26.02.2020 VS Net, Kleinmachnow
Schädlingsprävention im Getreidelager
• Integrierter Vorratsschutz
• Was kommt vom Feld? Ansprüche an Vorratslager, Kühlung/Trocknung
• Insektenorientierung, Schädlingsdichte Getreidelagerung
• Gasdichte Lagerung, Kimawandel, Empfehlungen, Fazit
Cornel Adler
Julius Kühn-Institut
Institut für ökologische Chemie, Pflanzen-
analytik und Vorratsschutz, Berlin
Vorratsschädlinge
InsektenKäfer
Motten
Staubläuse
Mikroorganismen
Milben (ca. 10 Arten)
Wirbeltiere
Mäuse
Ratten
Vögel
Hygieneschädlinge
Schaben
Fliegen
Ameisen
Fähigkeiten vorratsschädlicher Insekten:
• Überleben und Vermehrung ohne zusätzliche
Wasserquelle
• Orientierung nach Duftstoffen aus Vorratsgütern
Integrierter Vorratsschutz
Schädlings-
vermeidung
Schädlings-
früherkennung
Schädlings-
bekämpfung
geeignete Bauweise
Rohwaren-inspektion
Kühlung
Trocknung
Hygiene-maßnahmen
Verpackungs-schutz
visuelle Inspektion
Messung von
- Temperatur
- Freuchte
- CO2-Gehalt
Produktdichte-
bestimmung
Bioakustik
Fallen
physikalischeVerfahren
chemische
Verfahren
biologische
Verfahren
biotechnischeVerfahren
im ökologischen Landbau
CO2 / N2
Kieselgur
Bis 2017: Nach dem Drusch - schädlingsfrei
Mögliche Ausnahmen:
- Befallener Mähdrescher
- Befallene FörderwegeFoto: BayWa 2018
Woher kommen die Schädlinge?
• aus befallenem Erntegut
• aus der Nachbarschaft des Betriebes
• aus einem latenten Befallsherd im Betrieb
Verbesserte Hygiene!
Verbesserte Inspektion!
Verbesserte Baugestaltung!
Schädlings-
vermeidung
geeignete Bauweise
Rohwaren-inspektion
Kühlung
Trocknung
Hygiene-maßnahmen
Verpackungs-schutz
Trocknung
- Bedeutung der Feuchte am Beispiel Weizen
Wassergehalt entsprechenderel. Luftfeuchte
Schädlinge
< 9 % < 30 % -
9-14 % 30 – 70 % Käfer, Motten
14-18 % 70 – 90 % Käfer, Motten,Staubläuse,
Milben
Pilze
> 18 % > 90 % Käfer, Motten,Staubläuse,
Milben,
Pilze, Bakterien
Schädlings-
vermeidung
geeignete Bauweise
Rohwaren-inspektion
Kühlung
Trocknung
Hygiene-maßnahmen
Verpackungs-schutz
Kühlung
- Keine Insektenentwicklung unter 13°C
Letal > 50 Tod in Minuten
>45 Tod in Stunden
Suboptimum >35 Entwicklung stoppt
Optimum 25-33 Max. Entwicklungsrate
Suboptimum < 25 Verlangsamte Entwicklung
< 13 Entwicklung stoppt
Letal < 6 Bewegung stoppt,unadaptierte Tiere sterben
< -5 Adaptierte Tiere sterben
< -15 Tod in Minuten, gefrieren
Schutz vor:
• Temperaturschwankung
• Nagern/Vögeln
• Insekten
•Aroma-/Gasverlust
Anforderungen an ein Vorratslager
• Regen/Feuchtigkeit
Die Realität
Insektenorientierung als Befallsursache
Gradient attraktiver Duftstoffe
Wichtig in
• Getreidelager
• Lebensmittelindustrie
• verpackten Lebensmitteln
Identifizierung physiologisch aktiver
Pflanzeninhaltstoffe per Elektroantennographie (EAG)
s. chaetica
s. basiconica
s. coeloconica
Riechrezeptoren für Pflanzenduftstoffe
s. auricillica
Sensillen auf der Antenne (Dörrobstmotte)
Ist dieses Lager insektendicht?
BuRe Lagerung Getreide (10 J.)
Projekt: Schädlingsdichte Lagerung (ab 2012)
Ergebnisse: Befall, Standort H, Mo., 22.09.14
• Vier davon sind befallen mit Motten
• Partie mit 3000 t liegt in 5 Hallen
• Die Aussenfallen zeigen Mottenzuflug an
• Eine Halle ist unbefallen, die umgebaute!
Ergebnisse: Befall, Standort H, Mo., 22.09.14
4 Vergleichslager: viele Motten, einzelne
Käfer, Wespen, Florfliegen
Umgebautes Lager: kein Befall, keine Käfer, etc. Kein
Drucktest möglich = nicht gasdicht.
• 2014 Vergleichsläger begast.Gleiches Ergebnis (Befall) im August 2015.
Gasdichte Lagerung
• Neue Versuche in BuRe-Lägern, mit gasdichtem Anstrich 2020 geplant (Kooperation mit BLE)
• Vakuumlagerung, bei 20°C, 0,5 bar: 5 Wochen zur Bekämpfung des Kornkäfers (Vakuum-Bigbags?)
• Hermetische Lagerung: Gasgehalte prüfen!!
Foto: Vacqpack
Klimawandel
Empfehlungen zur Vermeidung
• schädlingsdichte Baugestaltung (z.B. Tore)
• Kühlung unter 13°C (Entwicklungsnullpunkt)
• Entlüftung gegen geruchliche Orientierung
• Gasdichte Gebinde (z.B. für Saatgut)
• Gute Hygiene, glatte Oberflächen
• Kein Tageslicht (kein Dämmerlicht)
• Trocknung unter 13% Wassergehalt (Getreide)
Kombination mit Kühlung
Schlussfolgerung
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