werden.

Die Rolle der Marktforschung im Inno-vationsprozessUm den Kunden und seine Bedürfnisse stärker in den Produktentwicklungs- und damit in den Innovationsprozess einzubinden, ist Marktforschung ein zentraler Faktor. Die Entwicklung von neuen Produkten wird in der Regel von vielen Unsicherheiten begleitet, mit denen sich auch die Innovations-marktforschung konfrontiert sieht. Daher ist es notwendig, die Grenzen der klassischen Marktforschungsins-trumente zu kennen und die Kunden gezielt in den Innovationsprozess ein-zubinden.

Darüber hinaus können die klassi-schen Anwendungen aus der Markt-forschung durch »weiche Verfahren«, wie beispielsweise die Szenarioanaly-se oder Früherkennungssysteme un-terstützt werden. Nur so kann letztlich die Akzeptanz bei den Kunden schon vor dem Markteintritt ermittelt wer-den.

Da selbst die weitverbreitete klassi-sche Befragung und Beobachtung nur eine geringe Kundenintegration aufweisen, ist es dringend notwen-dig, neue Ansätze in der Marktfor-schung heranzuzuziehen und damit

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die marktlichen Unsicherheiten zu reduzieren. Denn erst neue Methoden wie Co-Ideation, Co-Innovation oder die User-Innovation erweitern das klassische Marktforschungsportfolio für die Entwicklung von Produktin-novationen und ermöglichen so auch eine stärkere Einbindung der Versi-cherungsnehmer bis hin zur aktiven Beteiligung an unternehmerischen Innovationsaktivitäten. Die generelle Bedeutung von externen Wissens-quellen für den Innovationsprozess hat in den Letzten Jahren zugenom-men und wird unter dem Begriff Open Innovation geführt. Der zentrale Vor-teil beruht auf der Überwindung des »local search bias«, der Neigung von Unternehmen, nur in räumlich und technologisch bekannten Gebieten nach Lösungen für ihre Innovations-probleme zu suchen.

Kein Wiederspruch: kundenzentriert und schnell innovieren JurBuy beweist wie die Kundeninteg-ration auch in der Versicherungswirt-schaft gelingen kann: der situative Rechtschutz zur Absicherung von eBay-Käufen entstand als gemein-sames Projekt der ROLAND Rechts-schutz-Versicherungs-AG und des Insurance Innovation Lab. Von der Idee bis zur Markteinführung von JurBuy dauerte es nur 60 Tage. Trotz der hohen Geschwindigkeit stand die kundenzentrierte Entwicklung im Mittelpunkt. Dabei wurden die ge-sammelten Bedürfnisinformationen der Kunden zu Beginn des Prozesses in Lösungsinformationen und tech-nische Spezifikationen „übersetzt“. Diese Übersetzung erfolgte in langen und fehleranfälligen Iterationen ent-lang des gesamten Innovationspro-zesses: von der Produktidee bis zum Prototypen. Das Produktkonzept zu JurBuy wurde beispielsweise von potentiellen Kunden und von Versi-cherungsexperten mittels Open In-novation Werkzeugen validiert. Die erste Frage zielte dabei auf die Risi-kowahrnehmung ab. Denn empfin-det der Kunde keinerlei Unsicherheit, wird sich auch die beste Versicherung

unmöglich verkaufen lassen. Auf Ba-sis der design-orientierten Ideenfin-dung und -skizzierung wurde in einem ‚Bootcamp‘ ein Prototyp entwickelt, erneut vertestet und anschließend das Produkt online gestellt. Das situ-ative Rechtschutzprodukt konnte als Minimum Viable Product (MVP) sehr schnell live gehen und unter realen Bedingungen von den ersten Kunden getestet werden. JurBuy leistet Kun-den bei privaten eBay-Käufen bis zu 20.000 Euro Rechtsbeistand. Die Ver-sicherung kann am Point of Sale in nur drei Schritten vollständig digital abgeschlossen werden – und das so-gar noch bis zu 24 Stunden nach dem Kauf. JurBuy ist damit eines der ers-ten situativen Rechtsschutzprodukte für private Online-Käufe.

»Lead User« als Trendführer im Inno-vationsprozessEin Beispiel für eine »neue« Marktfor-schungsmethode ist die sogenann-te »Lead-User-Methode«. Als »Lead User« (oder trendführende Nutzer) werden besonders innovative Kunden bezeichnet, deren Bedürfnisse mit aktuellen Produkten, die von einem durchschnittlichen Nutzer erst in der Zukunft wahrgenommen werden wür-den, nur zum Teil befriedigt werden. Diese Kunden sind meist hoch moti-viert, haben ein großes Problemver-ständnis und suchen Lösungen, die für die Produktentwicklung einen hohen Nutzen stiften. »Lead User« werden als Innovatoren aktiv, um ein eigenes Be-dürfnis zu befriedigen. Entweder ha-ben sie bereits einen Prototyp zu ihrer Produktidee entwickelt und stellen diesen innerhalb eines Innovations-workshops vor oder sie werden durch das Entwicklungsteam zu einem Inno-vationsworkshop eingeladen, um vor Ort neue Produkte beziehungsweise Prozesse zu entwickeln. Wenn mög-lich, wird die gefundene Lösungsidee mit Hilfe einer Simulation oder Rapid Prototyping sofort umgesetzt, um die Teilnehmer des Workshops sofort in die Evaluierung einzubinden. Nach Abschluss der Workshoparbeit wer-den die Ergebnisse durch das Unter-

nehmen dokumentiert und bewertet.Die Integration von »Lead Usern« in den Innovationsprozess hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt – durch diese Methode wurden beispielsweise Produkte wie Tipp-Ex oder Trend-sportprodukte wie das Skateboard entwickelt. Auch für die Assekuranz hat die »Lead-User-Methode« Poten-zial und kann künftige Kundenbedürf-nisse explorieren.

Auf die »Stimme des Kunden« hörenDie Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte und Dienstleistungen werden für Versicherer zunehmend zur notwendigen Bedingung, um sich entscheidende Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten. Dabei sollten die Ver-sicherungsnehmer im Zentrum aller Betrachtungen stehen. Die Marktfor-schung kann die Kundenintegration im Innovationsprozess unterstützen – hierfür muss jedoch das klassische Methodenportfolio durch neue An-sätze erweitert werden. Nur wenn die Versicherungsnehmer stärker in den Entwicklungsprozess integriert wer-den, können Produkte entstehen, die der Kunde wirklich möchte und aktiv nachfragt.

Katja Rudolph – Specialist Market Research & Customer Insights, Insurance Innovation Lab

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Im Rahmen des Partnerkongresses verleihen wir in diesem Jahr erstmalig den Rockstar Award. Hier präsentieren 11 Start-ups innerhalb von 3 Minuten sich und ihre Geschäftsidee.

Nach Ende der zweiten Pitchrunde zieht sich die Jury zurück und investiert ihr Budget in diedrei besten Ideen.

Doch nicht nur die Jury stimmt ab, sondern auch Sie können aktiv Einfluss auf die Entscheidung nehmen. Mit unseren Rockstar Award-Dollars investieren Sie während der Abendveranstaltung

in die Ihrer Meinung nach beste Geschäftsidee.

21.00 Uhr küren wir feierlich den Gewinner des Rockstar Awards 2017!

11 Start-ups 3 Minuten Präsentationszeit

2 Minuten Diskussion

Ihre Investition entscheidet!

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Jan FischerMitgründer & Geschäftsführer, innosabi GmbH

„Start-ups stehen für Agilität und Geschwindigkeit, für ein klares Geschäftsmodell und eine scharfe Positionierung – und damit für die besten Voraussetzungen Marktanteile zu gewin-nen. Konzerne stehen für Robustheit und Kontinuität, für ein umfassendes Geschäftsmo-dell und ein breites Produktspektrum – und damit für die besten Voraussetzungen dau-erhaft zu bestehen. Erst die Verknüpfung beider Philosophien und Arbeitsweisen führt zu Unternehmen, die die Welt verändern wollen UND können.“

Jens LiedtkeCFO & Co-Founder, FRI:DAY

„Die Kooperation zwischen Startups und Versicherungsunternehmen ist ein zukünftiges Erfolgsmodell für die Digitalisierung der Branche und die Neuausrichtung des Geschäfts-modells auf die wechselnden Kundenbedürfnisse. Start-ups profitieren von Knowhow und Kontakten der Konzerne für ihr Wachstum, Konzerne erhalten verhältnismäßig schnell In-novationen und Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft, die Sie auf Ihr Geschäfts-modell übertragen und langfristig implementieren können.“

Jörg NiestrojTechnische Gesamtleitung Research & Development, Eucon Digital GmbH

„Gettin‘ good players is easy. Gettin‘ ‚em to play together is the hard part.“

Oliver OsterFounder & COO, OptioPay

„Katalysator Kooperation: Technologieunternehmen der Finanzindustrie beschleunigen digitale Transformationsprozesse im Konzern und die Reaktionsgeschwindigkeit auf Kun-denwünsche.“

Carl-Luis RiegerInvestment Analyst, Kompass Digital

„Kooperationen zwischen Konzernen und Start-ups sind Fluch und Segen zugleich für bei-de Player. Herausforderungen in der Zusammenarbeit sind oftmals Kommunikationsbarri-eren, unklare Verantwortlichkeiten und lange Entscheidungswege. Daraus resultieren im B2B Financial Service Umfeld lange Sales Cycles für Start-ups (bis zu 12 Monate), die deren operative Firepower mindern. Konzerne auf der anderen Seite, verbauen sich wertvolle Potenziale, externe Innovationen in ihr Geschäftsmodell zu integrieren und somit deren eigene interne Transformation voranzutreiben.“

Rockstar Award – Die Jury

10.45 Uhr & 16.45 Uhr

Barocksaal, 1. OG

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Hanna BachmannCo-Founder & Head of Corporate Communications, hepster

Hanna Bachmann studierte European Business (M.Sc.) an der ESCP Europe in Berlin und London. Im Projektmanagement war sie zunächst in einer Online Agentur in Berlin tätig und wurde anschließend Geschäftsleitungsreferentin eines norddeutschen Medienhauses. Frau Bachmann ist Mitgründerin und Leiterin der Unternehmenskommunikation des InsurTechs hepster.

Dr. Viktor Becher Co-Founder & COO, Getsurance

Dr. Viktor Becher hat als Softwareingenieur bei Siemens gearbeitet, bevor er Getsurance gegründet hat. Neben seinem Faible für komplexe IT ist er IHK-geprüfter Versicherungs-fachmann und ein großer Fan von Bitcoin und der Blockchain. Die Idee zur Gründung von Getsurance kam ihm, als er wochenlang auf einen Brief von seinem Lebensversicherer war-tete. Im Juni dieses Jahres hat Getsurance die erste komplett digitale Berufsunfähigkeits-versicherung auf den Markt gebracht.

Maximilian BlockGeschäftsführer, advocado GmbH

Bereits mit zwölf Jahren programmierte Maximilian Block erste Webseiten, bis er drei Jahre später eigene Domains mit Webseiten hostete und als Freelancer für verschiedene Webpro-jekte arbeitete. Im Jahr 2000 gründete er die advocado community für Rechtsanwälte und sammelte somit Erfahrungen im Anwaltsmarketing und in der Erstellung von Anwaltshome-pages. Mit dem Studium der Rechtswissenschaften an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern vertiefte er seine Kenntnisse und spezialisierte sich auf die Anwaltskommunikation im Internet. Seit 2003 ist er geschäftsführender Gesell-schafter von avocado.

Florian Bontrup Gründer & Geschäftsführer, DOCYET

Florian Bontrup hat von 2008 bis 2013 im Bereich Controlling und Strategie bei BASF Coa-tings AG gearbeitet. Von 2013 bis 2016 studierte er an der Leuphana Universität Lüneburg Management & Entrepreneurship im Master. Seit 2016 ist Herr Bontrup Gründer und Ge-schäftsführer der DOCYET.

Rockstar Award – Die Start-ups

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Dr. Paul BrandenburgGründer, Mehrheitsgesellschafter & Geschäftsführer, DIPAT Die Patientenverfügung GmbH

Dr. Paul Brandenburg ist Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter von DIPAT Die Pa-tientenverfügung. Er ist Notarzt und Bestseller-Autor zum deutschen Gesundheitssystem. Für seine medizinische Grundlagenforschung erhielt er diverse Auszeichnungen. Vor der Gründung von DIPAT war er unter anderem Medizin-Lobbyist eines US-Pharmakonzerns und Marketingchef eines Internetproviders.

Benno von Buchwaldt Co-Founder & Geschäftsführer, Liimex

Benno von Buchwaldt studierte Corporate Management & Economics (BSc.) mit Auszeich-nung an der Zeppelin Universität und war Gaststudent an der Peking Universität in China. Während seines Studiums erhielt er ein Stipendium der Stiftung Baden-Württemberg. Im Anschluss war er Mitglied von J.P. Morgan‘s Investment Banking Division, wo er an diversen IPOs, wie Rocket Internet, cross-border M&A mandates, LBOs und Fremdfinanzierungen arbeitete. Anschließend arbeitete er als Private-Equity-Investment-Profi bei EQT Partners und konzentrierte sich hierbei insbesondere auf Investitionsmöglichkeiten in Nordeuropa. Heute ist Benno von Buchwaldt Co-Gründer und Geschäftsführer des digitalen Versiche-rungsmaklers Liimex für kleine und mittelgroße Unternehmen in Hamburg.

Nicolas Chazal COO & Country Manager DACH, KASKO

Nicolas Chazal absolvierte an der Universität Mannheim eine Ausbildung zum Diplom-Kauf-mann mit interkultureller Qualifikation in Französisch. Während des Studiums arbeitete er als Student Consultant (Energy & Utilities) bei Capgemini Consulting. Bis 2016 war er als Se-nior Consultant (Strategy & Organization) bei der zeb GmbH tätig. Seit Juni 2017 ist Nicolas Chazal Chief Operating Officer / Country Manager DACH bei KASKO Ltd.

Konstantin Löbner CEO & Founder, WirkaufendeinenFlug.de GmbH

Konstantin Löbner hat an der Universität Mannheim Rechtswissenschaften und Betriebswirt-schaftslehre studiert. Im Anschluss war er als Global Market Developer bei Kreditech Holding SSL GmbH, einem der am besten geförderten, innovativsten und erfolgreichsten FinTech-Start-ups in Europa, tätig. 2015 hat er Gigil, eine intelligente Spar-Anwendung, die den Ver-brauchern hilft, ihr Geld weiser auszugeben, mitgegründet. Seit 2016 ist Konstantin Löbner CEO und Gründer des WirkaufendeinenFlug.de, eines Factoring- und Inkassounternehmens für Passagieransprüche mit voll automatisierten Scoring- und Inkasso-Prozessen.

10.45 Uhr & 16.45 Uhr

Barocksaal, 1. OG

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Rockstar Award – Die Start-ups

Mag. Maximilian NedjelikCo-Gründer & Geschäftsführer, baningo GmbH

Maximilian Nedjelik ist Co-Gründer der baningo GmbH. Er bezeichnet sich selbst als inno-vationsgetriebener Querdenker und begeisterter Start-up-Entrepreneur. Herr Nedjelik hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien gemacht. Er be-sitzt über zehn Jahre Erfahrungen im Banking und war davon vier Jahre im Management tätig. Darüber hinaus ist er Systemischer Coach und Wirtschaftstrainer.

Dr. Fabian Seul Co-Founder & Geschäftsführer, inxure.me

Dr. Fabian Seul ist Co-Founder und Geschäftsführer von inxure.me, ein produktorientiertes InsurTech. Er hat über 15 Jahre Berufserfahrung im Finanz-, insb. dem Versicherungssektor und nahm verschiedene Rollen und Perspektiven wahr – als Gründer, Berater und Investor. Als Unternehmer hat er erfolgreich ein Financial Advisory Beratungsunternehmen mit Fo-kus auf M&A und verschiedene Start-ups gegründet. Zuvor war Dr. Seul im Versicherungs- und Risikomanagement, u.a. bei der Allianz als Vorstandsassistent in Chicago und Mün-chen tätig als auch im Investment Banking in New York und London. Er promovierte an der RWTH Aachen (PhD) über Entrepreneurial Finance und studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth (MBS) und EDHEC in Nizza.

Lennart Wulff Gründer & Geschäftsführer, Penseo GmbH

Lennart Wulff ist Gründer und Geschäftsführer der Penseo GmbH. Zuvor war Wulff u.a. beim Großmakler Marsh im Bereich internationaler Großkonzerne im Bereich Business Develop-ment und bei dem B2B Versicherungs-Startup inex24 tätig. In der Folge wurde mit der Si-tuatiVe GmbH und der Marke AppSichern das erste Projekt allein gegründet und bis zum Break Even herangezogen. Penseo ist nun die Symbiose aus Wulffs beruflicher Erfahrung und seiner persönlichen Affinität zu neuen Technologien sowie Kapitalmarktthemen und der Versicherungswirtschaft.

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10.45 Uhr & 16.45 Uhr

Barocksaal, 1. OG

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User Experience Design versus Design Thinking: Ein Vergleich von Äpfeln und Birnen?

Ist von Innovationen und einer agi-len, kundenzentrierten Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle die Rede, werden »User Experience Design« (UX Design) und »Design Thinking« oftmals in ei-nem Atemzug genannt. Aber was ge-nau steckt eigentlich dahinter? Kann man beide Ansätze überhaupt verglei-chen oder stellt sich am Ende heraus, dass man in dem Zusammenhang von Äpfeln und Birnen spricht? Nachfol-gender Artikel soll die beiden Begriff-lichkeiten erklären, voneinander ab-grenzen und Parallelen aufzeigen.

Das Ziel Einen wesentlichen Unterschied zwi-schen User Experience Design und De-sign Thinking stellt die »Endlichkeit« dar. Im Design-Thinking-Prozess kann durchaus ein Ende erreicht werden – nämlich dann, wenn eine wünschens-werte, realisierbare und wirtschaftlich sinnvolle Lösung erzielt wurde, die das Bedürfnis des Kunden erfüllt. User Ex-perience Design hingegen ist anwen-dungsbegleitend, da sich der Kunde und die auf ihn wirkenden Einflüsse ständig ändern können. Das wird zum Beispiel beim Aufbau einer Webseite deutlich: Durch kontinuierliches Tes-ting wird sichtbar, ob Nutzer mit einem Design und einer Struktur zurechtkom-men.

So besteht immer die Möglichkeit, Verbesserungen vorzunehmen, ohne gleich Conversion-Verluste hinnehmen zu müssen. Eine gute User Experience ist daher kein Zufallsprodukt. Wird sie erst nachträglich einem fertigen Pro-dukt hinzugefügt, sind Verluste bei den Einnahmen und eine Reihe unzufriede-ner Kunden sehr wahrscheinlich.

Der Ablauf Im Design Thinking werden sechs Pro-zessschritte durchlaufen – Verstehen,

Beobachten, Sichtweise definieren, Ideen finden, Prototypen entwickeln und Testen. Die einzelnen Phasen sind iterativ miteinander verbunden, das heißt, dass man nach dem Durchlau-fen einer Phase zu dem Ergebnis kom-men kann, dass diese oder die vorher-gehende Phase wiederholt werden muss. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich nach dem Testen eines Pro-totyps herausstellt, dass das eigentli-che Problem noch nicht gelöst wurde. Beim Design Thinking werden neue Erkenntnisse gezielt gefördert und jederzeit berücksichtigt. Kritik und Bedenken sollen offen geäußert und Fehler im Innovationsprozess aufge-deckt werden, denn so werden unter Umständen hohe Entwicklungskosten eingespart. Darüber hinaus bringt der sechsstufige Prozess des Design Thin-king Lösungen hervor, die vor allem auf den Bedürfnissen der Endnutzer beruhen und damit im Gegensatz zu herkömmlichen Prozessmethoden deutlich innovativer sind.

Auch bei User Experience Design geht man iterativ vor. Probleme werden in regelmäßigen UX-Tests oder UX-Mes-sungen mit echten Nutzern frühzeitig aufgedeckt. Basierend auf dem Feed-back des Users, welches zum Bei-spiel über Befragungen, Foren oder Online-Recherchen erhoben werden kann, werden die Konzepte angepasst und das entsprechende Produkt wei-terentwickelt – mit dem Ziel, Freude am Nutzen des Produktes zu erzeu-gen. Das Lernen aus Erfolgen und Misserfolgen macht es möglich, das Produkt permanent zu verbessern.

Die MethodenDie Analyse der Ausgangssituation spielt bei beiden Ansätzen eine zent-rale Rolle. Dazu gehören unter ande-rem die Betrachtung der Eigenschaf-ten der Nutzer, die Untersuchung der Nutzungsumgebung, des Nutzungs-

kontexts und das Identifizieren von Problemstellungen sowie die Appro-ximation der Zielstellung des Nutzers. Denn wer seine Kunden nicht genau kennt, entwickelt an ihren Wünschen vorbei und wird nicht erfolgreich sein. Statistisch gesehen erfordert es zwi-schen sieben und zwölf guten »Erfah-rungen«, um ein Negativerlebnis wie-der kompensieren zu können.

Im Rahmen des Design-Thinking-Pro-zesses soll kreatives Denken, das zum Beispiel durch Techniken wie Brainstorming oder Mind Mapping unterstützt wird, durch methodisches Setting begünstigt, gefördert und zielorientiert eingesetzt werden. Au-ßerdem kommen beim Design Thin-king flexible Raumkonzepte mit viel Platz zum Einsatz, um eine kreative Umgebung zu schaffen. Stehtische, Whiteboards und eine große Auswahl an verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Legosteine und Post-its helfen, Ideen schnell zu visualisieren. User Experience Designer bedienen sich beispielsweise der Entwicklung mobiler Benutzungsoberflächen, Nut-zerführungskonzepte und Informati-onsarchitekturen oder auch interak-tiver Clickdummies. Um Ideen besser erklären zu können, werden zudem oft rudimentäre Skizzen in Form von Wireframes oder Mock-ups erstellt. Damit eine schnelle und agile Ent-wicklung mit UX-Design gelingt, sind die einzelnen Schritte im Ansatz des Lean UX verankert.

Generell lässt sich sagen, dass die Methoden oder zumindest die Be-standteile beider Ansätze ineinander-greifen. Mit Hilfe von Design Thinking werden Visionen und Lösungsansätze identifiziert, User Experience Design führt zu einer nutzerorientierten Um-setzung und geht von der Freude beim Nutzen des Produktes aus.

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Der Nutzer Die größte Gemeinsamkeit von Design Thinking und User Experience De-sign liegt in der Fokussierung auf den Nutzer: Der Kunde steht bei beiden Ansätzen im Zentrum des Prozesses. Design Thinking stellt den Nutzer in den Mittelpunkt aller Überlegungen, um Innovationen zielgerichtet steu-ern sowie sinnvolle Lösungsansätze erarbeiten zu können. Hier ist der Grundgedanke, dass durch Empathie die Produktwünsche und Anforderun-gen des Nutzers erfüllt werden.

Auch im User Experience Design leis-tet der Nutzer einen großen und wich-tigen Beitrag zur Generierung und Weiterentwicklung neuer Ideen. User Experience steht für Nutzererlebnis und beschäftigt sich mit allen Aspek-ten der Erfahrung, die ein Nutzer bei der Anwendung und der Interaktion mit einem Produkt, einer Dienstleis-tung oder einer Umgebung macht. Häufig steht dabei die digitale Nut-zung, beispielsweise von Webseiten oder Applikationen, im Vordergrund: Erkundet der Nutzer eine Websei-te, warum verlässt er sie, wie lange braucht er, um einen Kaufabschluss zu tätigen, hat er Freude bei der Nut-zung, wie intensiv ist die Interaktion mit den Inhalten? Mit dem Fokus auf die Verhaltensweisen, Emotionen und Ansichten einer Person ist User Expe-rience Design in höchstem Maße sub-jektiv und erfordert Feingefühl und Anpassungsfähigkeit, denn die indi-viduellen Erfahrungen eines Nutzers sind dynamisch und können sich mit der Zeit verändern.

Das Team Design Thinking bringt Menschen aus verschiedenen Disziplinen, Fachberei-chen und Hierarchieebenen zusam-men. Das hat zwei wesentliche posi-tive Effekte: Es kommt zum Austausch von Fachwissen sowie methodischen Kompetenzen zwischen den Diszip-linen und das Team verfügt so über breites Wissen und Lösungskompe-

tenz. Außerdem bringt jedes Team-mitglied seinen eigenen Blickwinkel und seine eigenen Erfahrungen mit ein. Die Teams arbeiten auf Augen- höhe, ergebnisoffen und lösungsori-entiert – und das funktioniert am bes-ten in einer kreativen Umgebung.

UX Design wird zunehmend in die in-ternationalen Curricula eingeführt und vorrangig von Professionals ge-steuert und vorangetrieben. Je nach Organisationsgröße gibt es zudem weitere Arbeitsbereiche wie Research oder Konzeption. Oft werden aber alle Funktionen von ein und derselben Person ausgeführt, dem UX Designer.

Fazit Beim Design Thinking geht es in erster Linie um das Entwickeln und frühzeiti-ge Testen von Visionen und kreativen Lösungsideen für unterschiedliche Ar-ten von Problemen. Damit setzt diese Methodik früher und grundsätzlicher an als das User Experience Design. Der Vorteil hier liegt darin, dass neue Produkte, Dienstleistungen oder Ge-schäftsmodelle basierend auf den Anforderungen und Bedürfnissen der Nutzer so gestaltet werden können, dass sie intuitiv und leicht verständ-lich sind.

User Experience Design hat seinen Blickwinkel in den letzten Jahren er-weitert – es haben sich viele verschie-dene Richtungen und Disziplinen he-rausgebildet, die deutlich machen, dass die Einschränkung auf das Er-stellen von Webseiten und Apps nicht mehr richtig ist. Neben der Usability rücken Attraktivität und emotionale Wirkung eines Produkts stärker in den Vordergrund.

Zurück zur Ausgangsfrage: Der Ver-gleich von Design Thinking und User Experience Design ähnelt tatsächlich dem von Äpfeln mit Birnen. Die Gegen-überstellung zeigt, dass ein Vergleich schwierig und das Gleichsetzen beider Begrifflichkeiten nicht korrekt ist. Den-

noch kann man daraus interessante Erkenntnisse ziehen. Denn je nach Auf-gabenstellung lassen sich Design Thin-king und UX Design ineinander integ-rieren, was letztlich auch dazu führt, dass sie sich gegenseitig bereichern.

Daniela Taeger – Specialist Graphic Design -User Experience Design & Usability, Insurance Innovation Lab

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T +49 251 323 683 09 E [email protected]

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T +49 89 94511 8187 E [email protected]

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Interaction Room GmbH Ansprechpartner: Simon Grapenthin

T +49 201 874 217 30 E [email protected]

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Schweitzer Gruppe GmbH Ansprechpartner: Markus Butterweck

T +49 6081 5822 270 E m.butterweck@schweitzergruppe.

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Zühlke Engineering GmbH Ansprechpartner: Philipp Harrschar

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Digitale Transformation mit Bizagi Digital Prozessautomatisierung Stephan von Hammel – Territory Sales Manager Insurance DACH, bizagi Deutschland GmbH

Stephan von Hammel ist seit dem 1. Mai 2017 als Territory Sales Manager bei Bizagi an Bord. Er ist bei Bizagi für die Versicherungsindustrie in deutschsprachigen Ländern verant-wortlich. Vor seiner Zeit bei Bizagi war Herr von Hammel in Managementpositionen bei ver-schiedenen international tätigen Software- und IT-Consulting-Unternehmen (T-Systems, Microsoft, Avanade) tätig. Sein Fokus ist dabei seit ca. 20 Jahren die Versicherungs- und Bankenindustrie in deutschsprachigen Ländern. Herr von Hammel ist Diplom-Ingenieur (BA) für Technische Informatik.

Digitalisierung? Klar, aber wie? Ausrichtung der IT-Organisation an KundenbedürfnisseSimon Grapenthin – Gründer & Geschäftsführer, Interaction Room GmbH

Simon Grapethin hat an der Universität Duisburg Essen Angewandte Informatik studiert. Bis 2011 hat er als Studentischer Mitarbeiter am Paluno – The Ruhr Institute for Software Technology gearbeitet. Seit dem ist Simon Grapenthin als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Paluno – The Ruhr Institute for Software Technology tätig. Simon Grapenthin promo-viert zum Thema „Interaction Room – Eine Methode zur Identifikation von Wert-, Aufwands- und Risikotreibern bei der Entwicklung von Informationssystemen“.

Fokus und Leistung mit digitalen Tools – Neurowissenschaften am ArbeitsplatzAlexander J. Renner – Leitung Marketing, Finanz Informatik Technologie Service GmbH & Co.KG

Alexander J. Renner ist Experte für Fokus und Leistung, Speaker und Autor. Er schloss sein Masterstudium an der Freien Universität Berlin ab und arbeitet heute als Leiter Marketing der Finanz Informatik Technologie Service GmbH & Co. KG.

Speakers‘ Corner Referenten

13.00 - 13.30 UhrRaum 1, 5. OG

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Ein modernes Front-Office benötigt ein modernes Back-Office – Umsetzung mit adcubum SYRIUS.Matthias Kaiser – Senior Sales Consultant, Adcubum AG

Matthias Kaiser ist seit 2016 Senior Sales Consultant bei der Adcubum AG. Zuvor war er Senior Business Consultant – Business Strategy and Transformation, Insurance und Sach-bearbeiter bei einer Lebensversicherung.

Mobil erfasst – digital kalkuliert! Michael Rodenberg – Direktor Sachschadenmanagement, Eucon Digital GmbH Michael Rodenberg ist gelernter Chemiker und IT-/Prozessberater. Er war mehr als zehn Jahre für die Automobilindustrie als Berater und Prozessentwickler im In- und Ausland tätig, bevor er vor 10 Jahren zu Eucon wechselte um die Bereiche KFZ- und Sachschaden-Management zu führen. Seit 7 Jahren ist er als Leiter Sachschaden ausschließlich für den Bereich Sachscha-den verantwortlich und konnte Eucon hier zu einem der führenden Digitalisierungspartner im Insurance Bereich in Deutschland entwickeln.

„Ich sehe was, was Du nicht siehst…“ Kundendaten effektiver nutzen – mit Big DataClaudia Fortmann – Senior Consultant, esc Solutions GmbH

Claudia Fortmann ist Projektmanagerin GPM-IPMA und Senior Consultant bei esc Solutions GmbH mit dem Fokus auf IT-Security im Banken- und Versicherungsumfeld; Prozessma-nagement; Schutz vor Cybercrime und Datenmissbrauch. Sie hat langjährige Projekterfah-rung bei Banken und Versicherungen in Deutschland und im europäischen Ausland gesam-melt, u.A. bei Allianz, Bank Julius Bär, HypoVereinsbank, Siemens Financial Services.

C2B statt B2C: Digitalisierung konsequent aus Kundensicht gedachtMarius Gerwinn – CEO, fileee GmbH

Marius Gerwinn ist Gründungsmitglied der fileee GmbH und maßgeblich für die Unterneh-mensidee verantwortlich. Als CEO verfolgt er die Vision, eine neue Service-Ökonomie zu schaffen, in der Konsumenten Teil der Service-Prozesse werden, ohne Warteschleifen und Medienbrüche.

15.00 - 15.40 UhrRaum 1, 5. OG

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Von den Grenzen künstlicher bis zu den Herausforderungen für die natürliche Intelligenz

Wirft man einen Blick auf das, was Roboter und künstliche In telligenz ausmachen, dann stößt man auf die Dinge, die sie besser können als der Mensch: sie befolgen schnel ler und fehlerfrei Regelsysteme, wenden Re-chenregeln an und lösen Probleme, insofern diese bekannt sind. Aber be-schreibt das die menschliche Intelli-genz und verdient damit den Titel der „künstlichen Intelligenz“?

Das Denkvermögen geht weit darüber hinaus und umfasst unter anderem auch die Auseinandersetzung eines Individu ums mit seiner Umwelt. Algo-rithmen suchen zum Beispiel in gro-ßen Datenmengen nach Gemeinsam-keiten und Korrelatio nen, um Muster zu erkennen. Der Mensch geht dabei anders vor; ihm reichen konkrete Bei-spiele, um davon Prototypen abzulei-ten. Um die Welt zu verstehen, benö-tigen wir keine „Big Data“, es reichen einige Exemplare, anhand derer wir Muster bilden und diese auf ähnliche Situationen übertragen. Sich häufig wiederholende Abfolgen werden für den Menschen auf Dauer sogar lang-weilig. Wir finden es spannend, wenn unsere Erwartungshaltung gebrochen wird. Abweichungen vom Normalen bringen uns zum Lachen. Auch wenn Siri in der Lage ist, Witze zu erzäh-len, so kann nur der Mensch sich da-rüber amüsieren. Doch es ist nicht nur Humor, der uns von künstlicher Intelligenz unterscheidet. Wir kön-nen Regeln brechen und sind damit kreativ, erschaffen Neues und verän-dern die Welt. Dafür ist es notwendig, Pro bleme zu identifizieren und sie umzuformulieren – das macht bis-her menschliches Denken aus und ist durch künstliche Intelligenz nicht zu imitieren. Bereits Pablo Picasso zeigte sich 1946 als einer der ersten Kritiker und bemerkte diesen wesentlichen Unterschied: »Computer sind absolut nutzlos. Sie können nur Antworten geben.«

Technologie, die nicht alles kann aber vieles verändert Trotzdem sind die enormen Aus-wirkungen auf unsere Ar beits- und Lebenswelt, nicht von der Hand zu wei sen. Seit vielen Jahren werden normierte und routinierte Tätigkeiten automatisiert. Da gerade diese im industriellen Deutschland weit ver-breitet sind, wird es in den nächsten Jahren zu starken Umwälzungen der Arbeitslandschaft kom men.

In einer Studie aus dem Jahr 2013 un-tersuchten der Oxford Ökonom Carl Benedikt Frey und der Informatiker Michael A. Osborne das Automatisie-rungspotenzial aller damals vorhan-denen Arbeitsplätze in den USA. In-nerhalb eines Experten workshops diskutierten sie 70 Jobs detailliert und bezifferten dazu, wie viel Kreativität, soziale Kompetenz, Fingerfertig keit und Routinetätigkeit diese Jobs erfor-dern. Anschließend rechneten sie die Schätzungen auf alle 702 Berufe hoch. Im Ergebnis entstand ein Ranking und eine Liste der bedrohten Berufe.

Die Wissenschaftler schätzten das Automatisierungspoten zial von Ar-beitsplätzen in den USA im Durch-schnitt in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren auf 47 Prozent. Eine Adap tion dieser Studie auf Deutsch-land, durch den Chef-Ökonom Cars-ten Brzeski der ING-Diba, kommt zu dem Schluss, dass die Automatisie-rung hierzulande sogar noch stärkere Auswir kungen zeigen wird. Hier ste-hen 59 Prozent aller Arbeits plätze zur Disposition. Diese Jobs können durch Automaten, Software und Roboter ersetzt werden. Am stärksten trifft die Automatisierung Büro- und Hilfs-arbeitskräfte mit 85,7 Pro zent, Anla-gen- und Maschinenbediener sowie Montageberufe mit knapp 70 Prozent, dicht gefolgt von Dienstleistungs- und Verkaufsberufen. Vergleichsweise sicher sind in den nächsten Jahren

Akademi ker und Führungskräfte mit einem Automatisierungspotential von jeweils ca. elf Prozent.

Uns bleibt was bisher vielfach unter Spaßverdacht stand Auch wenn die Methodik der Studie aufgrund der bloßen Schätzung von vielen Seiten kritisiert wird, dient sie den noch als Diskussionsgrundlage und führt zu einer zentralen Erkennt-nis: Kreative Wissensberufe weisen nur ein sehr ge ringes bzw. kein Poten-zial zur Automatisierung auf. Die kre-ative Problemlösung liegt also auch zukünftig in der Hand des Menschen. Neugierig sein, sich oder etwas in Fra-ge stellen, Dinge ausprobieren, einen Versuch wagen, ohne zu wissen, was dabei entsteht, das können nur wir. Denn Inno vationen entstehen, wenn mit bestehenden Systemen und Pro-zessen gebrochen wird. Mit Ansätzen künstlicher Intelli genz ist das aktuell nicht möglich. Natürlich werden sich diese Prozesse aufgrund des maschi-nellen Lernens, beispielsweise in der Mustererkennung oder der Rechen-geschwindigkeit, verbessern, doch für abstraktes Denken und die Entwick-lung neuer Ideen wird die Technik noch einige Zeit benötigen.

Die Wertschöpfung von morgen wird sich hin zu den kreativen Prozessen des Produkt- und Servicedesigns ver-lagern, die zwar technologisch unter-stützt aber eben nicht algorithmisch dominiert sind. Berufsbilder entste-hen, die Kreativ- und Innovationspro-zesse als zentrales Element beinhal-ten und gleichzeitig ein hohes Maß an Technologieverständnis fordern. Auf-grund der starken Automatisierung steigt die Bedeutung von wenigen direkten Kundenkontakten für Unter-nehmen und mit ihr die Bedeutung von Empathie und Problemlösungs-kompetenz bei ihren Mitarbeitern.

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Die Entkopplung von Arbeit und Ein-kommensgenerierung Daraus ergeben sich viele weiterfüh-rende Fragen, zum Beispiel wie man diese Kompetenzen in den bestehen-den Strukturen ausbilden und fördern kann. Aber eben auch ganz generisch, wie sich Arbeit in Zukunft verstehen lässt. Maschinen, die klüger, billiger und effektiver als der Mensch sind, erzeugen gewaltige Produktivitäts-fortschritte. Es ist davon auszugehen, dass die hohe digitale Wertschöpfung in Form von Steuern sowie gesell-schaftlichem Engagement der Unter-nehmen an die Gesellschaft zurückge-führt und damit ein bedingungsloses Grundeinkommen finanzierbar wird. Wenn Systeme und Maschinen erledi-gen, wozu bisher Menschen benötigt wurden, dann bleibt denen mehr Zeit für Aufgaben, die nicht überwiegend aus eintöniger, stupider Wiederho-lung bestehen, und für Tätigkeiten, die bisher nicht bezahlt wurden. Ob das bedingungslose Grundein-kommen die Lösung für zahlreiche gesellschaftliche Probleme und Ver-änderungen sein könnte, vertestet Finnland kurzerhand im Selbstexpe-riment. Auch wenn die Ergebnisse un-zähliger Studien die Hoffnungen seit einiger Zeit schüren, ist es das Pilot-projekt, das so viel mehr Aufschluss über die tatsächlichen Verhaltenswei-sen der Bevölkerung, unter diesen un-gewohnten Bedingungen, verrät. Seit nun mehr acht Monaten erhalten 2000 Finnen ein Grundeinkommen und be-kommen dieses auch bedingungslos für weitere 16 Monate ausgezahlt.

Auf dieses Sozial-Experiment schaut die ganze WeltDas Experiment geht in erster Linie systembedingte Fehlanreize an. Ne-ben dem ineffizienten Verwaltungs-apparat sind vor allem die aktuelle Sozialhilferegelung und die Arbeitslo-senquote ein Problem. Das bisherige Sozialhilfesystem bremst die Arbeits-bereitschaft, da gerade bei geringfügi-ger Zusatzbeschäftigung am Monats-ende aufgrund der Steuerabgaben weniger Geld beim Bürger bleibt als

ohne Nebenbeschäftigung. Das Grundeinkommen, das die Teilnehmer erhalten, ist mit 560 Euro so gewählt, dass es zwar zum Überleben reicht, der Anreiz sich einen Zusatzverdienst zu suchen gleichzeitig aber nicht ver-loren geht. Obwohl Kritiker sinkende Motivation und Arbeitsbereitschaft fürchteten, ist schon jetzt das Gegen-teil zu beobachten. Neben weniger Stress berichten die Teilnehmer von einer größeren Leidenschaft für ihre Aufgaben und mehr Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Die bisherigen Rückmeldungen sind jedoch nicht mehr als Stichproben und können auch aufgrund der Einkommenshöhe und der jeweils länderspezifischen Besonderheiten nur Anhaltspunkte dafür sein, wie sich beispielsweise die Motivation langfristig entwickelt und wie die Menschen die zunehmende Selbstbestimmung– in Finnland aber auch in anderen Ländern - zukünftig nutzen werden.

Schon jetzt sollten wir uns mit einigen ethischen Fragen auseinandersetzen, denn werden die Überlegungen zu einem generellen Grundeinkommen gesellschaftsübergreifend Realität, dann haben wir die Chance, Arbeit neu zu verteilen. Es stellt sich bei-spielsweise die Frage, was wir mit der neu gewonnen Freizeit anfangen. Das Arbeitsverhältnis wie wir es heute kennen wird nicht länger erforderlich sein. Und die wachsenden Erholungs-phasen bieten viele Chancen: sie fördern die Motivation, schaffen Frei-raum für Weiterbildung, Innovationen und private Interessen wie Familie oder gesellschaftliches Engagement. Gleichzeitig löst das bedingungslose Grundeinkommen einen großen Teil der Gesellschaft aus einer materiellen Abhängigkeit. Dabei werden sich auch die bekannten Machtverhältnisse verändern. Arbeitszweck und Lebens-sinn – diese Trennung wird uns künf-tig deutlich besser gelingen müssen, denn ohne die bekannten Machtge-füge und Abhängigkeiten nehmen die Sinnhaftigkeit und die Suche danach eine entscheidende Rolle ein.

Teil der kulturellen Evolution Arbeit neu zu denken heißt auch, das Miteinander neu zu gestalten, da zu-künftig sehr viel Zeit für gesellschaft-liche statt erwerbstätige Aufgaben bleibt. Die gemeinsame Energie lässt sich noch viel stärker als gestalteri-sche Kraft einsetzen, für ein Leben wie wir es uns vorstellen. Damit könnten wir die großen Herausforderungen der Menschheit, etwa Klimawandel, gerechte Ressourcenverteilung oder Globalisierung, noch am ehesten meistern. Wir arbeiten dann nicht mehr, um davon zu leben, sondern um ein Leben nach unseren Vorstel-lungen zu gestalten. Dank der Digita-lisierung ist Mitgestaltung in anderen Ausmaßen als früher möglich: Eine gute Idee kann in unterschiedlichsten Dimensionen entstehen und weiter-entwickelt werden. Mit digitaler Hilfe werden Probleme von einer Vielzahl von Menschen bearbeitet und in kür-zester Zeit gelöst, der Aufbau einer Community kann auf Basis der sozia-len Medien oder auf entsprechenden Plattformen erfolgen, eine überzeu-gende Crowdfunding-Kampagne die Aufmerksamkeit und Investitionen Vieler wecken. Die schnelle Vernet-zung mit Gleichgesinnten ermöglicht Interaktion, Organisation und Wil-lensbekundungen, ob innerhalb einer Gruppe oder in aller Öffentlichkeit. Geld und Know-how kann aus Institu-tionen, seien es lokale, nationale oder internationale, fließen und Projekte entsprechend der gesellschaftlichen Interessen lenken.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass diese Entwicklung kein neues Problem, sondern Teil der kulturellen Evolution ist. Je mehr automatisiert wurde, desto stärker wuchs der ge-sellschaftliche Wohlstand. Die Vor-aussetzung dafür ist, dass wir uns auf die Neugestaltung und die sich daraus ergebenden Zugewinne einlassen und eben nicht unsere Energie auf die Er-haltung der alten Arbeits- und Sozial-kultur setzen.

Marianne Kühne – Kompetenzteam Digitalisierung & Innovation, Versicherungsforen Leipzig GmbH

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Sybille ArneggerChief Digital Office, Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG

Sybille Arnegger absolvierte von 1989 bis 1992 eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Volksbank in Friedrichshafen am Bodensee. Verschiedene berufliche Stationen führten sie schließlich zur Deutschen Bank. Ihre erste Führungsverantwortung übernahm sie mit dem Bereich Produktmanagement Private Kredite. Danach folgten die Bereichsleitung Personal Banking und eine regionale Vertriebsverantwortung in Hamburg. Seit 2013 ist Sybille Ar-negger im ChiefDigitalOffice der Deutschen Bank, PWCC und aktuell verantwortlich für den Aufbau der DigitalAcademy.

Martin FleischerMitglied des Vorstands, BavariaDirekt

Martin Fleischer absolvierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Abschlüs-se in der Betriebswirtschaftslehre der Versicherungen und des Innovationsmanagements. Anschließend arbeitete er als Vorstandsassistent bei den Mannheimer Versicherungen im Bereich der Strategie und des strategischen Controlling. Seit 2006 ist er unter anderem Hauptabteilungsleiter im Bereich Marketing, Online-Management, Service, Betrieb und Vertrieb im VKB-Konzern OVAG – Ostdeutsche Versicherung AG BavariaDirekt und seit 2015 Mitglied des Vorstandes.

Dr. Erit Schlossberger Gründer, Unternehmen mit Zukunft

Dr. Schlossberger ist seit weit über 20 Jahren der Finanzdienstleistungsbranche verbun-den. Der gelernte Versicherungskaufmann und Diplomkaufmann arbeitete zunächst in der Rückversicherung und anschließend in der Strategieberatung für Versicherungen und Banken. Seine letzte angestellte Tätigkeit war die des CEO von FinanceScout24. Seit 2011 begleitet er mit seiner eigenen Unternehmensberatung überwiegend als Interim-Manager Banken, Vergleichsportale und Versicherer bei Digitalisierungsprojekten und in der Ge-schäftsentwicklung. Aktuell ist er Interim COO bei dem neuen Digitalversicherer nexible, der Anfang Oktober live gehen wird.

Bastian Unterberg CEO & Co-Founder, jovoto

Nach seinem Design-Studium gründete Bastian Unterberg 2007 die Open-Innovation-Platt-form jovoto. 2013 veröffentlichte Herr Unterberg gemeinsam mit Wiley NYC sein erstes Buch. Darüber hinaus ist er Mitglied des Fachbeirats „Deutschland – Land der Ideen“, Men-tor bei Hub:raum und Startupbootcamp und regelmäßig als Speaker auf nationalen und internationalen Konferenzen vertreten.

Podiumsdiskussion Referenten

17.15 - 18.00 UhrBarocksaal, 1. OG

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Abendveranstaltungmit der Rockstar Award Verleihung

Am Abend des ersten Kongresstages laden wir alle Besucher, Aussteller und Referenten dazu ein, den Tag mit uns in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen.

MoritzbasteiUniversitätsstraße 9 | 04109 LeipzigBeginn: 19.30 Uhr | Dresscode: Business casual

Investieren Sie in die beste Geschäftsidee!21.00 Uhr küren wir feierlich den Gewinnerdes Rockstar Awards 2017!

ACHTUNG: Eintrittskontrolle! Bitte bringen Sie Ihr Namensschild mit,welches Sie mit Ihren Tagungsunterlagen erhalten haben.

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Workshops am 15. September 2017

Workshop 1KUNDENZENTRIERT INNOVIEREN: METHODEN UND LIVE-PROJEKT

Fachliche LeitungDr. Hagen Habicht – Geschäftsführer, Insurance Innovation Lab

Workshop 2INSURTECHS – MARKTÜBERBLICK UND DISKUSSION DER NEUEN PLAYER

Fachliche LeitungMarianne Kühne – Referentin Kompetenzteam Digitalisierung & Innovation, Versicherungsforen Leipzig GmbHSascha Noack – Innovation and Business Development Manager, New Players Network

Workshop 3WISSEN IST SILBER, VERSTÄNDNIS IST GOLD –WIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ DEN UNTERSCHIED MACHT!

Fachliche LeitungVincent Wolff-Marting – Leiter Digitalisierung & InnovationMarco Müller – Data Scientist Kompetenzteam Digitalisierung & Innovation, beide Versicherungsforen Leipzig GmbH

Workshop 4DIGITALE TRANSFORMATION IN DER ASSEKURANZ –AUSWIRKUNGEN AUF DIE BETRIEBSMODELLE?

Fachliche LeitungRobert Rieckhoff – Leiter Kompetenzteam Insurance Intelligence, Versicherungsforen Leipzig GmbHDr. Christoph Bröcker – Mitglied der GeschäftsführungPhilipp Harrschar – Director Business Development,beide Zühlke Engeneering GmbH

Workshop 5AGENTURNACHFOLGE – ERFOLGREICHES PATCHWORK ZWISCHENSENIOR, JUNIOR UND DEM VERSICHERER

Fachliche LeitungDiana Ehrenberg – Projektreferentin Kompetenzteam Vertrieb & ServiceMatthias Büchner – Projektleiter Kompetenzteam Vertrieb & Service, beide Versicherungsforen Leipzig GmbH

Raum 55. OG

Raum 45. OG

Raum 15. OG

Intercity-Hotel

Raum 35. OG

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Organisation

Nadine NowakGeschäftsbereich Veranstaltungen

T +49 341 98988275

Beginn | EndeAlle Workshops beginnen um 9.00 Uhr und enden 15.30 Uhr.

VeranstaltungsortWorkshops: 1, 2, 4, 5, 6Leipziger Foren | 5. OG | Hainstraße 16 | 04109 Leipzig

Workshop: 3IntercityHotel Leipzig | Raum Brühl 1 + 2 | Tröndlinring 2 | 04105 Leipzig

NachmeldungEine Nachmeldung für einzelne Workshops ist nur noch am 14. September 2017 bis 12.00 Uhr möglich.Melden Sie sich dafür bitte bei Nadine Nowak am Info-Point im Foyer (1. Obergeschoss).

Workshops am 15. September 2017

Workshop 6ZUKUNFT DER LEBENSVERSICHERUNG – PRODUKTE IM KONTEXTVON DIGITALISIERUNG, NIEDRIGZINS UND REGULIERUNG

Fachliche LeitungJustus Lücke – Geschäftsführer, Versicherungsforen Leipzig GmbH

Raum 25. OG

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informieren. diskutieren. netzwerken.

Umfassend und kompakt - die Übersicht über alle Veranstaltungen der Versicherungsforen

Leipzig 2018.

Ihr Exemplar finden Sie zum Beispiel am Stand der Versicherungsforen Leipzig!

Veranstaltungen2018

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Fachkonferenz»Smart Home«Leipzig, 9./10. November 2017www.versicherungsforen.net/smarthome

Themenschwerpunkte ▪ Erfahrungsberichte aus Pilot- und Umsetzungsprojekten

der Versicherungsunternehmen ▪ Sichtweise der Rückversicherer ▪ Sichtweise der Wissenschaft ▪ Herausforderungen in Bezug auf Datenschutz sowie die

Absicherung potenzieller Risiken

Leipzig, 28./29. November 2017www.assekuranz-messekongress.de/it

Themenschwerpunkte ▪ Kernsysteme ▪ Umsysteme ▪ Anwendungsentwicklung ▪ IT-Betrieb ▪ IT-Management ▪ Branchennews

Messekongress»IT für Versicherungen«

Veranstaltungshinweise Versicherungsforen Leipzig

User Group»Innovationen, Kooperationen und Geschäftsentwicklung«Nächstes Arbeitstreffen: Leipzig, 16./17. November 2017www.versicherungsforen.net/ikg

Themenschwerpunkte ▪ Die Blockchain-Technology als Basis für neue Geschäftsmodelle ▪ Innovation & Kooperation – Ein Blick in die eigenen Reihen und über

die Branchengrenzen hinaus ▪ Mit Predictive Analytics Datenmuster erkennen und Chancen nutzen!

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Fachkonferenz»Telematik in der Kraftfahrtversicherung«Leipzig, 27./28. Februar 2018www.versicherungsforen.net/telematik

Themenschwerpunkte ▪ Erfahrungsberichte aus aktuellen Telematik-Projekten ▪ Services und Kundenmehrwerte durch Telematik-Technologie ▪ technologische Neuerungen und deren Auswirkungen auf

die Kfz-Versicherung

Fokustag»Cyber-Versicherung in der Praxis«Leipzig, 24./25. Januar 2018www.versicherungsforen.net/cyber

Themenschwerpunkte ▪ Veränderte Risikolage durch Cyber-Risiken ▪ Cyber-Versicherungen in Deutschland ▪ Herausforderungen in der Risikoprüfung von Cyber-Versicherungen ▪ Kooperationen in Underwriting und Schadenmanagement

Fachkonferenz

»Social Media«Leipzig, 22./23. Februar 2018www.versicherungsforen.net/social_media

Themenschwerpunkte ▪ Influencer- und Empfehlungsmarketing ▪ Bessere direkte Ansprache von Interessenten und Kunden ▪ Chat-Bots und Messenger-Bots ▪ Bewegtbilder, Realtime-Content und neue Formate

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Unsere Partnerunternehmen

Aktiengesellschaft

®

FSP

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Identische Logos ausländischer Unternehmen werden nur einmal aufgeführt. | Stand August 2017

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