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5000 Euro sollen zusammenkommenSPENDENAKTION Der „Zug der Erinnerung“ reist durch Deutschland und soll nach dem Wunsch der Willy-Aron-Gesellschaftauch am Bamberger Bahnhof Station machen. Dazu müssen noch Spenden gesammelt werden.

Bamberg — Die Ausstellung „Zugder Erinnerungen“ soll am 17.Mai in Bamberg Station machen.Dafür setzen sich unter anderemDr. Nikolai Czugunow-Schmittvon der Willy-Aron-Gesell-schaft, Markus Raupach von derAgentur GuideMedia und weite-re couragierte Bamberger Bür-ger ein. Zuvor ist allerdings nocheine finanzielle Hürde zu neh-men: Die Organisatoren brau-chen dafür rund 5000 Euro undhoffen, sie aus Spenden zusam-menzubekommen.

Die rollende Dokumentation(www.zug-der-erinnerung.de), diedeutschlandweit bereits über300 000 Besucher hatte, hält andeutschen Bahnhöfen, die Sta-tionen der Deportation von jüdi-schen Bürgern waren. Der Zugist seit 2. März in Deutschlandunterwegs und war bereits einregelrechter Besuchermagnet inStädten wie Bonn, Mainz, Ba-den-Baden, Freiburg und Kon-stanz. Momentan steht das Pro-jekt mit dem Untertitel „EinBund der Generationen“ inUlm.

Ziel der Fahrt ist in der zwei-ten Hälfte des Jahres die An-kunft des Zuges im ehemaligenLager Auschwitz-Birkenau, indessen Überresten die monströ-sen Verbrechen stattfanden. Der„Zug der Erinnerung“ bestehtaus mehreren Waggons, in de-nen die Geschichte der Deporta-tionen europäischer Juden inbeispielhaften Biografien nach-erzählt wird. Ob aus Skandinavi-en oder aus Südgriechenland

oder eben Bamberg: Über Tau-sende Kilometer verschlepptendie SS, das Reichsverkehrsmi-nisterium mit Hilfe der Reichs-bahn viele Millionen Menschen,darunter über eine Million Kin-der und Jugendliche.

Die Fotos der Opfer und ihreletzten Briefe, die sie aus denWaggons warfen, stehen für dasLos der Millionen, die in denKonzentrations- und Vernich-tungslagern ermordet wurden.Statt entsetzlicher Bilder zeigtdie Ausstellung Andenken, dieaus Familienalben stammenkönnten. Zugleich verweisen dieDokumente auf ein Tabu, dasfür alle Zivilisationen verpflich-tend ist: Das Leben der Kinder

zur Erhaltung der Gattung zuschonen. Mit dem Kindermordhat Nazideutschland dieses Ge-setz gebrochen und zeitweise au-ßer Kraft gesetzt.

In einem erweiterten Ausstel-lungsbereich werden mehrereTäter der unterschiedlichenFunktionsebenen vorgestellt,die für den Transport der todge-weihten Kinder und Jugendli-chen in die Vernichtungslagersorgten.

Es muss recherchiert werden

Am Ende des zweiten Waggonshängen die noch leeren, durchdie Recherche von Schulen undanderen Organisationen zu fül-lenden Tafeln mit den Fotos und

Biographien einzelner Kinderaus den Gemeinden und Städtenentlang der Fahrstrecke. Der„Zug der Erinnerung“ hält aucheine Rechercheeinheit bereit:Computer und eine Handbiblio-thek laden zur Spurensuche ein –beispielsweise zum Leben vonSuse Böhm. Sie war 1939 geradezehn Jahre alt geworden, als dieHuthandlung ihres Vaters vonden Nationalsozialisten in dieZwangsinsolvenz getriebenwurde. Ihr Vater Josef, die Mut-ter Karola und Suse selbst wur-den im Zug deportiert und inden Konzentrationslagern er-mordet. Engagierte Bürger hat-ten noch versucht, zumindestdas Leben des Kindes zu retten –

erfolglos. In Bamberg war Susenur eines von vielen Opfern, dieüber den Bahnhof die Reise inden Tod antreten mussten.

Czugonow-Schmitt bittetBürger, aber auch Firmen in derStadt und im Landkreis, mitSpenden für den „Zug der Erin-nerung“ zu zeigen, dass Zivil-courage und Großherzigkeitauch heute noch in Bambergvorhanden sind. Mitunterstüt-zer Professor Reinhard Zintl:„Das Vorhaben, den Zug der Er-innerung auch in Bamberg Stati-on machen zu lassen, erscheintmir überaus unterstützenswert -um des Gewesenen willen sosehr wie um des Gegenwärtigenund des Zukünftigen willen.“

Spendenkontou uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

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Spenden können auf das Konto„Zug der Erinnerung Bamberg“ beider Sparkasse Bamberg überwie-sen werden.Kontonummer 302140660Bankleitzahl 770 500 00.

Die Huthandlung Böhm in der Luitpoldstraße

Ehepaar Böhm mit Tochter Suse